Hailer übergibt Steuer an van Hoorn

Abschied Dr. Hailer Berlin, 11.12.2017. Copyright: Michael Gottschalk/photothek.net [Tel. +493028097440 - www.photothek.net - Jegliche Verwendung nur gegen Honorar und Beleg. Urheber-/Agenturvermerk wird nach Paragraph13 UrhG ausdruecklich verlangt! Es gelten ausschliesslich unsere AGB.]

„Mit viel Herzblut, politischem Geschick, Weitsicht und großer Expertise hat Thomas Hailer das Deutsche Verkehrsforum 15 Jahre lang auf Kurs gehalten und dafür gesorgt, dass es nicht nur in Berlin, sondern auch in Brüssel eine bedeutende Größe und anerkannter Ansprechpartner für die Politik ist.“

Mit diesen Worten verabschiedete der DVF-Präsidiumsvorsitzende Dr. Ulrich Nußbaum seinen Geschäftsführer Thomas Hailer bei der Stabsübergabe an die Nachfolgerin Dr. Heike van Hoorn vor über 180 Gästen.

Hailer sei es gelungen, das DVF trotz des großen Wettbewerbs bei den Verbänden, Repräsentanzen und Vertretungen, in vorderster Front zu platzieren, viele neue Mitglieder zu gewinnen und so den Verband stabil zu halten, erklärte Nußbaum. „Ich freue mich, dass wir Dr. Heike van Hoorn als Geschäftsführerin für das DVF gewinnen konnten, denn mit ihr bekommen wir eine erfahrene Netzwerkerin und Lobbyistin. Sie wird das Verkehrsforum auch weiterhin als Think Tank und Vorreiter für die Mobilitätswirtschaft in die Zukunft führen.“

Thomas Hailer trat sein Amt im Juli 2002 an und legt es zum Ende des Jahres aus gesundheitlichen Gründen nieder.

Michael Odenwald, Staatssekretär im Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur, sagte als langjähriger Wegbegleiter von Hailer: „Die Arbeit von Thomas Hailer für das DVF war geprägt von Kommunizieren, Steuern, Bündeln, und Lenken. Der Investitionshochlauf in den letzten vier Jahren für den Verkehrssektor wäre ohne die Beharrlichkeit und Bewusstseinsschärfung des DVF nicht möglich gewesen. Auch der Masterplan Schienengüterverkehr beispielsweise trägt seine Handschrift. Diese und zahlreiche weitere Projekte hat Thomas Hailer mit viel Erfahrung, Wissen und einer klaren Vision vorangebracht. Vielen Dank für die langjährige ausgezeichnete Arbeit und Begleitung!“

„An Heike van Hoorn sage ich ein herzliches Willkommen in Ihrer neuen Tätigkeit. Sie sind im Mobilitätsbereich schon gut bekannt und verdrahtet. Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit Ihnen“, begrüßte Odenwald die neue Geschäftsführerin zum 1. Januar 2018.

Quelle: Deutsches Verkehrsforum, Foto: Deutsches Verkehrsforum / photothek




Wirtschaftlicher Erfolg trotz Bedingungen

Hafen_Aken_1

Seit Jahren befindet sich die Hafenbetrieb Aken GmbH auf Erfolgskurs. Auch im vergangenen Geschäftsjahr (September 2016-August 2017) wurden bei einem Umsatz von rund 4 Mio. Euro Gewinne erwirtschaftet – seit nunmehr 15 Jahren schreibt der kommunale Hafenbetrieb schwarze Zahlen.


Voraussetzung dafür waren der systematische Ausbau und die Ertüchtigung der Hafeninfrastruktur. So wurde in den vergangenen Jahren ein Terminal für den kombinierten Verkehr errichtet, sodass der Hafen mittlerweile ein stabiler Anlaufpunkt für die Elbe Container Linie, die regelmäßig Binnenhäfen in Sachsen und Sachsen-Anhalt mit dem Hamburger Hafen verbindet, ist. Interessant dabei ist die Kombination von Bahn und Binnenschiff: So gelangen beispielsweise Leercontainer per Schiff über die Elbe nach Aken, werden dort auf die Bahn zur Beladung nach Bitterfeld befördert und kehren dann auf gleicher Route zurück. Diese Kombination hat heute Seltenheitswert, obwohl das bei der Gründung von Binnenhäfen vor 120 Jahren Gang und Gäbe war.

Besonders erfolgreich hat sich der Bereich Schwerlast und Projektladungen entwickelt. Durch den gezielten Ausbau und die Erweiterung von Umschlagtechnik und Flächen hat sich Aken zu einem zuverlässigen Partner für Hersteller des Maschinen- und Anlagenbaus aus Thüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt an der Elbe entwickelt. Der Hafen ist dabei nicht nur Dienstleister, sondern auch Problemlöser. Intensive Kontakte zu den Genehmigungsbehörden sichern die Verbindung der Produktionsstandorte wie Erfurt und Chemnitz auf der Straße zum Hafen. Ein stationärer Kran mit einer Tragfähigkeit von 270 Tonnen – in Kombination mit Mobiltechnik bis 600 Tonnen Einzellast, moderne Montage- und Lagerflächen und letztendlich der große Erfahrungsschatz seiner Mitarbeiter machen den Hafen zum attraktiven Hafenumschlagplatz im mitteldeutschen Wirtschaftsraum.

Trotz der immer wieder vorkommenden Niedrigwasserperioden der Elbe konnte der Hafen auch in 2016 und 2017 die Transportaufträge zuverlässig erfüllen. „Wir haben das Glück, etwas bessere Bedingungen auf der Elbe zu haben als stromaufwärts“, verrät Geschäftsführer Peter Ziegler sein Erfolgsrezept. „Dazu können wir relativ schnell auf flachgehenden Schiffsraum, z.B. von tschechischen und deutschen Reedereien, zurückgreifen“, so Ziegler weiter. So wurden im Zeitraum von Januar bis Oktober 2017 mit 401 Sendungen bereits mehr Anlagenteile umgeschlagen als im gesamten Jahr 2016 (348 Sendungen). Dennoch sieht Ziegler noch erhebliche Potenziale für weiteres Wachstum: Voraussetzung dafür wäre aber eine Ertüchtigung der Elbe durch die Umsetzung des Gesamtkonzepts Elbe.

Quelle und Foto: Hafenbetrieb Aken GmbH




Dies brachte uns die Betuweroute

12-6-2017, Nederland, Kesteren De Betuweroute door de Betuwe Betuweroute; Betuwelijn; goederenvervoer; goederentrein; goederentransport; trein; spoor; rails; handel; econoimie; Betuwe; transport; foto Marcel van den Bergh

Die Betuweroute – einzige speziell für den Gütertransport angelegte Bahnstrecke Europas – brachte in den vergangenen Jahren erhebliche Vorteile, zum Beispiel weniger Staus.

Wenn weniger Lkw mit Fracht unterwegs sind, ist auch das Verkehrsaufkommen geringer. Die Bahnstrecke trägt auch zur Verminderung von Gefährdungen bei. In den von den Zügen transportierten Containern befindet sich unter anderem chemisches Material und die Betuweroute ist so angelegt, dass sie nicht durch Wohnviertel verläuft und keine Straßen kreuzt. Dass chemisches Material nicht an Häusern entlang transportiert wird, ist natürlich zu begrüßen. Zudem wird so auch eine geringere Lärmbelästigung von Einwohnern durch Güterzüge ermöglicht.

Die Betuweroute ist für die Position des Rotterdamer Hafens von großer Bedeutung, unter anderem aufgrund der guten Verbindung mit dem europäischen Hinterland. Die Bahnstrecke wirkt sich unterstützend auf das Wachstum des Hafens aus; sie trug in den vergangenen Jahren zum Wachstum des Umschlags in Rotterdam und damit zur niederländischen Wirtschaft bei. Ronald Paul, Chief Operating Officer des Hafenbetriebs Rotterdam: „Ein Hafen ist so gut wie seine Verbindung zum Hinterland. Die Betuweroute war daher unseres Erachtens eine sehr gute Investition. Mit dem Transport von Gütern über die Betuweroute möchte der Rotterdamer Hafen eine attraktive Alternative zu den Häfen in Antwerpen und Hamburg sein.“ Ebenfalls nicht unwichtig: Aus einer Studie des niederländischen Wissensinstituts für Mobilitätspolitik (Kennisinstituut voor Mobiliteitsbeleid) geht hervor, dass die Bahnstrecke eine geringere CO2-Emission gegenüber dem Transport auf der Straße aufweist, eine gute Nachricht hinsichtlich der Umwelt.

Zu allen unverkennbaren Vorteilen ist noch eines anzumerken. Bei der Entstehung des Plans wurde angestrebt, dass die Bahnstrecke für den niederländischen Staat gewinnbringend ist. Das ist noch nicht geschehen. Der niederländische Rechnungshof (Algemene Rekenkamer) hat berechnet, dass die Erträge (noch) nicht gegen die Anlage- und Instandhaltungskosten aufwiegen.

  • 160 km lang ist diese Bahnstrecke für den Gütertransport.
  • 10,4 % aller in Rotterdam eingetroffenen Container verließen 2016 den Hafen per Bahn, das sind 760.000 Container
  • 100 Züge sind je 24 Stunden auf der Strecke unterwegs – diese Zahl kann sich auf 160 erhöhen, wenn die Strecke auf deutscher Seite fertiggestellt wird, voraussichtlich 2022.

Quelle: Port of Rotterdam, Foto Marcel van den Bergh




Neuer Vorstand des VVWL

kottmeyer_eheleute_grewer_kosters.0x800

Anlässlich der Delegiertenversammlung des Verbandes Verkehrswirtschaft und Logistik Nordrhein-Westfalen e. V. (VVWL)  in Schwerte konstituierte sich der Gesamtvorstand neu.

Dieser setzt sich satzungsgemäß aus den Vorständen der einzelnen Landesverbände und des Arbeitgeberverbandes zusammen. Aus seiner Mitte wählte der Vorstand

Vorsitzender Gesamtverband: Horst Kottmeyer, Bad Oeynhausen, Vorsitzender Landesverband TransportLogistik und Entsorgung

1. stv. Vorsitzender Gesamtverband: Norbert Redemann, Recklinghausen, Vorsitzender Landesverband Spedition + Logistik

stv. Vorsitzender Gesamtverband:  Josef Otto Frankenfeld, Verl, stv. Vorsitzender Landesverband TransportLogistik und Entsorgung

stv. Vorsitzender Gesamtverband: Jürgen Zantis, Alsdorf, Vorsitzender Landesverband Möbelspedition & Logistik

weitere Mitglieder Gesamtvorstand:
Dr. Martin Ahnefeld, Minden-Lübbecke, stv. Vorsitzender Landesverband Möbelspedition & Logistik
Ulrich Bönders, Krefeld, 1. stv. Vorsitzender Landesverband TransportLogistik und Entsorgung und Vorsitzender Arbeitgeberverband
Kay A. Espey, Düsseldorf, stv. Vorsitzender Landesverband Spedition + Logistik
Wolfgang Siepmann, Duisburg, stv. Vorsitzender Landesverband TransportLogistik und Entsorgung
Axel R. Wienandts, Gronau, stv. Vorsitzender Arbeitgeberverband

Hermann Grewer ist nach 21 Jahren, davon 10 Jahren im fusionierten Gesamtverband NRW, nicht mehr Vorsitzender des Verbandes Verkehrswirtschaft und Logistik NRW. In seiner Laudatio bezeichnete der neu gewählte Vorsitzende Horst Kottmeyer dies als das Ende einer großen Ära für die Branche.

Als Delegierter der damaligen Fachvereinigung Güterfernverkehr im Verband für das Verkehrsgewerbe Westfalen-Lippe (VVWL) e.V. begann seine Verbandstätigkeit, als er sich für die Kollegen in der Bezirksgruppe Gelsenkirchen-Bottrop-Gladbeck einsetzte. Seit 1984 gehörte er dem Vorstand der damaligen Fachvereinigung im westfälisch-lippischen Gesamtverband an. Nach dem plötzlichen Tod von Heinrich Schallenberg übernahm er 1989 die Führung dieser Fachvereinigung und wurde im gleichen Jahr stv. Vorsitzender des Gesamtverbandes. 1996 wurde er Vorsitzender der damals aus Güternah- und Fernverkehr fusionierten Fachvereinigung Güterkraftverkehr (später: Güterkraftverkehr, Logistik und Entsorgung) und ebenfalls seit 1996 als Nachfolger von Hans-Joachim Michels Vorsitzender des VVWL und des BVWL. Schon im alten Gesamtverband Westfalen-Lippe war seine Integrationskraft für das gesamte Gewerbe spürbar. Gemeinsam mit Manfred Boes, Klaus Peter Röskes, Johannes Röhr, Ulrich Bönders, Hans-Wilhelm Löhr und Karl-Heinz Windgätter war er maßgeblicher Treiber der Fusion der nordrheinischen Verbände mit dem damaligen westfälisch-lippischen Gesamtverband zum heutigen VVWL. 2008 wurde er zum ersten Vorsitzenden des neuen nordrhein-westfälischen Gesamtverbandes VVWL gewählt. Auch beim Bundesverband Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung (BGL) e.V. in Frankfurt am Main war er lange Jahre auf der Kommandobrücke: 1991 Wahl zum Vizepräsidenten des damaligen Bundesverbandes des Deutschen Güterfernverkehrs (BDF) e.V., Frankfurt. Von 1995 bis 2012, also 17 Jahre, Präsident des jetzigen Bundesverbandes Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung (BGL) e.V. Und weitere langjährige hohe Ehrenämter, etwa in der Weltorganisation IRU oder der IHK, kamen hinzu.

Auch auf Bundesebene hat er für klare Positionen und Zusammenarbeit gesorgt. Unvergessen sind seine damaligen regelmäßigen „4er-Runden“ der Präsidenten und Hauptgeschäftsführer von BGL und BSL/DSLV. Besonders im Zusammenspiel mit seinem damaligen Kollegen und BSL/DSLV-Präsidenten Manfred Boes hat er Vieles bewirkt.

„Lieber Hermann, Deine ehrenamtliche Tätigkeit ist und war ein Segen für unsere Branche“, dankte Kottmeyer auch im Namen aller Vorstände und Delegierten für den jahrzehntelangen Einsatz, wofür Grewer bereits mit dem Bundesverdienstkreuz 1. Klasse ausgezeichnet wurde. An die Delegierten richtete er den Antrag des Vorstandes, Grewer wegen seiner Verdienste um die nordrhein-westfälische und bundesweite TransportLogistik und die Verkehrs- und Logistikwirtschaft zum Ehrenvorsitzenden des VVWL NRW e.V. zu ernennen. Die Delegierten stimmten nicht nur dafür, sondern dankten Grewer für seine Lebensleistung mit langanhaltenden stehenden Ovationen.

Quelle und Foto: VVWL, v.l. Der neue Vorsitzende Horst Kottmeyer, Eheleute Grewer, VVWL-Hauptgeschäftsführer Dr. Christoph Kösters

 




Jeff Bezos jetzt in der Logistics Hall of Fame

LHOF_2017_SGabsch__13-803-825-600-80

Der Amazon-Gründer Jeff Bezos wurde jetzt in Weltruhmeshalle der Logistik aufgenommen. 170 internationale Ehrengäste aus Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Medien waren der Einladung der Logistics Hall of Fame gefolgt, um im historischen Erich-Klausener-Saal des Bundesverkehrsministeriums in Berlin den erfolgreichen Internetpionier zu feiern.

Die Gäste, darunter das Amazon-Management aus Europa und Deutschland, begleiteten Roy Perticucci, Vice President Europe Customer Fulfillment bei Amazon, mit großem Beifall, als er im Namen von Jeff Bezos die Mitgliedsurkunde aus Glas und Metall entgegennahm.

Eine mitreißende Laudatio auf das neue Mitglied hielt Prof. Dr. Dr. h. c. Michael ten Hompel, Geschäftsführender Institutsleiter am Fraunhofer IML und selbst Mitglied der Ruhmeshalle. Er würdigte in seiner Rede die unternehmerische Leistung von Bezos, der durch die Kombination von Software und Logistik nicht nur den Internethandel neu erfunden, sondern damit auch eine Blaupause für eine neue Logistik 4.0 geliefert habe. Damit reihe sich Bezos in die Riege der großen industriellen Visionäre, wie Daimler, Siemens oder Edison ein.

Jeff Bezos ist das 33. Mitglied in der Ruhmeshalle der Logistik. Er wurde im September unter 17 Kandidaten aus acht Nationen von einer internationalen Expertenjury gewählt.

Weitere Mitglieder der Logistics Hall of Fame sind unter anderem der UPS-Gründer James Casey sowie Fedex-Gründer Frederick Smith, der Schweizer Logistikmäzen Klaus-Michael Kühne, die Kontraktlogistik-Pioniere Heinz Fiege und Hugo Fiege oder die Österreichische Logistik-Unternehmerin Hedi Senger-Weiss. Postum in die prominente Runde aufgenommen wurden unter anderem die Post-Pioniere von Thurn und Taxis, Lkw-Erfinder Gottlieb Daimler, Gottfried Schenker als Pionier des Kombinierten Verkehrs, die Fließband-Erfinder Henry Ford und Ransom Eli Olds, der Erfinder des Gabelstaplers Eugene Clark sowie Malcom McLean, Vater der Containerisierung und der japanische Toyota-Manager Taiichi Ohno, Erfinder des Just in Time-Konzeptes.

Die Logistics Hall of Fame steht unter der Schirmherrschaft des Bundesministers für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) und wird außerdem unterstützt von zahlreichen internationalen Branchenverbänden, Medien und Unternehmen, darunter der Duisburger Hafen (duisport), der Logistikdienstleister Gebrüder Weiss, der Logistikversicherer Kravag, der Intralogistiker Still, die SVG Bundes-Zentralgenossenschaft Straßenverkehr und die Frachtenbörse TimoCom.

Die Ruhmeshalle ist jederzeit kostenlos unter www.logisticshalloffame.net zugänglich und bietet Informationen über die logistischen Meilensteine und ihre Macher.

Quelle: Logistics Hall of Fame,  Foto: Logistics Hall of Fame/Sebastian Gabsch




DSLV formuliert Erwartungen an neue Regierung

kleinhafen-hamburg-luftbild-20150618

Die zukünftige Agenda der Logistik wird nicht allein von verkehrspolitischen Themen bestimmt, sondern wird verstärkt von gesellschaftlichen Veränderungen geprägt. Zur Lösung drängender Fragen der Verkehrs-, Umwelt- und Sozialpolitik muss deshalb ein Bündel aus anreizgebenden und ordnungspolitischen Maßnahmen für alle Akteure der Logistik und für sämtliche Verkehrsträger geschnürt werden, so die Forderung des Deutschen Speditions- und Logistikverbands (DSLV) für die laufenden Koalitionsverhandlungen.

Sowohl die Arbeit der neuen Bundesregierung und des Deutschen Bundestags wie auch der Zuschnitt zukünftiger Bundesressorts dürfen sich deshalb nicht monothematisch ausrichten.

DSLV-Präsident Mathias Krage erklärt: „Die Verkehrs- und Mobilitätspolitik Deutschlands und Europas wird noch stärker als bisher in einen umwelt- und sozialpolitischen sowie einen infrastruktur- und städteplanerischen Kontext eingebunden werden müssen. Die Digitalisierung von Wirtschaft und Gesellschaft wird diese interdisziplinäre Verknüpfung beschleunigen.“

Der DSLV hat mit einer fachübergreifenden „Agenda der Logistik“ auf die erforderliche interdisziplinäre Arbeit reagiert und fünf politische Handlungsfelder als „Erwartung des DSLV an die Bundesregierung der 19. Legislaturperiode“ identifiziert: Für die „Infrastruktur-Agenda“, die „Digitale Agenda“, die „Umwelt-Agenda“, die „Soziale Agenda“ sowie die „Sicherheits-Agenda der Logistik“ hat der Speditionsverband jeweils Kernforderungen formuliert. Dazu gehören
– die Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit des Wirtschafts- und Logistikstandorts Deutschland durch Ausbau einer leistungsfähigen digitalen Infrastruktur als Teil staatlicher Daseinsvorsorge,
– die Einrichtung von Umweltförderprogrammen zur Modernisierung von Fahrzeugflotten,
– die Wahrung der Tarifautonomie zwischen den etablierten Sozialpartnern in der Logistik,
– die Verstärkung polizeilicher Unterstützung im Kampf gegen Frachtraub und Ladungsdiebstahl sowie
– die Verstetigung des eingeleiteten Investitionshochlaufs für den Infrastrukturerhalt und -ausbau.

Für den politischen Beschluss und die Durchführung von Infrastrukturbauvorhaben besteht zu wenig gesellschaftliches Vertrauen in die repräsentative Demokratie. „Zu viele parlamentarisch bereits verabschiedete Projekte werden im Nachgang durch Öffentlichkeitsbeteiligungen nochmals legitimiert. Auch das Verbandsklagerecht hat sich inzwischen zu einem Instrument entwickelt, das die parlamentarische Auseinandersetzung abgelöst hat, um Forderungen gegen den volkswirtschaftlichen Bedarf ideologiestrategisch durchzusetzen. Sofern Industrie, Handel und Bevölkerung aber keine signifikanten Einbußen in ihrer Versorgungssicherheit und -qualität hinzunehmen bereit sind, kann für den Güterverkehr nur begrenztes Vermeidungspotenzial angenommen werden“, mahnt Krage. „Dem neuen Bundestag muss es deshalb gelingen, einen für alle Seiten vertretbaren Interessenausgleich herzustellen, der auch europäischen Anforderungen standhält. Dies wird eine besondere Herausforderung an eine durch vier Parteien zu bildende Bundesregierung sein.“

Der universelle Versorgungs- und Mobilitätsanspruch von Wirtschaft und Gesellschaft muss mit einem wachsenden Bedürfnis nach Sicherheit, Gesundheit und Umweltschutz in Einklang gebracht werden. Doch allein wettbewerbsfähige, finanzstarke und innovative Unternehmen können zum Erreichen dieses Zielbündels beitragen. Der DSLV fordert die Verhandlungsdelegationen einer potenziellen Jamaika-Koalition deshalb auf, ihre parteipolitischen Sollbruchstellen für die Regierungsbildung hieran auszurichten und weiter zügig und zielorientiert zu verhandeln.

Der DSLV vertritt als Spitzenorganisation die Speditions- und Logistikbranche sowie die Transportwirtschaft über alle Verkehrsträger hinweg (Straße, Schiene, See- und Binnenschifffahrt sowie Luftfracht), einschließlich der Organisation, Bereitstellung, Steuerung, Optimierung und Sicherung von Prozessen der Güterströme entlang der Lieferkette. Der DSLV repräsentiert über seine 16 Landesverbände etwa 3.000 Unternehmen mit mehr als 550.000 Beschäftigten.

Quelle: DSLV, Foto: HHM




FIege Logistik fährt für MediaMarktSaturn

Fiege Logistik hat großes mit dem ehemaligen Hauptsitz in Greven vor: Nach umfangreichen Sanierungs- und Erweiterungsmaßnahmen entsteht ein 90.000 Quadratmeter großer Logistikstandort in der Heimat des westfälischen Logistikdienstleisters.

Rund 60.000 Quadratmeter werden von den deutschen Online-Gesellschaften von MediaMarktSaturn genutzt, mit denen Fiege die Partnerschaft weiter ausbaut. Die ersten Pakete sollen die zum E-Commerce-Standort umgebauten Logistikhallen schon zum Weihnachtsgeschäft 2018 verlassen. Die Belegschaft wird in den kommenden Jahren um mehrere Hundert gewerbliche und kaufmännische Mitarbeiter erhöht.

Für MediaMarktSaturn ist Fiege seit 2012 Logistikpartner für den Onlinehandel in Deutschland. In den Niederlanden und Österreich läuft die Zusammenarbeit bereits seit 2010. Für den deutschen Markt werden im Fiege Mega Center Erfurt ein Großteil der über die Onlineshops von MediaMarkt und Saturn gehandelten, paketfähigen Produkte gelagert, kommissioniert, verpackt und über verschiedene Dienstleister versendet. „MediaMarkt und Saturn wachsen in diesem Bereich so stark, dass wir das E-Commerce-Geschäft nicht mehr allein aus Erfurt abdecken können, daher werden nun zusätzlich die neuen Logistikflächen in Greven aufgebaut“, sagt Martin Rademaker, Managing Director Online Retail bei Fiege. Zudem wickelt Fiege für MediaMarktSaturn an den Standorten Lehrte und Köln auf mehr als 60.000 Quadratmetern auch die Kundenbestellungen ab, die per Zwei-Mann-Handling an den Kunden versandt werden, darunter Großgeräte wie zum Beispiel Kühlschränke.

Neben dem nachhaltigen Wachstum des Online-Geschäfts spielten für MediaMarktSaturn auch die Warenverfügbarkeit sowie die Optimierung von Lieferzeiten eine wesentliche Rolle für die zusätzliche Standortwahl: „Mit dem weiteren Logistikstandort erhöhen wir die Verfügbarkeit von bei MediaMarkt und Saturn erhältlichen Produkten nicht nur deutlich, sondern werden künftig Kundenbestellungen noch schneller ausliefern können. Mit der Expansion in den Standort Greven gehen wir somit einen weiteren wichtigen Schritt im Rahmen unserer Supply Chain-Strategie und folgen unserem Anspruch, unsere Leistungen auch im Bereich Logistik konsequent an den Bedürfnissen unserer Kunden zu orientieren“, so Mirko Nägele, COO Einkauf, Supply Chain & Digital bei MediaMarktSaturn Deutschland.

In den nächsten Monaten entstehen in Greven-Reckenfeld zunächst drei neue Hallenschiffe. Ein Teil des bisherigen Logistikzentrums muss dafür weichen. Bis Anfang 2019 soll der Neubau-Komplex stehen. Zwei der drei Hallen sollen aber schon das Wintergeschäft 2018 abbilden. „Die Erweiterung des Logistikzentrums in Greven-Reckenfeld ist bisher eines der komplexesten Projekt innerhalb der Fiege Gruppe“, sagt Jan Fiege, Managing Director Real Estate. „Wir implementieren dort den Kunden MediaMarktSaturn, bauen aber gleichzeitig auch während des operativen Betriebes Bestandskunden um. Da muss eine Vielzahl von Schnittstellen beachtet werden.“ Die Modernisierung sei ein wesentlicher Teil des Projekts und gehe weit über die Instandsetzung von Dachflächen und die Optimierung der Heizungsanlage hinaus.

Der Neubau wird mit 17 Metern Hallenhöhe rund sechs Meter höher ausfallen als der Bestand. „Die drei neuen Hallenschiffe haben wir als Doppelgeschoss geplant. Damit erreichen wir eine besonders hohe Verdichtung“, sagt Jan Fiege. Der gesamte Standort wird nach Abschluss aller Arbeiten über eine Logistikfläche von ca. 90.000 Quadratmetern verfügen.

Entwickelt und gesteuert wird das Großprojekt inklusive Intralogistik durch die Fiege Real Estate. Im August erfolgte die Vergabe an den Generalunternehmer Köster. Für die Zukunft sei noch eine Ausbaufläche von rund 20.000 Quadratmetern geplant. Ein Bauantrag wurde bereits eingereicht. Aber nicht alles am Standort in Greven-Reckenfeld wird sich verändern. Viele Dinge werden beibehalten: Das Branchenspezifische Know-how aus den Bereichen Fashion, eCommerce, Industrie- und schnell drehende Güter wird weiterhin gebündelt zur Verfügung stehen. Zahlreiche Mehrwertdienstleistungen, sogenannte Value Added Services, werden integriert.

Quelle und Foto: Fiege Logsitik

 




Chemieindustrie im Rheinland bleibt wettbewerbsfähig

ChemCologne_Chemieforum_2017

Unter dem Titel „Chemie im Rheinland: Heute spitze – und morgen…?“ fand das 11. ChemCologne Chemieforum statt. Gut 200 Besucher aus Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Verbänden fanden den Weg ins Leverkusener BayKomm – trotz der angespannten Verkehrslage rund um Köln. Das Chemieforum findet alle zwei Jahre statt und behandelt relevante Themen rund um die Wettbewerbsfähigkeit der Chemieindustrie im Rheinland.

Nach den Begrüßungsworten von Dr. Clemens Mittelviefhaus (Vorstandsvorsitzender ChemCologne) und Dr. Günter Hilken (Vorsitzender der Geschäftsführung der Currenta) fand vor allem die Rede von NRW-Wirtschaftsminister Andreas Pinkwart (FDP) eine hohe Beachtung. Er kündigte den Bürokratieabbau durch die Umsetzung des Entfesselungspakets I an, welches die Landesregierung beschlossen hat. Zudem bezog er Stellung zu den Genehmigungszeiten für Industrievorhaben: „Es kann nicht sein, dass in anderen Teilen der Republik oder in den Niederlanden ein Vorhaben in sechs Monaten genehmigt wird, wofür wir in Nordrhein-Westfalen 24 Monate benötigen. Da müssen wir besser werden.“ Er lud gleichzeitig die Industrievertreter ein, das Gespräch mit den Behördenvertretern zu suchen, um Verbesserungen in den Abläufen zu erreichen.

Die Vorträge zum Brexit von Attila Gerhäuser (VCI Leiter Europabüro Brüssel) und zur nachhaltigen und grenzüberschreitenden Zukunftsentwicklung der Chemieindustrie von Eric Appelman (Chemelot, Niederlande) rundeten den Vormittag ab, bevor am Nachmittag zur Zukunft der Chemie diskutiert wurde. Nach dem Impulsvortrag von BASF-Chefökonom Dr. Peter Westerheide, standen Dr. Klaus Schäfer (Vorstand Covestro), Dr. Heinrich Bottermann auf (Staatssekretär Umweltministerium NRW), Prof. Dr. Holger Rogall (Direktor Institut für Nachhaltigkeit) und Karl-Heinz Stauten (Geschäftsführer RWE Power AG) auf der Bühne. Es entwickelte sich eine kontroverse und teils hitzige Diskussion, insbesondere zur Energiewende. Rogall machte deutlich, dass nur die höchstmöglichen Anstrengungen bei der CO2-Minderung gerade gut genug sind um den globalen Klimaproblemen zu entgegnen. Einigkeit herrschte darüber, dass die rheinische Chemieindustrie mit ihren innovativen Produkten einen großen Beitrag zur Effizienzsteigerung leistet um den CO2-Ausstoß zu minimieren. „Wir werden auch in zwanzig Jahren eine wettbewerbsfähige Chemieindustrie im Rheinland vorfinden“, war sich Bottermann abschließend sicher.

Quelle und Foto: ChemCologne, Dr. Günter Hilken (Geschäftsführung Currenta), Dr. Clemens Mittlviefhaus (Vorstandsvorsitzender ChemCologne), NRW-Wirtschaftsminister Pinkwart, Dr. Klaus Schäfer (Vorstand Covestro), Friedrich Überacker (Schatzmeister ChemCologne)




Nieuwe Waterweg wird Frühjahr vertieft

nieuwe-waterweg

Der Rijkswaterstaat und der Hafenbetrieb Rotterdam werden eine Vertiefung von Nieuwe Waterweg und Botlek vornehmen. Die Vertiefung wird im Frühjahr 2018 beginnen und ungefähr sechs Monate in Anspruch nehmen.

Letzte Woche wurde für die Arbeiten eine Ausschreibung veröffentlicht. Es geht dabei um eine Vertiefung von anderthalb Metern über eine Entfernung von 25 Kilometern zwischen Hoek van Holland und dem Beneluxtunnel und den sich daran anschließenden Botlek-Hafen. Das ist erforderlich, um die Erreichbarkeit der Botlek-Häfen zu verbessern.

Die Vertiefung von Nieuwe Waterweg und Botlek passt nahtlos in das Zukunftskonzept von Hafenbetrieb und Rijkswaterstaat, da sie gemeinsam an der guten Erreichbarkeit des Rotterdamer Hafengebiets, der nachhaltigen Entwicklung des Hafens sowie der guten Qualität des Wasserwegenetzes arbeiten. „Die mittelgroßen Tanker und Frachtschiffe für trockenes Massengut werden zunehmend größer. Durch die Vertiefung können die so genannten New Panamax- und Aframax-Schiffe ohne Beschränkungen über den Nieuwe Waterweg fahren“, äußert sich Willy Dekker, Geschäftsführer Netzwerkmanagement von Rijkswaterstaat. „Damit die Hafenindustrie im Botlek vital bleibt, ist es erforderlich, dass in den Erhalt und die Erneuerung dieses alten Hafengebiets investiert wird“, lautet die Schlussfolgerung von Ronald Paul, COO des Hafenbetriebs Rotterdam.

Die Vertiefung umfasst drei unterschiedliche Vertragstiefen. Im Botlek reicht die Tiefe von -/- 14,5 m (NAP) bis zu -/- 15,90 m. Auf dem Nieuwe Waterweg wird der erste Teil von Hoek van Holland von -/- 15 m auf -/-16,20 m bis Maassluis vertieft. Der zweite Teil bis zum Beneluxtunnel erhält einen garantierten Tiefgang von -/- 16,40 m. Dieser belief sich zuvor auf -/- 14,5 m. Die zusätzlichen 20 Zentimeter stehen im Zusammenhang mit dem niedrigeren Salzgehalt des Nieuwe Waterweg, wodurch die Schiffe einen größeren Tiefgang brauchen. Nach der Vertiefung können Schiffe mit einem Tiefgang von 15 Metern unter normalen Umständen in den Hafen einlaufen. Den neuen Panamakanal können Schiffe mit einem Tiefgang von 14,90 Meter durchfahren, und damit können so genannten New Panamax-Schiffe ohne Einschränkungen im Botlek anlegen.

Die Baggerarbeiten werden auf dieselbe Art und Weise wie die regelmäßig erfolgenden Wartungsbaggerarbeiten in den Häfen und im Flussbereich ausgeführt. Und zwar ohne zusätzliche Beeinträchtigungen für die Umgebung, Schifffahrt und Mitarbeiter. Vom Projekt aus werden den beteiligten Wasserbehörden Kompensationen für Maßnahmen gegen die Versalzung geboten, die möglicherweise entstehen kann, da das Salzwasser aus der Nordsee weiter in das Landesinnere eindringen kann.

Der Nieuwe Waterweg ist das letzte Stück der Verbindung von Rotterdam mit der See und wurde 1872 unter der Leitung von Ingenieur Pieter Caland angelegt. Die Länge der Durchgrabung der Dünen, in der Nähe von dem uns jetzt als Hoek van Holland bekannten Ort, belief sich seinerzeit auf 4,3 km. Der Nieuwe Waterweg ist einer komplexen Strömung ausgesetzt. Er steht unter dem Einfluss von Ebbe und Flut, landeinwärts gerichteter Strömung und Strömung in Richtung See. Aus diesem Grunde muss die Tiefe des Nieuwe Waterweg ebenfalls künstlich gewährleistet werden.

Das Botlek-Gebiet wurde zwischen 1955 und 1960 angelegt. Dieses Hafengebiet kennzeichnet sich vor allem durch petrochemische Industrie und Tanklager. Das erste Unternehmen, das sich dort ansiedelte, war Dow Chemical im Jahre 1956. 1957 folgt die Schiffswerft von Cornelis Verolme. 1961 war die Ausgabe des gesamten Grund und Bodens abgeschlossen.

Quelle und Foto: Port of Rotterdam




Kieler Hafenpreis an Jörn Grage verliehen

06 07 Presiverleihung vl Joern Grage Dirk Claus Foto Port of Kiel

Der Kieler Hafenpreis 2017 wurde an Jörn Grage, Geschäftsführer der SCA Logistics GmbH, verliehen. Die Auszeichnung wurde am Donnerstagabend (14.09.) im Rahmen der „Sprottenback“, der gesellschaftlichen Traditionsveranstaltung der Unternehmen der Kieler Hafenwirtschaft, durch Dr. Dirk Claus, Geschäftsführer der SEEHAFEN KIEL GmbH & Co. KG, überreicht.

In seiner Laudatio würdigte Dirk Claus den Preisträger: „Jörn Grage hat durch sein persönliches Engagement maßgeblich dazu beigetragen, das neue SCA Logistics-Terminal in Kiel anzusiedeln. Mit SCA und Iggesund Paperboard sind nunmehr zwei global führende Forstproduktunternehmen Partner des Hafens.“ Im neuen Logistikzentrum, das im November 2016 im Ostuferhafen eröffnet wurde, werden bereits in diesem Jahr über 800.000 Tonnen hochwertige Papierprodukte umgeschlagen und eingelagert. Dirk Claus: „Das Papiergeschäft fügt dem Kieler Hafengeschehen eine weitere tragende Säule hinzu und gibt uns einen nachhaltigen Wachstumsschub. Neben den sichtbaren Investitionen in die Terminalanlagen ist auch die Ausweitung der Logistikkompetenz am Standort genauso bedeutend.“

Das neue SCA-Terminal wurde mit einer Hallenlagerfläche von über 50.000 m² auf einem gut 16 Hektar großen Areal im nördlichen Bereich des Ostuferhafens errichtet. In Summe wurden 25 Mio. Euro investiert und 80 zusätzliche Arbeitsplätze geschaffen. „Ich freue mich sehr über die Auszeichnung mit dem Kieler Hafenpreis“, so Jörn Grage: „Das neue Terminal ist genau auf unsere Bedürfnisse zugeschnitten und geographisch ein idealer Ausgangspunkt zur Belieferung unserer Kunden. Dazu gewährleistet die gute Zusammenarbeit mit dem PORT OF KIEL eine reibungslose Abwicklung der Schiffsanläufe.“ SCA-Frachtfähren laufen den Ostuferhafen zweimal wöchentlich aus Sundsvall in Nordschweden an und löschen bis zu 160 mit Papierprodukten beladene Kassetten. Die Produktpalette reicht dabei von Zellstoffen über Druckpapiere bis hin zu Kraftlinern und Kartonagen für hochwertige Verpackungen, die für deutsche und europäische Märkte bestimmt sind. Darüber hinaus werden Überseecontainer gepackt, die via Hamburg nach Fernost verschifft werden. Auf ihrem Rückweg an die schwedische Ostküste transportieren SCA-Schiffe verschiedene Ladungsarten, wie Fahrzeuge, Stückgüter, Stahl oder auch Recyclingmaterialien.

Jörn Grage (52), studierter Betriebswirt und ausgebildeter Schifffahrtskaufmann, ist verheiratet und hat zwei Kinder. Seine berufliche Laufbahn begann 1981 bei D. Fuhrmann, Nissle & Günther Nflg., wo er als Operations und Sales Manager für den Hamburger Linienagenten tätig war. 1990 wechselte Jörn Grage zur HHLA, bevor er 1993 die Position des Sales und Marketing Managers der Hansa Rail GmbH, einem Joint Venture der DB und der schwedischen Staatsbahn übernahm. Seit 1997 in der Rail Logistics & Forwarding-Sparte der Schenker AG tätig, hat er als Management Representative, Prokurist und später Geschäftsführer für die Schenker AB, Railog GmbH, Schenker Rail Cargo Deutschland GmbH und Scandinavian Rail Cargo AB gearbeitet. Seit September 2013 ist Jörn Grage Geschäftsführer der SCA Logistics GmbH, der deutschen Logistiktochter des schwedischen SCA-Konzerns. Der SCA-Konzern entwickelt und produziert hochwertige Forstprodukte, die in rund 100 Ländern der Welt vertrieben werden. Als größter privater Forsteigentümer Europas mit einer Waldfläche von 2,6 Millionen Hektar steht SCA für nachhaltige Forstwirtschaft. Die Unternehmensgruppe beschäftigt rund 4.000 Mitarbeiter. SCA hat seinen Hauptsitz in Sundsvall, Schweden.

Die Skulptur des diesjährigen Kieler Hafenpreises wurde von ANTARIS, dem Eckernförder Designer und Kunstschmied Patrick Schloßer, in Form eines Pollers gestaltet, der von Sprotten umschwärmt wird. Die Skulptur ist ein wertvolles Unikat der Metallkunst, die in Handarbeit des Künstlers aufwendig gefertigt wurde. Der Poller symbolisiert die feste Verbindung der Schiffe mit dem Hafen. Die Sprotten, die immer im Schwarm schwimmen, stehen bildlich für die Gemeinschaft, die zielstrebig vorrankommt. Auf Vorschlag des Beirates der SEEHAFEN KIEL wird mit dem Hafenpreis einmal im Jahr eine Persönlichkeit im Rahmen der „Sprottenback“ ausgezeichnet, die sich in herausragender Weise um den Kieler Hafen verdient gemacht hat.

Der Hafenpreis wurde erstmals im Jahr 2005 verliehen. Bisherige Preisträger waren:
2005: Samuil Vindergauz (Liniendirektor der Reederei LISCO), 2006: Hans-Dieter Nehrhoff (Technischer Geschäftsführer des Gemeinschaftskraftwerkes Kiel), 2007: Gunnar Blomdahl (CEO der Stena Line), 2008: Röttger Wittern (Geschäftsführer Sartori & Berger), 2009: Trond Kleivdal (CEO der norwegischen Reederei Color Line), 2010: Anders Refsgaard (Vice-President der Reederei DFDS Seaways), 2011: Ingolf Kästner (Leiter internationale Verkehre der Kombiverkehrs KG), 2012: Verleihung des Prunksiegels der Landeshauptstadt Kiel an Heinz Bachmann (langjähriger Marketingdirektor der SEEHAFEN KIEL), 2013: Claudia Roller (Vorstandsvorsitzende von Hamburg Hafen Marketing), 2014: Frank Erschkat (Leiter des Produktionszentrum Hamburg der DB Schenker Rail AG), 2015: Niclas Mårtensson (Chief Operating Officer (COO) der Stena Line Group), 2016 Jos van der Meer (Geschäftsführer der Mibau Baustoffhandel GmbH).

Kiel zählt zu den vielseitigsten Hafenstandorten an der Ostseeküste. Die verschiedenen Hafenteile rund um die Kieler Förde verfügen über Terminalanlagen für Passagier- und Frachtschiffe nahezu jeder Art und Größe. Kiel ist bedeutender Fährhafen mit Verbindungen nach Skandinavien, ins Baltikum sowie nach Russland; Kiel zählt zu den führenden Kreuzfahrthäfen in Nordeuropa und hat zudem eine wichtige regionale Versorgungsfunktion mit Stück- und Massengütern. Das Rückgrat des Hafens bilden die Fährverkehre, die etwa 4/5 zum Gesamtumschlag von 6,5 Mio. Tonnen in 2016 beitrugen. Das Passagieraufkommen von gut 2 Mio. Reisenden unterstreicht gleichzeitig die Bedeutung des Seetourismus und die Leistungsfähigkeit für touristische Verkehre. Seine geographische Lage und die Hinterlandverbindungen über die Straße und auf der Schiene machen den Hafen für den Güterumschlag und Passagierverkehr gleichermaßen attraktiv.

Quelle und Foto: Seehafen Kiel