Image Award als beste Logistikregion Europas

wegtransport

Aad Veenman, in führender Position im Topsektor Logistik, konnte für die Niederlande vergangene Woche in München einen Image Award in Empfang nehmen. Von den deutschen Handelsnachbarländern erweisen sich die Niederlande als attraktivste Logistikregion Europas.

Dies ergab eine neue Studie, die vom Marktforschungsunternehmen Lüdinghausener Kleffmann im Auftrag der Zeitschrift VerkehrsRundschau durchgeführt wurde.

Veenman nahm in München den Image Award aus den Händen von Verkehrssekretärin Dorothee Bär und VerkehrsRundschau-Hauptredakteur Gerhard Grünig in Empfang. Mit einem Ergebnis von 748 von 1.000 Punkten führen die Niederlande die Rangliste der attraktivsten Logistikstandorte für deutsche Verlader an. Die Niederlande führen damit vor Österreich (705 Punkte) und Belgien (684 Punkte). Die Türkei (471 Punkte), Rumänien (453 Punkte) und Russland (416 Punkte) rangieren weiter hinten.

Nach Angaben der befragten Verlader gelten die Servicequalität, die gute Zugänglichkeit der Autobahnen und die Verfügbarkeit von Logistikdienstleistern als Hauptfaktoren für die Attraktivität eines erfolgreichen Logistikstandorts. Außerdem erwarten Verlader von einem Logistikhotspot möglichst wenig Bürokratie und Korruption. Ein weiterer genannter Aspekt ist die Anbindung von Logistikknotenpunkten an das Bahnnetz und das Netz für die Binnenschifffahrt.

In der Studie „Image Ranking Transport en Logistieke Diensten 2016“ wurden insgesamt 400 Logistikverantwortliche deutscher Industrie- und Handelsunternehmen zur Attraktivität der bedeutendsten 15 Logistikregionen Europas befragt. Seit 2002 werden die Image Awards von der VerkehrsRundschau verliehen; die Niederlande führen den Titel noch mindestens zwei Jahre; die nächste Preisverleihung ist für 2018 vorgesehen.

Quelle und Foto: Port of Rotterdam




Doris Hartwich zu Gast beim Wissenschaftstalk

001

Die Rheinische Fachhochschule Neuss (RFH) lud im Namen des „Europa-Instituts für Erfahrungswissen – METIS“ unter der Leitung von Dr. Werner Bruns ins Neusser „Euromoda“ Zentrum zu einem Talk über Erfahrung und Kreativität ein.

Gäste dieser Talkrunde waren die Modemacherin Doris Hartwich, die seit 1985 unter dem Label „HARTWICH“ Mode für Männer macht, die Mediendesignerin Prof. Marie-Susann Kühr (RFH), Sabine Dirlewanger, Schulleiterin der staatlichen Modeschule Stuttgart und Dr. Werner Bruns vom Forschungsinstitut METIS. Der populäre ARD Moderator Johannes Büchs moderierte die Runde gewohnt professionell und brachte die Inhalte auf den Punkt: Wie verträgt sich Erfahrung mit Kreativität? Wieviel Erfahrung braucht ein kreativer Mensch? Ist Erfahrung hinderlich für Innovationen?

Dass im Begriff „Erfahrung“ sowohl „Erfolg“ als auch „Gefahr“ steckt, darin war sich die Runde schnell einig. Das Sammeln von ersten Erfahrungen von kreativen Menschen findet bereits während des Studiums statt, dort allerdings im „geschützten Raum“, unter Anleitung der Lehrenden. Beide Vertreterinnen der Lehre stimmten darin überein, dass sie oft schon früh erkennen, welche Studenten(innen) Talent hätten. Dies hinge auch damit zusammen, wie diese die Erfahrungen der Lehrenden aufnehmen und umsetzten. Ähnliches berichtete auch die Vertreterin der Praxis, Doris Hartwich, die ihre besondere Handschrift als den unstrittigen USP der Marke beschreibt, den sie ihren Assistenten nahe bringt, damit ihre Marke auch nach ihr noch weiterlebt. „Vielleicht wird sich die Kollektion ohne mich dann verändern, denn jeder Kreative interpretiert Vorgaben anders,“ erklärte Doris Hartwich, „letztlich muss man vertrauen und tolerieren können, auch das ist eine wichtige Erfahrung, die dadurch belohnt wird, dass sich die eigene Handschrift meiner Marke weiterentwickeln kann“.

Aus dem Publikum wurde das Stichwort „Big-Data“ eingeworfen: Ob nicht am Ende Google und Co. die menschliche Kreativität mit intelligenten Algorithmen überflüssig machen würde. Dass man sich davor nicht zu fürchten brauche, betonten alle Kreativen, „denn die Kreativität und Emotionalität der Designer wird auch in Zukunft notwendig sein, um tatsächlich wirklich Neues zu kreieren, sei es Mode oder Mediendesign“.

Für das „Europa-Institut für Erfahrungswissen – METIS“ stellte Dr. Werner Bruns am Ende der Talkrunde fest: „Diese Veranstaltung brachte uns neue Erkenntnisse aus der Praxis, die wir in unsere weiteren Forschungsarbeiten einbauen werden. Das Thema „Erfahrung“ in Unternehmen und Gesellschaft ist auch ein wichtiges Produkt des Bologna-Prozesses der Hochschulen, eine Notwendigkeit für die wissenschaftliche Verzahnung von Theorie und Praxis.“

Quelle und Foto: Rheinische Fachhochschule Neuss




Europäische Kommission beschließt Steuerpflicht der Seehäfen

kleinhaven-foto

Die Europäische Kommission hat bekanntgegeben, dass unter anderem die niederländischen Seehäfen ab dem 1. Januar 2017 körperschaftssteuerpflichtig werden.

Beim Hafenbetrieb Rotterdam ist man über diese Mitteilung der Europäischen Kommission sehr unglücklich. In einer Pressemitteilung heißt es: „Die Häfen in den Nachbarländern erhalten im Gegensatz zum Rotterdamer Hafen derzeit verschiedene Formen staatlicher Unterstützung. Es sieht nicht danach aus, dass sich dies in den nächsten Jahren ändern wird. Wenn der Hafenbetrieb nun Körperschaftssteuer zahlen muss, wird die Wettbewerbsposition von Rotterdam nur schwieriger. Beim Hafenbetrieb ist man nicht gegen die Entrichtung von Körperschaftssteuern, jedoch sollten in Europa gleiche Bedingungen vorhanden sein.“

Und weiter: „Beim Hafenbetrieb erwägt man daher, gegen diesen Beschluss der Europäischen Kommission Widerspruch einzureichen. Außerdem setzt man sich beim Hafenbetrieb weiterhin für die Transparenz von Geldströmen zwischen Behörden und Hafenbetrieben ein sowie für einheitliche Regeln für alle europäischen Häfen.“

Die Pressemitteilung der Europäischen Kommission gibt es hier

Quelle und Foto: Hafenbetrieb Rotterdam




TFG Transfracht bindet das Terminal Erfurt an

AlbatrosExpress_Erfurt

Ab dem 2. Februar 2016 integriert TFG Transfracht das Terminal Erfurt in das AlbatrosExpress-Netzwerk und baut die Verbindungen zwischen den Deutschen Seehäfen und Ostdeutschland von 34 auf 44 Abfahrten pro Woche aus.

Die Züge verkehren künftig fünf Mal wöchentlich zwischen Thüringens Mitte und den Containerterminals in Bremerhaven und Hamburg. Transportiert werden u.a.. Container für das Distributionszentrum eines namhaften Möbelhändlers in Erfurt. Das Terminal bildet die Ergänzung zum Güterverkehrszentrum und ist über den Bahnhof Vieselbach optimal an die Hauptstrecke Halle/Erfurt-Berlin angebunden. Terminalbetreiber ist die Deutsche Umschlaggesellschaft Schiene-Straße (DUSS) mbH.

„Wir freuen uns, durch die direkte Anbindung der Nachfrage nach intermodalen Transportlösungen in der Region nachzukommen“, erklärt Frank Gedat, Regionalleiter Ost der TFG Transfracht.

Quelle und Foto TFG Transfracht




Bedeutung des Systems Wasserstraße gewürdigt

151005 Nationales Hafenkonzept

Auch der Bundesverband der Deutschen Binnenschifffahrt e.V. (BDB) begrüßt im Grundsatz das Nationale Hafenkonzept. Es stellt inhaltlich und strategisch eine Fortschreibung des im Jahr 2009 vorgelegten Hafenkonzepts dar und beinhaltet neben einer Analyse der Marktsituation der See- und Binnenhäfen vor allem konkrete Maßnahmenvorschläge, die unter anderem unmittelbar die Güterbinnenschifffahrt in Deutschland betreffen, so der Verband.

„Die Bundesregierung erklärt, dass die Binnenschifffahrt als sicherer und klimafreundlicher Verkehrsträger auch in den kommenden Jahren im Gesamtverkehrssystem weiter an Bedeutung gewinnen muss, damit die erwarteten Verkehrszuwächse, insbesondere im Seehafenhinterlandverkehr, bewältigt werden können. Eine solche Analyse bzw. verkehrspolitische Absichtserklärung können wir als BDB nur ausdrücklich unterstützen“, erklärt BDB-Präsident Martin Staats. Aus Sicht des BDB folgerichtig legt die Regierung daher einen besonderen Schwerpunkt auf den weiteren Ausbau der Flüsse und Kanäle in Deutschland:

„Der Ausbauzustand der Wasserstraßen ist ein entscheidender Faktor für die Wettbewerbsfähigkeit des Schiffstransportes. Wichtig sind dabei die Abladetiefen, Brückendurchfahrtshöhen und zulässige Schiffsabmessungen. Der Ausbau der Wasserstraßeninfrastruktur wird zurzeit durch zu geringe Planungskapazitäten in der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung (WSV) erschwert“, erklärt die Regierung. Sie wird deshalb die Streckenabschnitte der „Wasserstraßen der Kategorie A“ auf Grundlage von Wirtschaftlichkeitsuntersuchungen und vorbehaltlich verfügbarer Mittel so schnell wie möglich für die erforderlichen Schiffsgrößen ausbauen. „Wasserstraßen der Kategorie B“ sollen optimiert werden, Streckenabschnitte der „Kategorie C“ bleiben im Bestand erhalten. Der Bund wird außerdem Maßnahmen, z.B. bei der Planung in der WSV, ergreifen, damit die vorhandenen Mittel für Wasserstraßeninvestitionen in angemessener Zeit verbaut werden können.

„Wie nicht anders zu erwarten war, greift die Bundesregierung für die zukünftigen Ausbaumaßnahmen an Flüssen und Kanälen auf die von der Vorgängerregierung entworfene „Netzpriorisierung“ nach Leistungsklassen zurück. Das hilft der Binnenschifffahrt und den Binnenhäfen in den heutigen ‚Rennstrecken‘ mit hohem Transportvolumen. Aber zum Beispiel östlich von Magdeburg und in bestimmten Relationen im Norden und Südwesten der Republik dürfen sich die Betreiber der Binnenhäfen von einer verbesserten Erreichbarkeit per Binnenschiff gedanklich zunächst verabschieden“, kommentiert BDB-Präsident Martin Staats die Maßnahmenstrategie der Bundesregierung.

Ein besonderes Augenmerk legt die Bundesregierung auf die langfristige Sicherstellung der Finanzierung der Verkehrsinfrastruktur. Hier wird nicht nur eine „bedarfsgerechte Aufstockung der Investitionen“ angekündigt, sondern auch „die Generierung zusätzlicher Haushaltsmittel durch die Ausweitung der Nutzerfinanzierung“. Hier will die Regierung „die Auswirkungen auf die Wettbewerbsfähigkeit der Häfen bei seinen Planungen zur Nutzerfinanzierung von Bundeswasserstraßen prüfen“.

„Wir erwarten, dass die Regierung tatsächlich eine umfassende Einbeziehung sämtlicher Nutzer der Wasserstraßen, also nicht nur der gewerblichen Binnenschifffahrt, vornimmt. Außerdem sollte sie ihre Planungen nicht nur im Hinblick auf die Wettbewerbsfähigkeit der Häfen prüfen, sondern auch im Hinblick auf die Wettbewerbsfähigkeit der Schifffahrt im Vergleich zu den anderen Verkehrsträgern. Hier wäre eine präzisere Beschreibung der Ziele und Maßnahmen hilfreich gewesen, um Missverständnisse zu vermeiden“, erklärt BDB-Präsident Martin Staats.

Eher vage sind die Erklärungen der Bundesregierung zur Verbesserung der teilweise unzumutbar langen Abfertigungszeiten von Binnenschiffen in den Seehäfen: Der Bund werde die Häfen bei Vorhaben zur koordinierten Hafenentwicklung unter Berücksichtigung des nationalen und europäischen Wettbewerbsrechts unterstützen. Im Übrigen sieht die Bundesregierung die Handlungsverantwortung bei den See- und Binnenhäfen: „Die Hafenwirtschaft wird Wege suchen, um negative Auswirkungen von Engpässen in den Seehäfen für die betrieblichen Abläufe der Binnenschifffahrt zu vermeiden. Die Seehafenwirtschaft wird geeignete Verladeeinrichtungen für Binnenschiffe errichten, wo dies wirtschaftlich sinnvoll ist.“ Ob und wie diese Maßnahmen, die als „Daueraufgaben“ deklariert werden, nun operativ umgesetzt werden, bleibt offen.

Auch die Steigerung der Umweltfreundlichkeit der Schifffahrt greift die Regierung erfreulicherweise in dem Konzeptpapier auf. LNG wird dabei als vielversprechendster alternativer Kraftstoff in der See- und Binnenschifffahrt angesehen, wobei die Umweltbilanz der Binnenschifffahrt schon heute deutlich besser ist als die der Seeschifffahrt: „Der in der Binnenschifffahrt ausschließlich verwendete Kraftstoff (Gasöl oder Diesel) hat im Vergleich zum Schweröl geringere Ruß-, Schwefel- und Stickstoffemissionen. In der Binnenschifffahrt ist der Umstieg auf schwefelarme Treibstoffe bereits gelungen“, stellt die Regierung fest. Verflüssigtes Erdgas (Liquified Natural Gas bzw. LNG) sieht die Regierung als vielversprechendsten alternativen Kraftstoff in der See- und Binnenschifffahrt. In der Mobilitäts- und Kraftstoffstrategie der Bundesregierung wird deshalb besonderes Augenmerk auf eine weitere Senkung der Emissionen durch eine Markteinführungsstrategie für LNG in der Schifffahrt, inklusive der Binnenschifffahrt, gelegt.

Anstatt konkrete Förderprogramme zuzusagen, belässt es die Regierung hier allerdings leider bei einem selbst auferlegten „Prüf-Auftrag“: Der Bund werde prüfen, ob und gegebenenfalls welche Maßnahmen in Betracht gezogen werden können, um LNG bessere Absatzmöglichkeiten zu verschaffen. Er werde sich für eine Vereinheitlichung und Beschleunigung international anerkannter Genehmigungsverfahren und Standards für LNG-Infrastrukturen einsetzen und in Zusammenarbeit mit den Ländern und der Wirtschaft bis Ende 2016 eine nationale Strategie für den Ausbau der Infrastrukturen für alternative Kraftstoffe erarbeiten. Nicht als Maßnahmen, aber immerhin als zu verfolgende Ziele erklärt die Regierung den Aufbau einer nachfragegerechten Infrastruktur für alternative Kraftstoffe und Landstromversorgung für die See- und Binnenschifffahrt, die beihilferechtkonforme Ausgestaltung der Förderung alternativer Kraftstoffe für die Schifffahrt, sowie die Unterstützung von freiwilligen Initiativen zur Reduktion von umweltschädigenden Emissionen der Schifffahrt.

Der Bund setzt sich weiter dafür ein, die durch die Binnenschifffahrt entstehende Lärmbelastung der Bevölkerung bis zum Jahr 2020 um 30 Prozent, ausgehend vom Jahr 2008, zu senken. Mit welchen Maßnahmen dieses Ziel erreicht werden soll, bleibt im Konzept jedoch offen.

Quelle und Foto: BDB




Seehafenwirtschaft begrüßt Konzept

kleinhafen-hamburg-luftbild-20150618

Die deutschen Seehafenbetriebe begrüßen Kabinettsbeschluss zum neuen Nationalen Hafenkonzept / ZDS-Präsident Klaus-Dieter Peters: Neues Hafenkonzept setzt auf richtige Maßnahmen zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Seehäfen.

Der Zentralverband der deutschen Seehafenbetriebe (ZDS) sieht im vom Bundeskabinett beschlossenen Nationalen Hafenkonzept die richtigen Akzente gesetzt. Wichtige Maßnahmen für die Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Seehäfen seien im Konzept enthalten, sagte ZDS-Präsident Klaus-Dieter Peters am Mittwoch in Hamburg.

ZDS-Präsident Klaus-Dieter Peters: „Die deutschen Seehafenbetriebe agieren in einem internationalen und hart umkämpften Markt. Das neue Nationale Hafenkonzept wird die Bedingungen und die Effizienz der Lieferketten, die über die deutschen Seehäfen führen, verbessern. Ich bin überzeugt, dass die im Konzept enthaltenen Maßnahmen sowohl die Seehäfen als auch den Wirtschafts- und Logistikstandort Deutschland insgesamt stärken werden, auch im Umgang mit ökologischen und demografischen Herausforderungen.“

Jetzt sei eine zügige Umsetzung der beschlossenen Maßnahmen notwendig, mahnte ZDS-Hauptgeschäftsführer Daniel Hosseus. Als Beispiele nannte er die Verkehrsinfrastruktur und Hafen 4.0: „Der Ausbau der hafenbezogenen Infrastrukturen ist überfällig und für die deutsche und europäische Wirtschaft von entscheidender Bedeutung. Neben der Bereitstellung von mehr Planungspersonal in den Verwaltungen sind uneingeschränktes Baurecht sowie eine Verschlankung des Planungsrechts erforderlich. Auch begrüßen wir den Ansatz, mit einem neuen Förderprogramm die Hafenlogistik und die Entwicklung innovativer Seehafentechnologien (ISETEC III) zu verbessern.“

Um das neue Hafenkonzept zu einem nachhaltigen Erfolg werden zu lassen, müssen die beschlossenen Maßnahmen jetzt auch eng mit der Maritimen Agenda 2025 und dem Ende letzten Jahres veröffentlichten Aktionsplan Güterverkehr und Logistik verzahnt werden.

Das Nationale Hafenkonzept ist ein auf zehn Jahre angelegter strategischer Leitfaden für die Hafenpolitik des Bundes. Es enthält eine Bestandsaufnahme zur gesamtwirtschaftlichen Bedeutung der See- und Binnenhäfen, Ziele und Handlungserfordernisse für die beteiligten Akteure und durch Bund, Länder, Kommunen, Hafenwirtschaft und Gewerkschaften umzusetzende Maßnahmen. Das heute beschlossene Konzept ist eine Fortschreibung des Nationalen Hafenkonzepts von 2009. Es umfasst Maßnahmen für den Ausbau der hafenbezogenen Infrastruktur, zur Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit, für die internationale und europäische Hafenpolitik, für den Umwelt- und Klimaschutz, für Ausbildung und Beschäftigung, für Sicherheit und Gefahrenabwehr sowie zum Bund-Länder-Verhältnis.

Quelle ZDS, Foto © HHM / Michael Lindner




Großprojekt richtet sich neu aus

Alpha-Variante_Hamburg-Hannover

Anfang 2016 stellt das Projektteam im Rahmen einer Informationsveranstaltung den aktuellen Sachstand und die nächsten Schritte hinsichtlich Planung, Finanzierung und Kommunikation vor.

Parallel zur derzeitigen Aufstellung des Bundesverkehrswegeplans und vor dem Hintergrund der Ergebnisse des vom niedersächsischen Wirtschaftsministerium organisierten ‚Dialogforum Schiene Nord‘ finden derzeit die ersten Schritte zur Neuausrichtung des Großprojektes Hamburg/Bremen–Hannover statt. Frank Limprecht, Leiter des Bereichs Großprojekte in Norddeutschland, der zusammen mit dem Konzernbevollmächtigten Ulrich Bischoping am Dialogforum teilnahm, übergibt nun die technische Projektleitung an Matthias Hudaff.

„Mit dem Votum der Mehrheit des Dialogforums für die sogenannte Alpha-Variante und damit gegen die ursprünglich als Neubau konzipierte Y-Trasse zeichnet sich ab, dass das Projekt vor einem Neuanfang steht. Der Buchstabe Alpha – als Bezeichnung für den mehrheitlich vom Forum befürworteten Ausbau mehrerer Bestandsstrecken – symbolisiert den planerischen Neustart für das Großprojekt Hamburg/Bremen–Hannover. Diesem Neuanfang trägt die DB unter anderem damit Rechnung, dass organisatorisch neue Strukturen geschaffen werden. Ich bin froh, dass ich mit Matthias Hudaff einen sehr erfahrenen Großprojektleiter für diese anspruchsvolle Aufgabe gewinnen konnte“, so Limprecht.

Matthias Hudaff war zuletzt Leiter des Großprojektes Karlsruhe–Basel. Davor verantwortete der studierte Bauingenieur das Großprojekt Nord-Süd-Achse Berlin. Weitere wichtige Meilensteine in seiner Vita sind die Flughafen S-Bahn in Hamburg, der dreigleisige Ausbau der Strecke Stelle–Lüneburg sowie der Um- und Neubau der großen Hauptbahnhöfe an der Ostsee in Rostock, Kiel und Lübeck. Als Leiter des Großprojektes Hamburg/Bremen–Hannover koordiniert er nun die personellen und finanziellen Grundlagen, um zeitnah mit den Planungen beginnen zu können. Die Kommunikation mit den von den einzelnen Maßnahmen Betroffenen hat für Hudaff dabei höchste Priorität: „Wir werden die Betroffenen aktiv über all unsere Schritte informieren und uns dabei eng mit dem Bund und den Ländern abstimmen. Anfang 2016 legen wir im Rahmen einer Informationsveranstaltung die nächsten Schritte dar und stellen das Konzept vor, wie wir die Betroffenen und Interessierten im weiteren Prozess der Planung und Realisierung des Großprojekt beteiligen möchten.“

Aktuelle Informationen zum Projekt finden Sie im BauInfoPortal der Deutschen Bahn unter http://bauprojekte.deutschebahn.com/p/hamburg-bremen-hannover.

Quelle: Deutsche Bahn, Foto: Vorzugsvariante für den Raum Bremen-Hamburg-Hannover  © DSN




BVL-Umfrage: Welcher Logistiktyp sind Sie?

L1ogistiktypen_Collage

Welcher Logistiktyp sind Sie? Das fragt die Bundesvereinigung Logistik (BVL) e.V. Verbraucher und Logistiker vom 10. Dezember 2015 bis 15. Februar 2016. Teilnehmer können auf www.bvl.de/logistiktypen über elf Multiple-Choice-Fragen zu ihrem Kauf- und Konsumverhalten herausfinden, zu welchem von vier Logistiktypen sie zählen. Jeder Teilnehmer erhält sofort eine Kurzauswertung dazu, welcher Typ er ist und was sein Verhalten für die Logistik bedeutet.

Mit dieser Aktion möchte die BVL das öffentliche Bewusstsein für die Leistungen und Komplexität des Wirtschaftsbereichs Logistik schärfen. Der Online-Selbsttest vermittelt dem Verbraucher: Dein Verhalten hat enormen Einfluss auf die Lieferkette. Daher wird es für die Logistik zunehmend wichtiger, Deine Ziele und Bedürfnisse zu verstehen.

Neben der Kurzauswertung für jeden Teilnehmer unmittelbar nach dem Test wird die BVL auf Basis der erhobenen Daten eine Management Summary mit allen Ergebnissen und Erkenntnissen erstellen. Diese wird zum Tag der Logistik am 21. April 2016 vorgestellt, der von der BVL initiiert ist. Die BVL verspricht sich von der Umfrage Erkenntnisse dazu, welche Logistiktypen es in Deutschland in welcher Ausprägung gibt. Außerdem wird die Verteilung der einzelnen Typen über verschiedene Regionen, Altersgruppen und das Geschlecht von Interesse sein.

„Die Umfrage veranschaulicht der Öffentlichkeit wichtige Themen an der Schnittstelle von Digitalisierung, verändertem Kaufverhalten und der Leistung der Logistik. Themen, mit denen unsere Mitglieder und wir uns täglich befassen. Daher sind wir sicher, dass wir wertvolle Daten und interessante Ergebnisse gewinnen und BVL-Mitgliedern einen attraktiven Service bereitstellen können“, sagt Pressesprecherin Ulrike Grünrock-Kern. Fragen beziehen sich u.a. auf die Zustellart und -geschwindigkeit, auf die Ladenöffnungszeiten und auf die Frage, ob Produkte bevorzugt im Laden oder online erworben werden.

Teilnehmer der Umfrage BVL-Logistiktypen haben die Möglichkeit, die jeweilige Kurzauswertung zu ihrem Typen und die Typgrafik direkt auf Facebook und Twitter zu posten. Auf diese Weise können sie ihrem Netzwerk mitteilen, welcher Logistiktyp sie sind, und empfehlen den Online-Selbsttest ihren Freunden und Bekannten. Darüber hinaus werden nach Ablauf der Umfrage am 15. Februar 2016 fünf Gewinne unter den Teilnehmern verlost.

Den Online-Selbsttest BVL-Logistiktypen finden Sie hier: www.bvl.de/logistiktypen

Quelle und Grafik: BVL




Stärkung des Europäischen Meeresraumes

B2MOS_JFE_GroupPhoto

Zwischen dem 2. – 4. Dezember haben die drei TEN-V kofinanzierten Projekte  B2MoS (Business to Motorways of the Sea), AnNa (Advanced national Networks for Administrations Maritime Single Window) und WiderMoS (Wide Interoperability and new governance moDels for freight Exchange linking Regions through Multimodal maritime based cOrridorS) ihre Ergebnisse auf einer gemeinsamen Abschlussveranstaltung in Athen präsentiert.


16 EU Mitgliedsstaaten (Belgien, Bulgarien, Zypern, Griechenland, Deutschland, Frankreich, Italien, Lettland, die Niederlande, Polen, Portugal, Rumänien, Slowenien, Spanien, Schweden und Großbritannien), mehr als 40 Unternehmen und fast 250 Delegierte fanden sich in der griechischen Hauptstadt Athen zusammen, um Europa als Vorreiter im globalen Markt für digitale und nachhaltige intermodale Transporte zu präsentieren.

Brian Simpson (EU Koordinator für die Meeresautobahnen) eröffnete am 3. Dezember die Konferenz mit seiner Eröffnungsrede. Er lobte die Arbeit der Projekte und betonte die Bedeutung der internationalen Zusammenarbeit im Bereich des intermodalen Verkehrs und den Meeresautobahnen, um eine weitere Optimierung des Transportsektors und der Europäischen Handelsströme zu erreichen. Immerhin 70 Prozent der europäischen Exporte finden über den Seeweg statt. Die gelungene Arbeit muss auch zukünftig fortgeführt werden.

Giorgos Barkatsas, Konteradmiral der griechischen Küstenwache im Ministerium für Meeresangelegenheiten und Insulare Politik würdigte die Erfolge im Abbau von administrativen Hürden im Seeverkehr. Zudem würdigte er den Beitrag der Partner zu den Verbesserungen in den Bereichen Sicherheit im Seeverkehr, Gefahrenabwehr, Kontrollen, Gesundheit und Zoll

José Anselmo (Principal Administrator für TEN-V Politik, DG MOVE), betonte abschließend die tragende Rolle der TEN-V Korridore im Allgemeinen und die Wichtigkeit der beeindruckenden Projektergebnisse im Rahmen der Meeresautobahnen, zur Stärkung des Kurzstreckenseeverkehrs und als Verbindungsglied zwischen den Landkorridoren.

Im Anschluss wurden die Projektergebnisse von B2MoS, ANnA und WiderMoS im Detail präsentiert. B2MoS Koordinatorin Eva Pérez (Valenciaport Foundation) stellte insg. fünf Optimierungen zur Interoperabilität elektronischer Handels- und Transportdokumente, 14 Quick-Win Lösungen mit 37 Prototypen und Fallbeispiele sowie erfolgreich absolvierte Trainingsseminare vor.

Durch die Umsetzung der Quick-Win Lösungen kann in den nächsten 10 Jahren einen Kapitalwert von insgesamt 72,87 Mio. Euro generiert werden. Bei Umsetzung der Pilotbetriebe in die Praxis stehen jedem investierten und kofinanzierten Euro rund 27,05 Euro Nettonutzen gegenüber.

Am Morgen des 4. Dezember, hob Richard Morton (Generalsekretär der IPSCA) die Wichtigkeit von Port Community Systems (PCS) zur Steigerung eines effektiven und simpleren Warenhandels hervor und unterstrich die wichtige Rolle der PCS als Bindeglied zwischen administrativen und operativen Prozessen.

Der weitere Vormittag stand im Zeichen parallele Informationsveranstaltungen der einzelnen Projekte.

In der Abschlusssitzung unter dem Vorsitz von Dimitris Spyrou (Hafenbehörde von Piräus), verdeutlichte Kapitän José Anselmo (DG-MOVE) die Bedeutung funktioneller Hafen- und Hinterlandverbindungen des TEN-V Kernnetzes und ermutigte die Teilnehmer der Konferenz gleichermaßen weiterhin nach innovativen Lösungen zu forschen, um die  führende Rolle des europäischen Transportmarkts zu halten und weiter auszubauen.

Abgerundet wurde die Konferenz durch Schlussbemerkungen von Rutger Pol (stellvertretender Direktor für Maritime Angelegenheiten des niederländischen Ministeriums für Infrastruktur und Umwelt), Roger Butturini (Vorsitzender des IMO Electronic Facilitation Committee), Enrico Pujia (italienischer Generaldirektor der Häfen, Maritimer Transporte und Binnenwasserstraßen), Gerd Muysewinkel (DG MOVE), und João Carvalho (Behörde für Mobilität und Transport Portugal). Die Redner hoben noch einmal hervor, wie wichtig die internationale Zusammenarbeit ist und die damit verbundene Abstimmung von rechtlichen- und operativen Prozessen, um einen einheitlichen Europäischen Handelsraum zu gewährleisten und weiter auszubauen. Die Projekte B2MoS, ANnA und WiderMoS haben dazu einen wichtigen Beitrag geleistet.

Die Projekte leisten einen Beitrag zur Schaffung des Europäischen Meeresraumes ohne Grenzen. Es standen der Abbau administrativer Hindernisse, die Förderung nachhaltiger intermodaler Transportlösungen und die Unterstützung der PCS bei der Einführung der nationalen „Single Window“ im Vordergrund der Aktivitäten. Damit nahm die Stärkung der Meeresautobahnen als auch die Stärkung des innergemeinschaftlichen Handels durch günstigere Transportsysteme einen wichtigen Teil der Arbeit ein.

Weitere Informationen zu den einzelnen Projekten und den Erreichten Ergebnissen finden Sie auf den jeweiligen Webseiten:

http://www.annamsw.eu
http://www.b2mos.eu
http://www.widermos.eu

Quelle: Escola Europea de Short Sea Shipping, Foto: B2MOS     Gruppenfoto der Projektteams von AnNa, B2MoS und WiderMoS 

 




Machbarkeitsstudie für den „Stelzen“-Ersatz

3

Neben der Eröffnung des Planfeststellungsverfahrens für die neue Rheinbrücke, haben sich die Planer von Straßen.NRW dem nächsten Abschnitt der A1 in Leverkusen gewidmet. Auch der als „Stelze“ bekannte A1-Abschnitt, der vom Autobahnkreuz Leverkusen-West zum Autobahnkreuz Leverkusen als Hochstraße quer durch Leverkusen führt, muss ersetzt und dabei ausgebaut werden.

Die Hochstraße weist erhebliche Schäden auf und ist dem heutigen Verkehrsaufkommen nicht mehr gewachsen. Aus diesem Grund ist sie auch im Bedarfsplan des Bundes als neue Autobahn mit acht Fahrspuren enthalten.

Um festzustellen, wie ein Ersatz am sinnvollsten realisiert werden kann, hat Straßen.NRW bei einem externen Ingenieurbüro eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben. Erste Ergebnisse dieser Studie liegen nun vor. Insgesamt wurden 14 verschiedene Varianten geprüft. Sechs Varianten führen die Autobahn weiter als Hochstraße durch Leverkusen. Acht Varianten führen die A1 als Tunnel. Außerdem gibt es eine kombinierte Variante. Zu den untersuchten Tunnelvarianten gehört auch die Variante, wie sie im niederländischen Maastricht realisiert wurde, weil sie vielfach als Vorbild gesehen wird.

Ziel der Machbarkeitsstudie ist es, belastbare Daten zu Emissionen, Eingriffen in das Umfeld, Kosten und der Baubarkeit unter laufendem Verkehr zu erhalten. Insbesondere der letzte Aspekt ist wichtig, die A1 ist mit mehr als 100.000 Kraftfahrzeugen am Tag eine der meistbefahrenen Autobahnen Deutschlands.

Da die „Stelze“ eine stetige Lärmquelle ist, wurde von den Leverkusener Bürgern und der Stadt der Wunsch nach einer Tunnellösung für diesen ca. 1,3 Kilometer langen Abschnitt geäußert. Die Studie zeigt: Grundsätzlich ist die Realisierung einer Tunnellösung möglich. Allerdings kostet ein Tunnel mindestens 560 Millionen Euro im Vergleich zur einer neuen Hochstraße, die mit 300 Millionen Euro veranschlagt wurde. Die Bauzeit beträgt bei einem Tunnel mindestens 8 Jahre (im Vergleich die Hochstraße 4,5 Jahre). Gefahrguttransporte durch den Tunnel wären aus Sicherheitsgründen nur eingeschränkt mit Mengen- und Stoffbeschränkungen möglich.

Gegenüber der heutigen Situation führt bereits eine neue Hochstraße zu erheblichen Verbesserungen des Lärmschutzes. Die Tunnelvariante erzielt eine noch bessere Lärmschutzwirkung. Dennoch hält keine der Varianten die Grenzwerte vollständig ein. Die Berechnungsergebnisse der Luftschadstoffe zeigen bei keiner Variante Grenzwertüberschreitungen.

Einige der 14 untersuchten Varianten hatten so große Nachteile, dass sie in der Machbarkeitsstudie nicht weiter verfolgt wurden. Ein Ausschlusskriterium war zum Beispiel der Abriss von Wohngebäuden in diesem Abschnitt oder die Unterbrechung des Verkehrs auf der A1.

Welche Variante auch später gebaut wird: Eine neue A1 wird mindestens fünf Spuren in jede Fahrtrichtung haben, um das stark gestiegene Verkehrsaufkommen zu bewältigen. Prognosen für die Verkehrsentwicklung der nächsten Jahrzehnte sind bereits berücksichtigt.

Die Machbarkeitsstudie ermöglicht es, in einem nächsten Schritt die Vor- und Nachteile der verschiedenen Varianten einander gegenüberzustellen. Ergänzend läuft zurzeit noch eine andere Untersuchung, die Auswirkungen auf die Umwelt ermittelt und deren Ergebnisse im nächsten Jahr vorliegen sollen. Das vorliegende Material ist Diskussionsgrundlage für alle weiteren Entscheidungen.

In den kommenden Wochen wollen alle Beteiligten, also Bund, Land und Stadt, die Ergebnisse der Machbarkeitsstudie sorgfältig auswerten, um schnellstmöglich zu einer verlässlichen und belastbaren Entscheidung zu kommen. Denn beim Bau sollte letztendlich die für die Stadt, für den Verkehr und für die Transporte der anliegenden Industrieunternehmen bestmögliche Lösung erzielt werden.

Auszüge der Studie sind in der neuen Ausgabe der Bürgerzeitung Dialog zu finden, die in den nächsten Tagen verteilt wird. Die komplette Machbarkeitsstudie soll zum Jahreswechsel im Internet von A-bei-LEV erscheinen. Weiterhin wird die Studie zu Jahresbeginn im Rat der Stadt Leverkusen vorgestellt. Für das erste Quartal 2016 plant Straßen.NRW eine weitere Bürgerversammlung zum aktuellen Stand aller Bauabschnitte.

Mehr zum Thema gibt es unter www.strassen.nrw.de/projekte/a-bei-lev/index.html

Quelle und Foto: Straßen.NRW