Ein gutes, glückliches, gesundes und friedliches neues Jahr

Glück Auf und herzlich Willkommen für ein erfolgreiches und vor allem gesundes 2024.

Bild von PublicDomainPictures auf Pixabay 




Friedliche und gesunde Feiertage

Die Hafenzeitung wünscht allen Lesern, Freunden und Partnern wunderschöne, erholsame und besinnliche Feiertage – und natürlich alles alles Gute, ganz viele Geschenke und vor allen Dingen Gesundheit.

Auch 2023 war wieder ein Jahr, dass gerade uns Logistikern immer wieder mit neue Herausforderungen überrascht hat, die immer neue, flexible und einfallsreiche Lösungen verlangten.

Viele von uns haben ein weiteres Jahr ganz neue Wege eingeschlagen, neue Arbeitsweisen entdeckt und sich neu aufgestellt – nicht immer komplett freiwillig; aber in Weisen, wie sie noch vor einem Jahr unvorstellbar waren.

Das Jahr hat uns aber auch wieder gelehrt, die kleinen Dinge zu schätzen, scheinbar Selbstverständliches zu achten. Und es hat sich gezeigt, dass verlässliche Partner für den gemeinsamen Erfolg das Wichtigste sind, wie sehr wir bei der täglichen Arbeit auf persönliche und verlässliche Kontakte aufbauen.

Das Team der Hafenzeitung möchten sich ganz herzlich bei Ihnen für Ihre Unterstützung und Treue in dieser außergewöhnlichen Zeit bedanken. Mit Optimismus durch den positiven Zuspruch schauen wir deswegen weiter in die Zukunft.

Auch wenn wir als Logistiker nicht alle freie Tage genießen können sondern teilweise durcharbeiten, um die Versorgung der Nachbarn und Bürger zu sichern, so ist hoffentlich ein wenig Zeit, im Kreise der Familie und Lieben durchzuatmen. Ein paar geruh- und erholsame Tage zu verbringen, bevor wir alle im kommenden Jahr mit neuer Kraft die neuen Wege weiter verfolgen.

Wir freuen uns darauf.

Ihre Hafenzeitung




Meier Präsident der IAPH

Die International Association of Ports & Harbors (IAPH) freut sich, die Wahl von Jens Meier zum neuen Präsidenten bekanntzugeben.

Jens Meier, der zuvor vier Jahre lang als Vizepräsident für die europäische Region tätig war und zwischen 2021 und 2022 die afrikanische Region leitete, übernimmt ab dem 2. November die Führung der weltweit größten Organisation von Port Authorities. Er folgt auf Kapitän K. Subramaniam Karuppiah.

Jens Meier ist seit 2008 Chief Executive Officer der Hamburg Port Authority (HPA). Er und die HPA unterstützen die IAPH bereits seit vielen Jahren. 2015 war Hamburg Gastgeber der 29. IAPH-Welthafenkonferenz.

Während seiner zweijährigen Amtszeit als Präsident stehen für Jens Meier die Stärkung der Port Authorities und ihres Einflusses im Fokus. „Mir ist es wichtig, Zusammenarbeit und Synergien zu fördern und die transparente Führung innerhalb der Organisation zu stärken“, sagte Jens Meier. „Die Themenschwerpunkte meiner Präsidentschaft werden geopolitische Widerstandsfähigkeit, Dekarbonisierung sowie Digitalisierung sein: Geopolitische Spannungen haben Auswirkungen auf die globale Handelsrouten und Hafenaktivitäten. Mein Ziel ist daher, Diskussionen und Strategien zur Stärkung der Hafenresilienz angesichts sich ändernder Handelsmuster zu fördern. Als Unterstützer von nachhaltigen Energieträgern engagiere ich mich zudem für die Beschleunigung der Dekarbonisierung in der Hafenindustrie. Die Entwicklung von Energiehubs in Häfen als Teil der Energiewende spielt hier eine wichtige Rolle. Weiterhin möchte ich mit allen Beteiligten daran arbeiten, Prozesse durch Digitalisierung zu optimieren. Initiativen wie autonome Lkw oder die robotergestützte Wartung der Hafeninfrastruktur stehen im Mittelpunkt dieser Vision.“

Der IAPH-Präsident gab auch einen ersten Einblick auf die Planungen der IAPH World Ports Conference, die im Jahr 2024 erneut in Hamburg von der HPA ausgerichtet werden wird. Die Konferenz wird sich auf innovative Projekte in der Hafenindustrie konzentrieren wie zum Beispiel die Landstromversorgung.

Quelle und Foto: HPA




Impala kauft HES Hartel Tank-Terminal in Rotterdam

Das HES Hartel Tank Terminal auf der Maasvlakte

Die Impala Terminals Group gibt bekannt, dass sie das HES Hartel Tank-Terminal im Rahmen eines Auktionsprozesses erwirbt. Impala ist ein globales Infrastruktur- und Logistikunternehmen, das sich auf den Handel mit Rohstoffen spezialisiert hat. Das Unternehmen wird nach eigenen Angaben in den nächsten zwei Jahren zwischen 90 und 100 Millionen Euro in die Fertigstellung des Terminals investieren. Die Transaktion wird voraussichtlich in den nächsten Tagen abgeschlossen.

Das Terminal wird in „Impala Energy Infrastructure Netherlands“ umbenannt. Die Anlage dient der Lagerung und dem Umschlag von Kraftstoffen und hat eine Lagerkapazität von 1,3 Millionen Kubikmetern. Die Anlage besteht aus mehr als fünfzig Tanks und bietet auch die Möglichkeit, verschiedene Biokraftstoffe zu lagern, so dass die Anlage auch eine Rolle bei der Energiewende in der Region spielen kann.

Der Bau des Terminals wurde im Dezember letzten Jahres nach einer Reihe von Rückschlägen gestoppt, darunter zunehmende Verzögerungen, unter anderem durch die Corona-Pandemie und damit verbundene Mehrkosten. Der bisherige Projektträger HES Hartel Tank Terminal B.V. wurde im Januar vom Gericht in Rotterdam für insolvent erklärt. Daraufhin folgte ein Auktionsverfahren für den Verkauf des Terminals. Dieses wird nun mit dem Kauf durch Impala abgeschlossen sein.

Das sei ein gutes Ergebnis für alle Beteiligten, betonte der betreuende Kurator des Verkaufsprozesses, Carl Hamm. Am wichtigsten sei dabei, gemäß ihm, dass Impala die für die Fertigstellung und den Betrieb des Terminals erforderlichen Investitionen tätigen werde. Sjoerd Bazen, CEO von Impala Energy Infrastructure, ergänzt: „Dies ist eine äußerst positive Entwicklung für Impala, zumal unsere Kunden damit eine starke und strategisch günstig gelegene Anlage in der wichtigen Handelsregion Amsterdam-Rotterdam-Antwerpen erhalten. Wir freuen uns darauf, unsere Aktivitäten in der Region in Zusammenarbeit mit verschiedenen Partnern im und um den Hafen, einschließlich der Port of Rotterdam Authority, auszubauen.“

Die Port of Rotterdam Authority hat bereits in das Terminal investiert und den Kai für Hochseeschiffe und die Anlegestellen für Lastkähne ausgebaut. Boudewijn Siemons, CEO a. i. und COO der Port of Rotterdam Authority, gratuliert dem neuen Eigentümer: „Wir freuen uns, dass Impala das Terminal erworben hat und es nun fertiggestellt werden kann. Der Hafen erhält eine zusätzliche, brandneue Lagermöglichkeit für verschiedene Kraftstoffe. Außerdem engagiert sich Impala hiermit für einen längeren Zeitraum in Rotterdam. Damit erhält das Terminal nach einer für alle Beteiligten – insbesondere für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter – unerfreulichen Insolvenz, eine neue Zukunft.“

Quelle: Port of Rotterdam, Foto: Trafigura




Schmeidler neuer COO der HGK Logistics and Intermodal

Ab dem 1. Februar 2024 übernimmt Jens Schmeidler die Funktion als Chief Operating Officer (COO) der HGK Logistics and Intermodal GmbH, er folgt auf Andreas Grzib. Der bisherige Chief Administrative Officer Dr. Jan Zeese (CAO) verlässt in beiderseitigem Einvernehmen das Unternehmen.

„Mit Jens Schmeidler konnten wir einen sehr erfahrenen Manager für die Position des COO der HGK Logistics and Intermodal gewinnen. Er bringt eine Vielzahl von Kompetenzen mit, insbesondere im Bereich der Kontraktlogistik. Wir wünschen ihm für seine kommenden Aufgaben viel Glück und Erfolg“, erklärt Uwe Wedig, CEO des Gesellschafters Häfen und Güterverkehr Köln AG. Gleichzeitig bedankt er sich bei Jan Zeese für seine Verdienste um die HGK Logistics and Intermodal: „Jan Zeese hat in den vergangenen Jahren in vielfältiger Weise die Modernisierung der heutigen HGK Logistics and Intermodal mit vorangebracht – etwa durch seine maßgebliche Rolle beim Aufbau unseres erfolgreichen neuen Standorts in Ladenburg.“

Jens Schmeidler kann auf eine langjährige Erfahrung als Führungskraft im Handel und in der Transport- und Logistik-Branche verweisen. Er war bisher in seiner Karriere in verschiedenen Management-Funktionen u.a. bei Hellmann, Deutsche Post DHL und Hermes Fulfillment sowie als Geschäftsführer und Vorstand bei Meyer & Meyer tätig. Er wechselt nun aus seiner aktuellen Funktion als Prokurist und Konzernbereichsleiter Retail Services & Fulfillment der Handelskooperation ANWR Group eG zur HGK-Gruppe. Der 52-Jährige folgt als COO auf Andreas Grzib, der auf eigenen Wunsch im Sommer 2023 aus dem Unternehmen ausgeschieden war.

„Die HGK Logistics and Intermodal GmbH befindet sich wie die gesamte HGK-Gruppe auf einem spannenden Weg der Transformation. Ich freue mich sehr, diesen Prozess bald mit begleiten und gestalten zu können“, sagt Jens Schmeidler. Gemeinsam mit Markus Krämer, Chief Executive Officer (Vorsitzender der Geschäftsführung), bildet Schmeidler ab 1. Februar 2024 die Geschäftsführung der HGK Logistics and Intermodal GmbH.

Mit sofortiger Wirkung verlässt Dr. Jan Zeese das Unternehmen. „Mit dem Jahr 2024 wird die neska auch formal zur HGK Logistic and Intermodal. Das ist ein weiterer wichtiger Schritt. Ich wünsche allen Beteiligten von ganzem Herzen jeden Erfolg und bin dankbar dafür, dass ich den Weg eine Zeit lang mit gestalten konnte“, betont Dr. Jan Zeese.

Quelle und Foto: Häfen und Güterverkehr Köln AG




Appell an die Ampel

Pünktlich zur Bereinigungssitzung haben die Verkehrsminister der Länderkonferenz Rhein, Oliver Krischer (Grüne/NRW), Winfried Hermann (Grüne/Baden-Württem-berg), Daniela Schmitt (FDP/Rheinland-Pfalz) und Tarek Al Wazir (Grüne/Hessen) zusammen mit dem Bundesverband Öffentlicher Binnenhäfen e. V. (BÖB) einen Appell an die Bundesminister Volker Wissing und Christian Lindner sowie an die Fraktionsspitzen der Regierungskoalition aus SPD, Grünen und FDP gesendet.

Ohne klimaneutrale und digitale Häfen wird die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands leiden und die Häfen werden sich nicht als Drehkreuze der Verkehrsverlagerung entwickeln. Der Entwurf der Nationalen Hafenstrategie benenne daher zu Recht die großen Transformationsthemen unserer Zeit, auf die die deutschen See- und Binnenhäfen als wichtige strategische Knotenpunkte unserer Liefer-ketten Lösungen anbieten müssen: Klimaschutz, Transformation unseres Energiesystems und Digitalisierung unserer Lieferketten, so die Verfasser.

Hierzu benötigen die Häfen eine moderne und gut ausgebaute Infrastruktur, die an die Herausforderungen der Zeit angepasst ist. Damit diese nationalen und europäischen Ziele erreicht und die Trans-formationsaufgaben bewältigt werden können, benötigen die Bundesländer die finanzielle Unterstützung des Bundes.

Die Verkehrsminister der Länderkonferenz Rhein unterstützen daher den Vorschlag des BÖB, zur Schaffung eines Bund-Länder-Förderprogramms für den im nationalen Interesse stehenden Erhalt und Ersatz der wassernahen Hafeninfrastrukturen. Die von Bund, Ländern und Häfen zu teilenden Planungs- und Investitionskosten von in den ersten beiden Jahren etwa 10 Mio. Euro pro Jahr, in den drei folgenden Jahren von etwa 77 Mio. Euro pro Jahr und den fünf Folgejahren von 93 Mio. Euro pro Jahr, liegen unter den öffentlich diskutierten Kosten für den Seehafenlastenausgleich, sind aber genauso bedeutend für den Wirtschafts- und Industriestandort Deutschland. Bezugnehmend auf diese Vorschläge hatte sich schon die Verkehrsministerkonferenz im Oktober 2023 „für eine bedarfsgerechte Kofinanzierung der See- und Binnenhäfen“ durch den Bund ausgesprochen.

Die Verfasser sehen in der aktuellen Bund-Länder-Landstromförderung eine geeignete Blaupause für ein solches Vorgehen. Die Vorgaben von Artikel 104b in Verbindung mit Artikel 74 Abs. 1 Nr. 11 (Recht der Wirtschaft) Grundgesetz ermöglichen eine Beteiligung des Bundes auf einer sehr ähnlichen argumentativen Basis wie bei der Landstromförderung, sodass eine Grundgesetzänderung für ein Bund-Länder-Förderprogramm zum Erhalt, Ersatz und Neubau der wassernahen Hafeninfrastruktur im nationalen Interesse nicht erforderlich ist.

Quelle: BÖB, Foto: Verkehrsministerium NRW/ Michael Gottschalk




Kaimauer in Bendorf eingeweiht

Verkehrsstaatssekretär Andy Becht hat die Kaimauer im Rheinhafen in Bendorf eingeweiht. Das Land unterstützte die Modernisierungsmaßnahme des zweiten Bauabschnittes der Kaimauer mit rund 1,3 Millionen Euro.

„Neben modernen Binnenschiffen und leistungsfähigen Wasserstraßen benötigen wir insbesondere auch starke Binnenhäfen. Die rheinland-pfälzische Hafenwirtschaft ist zwar gut aufgestellt, der Erhalt und insbesondere auch der Ausbau von Infrastrukturen stellt eine wichtige Daueraufgabe dar. Mit der Modernisierung der Kaimauer im Hafen wurden in Bendorf die Weichen für einen noch moderneren Güterumschlag gestellt“, sagte Andy Becht. Den Wasserstraßen komme gerade bei der Vereinbarkeit von Ökonomie und Ökologie in der Logistik eine Schlüsselrolle zu. Ziel sei es, die Binnenhäfen als Bindeglied zwischen Straße, Schiene und Wasserstraße zu stärken.

Die Planungsbeschleunigung, so Becht, sei deshalb unbedingt notwendig, um die Versorgungssicherheit durch die Binnenschiffsfahrt nachhaltig sicherzustellen: „Zusammen mit den weiteren Bundesländern entlang des Rheins setzt sich Rheinland-Pfalz daher entschlossen dafür ein, dass die Planungsverfahren schneller vorankommen – insbesondere bei den Vertiefungen an Mittel- und Niederrhein.“ Daher begrüße man ausdrücklich das Engagement von Bundesverkehrsminister Dr. Volker Wissing, die Planungs- und Genehmigungsprozesse weiter zu optimieren.

Der zweite Bauabschnitt der Kaimauermodernisierung am Rheinhafen Bendorf umfasst, neben einem Neubau einer vorgesetzten Stahlspundwand mit einer Länge von rund 300 Metern, auch eine Anpassung der Hafensohle an die Rheinsohle. Das Land fördert das Investitionsprojekt mit rund 1,3 Millionen Euro, dessen Gesamtkosten sich auf rund 4 Millionen Euro belaufen.

Quelle: MWVLW-RLP, Foto: MWVLW-RLP | Jan Hosan




Niederländischer König zu Besuch bei duisport

Willem-Alexander, König der Niederlande, besuchte heute den Duisburger Hafen. Er würdigte damit den Einsatz von duisport, gemeinsam mit dem Hafen Rotterdam und zahlreichen weiteren Partnern zügig ein europaweites Wasserstoff-Netzwerk zu entwickeln. „Bei uns in Duisburg wird sichtbar, wie Anbieter, Nutzer und politische Akteure an einem Strang ziehen, um konkrete Lösungen für einen nachhaltigen Weg der Wasserstoffproduktion und -nutzung zu entwickeln. Nur so können wir einen wirkungsvollen Beitrag zur Aktivierung des Marktes und zur Beschleunigung der Energiewende leisten“, macht duisport-CEO Markus Bangen deutlich.

Der königliche Besuch bei duisport war Teil einer Reise durch Nordrhein-Westfalen, zu der Ministerpräsident Hendrik Wüst eingeladen hatte. Auf dem Programm standen Einblicke in verschiedene Unternehmen und Institute des Landes, damit sich der König der Niederlande persönlich und vor Ort über den Stand aktueller Wasserstoffprojekte informieren konnte. Neben dem Duisburger Hafen machte die Delegation halt im Chemiepark Marl sowie beim Forschungsinstitut Zentrum für Brennstoffzellen-Technik (ZBT) in Duisburg.

Begleitet wurden der König und der Ministerpräsident u. a. von Mona Neubaur, NRW-Ministerin für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie, Dr. Philipp Steinberg, Abteilungsleiter Wirtschaftspolitik im Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz sowie Hans Vijlbrief, Staatssekretär für Rohstoffindustrie im niederländischen Ministerium für Wirtschaft und Klimaschutz.

Am Rheinkai Nord in Duisburg-Hochfeld wurde die Delegation Zeuge einer Premiere: Ein erstes Schiff mit kohlenstoffarmem Ammoniak war über den geplanten Wasserstoffkorridor vom Rotterdamer Hafen nach Duisburg gekommen. Diese Lieferung ist Teil eines weltweit einmaligen Pilotprojekts zur Herstellung von MMA – einem wichtigen Vorprodukt für PLEXIGLAS®, das für Autos, Flugzeugfenster und Bildschirme verwendet wird und Ammoniak verwendet. Das ISCC-zertifizierte Bio-Ammoniak von OCI Global, das pünktlich zum Besuch des niederländischen Königs erstmals in Duisburg angeliefert wurde, ist unter Verwendung von Biomethan aus Mülldeponien, Klärschlamm und Abwasseraufbereitungsanlagen hergestellt worden. So kann auf das auf fossilen Brennstoffen basierende Flüssigerdgas (LNG) verzichtet werden, das bei der herkömmlichen Ammoniakproduktion zum Einsatz kommt. Das Ergebnis ist eine Verringerung der Treibhausgasemissionen um mehr als 70 Prozent im Vergleich zur herkömmlichen grauen Ammoniakproduktion.

Ammoniak soll künftig vor allem als idealer Wasserstoffspeicher und Energieträger verwendet werden. Es ist nicht nur energieeffizienter als der Transport von Wasserstoff, sondern mit Ammoniak können auf weniger Raum größere Energiemengen über weite Entfernungen transportiert werden. duisport und der Hafen Rotterdam streben eine Führungsrolle bei der Entwicklung europäischer Wasserstoff-Transportketten an, um die wachsende Nachfrage der Industrie nach Wasserstoff und seinen Derivaten zu bedienen sowie zwischen Politik, Industrie und zukünftigen Akteuren auf dem Wasserstoffmarkt zu vermitteln. Bis 2027 soll im Rahmen des Projekts Delta-Rhine-Corridor (DRC) eine erste Pipeline fertiggestellt werden, um die wachsende Nachfrage nach grünem Wasserstoff in Nordrhein-Westfalen zu decken.

Unternehmen, die nicht an eine Pipeline angeschlossen werden, oder keine kompletten Schiffsladungen benötigen, sind auf die Versorgung über ein Tank- oder Containerlager angewiesen, das idealerweise trimodal angebunden und in ein starkes Eisenbahn- und Autobahnnetz eingebettet ist. Dementsprechend werden neue Lagerkapazitäten benötigt, um der Industrie die notwendigen Produkte zur Verfügung zu stellen. Dazu planen duisport und Koole Terminals B.V., ein niederländischer Entwickler und Betreiber von Flüssigmassengut-Terminals, die Entwicklung eines Tanklagers für flüssige erneuerbare Brennstoffe und Rohstoffe wie Ammoniak im Duisburger Hafen. Als künftiger Standort wurde das Grundstück am Rheinkai Nord in Duisburg-Hochfeld gewählt, das König Willem-Alexander und Ministerpräsident Wüst bei ihrer Schiffstour in Augenschein nehmen konnten.

Markus Bangen: „Indem wir belastbare Transportketten zwischen den Westhäfen und damit konkrete Lösungen für einen nachhaltigen Weg der Wasserstoffproduktion und -nutzung entwickeln, leisten wir gemeinsam mit dem Rotterdamer Hafen einen wirkungsvollen Beitrag zur Aktivierung des Marktes und zur Beschleunigung der Energiewende. Die heutige Präsentation unterstreicht die Bedeutung von Partnerschaften und beweist, dass Transportketten schon heute funktionieren. Jetzt geht es darum, die Kapazitäten zu erweitern und die notwendige Infrastruktur aufzubauen.“

Im Anschluss an die Rundreise unterzeichneten duisport, der Hafen von Bilbao und der Hafen von Amsterdam in Anwesenheit von König Willem-Alexander und Ministerpräsident Hendrik Wüst beim H2 Connecting Event gemeinsam mit der Energieagentur der baskischen Regierung, Petronor, Evos Amsterdam und Zenith Energy Terminals eine Absichtserklärung. Ziel ist es, die Entwicklung eines innereuropäischen Korridors für erneuerbaren Wasserstoff zu untersuchen.

Die Absichtserklärung baut auf einer Vereinbarung auf, die Anfang des Jahres zwischen Bilbao und Amsterdam geschlossen wurde. Demnach soll ein tragfähiger Korridor eingerichtet werden, der den Export von im Baskenland erzeugtem regenerativem Wasserstoff und Wasserstoffderivaten in den Amsterdamer Hafen ermöglicht. Mit der Beteiligung von duisport werden die Korridorpläne nunmehr erweitert, so dass der baskische Wasserstoff auch unmittelbar an große industrielle Verbraucher in der Rhein-Ruhr-Region geliefert werden könnte.

Der Transport und die Verteilung von erneuerbarem Wasserstoff sind ein wichtiger Teil einer funktionierenden Lieferkette zwischen den Häfen von Amsterdam und Duisburg. Zu diesem Zweck hat duisport beim H2 Connecting Event zudem ein Joint Study Agreement (JSA) mit dem Amsterdamer Hafen unterzeichnet – mit dem spezifischen Ziel, eine widerstandsfähige Lieferkette zu realisieren. Bewertet werden sollen hierbei Faktoren wie technische und finanzielle Anforderungen, Transportmodalitäten und Infrastruktur.

Bereits im Juni letzten Jahres hatten duisport und der Hafen Amsterdam angekündigt, ihre langjährige Zusammenarbeit auszubauen. Um das Engagement ihrer Organisationen für diese gemeinsamen Ziele zu unterstreichen, hatten beide CEOs eine Absichtserklärung unterzeichnet. Die JSA ist ein Ergebnis dieser Arbeit. duisport-CEO Markus Bangen: „Nur im Schulterschluss können wir globale Herausforderungen wie die Energiewende meistern und zügig ein europaweites Wasserstoff-Netzwerk entwickeln.“

Quelle: duisport, Foto: duisport/ krischerfotogrfie, Von links: Ministerpräsident Hendrik Wüst, König der Niederlande, Willem-Alexander, und duisport-CEO Markus Bangen. 




Verkehrsfreigabe des vertieften Hafens Straubing-Sand

Binnenschiffstransporte sind zuverlässig, ökologisch, effizient und preiswert. Sei es für den Transport von Containern, Massengütern oder von übergroßen und schweren Stückgütern wie etwa im Windenergieanlagenbereich: Das Schiff ist universell einsetzbar; es ist „gut für alle Güter“. Ohne Staus und Fahrverbote und ohne Belästigung der Bevölkerung kann zum Beispiel ein einziges 110 Meter langes Binnenschiff problemlos die Ladungsmenge von bis zu 150 Lkw aufnehmen.

Gleich ein ganzes Bündel an guten Gründen konnte Andreas Dicke (Bavaria, Stockstadt am Main) nennen, weshalb Wirtschaft und Industrie zukünftig noch mehr Güter über den Wasserweg transportieren sollten. Anlass für die Aussprache über den Nutzen der Güterschifffahrt gab die am 31. Juli 2023 erfolgte Verkehrsfreigabe der ertüchtigten Hafeneinfahrt im Hafen Straubing-Sand (4 Mio. Tonnen Güterumschlag p.a.), an der auch Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter teilnahm. Die Vertiefung des Hafenbeckens um 65 cm hat 13 Mio. Euro gekostet und bietet nun eine größere Unabhängigkeit von Niedrigwasser, volle Abladetiefen und damit die Möglichkeit für noch mehr klimafreundlichere Transporte auf dem Wasser: Ein Schubverband kann nun 700 bis 800 Tonnen mehr Ladung transportieren – sobald die Verkehrsfreigabe im Donau-Streckenabschnitt Straubing vorliegt. Das sei noch nicht erfolgt, wie Andreas Dicke mit Bedauern feststellte.

Allerdings bleiben die Donau und ihre dortigen Häfen auch zukünftig hinter den eigentlich vorhandenen Potenzialen zurück: Anstelle einer Staustufe mit Schleuse und Stichkanal werden lediglich flussbauliche Maßnahmen vorgenommen, um an 200 Tagen im Jahr die Abladetiefe zu verbessern („sanfter Ausbau“). Die von der Binnenschifffahrt und der verladenden Wirtschaft in der Donauregion geforderte Donau-Ausbauvariante „C280“, welche an 300 Tagen im Jahr eine Abladetiefe von 2,50 Metern gewährt und damit nachweislich eine höhere Wertschöpfung dargestellt hätte, wurde verworfen.

Andreas Dicke, Mitglied des Vorstands des Bundesverbandes der Deutschen Binnenschifffahrt e.V. (BDB) erklärt hierzu:

„Der Donauabschnitt zwischen Straubing und Vilshofen gleicht einem Flaschenhals, der den Schiffsverkehr insbesondere bei Niedrigwasser derart behindert, dass Verkehre auf die Straße verlagert werden müssen. Wirtschaft und Industrie sind auf leistungsfähige Binnenwasserstraßen angewiesen. Der frühere Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer hatte bereits im Jahr 2011 erklärt, dass wir den Ausbau dringend brauchen, um eine durchgehende Wasserstraßenverbindung mit gleichwertigen Abladetiefen zwischen der Nordsee und dem Schwarzen Meer herzustellen. Nun schreiben wir das Jahr 2023 und freuen uns über den „sanften Ausbau“ bis hin zum Hafen Straubing. Dass nach 13 Jahren die Freude jedoch nicht allzu groß ausfällt, ist wohl allen verständlich. Mit einer bedarfsgerecht ausgebauten Wasserstraßeninfrastruktur bestünde die Möglichkeit, deutlich mehr Güter auf das umweltfreundliche Binnenschiff zu verlagern. So ist es auch von der EU mit Blick auf die ambitionierten Klimaziele im Transportsektor beabsichtigt, denn nur die Binnenschifffahrt hat es seit 1995 geschafft, ihren Primärenergieverbrauch zu senken. Der fehlende politische Wille, wirklich etwas für eine leistungsfähigere Binnenschifffahrt zu tun, die unerlässlich für die Versorgungssicherheit des Wirtschaftsstandorts Bayern und der Bundesrepublik Deutschland ist, ist leider im gesamten deutschen Wasserstraßennetz erkennbar.“

Quelle und Foto: BDB, übergroße und schwere Güter sind prädestiniert für den Transport per Binnenschiff. Das gilt auch für den 30 Meter langen Brauereibehälter (Durchmesser: 8,80 Meter), der per Binnenschiff über die Donau nach Straubing transportiert wurde.




HHLA senkt Erwartung für das Geschäftsjahr

Die Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) passt basierend auf den vorläufigen Geschäfts­zahlen der ersten sechs Monate ihre Jahres­prognose für das laufende Geschäftsjahr an. Der anhaltende Krieg in der Ukraine, geopolitische Spannungen, Inflation und steigende Zinsen belasten die Nachfrage von Verbrauchern und Industrie und bremsen die weltweite konjunkturelle Erholung nach der Pandemie weiter aus.

Für die deutsche Konjunktur­entwicklung haben mehrere Wirtschafts­forschungs­institute ihre Prognosen zuletzt entsprechend nach unten korrigiert, jüngst auch der Internationale Währungsfonds. Die Geschäftsentwicklung der HHLA spiegelt das Stimmungsbild wider. Die im ersten Quartal 2023 verzeichnete konjunktur­bedingt stark rückläufige Mengen­entwicklung hat sich im zweiten Quartal des laufenden Jahres weiter fortgesetzt.

Vor dem Hintergrund dieser Entwicklung wird im Teilkonzern Hafenlogistik nunmehr mit einem deutlichen Rückgang im Container­umschlag gegenüber dem Vorjahr (vorher: leichter Anstieg) sowie einem Containertransport auf dem Niveau des Jahres 2022 gerechnet (vormals: moderater Anstieg gegenüber Vorjahr). Bei den Umsatzerlösen wird nunmehr von einem deutlichen Rückgang ausgegangen (vormals: geringfügiger Anstieg). Diese Entwicklung ist durch einen mengenbedingt starken Rückgang (vormals: moderater Rückgang) der Umsatzerlöse im Segment Container begründet, die auch durch einen deutlichen Anstieg (vormals: starker Anstieg) der Umsätze im Segment Intermodal nicht ausgeglichen werden kann. Die Erwartung für das Betriebsergebnis (EBIT) wurde entsprechend angepasst und liegt nunmehr in der Bandbreite von 100 bis 120 Mio. € (vormals: in der Bandbreite von 145 bis 175 Mio. €). Dabei wird innerhalb dieser Spanne im Segment Container weiterhin ein starker Rückgang und im Segment Intermodal ein leichter Rückgang (vormals: moderater Anstieg) des jeweiligen Segment-EBIT gegenüber dem Vorjahr angenommen.

Für den Teilkonzern Immobilien wird unverändert mit einer Umsatzentwicklung auf dem Niveau des Vorjahres sowie einem deutlichen Rückgang des Betriebsergebnisses (EBIT) gerechnet.

In Summe wird auf Konzernebene ein deutlicher Rückgang (vormals: moderater Anstieg) bei den Umsatzerlösen erwartet. Das Betriebsergebnis (EBIT) wird vor dem Hintergrund der geänderten Annahmen in einer Bandbreite von 115 bis 135 Mio. € liegen (vormals: in der Bandbreite von 160 bis 190 Mio. €).

Angesichts der zuvor genannten volatilen Umfeld­bedingungen ist der Ausblick weiter mit erheblichen Unsicherheiten behaftet.

Die vollständigen Geschäfts­jahres­zahlen für Januar bis Juni 2023 wird die HHLA am Dienstag, den 15. August 2023, um 7:30 Uhr veröffentlichen.

EBIT ist definiert als Ergebnis vor Zinsen und Steuern. Detaillierte Angaben finden Sie hier.

Quelle und Foto: HHLA, Foto: HHM Dietmar Hasenpusch