Leichte Abkühlung bei weiter gutem Klima

BASF

Kalendarisch und meteorologisch hat der Herbst begonnen. In der deutschen Wirtschaft ist das Logistikklima zu den Werten des Frühjahrs zurückgekehrt. Fünf Wochen vor dem 32. Deutschen Logistik-Kongress, vom 28. bis zum 30. Oktober 2015 in Berlin, sind die Experten nur verhalten positiv. Die Logistikdienstleister bewerten die derzeitige wirtschaftliche Lage und die Aussichten für die kommenden zwölf Monate etwas weniger optimistisch als noch im zweiten Quartal dieses Jahres. Industrie und Handel sehen ebenfalls eine leichte Abkühlung, doch bleiben alle Indikatoren für das dritte Quartal deutlich im expansiven Bereich.

Die Flüchtlingsströme und die Wiedererrichtung von Grenzkontrollen machen sich in Teilen der globalen Warenflüsse und bei den Dienstleistern bemerkbar, die diese verantwortlich abwickeln. Die Hilfsbereitschaft der Logistikverantwortlichen ist allgemein groß. Beispielsweise unterstützen die BVL-Mitglieder die Initiative „Logistik geht voran“: Unternehmen können online freie Stellen, Praktikums- und Ausbildungsplätze speziell für Flüchtlinge anmelden. Weil es aufgrund der Asylgesetzgebung schwierig ist, Flüchtlinge direkt ins Unternehmen zu holen, werden die Stellenangebote an Arbeitsagenturen und Vermittlungsstellen in den jeweiligen Regionen weitergeleitet. Aktuell sind 356 freie Stellen verfügbar.

Die Dynamik des gesamten Welthandels wird weiterhin durch die wirtschaftliche Entwicklung in den Schwellenländern beeinflusst, insbesondere in China. Die Schlagzeilen über einen möglichen Einbruch der chinesischen Produktion und Zweifel an der dortigen Wachstumsdynamik, verbunden mit ungewissen Auswirkungen auf die Weltkonjunktur, scheinen von Deutschlands Logistikwirtschaft besonders wahrgenommen worden zu sein. Fakt ist aber: Mit einem Anteil von 6,6 Prozent an den deutschen Ausfuhren war China in 2014 lediglich der viertwichtigste Kunde Deutschlands.

Sonstige geopolitische Krisenherde, beispielsweise anhaltende Spannungen im Verhältnis zwischen Russland und der EU, rückten zuletzt in den Hintergrund und dürften daher kaum Einfluss auf die Logistikkonjunktur haben. Die steigende Nachfrage aus den USA, deren Wirtschaftskraft laut DIW im zweiten Quartal um 3,7 Prozent gewachsen ist, und die moderat, aber stetig wachsende Nachfrage aus Europa verursachen positive Effekte: Im August wurden in der deutschen Industrie so viele neue Jobs geschaffen wie zuletzt im Jahr 2012. Der Einkaufsmanager-Index befindet sich auf einem 16-Monats-Hoch, seit neun Monaten legt der Auftragseingang in Industrie und Handel zu. Die anhaltend moderaten Rohstoffpreise wirken zusätzlich wie ein Konjunkturprogramm. Bei den Aussichten für das kommende Quartal rechnen gut 40 Prozent der Logistikdienstleister und gut 30 Prozent der Anwender aus Industrie und Handel mit besseren Geschäften.

Mit der aktuellen Befragung wurden die Teilnehmer um ihre Einschätzung zur Digitalisierung gebeten, welche die Wirtschaft zurzeit in allen Bereichen bewegt und sogar etablierte Geschäftsmodelle in Frage stellt. Industrie und Handel scheinen der Digitalen Transformation mehr Bedeutung beizumessen als die Logistikdienstleister. Bei den Anforderungen an die Mitarbeiter/innen, aber auch bei den Angeboten liegen Industrie und Handel vorne: Analytisches Verständnis und vernetztes Denken liegen an erster Stelle der Qualifikationsprofile, dicht gefolgt von Kommunikationsstärke, unternehmerischem Denken und der Fähigkeit zu schnellen Entscheidungen. Im Ranking der Maßnahmen, die ergriffen werden, um den Mitarbeiter/innen den Umgang mit der Digitalisierung zu erleichtern, stehen flexible Arbeitszeiten, Weiterbildung sowie die Delegation von Verantwortung als die drei wichtigsten Erfolgsfaktoren an der Spitze.

Quelle: BVL, Foto: Seaports Niedersachsen




„Es geht ums Ganze!“

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Die Zukunft der Logistik ist digital, Technologien spielen für die Zukunftsfähigkeit von Unternehmen eine größere Rolle als jemals zuvor. Industrielle Produktions- und Geschäftsprozesse erleben derzeit einen rasanten Wandel. Wer jetzt den Anschluss verliert, wird sich langfristig nicht behaupten können. Wie Unternehmen die neuen Chancen für sich nutzen, zeigte der »Zukunftskongress Logistik – 33. Dortmunder Gespräche« am 8. und 9. September.

Unter dem Motto »Business digital – Technologien für die Geschäftsmodelle von morgen« diskutierten wieder mehr als 450 Experten aus Wissenschaft und Wirtschaft über die nächsten Schritte auf dem Weg in die digitale Zukunft. Vertreter der Industrie zeigten wegweisende Beispiele aus der Praxis.

Die Digitalisierung stellt die Wirtschaft vor immer neue Herausforderungen. Soft- und Hardware werden zu Schlüsselqualifikationen sowie zur Basis neuer Geschäftsmodelle gleichermaßen. Individualisierung und wachsende Komplexität lassen die Autonomisierung zum Mittel der Wahl werden, um diesen Herausforderungen zu begegnen. Mittlerweile halten wir alle Basistechnologien in den Händen, um die Dinge zu durchaus massentauglichen Preisen intelligent zu vernetzen. Nun gilt es, Managementstrukturen adäquat anzupassen und Wettbewerbsvorteile zu sichern. »Wollen Sie in der heutigen Zeit auf eine Strategie aus dem letzten Jahrhundert vertrauen? Es geht jetzt ums Ganze! Wir brauchen dringend den Mut und gezielte Strategien, die vierte industrielle Revolution in Geschäftsmodelle und Produkte umzusetzen – bevor es andere tun«, appellierte Prof. Dr. Michael ten Hompel, geschäftsführender Institutsleiter des Fraunhofer IML in seiner Eröffnungsrede.

Fraunhofer-Präsident Prof. Dr. Reimund Neugebauer betonte in seiner Keynote ebenfalls die großen Chancen, aber auch die besondere Rolle der Datensouveränität für das Gelingen der vierten industriellen Revolution.

Die Vorträge des Zukunftsplenums am ersten Kongresstag beschäftigten sich mit zentralen Fragen rund um digitale Geschäftsmodelle der drei Branchen »Software«, »Industrie und Handel« und »Dienstleistungen«. Auch hier machten die Referenten immer wieder deutlich, dass es oft die zunächst vermeintlich kleinen Ideen und Innovationen sind, die große Erfolge bringen. Angefangen vom Amazon Dash Button oder der Beacon-Technologie bis hin zu Apps wie Uber oder Pinterest.

Ganz nach dem Motto »keine App – kein Geschäft« liegt es auf der Hand, dass in einer digitalen Welt Software zum wettbewerbsentscheidenden Faktor wird. Doch bieten sich völlig neue Möglichkeiten für die Software-Produktion sowie deren Anwendung. Es zeigte sich ganz klar, dass eines der Haupthemmnisse derzeit noch die Datensicherheit ist. Doch gerade der Standort Deutschland, mit seinen hohen Standards und strengen Datenschutzgesetzen, verfügt hier im internationalen Wettbewerb über eine ausgezeichnete Ausgangsposition. Auch hier wird derzeit mit vereinten Kräften von Politik, Wirtschaft und Wissenschaft an Standards gearbeitet. Hier können und sollten alle Akteure – vom Großkonzern bis zum KMU – die Chance nutzen, diese Standards nun aktiv mitzugestalten.

Wenn künftig jede Software letztendlich ein Service für den Kunden ist, hat dies auch entscheidende Konsequenzen für den gesamten Dienstleistungssektor. Produkte und Dienstleistungen verschmelzen immer stärker miteinander. Daher müssen besonders Dienstleister Geschäftsmodelle und Prozesse völlig neu denken – von der Bestellung bis zur Finanzierung. Gerade in der Einbindung von Finanzdienstleistungen liegt ein bisher ungenutztes Potenzial.

Das Fraunhofer-Symposium »Business Digital« am zweiten Kongresstag konzentrierte sich auf Best-Practice-Beispiele für zukunftsfähige Geschäftsmodelle. Dazu wurden Fragestellungen direkt aus der Praxis diskutiert: Wie kann digitaler Handel in einer vernetzten Zukunft aussehen? Welche Chancen und Risiken bergen die großen Datenmengen? Wie kann Industrie 4.0 erfolgreich gemanagt werden? In vier Schwerpunktsequenzen stellten Vertreter aus Wissenschaft und Wirtschaft konkrete Beispiele für Industrie 4.0-Lösungen vor.

Foto und Quelle: Fraunhofer IML




Gelder kontinuierlich erhöhen

„Mit den im Haushaltsentwurf 2016 vorgesehenen rund 12,3 Milliarden Euro für Straßen, Schienen und Wasserwege setzt die Bundesregierung den Investitionshochlauf für den Verkehrsbereich fort“, so Thomas Hailer, DVF-Geschäftsführer anlässlich der ersten Lesung des Verkehrshaushaltes 2016 im Deutschen Bundestag.

„Es ist für den Erhalt, Aus- und Neubau unserer Verkehrswege enorm wichtig, dass die Verkehrsinfrastrukturinvestitionen weiterhin erhöht werden. Denn das brauchen der Bund, die Länder und die Verkehrswirtschaft für ihre Planungssicherheit“, so Hailer weiter.

Mittelfristig muss nach Aussage von Hailer die Investitionssumme im Verkehrshaushalt auf 15 Milliarden Euro jährlich ansteigen, um die Projekte, die sich der Bund selbst als Ziel gesteckt hat, finanzieren zu können. Dies müsse auch in künftigen Mittelfristplanungen berücksichtigt werden.

Hailer weiter: „Wir erwarten auch in diesem Haushaltsgesetz, dass die so genannte Überjährigkeit für nicht verausgabte Mittel aufrecht erhalten bleibt. Das heißt, nicht verbrauchte Gelder können in das nächste Jahr übertragen werden und verfallen nicht wie früher. Das ermöglicht die prioritären Projekte auch in Folgejahren mit Finanzmitteln zu hinterlegen, eine längerfristige Planung und damit effizienteres Bauen.“

Quelle: DVF




Gesellschaft für Bundesfernstraßen

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„Planung, Finanzierung, Bau und Erhaltung der Bundesfernstraßen müssen endlich zentral über Bundesländergrenzen hinweg gesteuert werden. Denn das spart Zeit und Steuergelder. Darum müssen wir die aktuelle Dynamik der Vorschläge über die Errichtung einer Bundesfernstraßengesellschaft jetzt nutzen und mit konkreten Maßnahmen die Umsetzung in die Wege leiten.“ Dies hat Dr. Ulrich Nußbaum, DVF-Präsidiumsvorsitzender, auf dem Parlamentarischen Abend des Mobilitätsverbands vor rund 300 Gästen aus Politik, Wirtschaft und Verbänden gefordert. Zunächst allerdings müssten die genauen Ziele und Aufgaben dieser Gesellschaft sowie das Zusammenspiel des Bundes mit den Auftragsverwaltungen der Länder definiert werden. „Es geht nicht gegen die Bundesländer, es geht nur mit ihnen“, betonte der DVF-Präsidiumsvorsitzende.

Einig war sich Nußbaum mit Nikolaus Graf von Matuschka, Mitglied des Vorstands HOCHTIEF Aktiengesellschaft, über die Aufgaben einer solchen Institution: „Die Bundesfernstraßengesellschaft muss in der Lage sein, Planung, Vergabe und Controlling aller Unterhaltsleistungen des Bundesfernstraßennetzes zu gewährleisten. Dazu gehört Neu- und Ausbau sowie der Erhalt und Betrieb der Infrastruktur.“

Für den Vorsitzenden der Verkehrsministerkonferenz, Christian Pegel, Minister für Energie, Infrastruktur und Landesentwicklung Mecklenburg-Vorpommern, hingegen dürften die nachgeordneten Straßen nicht auf der Strecke bleiben. Die Abläufe, Strukturen, Finanzierung und Mittelherkunft beim Bau und der Unterhaltung von Straßen müssten gesondert gesehen und in ihren Abhängigkeiten, aber auch jeweiligen Chancen und Effizienzgewinnen, begriffen werden: „Dabei ist das Straßenverkehrsnetz insgesamt in Gänze zu betrachten. Die Herauslösung von Teilnetzen würde die Gesamtfunktionalität und Wirtschaftlichkeit beeinträchtigen.“

Dem widersprach Enak Ferlemann, MdB, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur: gerade eine Synchronisierung von Aufgaben- und Ausgabenverwaltung und die damit einhergehende Entflechtung von Bund- und Länderzuständigkeiten vor allem im Bereich der Bundesautobahnen wären ein wichtiger Beitrag zur effizienten und effektiven Bewirtschaftung. „Systembedingte Fehlanreize könnten dadurch vermieden werden“, so der Staatssekretär.

Als organisierte Verantwortungslosigkeit bezeichnete die grüne Bundestagsabgeordnete Dr. Valerie Wilms, MdB, Mitglied des Ausschusses Verkehr und Digitale Infrastruktur, die aktuelle Aufgabenverteilung zwischen Bund und Ländern bei der Bewirtschaftung der Bundesfernstraßen und Bundesautobahnen: „Die Finanzmittel stellt der Bund bereit, und die Länder setzen mit Bundesmitteln Bauvorhaben des Bundes um. Das führt zu falschen Anreizen und hat das Problem, dass man vor Ort oft nicht weiß, wer zuständig ist und an wen man sich wegen eines Projektes wenden kann.“

DVF-Präsidiumsvorsitzender Nußbaum brachte an dieser Stelle die Herausforderung der Organisationsstruktur auf den Punkt: „Einerseits müssen Parallelstrukturen vermieden werden, andererseits dürfen die Länder nicht in ihren Landesstraßenbauverwaltungen beschnitten und in die Ineffizienz getrieben werden.“ Ebenso müsse die Finanzierung bei der Reform der Prozesse mit einbezogen werden. Für Planungssicherheit sei nicht nur eine überjährige, sondern eine gesicherte mehrjährige Finanzierungsperspektive nötig, so Nußbaum weiter. Zudem müsse die Bundesfernstraßengesellschaft über Investitionsmittel aus Steuerein-nahmen und Nutzerfinanzierung verfügen und private Investoren etwa über Projektbonds im Rahmen von ÖPP eingebunden werden.

An der Beteiligung privaten Kapitals für die Bewirtschaftung der Verkehrswege schieden sich die Geister. Wilms ging noch mit der Forderung nach einer schrittweisen Gründung eines betriebswirtschaftlich organisierten Bundesunternehmens für Erhalt, Finanzierung, Planung und Bau bundeseigener Straßen konform. Um den Verbleib dauerhaft in öffentlicher Hand abzusichern und den Verkauf an private Investoren zu vermeiden, wolle sie eine Grundgesetzänderung. Vor allem aber solle sich die Infrastrukturgesellschaft nicht am Kapitalmarkt refinanzieren. „Zwischenfinanzierungen sollen über die Bundesfinanzagentur abgewickelt werden, da dieser Weg der Kreditaufnahme erheblich günstiger für den Steuerzahler als eine Verschuldung am Kapitalmarkt ist“, erklärte Wilms.

Graf von Matuschka plädierte, ebenso wie Staatssekretär Ferlemann, für den Verbleib der Verkehrsinfrastrukturgesellschaft im Eigentum des Bundes ohne Beteiligung privater Anteilseigner auf Gesellschaftsebene. Aber „auf die Einbindung privaten Kapitals in die Gesellschaft sollte jedoch keinesfalls verzichtet werden“, so Graf von Matuschka. Zudem könne bei der Umsetzung von Infrastrukturprojekten auf die bereits bewährten Verfügbarkeitsmodelle zurückgegriffen werden, um die Effizienz zu steigern und Anreize für eine adäquate Erhaltung sicherzustellen.

Quelle und Foto: Deutsches Verkehrsforum




Dobrindt startet Digitales Testfeld

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Bundesminister Alexander Dobrindt hat heute in Berlin die „Innovationscharta für das Digitale Testfeld Autobahn“ unterzeichnet. Zu den Mitunterzeichnern gehören Vertreter des Freistaats Bayern, der Automobilindustrie und der IT-Wirtschaft.

In der Innovationscharta erklären sich die Beteiligten bereit, das Digitale Testfeld Autobahn auf der A9 in Bayern gemeinsam einzurichten und zu betreiben. Auf der Strecke sollen Innovationen der Mobilität 4.0 erprobt, bewertet und weiterentwickelt werden können.

Alexander Dobrindt, Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur: „Das automatisierte und vernetzte Fahren ist die größte Mobilitätsrevolution seit der Erfindung des Automobils. Die Fahrzeuge kommunizieren untereinander und mit der Infrastruktur. Sie erkennen Unfall- und Staugefahren und reagieren in Echtzeit. Mit dem Digitalen Testfeld Autobahn bringen wir die automobile Zukunft auf die Straße. Die Strecke steht allen innovativen Unternehmen offen: Automobilherstellern, Zulieferern, Digitalunternehmen und Forschungseinrichtungen. Sie alle können ihre Entwicklungen auf der modernsten Schnellstraße der Welt im Realbetrieb testen.“

Matthias Wissmann, Präsident Verband Automobilindustrie (VDA): „Vernetzte und automatisierte Fahrzeuge werden das Autofahren noch sicherer, komfortabler und effizienter machen. Deswegen treibt die deutsche Automobilindustrie die digitale Evolution im und um das Auto konsequent voran. Unsere Hersteller und Zulieferer wollen beim vernetzten und automatisierten Fahren an der Spitze sein, dafür investieren wir allein in den kommenden drei bis vier Jahren 16 bis 18 Milliarden Euro in Forschung und Entwicklung in diesen Bereich. Das Zukunftsfeld der Digitalisierung ist international hart umkämpft. Deswegen sollten Politik und Industrie hier kraftvoll vorangehen und damit den Wirtschafts- und Wissenschaftsstandort Deutschland stärken. Das digitale Testfeld A9 leistet hierzu einen wichtigen Beitrag.“

Thorsten Dirks, Präsident Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien (Bitkom): „Die Zukunft der Mobilität ist digital und vernetzt. Das Auto von morgen fährt autonom in intelligenten Verkehrsnetzen und kommuniziert dabei permanent mit seiner Umwelt. Es bietet die Chance seine Insassen sicherer zum Ziel zu bringen, als jedes andere Verkehrsmittel zuvor. Wir wollen gemeinsam mit den anderen Innovationspartnern alles daran setzen, dass diese Vision des autonomen, ressourcenschonenden und sehr sicheren Verkehrs so schnell wie möglich realisiert wird. Die Einrichtung des Digitalen Testfelds auf der A9 ist ein großer Schritt nach vorn und ein wesentlicher Baustein, damit Deutschland die weltweit führende Rolle im Zukunftsmarkt vernetzter Mobilität übernehmen kann.“

Marcel Huber, Leiter Bayerische Staatskanzlei und Staatsminister für Bundesangelegenheiten und Sonderaufgaben: „Heute ist ein guter Tag für den Automobilstandort Deutschland. Die Unterzeichnung der Charta ist ein klares Bekenntnis zur Innovationskraft und Förderung der Schlüsselbranche Automobil. Bayern ist stolz auf die Vielfalt an kreativen Ideen und innovativen Ansätzen, die in unserem Land vorangebracht werden. Mit der heute beschlossenen Hightech-Teststrecke wollen wir die Mobilität der Zukunft entschlossen mitgestalten. Wir sehen das intelligente Auto von morgen als wichtigen Baustein für unsere Zukunftsoffensive Bayern Digital an.“

Das Digitale Testfeld Autobahn wird auf der hochfrequentierten, überregionalen Bundesautobahn A9in Bayern errichtet. Auf dem Digitalen Testfeld Autobahn werden zukunftsweisende Technologien des automatisierten und vernetzten Fahrens unter realen Bedingungen erprobt. Dafür wird die Infrastruktur der Strecke volldigitalisiert, mit Sensorik ausge-stattet und mit innovativen Projekten entlang der A9 verknüpft. Erste Maßnahmen zur Digitalisierung starten in diesem Jahr.

Schwerpunkte bilden die Car-to-Car- und Car-to-Infrastructure-Kommunikation in Echtzeit. Dies ist mithilfe der aktuellsten Übertragungstechnologien möglich. Auch der künftige Mobilfunkstandard 5G, der als LTE-Nachfolgestandard eine weitaus höhere Bandbreite hat und schnellere Datenübertragungen ermöglichen wird, soll auf der Strecke zum Einsatz kommen. Langfristig lautet das Ziel die komplett vernetzte Straße.

Das Digitale Testfeld Autobahn ist ein technologieoffenes Angebot an Industrie und Forschung und kann von allen innovationswilligen Interessensgruppen aus Automobilindustrie, Digitalwirtschaft und Wissenschaft aus dem In- und Ausland genutzt werden.

Das Digitale Testfeld Autobahn wird zum Qualitätssiegel für die „German Autobahn“. Erstmals wird das automatisierte und vernetzte Fahren von der Laborsituation auf eine der modernsten Schnellstraßen weltweit gebracht: die deutsche Autobahn.

Bis heute steht Deutschland weltweit an der Spitze bei Innovationen im Automobilbereich. Mit dem Digitalen Testfeld Autobahn soll die Innovationsführerschaft auch im digitalen Zeitalter verteidigt werden. Deutschland soll seine Position als Leitanbieter ausbauen und Leitmarkt werden.

Quelle und Foto: BMVI




Niedersachsens Seehäfen wachsen zweistellig im ersten Halbjahr

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Im ersten Halbjahr 2015 haben die neun niedersächsischen Seehäfen Brake, Cuxhaven, Emden, Leer, Nordenham, Oldenburg, Papenburg, Stade und Wilhelmshaven mit 25,74 Millionen Tonnen umgeschlagenen Gütern im Seeverkehr ein Plus von rund 13 % gegenüber dem Vorjahr erreicht (22,85 Millionen Tonnen von Januar bis Juni 2014).

So wuchs der seeseitige Umschlag von Massengütern in den niedersächsischen Seehäfen im ersten Halbjahr 2015 um 6 % auf insgesamt rund 20,41 Millionen Tonnen an (19,3 Millionen Tonnen im ersten Halbjahr 2014). Der Stückgutumschlag im Seeverkehr belief sich in den ersten sechs Monaten des Jahres auf rund 5,33 Millionen Tonnen (+ 49 % / 3,56 Millionen Tonnen von Januar bis Juni 2014). Hierzu zählen neben konventioneller Ladung wie z.B. Forstprodukten, rollender Ladung, Stahl und Projektladung auch Container. Das starke Wachstum im Stückgutbereich bezieht sich daher vor allem auf deutliche Volumensteigerungen am Container Terminal Wilhelmshaven, wo im ersten Halbjahr 197.013 TEU umgeschlagen worden sind (39.294 TEU im ersten Halbjahr 2014). Beim Neufahrzeugumschlag über die niedersächsischen Seehäfen ergab sich mit insgesamt 906.582 seeseitig umgeschlagenen Fahrzeugen ein Plus von etwa 4 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum (871.255 Fahrzeuge im ersten Halbjahr 2014).

Inke Onnen-Lübben, Geschäftsführerin der Hafenmarketinggesellschaft Seaports of Niedersachsen GmbH: „Die Umschlagssteigerungen unserer niedersächsischen Seehäfen werden durch positive Entwicklungen sowohl im traditionell starken Massengutbereich als auch im wertschöpfungsintensiven Stückgutbereich getragen. Erfreulich sind hierbei natürlich die Zuwächse beim Containerumschlag in Wilhelmshaven, aber auch in mehreren weiteren Kernsegmenten der Seehäfen, wie etwa dem Umschlag von Neufahrzeugen, massenhaften Stückgütern oder Projektladung.“

In der Einzelbetrachtung der Seegüterumschläge der neun niedersächsischen Seehafenstandorte ergibt sich folgendes Bild:

Im Seehafen Brake konnte das Umschlagsvolumen um 1 % auf rund 3,21 Millionen Tonnen gegenüber dem Vorjahr gesteigert werden (3,19 Millionen Tonnen von Januar bis Juni 2014). Vor allem das Stückgutgeschäft entwickelte sich bis zur Jahreshälfte positiv (+ 7 % / 867.036 Tonnen von Januar bis Juni 2015; 811.469 Tonnen von Januar bis Juni 2014).

In Cuxhaven sind im ersten Halbjahr 2015 mit rund 1,17 Millionen Tonnen im Seeverkehr etwa 8 % weniger Güter umgeschlagen worden als im Vorjahr (1,28 Millionen Tonnen im ersten Halbjahr 2014). Im Wesentlichen ist dies auf den verminderten Umschlag von Stückgütern zurückzuführen (- 17 % / 435.601 Tonnen im ersten Halbjahr 2015; 524.055 Tonnen im ersten Halbjahr 2014). Hierzu gehören z.B. Offshore-Komponenten. Momentan fehlen im Markt entsprechende Windpark-Projekte, die über den Offshore-Basishafen Cuxhaven abgewickelt werden könnten. Der Umschlag von Neufahrzeugen bewegt sich indes auf dem hohen Niveau des Vorjahreszeitraums. Im ersten Halbjahr 2015 wurden 202.234 Neufahrzeuge umgeschlagen (201.984 Neufahrzeuge im ersten Halbjahr 2014).

Im Seehafen Emden belief sich das seeseitige Umschlagsvolumen auf rund 2,1 Millionen Tonnen im ersten Halbjahr 2015 (2,3 Millionen Tonnen im ersten Halbjahr 2014). Deutlich positiv entwickelte sich der Automobilumschlag in Emden mit 704.348 Neufahrzeugen im ersten Halbjahr 2015 (+ 5 % / 669.271 Neufahrzeuge im ersten Halbjahr 2014). Das Minus in der Gesamtstatistik von insgesamt rund 9 % ist im Wesentlichen auf Rückgänge beim Umschlag fester Massengüter, wie etwa Baumaterialien, zurückzuführen. Nach deutlichen Mengensteigerungen von Januar bis Juni 2014 bei den festen Massengütern (536.496 Tonnen), ist der Umschlag dieser Güter im ersten Halbjahr 2015 wieder zurückgegangen (284.454 Tonnen von Januar bis Juni 2015).

Der Hafen Leer kann für das erste Halbjahr 2015 auf ein Umschlagsergebnis von 18.121 Tonnen im Seeverkehr verweisen (+ 94 % / 9.353 Tonnen im ersten Halbjahr 2014). Im Binnenverkehr belief sich das Umschlagsvolumen im ersten Halbjahr auf 180.793 Tonnen. In erster Linie werden in Leer Massengüter wie Baumaterialien, Getreide und Futtermittel umgeschlagen.

Im Seehafen Nordenham wurden von Januar bis Juni 2015 im Seeverkehr rund 1,24 Millionen Tonnen Güter umgeschlagen (- 2 % / 1,27 Millionen Tonnen im ersten Halbjahr 2014). Steigende Volumen konnten bei Mineralölprodukten (151.138 Tonnen von Januar bis Juni 2015; 47.645 Tonnen von Januar bis Juni 2014) und Kohle (728.823 Tonnen von Januar bis Juni 2015; 622.841 Tonnen von Januar bis Juni 2014) registriert werden. Diese konnten Verschiebungen in anderen Ladungsbereichen jedoch nicht gänzlich auffangen.

In Oldenburg belief sich der Seegüterumschlag im ersten Halbjahr 2015 auf 41.975 Tonnen. Dies entspricht einem Minus von 16 % (50.159 im ersten Halbjahr 2014), vornehmlich aufgrund eines Rückgangs im Baustoffumschlag, da große Bauprojekte in der Region abgeschlossen wurden. Im Binnenumschlag wurden 503.772 Tonnen Güter im ersten Halbjahr 2015 registriert.

Der Hafen Papenburg erzielte im ersten Halbjahr 2015 im Seegüterverkehr ein Ergebnis von 336.443 Tonnen (254.212 Tonnen im ersten Halbjahr 2014). Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum bedeutet dies einen Zuwachs von rund 32 %. Im Binnenverkehr wurden im ersten Halbjahr 2015 rund 64.829 Tonnen umgeschlagen (+ 15 % / 56.474 Tonnen im ersten Halbjahr 2014).

In Stade sind im ersten Halbjahr 2015 im Seeverkehr mit rund 2,99 Millionen Tonnen rund 15 % mehr Güter umgeschlagen worden als im Vorjahr (2,6 Millionen Tonnen im ersten Halbjahr 2014). Dieses resultiert insbesondere aus den Umschlagszuwächsen fester Massengüter (+ 27 % / 1,69 Millionen Tonnen im ersten Halbjahr 2015; 1,33 Millionen Tonnen im ersten Halbjahr 2014) sowie Steigerungen beim Umschlag flüssiger Massengüter (+ 3 % / 1,3 Millionen Tonnen im ersten Halbjahr 2015; 1,26 Millionen Tonnen im ersten Halbjahr 2014).

In Wilhelmshaven belief sich das Umschlagsvolumen im ersten Halbjahr 2015 auf rund 14,64 Millionen Tonnen. Gegenüber dem Vorjahr sind damit etwa 23 % mehr Güter umgeschlagen worden (11,9 Millionen Tonnen im ersten Halbjahr 2014). Sowohl der Massengutumschlag als auch der Umschlag von Stückgütern haben sich hier positiv entwickelt. So wurden rund 2,04 Millionen Tonnen Stückgüter (273.313 Tonnen im ersten Halbjahr 2014) registriert, die sich in erster Linie aus dem gestiegenen Containerumschlag ergeben. Am Containerterminal Wilhelmshaven wurden 197.013 TEU von Januar bis Juni 2015 umgeschlagen (39.294 TEU von Januar bis Juni 2014). Der Umschlag von festen Massengütern legte mit 1,83 Millionen Tonnen im ersten Halbjahr 2015 um rund 3 % im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zu (1,78 Millionen Tonnen im ersten Halbjahr 2014). Auf rund 10,77 Millionen Tonnen wuchs der Umschlag flüssiger Massengüter (+ 9 % / 9,85 Millionen Tonnen von Januar bis Juni 2014). Hierzu zählen unter anderem der Im- und Export von Rohöl.

Foto und Quelle: Niedersachsens Seehäfen wuchsen im ersten Halbjahr zweistellig – auch aufgrund des erfolgreichen Automobilumschlags 




Hafen Antwerpen plant feste LNG-Tankstation

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Spätestens 2019 sollen Binnenschiffe im Hafen Antwerpen an einer stationären Anlage LNG (Liquefied Natural Gas) tanken können. Zum Bau einer festen LNG-Tankstation sucht der Hafen nun einen Konzessionär, der die Anlage auf einem rund 7.300 Quadratmeter großen Areal am Kai 528 baut und betreibt.

Dazu startet ein öffentliches Ausschreibungsverfahren, das bis zum 5. Oktober 2015 läuft. Die Suche des Hafens nach einem Konzessionär, der die Anlage auch baut, resultiert aus einem Politikwandel der Hafenbehörde. Denn ursprünglich war geplant, selbst in die Anlage zu investieren und diese dann von einem unabhängigen Unternehmen betreiben zu lassen.

Binnenschiffe können in Antwerpen schon seit 2012 LNG bunkern: Bisher wird der Treibstoff aber noch mit dem Lkw aus dem Importterminal Zeebrügge herangeholt und am Kai in Antwerpen vom Binnenschiff direkt aus dem Lkw gebunkert. Zukünftig soll LNG permanent verfügbar sein, indem eine feste Station errichtet wird. Im Vergleich zum Dieselkraftstoff, der in der europäischen Binnenschifffahrt verwendet wird, ist LNG ein deutlich sauberer Brennstoff. Die Abgase eines Schiffes, das mit LNG angetrieben wird, enthalten fast keine Feinpartikel und auch die Stickstoffoxid-Emissionen sind drastisch reduziert.

Eine Untersuchung hat ergeben, dass an einer Anlage mit einem Fassungsvermögen von 450 Kubikmeter jährlich bis zu 45.000 Kubikmeter LNG gebunkert werden können. Zusätzliche Sicherheitsvorkehrungen könnten sogar einen noch höheren Durchsatz erlauben. Die fünf bisher mit LNG betriebenen Binnenschiffe verfügen jeweils über eine Tankkapazität von 50 Kubikmetern, genug für eine Rundreise auf dem Rhein zwischen Antwerpen und dem Schweizer Binnenhafen Basel.

Weitere Informationen zum Ausschreibungsverfahren gibt es unter: http://www.portofantwerp.com/nl/lopende-bevragingen-en-beschikbare-gronden (auf Niederländisch).

Quelle: Port of Antwerp

Foto: Port of Antwerp

 

 




Den Respekt der Mitarbeiter gewinnen

Hafenzeitung, NDH

Tobias Haberland hat sich vor dreieinhalb Jahren entschlossen in das elterliche Familienunternehmen einzutreten. Kein leichter Schritt, wie er berichtet.

Schaut man in die einschlägige Wirtschaftspresse scheint eine der größten Herausforderungen für traditionelle Mittelständler die Unternehmensnachfolge zu sein. Wie sieht das ein junger Mensch, der sich entschlossen hat, im Unternehmen der Familie aktiv zu werden? Und: Was ist das Geheimnis, einen solchen Übergang erfolgreich zu gestalten? Auf Spurensuche im Neusser Hafen: Hier ist Tobias Haberland vor dreieinhalb Jahren in das mehr als hundertjährige Familienunternehmen M. Zietzschmann GmbH & Co. KG eingetreten.

„Als geschäftsführender Gesellschafter bin ich ein bisschen Mädchen für alles“, lacht der 32-Jährige. Und präzisiert dann direkt: „Im Prinzip bin ich hauptsächlich für die Organisation des Unternehmens verantwortlich. Dazu gehören das Personalmanagement, das Thema Genehmigungen und Investitionsentscheidungen – vieles selbstverständlich mit meinem Vater gemeinsam. Außerdem kümmere ich mich um verschiedene rechtliche Dinge, die beurteilt werden müssen.“

Besonders stolz ist er auf sein „erstes Baby“, das erfolgreiche Projektmanagement für den Neubau des Schüttgut-Terminals. Vor knapp zwei Jahren eröffnete der Komplex an der Heerdterbuschstraße. Haberland hatte unter anderem Architekt, Handwerker und Sachverständige koordiniert, Marktanalysen erstellt und vieles mehr.

Die Fachleute hätten ihn schnell als Ansprechpartner akzeptiert – ebenso wie die rund 30 Mitarbeiter des Unternehmens als Mitgeschäftsführer. „Ich habe allerdings das Glück, dass ich schon als Schüler regelmäßig in den Ferien im elterlichen Betrieb mein Taschengeld aufgebessert habe. Dadurch kenne ich die Alteingesessenen – und sie kannten mich“, verrät er ein Erfolgsgeheimnis. „Wer sich schon als Junge die Finger dreckig gemacht und Einsatz gezeigt hat, wird schneller akzeptiert als wenn man einfach sagt ich bin der Chef. Man braucht diesen Rückhalt der Mannschaft, sonst passiert gar nichts. Aber diesen muss man sich durch Leistung selber erarbeiten und jeden Tag neu verdienen. Das kommt nicht zugeflogen.“

Als Junge hatte er noch nicht das Ziel, einmal in das Unternehmen einzutreten. Auch der Vater habe die Berufswahl seiner Söhne nicht beeinflusst. „Ich denke, insgeheim hat er es sich gewünscht, dass einer von uns diese Wahl trifft. Aber es wäre nicht gut gewesen, Druck aufzubauen.“

Entsprechend studierte Haberland zunächst BWL in Konstanz und Saarbrücken, absolvierte zusätzlich einen Master in Sydney. Er trat sogar in ein Trainee-Programm bei einer Frankfurter Privatbank ein. Als er jedoch nach einem Jahr das Angebot erhielt, eine feste Stelle anzutreten, zögerte er. „Ich merkte, dass ich an der Wirtschaft teilhaben wollte, selbst gestalten, etwas leisten statt andere zu beurteilen. Und da hatte ich das unendlich große Glück, dass unsere Familie ein Unternehmen besitzt und betreibt.“

Noch dazu in der Logistik, die wie keine andere Branche extrem abwechslungsreich sei, wie er schwärmt: „Kein Tag ist wie der andere, ich kann sehr viel lernen und auch Perspektiven verwirklichen. Ich komme mit ganz vielen Leuten zusammen, die wirklich etwas tun und leisten.“ Und: Im Gegensatz zu einem Angestellten, so seine Bilanz, fließe der Erfolg direkt in das eigene Unternehmen. „Aber Unternehmertum und unternehmerisches Denken versuchen wir jedem bei Zietzschmann nahe zu bringen.“

Der Vater habe sich über den unerwarteten Anruf schon gefreut. „Glaube ich“, meint Haberland und lacht erneut. „Ich denke, ich habe ihn schon damit überrascht.“

Und die Reaktion bei den Mitarbeitern? „Bei denen, die ich schon kannte, glaube ich schon, dass es sie gefreut hat. Die anderen haben erst einmal abgewartet. Da war eine völlig normale und gesunde Neutralität vorhanden. Diese Mitarbeiter muss ich nach und nach mit Leistung überzeugen. Und ich hoffe, dass sie das was ich bisher getan habe, auch gutheißen.“

Derzeit beschäftigt sich der Jungunternehmer damit, noch mehr Interessenten für das Schüttgut-Terminal zu gewinnen. Ihm ist es gelungen, Genehmigungen für den Umschlag und die Lagerung nicht nur von Düngemitteln, Mineralien und Baustoffen sondern auch von Wertstoffen sowie Grundstoffen für die Chemieproduktion zu erhalten. Was ebenso viel Zeit wie Nerven und Geld gekostet hat. Aber es hat sich gelohnt. „Wir können zum Beispiel Streusalz, Düngemittel, Chemieprodukte für die Wasseraufbereitung oder Mineralien für die Glasindustrie handlen. Es gibt kaum etwas an Schüttgütern, was wir nicht umschlagen und lagern können.“ Und natürlich auch den An- und Abtransport über wahlweise Straße, Schiene oder Wasserstraße organisieren. Mit den entsprechenden Verlagerungseffekten weg von der Straße hin auf Schiff oder Bahn.

„Das alles ist uns Mitte letzten Monats gestattet worden und wir gehen jetzt in den Betrieb. Aber ich denke, dadurch sind wir für die Zukunft noch ein bisschen besser aufgestellt“, freut er sich ein weiteres Kapitel in der Unternehmensgeschichte geschrieben zu haben.

Klassisch

M. Zietzschmann GmbH & Co. KG ist ein unabhängiges Familienunternehmen mit Sitz im Binnenhafen Neuss-Düsseldorf. Neben dem Betreiben von eigenen Lager- und Umschlagsbetrieben beschäftigen sich die Mitarbeiter mit Spedition im klassischen Sinne, nämlich Ware rechtzeitig, kosteneffizient und so ökologisch wie möglich von A nach B zu bringen. Hierzu bedienen sie sich aller gängigen Transportmittel.




1000 bezahlbare Wohnungen bis 2020

Hafenzeitung, NDH

Die Neusser Bauverein AG startet ein ambitioniertes Projekt bis zum Jahr 2020 insgesamt eintausend bezahlbare Wohnungen neu zu schaffen. Der Vorstandsvorsitzender Frank Lubig erklärt warum das Unternehmen diesen Kraftakt unternimmt.

Hafenzeitung: Herr Lubig, wie spricht man ihr neues Projekt eigentlich aus?

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Und was bedeutet das?

Das ist unser Name für das bereits angelaufene Programm, in Neuss bis zum Jahr 2020 eintausend bezahlbare Wohnungen neu schaffen.

Warum dieser Namen?

Wir wollten es einfach auf den Punkt bringen. Sehen Sie, wir sind der größte Anbieter für bezahlbaren Wohnraum in Neuss mit einem Bestand von aktuell rund 7000 Wohnungen. Und wir wissen, dass ein großer Druck auf dem Wohnungsmarkt liegt. Denn wir haben viele Interessenten, die bei uns vorsprechen und nach einer bezahlbaren Wohnung fragen.

Als Antwort auf diese Nachfrage, in Erfüllung des Auftrages aus unserer Satzung und in Anbetracht unserer Verantwortung als großes Wohnungsbauunternehmen haben wir deshalb eine Zielvorstellung entwickelt. Und daraus eine strategische Entscheidung getroffen, wie wir dem begegnen können.

1000 bezahlbare Wohnungen – ist das nicht ein bisschen hoch gegriffen?

Nein, auf keinen Fall. Wir haben natürlich ständig Projekte, die sich in verschiedenen Phasen befinden. Rund 600 Wohneinheiten sind derzeit in der konkreten Umsetzung und Planung. Wir haben Sachen akquiriert, bei anderen Sachen bereiten wir den Kauf vor. Alles in allem sind das über 1000 Einheiten, die wir konkret bearbeiten. Und von daher kam auch der Name. Das ist keine Werbeslogan, kein Blick in die Glaskugel, sondern eine konkrete Zahl die fundamental hinterlegt ist mit konkreten Projekten.

Das sind große Ziele

Ja, das ist ein großes Volumen, wir werden rund 250 Mio. Euro investieren. Aber wir haben die letzten acht Jahren über 1000 Einheiten bezahlbaren Wohnraum realisiert und sind damit unserer Satzung gerecht geworden. Und die heißt eben ganz konkret Sicherung der Neusser Bevölkerung mit bezahlbarem Wohnraum. Und wir sehen auch in den nächsten Jahren als unser Ziel an, dieses zu erreichen. Deshalb sehe ich 1000 20 20 sicherlich auch als ganz klares Signal nach außen. Wir stehen zu unserer Aufgabe und unserem kommunalen Auftrag. Wir sind der städtebauliche Sozialpartner der Stadt. Natürlich ist so ein Programm auch eine große Verantwortung, es handelt sich um ein großes Volumen auch im Vergleich mit anderen Wohnungsbaugesellschaften. Aber so sehen wir uns: Wir sind prägend, auch was die Investitionsbereitschaft und den Gestaltungswillen angeht.

2000 Wohnungen in etwas mehr als zehn Jahren, haben sie nicht Angst zu schnell zu viel zu wachsen?

Nein, wir sind gut aufgestellt. Ein ganz wichtiger Schwerpunkt unserer täglichen Arbeit ist und bleibt die Hausbewirtschaftung; Vermietung, Betreuung und Verwaltung. In den vergangenen Jahren haben wir die drei Organisationen kundenfreundlicher und serviceorientierter gestaltet. Und von daher sind wir auch hier personell sehr gut ausgestattet. Gerade was das Thema der Bewirtschaftung angeht. In unserer Branche ist Bauen das eine. Aber die Wohnungen müssen ja auch kaufmännisch ebenso wie sozial bewirtschaftet werden. Gerade zweites ist uns als Sozialpartner der Stadt ganz ganz wichtig. Entsprechend haben wir zusammen mit unseren Sozialpartnern in den letzten Jahren sehr gute Erfahrungen gemacht. Und wir werden mit ihnen auch weiterhin eng zusammen arbeiten.

Die Mieter müssen sich also keine Gedanken machen, dass für die Finanzierung von 100 20 20 an der Pflege der Grünanlagen und dem Unterhalt der Wohnungen gespart wird?

Nein. Wir haben ja unsere Instandhaltungsabteilungen und nach wie vor den großen Bereich der Serviceabteilungen. Mit eigenen Gärtnern, Heizungsmonteuren sowie Bau- und Malerabteilung. Unser Service zählt 40 Mitarbeiter weil wir der Überzeugung sind, dass wir unsere selbst gesteckten Ansprüche in der Qualität eben nur mit eigenen Spezialisten erfüllen können.




Wasser marsch in Düsseldorf

Triton-Brunnen an der Königsallee

Das Amt für Gebäudemanagement der Stadt Düsseldorf hat traditionell nach der Winterpause wieder rund um Ostern die
städtischen Brunnen in Betrieb genommen.

Die größte der Düsseldorfer Brunnenanlagen, die „Fontäne mit Wasserspielen“ im Nordpark, sprudelt nach Reinigung des Beckens
bereits seit der zweiten Märzwoche und erfreut die Parkbesucher. Zuvor mussten die Fachleute die 160 Düsen reinigen, montieren
und einstellen sowie die Pumpen prüfen.

Ein weiterer Schwerpunkt war die Inbetriebnahme der Innenstadtbrunnen. In der Altstadt sind dies zum Beispiel der „Gänsebrunnen“ am Marktplatz, der „Fischerjungen-Brunnen“ am
Stiftsplatz, der „Radschlägerbrunnen“ am Burgplatz und der  „Heimatbrunnen“ am Maxplatz.