Logistikexperten an Bord

Fast 80 Logistikexperten aus Sachsen, der Metropolregion Hamburg und Tschechien trafen sich jetzt zum regen Erfahrungsaustausch auf der traditionellen Elbfahrt durch das Elbsandsteingebirge nach Dresden. In diesem Jahr fand die 30. Fahrt statt – Zeugnis der traditionell guten Zusammenarbeit zwischen den Wirtschaftsunternehmen dieser Regionen. Veranstalter dieses jährlichen Events sind die Sächsische Binnenhäfen Oberelbe GmbH (SBO) und Port of Hamburg Marketing (HHM).

In seinem Fachvortag über den am Vortag veröffentlichten Hafenentwicklungsplans 2040 erläuterte Friedrich Stuhrmann, CCO der Hamburg Port Authority AÖR, wie sich der Hamburger Hafen auf die sich verändernden weltwirtschaftlichen Rahmenbedingungen einstellt. Dabei unterstrich er die Bedeutung der Hinterlandverbindungen aus den Wirtschaftsregionen Mitteldeutschland und Tschechien.

Der Geschäftsführer der SBO, Heiko Loroff, erläuterte, wie sich die Häfen seiner Gruppe auf den wandelnden Markt eingestellt haben und sich daher erfolgreich im Markt behaupten können. Allerdings seien die politischen Rahmenbedingungen für eine Verkehrsverlagerung nicht optimal – aktuell hat der Lkw wieder an Mengen gewonnen. Besonders bedauerlich sei, dass Ladungen aus Tschechien aufgrund der schleppenden Umsetzung des Gesamtkonzeptes Elbe nicht per Binnenschiff transportiert werden können – und dass bei ausgelasteter Schienenverbindung im Elbtal. Hier sieht er noch erhebliche Reserven für die Zukunft.

Axel Mattern, Vorstand von HHM, stellte in seinem Grußwort fest, dass die Zusammenarbeit zwischen den Logistikern aus Hamburg und Sachsen bereits sehr gut ist. Ähnliche Probleme auf beiden Seiten können am besten gemeinsam gelöst werden. Zur Vertiefung dieser Kooperation dienen auch Veranstaltungen wie die Elbfahrt meinte er und lud die Teilnehmer zum Austausch an Bord der „Bastei“ ein.

Quelle: HHM, Foto: HHM / Göhler, informierten die Gäste an Bord (v.l.): HHM-CEO Axel Mattern, SBO-Geschäftsführer Heiko Lorof und Friedrich Stuhrmann, CCO bei der HPA.




Erster Drohnen-Vertiport in den Niederlanden

Mit der Landung einer Multirotordrone wurde jetzt im Beisein mehrerer geladener Gäste der erste Drohnen-Vertiport der Niederlande in Betrieb genommen.

Der Vertiport „Galileo“ befindet sich auf dem Gelände des Future Mobility Park im Merwehaven in Rotterdam. Ein ähnlicher Vertiport wurde auch am anderen Ufer der Nieuwe Maas auf der RDM-Werft gebaut. Diese Konstellation ist der Auftakt zu einem Netzwerk von Vertiports im Hafengebiet.

In Zukunft sollen Drohnen für allerhand Aufgaben im Rotterdamer Hafengebiet eingesetzt werden, von Inspektions- und Aufsichtstätigkeiten bis hin zur Paketbeförderung. Zu diesem Zweck müssen an strategisch günstigen Standorten Vertiports, also universelle Start- und Landeplattformen für Drohnen, errichtet werden.

Bis es so weit ist, müssen allerdings noch zahlreiche Experimente durchgeführt werden, bevorzugt unter möglichst realistischen Rahmenbedingungen. Dazu wurden die beiden experimentellen Vertiports gebaut. Die Herausforderung ist nicht so sehr technischer Natur, betont Tsjerk Kooistra, Direktor der Dutch Drone Company, die für den Probeflug zuständig ist. „Bisher werden Drohnen vor allem für Inspektionen eingesetzt, die nächste Stufe ist die Logistik. Technisch ist vieles möglich, aber was die Gesetzeslage betrifft, gibt es noch Hindernisse. Mit dieser Vorführung setzen wir nur einen ersten Schritt. Wir wollen die Industrie auf die Entwicklungen aufmerksam machen, damit sie wissen, was auf sie zukommt.“ Drohnenbetreiber können hier gerne Testflüge ausführen, sofern sie die Auflagen erfüllen.

Bei diesem Probeflug wird die Drohne des Typs DJI M300 RTK von einem Piloten vor Ort gesteuert. Langfristig sollen die Drohnen außerhalb der Sichtweite fliegen (BVLOS) und ein Betreiber soll mehrere Drohnenflüge überwachen können. Darüber hinaus sollen Korridore zwischen verschiedenen Gebieten eingerichtet werden. Kooistra: „Das eröffnet neue Geschäftsmöglichkeiten, wie beispielsweise die Beförderung von Waren und später auch Personen. Es wird Zeit, die Theorie in die Praxis umzusetzen.“

Die Port of Rotterdam Authority spielt eine unterstützende Rolle bei der Förderung von Drohnen-Aktivitäten im Hafengebiet. Dazu gehört auch die digitale Begleitung des Drohnenverkehrs. Auf diese Weise sollen letztendlich in großem Rahmen BVLOS-Flüchte ermöglicht werden.

Vertiport „Galileo“ bietet Unternehmern und Kenntniseinrichtungen eine betriebsbereite Testumgebung, in der innerhalb von regelmäßig eingerichteten Zeitfenstern Drohnendienste in einem städtischen Wohnumfeld getestet werden. Auf diese Weise werden außerdem niederschwellige Vorführungen angeboten. Außer der Port of Rotterdam Authority sind folgende Parteien beteiligt: Future Mobility Park, IKT-Partner ist Almende, Dronenbetreiber Dutch Drone Company, Helideck-Lieferant Bayards, die Gemeinde Rotterdam und die Provinz Südholland.

Quelle: Port of Rotterdam, Foto: Vertiport




Des Hafens neue Kleider: Frischer Auftritt der LHG

Neunzig Jahre alt wird die Lübecker Hafen-Gesellschaft (LHG) im kommenden Jahr, nun hat sie einen neuen Anstrich bekommen. Auf der Messe „transport logistic“ in München präsentierte das Unternehmen kürzlich das neue Outfit. Kräftige Farben lösen das alte Logo ab, den silbergrauen Kasten mit den drei Buchstaben. Zum Design gehört auch der Claim „Your TransPort“.

Das neue Logo besticht durch seine klare, einfache Form. Seine drei Elemente spiegeln die Trimodalität der Hafenanlagen. Im Zentrum befindet sich der Bündelungspunkt, den die wegweisenden Pfeile umrahmen. Sie stehen sowohl für ein Schiff als auch für Hände, die voller Sorgfalt die Waren der Partner und Kunden behüten.

Die aktuellen Unternehmensfarben der LHG sind keine Neuerfindung, sondern vielmehr eine dynamische Weiterentwicklung des bisherigen Looks. Der Farbton „Port Orange“ etwa greift ganz bewusst das bekannte Orange der LHG auf und verleiht ihm etwas mehr Tiefe. Orange ist die Farbe der Arbeitskleidung draußen an den Terminals – und damit ein immens wichtiger Teil der Identität des Hafenbetreibers. „Baltic Blue“, das tiefe Blau der See, ist Ausdruck der Verbundenheit zum Wasser.

In den vergangen knapp 90 Jahren hat sich die LHG nach und nach zu einem modernen Logistikunternehmen entwickelt. Ob im Büro oder an der Kaikante, gemeinsam stellen sich die Beschäftigten jeder Herausforderung und bringen die unterschiedlichsten Projekte ans Ziel. Geschäftsführer Ortwin Harms erklärt: „Diesen „Team-Spirit“ haben wir flankierend zur neuen Markenidentität in eine Art Werte-Kanon gegossen. Er beschreibt die Philosophie des Unternehmens, wie wir denken und handeln, und wofür genau wir stehen.“

Der neue Markenauftritt kam sehr gut an, es gab sowohl auf der Messe als auch danach viel Lob für den „frischen Anstrich“.

Quelle und Grafik: Lübecker Hafen-Gesellschaft mbH




Digitale Außenweser als Chance

Durch bessere Koordination der Schiffsanläufe die Wettbewerbsfähigkeit verbessern: Dies ist ein zentrales Ziel des Projektes Digitale Außenweser, bei dem jetzt ein erstes Etappenziel erreicht worden ist.  Mit der Vorlage eines Betriebskonzeptes ist die Vorstudie abgeschlossen worden. Dabei wurden die heutigen Verkehrsabläufe (Prozesse, Kommunikation und genutzte Systeme) im Revier Außenweser analysiert  und  organisatorische, wirtschaftliche, technische, zeitliche und rechtliche Aspekte untersucht, um ein geeignetes Betriebskonzept entwickeln zu können.

Zahlreiche Akteure hatten in den vergangenen 18 Monaten in einem intensiven gemeinsamen Prozess das Optimierungspotential für die Schiffsanläufe auf der Außenweser erarbeitet. Beteiligt waren Lotsen, Reeder, Terminals, der Bremer Schiffsmeldedienst, das Wasser- und Schifffahrtsamt Weser-Jade- Nordsee, das Hansestadt Bremische Hafenamt und zahlreiche maritime Dienstleister.

Träger des Projektes waren die Hafenmanagementgesellschaft bremenports, der Terminalbetreiber Eurogate und das Hamburg Vessel Coordination Center (HVCC). HVCC, ein Joint Venture der Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) und der EUROGATE Container Terminal Hamburg GmbH (CTH), hatte in der Vergangenheit ein ähnliches Konzept für die Anfahrt zum Hamburger Hafen entwickelt und umgesetzt.

Die Senatorin für Wissenschaft und Häfen, Dr. Claudia Schilling, bedankte sich bei allen Akteuren, die zu dem positiven Ergebnis beigetragen haben: „Die Vorstudie wurde in vorbildlicher Zusammenarbeit von zahlreichen Akteuren erarbeitet. Alle Beteiligten haben erkannt, dass die Digitalisierung der Prozesse und das Schaffen einer gemeinsamen Plattform erhebliches Potential bietet, die Anfahrt zu den Bremischen Häfen, sicherer, schneller und umweltfreundlicher zu gestalten. Die Digitale Außenweser hat das Potential, ein Leuchtturmprojekt der SMART-Port-Entwicklung zu werden.“

Schifffahrt und Häfen sind heute mehr denn je miteinander vernetzt und als wesentliche Bestandsteile internationaler Lieferketten gemeinsam zu betrachten. In den Revieren müssen alle Aspekte der Schifffahrt möglichst passgenau mit den vielfältigen Prozessen öffentlicher wie privater Akteure in den Häfen synchronisiert werden. Darüber hinaus führt das allgemeine Schiffsgrößenwachstum im Containerverkehr häufig zu Schiffsanläufen mit engen Zeitfenstern. Um diese einhalten zu können, müssen Schiffe verschiedener Kunden bestmöglich koordiniert werden, um unwirtschaftliche Zeitverluste zu vermeiden.

 

Bremerhaven und das Revier der Außenweser verfügen bislang über keine nautische Terminalkoordinierung oder vergleichbare smarte Lösungen. Ziel des Projektes ist es deshalb, mit transparenter und fortlaufend aktualisierter Information die vorhandenen Terminalkapazitäten besser zu nutzen und Ressourcenplanung zu optimieren, Schiffsanläufe vorrausschauend zu planen und so auch Treibstoffverbräuche zu senken.

In einem nächsten Schritt soll die Vorstudie jetzt auch auf die Verkehrslenkung der Schiffe bis nach Bremen ausgeweitet werden. In den kommenden Monaten sollen hierzu die Akteure in Nordenham, Brake und Bremen enger eingebunden werden. Parallel dazu werden, die organisatorischen und gesellschaftsrechtlichen Voraussetzungen geschaffen, um das Projekt zügig realisieren zu können. Neben dem Aufbau einer Kooperationsplattform Außenweser unter Einbezug der Daten aus Nordenham, Brake und Bremen ist in einem weitergehenden Schritt auch die Anbindung weiterer Norddeutscher Seehäfen zu prüfen und zu entscheiden. bremenports-Geschäftsführer Robert Howe wertete die Vorstudie als einen wichtigen  Meilenstein auf dem Weg zum SMART-Port: „Innovative Entwicklungen für unsere Häfen brauchen die enge Kooperation aller Beteiligten, damit sie gelingen. Das Projekt digitale Außenweser hat das Potential, auch auf weitere gemeinsame Projekte auszustrahlen.“ Darüber hinaus biete die digitalisierte Anlaufsteuerung Möglichkeiten für eine enge Kooperation der norddeutschen Seehäfen. „Die enge und erfolgreiche Zusammenarbeit mit HVCC in diesem Projekt ist hierfür ein sehr gutes Beispiel.“

Quelle: bremenports GmbH & Co. KG, Foto: bremenports/ Scheer




Antwerpener Drohnennetz offiziell gestartet

Ab sofort werden sechs autonome Drohnen täglich Flüge im Hafengebiet von Antwerpen absolvieren. Der Port of Antwerp-Bruges und die Partner DroneMatrix, Skeydrone und Proximus haben offiziell das „D-Hive drone-in-a-box“-Netz gestartet. Das Netz ist eine Weltpremiere und leistet einen wichtigen Beitrag zur allgemeinen Sicherheit in der komplexen Hafenumgebung.

Das Hafengebiet von Antwerpen umfasst mehr als 120 km². Dieses Gebiet deckt das D-Hive-Netz aus sechs automatisierten Drohnen komplett ab und bietet sechs flexible zusätzliche Paare an Augen, die die Koordinierung reibungsloser, sicherer und nachhaltiger Operationen in diesem komplexen Umfeld unterstützen. Drohnen vermitteln eine einzigartige Perspektive aus der Luft und ermöglichen es den Hafenbehörden, ein großes Gebiet schnell und sicher zu verwalten, zu inspizieren und zu kontrollieren. Der Hafen wird die Drohnen u. a. für die Verwaltung der Liegeplätze, die Überwachung, die Inspektion der Infrastruktur, die Erkennung von Ölverschmutzungen und Treibgut sowie zur Unterstützung der Sicherheitspartner bei Zwischenfällen einsetzen. Die insgesamt 18 täglichen und automatischen BVLOS-(Beyond Visual Line of Sight)-Drohnenflüge werden von einem zentral im Hafen gelegenen Command & Control Centre ferngesteuert.

Es handelt sich um die weltweit erste Implementierung von BVLOS-Flügen dieser Größenordnung in einem komplexen industriellen Umfeld. Im Gegensatz zu VLOS-Flügen (Visual Line of Sight) finden diese Flüge außerhalb der Sichtweite des Piloten statt. Der Port of Antwerp-Bruges arbeitet mit den Partnern DroneMatrix, Skeydrone und Proximus für das D-Hive-Netz zusammen. Vor zwei Monaten erhielten die Partner grünes Licht für den Start des Drohnennetzes. Diese Betriebsgenehmigung basiert auf einem neuen BVLOS-Rahmen (bekannt als Vor-U-Space-Luftraum), der von Skeydrone entwickelt und von der BCAA (Belgischen Zivilluftfahrtbehörde) und der EASA (Europäischen Agentur für Flugsicherheit) als legitimer und sicherer Rahmen für BVLOS-Drohnenflüge genehmigt wurde.

Der Port of Antwerp-Bruges wollte bereits 2019 ein Netz autonomer Drohnen einrichten, da diese im zukünftigen Hafen eine immer wichtigere Rolle spielen werden. In den letzten Jahren fanden mehrere Tests sowie die Teilnahme am SAFIR-Projekt statt, um die Machbarkeit von Drohnen im Hafen zu untersuchen. Das Ziel eines Netzes autonomer Drohnen wurde nun erreicht.

Jacques Vandermeiren, CEO des Port of Antwerp-Bruges „Drohnen sind angesichts der enormen Fläche des Hafengebiets ein Hebel, um unsere Kernaufgaben als Hafenbehörde zu erfüllen. Dieses Drohnennetz spielt eine entscheidende Rolle bei der weiteren Einführung des digitalen Zwillings des Hafens, einer digitalen Kopie, die auf der Grundlage von Tausenden von Daten aus einem Netz von Kameras, Sensoren und Drohnen jede Sekunde ein Echtzeitbild des Geschehens im Hafen liefert. Damit sind wir bei der Entwicklung eines vollständig digitalen Nervensystems einen wichtigen Schritt weiter. Das wird uns helfen, unseren Hafen effizienter zu verwalten und den Verkehr noch sicherer und reibungsloser zu gestalten.“

Annick De Ridder, Hafenstadträtin der Stadt Antwerpen und Vorstandsvorsitzende des Port of Antwerp-Bruges: „Wir tun alles, damit unser Hafen, der Motor unserer Wirtschaft, so sicher, sauber und reibungslos wie möglich läuft. Dank dieses Drohnennetzes behalten wir ein besseres Gespür für das Geschehen im Hafen und arbeiten gemeinsam mit unseren innovativen Partnern an einem sicheren, effizienten und intelligenten Hafen: dem Hafen der Zukunft.“

Anne-Sophie Lotgering, Enterprise Market Lead von Proximus: „Wir sind sehr stolz darauf, einen Beitrag zur allgemeinen Sicherheit und betrieblichen Effizienz eines der wichtigsten Wirtschaftsmotoren Belgiens zu leisten. Dieses neue Netz autonomer Drohnen wird die Hafenbehörde bei ihren täglichen Aufgaben unterstützen, indem es beispielsweise die Erkennung von Ölverschmutzungen oder Treibgut erleichtert und bei der Koordinierung von Maßnahmen bei Notfällen und Zwischenfällen hilft. Auch die zahlreichen Unternehmen, die im und um das Antwerpener Hafengebiet tätig sind, werden davon profitieren. Dieses Projekt zeigt, welches Potenzial unser hochmodernes 5G-Netz in Verbindung mit einer breiten Palette von Softwarediensten hat, um die Innovation in unserem Land voranzutreiben.“

Lander Vanwelkenhuyzen, CEO von DroneMatrix: „Wir sind stolz darauf, dass Kunden wie der Port of Antwerp-Bruges DroneMatrix als Experten für Drohnentechnologie und End-to-End-Partner für die Implementierung dieses groß angelegten Drohnennetzwerks im Antwerpener Hafen ausgewählt haben. Dies beweist, dass DroneMatrix im Laufe der Jahre eine erstklassige Expertise mit einer starken strategischen Vision rund um vollständig selbst entwickelte Hardware- und Softwareprodukte und Dienstleistungen aufgebaut hat. Darüber hinaus kann sich DroneMatrix auf ein starkes Ökosystem belgischer Partner verlassen, um diese Drohnen-as-a-Service (DAAS)-Anwendung in den komplexesten und anspruchsvollsten Infrastrukturen bereitzustellen. Dabei agiert DroneMatrix als belgischer Champion mit einer zentralen Position und stellt Verbindungen im vielfältigen Ökosystem von Unternehmen mit Drohnenbezug her. Schließlich freuen wir uns darauf, den starken Mehrwert unserer unbemannten Flugroboter in der kommenden Zeit zu beweisen und weiter zu vermarkten.“

Quelle und Foto: Port of Antwerp-Bruges




Nina Luig wird neue Geschäftsführerin der KD

Nina Luig wird ab dem 1. Juni 2023 neues Mitglied der Geschäftsführung der Köln Düsseldorfer Deutsche Rheinschiffahrt GmbH (KD). Die Kölnerin tritt die Nachfolge von Dr. Achim Schloemer an. In ihre Verantwortung fallen die Bereiche Vertrieb, Operations, Marketing und Kommunikation. Zugleich wird sie Sprecherin der Geschäftsführung sein.

Nina Luig (40) ist derzeit als stellvertretende Hoteldirektorin und Director of Operations im Hyatt Regency Hotel in Düsseldorf tätig und verfügt über langjährige Erfahrung in der internationalen Dienstleistungsbranche. Die gebürtige Kölnerin, die mit ihrer Familie im Kölner Westen lebt, kennt die touristische Umgebung in Köln, Düsseldorf und Bonn bestens und ist hervorragend vernetzt. Nina Luig begann ihre Karriere im Hyatt Regency in Köln, auf der gegenüberliegenden Rheinseite ihres zukünftigen Büros an der Frankenwerft.

Nina Luig freut sich auf ihre neue Herausforderung: «Die KD ist ein Unternehmen mit einer beeindruckenden Tradition und Strahlkraft. Ich bin stolz darauf, die Chance zu haben, gemeinsam mit dem Team einzigartige Erlebnisse auf dem Wasser zu schaffen und die Zukunft der KD verantwortlich zu gestalten.»

Robert Straubhaar, Vorsitzender der Gesellschafterversammlung der Köln-Düsseldorfer Deutsche Rheinschiffahrt GmbH, zeigt sich mit der Wahl sehr zufrieden: «Ich freue mich sehr, dass wir mit Nina Luig eine erfahrene Führungspersönlichkeit und ausgewiesene Dienstleistungs-Expertin, die das touristische Umfeld international und insbesondere auch im Raum Köln/Düsseldorf hervorragend kennt, für die KD gewinnen konnten.»

Die operativen Geschäfte der KD bleiben bis zum Amtsantritt von Nina Luig am 1. Juni in den Händen der Geschäftsführer Jelle van der Steeg und Thomas Günther.

Quelle: KD, Foto: privat




Weltpolitische Lage beeinflusst das Ergebnis in Hamburg

Während es im vergangenen Jahr rückläufige Zahlen beim Umschlag mit Massengut gab, ist der Hamburger Hafen dabei, sich auf neue Produkte und Mengen vorzubereiten. Die Transformation zu einem modernen Energie-Hub hat bereits begonnen.

„Im Februar 2022 haben wir eine Vereinbarung mit Air Products, dem weltgrößten Wasserstoffproduzenten, unterzeichnet, um Möglichkeiten für den Aufbau einer umfassenden Wasserstoff-Wertschöpfungskette im gesamten Hamburger Hafen zu erkunden. Im November gaben Air Products und Mabanaft bekannt, dass im Hamburger Hafen auf dem Gelände der Oiltanking Deutschland, Deutschlands erstes großes Importterminal für grünen Wasserstoff entstehen soll. Der Hamburger Hafen nimmt damit beim Wasserstoff-Import eine Vorreiterrolle ein und trägt dazu bei, die Versorgung Deutschlands zu sichern“, sagt Friedrich Stuhrmann, CCO bei der Hamburg Port Authority (HPA). Gleichzeitig sei die HPA mit dem Bau von Landstromanlagen sowohl an den Kreuzfahrt- als auch an den Containerterminals auf einem guten Weg zu einem klimaneutralen Hafen, ergänzte Stuhrmann.

Im Hamburger Hafen gingen im vergangenen Jahr 8,3 Mio. TEU (Twenty-foot Equivalent Unit) über die Kaikanten. Das entspricht einem Minus von 5,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Bei einem Vergleich der Quartale fällt auf, dass sich der Umschlag von Containern bis zum Halbjahr positiv entwickelte. Im zweiten Halbjahr und insbesondere im 4. Quartal (-12,3 Prozent) ging der Umschlag jedoch stark zurück. „Normalerweise sehen wir im letzten Quartal eines Jahres aufgrund des nahen Weihnachtsfests einen Anstieg der Umschlagzahlen. Das blieb im vergangenen Jahr aus. Die Gründe dafür waren vor allem die gestiegenen Energiekosten und hohe Lagerbestände der Industrie“, erläutert Mattern. Entsprechend wies der Import von See-Containern mit 4,2 Mio. TEU ein Minus von 6,1 Prozent auf. Im Vergleich dazu wurden im Jahr 2022 4,1 Mio. TEU exportiert. Das entspricht einem Minus von 4,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Die Top-10 Liste der Partnerländer für das Jahr 2022 bringt einige positive Überraschungen mit sich. So entwickelte sich der Umschlag mit Polen mit 294.000 TEU und einem Plus von fast 25 Prozent sehr positiv. Damit liegt das Land auf Platz 4. Ähnlich positiv entwickelten sich die umgeschlagenen Mengen mit Finnland. Über diesen Trade gingen 213.000 TEU, das entspricht einem Plus von 22,3 Prozent. So erreicht Finnland Platz 6. Mit einem Plus von 6,6 Prozent und gut 196.000 TEU setzt auch Kanada ein positives Signal im Warenaustausch mit dem Hamburger Hafen und stieg damit vom zwölften auf den neunten Platz.

Traditionell führt auch in diesem Jahr China mit 2,46 Mio. TEU (-3,8 Prozent) die Top-10 Liste der Partnerländer an. Auf Platz 2 folgen die USA mit 605.000 TEU, was einem Minus von 2,1 Prozent entspricht. Gleichwohl nahm die Anzahl der beladenen Boxen im Containerverkehr mit den USA um 0,6 Prozent auf 540.000 TEU zu. Singapur hält konstant den 3. Rang mit 423.000 TEU (-1,1 Prozent).

In der erweiterten Liste der Partnerländer fallen sowohl Sri Lanka als auch Malaysia positiv auf. Malaysia klettert mit einem Plus von 10,7 Prozent und einem Umschlag von 177.000 TEU auf den 13. Rang. Mit 128.000 TEU und einem Plus von 8,8 Prozent verbessert sich Sri Lanka auf den 17. Platz. War Russland im vergangenen Jahr noch auf dem 4. Platz unter den Top-Partnerländern, so liegt das Land jetzt noch auf Rang 27 mit einem Umschlag von rund 80.000 TEU.

Schiffe der sogenannten Megamax-Klasse mit über 18.000 TEU haben Hamburg im vergangenen Jahr insgesamt 234 mal angelaufen. Damit stieg die Zahl um sechs Prozent. „Die zunehmende Zahl der Megamax-Containerschiffe zeigt eindeutig, dass die Fahrrinnenanpassung auch mit einer vorübergehend verminderten Tiefe weiter angenommen wird. Die Reedereien haben sich schnell an die neuen Bedingungen angepasst“, sagt Mattern. So legten auch die Anläufe der zweitgrößten Kategorie zwischen 14.000 und 17.999 TEU um fünf Prozent zu. In der Schiffsgrößenklasse zwischen 10.000 und 13.999 TEU gingen die Anläufe jedoch um 16,6 Prozent zurück. So entstand bei Großcontainerschiffen insgesamt ein Rückgang von 1,2 Prozent auf 486 Anläufe.

Die Anläufe von mittelgroßen Containerschiffen mit Kapazitäten zwischen 8.000 und 9.999 TEU (Very-Large-Container-Ships) nahmen um elf Prozent zu. Nur kleinere Containerschiffe und Feeder kamen insbesondere im zweiten Halbjahr seltener in den Hafen.

Bei einer genaueren Betrachtung des Containerumschlags zeigt sich, dass die Transhipmentverkehre zu über 90 Prozent für deren Rückgang verantwortlich waren. So fiel der Umschlag um 12,1 Prozent auf 2,90 Mio. TEU. Die Hinterlandverkehre blieben hingegen fast stabil. Die Menge an TEU fiel hier lediglich um 0,9 Prozent auf 5,4 Mio. TEU.

Im Modal Split der Hinterlandverkehre kann die Bahn ihre führende Position halten. So gingen noch immer mehr als die Hälfte aller Container über die Schiene. Mit 50,5 Prozent (-1 Prozentpunkt) ist das Gesamtergebnis zwar leicht rückläufig. Die Schiene bleibt aber mit 2,7 Mio. TEU wichtigster Verkehrsträger für das Hinterland. Trotz des Rückgangs um 2,8 Prozent erreichte die Bahn in diesem Segment das zweitbeste Jahresergebnis ihrer Geschichte.

Bei einem Blick auf die Tonnage im Modal Split der Hinterlandverkehre legt die Bahn sogar um 1,1 Prozentpunkte zu und transportierte 53,9 Prozent der Güter. Mit 47,3 Mio. Tonnen war es das drittbeste Ergebnis nach 2021 und 2019.

Die weiterhin unsichere Lage auf den Weltmärkten macht es schwierig, eine Prognose für das Jahr 2023 abzugeben. „Wir hoffen, dass sich die globale Wirtschaft wieder fängt. Das wird auch den Umschlag des Hamburger Hafens unterstützen und steigern“, resümiert HHM-Vorstand Mattern. Gleichzeitig werden alle Akteure im Hamburger Hafen aktiv an der Transformation hin zu einem klimaneutralen, effizienten und modernen Hafen arbeiten.

Quelle: HHM, Foto: HHM / Hasenpusch Productions




SRH: Niedrigwasser im Sommer hinterlässt Spuren

Das Umschlagsergebnis der Schweizerischen Rheinhäfen (SRH) liegt nach neun Monaten 2022 um 24,5% unter der Vergleichsperiode des Vorjahres. Ursächlich ist die Kombination aus den Auswirkungen des Kriegs in der Ukraine und dem langandauernden Niedrigwasser im Spätsommer. Diese Kombination führte beim Import von Mineralölprodukten als mengenmässig stärkstes Gütersegment zu einem Rückgang von fast 50%. Trotz schwieriger Umstände konnte im Containerbereich ein Plus über 4% gegenüber der Vorjahresperiode gehalten werden; dies ist dem starken 1. Quartal 2022 zu verdanken.

3,23 Mio. t wurden in den ersten drei Quartalen 2022 in den Schweizerischen Rheinhäfen umgeschlagen. Im Vergleichszeitraum 2021 waren es 4,28 Mio. t. Die stark von der Entwicklung der Mineralölverkehre abhängigen Tanklager in den Hafenarealen Muttenz-Auhafen (-36,9%) und Birsfelden (-28,5%) büssten besonders stark an Umschlagsmenge ein, während sich der Hafen Kleinhüningen (-4,7%) aufgrund der Entwicklungen im Container- und im Agrarbereich im Vergleich hierzu gut halten konnte. Der Import- oder Bergverkehr in allen drei Häfen – mit knapp 2,6 Mio. t der wichtigere der beiden Sektoren – reduzierte sich gegenüber der Vergleichszeit des Vorjahres rund 1 Mio. t (-27,2%), der Export- oder Talverkehr bei knapp 640’000 t rund 11%.

Der Einfluss der Wasserstände dokumentiert sich eindrucksvoll in den einzelnen Monatsergebnissen. Im besonders betroffenen August sank der Gesamtumschlag in den Schweizerischen Rheinhäfen gegenüber dem entsprechenden Vorjahresmonat um 58,4%, im Juli um 26,5% und im September immer noch um 21,4%.

Im Containerverkehr wurden in den Rheinhafenterminals wasserseitig 97’056 TEU umgeschlagen. Dies entspricht einem Zuwachs um 4,1% gegenüber dem Vergleichsmonat des Vorjahres.

Total wurden in der Berichtszeit 97’056 TEU umgeschlagen, was einem Zuwachs um 4,1% gegenüber dem Total der ersten drei Quartale 2021 entspricht. Dank einem starken Februar mit einem Plus von über 60% gegenüber dem entsprechenden Vorjahresmonat, aber auch der Januar mit einem Plus von 14% und der März mit +22,6% konnten sich sehen lassen. Das 1. Quartal konnte die durch das Niedrigwasser bedingten schwachen Ergebnisse im Sommer kompensieren; hier schlug vor allem der August mit einem Minus von mehr als 37% stark zu Buche.

Der «reine» Importverkehr (volle Container) stieg mit einem Total von 34’537 TEU um gut 6% gegenüber der Vergleichsperiode an. Der «reine» Exportverkehr (abgehende volle Behälter) blieb bei einem Total von 32’491 TEU gegenüber der Vorjahresperiode konstant.

Beim Verkehr mit Leercontainern – dieser dient zum Ausgleich der Depots – zeigt sich im einkommenden Verkehr ein Minus um gut 4% auf 17’772 TEU. Im abgehenden «Leer»-Verkehr wurden 12’256 TEU bewegt, was einer Steigerung um mehr als 23% gleichkommt.

Das solide Ergebnis lässt, trotz schwieriger Lage in den Seehäfen, hohen Frachtraten und langer Niedrigwasserperiode, auf ein starkes Totalergebnis bei guten Wasserständen im 4. Quartal hoffen. Dies vor allem im Vergleich zum Vorjahr, da diese Periode 2021 durch niedrige Wasserstände ab Oktober und eine längere Rheinsperre bei Karlsruhe nach einer zweifachen Schiffshavarie belastet war.

In den ersten neun Monaten 2022 sind 1,04 Mio. t flüssige Treib- und Brennstoffe über die Rheinhäfen importiert worden. Gegenüber den 1,93 Mio. t in der Vergleichszeit des Vorjahres entspricht dies einem Rückgang um nicht weniger als 46%.

Schon in den ersten beiden Quartalen des Berichtsjahres musste eine stark negative Entwicklung von -31% respektive -43% festgestellt werden. Die Ursache lag (und liegt) im massiven Preisanstieg für Mineralölprodukte im Zusammenhang mit dem Krieg in der Ukraine. Der Import beschränkte sich daher auf ein Minimum und die Lager wurden stark abgebaut. Im 3. Quartal kam dann noch das Niedrigwasser dazu. Schiffe, die sonst mit Ladungen von 3’000 t und mehr in Muttenz und Birsfelden anlegten, konnten noch mit 500 – 900 t beladen werden.

Profitiert von dieser Entwicklung hat die einzig noch im Inland verbliebene Raffinerie, die im bisherigen 2022 stark ausgelastet war. Die Abfuhr des Schweröls als Reststoff geschieht per Schiff; hier stieg der Umschlag um knapp 62% auf gut 34’000 t.

Es ist davon auszugehen, dass im 4. Quartal einige «Nachholverkehre» das Ergebnis verbessern werden, wobei ein Teil dieser Verkehre wohl erst im kommenden Jahr abgewickelt werden können.

Im Gütersegment landwirtschaftliche Erzeugnisse wurden seit Jahresbeginn 180‘615 t importiert, dies entspricht einem leichten Plus von 17‘700 t bzw. 10,8 %. Negative Auswirkungen hatte auch hier das 3. Quartal. Hier gab es eine Abnahme von 26,5%, was einer Menge von 22‘201 t entspricht. Der August lag 71% resp. 22‘300 t hinter dem Vorjahr.

Im Export wurden in den ersten neun Monaten des Jahres 24‘158 t umgeschlagen, dies ist ein Minus von 12,4% gegenüber dem Vorjahr. Im dritten Quartal waren auch hier besonders die Monate August (5 t) und September (314 t) einschneidend, in welchen der Export fast gänzlich zum Stillstand kam.

Bei den Nahrungs- und Futtermitteln wurden gesamthaft 266‘076 t (-11,3%) über die Rheinhäfen importiert. Auch hier sah es im 3. Quartal ähnlich wie in den anderen Gütersegmenten aus, gegenüber dem Vorjahr wurden 21,3% resp. 19‘181 t weniger importiert, wobei auch hier der Rückgang ausschliesslich auf den Monat August zurückzuführen ist. Im Export wurden 77‘406 t auf Schiffe geladen, daraus ergibt sich im Vergleich zum Vorjahr ein Plus von 19,1%.

Dieser Rückgang ist auf verschiedene Faktoren zurückzuführen. Zum einen kommen Überseewaren mit Verspätung nach Europa, zum anderen ist der Schiffsraum auf dem Rhein nach wie vor knapp und die Frachten sind entsprechend hoch. Das Niederwasser führte dazu, dass die Güter, wenn immer möglich in den Seehäfen gelagert wurden. Weiterhin absorbieren die Kohletransporte für die Deutschen Kraftwerke sehr viel Schiffsraum, was sich in absehbarer Zeit nicht ändern wird.

Im Bereich Eisen und Stahl und NE-Metalle ist das dritte Quartal 2022 geprägt von der langen Niedrigwasserperiode im Sommer und den hohen Treibstoffpreisen. Dies hat sich auch auf die Ein- und Ausfuhren der Güter der Gruppe Eisen, Stahl und NE-Metalle ausgewirkt. Während sich die Importe mit 204‘145 t (+4,1%) stabil entwickelt haben, ergab sich im Export mit 6‘940 t ein Minus von 87,7 % im Vergleich zum Vorjahr.

Mit nur 52’035 t waren in den Monaten Juli, August und September, die Importe in die Schweiz von Gütern dieser Produktgruppe um 31’549 t oder fast 38% niedriger als im vorherigen Quartal. Besonders stark war der Rückgang im Monat August auf nur 14’248 t. Die Ausfuhren sind gleichermassen eingebrochen auf insgesamt nur 1’002 t.

Neben den bereits erwähnten, erschwerenden Umständen wie den hohen Treibstoffpreisen und Bunkerzuschlägen sowie dem Frachtraummangel, führten die unzureichenden Wasserstände fast zu einem vollständigen Erliegen der Ausfuhren von Steinen, Erden und Baustoffen im August 2022. Im ganzen Monat August wurden nur etwas über 1‘300 t aus der Schweiz exportiert. In den Monaten Juli und September war es zehnmal mehr mit 16‘000 respektive fast 15‘000 t. Doch entspricht auch dies nur der Hälfte der üblichen Menge. Im gesamten 3. Quartal wurde somit nur ungefähr so viel exportiert wie normalerweise in einem Monat. Gesamthaft ergibt sich ein Rückgang von 34,6% bei einem Umschlagsvolumen von 165‘633 t im Vergleich zum Vorjahr. Die Importe sind gegenüber dem zweiten Quartal um 21‘000 t oder um ca. 13% auf nur 136‘000 t zurückgegangen. Auf das ganze Jahr gesehen, ergibt sich daher im Import eine Umschlagsmenge von rund 450‘900 t, daraus resultiert ein Rückgang von 13,3%.

Unterschiedlich entwickelte sich die Sparte chemische Erzeugnisse mit einem Plus von knapp 18% bei der Zufuhr (118‘079 t) und einem Minus von knapp 25% bei den Exporten (31‘695 t).

Quelle und Foto: Schweizerische Rheinhäfen




Deutsche Hafenwirtschaft trotzt weltweiten Krisen

Anlässlich seiner jährlichen Pressekonferenz hat der Zentralverband der deutschen Seehafenbetriebe ein optimistisches Fazit der laufenden Geschäfte gezogen. So haben die Mitgliedsunternehmen gut auf die verschiedenen globalen Krisen und Herausforderungen reagiert und sich einmal mehr als zuverlässiger Partner in den Lieferketten erwiesen. Gleichwohl steht die deutsche Hafenwirtschaft vor großen Hausforderungen und fordert politische Priorität ein.

Die Seehafenbetriebe arbeiten unter dem Eindruck eines scharfen internationalen Wettbewerbs und globaler Krisen. So sind die Auswirkungen der Corona-Pandemie insbesondere bei verspäteten Containerschiffen und sich in den Häfen sammelnden Containern weiterhin deutlich spürbar. Die Terminals reagierten flexibel auf die Situation und mieteten u. a. zusätzliche Lagerflächen an. In vielfältiger Weise wirkte sich auch der russische Krieg in der Ukraine auf die deutsche Hafenwirtschaft aus.

Frank Dreeke, Präsident des ZDS: „Die beschlossenen Sanktionen, die wir ausdrücklich unterstützen, wurden von den Unternehmen schnell und pragmatisch umgesetzt. Sowohl für den steigenden Bedarf nach Kohleimporten als auch bei der Errichtung von LNG-Terminals standen die deutschen Seehäfen bereit. Besonders stolz sind wir auf unsere Beteiligung an der Getreidebrücke, als es darum ging, pragmatisch neue Exportwege für ukrainisches Getreide zu organisieren.“ In der Ostsee führte der Konflikt zu veränderten Routenführungen bei Waren. Vor diesem Hintergrund intensivierte sich der ohnehin bereits starke Wettbewerb zwischen den europäischen Seehäfen. Eine zusätzliche Herausforderung war dabei der ungewöhnlich intensive und lang andauernde Tarifkonflikt. „Wir hoffen sehr, die Jahrzehnte lang gelebte faire Sozialpartnerschaft in den kommenden Jahren wieder ausbauen zu können“, so Frank Dreeke weiter.

Die wichtige Rolle bei den Energieimporten unterstreicht einmal mehr die nationale Bedeutung, die die deutschen Seehäfen haben. Der ZDS forderte erneut, dass sich dies auch in der Politik widerspiegeln muss.

ZDS-Präsident Frank Dreeke: „Die Seehäfen sind von enormer Bedeutung für das ganze Land. Wir sichern Import und Export im Industrieland Deutschland. Wir sind unverzichtbar, wenn es um die Energieversorgung geht, sowohl bei Gas als auch bei der Windenergie, als auch bei Energieträgern der Zukunft wie Wasserstoff oder Ammoniak. Wenn wir auf die deutsche Hafenpolitik schauen, ist davon aber wenig zu spüren. Wir brauchen das, was unsere Nachbarn uns vormachen: eine ehrgeizige und strategische nationale Hafenpolitik, die der zentralen Rolle der Seehäfen gerecht wird. Dabei ist es wichtig, die Debatte sachlich zu führen. Das war bei der Diskussion um die Terminalbeteiligung im Hamburger Hafen zuletzt nicht der Fall.“

Großer Handlungsbedarf besteht nach Ansicht des ZDS auch bei der Infrastruktur: Vor allem bei der Bahn, aber auch bei den Wasserstraßen gibt es deutliche Defizite, was den Erhalt und Ausbau angeht. Zuletzt hatten der ZDS und die IHK Nord in einem gemeinsamen Gutachten aufgezeigt, dass die bisherigen Planungen zum Deutschlandtakt nicht ausreichen, um die Wachstumsziele der Bundesregierung im Schienengüterverkehr zu erreichen.

ZDS-Präsident Frank Dreeke. „Wir als deutsche Hafenwirtschaft stehen bereit, um unseren Beitrag für die großen Herausforderungen zu leisten. Wir erwarten aber auch, dass politisch vereinbarte Ziele konsequent umgesetzt werden. Ob Digitalisierung, Energie- oder Verkehrswende: Wir haben als Gesellschaft in vielen Bereichen wichtige und richtige Zielsetzungen. Wer A sagt, muss auch B sagen: Wenn zum Beispiel bis 2040 ein Viertel aller Güter über die Bahn transportiert werden soll, dann muss das im Deutschlandtakt hinterlegt sein. Die deutschen Häfen sind Eisenbahnhäfen. Wir stehen zum Deutschlandtakt und den politischen Zielen. Es ist dann aber auch unsere Erwartung, dass die Planungen zu den Zielen passen, dass diese Pläne ausreichend finanziert werden und dass die Pläne schließlich auch umgesetzt werden. Gerade bei den Strecken des Hinterlandverkehrs der Seehäfen, wie zum Beispiel im Dreieck Hamburg-Bremen-Hannover, brauchen wir dringend mehr Ehrgeiz und Entscheidungsfreude.“

Quelle: ZDS Zentralverband der deutschen Seehafenbetriebe e.V., Foto: HHM




HHLA: Gutes Ergebnis in herausforderndem Umfeld

Die Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) verzeichnete in den ersten neun Monaten des Jahres trotz der anhaltenden Störungen in den globalen Lieferketten eine positive Umsatz- und Ergebnisentwicklung. Dabei profitierte das Unternehmen im Wesentlichen von einem weiteren Anstieg der Lagergelderlöse im Segment Container aufgrund von überdurchschnittlich langen Verweildauern der Container auf den Anlagen der HHLA sowie einem erneut gestiegenen Bahn­anteil am Gesamtaufkommen der HHLA-Intermodaltransporte und temporären Zuschlägen zur anteiligen Kompensation der stark gestiegenen Energiepreise.

Die Umsatz­erlöse im HHLA-Konzern stiegen um 8,7 Prozent auf 1.172,7 Mio. Euro (im Vorjahr: 1.078,9 Mio. Euro). Das Konzern-Betriebsergebnis (EBIT) reduzierte sich hingegen leicht um 1,2 Prozent auf 160,1 Mio. Euro (im Vorjahr: 162,1 Mio. Euro). Die EBIT-Marge betrug 13,7 Prozent (im Vorjahr: 15,0 Prozent). Das Ergebnis nach Steuern und nach Anteilen anderer Gesellschafter belief sich auf 69,8 Mio. Euro und lag damit stark unter dem Vorjahr (im Vorjahr: 79,4 Mio. Euro).

Angela Titzrath, HHLA-Vorstandsvorsitzende: „Der Krieg in der Ukraine, die hohen Energiepreise, steigende Personal- und Beschaffungskosten, die Störungen in den globalen Lieferketten sowie die zunehmenden Tendenzen einer Rezession wirken sich auch auf unser Geschäft aus. Dennoch hat die HHLA in den ersten neun Monaten des Jahres 2022 ein positives Ergebnis erwirtschaftet. Wir sind deshalb zuversichtlich, dass wir unsere angestrebten Ziele für das Geschäftsjahr 2022 erreichen werden. Durch die entschlossene Umsetzung unserer auf Wachstum und Nachhaltigkeit ausgerichteten Strategie stärken wir die Resilienz der HHLA.“

Der börsennotierte Teilkonzern Hafenlogistik erzielte in den ersten neun Monaten einen Umsatzanstieg von 8,3 Prozent auf 1.145,8 Mio. Euro (im Vorjahr: 1.057,5 Mio. Euro). Das operative Ergebnis (EBIT) verringerte sich um 4,0 Prozent auf 145,3 Mio. Euro (im Vorjahr: 151,3 Mio. Euro). Die EBIT-Marge blieb mit 12,7 Prozent hinter dem Vorjahreswert zurück (im Vorjahr: 14,3 Prozent). Das Ergebnis nach Steuern und nach Anteilen anderer Gesellschafter reduzierte sich um 16,1 Prozent auf 61,3 Mio. Euro (im Vorjahr: 73,1 Mio. Euro). Das Ergebnis je Aktie belief sich damit auf 0,85 Euro (im Vorjahr: 1,02 Euro).

Im Segment Container ging der Containerumschlag an allen HHLA-Containerterminals insgesamt um 5,7 Prozent auf 4.869 Tsd. Standardcontainer (TEU) (im Vorjahr: 5.165 Tsd. TEU) zurück. Das Umschlagvolumen an den Hamburger Containerterminals lag dabei mit 4.605 Tsd. TEU um 2,3 Prozent unter dem Vergleichswert des Vorjahres (im Vorjahr: 4.712 Tsd. TEU). Haupttreiber für diese Entwicklung war zum einen die begrenzte Umschlagkapazität infolge der hohen Lagerauslastung durch die stark gestiegene Verweildauer von Import- und Exportcontainern im Hamburger Hafen. Zum anderen schlug sich die reduzierte Ladungsmenge aus den Fahrtgebieten Nordamerika und vor allem Fernost, mit Ausnahme von China, im Containerumschlag nieder.

Bei den Zubringerverkehren (Feeder) konnten der Einbruch russischer Volumina seit März 2022 sowie ein rückläufiger Trend in den britischen Mengen durch den Zugewinn von zwei Zubringerdiensten und einen starken Anstieg in den polnischen und skandinavischen Mengen kompensiert werden. Insgesamt lag die Feederquote am wasserseitigen Umschlag mit 20,5 Prozent geringfügig über dem Niveau des Vorjahres (im Vorjahr: 20,0 Prozent).

Die internationalen Containerterminals verzeichneten einen starken Rückgang im Umschlagvolumen von 41,7 Prozent auf 264 Tsd. TEU (im Vorjahr: 453 Tsd. TEU). Ursache hierfür war der starke Rückgang der Ladungsmengen am Terminal in Odessa, nachdem dort Ende Februar der seeseitige Umschlag infolge des russischen Angriffskriegs auf behördliche Anweisung eingestellt wurde. Auch ein starker Mengenzuwachs am Containerterminal TK Estonia, bedingt durch die verstärkte Nutzung des Terminals als Alternative zu russischen Häfen, und zusätzliche Umschlagmengen bei PLT Italy in Triest konnten den kriegsbedingten Rückgang in Odessa nur teilweise kompensieren.

Die Umsatzerlöse des Segments erhöhten sich im Vergleich zum Vorjahr trotz reduzierter Menge deutlich um 5,4 Prozent auf 653,2 Mio. Euro (im Vorjahr: 620,0 Mio. Euro). Grund hierfür war im Wesentlichen der starke Anstieg der Lagergelderlöse an den Containerterminals in Hamburg, Tallinn und Triest. Hier wirkten sich längere Verweildauern als Folge der gestörten Lieferketten steigernd auf die Lagerumsätze aus. Darüber hinaus trugen zusätzliche Umsatzerlöse aus dem RoRo- und Stückgutumschlag bei PLT Italy positiv zur Entwicklung bei.

Das Betriebsergebnis (EBIT) stieg vor dem Hintergrund der lagergeldbedingt temporär gestiegenen Durchschnittserlöse um 12,8 Prozent auf 121,7 Mio. Euro (im Vorjahr: 107,9 Mio. Euro). Darüber hinaus trugen auch die internationalen Terminals TK Estonia und PLT Italy positiv zur operativen Ergebnisentwicklung bei. Die EBIT-Marge stieg um 1,2 Prozentpunkte auf 18,6 Prozent (im Vorjahr: 17,4 Prozent).

Das Segment Intermodal verzeichnete in den ersten neun Monaten des Jahres einen leichten Mengenanstieg. Der Containertransport erhöhte sich insgesamt um 0,9 Prozent auf 1.266 Tsd. TEU (im Vorjahr: 1.254 Tsd. TEU).

Die Bahntransporte stiegen im Vergleich zum Vorjahr um 3,3 Prozent auf 1.054 Tsd. TEU (im Vorjahr: 1.021 Tsd. TEU). Getragen wurde diese Entwicklung von einem moderaten Wachstum bei den Verkehren mit den norddeutschen Seehäfen sowie einem starken Anstieg in den polnischen Verkehren und einem deutlichen Anstieg in der DACH-Region. Die Transporte mit den adriatischen Seehäfen blieben hingegen leicht unter dem Vorjahresniveau. Auch die Straßentransporte verzeichneten einen deutlichen Rückgang um 9,4 Prozent auf 211 Tsd. TEU (im Vorjahr: 233 Tsd. TEU).

Die Umsatzerlöse erhöhten sich um 12,6 Prozent auf 431,4 Mio. Euro (im Vorjahr: 383,2 Mio. Euro). Hintergrund hierfür waren der weiter gestiegene Bahnanteil am Gesamtaufkommen der HHLA-Intermodaltransporte von 81,4 Prozent auf 83,3 Prozent sowie temporäre Preiszuschläge im Bahntransport, die zur anteiligen Kompensation der stark gestiegenen Energiepreise erforderlich waren.

Das Betriebsergebnis (EBIT) belief sich im Mitteilungszeitraum auf 64,0 Mio. Euro (im Vorjahr: 79,5 Mio. Euro) und sank somit um 19,5 Prozent. Die EBIT-Marge ging um 6,0 Prozentpunkte auf 14,8 Prozent (im Vorjahr: 20,8 Prozent) zurück. Ursächlich für die rückläufige EBIT-Entwicklung waren vor allem operative Beeinträchtigungen durch anhaltende Störungen in den Lieferketten sowie stark gestiegene Energiekosten, die erst zeitversetzt an den Markt weitergegeben werden konnten. Das Vorjahresquartal war zudem durch eine rückwirkend gewährte höhere Trassenpreisförderung in Höhe von 11 Mio. Euro positiv beeinflusst.

Die HHLA-Immobilien in der historischen Speicherstadt und auf dem Fischmarktareal verzeichneten in den ersten neun Monaten des laufenden Geschäftsjahres eine positive Entwicklung bei annähernder Vollvermietung.

Die Umsatzerlöse stiegen im Berichtszeitraum um 19,0 Prozent auf 32,9 Mio. Euro (im Vorjahr: 27,6 Mio. Euro). Neben gestiegenen Erlösen aus Umsatzmietvereinbarungen trugen vor allem höhere Mieterlöse aus neu entwickelten Objekten in der Speicherstadt hierzu bei.

Das kumulierte Betriebsergebnis (EBIT) erhöhte sich im Berichtszeitraum um 38,7 Prozent auf 14,6 Mio. Euro (im Vorjahr: 10,5 Mio. Euro). Für die fortgesetzt positive Ergebnisentwicklung waren bei einem leicht reduzierten Instandhaltungsvolumen vorrangig die generierten Umsatzzuwächse maßgeblich.

Der Ergebnisverlauf der HHLA in den ersten neun Monaten lag im Wesentlichen im Rahmen der Erwartungen. Jedoch führt die heterogene Entwicklung auf Segmentebene im dritten Quartal zu einer Anpassung der Prognose für das Geschäftsjahr 2022 gegenüber den im Halbjahresfinanzbericht 2022 kommunizierten Erwartungen.

Für den Teilkonzern Hafenlogistik wird im Vergleich zum Vorjahr ein deutlicher Rückgang (vormals: auf Niveau des Vorjahres) im Containerumschlag sowie ein geringfügiger Anstieg beim Containertransport erwartet (vormals: moderater Anstieg). Grund hierfür sind im Wesentlichen die weiterhin anhaltenden Lieferkettenstörungen.

Bei den Umsatzerlösen wird vor dem Hintergrund der bisher positiven Entwicklung 2022 ein deutlicher Anstieg auf Jahresbasis erwartet (vormals: moderater Anstieg). Im Segment Intermodal wird inflationsbedingt nunmehr von einem starken Anstieg der Umsatzerlöse ausgegangen (vormals: moderater Anstieg) während im Segment Container durch eine weiterhin verzögerte Abflachung der Durchschnittserlöse von einem unverändert moderaten Anstieg ausgegangen wird.

Die Erwartung für das operative Betriebsergebnis (EBIT) im Teilkonzern Hafenlogistik liegt weiterhin unverändert in der Bandbreite von 160 bis 195 Mio. Euro. Dabei wird im Segment Container aufgrund der lagergeldbedingt temporär gestiegenen Durchschnittserlöse nunmehr mit einem Ergebnisbeitrag auf dem Niveau des Vorjahres gerechnet (vormals: starker Rückgang). Hingegen wird im Segment Intermodal aufgrund anhaltender Lieferkettenstörungen und deren Auswirkungen auf die betrieblichen Abläufe von einem deutlichen Rückgang ausgegangen (vormals: auf Niveau des Vorjahres).

Für den Teilkonzern Immobilien wird vor dem Hintergrund einer deutlich positiven Erlösentwicklung eine nunmehr starke Umsatz- und EBIT-Steigerung gegenüber dem Vorjahreswert erwartet (vormals: jeweils deutlicher Anstieg).

Insgesamt wird damit auf Konzernebene mit einem deutlichen Umsatzanstieg (vormals: moderater Anstieg) und unverändert mit einem Betriebsergebnis (EBIT) in der Bandbreite von 175 bis 210 Mio. Euro gerechnet. Da sich für das Geschäftsjahr 2022 geplante Anlagenzugänge in das Folgejahr verschieben werden, wurden die Investitionen entsprechend angepasst. Auf Konzernebene wird nunmehr mit Investitionen in einer Bandbreite von 210 bis 260 Mio. Euro gerechnet (vormals: 300 bis 350 Mio. Euro). Davon entfallen 180 bis 230 Mio. Euro auf den Teilkonzern Hafenlogistik (vormals: 270 bis 320 Mio. Euro)

Quelle: HHLA, Foto: HHLA/ Rätzke