Hamburg steigert Marktanteil beim Containerumschlag

Der Containerumschlag im Hamburger Hafen entwickelte sich im ersten Halbjahr 2022 positiver als erwartet. Mit einem Umschlagergebnis von 4,4 Millionen TEU (20 Fuß-Standardcontainer) wurde in den ersten sechs Monaten des Jahres ein leichtes Plus von 0,9 Prozent erreicht. Gegenüber den großen nordeuropäischen Wettbewerbshäfen Antwerpen-Brügge, Rotterdam und Bremen/Bremerhaven, die alle Rückgänge im Containerumschlag meldeten, verzeichnete Hamburg als einziger Haupthafen der Range ein Plus.

Im Durchschnitt betrug der Gesamtrückgang im Segment Containerumschlag bei den großen vier Nordrangehäfen in den ersten sechs Monaten 4,6 Prozent. Gegen diesen Trend gewann Hamburg Marktanteile von 1,1 Prozentpunkten hinzu und erreichte als einziger der Haupthäfen ein Wachstum beim Containerumschlag.

Der Gesamtumschlag in Deutschlands größtem Universalhafen fiel mit insgesamt 61,8 Millionen Tonnen (-2,7 Prozent) etwas geringer aus als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum. Der Rückgang beim Gesamtumschlag ist mit einem schwächeren Ergebnis beim Massengutumschlag zu erklären. Insgesamt wurden in den ersten sechs Monaten in Hamburg 17,6 Millionen Tonnen (-8,9 Prozent) Massengüter umgeschlagen. In allen drei Segmenten Sauggut (3,0 Millionen Tonnen / -7,2 Prozent), Greifergut (10,2 Millionen Tonnen / -3,2 Prozent) und Flüssigladung (4,5 Millionen Tonnen / -20,5 Prozent) führten zum Teil verschärfte EU-Sanktionen gegenüber Russland sowie marktbedingte Veränderungen beim Handel und Transport der Rohstoffe zu diesem Umschlagergebnis.

„Das erste Halbjahr 2022 stellte die Hamburger Hafenunternehmen, deren Beschäftigte und alle Logistikpartner und Hafenkunden vor ganz besondere Herausforderungen. So führte der Krieg in der Ukraine zu weitreichenden Sanktionen im Außenhandel, die sich auch in beträchtlichem Umfang auf den Seegüterumschlag im Hamburger Hafen auswirkten und weiter auswirken. Im Zusammenhang mit dem nahezu komplett eingestellten Containerverkehr mit russischen Häfen gab es als Folge des russischen Angriffs auf die Ukraine neben Rückgängen im Stückgutumschlag auch deutliche Rückgänge beim Massengutumschlag“, sagt Axel Mattern, Vorstand Hafen Hamburg Marketing und ergänzt: „Der in Hamburg dominierende Stückgutumschlag entwickelte sich unter erschwerten Rahmenbedingungen stabil. In diesem Umschlagsegment wurde beim konventionellen Stückgut mit insgesamt 798.000 Tonnen sogar ein zweistelliges Plus von 34,3 Prozent erreicht.“

Mattern weist darauf hin, dass nicht nur der Krieg in der Ukraine sondern auch die Auswirkungen der globalen Coronapandemie weiterhin Transport- und Versorgungsengpässe für Handel und Industrie verursachen. Auf zahlreichen Transportrouten führe das zu längeren Transportzeiten und stark angestiegenen Frachtraten. Die Hauptursachen für die aus dem Takt gekommenen Lieferketten, Verzögerungen und Störungen weltweiter Transportabläufe sind nach Ansicht von Mattern nicht allein den Häfen zuzuordnen. Vielmehr sei es so, dass an der Schnittstelle Land-Seetransport Störungen, wie z.B. Schiffsstau und Verzögerungen im LKW- und Bahnverkehr, für die Hafenkunden und die Öffentlichkeit am deutlichsten sichtbar und bemerkbar werden. „Der wochenlange Lockdown im Hafen Shanghai und die aus dem Fahrplantakt gekommenen Schiffsanläufe sorgen in der Folge für außergewöhnliche Spitzenbelastungen an den Umschlagterminals im Hafen. Container, die nicht zeitig abgeholt werden und dadurch dringend benötigte Umschlagflächen blockieren, verursachen zusätzlichen Aufwand und Probleme bei der effizienten Organisation des Umschlags und der Vor- und Nachlauftransporte zwischen Seehafen und den Destinationen im Binnenland“, ergänzt Mattern.

Damit es im Hamburger Hafen nicht noch zu weiteren Störungen kommt, sorgt die Hamburg Port Authority für die Instandhaltung und Weiterentwicklung der Infrastruktur. „Als Port Authority ist es unsere zentrale Aufgabe eine funktionsfähige und leistungsfähige Infrastruktur für die Logistikketten, um damit auch die Versorgung Deutschlands und anderen Teile Europas über den Hamburger Hafen zu schaffen. Wenn die Lieferketten aus dem Takt geraten, so wie wir es seit Monaten erleben, rückt diese Aufgabe nicht nur stärker in das Bewusstsein der Bevölkerung sondern nimmt an Bedeutung stark zu. Mit der abgeschlossenen Fahrrinnenanpassung im Januar können unsere Kunden nun mehr Container je Anlauf realisieren. Dies stärkt erstens die Wettbewerbsfähigkeit des Standorts Hamburg und zweitens die Versorgung von Wirtschaft und Verbrauchern für ganz Deutschland. Konkret: im 1. Halbjahr 2022 haben 117 Großcontainerschiffe die Möglichkeiten der Fahrinnenanpassung sofort in Anspruch genommen. Der durchschnittliche Tiefgang dieser Großcontainerschiffe ist gegenüber 2021 um ca. 0,5 Meter gewachsen. Dabei wurden je Anlauf acht Prozent mehr Container umgeschlagen. Dies unterstreicht die unverzügliche Annahme der Fahrrinnenanpassung durch unsere Kunden. Mit der Landstromversorgung für Container- und Kreuzfahrtschiffe haben wir das nächste Großprojekt in Angriff genommen. Im 1. Halbjahr 2022 ist an den drei Containerterminals Burchardkai, Tollerort und Eurogate, sowie am Kreuzfahrterminal Steinwerder der Baustart erfolgt. Die Aufnahme des Testbetriebs ist für 2023 geplant. Der Hamburger Hafen ist damit in Europa der Vorreiter im Bereich Landstromversorgung und Nachhaltigkeit“, sagt Friedrich Stuhrmann, Mitglied der Geschäftsleitung bei der HPA.

Die gegen Russland von der EU verhängten Sanktionen führten im ersten Halbjahr beim Containerumschlag zwischen Hamburg und russischen Häfen zu einem Rückgang auf 79.000 TEU (-50,9 Prozent). Damit fiel Russland aus der Top 10 Rankingliste von Platz vier auf Platz 15. Bei den für den Hamburger Hafen vom Umschlagvolumen her drei wichtigsten Handelspartnern blieb die Reihenfolge mit China inklusive Hongkong (1,3 Millionen TEU /+5,8 Prozent), USA (291.000 TEU / -3,9 Prozent) und Singapur (218.000 TEU / +6,7 Prozent) unverändert. Es folgen auf den weiteren Plätzen Polen (166.000 TEU /+53,2 Prozent), Schweden (157.000 TEU /+8,3 Prozent), Finnland (108.000 TEU /+31,5 Prozent), Dänemark (103.000 TEU /+2,8 Prozent), Brasilien (102.000 TEU /-2,8 Prozent), Vereinigtes Königreich (100.000 TEU /-19,8 Prozent) und Südkorea (95.000 TEU /-18,6 Prozent). Die in den ersten sechs Monaten für den Hamburger Hafen erfreulichen Umschlagsteigerungen im seeseitigen Containerumschlag mit Polen, Finnland, Schweden und Dänemark sind u.a. auf Umstrukturierungen und die Konzentration von Feederdiensten zurückzuführen. Hamburg wird zur Bedienung der Ostseeregion wieder stärker als Drehscheibe im Transhipmentverkehr genutzt. Insgesamt erreichte der Containerumschlag im Transhipmentverkehr im ersten Halbjahr in Hamburg 1,6 Millionen TEU (+2,7 Prozent).

In den ersten sechs Monaten wurden auf den Gleisen der Hamburger Hafenbahn 1,4 Millionen TEU transportiert. Das ist mit Minus 0,2 Prozent nur knapp unter dem Ergebnis aus dem Vorjahr. Insgesamt wurden per Eisenbahn im ersten Halbjahr 23,6 Millionen Tonnen (-0,3 Prozent) in und aus dem Hamburger Hafen transportiert. „Umfangreiche Baumaßnahmen im Hafenbereich und Streckennetz sind wesentliche Ursachen für das im Vergleich zum Vorjahreszeitraum etwas schwächer ausgefallene Ergebnis. Im Zu- und Ablaufverkehr des Hamburger Hafens bleibt der Gütertransport auf der Schiene weiter mit einem Anteil von 52,8 Prozent am Modal Split der führende Verkehrsträger“, sagt Mattern. Auf dem leistungsfähigen Gleisnetz von rund 300 Kilometer Länge steuert die Hamburger Hafenbahn täglich rund 210 Güterzüge mit mehr als 5.500 Waggons. „In den vergangenen Wochen wirkten sich sehr unterschiedliche Einflüsse, zu denen auch die in großer Zahl auftretenden Schiffsverspätungen zählen, störend auf die Eisenbahn-Abfertigung im Hamburger Hafen aus. Die Terminalbetriebe und Bahnoperateure bemühen sich mit großem Einsatz, Engpässe in der Abfertigung möglichst zu mindern und zu vermeiden“, ergänzt Mattern. Dieser Ansicht ist auch Ulfert Cornelius, Geschäftsführer bei EVOS Hamburg: „Die hervorragende Anbindung des Hamburger Hafens an das Schienennetz ist von zentraler volkswirtschaftlicher Bedeutung für Deutschland und Zentraleuropa. Dies gilt nicht nur für den Containerumschlag sondern auch für flüssige Massengüter. Besonders deutlich wird dies im Moment, indem der Hamburger Hafen große Lücken in der Versorgungskette eben solcher flüssiger Massengüter schließen kann. Diese Lücken sind aufgrund des aktuellen Niedrigwassers des Rheins entstanden und können nun zu einem bedeutenden Teil aus Hamburg über die Schiene kompensiert werden und somit maßgeblich dazu beitragen, dass die negativen Auswirkungen auf die Volkswirtschaft stark verringert werden.“

Ausblick 2022
Für die kommenden Wochen wünscht sich die Marketingorganisation des Hamburger Hafens eine Einigung im noch nicht gelösten Tarifkonflikt zwischen den Verhandlungspartnern ver.di und den deutschen Seehafenbetrieben. Vor dem Hintergrund einer Eintrübung der gesamtwirtschaftlichen Lage, die durch einen zu erwartenden Anstieg der Energiepreise und eine Abschwächung beim Konsum geprägt sein dürfte, ist für die weitere Entwicklung beim Seegüterumschlag bis zum Jahresende eher eine Abschwächung zu erwarten. Für ein zeitlich begrenztes Wachstum könnte die Verlagerung von vor allem Massenguttransporten sorgen, die wegen der anhaltenden Niedrigwasserphase auf dem Rhein zu einem Ausweichen auf andere Transportrouten führen könnte. Der Hamburger Hafen könnte als vielseitig aufgestellter Universalhafen und führender Eisenbahnhafen davon profitieren.
Ein Umschlagergebnis von rund 130 Millionen Tonnen und 8,7 Millionen TEU ist bei einer Stabilisierung der Transportketten und weltwirtschaftlichen Lage optimistisch, aber nicht ausgeschlossen.

Quelle: HHM, Foto: HHM/ Hasenpusch




Hafenarbeit braucht Sicherheit

Geprüft und besiegelt: Die Lübecker Hafen-Gesellschaft (LHG) darf auch in den kommenden drei Jahren das Gütesiegel „Sicher mit System“ (DIN ISO 45001:2018) tragen. Die Berufsgenossenschaft Handel und Warenlogistik (BGHW) bestätigt mit der Verleihung, dass das Unternehmen systematischen und wirksamen Arbeitsschutz betreibt. BGHW und LHG waren gleichermaßen begeistert, denn das Prüfungsergebnis war außerordentlich gut. Die Anforderungen der BGHW konnte der Hafenbetrieb zu 99 Prozent erfüllen.

Und das ist lebenswichtig, denn Hafenarbeit erfolgt zum Teil mit schweren Geräten und ist mit ernstzunehmenden Risiken behaftet. Der Arbeitsschutz genießt daher höchsten Stellenwert auf den LHG-Anlagen. Sicherheit gehört zu den obersten Unternehmenszielen und wird entsprechend dokumentiert. Einen Helm zu tragen und die Schnürsenkel ordentlich zu binden reicht dabei nicht aus.

BGHW-Mitarbeiter Steffen-Raymund Lübke, der die LHG geprüft hat, bringt es auf den Punkt: „Arbeitsschutzmanagement ist ein wichtiger Baustein im Unternehmensportfolio, denn mangelnde Sicherheit kann alles ins Wanken bringen. Mit diesem Gütesiegel zeigen Sie, dass Ihnen Arbeitsschutz mindestens genauso wichtig ist wie zum Beispiel die Qualität Ihrer Dienstleistungen.“

Dieser Anspruch muss im Arbeitsalltag entsprechend umgesetzt werden. „Wir motivieren unsere Beschäftigten dazu, Arbeitssicherheit aktiv mitzugestalten“, erklärt Jörg Eilers, Fachkraft für Arbeitssicherheit der LHG. „Das Siegel zeigt uns, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Es bedeutet aber auch, dass wir uns Tag für Tag neuen Herausforderungen stellen müssen, um unseren Sicherheitsstandard zu halten und zu verbessern. Arbeitssicherheit geht nur im Team, und wir haben ein tolles Team bei der LHG“, so Eilers.

Quelle und Foto: LHG, Steffen-Raymund Lübke (BGHW) überreicht die Urkunde an Torsten Lohse (Leiter Organisation LHG); links Jörg Eilers, rechts sein Stellvertreter Michael Sorg.




Seehafens Rostock wird „grüner Energiehafen“

Der Parlamentarischen Staatssekretär beim Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz Michael Kellner und Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschafts- und Energieminister Reinhard Meyer haben sich jetzt über den Rostocker Seehafen informiert. „Zur Verringerung der Abhängigkeit von russischen Energieträgern kommt dem Rostocker Seehafen eine besondere Bedeutung zu. Dazu zählt aktuell auch die Versorgung mit fossilen Energieträgern als Brückentechnologie. Wir sind aktuell auf kurzfristige und schnell umzuset-zende Lösungen angewiesen. Deshalb ist es wichtig, dass Öl von Rostock aus in die vorhandene Pipeline geschickt werden kann, um das PCK in Schwedt zu versorgen“, sagte Meyer.

„Der mittel- und langfristige Ausstieg aus dem Verbrauch fossiler Energieträger hat für Mecklenburg-Vorpommern oberste Priorität. Parallel laufen deshalb die Vorbereitungen weiter, den Seehafen Rostock für Erneuerbare Energien zukunftsfest zu machen. Auch hierfür sind zusätzliche Anstrengungen und Mittel notwendig, um den Seehafen Rostock auf diese Aufgaben und Herausforderungen bestmöglich vorzubereiten“.

Das PCK Schwedt hat sich gemeinsam mit einem Forschungsver-bund rund um das Leibniz-Institut für Katalyse e. V. (LIKAT) beim Bund für die Errichtung und den Betrieb einer Entwicklungsplattform für Power-to-Liquid Kraftstoffe (PtL-EPP) beworben. „Diese kooperierende Bewerbung von Rostock und Schwedt wird seitens der Bun-desregierung sehr begrüßt. Es ist wichtig, dass in die Überlegungen von Anfang an einbezogen wird, ob und wieweit eine Nachnutzung und Verstetigung des Pipeline-Projektes Rostock-Schwedt über grüne Energieträger erreicht werden kann“, erläuterte Meyer weiter.
Vor Rostock-Warnemünde ist ein Nationales Offshore-Testfeld in Planung. „Dieses soll über die ursprünglich geplante Nutzung als Er-probungsstandort für Offshore-Windenergieanlagenprototypen hin-aus auch für die Entwicklung und Erprobung neuer Formen der Ver-sorgung von hafennahen Infrastrukturen sowie die Umwandlung des produzierten grünen Stroms in Wasserstoff an Land oder auf See genutzt werden“, erläuterte Meyer weiter. Darüber hinaus soll im Hafen Rostock eine Import-Infrastruktur für Wasserstoff und seine Deri-vate aufgebaut werden. „Es muss weiter in die Zukunft investiert wer-den. Die Landesregierung hat dabei vor allem auch die Produktion von Wasserstoff mittels Elektrolyse im Blick“, so Meyer.

Der vom Marinearsenal des Bundes übernommene Werftstandort Rostock-Warnemünde im nördlichen Teil des Rostocker Hafenbe-ckens bietet Voraussetzungen für weitere Investitionen. „Möglich wä-ren am Standort auch die Produktion von Offshore-Konverterplattformen der nächsten Generation. Um an diesem Standort neben dem Marinearsenal eine entsprechende nachhaltige zivile Mitnutzung zu ermöglichen, ist im südlichen Teil des Werftgeländes die Errichtung eines neuen Schwerlast-Kais notwendig. Dieser Kai soll auch für optionale Bedarfe die Bundeswehr zur Verfügung stehen und die Möglichkeit bieten, das Anwendungsspektrum der in Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer-Institut geplanten Wasserstoff-Forschungsfabrik in Rostock zu verbreitern. Hier benötigen wir ein positives Votum vom Bund“, sagte Meyer vor Ort.

Die Aufrechterhaltung der Versorgungssicherheit betrifft in der aktuellen Situation nicht nur Erdgas und Rohöl, sondern auch Kohle. Dafür ist es notwendig, dass der Standort Rostock in die Lage versetzt wird, die genannten Energieträger anzulanden und weiterzuleiten. „Aufgrund der örtlichen Gegebenheiten kann es zu deutlichen Mehrkosten bei der Projektabwicklung und dem Hafenumbau kommen. Hierzu zählt beispielsweise auch die Errichtung eines Redundanz-Liegeplatzes als Tiefwasser-Liegeplätze für Rohöl und grüne Energieträger. Darüber hinaus muss auch das Verfahren für die Seekanalvertiefung beschleunigt werden. Deshalb haben wir die Bundesregierung gebeten zu prüfen, inwieweit Kosten durch geeignete finanzielle Hilfen des Bundes kompensiert werden können“, sagte Meyer abschließend.

Quelle: Ministerium für Wirtschaft, Infrastrastruktur, Tourismus und Arbeit des Landes Landes Mecklenburg-Vorpommern, Foto: Cornelius Kettler, Finanzminister Reinhard Meyer 




Tag der Logistik: Landrat überreicht Preis

Bei der Berufsmesse „Tag der Logistik“ hatten die teilnehmenden Schülerinnen und Schüler die Chance, bei einem Gewinnspiel mitzumachen. Nun nahm die Siegerin Lina Bouchtat vom Mataré-Gymnasium in Meerbusch-Büderich ihren Gewinn aus den Händen von Landrat Hans-Jürgen Petrauschke in Empfang.

Petrauschke, Schirmherr der Veranstaltung, betonte bei der Übergabe die Bedeutung der Branche für den Rhein-Kreis Neuss als einer der führenden Logistik-Standorte in Europa: „Sie bietet ein breites Spektrum an Berufsbildern. Sowohl für Studien- als auch für Ausbildungsinteressierte – für jeden ist etwas dabei. Unser Ziel ist es, junge Menschen für die Bereiche Industrie, Handel und Logistik zu begeistern und sie in ihrer Berufsfindung zu unterstützen.“

Der Preis für Lina Bouchtat ist ein neues Tablet, gesponsert vom Organisationsteam „Vom Klicken bis zum Klingeln“ unter Leitung von Thomas Klann. Bei der Übergabe dabei waren neben Petrauschke und Klann auch Markus Walke, Vorsitzender der Logistikregion Niederrhein, Schulleiter Christian Dölls und Claudia Trampen, Leiterin der Kommunalen Koordinierung der Landesinitiative „Kein Abschluss ohne Anschluss“ (KAoA).

Beim „Tag der Logistik“ konnten sich Jugendliche ab der achten Klasse im Rahmen von KAoA über berufliche Perspektiven informieren. Die Kommunale Koordinierung unterstützte das Organisationsteam und ermöglichte es, die Veranstaltung als Berufsfelderkundung anerkennen zu lassen. Diese Gelegenheit nahm auch Lina Bouchtat wahr und nutzte den Tag nicht nur, um sich an Messeständen über die beruflichen Möglichkeiten in der Logistik zu informieren, sondern auch, um an einem der angebotenen Betriebsbesuche teilzunehmen.

Voraussetzung für die Teilnahme an der Verlosung war es, mit mindestens sechs Ausstellern ins Gespräch zu kommen und sich an den Mitmach-Aktionen zu beteiligen, die sich die Unternehmen überlegt hatten, um die Logistik für die Jugendlichen erlebbar zu machen. Als Zukunftsbranche braucht die Logistik schließlich engagierte Nachwuchskräfte – sei es als Fachkraft für Lagerwesen, Speditionskaufleute oder Logistik-Manager. Darüber hinaus bieten sich Möglichkeiten, Auslanderfahrung während Ausbildung oder Studium zu sammeln. Wer einen Einblick in den „Tag der Logistik“ erhalten möchte, findet ein Video unter der Internet-Adresse www.rhein-kreis-neuss.de/kaoa.

Unternehmen, die Berufsfelderkundungen (auch in anderen Branchen) in ihrem Betrieb anbieten möchten, können ihre Angebote unterwww.fachkräfte-für-morgen.de einstellen. Weitere Informationen erteilt Melina Göbel. Ihre Telefonnummer lautet 0 21 31/928 40 27, die E-Mail-Adresse kommunale.koordinierung@rhein-kreis-neuss.de.

Quelle: Rhein-Kreis Neuss, Foto: W. Walter/Rhein-Kreis Neuss, Übergabe des Preises beim „Tag der Logistik“ (von links): Claudia Trampen, Markus Walke, Landrat Hans-Jürgen Petrauschke, Thomas Klann, Lina Bouchtat und Christian Dölls.




Rotterdam: Biokraftstoff aus Abfall im Hafen

GIDARA Energy und der Hafenbetrieb Rotterdam kündigen die nächste fortschrittliche Biokraftstoffanlage von GIDARA in den Niederlanden an: Advanced Methanol Rotterdam (AMR). Die Anlage wird im Rotterdamer Hafen nicht wiederverwertbare Abfälle in fortschrittliches Methanol umwandeln.

Mit dem fortschrittlichen Methanol werden die in der Richtlinie Erneuerbare-Energien II (RED II) und dem Fit-for-55-Paket festgelegten CO2-Emissionsreduktionen erreicht. Der erneuerbare Kraftstoff wird fossile Kraftstoffe ersetzen, was zu einer erheblichen CO2-Einsparung führt. Der Hafenbetrieb Rotterdam hat für diese Anlage einen einzigartigen Standort im Hafen reserviert.

Im vergangenen Jahr kündigte GIDARA Energy Advanced Methanol Amsterdam an, eine hochmoderne Anlage für erneuerbare Kraftstoffe. Dies dient nun als Konzept für die AMR. Die beiden Anlagen werden identisch sein und die patentierte HTW®-Vergasungstechnologie (High-Temperature Winkler) von GIDARA nutzen, die nicht wiederverwertbare Abfälle in erneuerbare Kraftstoffe umwandelt. Diese Technologie wurde in vier anderen Anlagen zur Erzeugung von Synthesegas aus Abfällen kommerziell eingesetzt.

Advanced Methanol Rotterdam wird die Treibhausgasemissionen um 350.000 Tonnen Kohlendioxidäquivalente (CO2 eq) pro Jahr reduzieren und jährlich etwa 90.000 Tonnen erneuerbares Methanol produzieren, indem 180.000 Tonnen lokaler nicht verwertbarer Abfälle, die derzeit verbrannt werden, umgewandelt werden.

Alle Nebenprodukte des Umwandlungsprozesses in der AMR-Anlage werden verwendet: CO2 wird abgefangen und zu Gewächshäusern in der Region transportiert; Rückstände werden für die Zementherstellung verwendet; andere Ströme wie Ammoniak und Salze werden verkauft und als Rohstoffe für andere Industrien und als Streusalz verwendet, wodurch ein Kreislaufkonzept entsteht. Die Anlage soll nach Erhalt der Genehmigung in der ersten Hälfte des Jahres 2023 mit der Detailplanung und dem Bau beginnen und im Jahr 2025 erneuerbares Methanol produzieren.

Wim van der Zande, CEO GIDARA Energy: „Um die Nachfrage nach sauberen Kraftstoffen zu befriedigen, ist eine schnelle Erweiterung der Produktionsanlagen von GIDARA Energy erforderlich. Mit dieser Ankündigung zeigen wir unser Engagement für die Bewältigung der Umwelt- und Abfallprobleme, vor denen wir alle stehen. Da wir unser Design standardisiert und unsere Anwendung modularisiert haben, können wir die Anlage in Amsterdam direkt in Rotterdam nachbauen. Die Lage, die Qualität der Infrastruktur und der Zugang zu einem breiten Netz von Partnern waren ausschlaggebend für die Wahl des Standorts unserer zweiten Niederlassung. Die Zusammenarbeit mit dem Hafenbetrieb Rotterdam wird es uns ermöglichen, die integrierte Produktwertschöpfungskette vom Abfall bis zum Kraftstoff und andere wertvolle Nebenprodukte zu entwickeln.“

Das 9 ha große AMR-Gelände liegt strategisch günstig an der Torontostraat im Botlek-Gebiet des Rotterdamer Hafens und ist mit Rohstofflieferanten, Lagerterminals und anderen Unternehmen verbunden. Der Standort des Werks wurde wegen der kurzen Entfernung zu diesen Einrichtungen gewählt.

Die Strategie des Hafenbetriebs Rotterdam besteht darin, bestehende Unternehmen bei der Verringerung ihres CO2-Fußabdrucks zu unterstützen und neue Unternehmen anzuziehen, die dem Ziel des Hafenbetriebs entsprechen, bis 2050 ein CO2-neutraler Hafen- und Industriekomplex zu sein.

Allard Castelein, CEO des Hafenbetriebs Rotterdam: „Wir freuen uns über die Entscheidung von GIDARA Energy, diese hochmoderne Anlage zur Herstellung von nachhaltigem Methanol in unserem Hafen zu errichten. Die Anlage von Advanced Methanol Rotterdam passt sehr gut in unsere langfristige Vision für den Übergang der Industrie im Hafen. Diese Entwicklung zeigt auch, wie wichtig eine klare und verlässliche Regierungspolitik für die Energiewende ist. In diesem Fall sorgen die Vorschriften über die Verwendung nachhaltiger Transportkraftstoffe dafür, dass die Unternehmen darauf vertrauen können, dass sie in Anlagen wie diese investieren können.“

Fortschrittliches Methanol ist ein vielseitiger erneuerbarer Kraftstoff, der unter anderem im Straßenverkehr, in der Schifffahrt und in der Luftfahrt eingesetzt werden kann und diesen Sektoren hilft, ihre CO2-Emissionen zu verringern und nachhaltiger zu werden.

Einer der größeren Zielkunden für die AMR-Anlage wird die Finco Fuel Group sein, ein weit verzweigtes Netz von Unternehmen, nämlich Gulf Bunkering, GoodFuels, Licorne Fuel, Dalergy Group und Gulf Netherlands. Sie haben ihren Sitz in den Niederlanden, Deutschland und der Schweiz. FinCo ist ein wichtiger Akteur bei der Bereitstellung verschiedener kohlenstoffarmer Energieträger, um den Straßen- und Wassertransport nachhaltiger zu gestalten.

Bart-Willem ten Cate; Renewables Strategy & Development FinCo Fuel Group: „Wir bei FinCo wollen den Anteil nachhaltiger, erneuerbarer Kraftstoffe schnell erhöhen, indem wir neue und innovative Produkte in unser Portfolio aufnehmen. Das Biomethanol, das GIDARA Energy in seiner Anlage Advanced Methanol Rotterdam herstellen wird, wandelt Abfallströme in einen erneuerbaren Kraftstoff um, den wir unseren Kunden als Ersatz für Diesel und Heizöl in der Schifffahrt anbieten können, sowohl in der See- als auch in der Binnenschifffahrt. Ein zusätzlicher Vorteil von Biomethanol ist, dass es nicht nur die CO2-Emissionen reduziert, sondern auch die lokale Luftqualität verbessert.“

Quelle und Grafik: Port of Rotterdam




Mittelfristprognose: Drastische Unsicherheit

Eine von „drastischen“ und „außerordentlichen“ Unsicherheiten geprägte Gleitende Mittelfristprognose für den Güter- und Personenverkehr Winter 2021/22 hat das Bundesamt für Güterverkehr veröffentlicht. So fasst der Zentralverband der deutschen Seehafenbetriebe (ZDS) die Prognose des Bundesamtes für Güterverkehr für den See- und Containerverkehr zusammen.

Nach dem Überfall Russlands auf die Ukraine seien die Auswirkungen auf die gesamtwirtschaftliche Entwicklung Deutschlands weder absehbar noch prognostizierbar und könnten deshalb nicht berücksichtigt werden. Unter den Verkehrsträgern werde der Seeverkehr im laufenden Jahr von der geopolitischen Situation am meisten getroffen. Man gehe von einer Steigerung des Gesamtumschlags von 2 Prozent aus, doch seien die Unsicherheiten für einen Verkehrsträger selten so groß wie im laufenden Jahr.

Der Seeverkehr sei im Jahr 2021 nach den von COVID-19 verursachten schweren Einbrüchen zunächst von einer klaren Aufholbewegung geprägt gewesen, und die Belebung des Welthandels und des deutschen Außenhandels habe auch auf den Containerverkehr ausgestrahlt, schreiben die Gutachter. Doch in den letzten Monaten habe sich die Dynamik aufgrund der massiven Engpässe in den weltweiten Lieferketten und der Krise in der deutschen Automobilindustrie stark abgeschwächt.

Der Seeverkehr werde im Jahr 2022 von mehreren Sonderfaktoren geprägt, vor denen die üblichen Einflussgrößen an Wirkung verlören. Deren erster sei der Verkehr mit Russland. Er werde im Jahr 2022 dramatisch einbrechen. Inwieweit die zugrunde liegenden Handelsströme anderweitig ersetzt werden könnten, sei derzeit nicht zu beurteilen. Ein gewisser Abschlag dürfe aber in jedem Fall absehbar sein. Hinzu kämen die anhaltenden Lieferengpässe, die sich im Welthandel und damit im Seeverkehr noch stärker auswirken als im innerdeutschen Landverkehr. Deshalb sei für den Containerverkehr im laufenden Jahr bestenfalls mit einem bescheidenen Wachstum zu rechnen.

In den Jahren von 2023 bis 2025 solle der Containerverkehr auf den Wachstumspfad zurückfinden, was auch immer mit den Handelsströmen mit Russland passiere. Bei den Massengütern sei dann wieder mit spürbaren Bremseffekten insbesondere im Kohlesektor zu rechnen. Saldiert schätzen die Gutachter eine Wachstumsrate des Gesamtumschlags in Höhe von gut 2 % pro Jahr. Damit werde das Vorkrisenniveau im Jahr 2025 mit 309 Mio. t um 6 % übertroffen. Der Höchststand, der vor der Weltwirtschaftskrise von 2008 erreicht worden sei, sei dann nicht mehr allzu weit entfernt.

Quelle: ZDS Zentralverband der deutschen Seehafenbetriebe e.V., Foto: HHM/ Glaubitt




Importterminals für Wasserstoffträger im Rotterdamer Hafen

Gasunie, HES International (HES) und Vopak arbeiten gemeinsam an der Entwicklung eines Importterminals für grünes Ammoniak als Wasserstoffträger. Dazu haben die Unternehmen einen Kooperationsvertrag unterzeichnet. Mit dieser Zusammenarbeit reagieren sie auf den weltweit wachsenden Bedarf an der Einfuhr und Speicherung von grüner Energie.

Die Arbeiten am Grundentwurf des Importterminals beginnen noch in diesem Quartal. Das Terminal auf der Maasvlakte, das den Namen ACE Terminal erhält, soll ab 2026 in betriebsfertig sein.

Grüner Wasserstoff gilt als wesentlicher Bestandteil des zukünftigen nachhaltigen Energiemixes. Die Nachfrage danach wächst im Energiesektor, Verkehrssektor und in der petrochemischen Industrie, sowohl in den Niederlanden als auch in Deutschland. Ein Importterminal für grünes Ammoniak leistet einen sehr wichtigen Beitrag beim Import von Wasserstoff, und bildet ein wesentliches Glied in der Wasserstoffkette neben Wasserstofferzeugung, -transport und -speicherung. Eine zuverlässige Logistikkette ist eine Voraussetzung für die Marktentwicklung von grünem Wasserstoff und für das Erreichen der Klimaziele 2030 und 2050.

Neben der Produktion von grünem Wasserstoff in den Niederlanden wird auch in Nordwesteuropa Bedarf an umfangreichen Importen von grünem Wasserstoff bestehen, um die gesamte zukünftige Nachfrage zu decken. Grünes Ammoniak als Wasserstoffträger wird dabei eine wichtige Rolle spielen. Wasserstoff kann nach Compoundierung mit Stickstoff in Form von Ammoniak einfacher und sicherer in größeren Mengen transportiert, gespeichert und wieder in grünen Wasserstoff umgewandelt werden. Darüber hinaus kann grünes Ammoniak auch direkt als CO2-freier Kraftstoff für beispielsweise die Schifffahrt oder als Rohstoff für beispielsweise die Herstellung von Düngemitteln verwendet werden.

Am vorgesehenen Standort auf der Maasvlakte in Rotterdam können Schiffe aus aller Welt anlegen, um grünes Ammoniak und in der Anfangsphase möglicherweise auch blaues Ammoniak zu löschen. Daneben kann auf die vorhandene Infrastruktur und die Logistikeinrichtungen des Rotterdamer Hafens zurückgegriffen werden. Auf dem Gelände ist auch Platz für die Entwicklung einer Anlage, in der Ammoniak wieder in Wasserstoff umgewandelt werden kann. Diese Anlage wird künftig an das nationale Wasserstoffnetz des Infrastrukturunternehmens Gasunie angeschlossen, das den künftigen Wasserstoffmarkt in Nordwesteuropa bedienen wird.

HES verfügt auf der Maasvlakte über einen strategischen Standort mit Anlegekapazität und direktem Zugang vom Meer. Gasunie verfügt über eine Infrastruktur mit bestehenden Lagertanks und Pipelines. Mit sechs Ammoniak-Terminals auf der ganzen Welt besitzt Vopak umfassende Erfahrung in der sicheren Lagerung von Ammoniak. Durch die Bündelung dieser Kräfte wird eine attraktive Ausgangsposition geschaffen, von der aus die Partner innerhalb weniger Jahre den Importstandort für grünes Ammoniak in Rotterdam realisieren können. Die endgültige Investitionsentscheidung muss noch getroffen werden und basiert unter anderem auf Kundenverträgen und den erforderlichen Genehmigungen, einschließlich eines Verfahrens zur Umweltverträglichkeitsprüfung

Quelle und Grafiken: Vopak




Rammarbeiten pausieren

Nur fünf Monate nach dem ersten Rammschlag für die neue Columbuskaje in Bremerhaven ist der erste Abschnitt einer neuen Spundwand auf einer Länge von ca. 400 m fertiggestellt. Der letzte Schrägpfahl des „Kajenrohbaus“ ist nicht wie alle anderen braun, sondern sie sticht farbig hervor – als Zeichen der Solidarität haben Arbeiter sie in den ukrainischen Landesfarben blau und gelb bemalt.

Die Senatorin für Wissenschaft und Häfen, Dr. Claudia Schilling, bedankte sich bei allen Beteiligten für die exakte Einhaltung des ambitionierten Zeitplans. Die neue Kaje ist ein Bekenntnis des Senats zum Kreuzfahrtstandort Bremerhaven. Bei weiterhin gutem Baufortschritt werden wir den Reedereien bereits im Herbst 2023 die neue Kaje zur Verfügung stellen können.“

Die neue Spundwand wird mit 20 m Abstand zur bestehenden alten Kaje in die Weser gerammt. In den vergangenen Monaten wurden 168 Tragbohlen von 42 m Länge tief im Weserschlick versenkt. Hinzu kommen 155 Schrägpfähle. Aktuell folgen jetzt umfangreiche Schweiß- und Gurtungsarbeiten. Ab Juni wird der Zwischenraum zwischen neuer Spundwand und alter Kaje mit Sand verfüllt.  Im Anschluss wird dann der Betonbau sowie, die Oberflächenbefestigung inkl. Ausrüstung der Kaje ausgeführt werden.

Nach der aus Naturschutzgründen erforderlichen Pause werden die Rammarbeiten für den 2. Bauabschnitt im Oktober wieder aufgenommen. Ein Jahr später sollen dann 620 m fertiggestellt sein und der Kreuzfahrt zur Verfügung stehen.

bremenports-Geschäftsführer Robert Howe bedankte sich bei der Arbeitsgemeinschaft TAGU und Züblin für die gute Zusammenarbeit. „Bei dem Neubau der Kaje direkt an der Weser müssen eine Fülle von technischen Herausforderungen gemeistert werden. Wie schon zuvor bei der kürzlich fertiggestellten Kaje 66 ist dies hervorragend gelungen.“

Quelle und Foto: bremenports




RheinCargo behauptet sich trotz Corona-Krise

Weiter stabil durch die Corona-Krise: Auch im Jahr 2021 konnte die Rhein-Cargo GmbH & Co. KG die Auswirkungen der Covid-19-Pandemie abfedern und sich im Markt behaupten. Dabei gelang es dem Logistik-Dienstleister, die Umschlagmengen in den sechs Rheinhäfen und das Frachtaufkommen der Güterbahn im Vergleich zum Vorjahr insgesamt leicht zu steigern.

„Auch 2021 stellte uns Covid-19 erneut vor große Herausforderungen. Wir sind leider noch von den umgeschlagenen und transportierten Mengen der Vor-Corona-Zeit entfernt. Optimistisch stimmt uns aber, dass wir unter diesen schweren Marktbedingungen insgesamt ein leichtes Plus im Vergleich zu 2020 verbuchen konnten. Unser umfangreiches und diverses Güterportfolio hat diese Entwicklung ermöglicht“, erklären die beiden RheinCargo-Geschäftsführer Wolfgang Birlin (Güterbahn) und Jan Sönke Eckel (Häfen und Immobilien).

Die Hafensparte lag 2021 beim schiffsseitigen Umschlag mit einem Zuwachs von 0,2 Prozent nahezu exakt auf Vorjahresniveau. Insgesamt wurden in den sechs RC-Häfen in Düsseldorf, Köln und Neuss 15,9 Millionen Tonnen umgeschlagen. Unter Einbeziehung der landseitigen Umschläge, die um 5,2 Prozent zulegten, betrug das Gesamtgütervolumen 22,8 Millionen Tonnen im Vergleich zu 22,4 Millionen Tonnen im Jahr 2020. „Der wasserseitige Umschlag lag bis zum September noch knapp 5 Prozent über dem Vorjahr. Leider setzte sich diese Entwicklung im 4. Quartal nicht fort. Gründe hierfür waren die Niedrigwasserphase und insbesondere die aufgrund der gestiegenen Importkohle große Nachfrage nach Schiffsraum. Das führte bei Gütern mit geringer Marge teilweise zu einer Verlagerung auf andere Verkehrsträger“, bilanziert Jan Sönke Eckel.

Dank dem breiten Güter-Mix konnten diese negativen Auswirkungen insgesamt kompensiert werden. So stieg der wasserseitige Containerumschlag um fast acht Prozent gegenüber dem Vorjahr. Auch der Bereich Baustoffe und Recycling entwickelte sich positiv, mittlerweile werden fast 2,3 Mio. Tonnen in den RheinCargo-Häfen wasserseitig umgeschlagen. Die Bereiche Chemie mit rund 2,2 Mio. Tonnen (knapp 5 Prozent plus) sowie Erdöl- und Mineralölerzeugnisse mit fast 4,5 Mio. Tonnen bleiben ebenfalls wesentliche Segmente des Hafenumschlags. Hinzu kommt eine weiterhin starke Nachfrage nach Hafenimmobilien, da viele Kunden der RheinCargo die trimodalen Konzepte der Häfen nutzen wollen.

Auch die Eisenbahnsparte hatte neben den pandemiebedingten Auswirkungen wie dem harten Lockdown im ersten Quartal 2021 mit weiteren erschwerenden Einflüssen zu kämpfen. So sorgte die Flutkatastrophe im Juli 2021 in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz dafür, dass diverse Kunden über einen längeren Zeitraum nur teilweise über die Schiene bedient werden konnten, da Netzinfrastrukturen zerstört waren. Das führte zu Mengenrückgängen besonders im Regionalverkehr. „In dieser Zeit haben unsere Mitarbeitenden unter extremsten Bedingungen herausragende Leistungen erbracht. Nur so gelang es RheinCargo, die Versorgung der Kunden weitestgehend aufrecht zu erhalten“, erklärt Wolfgang Birlin.

Über das gesamte Jahr transportierte die RheinCargo-Güterbahn im vergangenen Jahr 19,5 Mio. Tonnen. Das entspricht einem Plus von 4,8 Prozent im Vergleich zur Mengenbilanz 2020. Damals waren 18,6 Mio. Tonnen befördert worden. Besonders die Sparten Chemie, Recycling, Agrar und Container konnten 2021 gesteigert werden. Auch der Bereich „Werks- und Industriebahnen“ wuchs dank weiterer Aufträge.

Für das laufende Jahr wollen und können die beiden Geschäftsführer wie schon im Vorjahr keine zuverlässige Prognose wagen. „Nachdem zwei Jahre lang die Geschäftsbereiche massiven Einflüssen der Corona-Pandemie ausgesetzt waren und es auch teilweise weiter bleiben werden, ist es nun der Ukraine-Krieg, der die Marktentwicklung zusätzlich unberechenbar erscheinen lässt“, so Wolfgang Birlin und Jan Sönke Eckel. Bei allen Unwägbarkeiten sehen sie das Unternehmen trotz- dem sehr gut aufgestellt: „Auch in diesem Jahr wird RheinCargo auf unser Erfolgsmodell setzen – auf eine noch stärkere Kombination der umweltfreundlichen Verkehrsträger Schiff und Bahn in unseren Häfen.“

Quelle und Foto: RheinCargo, Wolfgang Birlin (li.) und Jan Sönke Eckel.




Die Digitalisierung des Schienengüterverkehrs beschleunigen

In Rotterdam haben neunzehn Parteien aus dem Schienengüterverkehrssektor eine Kooperationsvereinbarung für das beschleunigte Wachstum der Digitalisierung und den Datenaustausch in diesem Sektor unterzeichnet. Unter der Leitung des Hafenbetriebs Rotterdam wird in den nächsten zwei Jahren die Grundlage dafür gelegt.

„Aufgrund unserer Nachhaltigkeitsziele streben wir als Hafenbetrieb Rotterdam gemeinsam mit dem niederländischen Ministerium für Infrastruktur und Wasserwirtschaft und den Logistikunternehmen in den kommenden Jahren ein erhebliches Wachstum im Schienenverkehr an“, sagt Matthijs van Doorn, kaufmännischer Direktor des Hafenbetriebs Rotterdam. „Letztes Jahr legte der Schienengüterverkehr zehn Prozent zu. Unser Ziel ist es, ein wettbewerbsfähiges Schienenangebot zu schaffen. Das wird nur möglich sein, wenn wir zusätzliche Schritte in puncto Effizienz, Transparenz und Zuverlässigkeit unternehmen. Dafür sind neben einer guten Infrastruktur und guten Marktbedingungen die Digitalisierung und der Datenaustausch unerlässlich.“

Das Wachstumsprogramm mit dem Namen „Rail Connected“ ist das Ergebnis des niederländischen Maatregelenpakket Spoorgoederenverkeer (Maßnahmenpaket Schienengüterverkehr) zur Stimulierung des Schienengüterverkehrs. Das Programm wird vom niederländischen Ministerium Infrastruktur und Wasserwirtschaft sowie vom Hafenbetrieb Rotterdam finanziert. Der Hafenbetrieb koordiniert das Programm, das gemeinsam mit den Marktparteien gestaltet wird.

Ein wichtiger Teil von „Rail Connected“ ist die Weiterentwicklung des aktuellen Dienstes „Meldung Container Hinterland“ seitens Portbase als Anbieter des Port Community System. Dadurch wird der Informationsaustausch zwischen den Kettenpartnern weiter digitalisiert. „Bald wird es beispielsweise möglich sein, Züge zentral am Terminal anzumelden und Informationen über die Zusammensetzung des Zuges abzurufen“, erklärt Iwan van der Wolf, Managing Director von Portbase. „Durch die Standardisierung und Digitalisierung des Informationsaustauschs werden Daten zugänglich gemacht. Zu einem späteren Zeitpunkt können wir diese, versehen mit den entsprechenden Genehmigungen und auf sichere Art und Weise, dem Schienengüterverkehrssektor und möglicherweise anderen Parteien zur Verfügung stellen. Auf diese Weise entwickeln wir konkrete Verbesserungen mithilfe intelligenter Innovationen.“

„Die durch die Digitalisierung entstehende Transparenz und die gewonnenen Erkenntnisse werden letztendlich zu einer besseren Vorhersehbarkeit des Produkts Schienengüterverkehr beitragen“, fügt Van Doorn hinzu. „Dadurch können letzten Endes die Nutzung des Schienennetzes, der Züge sowie der Einsatz des Personals optimiert werden. Das wird das Wachstum des Schienengüterverkehrs ankurbeln. Mit dem Wachstumsprogramm „Rail Connected“ wird jetzt ein erster, wichtiger Schritt in diese Richtung gemacht.“

Neben den Deepsea-Containerterminals RWG und Hutchison Ports ECT Rotterdam nehmen auch die folgenden Akteure aus dem Schienengüterverkehrssektor teil: Contargo, CTT Rotterdam, Danser, DB Cargo Nederland, DistriRail, European Gateway Services, Haeger & Schmidt Logistics, KombiRail Europe, LTE, Neska Intermodal, Optimodal, Portshuttle, Rail Force One, Raillogix, Rotterdam Rail Feeding, RTB Cargo und Trimodal Europe.

Quelle und Foto: Port of Rotterdam