Global Transition Award 2022 für Contargo

Das Container-Hinterlandlogistik-Netzwerk Contargo wurde am 27. Oktober im Rahmen einer feierlichen Preisverleihung mit dem Global Transition Award 2022 ausgezeichnet. Der Preis wird in diesem Jahr erstmals verliehen und würdigt Unternehmen für ihre Dekarbonisierungs-Strategien, die maßgeblich dazu beitragen sollen, das 1,5°C Ziel zu erreichen.

Neben Contargo wurden vier weitere Unternehmen in den Kategorien Transition Pioneer und Transition Enabler sowie mit einem Sonderpreis ausgezeichnet.

Contargo wurde von der Jury als Transition Pioneer bewertet, weil positiv auffalle, „dass das Unternehmen in seiner Zielsetzung die indirekten Emissionen seiner Lieferkette berücksichtigt und die Ziele ambitioniert genug sind, um das Unternehmen ganzheitlich auf einen Paris-kompatiblen Pfad zu bringen“.

Weiter heißt es: „In einer schwer zu dekarbonisierenden Branche nimmt Contargo die Herausforderung an und investiert frühzeitig in die eigene Transition. Innovative Technologien werden pilotiert, evaluiert und im Erfolgsfall auf andere Standorte ausgerollt. Dabei leistet das Unternehmen einen wertvollen Beitrag zur Entwicklung klimaschonender Innovationen und es reduziert seine Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen. Bei Contargo ist die Klimastrategie fester Bestandteil der Geschäftsstrategie und soll dazu beitragen, dass sich das Unternehmen von der Konkurrenz absetzen kann.“

Neben viel Lob erhielt der Preisträger auch einen Hinweis, wie die Strategie noch weiter in die Team-Strukturen des Unternehmens integriert werden könnte. Jürgen Albersmann, Geschäftsführer Contargo GmbH & Co. KG: „Wir freuen uns natürlich über diese wunderbare Auszeichnung für unsere bisherigen Anstrengungen auf dem Weg zur Dekarbonisierung, aber mindestens genauso dankbar sind wir für den Vorschlag, künftig die Klimaperformance in die Vergütungsstruktur und Zielsetzung von Führungskräften und Mitarbeitenden aufzunehmen.“

Contargo testet seit 2019 vollelektrische 44-Tonner im Nahverkehr und beteiligt sich seit 2020 am Test von Oberleitungs-Hybrid-Lkw auf einem Abschnitt der A5 in Hessen, der 2019 im Rahmen des ELISA-Projekts mit Hilfe von Hessen Mobil elektrifiziert wurde. Diese und weitere Strategien auf dem Weg zur Dekarbonisierung dokumentiert das Unternehmen alle zwei Jahre in seinen Nachhaltigkeitsberichten. Mehr Informationen: https://www.contargo.net/de/company/sustainability/.

Quelle: Contargo, Foto: Uta Wagner, das Contargo-Team nimmt den Global Transition Award 2022 entgegen.




Startschuss für die Hafenvertiefung in Straubing-Sand

Eine der wichtigsten Infrastrukturmaßnahmen in Niederbayern und mit großer Bedeutsamkeit für den Hafen Straubing-Sand konnte im Sommer 2021 den lang ersehnten Baubeginn verbuchen: der Donauausbau zwischen Straubing und Vilshofen. Entsprechend erfreulich ist es, dass die Vertiefung des Hafenbeckens, welche Teil des Ausbaus ist und zu 90 Prozent von Bund und Freistaat gefördert wird, nun ebenfalls begonnen hat.

Bevor der Hafen um 65cm vertieft werden kann, muss erstmal die Spundwand verankert werden. Derzeit werden Schweißplatten angebracht, auch die ersten Bohrarbeiten haben gestartet. Bis Mitte 2023 werden insgesamt 1.100 Anker in der Spundwand befestigt.

„Durch die Anpassung des Schutzhafens haben wir neben einer kontinuierlich guten Entwicklung im Hafenschwerpunkt Agrargüter und Biomasse, sowie die Chancen der industriellen Biotechnologie am Standort weitere Verkehrszuwächse zu erwarten“, erklärt unser Geschäftsleiter, Andreas Löffert.

Quelle und Foto: Hafen Straubing-Sand




Logistikstudierende aus Wien erkunden Hamburg

Zum ersten Mal nach drei Jahren Corona-bedingter Unterbrechung besuchte jetzt wieder eine Gruppe Logistikstudierender aus Österreich die Hansestadt Hamburg, um sich über Fachthemen der Seeschifffahrt und der Hafenlogistik zu informieren.

Der Leiter der Hafen Hamburg Marketing Repräsentanz in Wien, Alexander M. Till, leitete die Gruppe. Er ist als externer Dozent an der Fachhochschule des bfi tätig und hält Vorlesungen zur Seeschifffahrt. Im Rahmen der zweitätigen Exkursion bekamen die Wiener Studierenden Einblick in mehrere Unternehmen, die im Hamburger Hafen tätig sind. Im Fokus des Besuchs auf dem Wallmann Terminal standen unter anderem die besonderen Anforderungen beim konventionellen Stückgut. Bei einer Führung über das Containerterminal Altenwerder wurden die Studierenden über den automatisierten Umschlag der Container, sowie die Be- und Entladung der Schiffe, sowie das Stauen und Sichern von Projektladung auf Flat-Containern informiert. Die Reederei Hapag-Lloyd hielt für die Studenten einen Vortrag über die Ladeplanung und Verschiffungstechniken von Ladung mit speziellen Anforderungen. Das Programm der Exkursion wurde durch einen Besuch im Maritimen Museum Hamburg, eine Barkassenfahrt und eine Besichtigung des Stückgutfrachters Cap San Diego, der in der 70er Jahren im Südatlantik-Verkehr eingesetzt wurde, abgerundet.

Die Exkursion nach Hamburg ist für die Wiener Studierenden ein ganz besonderes Ereignis, da sie so mehr über die wichtige Beziehung zwischen Hamburg und Österreich erfahren und einen praxisnahen Zugang ergänzend zum Unterricht erhalten.

Der Elbehafen ist von großer Bedeutung für Österreich und nimmt seit Jahren die dominante Stellung im Containersegment ein. 2021 wurden zwischen Österreich und Hamburg 321.000 TEU transportiert, davon 98% auf dem umweltfreundlichen Verkehrsträger Eisenbahn.

Quelle und Foto: HHM




Belgien wird europäische Energiedrehscheibe

Die belgische Regierung hat jetzt ihre überarbeitete föderale Wasserstoffstrategie vorgestellt. Das Land will sich unter anderem als Importhub und Transitdrehscheibe für grünen Wasserstoff für Deutschland und Europa positionieren. Eine Schlüsselrolle kommt dabei dem erst kürzlich fusionierten Port of Antwerp-Bruges zu, der auch die passende Kulisse für die Vorstellung durch den belgischen Premierminister Alexander De Croo, Belgiens Energieministerin Tinne Van der Straeten sowie den belgischen Staatssekretär für Wirtschaftsbelebung und Strategische Investitionen, Thomas Dermine, bot.

Die ursprüngliche Version der föderalen Wasserstoffstrategie wurde Ende vergangenen Jahres von der belgischen Regierung verabschiedet. Die überarbeitete Fassung basiert auf einer Reihe von Empfehlungen aus einer Studie der Boston Consulting Group (BCG).

Belgien verfügt über alle Voraussetzungen, um zur Wasserstoffdrehscheibe Westeuropas zu werden, darunter strategisch gelegene Häfen, das notwendige Know-how in Form von innovativen Unternehmen, Forschungszentren und Bildungseinrichtungen sowie bereits vorhandene Infrastruktur und Industrie. Als Welthafen sieht sich der Port of Antwerp-Bruges dabei in einer Schlüsselrolle für den Import, die lokale Herstellung, die Verarbeitung und den Transport von grünem Wasserstoff und Wasserstoffträgern wie Ammoniak und Methanol ins Binnenland.

Da die meisten europäischen Länder nicht über ausreichend eigene Ressourcen verfügen, um die erforderlichen Mengen an grünem Wasserstoff selbst herzustellen, muss die lokale Produktion durch Importe von grünem Wasserstoff und Wasserstoffträgern aus Regionen mit viel Sonne, Wind und ausreichend Platz ergänzt werden. Bereits ab 2026 wird der Port of Antwerp-Bruges nach dem Ausbau seiner bestehenden Kapazitäten die ersten grünen Wasserstoffmoleküle auf seiner Plattform empfangen. Um diese Entwicklung voranzutreiben, hat der Hafen gemeinsam mit fünf großen Industrieunternehmen und öffentlichen Akteuren – DEME, Engie, Exmar, Fluxys und WaterstofNet – eine Wasserstoffimport-Koalition gegründet. Darüber hinaus wurden Kooperationen mit verschiedenen Exportregionen geschlossen, um die Wasserstoffkette in Gang zu bringen. Mehrere belgische Unternehmen entwickeln zudem weltweit Projekte für den Export von Wasserstoff.

Nach Deutschland sollen der Wasserstoff und die Wasserstoffträger dann ab Antwerpen über verschiedene Transportmittel wie Pipelines, Eisenbahn und Binnenschifffahrt gelangen. Dabei ist die Infrastruktur, wie z. B. frei zugängliche Wasserstoffpipelines und -terminals, von entscheidender Bedeutung. Zu diesem Zweck wird an den beiden Hafenstandorten Antwerpen und Zeebrügge die Terminalkapazität für bestehende und neue Wasserstoffträger erweitert werden. Darüber hinaus finanziert die belgische Regierung ein Netz von Wasserstoffpipelines, das die Häfen ab 2028 mit belgischen Industriegebieten und Deutschland verbinden soll.

Zusätzlich soll an den Hafenplattformen in Zeebrügge und Antwerpen eine lokale Produktion stattfinden. Das Vorhandensein von Windparks und Erdgasinfrastruktur macht Zeebrügge zum idealen Standort für eine Anlage zur Herstellung von grünem Wasserstoff. Fluxys und Eoly sind für den Bau dieser Fabrik namens HyoffWind verantwortlich. Darüber hinaus wird das US-Unternehmen Plug in Antwerpen eine Produktionsanlage für grünen Wasserstoff im NextGen District errichten, einem Hotspot der Kreislaufwirtschaft. Die Lage in der Nähe des größten Chemie-Clusters Europas spielt dabei eine wesentliche Rolle.

Jacques Vandermeiren, CEO von Port of Antwerp-Bruges: „Gemeinsam mit unseren Partnern, u. a. der Wasserstoffimport-Koalition und den wichtigen Akteuren unserer Hafenplattform, investieren wir in Infrastruktur und Projekte, um den Import, den Transport und die Herstellung von grünem Wasserstoff zu beschleunigen. Dabei sind die Zusammenarbeit mit der Regierung und deren angemessene Unterstützung entscheidend. Somit begrüße ich diese überarbeitete Strategie, die eine konkrete Richtung vorgibt und den Import als eine Säule unserer Energie- und Rohstoffversorgung anerkennt. Ferner geht daraus hervor, dass wir gemeinsam mit der Industrie Lösungen für potenzielle Herausforderungen entwickeln möchten, auf die wir künftig stoßen können.“

Premierministers Alexander De Croo: “ Gemeinsam mit allen Beteiligten aus Regierung und Industrie haben wir eine gezielte Strategie entwickelt, die auf dem gesamten Know-how aufbaut, das Belgien in den letzten Jahrzehnten angesammelt hat. Wir wollen unser Potenzial nutzen, um in Europa führend auf dem Gebiet des Wasserstoffs zu werden, indem wir die Sicherheit der Wasserstoffversorgung bis zur zweiten Hälfte dieses Jahrzehnts gewährleisten, unsere technologische Führungsposition ausbauen, einen Wasserstoffmarkt entwickeln und Belgien zu einem führenden kontinentalen Drehkreuz für Wasserstoff machen. Wir glauben, dass Wasserstoff eine Schlüsselrolle bei unserem Wunsch spielen wird, die Energiegrundlagen unseres gesamten Kontinents nach der Ukraine neu zu gestalten.“

Quelle und Foto: Port of Antwerp-Bruges




Österreich setzt auf die Schiene

Die Bremischen Häfen werden künftig von dem Logistikexperten Claus Hansen in Österreich vertreten. Anlässlich des Logistics Talk in Wien wird bremenports-Geschäftsführer Robert Howe der österreichischen Logistikwirtschaft den neuen bremenports-Repräsentanten  vorstellen.

Robert Howe: „Claus Hansen verfügt über 40 Jahre Erfahrung in der Branche, die er jetzt für die Bremischen Häfen einsetzen wird. Damit werden wir auch künftig ausgezeichnet in diesem für uns so wichtigen Partnerland vertreten sein.“  Howe bedankte sich bei Alfred Wolfram, der seit 2013 die bremischen Häfen in Wien repräsentiert hat. „Alfred Wolfram hat dazu beigetragen, dass Bremens Häfen für Österreich eine zentrale Drehscheibe für den Warenumschlag sind.“

Claus Hansen war über Jahrzehnte in Kopenhagen bei Maersk Line beschäftigt und dort zuletzt für das globale Feeder-Netzwerk verantwortlich. In Österreich war er unter anderem bei Rail Cargo Austria in verantwortlicher Position. Hansen: „Österreichs Wirtschaft ist auf die Häfen und Länder um uns herum angewiesen – und auf ein sehr effizientes Binnennetz. Wir müssen noch mehr Verkehr von der Straße auf die Schiene verlagern. Mit dem hervorragenden Angebot auf der Schiene sind die Bremischen Häfen deshalb der ideale Partner für Österreichs starke Wirtschaft.“

Der jährliche Logistics Talk in Wien findet am 15. September 2022 um 18.00 Uhr im „Juwel“ statt. Präsentiert wird eine Projektstudie der Eisenbahngesellschaft „Frachtbahn“, die unter anderem im Automobiltransport nach Bremerhaven engagiert ist. Die Geschäftsführung berichtet über ihre Erfahrungen mit den bremischen Häfen und die derzeitigen Herausforderungen angesichts der Störungen in den Lieferketten.

Auf dem Podium diskutieren außerdem Marc Dieterich, Eurogate-Geschäftsführer, Robert Howe, bremenports-Geschäftsführer, sowie die bremenports-Repräsentanten aus Wien. Die Gesprächsrunde wird moderiert von Hilke Theessen (Radio Bremen).

Quelle und Fotos: bremenports GmbH & Co. KG




Hamburg steigert Marktanteil beim Containerumschlag

Der Containerumschlag im Hamburger Hafen entwickelte sich im ersten Halbjahr 2022 positiver als erwartet. Mit einem Umschlagergebnis von 4,4 Millionen TEU (20 Fuß-Standardcontainer) wurde in den ersten sechs Monaten des Jahres ein leichtes Plus von 0,9 Prozent erreicht. Gegenüber den großen nordeuropäischen Wettbewerbshäfen Antwerpen-Brügge, Rotterdam und Bremen/Bremerhaven, die alle Rückgänge im Containerumschlag meldeten, verzeichnete Hamburg als einziger Haupthafen der Range ein Plus.

Im Durchschnitt betrug der Gesamtrückgang im Segment Containerumschlag bei den großen vier Nordrangehäfen in den ersten sechs Monaten 4,6 Prozent. Gegen diesen Trend gewann Hamburg Marktanteile von 1,1 Prozentpunkten hinzu und erreichte als einziger der Haupthäfen ein Wachstum beim Containerumschlag.

Der Gesamtumschlag in Deutschlands größtem Universalhafen fiel mit insgesamt 61,8 Millionen Tonnen (-2,7 Prozent) etwas geringer aus als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum. Der Rückgang beim Gesamtumschlag ist mit einem schwächeren Ergebnis beim Massengutumschlag zu erklären. Insgesamt wurden in den ersten sechs Monaten in Hamburg 17,6 Millionen Tonnen (-8,9 Prozent) Massengüter umgeschlagen. In allen drei Segmenten Sauggut (3,0 Millionen Tonnen / -7,2 Prozent), Greifergut (10,2 Millionen Tonnen / -3,2 Prozent) und Flüssigladung (4,5 Millionen Tonnen / -20,5 Prozent) führten zum Teil verschärfte EU-Sanktionen gegenüber Russland sowie marktbedingte Veränderungen beim Handel und Transport der Rohstoffe zu diesem Umschlagergebnis.

„Das erste Halbjahr 2022 stellte die Hamburger Hafenunternehmen, deren Beschäftigte und alle Logistikpartner und Hafenkunden vor ganz besondere Herausforderungen. So führte der Krieg in der Ukraine zu weitreichenden Sanktionen im Außenhandel, die sich auch in beträchtlichem Umfang auf den Seegüterumschlag im Hamburger Hafen auswirkten und weiter auswirken. Im Zusammenhang mit dem nahezu komplett eingestellten Containerverkehr mit russischen Häfen gab es als Folge des russischen Angriffs auf die Ukraine neben Rückgängen im Stückgutumschlag auch deutliche Rückgänge beim Massengutumschlag“, sagt Axel Mattern, Vorstand Hafen Hamburg Marketing und ergänzt: „Der in Hamburg dominierende Stückgutumschlag entwickelte sich unter erschwerten Rahmenbedingungen stabil. In diesem Umschlagsegment wurde beim konventionellen Stückgut mit insgesamt 798.000 Tonnen sogar ein zweistelliges Plus von 34,3 Prozent erreicht.“

Mattern weist darauf hin, dass nicht nur der Krieg in der Ukraine sondern auch die Auswirkungen der globalen Coronapandemie weiterhin Transport- und Versorgungsengpässe für Handel und Industrie verursachen. Auf zahlreichen Transportrouten führe das zu längeren Transportzeiten und stark angestiegenen Frachtraten. Die Hauptursachen für die aus dem Takt gekommenen Lieferketten, Verzögerungen und Störungen weltweiter Transportabläufe sind nach Ansicht von Mattern nicht allein den Häfen zuzuordnen. Vielmehr sei es so, dass an der Schnittstelle Land-Seetransport Störungen, wie z.B. Schiffsstau und Verzögerungen im LKW- und Bahnverkehr, für die Hafenkunden und die Öffentlichkeit am deutlichsten sichtbar und bemerkbar werden. „Der wochenlange Lockdown im Hafen Shanghai und die aus dem Fahrplantakt gekommenen Schiffsanläufe sorgen in der Folge für außergewöhnliche Spitzenbelastungen an den Umschlagterminals im Hafen. Container, die nicht zeitig abgeholt werden und dadurch dringend benötigte Umschlagflächen blockieren, verursachen zusätzlichen Aufwand und Probleme bei der effizienten Organisation des Umschlags und der Vor- und Nachlauftransporte zwischen Seehafen und den Destinationen im Binnenland“, ergänzt Mattern.

Damit es im Hamburger Hafen nicht noch zu weiteren Störungen kommt, sorgt die Hamburg Port Authority für die Instandhaltung und Weiterentwicklung der Infrastruktur. „Als Port Authority ist es unsere zentrale Aufgabe eine funktionsfähige und leistungsfähige Infrastruktur für die Logistikketten, um damit auch die Versorgung Deutschlands und anderen Teile Europas über den Hamburger Hafen zu schaffen. Wenn die Lieferketten aus dem Takt geraten, so wie wir es seit Monaten erleben, rückt diese Aufgabe nicht nur stärker in das Bewusstsein der Bevölkerung sondern nimmt an Bedeutung stark zu. Mit der abgeschlossenen Fahrrinnenanpassung im Januar können unsere Kunden nun mehr Container je Anlauf realisieren. Dies stärkt erstens die Wettbewerbsfähigkeit des Standorts Hamburg und zweitens die Versorgung von Wirtschaft und Verbrauchern für ganz Deutschland. Konkret: im 1. Halbjahr 2022 haben 117 Großcontainerschiffe die Möglichkeiten der Fahrinnenanpassung sofort in Anspruch genommen. Der durchschnittliche Tiefgang dieser Großcontainerschiffe ist gegenüber 2021 um ca. 0,5 Meter gewachsen. Dabei wurden je Anlauf acht Prozent mehr Container umgeschlagen. Dies unterstreicht die unverzügliche Annahme der Fahrrinnenanpassung durch unsere Kunden. Mit der Landstromversorgung für Container- und Kreuzfahrtschiffe haben wir das nächste Großprojekt in Angriff genommen. Im 1. Halbjahr 2022 ist an den drei Containerterminals Burchardkai, Tollerort und Eurogate, sowie am Kreuzfahrterminal Steinwerder der Baustart erfolgt. Die Aufnahme des Testbetriebs ist für 2023 geplant. Der Hamburger Hafen ist damit in Europa der Vorreiter im Bereich Landstromversorgung und Nachhaltigkeit“, sagt Friedrich Stuhrmann, Mitglied der Geschäftsleitung bei der HPA.

Die gegen Russland von der EU verhängten Sanktionen führten im ersten Halbjahr beim Containerumschlag zwischen Hamburg und russischen Häfen zu einem Rückgang auf 79.000 TEU (-50,9 Prozent). Damit fiel Russland aus der Top 10 Rankingliste von Platz vier auf Platz 15. Bei den für den Hamburger Hafen vom Umschlagvolumen her drei wichtigsten Handelspartnern blieb die Reihenfolge mit China inklusive Hongkong (1,3 Millionen TEU /+5,8 Prozent), USA (291.000 TEU / -3,9 Prozent) und Singapur (218.000 TEU / +6,7 Prozent) unverändert. Es folgen auf den weiteren Plätzen Polen (166.000 TEU /+53,2 Prozent), Schweden (157.000 TEU /+8,3 Prozent), Finnland (108.000 TEU /+31,5 Prozent), Dänemark (103.000 TEU /+2,8 Prozent), Brasilien (102.000 TEU /-2,8 Prozent), Vereinigtes Königreich (100.000 TEU /-19,8 Prozent) und Südkorea (95.000 TEU /-18,6 Prozent). Die in den ersten sechs Monaten für den Hamburger Hafen erfreulichen Umschlagsteigerungen im seeseitigen Containerumschlag mit Polen, Finnland, Schweden und Dänemark sind u.a. auf Umstrukturierungen und die Konzentration von Feederdiensten zurückzuführen. Hamburg wird zur Bedienung der Ostseeregion wieder stärker als Drehscheibe im Transhipmentverkehr genutzt. Insgesamt erreichte der Containerumschlag im Transhipmentverkehr im ersten Halbjahr in Hamburg 1,6 Millionen TEU (+2,7 Prozent).

In den ersten sechs Monaten wurden auf den Gleisen der Hamburger Hafenbahn 1,4 Millionen TEU transportiert. Das ist mit Minus 0,2 Prozent nur knapp unter dem Ergebnis aus dem Vorjahr. Insgesamt wurden per Eisenbahn im ersten Halbjahr 23,6 Millionen Tonnen (-0,3 Prozent) in und aus dem Hamburger Hafen transportiert. „Umfangreiche Baumaßnahmen im Hafenbereich und Streckennetz sind wesentliche Ursachen für das im Vergleich zum Vorjahreszeitraum etwas schwächer ausgefallene Ergebnis. Im Zu- und Ablaufverkehr des Hamburger Hafens bleibt der Gütertransport auf der Schiene weiter mit einem Anteil von 52,8 Prozent am Modal Split der führende Verkehrsträger“, sagt Mattern. Auf dem leistungsfähigen Gleisnetz von rund 300 Kilometer Länge steuert die Hamburger Hafenbahn täglich rund 210 Güterzüge mit mehr als 5.500 Waggons. „In den vergangenen Wochen wirkten sich sehr unterschiedliche Einflüsse, zu denen auch die in großer Zahl auftretenden Schiffsverspätungen zählen, störend auf die Eisenbahn-Abfertigung im Hamburger Hafen aus. Die Terminalbetriebe und Bahnoperateure bemühen sich mit großem Einsatz, Engpässe in der Abfertigung möglichst zu mindern und zu vermeiden“, ergänzt Mattern. Dieser Ansicht ist auch Ulfert Cornelius, Geschäftsführer bei EVOS Hamburg: „Die hervorragende Anbindung des Hamburger Hafens an das Schienennetz ist von zentraler volkswirtschaftlicher Bedeutung für Deutschland und Zentraleuropa. Dies gilt nicht nur für den Containerumschlag sondern auch für flüssige Massengüter. Besonders deutlich wird dies im Moment, indem der Hamburger Hafen große Lücken in der Versorgungskette eben solcher flüssiger Massengüter schließen kann. Diese Lücken sind aufgrund des aktuellen Niedrigwassers des Rheins entstanden und können nun zu einem bedeutenden Teil aus Hamburg über die Schiene kompensiert werden und somit maßgeblich dazu beitragen, dass die negativen Auswirkungen auf die Volkswirtschaft stark verringert werden.“

Ausblick 2022
Für die kommenden Wochen wünscht sich die Marketingorganisation des Hamburger Hafens eine Einigung im noch nicht gelösten Tarifkonflikt zwischen den Verhandlungspartnern ver.di und den deutschen Seehafenbetrieben. Vor dem Hintergrund einer Eintrübung der gesamtwirtschaftlichen Lage, die durch einen zu erwartenden Anstieg der Energiepreise und eine Abschwächung beim Konsum geprägt sein dürfte, ist für die weitere Entwicklung beim Seegüterumschlag bis zum Jahresende eher eine Abschwächung zu erwarten. Für ein zeitlich begrenztes Wachstum könnte die Verlagerung von vor allem Massenguttransporten sorgen, die wegen der anhaltenden Niedrigwasserphase auf dem Rhein zu einem Ausweichen auf andere Transportrouten führen könnte. Der Hamburger Hafen könnte als vielseitig aufgestellter Universalhafen und führender Eisenbahnhafen davon profitieren.
Ein Umschlagergebnis von rund 130 Millionen Tonnen und 8,7 Millionen TEU ist bei einer Stabilisierung der Transportketten und weltwirtschaftlichen Lage optimistisch, aber nicht ausgeschlossen.

Quelle: HHM, Foto: HHM/ Hasenpusch




Hafenarbeit braucht Sicherheit

Geprüft und besiegelt: Die Lübecker Hafen-Gesellschaft (LHG) darf auch in den kommenden drei Jahren das Gütesiegel „Sicher mit System“ (DIN ISO 45001:2018) tragen. Die Berufsgenossenschaft Handel und Warenlogistik (BGHW) bestätigt mit der Verleihung, dass das Unternehmen systematischen und wirksamen Arbeitsschutz betreibt. BGHW und LHG waren gleichermaßen begeistert, denn das Prüfungsergebnis war außerordentlich gut. Die Anforderungen der BGHW konnte der Hafenbetrieb zu 99 Prozent erfüllen.

Und das ist lebenswichtig, denn Hafenarbeit erfolgt zum Teil mit schweren Geräten und ist mit ernstzunehmenden Risiken behaftet. Der Arbeitsschutz genießt daher höchsten Stellenwert auf den LHG-Anlagen. Sicherheit gehört zu den obersten Unternehmenszielen und wird entsprechend dokumentiert. Einen Helm zu tragen und die Schnürsenkel ordentlich zu binden reicht dabei nicht aus.

BGHW-Mitarbeiter Steffen-Raymund Lübke, der die LHG geprüft hat, bringt es auf den Punkt: „Arbeitsschutzmanagement ist ein wichtiger Baustein im Unternehmensportfolio, denn mangelnde Sicherheit kann alles ins Wanken bringen. Mit diesem Gütesiegel zeigen Sie, dass Ihnen Arbeitsschutz mindestens genauso wichtig ist wie zum Beispiel die Qualität Ihrer Dienstleistungen.“

Dieser Anspruch muss im Arbeitsalltag entsprechend umgesetzt werden. „Wir motivieren unsere Beschäftigten dazu, Arbeitssicherheit aktiv mitzugestalten“, erklärt Jörg Eilers, Fachkraft für Arbeitssicherheit der LHG. „Das Siegel zeigt uns, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Es bedeutet aber auch, dass wir uns Tag für Tag neuen Herausforderungen stellen müssen, um unseren Sicherheitsstandard zu halten und zu verbessern. Arbeitssicherheit geht nur im Team, und wir haben ein tolles Team bei der LHG“, so Eilers.

Quelle und Foto: LHG, Steffen-Raymund Lübke (BGHW) überreicht die Urkunde an Torsten Lohse (Leiter Organisation LHG); links Jörg Eilers, rechts sein Stellvertreter Michael Sorg.




Seehafens Rostock wird „grüner Energiehafen“

Der Parlamentarischen Staatssekretär beim Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz Michael Kellner und Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschafts- und Energieminister Reinhard Meyer haben sich jetzt über den Rostocker Seehafen informiert. „Zur Verringerung der Abhängigkeit von russischen Energieträgern kommt dem Rostocker Seehafen eine besondere Bedeutung zu. Dazu zählt aktuell auch die Versorgung mit fossilen Energieträgern als Brückentechnologie. Wir sind aktuell auf kurzfristige und schnell umzuset-zende Lösungen angewiesen. Deshalb ist es wichtig, dass Öl von Rostock aus in die vorhandene Pipeline geschickt werden kann, um das PCK in Schwedt zu versorgen“, sagte Meyer.

„Der mittel- und langfristige Ausstieg aus dem Verbrauch fossiler Energieträger hat für Mecklenburg-Vorpommern oberste Priorität. Parallel laufen deshalb die Vorbereitungen weiter, den Seehafen Rostock für Erneuerbare Energien zukunftsfest zu machen. Auch hierfür sind zusätzliche Anstrengungen und Mittel notwendig, um den Seehafen Rostock auf diese Aufgaben und Herausforderungen bestmöglich vorzubereiten“.

Das PCK Schwedt hat sich gemeinsam mit einem Forschungsver-bund rund um das Leibniz-Institut für Katalyse e. V. (LIKAT) beim Bund für die Errichtung und den Betrieb einer Entwicklungsplattform für Power-to-Liquid Kraftstoffe (PtL-EPP) beworben. „Diese kooperierende Bewerbung von Rostock und Schwedt wird seitens der Bun-desregierung sehr begrüßt. Es ist wichtig, dass in die Überlegungen von Anfang an einbezogen wird, ob und wieweit eine Nachnutzung und Verstetigung des Pipeline-Projektes Rostock-Schwedt über grüne Energieträger erreicht werden kann“, erläuterte Meyer weiter.
Vor Rostock-Warnemünde ist ein Nationales Offshore-Testfeld in Planung. „Dieses soll über die ursprünglich geplante Nutzung als Er-probungsstandort für Offshore-Windenergieanlagenprototypen hin-aus auch für die Entwicklung und Erprobung neuer Formen der Ver-sorgung von hafennahen Infrastrukturen sowie die Umwandlung des produzierten grünen Stroms in Wasserstoff an Land oder auf See genutzt werden“, erläuterte Meyer weiter. Darüber hinaus soll im Hafen Rostock eine Import-Infrastruktur für Wasserstoff und seine Deri-vate aufgebaut werden. „Es muss weiter in die Zukunft investiert wer-den. Die Landesregierung hat dabei vor allem auch die Produktion von Wasserstoff mittels Elektrolyse im Blick“, so Meyer.

Der vom Marinearsenal des Bundes übernommene Werftstandort Rostock-Warnemünde im nördlichen Teil des Rostocker Hafenbe-ckens bietet Voraussetzungen für weitere Investitionen. „Möglich wä-ren am Standort auch die Produktion von Offshore-Konverterplattformen der nächsten Generation. Um an diesem Standort neben dem Marinearsenal eine entsprechende nachhaltige zivile Mitnutzung zu ermöglichen, ist im südlichen Teil des Werftgeländes die Errichtung eines neuen Schwerlast-Kais notwendig. Dieser Kai soll auch für optionale Bedarfe die Bundeswehr zur Verfügung stehen und die Möglichkeit bieten, das Anwendungsspektrum der in Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer-Institut geplanten Wasserstoff-Forschungsfabrik in Rostock zu verbreitern. Hier benötigen wir ein positives Votum vom Bund“, sagte Meyer vor Ort.

Die Aufrechterhaltung der Versorgungssicherheit betrifft in der aktuellen Situation nicht nur Erdgas und Rohöl, sondern auch Kohle. Dafür ist es notwendig, dass der Standort Rostock in die Lage versetzt wird, die genannten Energieträger anzulanden und weiterzuleiten. „Aufgrund der örtlichen Gegebenheiten kann es zu deutlichen Mehrkosten bei der Projektabwicklung und dem Hafenumbau kommen. Hierzu zählt beispielsweise auch die Errichtung eines Redundanz-Liegeplatzes als Tiefwasser-Liegeplätze für Rohöl und grüne Energieträger. Darüber hinaus muss auch das Verfahren für die Seekanalvertiefung beschleunigt werden. Deshalb haben wir die Bundesregierung gebeten zu prüfen, inwieweit Kosten durch geeignete finanzielle Hilfen des Bundes kompensiert werden können“, sagte Meyer abschließend.

Quelle: Ministerium für Wirtschaft, Infrastrastruktur, Tourismus und Arbeit des Landes Landes Mecklenburg-Vorpommern, Foto: Cornelius Kettler, Finanzminister Reinhard Meyer 




Tag der Logistik: Landrat überreicht Preis

Bei der Berufsmesse „Tag der Logistik“ hatten die teilnehmenden Schülerinnen und Schüler die Chance, bei einem Gewinnspiel mitzumachen. Nun nahm die Siegerin Lina Bouchtat vom Mataré-Gymnasium in Meerbusch-Büderich ihren Gewinn aus den Händen von Landrat Hans-Jürgen Petrauschke in Empfang.

Petrauschke, Schirmherr der Veranstaltung, betonte bei der Übergabe die Bedeutung der Branche für den Rhein-Kreis Neuss als einer der führenden Logistik-Standorte in Europa: „Sie bietet ein breites Spektrum an Berufsbildern. Sowohl für Studien- als auch für Ausbildungsinteressierte – für jeden ist etwas dabei. Unser Ziel ist es, junge Menschen für die Bereiche Industrie, Handel und Logistik zu begeistern und sie in ihrer Berufsfindung zu unterstützen.“

Der Preis für Lina Bouchtat ist ein neues Tablet, gesponsert vom Organisationsteam „Vom Klicken bis zum Klingeln“ unter Leitung von Thomas Klann. Bei der Übergabe dabei waren neben Petrauschke und Klann auch Markus Walke, Vorsitzender der Logistikregion Niederrhein, Schulleiter Christian Dölls und Claudia Trampen, Leiterin der Kommunalen Koordinierung der Landesinitiative „Kein Abschluss ohne Anschluss“ (KAoA).

Beim „Tag der Logistik“ konnten sich Jugendliche ab der achten Klasse im Rahmen von KAoA über berufliche Perspektiven informieren. Die Kommunale Koordinierung unterstützte das Organisationsteam und ermöglichte es, die Veranstaltung als Berufsfelderkundung anerkennen zu lassen. Diese Gelegenheit nahm auch Lina Bouchtat wahr und nutzte den Tag nicht nur, um sich an Messeständen über die beruflichen Möglichkeiten in der Logistik zu informieren, sondern auch, um an einem der angebotenen Betriebsbesuche teilzunehmen.

Voraussetzung für die Teilnahme an der Verlosung war es, mit mindestens sechs Ausstellern ins Gespräch zu kommen und sich an den Mitmach-Aktionen zu beteiligen, die sich die Unternehmen überlegt hatten, um die Logistik für die Jugendlichen erlebbar zu machen. Als Zukunftsbranche braucht die Logistik schließlich engagierte Nachwuchskräfte – sei es als Fachkraft für Lagerwesen, Speditionskaufleute oder Logistik-Manager. Darüber hinaus bieten sich Möglichkeiten, Auslanderfahrung während Ausbildung oder Studium zu sammeln. Wer einen Einblick in den „Tag der Logistik“ erhalten möchte, findet ein Video unter der Internet-Adresse www.rhein-kreis-neuss.de/kaoa.

Unternehmen, die Berufsfelderkundungen (auch in anderen Branchen) in ihrem Betrieb anbieten möchten, können ihre Angebote unterwww.fachkräfte-für-morgen.de einstellen. Weitere Informationen erteilt Melina Göbel. Ihre Telefonnummer lautet 0 21 31/928 40 27, die E-Mail-Adresse kommunale.koordinierung@rhein-kreis-neuss.de.

Quelle: Rhein-Kreis Neuss, Foto: W. Walter/Rhein-Kreis Neuss, Übergabe des Preises beim „Tag der Logistik“ (von links): Claudia Trampen, Markus Walke, Landrat Hans-Jürgen Petrauschke, Thomas Klann, Lina Bouchtat und Christian Dölls.




Rotterdam: Biokraftstoff aus Abfall im Hafen

GIDARA Energy und der Hafenbetrieb Rotterdam kündigen die nächste fortschrittliche Biokraftstoffanlage von GIDARA in den Niederlanden an: Advanced Methanol Rotterdam (AMR). Die Anlage wird im Rotterdamer Hafen nicht wiederverwertbare Abfälle in fortschrittliches Methanol umwandeln.

Mit dem fortschrittlichen Methanol werden die in der Richtlinie Erneuerbare-Energien II (RED II) und dem Fit-for-55-Paket festgelegten CO2-Emissionsreduktionen erreicht. Der erneuerbare Kraftstoff wird fossile Kraftstoffe ersetzen, was zu einer erheblichen CO2-Einsparung führt. Der Hafenbetrieb Rotterdam hat für diese Anlage einen einzigartigen Standort im Hafen reserviert.

Im vergangenen Jahr kündigte GIDARA Energy Advanced Methanol Amsterdam an, eine hochmoderne Anlage für erneuerbare Kraftstoffe. Dies dient nun als Konzept für die AMR. Die beiden Anlagen werden identisch sein und die patentierte HTW®-Vergasungstechnologie (High-Temperature Winkler) von GIDARA nutzen, die nicht wiederverwertbare Abfälle in erneuerbare Kraftstoffe umwandelt. Diese Technologie wurde in vier anderen Anlagen zur Erzeugung von Synthesegas aus Abfällen kommerziell eingesetzt.

Advanced Methanol Rotterdam wird die Treibhausgasemissionen um 350.000 Tonnen Kohlendioxidäquivalente (CO2 eq) pro Jahr reduzieren und jährlich etwa 90.000 Tonnen erneuerbares Methanol produzieren, indem 180.000 Tonnen lokaler nicht verwertbarer Abfälle, die derzeit verbrannt werden, umgewandelt werden.

Alle Nebenprodukte des Umwandlungsprozesses in der AMR-Anlage werden verwendet: CO2 wird abgefangen und zu Gewächshäusern in der Region transportiert; Rückstände werden für die Zementherstellung verwendet; andere Ströme wie Ammoniak und Salze werden verkauft und als Rohstoffe für andere Industrien und als Streusalz verwendet, wodurch ein Kreislaufkonzept entsteht. Die Anlage soll nach Erhalt der Genehmigung in der ersten Hälfte des Jahres 2023 mit der Detailplanung und dem Bau beginnen und im Jahr 2025 erneuerbares Methanol produzieren.

Wim van der Zande, CEO GIDARA Energy: „Um die Nachfrage nach sauberen Kraftstoffen zu befriedigen, ist eine schnelle Erweiterung der Produktionsanlagen von GIDARA Energy erforderlich. Mit dieser Ankündigung zeigen wir unser Engagement für die Bewältigung der Umwelt- und Abfallprobleme, vor denen wir alle stehen. Da wir unser Design standardisiert und unsere Anwendung modularisiert haben, können wir die Anlage in Amsterdam direkt in Rotterdam nachbauen. Die Lage, die Qualität der Infrastruktur und der Zugang zu einem breiten Netz von Partnern waren ausschlaggebend für die Wahl des Standorts unserer zweiten Niederlassung. Die Zusammenarbeit mit dem Hafenbetrieb Rotterdam wird es uns ermöglichen, die integrierte Produktwertschöpfungskette vom Abfall bis zum Kraftstoff und andere wertvolle Nebenprodukte zu entwickeln.“

Das 9 ha große AMR-Gelände liegt strategisch günstig an der Torontostraat im Botlek-Gebiet des Rotterdamer Hafens und ist mit Rohstofflieferanten, Lagerterminals und anderen Unternehmen verbunden. Der Standort des Werks wurde wegen der kurzen Entfernung zu diesen Einrichtungen gewählt.

Die Strategie des Hafenbetriebs Rotterdam besteht darin, bestehende Unternehmen bei der Verringerung ihres CO2-Fußabdrucks zu unterstützen und neue Unternehmen anzuziehen, die dem Ziel des Hafenbetriebs entsprechen, bis 2050 ein CO2-neutraler Hafen- und Industriekomplex zu sein.

Allard Castelein, CEO des Hafenbetriebs Rotterdam: „Wir freuen uns über die Entscheidung von GIDARA Energy, diese hochmoderne Anlage zur Herstellung von nachhaltigem Methanol in unserem Hafen zu errichten. Die Anlage von Advanced Methanol Rotterdam passt sehr gut in unsere langfristige Vision für den Übergang der Industrie im Hafen. Diese Entwicklung zeigt auch, wie wichtig eine klare und verlässliche Regierungspolitik für die Energiewende ist. In diesem Fall sorgen die Vorschriften über die Verwendung nachhaltiger Transportkraftstoffe dafür, dass die Unternehmen darauf vertrauen können, dass sie in Anlagen wie diese investieren können.“

Fortschrittliches Methanol ist ein vielseitiger erneuerbarer Kraftstoff, der unter anderem im Straßenverkehr, in der Schifffahrt und in der Luftfahrt eingesetzt werden kann und diesen Sektoren hilft, ihre CO2-Emissionen zu verringern und nachhaltiger zu werden.

Einer der größeren Zielkunden für die AMR-Anlage wird die Finco Fuel Group sein, ein weit verzweigtes Netz von Unternehmen, nämlich Gulf Bunkering, GoodFuels, Licorne Fuel, Dalergy Group und Gulf Netherlands. Sie haben ihren Sitz in den Niederlanden, Deutschland und der Schweiz. FinCo ist ein wichtiger Akteur bei der Bereitstellung verschiedener kohlenstoffarmer Energieträger, um den Straßen- und Wassertransport nachhaltiger zu gestalten.

Bart-Willem ten Cate; Renewables Strategy & Development FinCo Fuel Group: „Wir bei FinCo wollen den Anteil nachhaltiger, erneuerbarer Kraftstoffe schnell erhöhen, indem wir neue und innovative Produkte in unser Portfolio aufnehmen. Das Biomethanol, das GIDARA Energy in seiner Anlage Advanced Methanol Rotterdam herstellen wird, wandelt Abfallströme in einen erneuerbaren Kraftstoff um, den wir unseren Kunden als Ersatz für Diesel und Heizöl in der Schifffahrt anbieten können, sowohl in der See- als auch in der Binnenschifffahrt. Ein zusätzlicher Vorteil von Biomethanol ist, dass es nicht nur die CO2-Emissionen reduziert, sondern auch die lokale Luftqualität verbessert.“

Quelle und Grafik: Port of Rotterdam