Bremer Hafenmarketing mit vielen Aktivitäten

Bis 7. April 2022 treffen sich auf der FRUIT LOGISTICA in Berlin Fachleute aus über 90 Ländern, um ihre Produkte, Dienstleistungen und technischen Lösungen zu präsentieren. Die Messe gilt als führende Fachmesse für den globalen Fruchthandel. Die bremischen Häfen sind, wie in vielen Jahren zuvor, wieder mit einem von bremenports organisierten Messestand vertreten.

In den letzten Jahren haben regelmäßig über 75.000 Fachbesucher die Messe besucht. Auf ein ähnliches Ergebnis hoffen die Veranstalter auch in diesem Jahr.

Die Teilnahme an der FRUIT LOGISTICA ist der Startschuss für eine Vielzahl von Marketingaktivitäten der Hafenmanagement-Gesellschaft bremenports in 2022. Messehighlight wird der Auftritt der bremischen Häfen auf der Breakbulk Europe vom 17. bis 19. Mai in Rotterdam sein. Hier werden sich 15 Unternehmen aus der Breakbulk-Branche auf dem Gemeinschaftsstand präsentieren.

Weiter geht es dann im Herbst mit Messeauftritten auf der Breakbulk Americas in Houston und der transport logistics in Miami. Letzterer wird zusammen mit den Marketingkollegen aus Hamburg und Niedersachsen geplant.

Die Short Sea Shipping Days in Lübeck, die Korallenriffkonferenz in Bremen und der Deutsche Hydrographentag in Bremerhaven runden das vorläufige Messeprogramm ab.

Neben den Messeauftritt bereitet bremenports eine Reihe von neuen Aktivitäten vor, die im Laufe des Jahres realisiert werden. Eine wichtige Neuerung erwartet alle Kunden und Interessierte der bremische Häfen im Frühsommer. Die Homepage www.bremenports.de mit allen notwendigen Informationen rund um die bremischen Häfen wird runderneuert an den Start gehen und damit auch einen neuen Markenauftritt der Bremischen Häfen einleiten.

Ronald Schwarze, Marketing-Leiter bei bremenports: „Wir sind froh, die Webseite der bremischen Häfen und von bremenports mit dem Relaunch auf den neuesten technischen Stand zu bringen. Dies wird der erste Schritt in ein deutlich verbessertes Online-Angebot der bremischen Häfen sein.“

Auch die Kunden im Hinterland der bremischen Häfen müssen nicht länger auf den direkten Draht zu den bremischen Häfen warten. Neuss (28. April), Leipzig (07. Juli), Wien (15. September) und Stuttgart heißen die nächsten Stationen, an denen die Port Community aus Bremen und Bremerhaven zahlreich vertreten sein wird, um Kundenbeziehungen zu verstetigen und auszubauen.

Quelle und Foto: bremenports




Russland 2021 größter Handelspartner deutscher Seehäfen

Von Januar bis November wurden 24,1 Millionen Tonnen an Gütern mit Russland umgeschlagen, 45 % davon fossile Energieträger. Ukraine hat 0,6 Millionen Tonnen an Gütern umgeschlagen, 70 % davon Erzeugnisse der Land- und Forstwirtschaft, Fischerei

Die aktuellen Sanktionen gegen Russland dürften sich auch auf den Seeverkehr Deutschlands auswirken. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, war die Russische Föderation von Januar bis November 2021 mit rund 24,1 Millionen Tonnen wichtigster Handelspartner der deutschen Seehäfen. Danach folgten Schweden (23,7 Millionen Tonnen) und die Volksrepublik China (20,2 Millionen Tonnen). Zur Einordnung: Von Januar bis November 2021 wurden in den deutschen Seehäfen insgesamt 265,3 Millionen Tonnen im Warenverkehr umgeschlagen. Im Vergleich zum entsprechenden Vorjahreszeitraum 2020, der stark von den Auswirkungen der Corona-Pandemie geprägt war, ist dies ein Anstieg um 5,2 %.

Fossile Energieträger (insbesondere Kohle und Rohöl) sind wichtige Handelsgüter deutscher Seehäfen. Insgesamt wurden von Januar bis November 2021 rund 28,6 Millionen Tonnen dieser fossilen Energieträger in deutschen Häfen empfangen, wobei 31,0 % des Empfangs auf Kohle und 68,3 % auf Rohöl entfielen. Mehr als ein Drittel (37,7 %) davon kamen aus der Russischen Föderation, die mit 10,8 Millionen Tonnen auf Platz 1 der wichtigsten Handelspartner für fossile Energieträger der deutschen Seehäfen lag. Auf den weiteren Plätzen folgten die Vereinigten Staaten mit 4,8 Millionen Tonnen und das Vereinigte Königreich mit 3,1 Millionen Tonnen.

Im Seehandel Deutschlands mit der Russischen Föderation hat der Empfang von Gütern mit 89,2 % (21,5 Millionen Tonnen) den größten Anteil am Warenumschlag. Neben fossilen Energieträgern wie Kohle und Rohöl (10,8 Millionen Tonnen) wurden vor allem Kokerei- und Mineralölerzeugnisse (5,4 Millionen Tonnen) aus der Russischen Föderation empfangen. Aus deutschen Seehäfen in die Russische Föderation geliefert wurden von Januar bis November 2021 rund 2,6 Millionen Tonnen Güter. Im Vergleich zum Vorjahr ist das ein Rückgang um 10,0 %.

Die Schwarzmeerhäfen der Ukraine sind wichtige Teile der Infrastruktur des Landes. Das Umschlagvolumen der deutschen Seehäfen mit der Ukraine lag von Januar bis November 2021 bei rund 636 000 Tonnen und damit um 4,3 % über dem Wert des entsprechenden Vorjahreszeitraums. Dabei handelt es sich nahezu ausschließlich um Wareneingänge. Wichtigste Handelsgüter der Ukraine mit den deutschen Seehäfen waren mit einem Anteil von 70,3 % die Erzeugnisse der Land- und Forstwirtschaft, Fischerei wie beispielsweise Getreide. Die Ukraine gilt als Kornkammer Europas. Danach folgten mit einem Anteil von 20,7 % Erze, Steine und Erden sowie sonstige Bergbauerzeugnisse.

Methodische Hinweise:

Erfasst werden Schiffe mit einem Raumgehalt von mindestens 100 Bruttoraumzahl (BRZ). Unberücksichtigt bleiben dabei Fischereifahrzeuge und Fischverarbeitungsschiffe, Bohr- und Explorationsschiffe, Schlepper, Schubschiffe, Schwimmbagger, Forschungs-/Vermessungsschiffe, Kriegsschiffe und Schiffe, die ausschließlich zu nichtkommerziellen Zwecken verwendet werden sowie zu Bunker-, Versorgungs-, Reparaturfahrten und Ähnliches.

Die Daten zur Volksrepublik China sind ohne Taiwan und Hongkong.

Güter, die auf ihrem Transportweg in einem Zwischenhafen umgeladen werden (zum Beispiel auf kleinere Schiffe), sind in der Seeverkehrsstatistik dem Partnerhafen zugeordnet, in dem es zu der Umladung kam.

Quelle und Grafik: Destatis




Contargo betreibt Terminal Valenciennes für weitere 15 Jahre

Contargo North France hat eine europaweite Ausschreibung gewonnen und wird weiterhin das Containerterminal Ports de l’Escaut am Kai von Bruay-sur-l’Escaut/Saint-Saulve in der Nähe von Valenciennes betreiben. Der gerade erst unterzeichnete Vertrag trat am 1. Januar 2022 für eine Dauer von fünfzehn Jahren in Kraft.

Das 2015 in Betrieb genommene Containerterminal Escaut Valenciennes Conteneurs Terminal (EVCT) wächst kontinuierlich. 2017 wurde es erstmals erweitert und 2021 ein zweites Mal, wodurch seine Abfertigungskapazität auf heute 140.000 TEU pro Jahr stieg.

„Mit dieser modernen und leistungsfähigen Infrastruktur wollen wir die Wettbewerbsfähigkeit der Industrie- und Handelsunternehmen des Grand Hainaut stärken und die Attraktivität unserer Region verbessern. Die Lage am Canal Seine-Nord Europe wird langfristig noch mehr Wertschöpfung bringen. Wir freuen uns, unsere Partnerschaft mit Contargo fortzusetzen, einem der führenden europäischen Anbieter von multimodalen Terminals, der seit 1996 im Valenciennes aktiv ist“, sagte Bruno Fontaine, Präsident des Syndicat Mixte Docks Seine Europe/Escaut (Zweckverband Docks Seine Europe/Schelde).

Contargo verpflichtet sich mit der Vertragsverlängerung, das Containerterminal und die multimodalen Transportaktivitäten weiterzuentwickeln. Das Terminal wird vom Wachstum des kombinierten Verkehrs Fluss-Straße getragen und soll bald auch den kombinierten Verkehr mit der Eisenbahn anbieten. Kurzfristig sind mehrere Investitionen in die Umschlagsanlagen geplant, z. B. ein neuer Reachstacker und ein zweiter Portalkran.

„Wir sind von dem Entwicklungspotenzial des Industrie- und Logistikmarktes in der Region überzeugt und freuen uns, unsere Zusammenarbeit an diesem Standort fortzusetzen, der bereits der führende multimodale Containerterminal in Nordfrankreich ist“, so Gilbert Bredel, Managing Director von Contargo North France.

Für Thomas Löffler, Managing Director bei Contargo, zeigt dieses Engagement auch das Interesse von Contargo am französischen Markt im Bereich des Betriebs von Binnencontainerterminals: „Darüber hinaus tragen wir dazu bei, multimodale Infrastrukturen und Transportdienstleistungen in Europa auszubauen und so die nachhaltige Entwicklung im Verkehrssektor voranzutreiben“.

Quelle: Contargo, Foto: Syndicat Mixte Docks Seine Nord Europe Escau, Unterzeichnung des Vertrags für den Betrieb des Containerterminals der Ports de l’Escaut. Von links nach rechts: Gilbert Bredel, Managing Director von Contargo North France und Bruno Fontaine, Managing Director des Syndicat Mixte Docks Seine Nord Europe Schelde.




Bleibende Werte für die Branche geschaffen

Zum 31. Dezember 2021 hat Robert Breuhahn sein Amt als Geschäftsführer der Kombiverkehr KG niedergelegt. Breuhahn leitete seit Oktober 1993 die Geschicke der Kommanditgesellschaft mit Sitz in Frankfurt am Main und verantwortete bis zuletzt die Bereiche Vertrieb, Produktion, Unternehmenskommunikation, Recht und Versicherungen.

„Kombinierter Verkehr ohne Robert Breuhahn ist eigentlich undenkbar. Mit seinem unermüdlichen Einsatz, seiner sachlichen Analyse, seiner Fairness im Umgang mit Kunden und seiner verlässlichen Art als Person hat er über mehrere Jahrzehnte den Kombinierten Verkehr in Deutschland und Europa stark geprägt und erfolgreich gemacht. Er genießt das uneingeschränkte Vertrauen der Spediteure und das teilweise schon über Generationen hinweg“, sagt Hermann Lanfer, Verwaltungsratsvorsitzender der Kommanditgesellschaft. „Seine persönlichen Verdienste und Leistungen als Geschäftsführer waren außerordentlich und werden für das Unternehmen und die Logistikbranche bleibende Werte haben. Dafür danken ihm die Mitglieder des Verwaltungsrates, die Kommanditisten und die Mitarbeitenden des Unternehmens auf das Herzlichste.“ Dem Unternehmen bleibt Breuhahn mit seiner Expertise im Jahr 2022 verbunden. Alexander Ochs hat im Januar 2021 seine Nachfolge angetreten, der nun zusammen mit Armin Riedl die geschäftsführende Doppelspitze des Frankfurter Operateurs bildet.

Robert Breuhahn hat eine Ausbildung zum Speditionskaufmann absolviert und von 1974 bis 1976 Verkehrswirtschaft an der Deutschen Außenhandels- und Verkehrs-Akademie (DAV) in Bremen studiert. Am 1. März 1977 begann er seine Berufskarriere als kaufmännischer Mitarbeiter bei Kombiverkehr und bekam in den folgenden Jahren kontinuierlich mehr Verantwortung übertragen. Er übernahm zunächst die Leitung des Ressorts Verkauf National und anschließend die Gesamtverantwortung des nationalen und internationalen Vertriebs. Schließlich wurde er am 1. Oktober 1993 zum Geschäftsführer des Unternehmens berufen. Außerdem vertrat Robert Breuhahn Kombiverkehr auf nationaler und internationaler Ebene in Organisationen und Beteiligungsgesellschaften, etwa bei Bohemiakombi, Roland Umschlagsgesellschaft oder der Münchener Lokomotion GmbH sowie dem europäischen Dachverband UIRR, dessen Präsident er von 2012 bis Ende 2013 war.

Quelle und Foto: Kombiverkehr, nach 28 Jahren hat Robert Breuhahn seine Funktion als Geschäftsführer bei der Kombiverkehr KG zum 31. Dezember 2021 niedergelegt. Dem Unternehmen steht er weiterhin beratend zur Seite.




Ein gutes, glückliches und gesundes neues Jahr

Das alte Jahr neigt sich dem Ende zu – und es war sicherlich nicht das, was die meisten von uns erwartet haben. Aber Logistiker sind es gewohnt, in jeder Situation schnell, flexibel und kompetent zu reagieren und die besten Entscheidungen zu treffen.

In dem Sinne Glück Auf für ein vielleicht dieses Mal nicht ganz so überraschendes, dafür um so erfolgreicheres und vor allem gesundes 2022 – immer schön „negativ“ bleiben 😉

Bild von PublicDomainPictures auf Pixabay 




Gesegnete und gesunde Feiertage

Die Hafenzeitung wünscht allen Lesern, Freunden und Partnern wunderschöne, erholsame und besinnliche Feiertage – und natürlich alles alles Gute, ganz viele Geschenke und vor allen Dingen Gesundheit.

Auch 2021 war wieder ein Jahr, dass gerade uns Logistikern sehr viel abverlangte und derzeit auch noch abverlangt. Die meisten von uns haben sich inzwischen fast schon an die neuen Arbeitswelten rund um das Home- oder mobile Office gewöhnt, doch boten immer wieder neue Belastungen der globale Warenwege auch immer wieder neue Herausforderungen, die immer neue, flexible und einfallsreiche Lösungen verlangten.

Viele von uns haben ein weiteres Jahr ganz neue Wege eingeschlagen, neue Arbeitsweisen entdeckt und sich neu aufgestellt – nicht immer komplett freiwillig; aber in Weisen, wie sie noch vor einem Jahr unvorstellbar waren.

Das Jahr hat uns aber auch gelehrt, die kleinen Dinge zu schätzen, scheinbar Selbstverständliches zu achten. Und es hat sich gezeigt, dass verlässliche Partner für den gemeinsamen Erfolg das Wichtigste sind, wie sehr wir bei der täglichen Arbeit auf persönliche und verlässliche Kontakte aufbauen.

Das Team der Hafenzeitung möchten sich ganz herzlich bei Ihnen für Ihre Unterstützung und Treue in dieser außergewöhnlichen Zeit bedanken. Mit Optimismus durch den positiven Zuspruch schauen wir deswegen in die Zukunft.

Auch wenn wir als Logistiker nicht alle freie Tage genießen können sondern teilweise durcharbeiten, um die Versorgung der Nachbarn und Bürger zu sichern, so ist hoffentlich ein wenig Zeit, im Kreise der Familie und Lieben durchzuatmen. Ein paar geruh- und erholsame Tage zu verbringen, bevor wir alle im kommenden Jahr mit neuer Kraft die neuen Wege weiter verfolgen.

Wir freuen uns darauf.

Ihre Hafenzeitung




Wir müssen schneller werden

Vor dem Hintergrund der Notwendigkeit des Neubaus der Talbrücke Rahmede bei Lüdenscheid sagt NRWs Verkehrsministerin Ina Brandes: „Die aktuelle Situation an der Talbrücke Rahmede zeigt, dass wir bei Planung, Genehmigung und Bau erheblich schneller werden müssen. Das gilt insbesondere für die Realisierung von Autobahnbrücken.“

Dazu hatte das Ministerium für Verkehr Nordrhein-Westfalen bereits im Jahr 2020 eine Initiative in den Bundesrat eingebracht, um über ein Gesetz zur Beschleunigung von Investitionen für mehr Tempo bei Planung, Genehmigung und Bau zu sorgen.

Kernpunkt ist, dass Ersatzneubauten ohne Umweltverträglichkeitsprüfung und erneutes Planfeststellungsverfahren realisiert werden können. Damit wären wir mehrere Jahre schneller.

Eine Blaupause für eine neue Regelung zur Modernisierung von Bundesfernstraßen und Brücken wie an der A45 bei Lüdenscheid kann das „Infrastrukturpaket II“ sein, das wir in diesem Jahr in den Landtag eingebracht haben, um auf Landesebene für mehr Tempo bei Planung, Genehmigung und Bau von Straßen und Brücken zu sorgen.

Deshalb werde ich mich bei der neuen Bundesregierung am Beispiel der A45 dafür stark machen, dass wir eine Reform für Ersatzneubauten in Gang setzen. Mit unseren Infrastrukturpaketen auf Landesebene zeigen wir, wie beschleunigtes Planen, Genehmigen und Bauen funktionieren kann –im Interesse der Bürgerinnen und Bürger und der Wirtschaft Nordrhein-Westfalens.“

An einer gemeinsamen Videokonferenz von Autobahn GmbH, Straßen.NRW und des Verbandes Verkehrswirtschaft und Logistik NRW nahmen derweil mehr als 70 betroffene Logistik-Unternehmerinnen und -Unternehmer teil. Horst Kottmeyer, Vorsitzender des VVWL NRW und Unternehmer aus Bad Oeynhausen, resümiert: „Die schlechte Nachricht war sehr deutlich: Die alte Rahmedetalbrücke bei Lüdenscheid wird nicht mehr für Lkw befahrbar sein, bis zum Neubau vergehen mindestens fünf Jahre. Hier rächen sich Jahrzehnte der Unterfinanzierung unserer Verkehrsinfrastruktur. Wir stellen jedoch fest, dass sowohl die Autobahn GmbH und Straßen.NRW als auch die Politik die Dramatik der Situation für die Betroffenen voll und ganz verstanden haben und gemeinsam mit uns an Lösungen arbeiten. Bereits jetzt sind die Ampelschaltungen und Vorfahrtsregelungen auf den örtlichen Umleitungsstrecken an die Sperrung angepasst und dort bestehende Baustellen zurückgebaut worden. Jetzt gilt es, in einem beschleunigten Planungsverfahren die Bauzeit so kurz wie möglich zu halten. Wir sehen hier insbesondere bei der Umweltverträglichkeitsprüfung Potenzial zur Zeiteinsparung – schließlich ist der Eingriff in die Natur bei einem Ersatzbau ein anderer als bei einem Neubauprojekt. Darüber hinaus ist auch die Klagemöglichkeit so zu gestalten, wie dies bereits bei der Rheinquerung bei Leverkusen gehandhabt wird, nämlich dass eine Klage keinen Bauaufschub mit sich bringt und in einziger Instanz vor dem Bundesverwaltungsgericht geführt werden kann. Über unseren Weltverband IRU haben wir bereits unsere europäischen Schwesterverbände informiert, damit der internationale Verkehr die Sperrung großräumig umfährt und so die regionalen Ausweichrouten entlastet.

Letztendlich wird der unplanmäßig vorgezogene Neubau trotz aller momentan möglichen Beschleunigungen immer noch fünf Jahre dauern. Vor diesem Hintergrund fordern wir erneut eine Straffung des Planungsverfahrens in Deutschland. Fünf Jahre bleibt für die regional ansässige Transportlogistik eine zutiefst existenzbedrohend lange Zeit. Hier drängen wir auf staatliche Hilfsmaßnahmen, um die Unternehmen vor dem unverschuldeten Ruin zu bewahren. Gleichzeitig ist dieser Streckenausfall nicht nur ein örtliches Problem, denn beispielsweise führt ein Transport von Frankfurt nach Dortmund jetzt über den Kölner Ring, der durch Ausweichverkehre ebenfalls stärker belastet wird. Die zusätzlichen 45 Kilometer können je nach Tageszeit so einen Zeitverlust von über zwei Stunden mit sich bringen; auch dieser Ausfall von Infrastruktur belastet unsere Lieferketten weiter, welche von Fahrermangel und Corona ohnehin schon maximal angespannt sind.

Wir appellieren an die Auftraggeber, mit Fairness an eine Nachverhandlung bei betroffenen mittel- bis langfristigen Verträgen heranzugehen, da diese auf einer ganz anderen Grundlage kalkuliert wurden.“

Quelle: Ministerium für Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen und Verband Verkehrswirtschaft und Logistik Nordrhein-Westfalen e.V.
, Foto: VM/Ralph Sonderman




Susanne Kluthe wird Head of HR HGK Shipping

Mit Wirkung zum 1. Dezember 2021 übernimmt Susanne Kluthe (51) die Position als Head of Human Resources der HGK Shipping GmbH. In dieser zentralen Funktion verantwortet sie alle übergreifenden Personalaktivitäten der Länderorganisationen in Deutschland, den Niederlanden, Belgien, Frankreich und Luxemburg. Ihr Dienstsitz ist Duisburg.

Die HGK Shipping richtet damit ihre Personalstrategie weiter auf die kommenden Herausforderungen im Bereich Human Resources aus. Neben dem demographischen Wandel und dem zunehmenden Fachkräftemangel sind dies insbesondere die weitere Implementierung von „Green Work“, also der Förderung eines umweltbewussten Arbeitsumfelds, sowie die Adaption von „Future Work“, d. h. die Schaffung aller Voraussetzungen für die Arbeitswelt der Zukunft.

„Susanne Kluthe verfügt über die notwendige Erfahrung, um diesen Prozess wesentlich mitgestalten zu können. Sie wird uns dabei unterstützen, weiterhin ein attraktiver und erfolgreicher Arbeitgeber zu sein sowie unser Unternehmen und unsere Länderorganisationen für die Zukunft zu positionieren“, sagt Steffen Bauer, CEO der HGK Shipping.

Susanne Kluthe war in ihrer beruflichen Laufbahn in verschiedensten leitenden Funktionen namhafter Unternehmen wie der DB AG tätig, zuletzt bei der DB Engineering & Consulting GmbH in Duisburg. In ihrer dortigen Rolle als Mitglied der Regionalleitung und Leiterin HR Business Partner verantwortete sie die strategische und operative Personalführung des Unternehmens in der Region West. Susanne Kluthe absolvierte ein Studium der Rechtswissenschaften an der Universität Trier und legte das 2. Juristische Staatsexamen am Oberlandesgericht Düsseldorf ab.

Quelle: HGK Shipping, Foto: privat/ Alexander Vejnovic

 




Neubau der Verkehrszentrale

Nordrhein-Westfalen, mit seinen Ballungsräumen an Rhein und Ruhr, hat das dichteste und meistfrequentierte Autobahnnetz Deutschlands. Täglich millionenfach befahren, ist es zumindest zeitweise überlastet – vor allem durch den starken Pendler- und Güterverkehr. Anlässlich der Inbetriebnahme des Neubaus der Verkehrszentrale Leverkusen sagte Andreas Scheuer, Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur: „Es ist viel los auf unseren Autobahnen – und damit wachsen auch die Herausforderungen, den Verkehr sicher und effizient zu leiten.“

Scheuer weiter: „Die Digitalisierung eröffnet hier enormes Potenzial: In Nordrhein-Westfalen gibt es z.B. schon jetzt an rund 580 Autobahnkilometern die Möglichkeit, die Geschwindigkeiten und Fahrstreifenfreigaben dynamisch zu lenken. In der neuen Verkehrszentrale in Leverkusen können wir künftig alle Streckenbeeinflussungsanlagen und Verkehrsleitsysteme zentral steuern. Damit vermeiden wir Stau und erhöhen die Verkehrssicherheit. Wir zeigen hier, wie Zukunft geht: Die neue Verkehrszentrale ist ein Meilenstein für ein neues, intelligentes Verkehrsmanagement!“

Scheuer hatte im Dezember 2019 gemeinsam mit Hendrik Wüst, dem heutigen Ministerpräsidenten und damaligen Minister für Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen, den Grundstein für den Neubau der Verkehrszentrale gelegt.

Dr. Hendrik Schulte, Staatssekretär des Landes Nordrhein-Westfalen, betonte gemeinsam mit Stephan Krenz, dem Vorsitzenden der Geschäftsführung der Autobahn GmbH: „Stauvermeidung wünschen sich alle, die mit dem Auto unterwegs sind. Aber auch Verkehrssicherheit und Klimaschutz rücken immer stärker in den Fokus eines intelligenten, auf digitale Technologien gestützten Verkehrsmanagements.

Das aus Bundesmitteln finanzierte, rund 15 Mio. Euro teure Gebäude auf dem Leverkusener Mobilitätscampus wurde nach rund 22 Monaten Bauzeit fertiggestellt. Die Verkehrszentrale Leverkusen steuert bereits seit 2013 die Verkehrsbeeinflussungsanlagen auf den Autobahnen in NRW – seit Jahresbeginn 2021 unter dem Dach der neuen Autobahn GmbH des Bundes Niederlassung Rheinland.

Auf rund 580 Richtungskilometern von insgesamt etwa 2.200 Kilometern Autobahn in NRW sind Anlagen zur Streckenbeeinflussung (SBA) installiert, welche die Verkehrszeichen gezielt der Verkehrslage anpassen. Neben der zulässigen Höchstgeschwindigkeit können dies auch Warnhinweise, Überholverbote oder Vorgaben zur Fahrstreifennutzung sein. Hinzu kommen 129 dynamische Wegweiser mit integrierten Stauinformationen (so genannte dWiSta-Tafeln), über die der Verkehr im Fall von Verkehrsstörungen informiert und wenn möglich großräumig über Alternativrouten umgeleitet wird.

Darüber hinaus erfolgt eine Verkehrsbeeinflussung vor allem durch eine Zufluss-Steuerung an mittlerweile 98 Autobahnauffahrten in NRW. Sehr effektiv sind die landesweit sieben Anlagen zur temporären Freigabe des Seitenstreifens. „Durch eine solche Freigabe – zum Beispiel in den Spitzenstunden des Berufsverkehrs – kann die Streckenkapazität in diesen Zeiten um bis zu 30 % erhöht werden“, erläutert Anja Estel, Leiterin der Verkehrszentrale Leverkusen.

Die Anlagen zur Verkehrsbeeinflussung erhöhen die Verkehrssicherheit und verringern Staus und Verlustzeiten zum Teil deutlich. Dadurch entfalten sie eine relevante volkswirtschaftliche Wirkung. Gleichzeitig führt jeder vermiedene oder verkürzte Stau aber auch zu einer Reduzierung klimaschädlicher Abgase.

In der täglichen Praxis erfolgt die Entscheidung über die zu ergreifenden Maßnahmen auf der Basis der digitalen Informationen direkt von den Autobahnen, welche künftig an acht Arbeitsplätzen im Kontrollraum der neuen Verkehrszentrale zusammenlaufen. Ob Kamerabilder, Verkehrsdaten aus Messschleifen oder Informationen zur Witterung – auf insgesamt knapp 100 Monitoren behalten die Operator*innen in drei Schichten rund um die Uhr das Verkehrsgeschehen in NRW im Blick. In enger Abstimmung mit der Polizei und den Fachexpert*innen der Autobahn GmbH passen sie die Steuerung der Telematik sowie die nach außen kommunizierten Verkehrsinformationen den aktuellen Gegebenheiten an.

Die Verkehrszentrale Leverkusen plant, baut und betreibt jedoch nicht nur die Technik auf den Autobahnen – sie übernimmt auch zahlreiche koordinative Funktionen. Speziell dem Baustellenmanagement kommt dabei eine zentrale Rolle zu. Herr Dr. Hendrik Schulte, Staatssekretär des Landes Nordrhein-Westfalen, betont: „In den vergangenen Jahren haben wir in Nordrhein-Westfalen sehr viel in den Aufbau einer effektiven Baustellenkoordination investiert.“  Der Mobilitätscampus Leverkusen mit der unmittelbaren Nachbarschaft von Verkehrszentrale der Autobahn GmbH und Landesmobilitätszentrale des Landesbetriebs Straßenbau NRW steht dabei sinnbildlich für die partnerschaftliche Kooperation aller Akteure.
Da Mobilität nicht an den Landesgrenzen endet, steht auch die überregionale und internationale Vernetzung im Fokus der Verkehrszentrale Leverkusen. „Hervorzuheben sind speziell die strategische und operative Zusammenarbeit mit der Verkehrszentrale Deutschland und Rijkswaterstaat in den Niederlanden“, unterstreicht Stephan Krenz, Vorsitzender der Geschäftsführung der Autobahn GmbH.

Zur Erfüllung all dieser Aufgaben bietet der Neubau künftig Raum für insgesamt 63 Arbeitsplätze. Die vorgelagerte Textilfassade des Gebäudes dient dabei nicht nur als prägnantes Erkennungsmerkmal: Als Sonnenschutz unterstützt sie die Kühlung des klimatisierten Traktes. Verkehrsmanagement und Klimaschutz gehen in Leverkusen somit künftig gleich in mehrfacher Hinsicht Hand in Hand.

Quelle und Foto: Die Autobahn GmbH des Bundes
Niederlassung Rheinland
, (v.l.n.r.) Thomas Ganz, Gerhard Rühmkorf, Staatssekretär Dr. Hendrik Schulte, Stephan Krenz, Dr. Anja Estel




Rhenus expandiert in Beneluxl

Durch die Übernahme von zunächst 80 Prozent des belgischen Logistikunternehmens Wijnands Bulk Care Anfang Oktober 2021 baut Rhenus ihre Aktivitäten im Benelux-Raum aus. Dank der Integration der Wijnands-Standorte verstärkt Rhenus ihre Präsenz im Benelux-Markt. 

Rhenus und Wijnands werden künftig hauptsächlich im Bereich Massen- und Schüttguttransporte tätig sein. Die bereits vorhandenen Geschäfte der Rhenus in dieser Region werden nicht zuletzt mittels der über mehrere Jahrzehnte gesammelten Erfahrungen von Wijnands ergänzt.

„Neben großem regionalem Know-how bringt Wijnands vor allem seine mit einer einzigartigen Kühl- und Kippvorrichtung ausgerüsteten Fahrzeuge ein“, erklärt Thomas Maaßen, Geschäftsführer Rhenus Transport. Diese im Markt beispiellose Ausrüstung der Lkw garantiert in diesem Segment einen besonderen Produktmix.

Das ursprünglich 1934 gegründete Unternehmen Wijnands Bulk Care bietet von seinem Sitz im belgischen Lanaken aus vorwiegend Transporte in Westeuropa an. Die Geschäftsführung um Harold Wijnands wird um Sascha Hähnke, seines Zeichens Geschäftsführer Rhenus Transport, erweitert. Unterdessen zieht sich Miranda Frederiks-Wijnands aus der Unternehmensführung zurück.

„Wir sehen in Wijnands einen idealen Partner und eine hervorragende Ergänzung unseres logistischen Dienstleistungsangebots im Benelux-Raum“, betont Sascha Hähnke. Die Verkäufer der Anteile zeigen sich ebenfalls positiv: „Der Verkauf an die Rhenus Gruppe ist aus strategischer Sicht ein Gewinn für die Unternehmensgruppe und stärkt somit unsere Marktposition künftig erheblich“, verdeutlicht Harold Wijnands.

Quelle und Foto: Rhenus SE & Co. KG., besiegeln die Vertragsunterzeichnung: Sascha Hähnke, Thomas Maassen, Harold Wijnands und Miranda Frederiks-Wijnands. (Das Bild wurde in den Niederlanden aufgenommen, wo keine Abstands- und Maskenpflichten herrschen.)