Chancen einer Token-Ökonomie für Deutschland

Im Rahmen des »Fachdialogs Blockchain« des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) haben Forscherinnen und Forscher des Fraunhofer-Instituts für Materialfluss und Logistik IML gemeinsam mit einem interdisziplinären Forschungskonsortium unter Leitung der WIK Consult eine Studie erstellt, die die Umsetzung einer Token-Ökonomie untersucht. Weitere Untersuchungen zur Blockchain-Technologie im Hinblick auf Nachhaltigkeit und den Mittelstand laufen bereits.

Sogenannte Token haben das Potenzial, wirtschaftliche Prozesse effizienter und transparenter zu gestalten: Anstelle von papierbasierten Verträgen, Rechnungen oder Urkunden können Token im digitalen Raum Werte und Rechte jeglicher Art abbilden. Die Grundlage bildet dabei die Blockchain-Technologie, die es ermöglicht, Informationen dezentral und fälschungssicher zu speichern, zu verarbeiten und zu übertragen. So entsteht eine neue Form des Wirtschaftens: die Token-Ökonomie.

2019 hat sich die Bundesregierung mit der »Blockchain-Strategie« das Ziel gesetzt, die Token-Ökonomie zu fördern. Um zu untersuchen, welche Chancen und Herausforderungen sich für die Technologie in der Praxis ergeben, haben die beteiligten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mehr als 35 Vertreter aus Wissenschaft, Verbänden, Unternehmen und Start-ups im Rahmen des »Fachdialogs Blockchain« befragt.

Als Chance identifizierten die Experten vor allem, dass Deutschland als Vorreiter seine Digitalwirtschaft zu einer proaktiven, (teil-)autonomen Wirtschaft transformieren kann. Industrie und Verwaltung könnten von digitalisierten Prozessen profitieren. So entstehen neue Formen der Wertschöpfung, die entsprechendes Wirtschaftswachstum in Deutschland und Europa stärken können. Außerdem ergeben sich in einer Token-Ökonomie neue Geschäftsmodelle: »Projekte wie die Silicon Economy zeigen bereits, dass Unternehmen von einer Plattformökonomie auf Basis von Blockchain und Token profitieren können. Mithilfe der entwickelten Open-Source-Komponenten ist es möglich, Prozess- und Lieferketten vollständig zu digitalisieren. Im Zuge des Aufbaus des Europäischen Blockchain-Instituts in NRW entwickeln wir am Fraunhofer IML die Bausteine, um sichere, transparente und automatisierte Lieferketten mithilfe von Blockchain zu ermöglichen«, betont Prof. Michael Henke, Institutsleiter am Fraunhofer IML.

Projekte wie die Silicon Economy und zum Aufbau des Europäischen Blockchain-Instituts, in denen das Fraunhofer IML und seine Projektpartner für alle frei zugängliche Open-Source-Komponenten entwickeln, sind in Deutschland allerdings noch unterrepräsentiert, da digitale Plattformen häufig nicht mit kollaborativen Ökosystemen gleichgesetzt werden. Das Verständnis für Netzwerkökonomien ist allerdings notwendig, da die Teilnahme aller Supply-Chain-Partner an einem Blockchain-basierten Netzwerk entscheidend für eine erfolgreiche Umsetzung ist. Als Handlungsempfehlung empfehlen die Expertinnen und Experten deshalb, das Verständnis zu stärken und Best-Practice-Beispiele zu fördern.

Ein weiteres Hemmnis ist den Befragten zufolge das fehlende Wissen über die Token-Ökonomie. Oft müssen sich die Unternehmen ihr Know-how selbst aufbauen. Das ist vor allem für kleine und mittlere Unternehmen eine Herausforderung. Auch rechtliche Unklarheiten stellen eine Herausforderung dar. Dadurch gibt es nur wenige Unternehmen, die die Blockchain-Technologie bereits in ihre Prozesse integriert haben. Die Handlungsempfehlung der Expertinnen und Experten lautet, existierende Blockchain-Start-ups in Deutschland zu fördern, Anreize für weitere Gründungen zu schaffen und Wissenslücken durch Bildungsangebote an Hochschulen und Universitäten zu schließen. Mithilfe von Open-Source-Software ließe sich die Integration kleiner und mittlerer Supply-Chain-Partner unterstützen. Außerdem seien die rechtlichen Rahmenbedingungen anwendungsbezogen auszubauen, um etwa Fragen zur Haftung oder zum Datenschutz zu klären.

An die Erkenntnisse der Studie schließen die weiteren Module des »Fachdialogs Blockchain« an, die in den kommenden Monaten veröffentlicht werden: Im zweiten Modul »Nachhaltigkeit« stellen die Forscherinnen und Forscher dar, wie die Blockchain-Technologie zu einer nachhaltigeren Ökonomie und einem ressourcenbewussten Wirtschaften beitragen kann. Das dritte Modul »Mittelstand« zeigt anschließend, welche Potenziale sich für den Mittelstand ergeben und wie sich diese nutzen lassen.

Die komplette Studie zur Token-Ökonomie steht hier zum Download zur Verfügung: https://www.bmwi.de/Redaktion/DE/Publikationen/Digitale-Welt/blockchain-kurzstudie.html

Quelle und Foto: Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik IML




Hapag-Lloyd mit außergewöhnlich starkem Ergebnis

Hapag-Lloyd hat die ersten neun Monate 2021 mit einem EBITDA in Höhe von 8,2 Milliarden US-Dollar (6,8 Milliarden Euro) abgeschlossen. Das EBIT lag mit 6,9 Milliarden US-Dollar (5,8 Milliarden Euro) ebenfalls sehr deutlich über dem Vorjahresniveau. Zugleich verbesserte sich das Konzernergebnis auf 6,7 Milliarden US-Dollar (5,6 Billiarden Euro).

Die Umsätze stiegen im Neunmonatszeitraum 2021 um etwa 70 Prozent auf 17,9 Milliarden US-Dollar (15 Milliarden Euro) an. Wesentlich dazu beigetragen hat eine höhere durchschnittliche Frachtrate von 1.818 USD/TEU (9M 2020: 1.097 USD/TEU). Diese signifikante Steigerung beruht insbesondere auf einer anhaltend hohen Nachfrage nach Containertransporten bei zugleich knappen Kapazitäten. Zudem wuchs die Transportmenge auf 8.980 TTEU und lag damit um drei Prozent über dem Vorjahreswert.

Im Neunmonatszeitraum erhöhten sich die Transportaufwendungen um 16 Prozent auf 8,9 Milliarden US-Dollar (7,4 Milliarden Euro). Dazu trugen höhere Kosten für Containerhandling und ein gestiegener durchschnittlicher Bunkerverbrauchspreis bei, der in den ersten neun Monaten bei 452 USD/t (9M 2020: 402 USD/t) lag.

„Trotz aller operativen Herausforderungen haben wir ein außergewöhnlich starkes Neunmonatsergebnis zu verzeichnen. Allerdings stehen die globalen Lieferketten unter einem enormen Druck, der sich in der Peak Season im dritten Quartal weiter erhöht hat. Für Carrier, Häfen und Terminals, aber vor allem für die weltweiten Kunden, bringt das leider zusätzliche operative Belastungen mit sich. Wir werden nichts unversucht lassen, mit passenden Angeboten zu helfen und unseren Teil zur Lösung der Situation durch gezielte Investitionen und ein flexibles Kapazitätsmanagement beizutragen“, sagte Rolf Habben Jansen, CEO von Hapag-Lloyd.

Ausblickend erwartet Hapag-Lloyd, dass die Ertragsdynamik auch für den restlichen Jahresverlauf auf einem weiterhin hohen Niveau verbleibt. Entsprechend wurde am 29. Oktober der Ergebnisausblick für das Gesamtjahr angehoben: Für 2021 wird nun ein EBITDA in der Bandbreite von 10,1 bis 10,9 Milliarden Euro (bisher: 7,6 bis 9,3 Milliarden Euro) und ein EBIT in der Bandbreite von 8,7 bis 9,5 Milliarden Euro (bisher: 6,2 bis 7,9 Milliarden Euro) erwartet.

Der Finanzbericht für den Neunmonatszeitraum 2021 ist
hier abrufbar

Quelle und Foto: Hapag-Lloyd




Kontinuierliche Wissenentwicklung

Die Häfen stehen weltweit vor vielen Herausforderungen. Die Energiewende, die Digitalisierung und die neuen geopolitischen Verhältnisse sind Beispiele für Entwicklungen, die für die Verwalter und Manager von Häfen und für das Betriebsleben in den Häfen komplexe Fragen aufwerfen. Das erfordert eine kontinuierliche Wissensentwicklung.

Eine einzigartige Kooperation zwischen Rotterdamer Ausbildungsinstituten und dem Hafenbetrieb Rotterdam hat eine Antwort darauf und entwickelt Spitzenausbildungsprogramme für den internationalen Markt.

Die Partner in dieser Kooperation sind der Hafenbetrieb Rotterdam, dieRotterdam School of Management, das Erasmus Center for Urban, Port and Transport Economics (UPT) und STC International (Shipping and Transport College). Die Ausbildungsinstitute bringen neben ihrer langjährigen Erfahrung in der Entwicklung qualitativ hochwertiger Ausbildungsprogramme wissenschaftliche und praktische Kenntnisse in den Bereichen Hafenwirtschaft, strategisches und operatives Hafenmanagement und Führungsqualitäten mit. Der Hafenbetrieb Rotterdam bringt seine Erfahrung und sein Wissen aus der Entwicklung und Verwaltung eines der größten und modernsten Häfen der Welt ein.

In den Häfen und der Hafenwirtschaft sehen sich Manager auf allen Ebenen mit Herausforderungen und Entwicklungen konfrontiert, die sich zu beschleunigen scheinen. Die Rolle von Daten und IKT wird immer wichtiger und erfordert andere Qualitäten von den Mitarbeitern. Die Probleme werden immer komplexer und erfordern oft einen integrativen Ansatz, der über die Grenzen des „eigenen Bereichs“ hinausgeht. Darüber hinaus sind für die Änderung und Anpassung von Organisationen neue Formen an Führungsstilen erforderlich. Die sich in der Entwicklung befindlichen maritimen Ausbildungsprogramme zielen darauf ab, die modernsten Kenntnisse der Häfen mit den zugrunde liegenden wirtschaftlichen, geschäftsführenden und auch technischen Prinzipien zu verbinden. Das beinhaltet von der Kasuistik und von Fällen aus dem wirklichen Leben unterstützte Grundsätze bezüglich des Führungsstils, um Änderungen in der eigenen Organisation umsetzen zu können. Die verschiedenen Programme zeichnen sich durch eine spezifische Ausrichtung auf relevante Themen, eine bestimmte Zielgruppe wie z. B. Führungskräfte oder junge Fachkräfte sowie durch ihre Laufzeit und Form aus. Letzteres kann physisch, online oder eine diesbezügliche Kombination sein.

Das Portfolio wird in der kommenden Zeit ausgebaut. Die drei Bildungsparteien und der Hafenbetrieb Rotterdam arbeiten bereits seit einiger Zeit im Bereich Ausbildung in internationalen Häfen zusammen. Die ersten gemeinsamen Programme waren derPort Executive Leadership Circle und das Port Management Programme, die 2020 erfolgreich abgeschlossen, aber durch Corona bedingt vorübergehend nicht weitergeführt wurden. Im Jahr 2022 starten neue Ausgaben der bestehenden Ausbildungen. Darüber hinaus laufen Programme, in die die Partner in verschiedenen Formationen eingebunden sind. Die intensivere Zusammenarbeit, die aktuell realisiert wird, muss in den kommenden Jahren zu einem breiteren Angebot an maritimen Ausbildungsgängen führen, das nahtlos an die Nachfrage des internationalen Markts anknüpft.

Quelle: Port of Rotterdam, Foto: Port of Rotterdam/ Guido Pijper




Signal an Berliner Verhandlungspartner

Mehr Investitionen, mehr Innovationen und zügige Sanierungsmaßnahmen für die Wasserstraßen: Diese klare Forderung haben beim diesjährigen Schiffermahl der Schifferbörse zu Duisburg-Ruhrort e.V. Ehrengast Dr. Martin Brudermüller, Vorstandsvorsitzender der BASF, und Schifferbörsen-Vorsitzender Frank Wittig nach Berlin gesendet. Unisono betonten beide die Bedeutung der Binnenschifffahrt. Zu lange wären wichtige Investitionen in das System Wasserstraße geschoben worden. Jetzt sei es wichtig, zügig konkrete Maßnahmen umzusetzen.

Das Bekenntnis zur Binnenschifffahrt stand bereits in einigen Koalitionsverträgen, der politische Wille das System Wasserstraße dann auch in der Umsetzung zu stärken, war allerdings verhalten. Mit dem Schiffermahl der Schifferbörse zu Duisburg-Ruhrort sendet die Branche eine klare Botschaft an die koalierenden Parteien in Berlin: Die Binnenschifffahrt muss Priorität haben. Sie ist Teil der Lösung, um den Verkehrssektor nachhaltig zu gestalten und um die Straßeninfrastruktur zu entlasten. Für die Zukunft braucht die Branche eine klare Binnenschifffahrtsperspektive 2030.

Schifferbörsen-Vorsitzender Frank Wittig betont: „Nach einer jahrelangen Hängepartie muss es jetzt darum gehen, konkrete Maßnahmen und Projekte auch anzugehen und sie nicht nur auf dem Papier anzukündigen. Noch immer dauern Planung und Bewilligung zu lange. Deshalb unsere Botschaft an eine neue Bundesregierung: Gütertransport mit Binnenschiffen ist nachhaltig, effizient und entlastet die Verkehrsinfrastruktur. Die Politik muss das bei der Priorisierung der Investitionen anerkennen.“

Auch Ehrengast Dr. Brudermüller weiß um die Bedeutung der Binnenschifffahrt. Das Ludwigshafener Stammwerk liegt direkt am Rhein und ein Großteil der Logistik des Chemiekonzerns wird per Binnenschiff abgewickelt. Er betont: „Die Binnenschifffahrt hat beim Transport von Massengütern auf langer Strecke klare Vorteile. Sie entlastet den Straßen- und Schienenverkehr und ist ökologisch sinnvoller. Deutschland braucht eine starke Binnenschifffahrt.“

Das traditionelle Schiffermahl fand unter Corona-Auflagen im Gemeindehaus Ruhrort statt. Vor rund 130 geladenen Gästen würdigte Wittig den Einsatz der Verlader, Partikuliere und Reedereien in der Corona-Pandemie. Dank ihnen konnten die Lieferketten auch in schwierigen Zeiten aufrecht erhalten bleiben.

Quelle: Schifferbörse zu Duisburg-Ruhrort e.V., Foto: Schifferbörse zu Duisburg-Ruhrort e.V/ Jacqueline Wardeski, der Vorstand der Schifferbörse zusammen mit Ehrengast Dr. Martin Brudermüller. Von links: Gunther Jaegers, Detlef Kohlmeier, Femke Brenninkmeijer, Steffen Bauer, Frank Wittig, Dr. Martin Brudermüller, Heiko Brücker, Joachim Schürings, Dr. Gerhard Erdmann, Ocke Hamann, Roberto Spranzi. Dem Vorstand gehören außerdem an: Thomas Maaßen, Andreas Grzib, Thomas Groß, Martin Staats.




Virtuelles Gabelstapler-Training

Der Virtual-Reality-Simulator »LiftNick« des Fraunhofer-Instituts für Materialfluss und Logistik IML unterstützt Gabelstaplerfahrer beim Trainieren von Prozessen. Nun wird er in Zusammenarbeit mit dem Simulator-Hersteller »KW automotive« unter anderem für Berufsschulen und Unternehmen bereitgestellt.

Die Prozesse laufen wie in einem echten Lager ab: Der Gabelstaplerfahrer fährt durch die Regalreihen, transportiert die Waren und erledigt so Palettierungsaufträge. Beim Training mit dem Gabelstapler-Simulator »LiftNick« des Fraunhofer IML gibt es aber einen Unterschied: Die Nutzer trainieren die Abläufe in der virtuellen Realität (VR). Sie sitzen dabei in einem Simulator mit Lenkrad und Steuerknüppel und bewegen sich mithilfe einer VR-Brille durch das digitale Abbild einer real existierenden Lagerhalle. Dort können sie mit dem Gabelstapler und Gegenständen wie dem Scanner oder dem Fahrtenbuch interagieren und so die Prozesse im Lager realitätsgetreu einüben.

Den ersten Prototyp des Gabelstapler-Simulators »LiftNick« entwickelten die Forscher des Fraunhofer IML im gemeinsamen Enterprise Lab mit dem Logistikdienstleister DB Schenker. Nun werden die Simulatoren in Zusammenarbeit mit »KW automotive«, das unter anderem auch Simulatoren für den E-Sport baut, als Lizenz an Unternehmen und Berufsschulen verkauft.

»Durch die Zusammenarbeit mit unserem Industriepartner können nun alle Interessierten ihre Trainings mit unserer Software gestalten und von den Vorteilen eines Serious Games profitieren«, sagt Christoph Schlüter, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Fraunhofer IML.

Serious Games sind Trainingsanwendungen, die spielerische Elemente wie beispielsweise Highscores enthalten. Mithilfe einer Virtual-Reality-Brille tauchen Nutzer vollständig in die digitale Welt ein, was den Lerneffekt nachhaltig steigert. In der virtuellen Realität trainieren die Fahrer so verschiedene Prozesse wie den Schichtbeginn oder das Schichtende. Auch Ausnahmesituationen können simuliert werden, was das Gefahrenbewusstsein der Fahrer stärkt. Das direkte, audiovisuelle Feedback und die spielerischen Elemente sorgen für eine gesteigerte Motivation und dadurch für ein effizientes Training. Die Software ermöglicht es außerdem, dass der Betrieb in der realen Halle aufrecht erhalten wird und nicht für das Training unterbrochen werden muss.

Das Training richtet sich an Gabelstaplerfahrer, die bereits einen Stapler-Führerschein besitzen. Neben dem Training unterstützt die Software beispielsweise bei der Sicherheitsunterweisung, die die Fahrer jährlich ablegen müssen. Außerdem können die Forscher des Fraunhofer IML auf Anfrage beliebige Lagerumgebungen virtuell darstellen. So können Fahrer ein neues Lager schon vorab kennenlernen und müssen die Prozesse nicht erst vor Ort trainieren.

Interessierte können sich per E-Mail an liftnick@iml.fraunhofer.de wenden.

Quelle und Foto: Fraunhofer IML




Eröffnung des BPA Rotterdam Logistics Center

Im Rahmen einer feierlichen Zeremonie hat die Busan Port Authority das BPA Rotterdam Logistics Center offiziell eröffnet. Das 30.000 m2 große Distributionszentrum befindet sich im Distripark Maasvlakte West und trägt zu kürzeren und effizienteren Logistikketten zwischen Korea und Europa bei.

Die Hafenbehörde von Busan war der erste Kunde des inzwischen vollständig errichteten Distriparks Maasvlakte West. Dieses 78 Hektar große Gelände ist logistisch gesehen einer der besten Standorte in den Niederlanden. Unternehmen, die sich hier niederlassen, befinden sich buchstäblich im Herzen des größten europäischen Container-Hubs, von dem aus alle wichtigen europäischen Volkswirtschaften innerhalb von 24 Stunden erreichbar sind.

Der Distripark Maasvlakte West ist nur einen Katzensprung von hochfrequenten Hochsee-, Kurzstreckensee-, Binnenschiffs- und Bahnverbindungen entfernt. Der neue Distripark ist außerdem sehr günstig zur Autobahn A15, den Lkw-Parkplatz Maasvlakte Plaza und dem bestehenden Distripark Maasvlakte gelegen. Darüber hinaus verbindet die Betuwestrecke als Güterbahn die Maasvlakte mit dem europäischen Hinterland. Da alle (Tiefsee-)Terminals in der Nähe liegen, gelangt die entladene Fracht in kürzester Zeit zum Lager, was zu kurzen, zuverlässigen und damit sicheren Logistikketten führt.

Quelle und Foto: Port of Rotterdam, Feierliche Eröffnung des BPA Rotterdam Logistics Center in Anwesenheit des stellvertretenden Bürgermeisters Arjan van Gils, des Vorstandsvorsitzenden des Hafenbetriebs Rotterdam Allard Castelein und einer Delegation aus Korea, bestehend aus u.a. CEO der Busan Port Authority und dem Minister für Ozean und Fischerei.



„startport“ feiert 4-jähriges Bestehen

96 Startups. 15 wegweisende Pilotprojekte. Vier Jahre Innovationen im Bereich Logistik und Supply Chain. Anlässlich des vierten Geburtstags zieht die Innovationsplattform „startport“ eine positive Bilanz. Auf der digitalen Jubiläumskonferenz sprachen NRW- Wirtschafts- und Digitalminister Prof. Dr. Andreas Pinkwart, startport-Geschäftsführer Peter Trapp, sowie startport-Startup-Manager Alessandro Benassi über die Bedeutung digitaler Innovationen für die Logistikbranche und über das Konzept, das die Bedürfnisse von Logistik-Startups und Industrieunternehmen in optimaler Weise vereint.

Ein digitaler Ideen-Briefkasten, multilinguale Trainer für Produktion und Logistik, die cloudbasierte Verwaltung von Gabelstaplerflotten oder eine digitale 360°-Plattform für den Schienengüterverkehr – das sind nur einige der zahlreichen Ideen, die bei startport in den vergangenen Jahren weiterentwickelt und erfolgreich zum Einsatz gebracht wurden. Gegründet wurde startport im Oktober 2017. Das Ziel: Logistik-Startups fördern und Innovationen in die Logistik treiben. Warum diese Innovationen dringend gebraucht werden, erklärt Wirtschafts- und Digitalminister Prof. Dr. Andreas Pinkwart: „Wir stehen vor den größten Herausforderungen unserer Zeit: Digitalisierung und Klimaneutralität betreffen alle Bereiche – auch die Logistik.

Für eine zukunftsfeste und wachsende Branche sind Vernetzung und Wissenstransfer die Grundvoraussetzungen. startport geht mit seinem erfolgreichen Konzept genau in diese Richtung.“ Dass diese Rechnung in den vergangenen vier Jahren aufgegangen ist, sieht auch duisport-Vorstand Markus Bangen: „Die Zusammenarbeit mit den Startups ist eine echte Win-win-Situation für alle Beteiligten. Aktuell arbeiten wir bei duisport mit 14 Startups zusammen – 13 davon stammen aus den startport-Programmen.“

Was im ersten Jahrgang mit gerade einmal vier Startups begann, entwickelte sich bis heute zu einer etablierten Marke für Startup-Förderung im Ruhrgebiet. Knapp 100 junge Unternehmen erhielten seit 2017 die Gelegenheit, bei startport ihr Profil zu schärfen, Kontakte zu knüpfen, Partner, Kunden oder/und Investoren zu finden. Jüngst starteten 30 neue Startups in Batch #6 – facettenreich und international wie nie zuvor. „Ich freue mich sehr, dass sich startport in den vergangenen vier Jahren so positiv entwickelt hat“, sagt Peter Trapp. „Insbesondere bin ich stolz auf die vielen erfolgreichen Verbindungen, die wir bereits möglich machen konnten. Auch im sechsten Jahrgang stehen wieder viele hochmotivierte Startups in den Startlöchern, die an spannenden Technologien und in top aktuellen Themenbereichen arbeiten.“

Um die Startups bestmöglich zu unterstützen und neue Produkte und Services auf direktem Weg in die Logistikbranche zu treiben, setzt startport auf ein breites, wachsendes Partnernetzwerk. Insgesamt rund 40 Partner aus Wirtschaft und Wissenschaft unterstützen startport auf ganz unterschiedliche Art und Weise. So sitzen die RAG-Stiftung, duisport, der Initiativkreis Ruhr, die DIT Duisburg Intermodal Terminal GmbH, die Wirtschaftsbetriebe Duisburg, Borussia Dortmund und Bohnen Logistik beispielsweise als Exklusivpartner im Beirat. Sie alle verbindet dasselbe Ziel: den Weg zu ebnen für mehr zukunftsweisende Logistiklösungen.

Quelle: starport, Foto: krischerfotografie, der Stream läuft: digitale Jubiläums-Konferenz von startport.




Nachhaltige Säfte aus dem Rotterdam Food Hub

innocent, Hersteller von gesunden Getränken, eröffnet zum ersten Mal seit seiner Gründung im Jahr 1999 eine eigene Fabrik: den Blender. Nach einer Probezeit laufen diese Woche die ersten Säfte und Smoothies vom Band. Die Produktion hat eine Gesamtkapazität von bis zu 300 Millionen Litern pro Jahr für ganz Europa.

innocent war der erste Kunde, der Rotterdam Food Hub als Standort gewählt hat, weil seine Produkte und Zutaten hier viel kürzere Wege zurücklegen müssen, wodurch sich seine Logistikkette um 20 % verkürzt. Der Blender ist eine vollständig CO2-neutrale elektrische Getränkefabrik, in der sich alles um Nachhaltigkeit dreht. Die neue Fabrik wird mit über 200 neuen Arbeitsplätzen mehr Beschäftigung für Rotterdam und Umgebung schaffen.

Innocent erreicht sein Ziel der Nachhaltigkeit unter anderem durch die Gewinnung von Energie aus Windrädern und Sonnenkollektoren. Auch die Wärme aus der Fabrik wird wiederverwendet. Der Blender ist nicht nur CO2-neutral, sondern auch nachhaltig, weil er deutlich weniger Wasser verbraucht und weniger Abfall produziert. Im Rahmen der Zusammenarbeit der 500 B-Corps, die dieselben nachhaltigen Ziele verfolgen, wurde 2019 die Verpflichtung eingegangen, bis 2030 vollständig klimaneutral zu sein – 20 Jahre früher als im Pariser Klimaabkommen vereinbart. Allerdings hat innocent selbst das Ziel, bis 2025 durch Kompensationsprojekte kohlenstoffneutral zu arbeiten.

Um vollständig CO2-neutral arbeiten zu können, ist innocent eine Partnerschaft mit der in Rotterdam ansässigen Zero Emission Transport Company BREYTNER und dem Joint-Venture-Partner HN Post & Zonen eingegangen. Sie liefern eine komplette Flotte von elektrischen 50-Tonnen-LKW für den Tanktransport des Orangensaftes. Mit diesem Schritt legt innocent den Grundstein für einen vollständig emissionsfreien Verkehr in der Zukunft. Darüber hinaus hofft der Smoothie- und Saftproduzent, andere Unternehmen zu einem nachhaltigen, emissionsfreien Transport zu inspirieren.

Der Rotterdamer Hafen war für innocent die beste Wahl, da er dafür sorgt, dass die Wege für die Lieferung der Rohstoffe und den Vertrieb der Smoothies und Säfte viel kürzer sind als anderswo. Die Lieferkette von innocent läuft in Rotterdam zusammen; der Saft und andere Zutaten kommen in Containern im Rotterdamer Hafen an.

„Der Bau unserer eigenen Fabrik im Rotterdam Food Hub wird die Lieferkette von innocent um 20 % verkürzen. Aber das ist noch nicht alles. Vom Zeichenbrett bis zur Produktion wurde der Mixer unter dem Gesichtspunkt der Nachhaltigkeit entwickelt. Dieser ganzheitliche Ansatz und der Einsatz modernster Technologie machen Blender zu einer Fabrik, die besser für die Menschen, den Planeten und das Unternehmen ist,“ sagt Andy Joynson, der unschuldige Standortleiter.

Emile Hoogsteden, Kaufmännischer Direktor, Hafenbetrieb Rotterdam: „Wir sind stolz darauf, innocent als ersten Kunden im Rotterdam Food Hub begrüßen zu dürfen. Die Ankunft der nachhaltigen Blender-Fabrik passt sehr gut in das Konzept von Food Hub, das verschiedene frische und tiefgekühlte Lebensmittelströme aufnehmen will. Darüber hinaus decken sich die Nachhaltigkeitsziele von innocent nahtlos mit denen des Rotterdamer Hafens“.

Mit der Verwirklichung des Rotterdam Food Hub will der Hafenbetrieb Rotterdam seine Position als größter westeuropäischer Transithafen für Produkte aus Landwirtschaft und Gartenbau weiter ausbauen. Das Gewerbegebiet am Calandkanaal, am Eingang zur Maasvlakte, ist etwa 60 Hektar groß und wurde speziell für Unternehmen aus dem Bereich „Agrofood“ konzipiert.

Im Agrar- und Lebensmittelsektor werden verderbliche Waren umgeschlagen, und Schnelligkeit ist dabei entscheidend. Der Food Hub befindet sich daher an einem zentralen Punkt. Die großen Hochsee-Containerterminals sind nur einen Katzensprung entfernt, ebenso wie der Cool Port und die Kühlhäuser auf der Maasvlakte und im Eemhaven. Die Nähe von Greenports wie Barendrecht, Ridderkerk und Westland machen diesen Standort ebenfalls ideal. Ein weiterer Vorteil ist, dass auf dem Gelände des Rotterdam Food Hub verschiedene Einrichtungen gemeinsam genutzt werden können. Auf diese Weise können Kais und Einrichtungen u.a. in den Bereichen Transport, Lagerung, Zugangskontrolle und Zoll effizient gemeinsam genutzt werden.

Inzwischen ist mehr als die Hälfte des Geländes Rotterdamer Food Hub an Kunden vergeben worden. Weitere Unternehmen werden in den kommenden Jahren folgen.

Die Agrar- und Ernährungswirtschaft ist aufgrund des Bevölkerungs- und Wohlstandswachstums ein Wachstumsmarkt, insbesondere in den Schwellenländern. Nach den Vereinigten Staaten sind die Niederlande der größte Agrarexporteur der Welt. Im Jahr 2020 wurden fast 96 Milliarden Euro gehandelt. Dies hat dazu beigetragen, dass der Rotterdamer Hafen mit einem Umschlag von 19 Millionen Tonnen pro Jahr Marktführer in Westeuropa ist. Die Einrichtung des Rotterdam Food Hub ist eine Antwort auf den zunehmenden Bedarf von Unternehmen aus dem Agrar- und Lebensmittelsektor an Standorten mit kurzen Lieferketten.

Quelle, Video und Grafik: Port of Rotterdam




Hamburg Süd wird 150 – und ist bestens aufgestellt

Am 4. November um 11:30 Uhr war es genau 150 Jahre her, dass die Hamburg-Südamerikanische Dampfschifffahrts-Gesellschaft durch ein Dutzend Hamburger und englischer Kaufleute und eine Bank als erste Aktionäre gegründet wurde. Ziel waren zuverlässige Schiffsverbindungen zwischen Hamburg und Brasilien sowie der Rio-Plata-Gegend (Buenos Aires, Uruguay).

Noch heute gehört dieses Fahrtgebiet zu den Hauptstrecken der Hamburg Süd und das in Hamburg ansässige Unternehmen gehört in Brasilien, Argentinien und Uruguay zu den Marktführern in der Containerlogistik und -schifffahrt, wie auch zwischen nord- und südamerikanischen Häfen oder in den Ozeanischen Verkehren (Australien, Neuseeland). Als Spezialist für diese Nord-Süd-Strecken und die dort besonders viel transportierte Kühlladung wie Obst und Fleisch gehört die Hamburg Süd heute zum Weltmarktführer A.P. Moller – Maersk.

„Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter können stolz auf dieses Jubiläum sein, da sie das Unternehmen zu dem gemacht haben, was es heute ist: Einem Marktführer, was Zuverlässigkeit, Kundennähe und Service-Qualität angeht“, sagt Poul Hestbaek, CEO der Hamburg Süd. „Bei den großen Zukunftsthemen sind wir heute sehr gut aufgestellt – auch dank unserer Zugehörigkeit zu Maersk. Dazu gehören vor allem die Digitalisierung, die Dekarbonisierung der Schifffahrt und die Diversifizierung unseres Produktangebotes für unsere Kunden entlang der gesamten Logistikkette“, so Hestbaek weiter.

Als starke Marke unter dem Dach von Maersk bietet die Hamburg Süd ihren Kunden heute Zugang zur größten Schiffs- und Containerflotte der Welt sowie zum größten Netzwerk, was die weltweiten Verbindungen angeht. Dank zusätzlicher Leistungen
wie Zollabfertigung, Warehousing, Cold-Chain-Logistik oder Inlandstransporten ist die Hamburg Süd heute in der Lage, ihren Kunden integrierte Lösungen entlang der gesamten Logistikkette anzubieten. „Wir arbeiten derzeit an zahlreichen neuen Angeboten für unsere Kunden, von denen sie sehr profitieren werden“, so Poul Hestbaek. In ausgesuchten Ländern reicht dies heute bereits bis hin zu Luftfrachtangeboten für sehr eilige Ladung. „Neben dieser Diversifizierung unseres Produktangebotes werden die langjährigen, vertrauensvollen Beziehungen zu unseren Kunden sowie auch unser persönlicher und stets lokal verankerter Service weiter die Alleinstellungsmerkmale der Hamburg Süd bleiben“, betont er.

Das Internationale Maritime Museum Hamburg zeigt anlässlich des Jubiläums eine Sonderausstellung zur Geschichte des Unternehmens, die in Kooperation mit der Hamburg Süd entstand. Unter anderem ist die Gründungsurkunde von 1871 zu sehen. Ebenfalls aus Anlass des 150. Geburtstags erscheint im Koehler Verlag unter dem Titel „Hamburg Süd –150 Jahre auf den Weltmeeren“ eine umfassende Geschichte des Unternehmens in Buchform. Die Sonderausstellung wird am 4. November eröffnet und zehn Monate lang gezeigt. Anschließend wird die Ausstellung in Argentinien und Brasilien an geschichtsträchtigen Orten der Hamburg Süd zu sehen sein. Die Ausstellung wird gefördert von der Dr. August Oetker KG, dem langjährigen, früheren Eigentümer der Hamburg Süd.

Ebenfalls von Anfang November an steht ein von der Hamburger Künstlerin Jeannine Platz gestalteter 40-Fuß-Container der Hamburg Süd vor dem Museum (Dar-es-Salaam-Platz). Dieser war aus Anlass des nahenden Jubiläums bereits im Frühjahr 2020, mitten in der Corona-Pandemie, auf eine anderthalbjährige Reise an Bord verschiedener Schiffe rund um die Welt geschickt worden – als Symbol der globalen Verbundenheit in Zeiten geschlossener Grenzen.

Quelle und Foto: Hamburg-Süd




Anmeldung für Deutsch-Niederländische Businesswoche

Wie kann der Markteinstieg in den Niederlanden gelingen? Was ist bei der Entsendung in das Nachbarland zu beachten? Welche Chancen ergeben sich in den Branchen Agrobusiness und Bau auf der anderen Seite der Grenze? Was kann man von den Niederländern zum Thema Künstliche Intelligenz in der Logistik sowie der Industrie 4.0 lernen?

Antworten auf diese Fragen geben die Webinare im Rahmen der Digitalen Deutsch-Niederländischen Businesswoche, zu der die Industrie- und Handelskammer (IHK) Mittlerer Niederrhein gemeinsam mit Partnern vom 22. bis 26. November einlädt. Die Premiere der Veranstaltung im vergangenen Jahr war mit mehr als 500 Teilnehmern, 16 Webinaren und 170 Matching-Gesprächen ein großer Erfolg.

„Vor allem in den Bereichen Vertrieb und Marketing gibt es klare Unterschiede in der Geschäftskultur“, sagt Aldo Lodder, zuständig für die Absatzberatung bei der Deutsch-Niederländischen Handelskammer. Der niederländische Generalkonsul in Düsseldorf, Peter Schuurmann, empfiehlt: „Unternehmen sollten sich gut auf ihren Start im Nachbarland vorbereiten und dafür das umfangreiche Angebot der Deutsch-Niederländischen Businesswoche nutzen.“

Die digitale Veranstaltung bietet auch die Möglichkeit zum virtuellen Matchmaking mit anderen interessierten Unternehmern. „Die digitale Businesswoche ist offen für alle Branchen und richtet sich an Unternehmerinnen und Unternehmer und sonstige Entscheidungsträger mit Interesse an grenzüberschreitenden Geschäftsbeziehungen“, erklärt Jörg Raspe, Referent im Bereich International der IHK Mittlerer Niederrhein.

Alle Angebote der digitalen Deutsch-Niederländischen Businesswoche sowie eine Anmeldemöglichkeit sind auf der Webseite www.wirtschaftsforum-ihk.de zu finden. Ansprechpartner ist Jörg Raspe, Tel. 02131 9268-561 (E-Mail: joerg.raspe@mittlerer-niederrhein.ihk.de).

Quelle und Foto: IHK Mittlerer Niederrhein