Zweite Ausbaustufe startet im Spätherbst

Über ein Jahrzehnt lang begleitete den Hamburger Hafen die Diskussion, um eine Vertiefung der Fahrrinne. Jetzt kann der größte Seehafen Deutschlands endlich aufatmen. „Durch die Fahrrinnenanpassung werden die Anlaufbedingungen zum Hamburger Hafen deutlich verbessert. Das betrifft nicht nur eine bessere und damit wirtschaftlichere Ausnutzung der Schiffe durch höherer Tiefgänge sondern insbesondere die nautischen Anlaufbedingungen. Das Fahrwasser wurde streckenweise verbreitert, neue Richtfeuerlinien und Quermarkenfeuer erleichtern die Navigation und auch Begegnungsverkehre besonders breiter Schiffe werden durch die neue Begegnungsbox deutlich erleichtert“, erläuterte Jörg Pollmann, Leitender Nautischer Direktor des Hamburger Hafens während des PORTtalk live von Hafen Hamburg Marketing (HHM).

Im Verlauf des Talk-Formats, das von Stefan Breitenbach, Leiter der Projektabteilung bei HHM , moderiert wurde, wies Pollmann nochmals daraufhin hin, dass die Schiffe auch mit größeren Tiefgängen und den damit veränderten Manövriereigenschaften sicher den Hafen anlaufen können. „Es ist gut und richtig, dass wir die Fahrrinnenanpassung in zwei Schritten umsetzen, damit die Schiffsführungen, insbesondere aber auch die Lotsen die Gelegenheit haben, Erfahrungen mit diesen Veränderungen zu sammeln. Ich freue mich auf die kommende zweite Stufe der Fahrrinnenanpassung, damit der Hamburger Hafen seine Umschlagpotenziale verbunden mit sicheren Schiffsverkehren wieder voll ausschöpfen kann“, sagte Pollmann. Er kündigte an, dass die angepasste Fahrrinne wohl im Spätherbst komplett freigegeben wird.

Bund und die Hansestadt Hamburg haben dafür 780 Millionen Euro in den Wirtschaftsmotor Hafen Hamburg investiert. Und die Aussichten sind damit wieder besser. „Als größter deutscher Seehafen ist der Hafen Hamburg von größter logistischer Relevanz. Deshalb ist es sehr erfreulich, dass die durch die Fahrrinnenanpassung ermöglichten verbesserten Tiefgänge ab der zweiten Jahreshälfte 2021 voll ausgeschöpft werden können. Damit wird es auch sehr großen Seeschiffen möglich sein, den Hamburger Hafen ohne Einschränkungen anzulaufen, was den Hafen wettbewerbs- und zukunftsfähig macht“, sagte Norbert Brackmann MdB, Koordinator der Bundesregierung für die Maritime Wirtschaft.

Von Seiten der Reeder und Terminalbetreiber wurde die Anpassung der Fahrrinne schon lange sehnlichst erwartet. Doch Hamburg sollte auch noch weitere Aspekte verbessern. „Hamburg ist ein fester Bestandteil des Netzwerks für Containerlinien. Es wird jedoch weiter an der Wettbewerbsfähigkeit gearbeitet, und da ist der Ausbau der Elbe nur ein Teilaspekt“, betonte Christian Kanngiesser, Regional Operations Manager bei der MSC Mediterranean Shipping Company.

So ist beispielsweise auch der Containerterminal-Betreiber Eurogate dabei, die Wettbewerbsfähigkeit zu steigern. „Wir begrüßen ausdrücklich die Fertigstellung der Fahrrinnenanpassung und hoffen nun gemeinsam mit unseren Kunden diese neue Flexibilität in zusätzliches Container-Volumen ummünzen zu können. Wir haben in Hamburg durch umfangsreiche Investitionen wie die Ertüchtigung des Liegeplatz 6 die Voraussetzung dazu getroffen und werden auch weiterhin an der Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit arbeiten“, sagte Jörn Kamrad, Leiter Vertrieb bei Eurogate.

So ist die neue Fahrrinne bereits jetzt auf dem Weg ein Erfolgsmodell zu werden. Sie möchten sich den PORTtalk live anschauen? Hier ist der Link.

Quelle und Foto: HHM, HHM-Moderator Stefan Breitenbach im Gespräch mit den Referenten beim PORTtalk live zum Thema Fahrrinne




Staatliche Beihilfen für Güter- und Personenverkehr

„Die Maßnahmen werden Unternehmen des Schienengüter- und des Schienenpersonenverkehrs in Deutschland dabei helfen, die durch die Corona-Pandemie verursachte schwierige Lage zu bewältigen. Die Maßnahmen werden dazu beitragen, die Wettbewerbsfähigkeit des Schienenverkehrs mit anderen Verkehrsträgern entsprechend den Zielen des europäischen Grünen Deals zu wahren. Wir arbeiten weiterhin mit den Mitgliedstaaten zusammen, damit nationale Unterstützungsmaßnahmen im Einklang mit den EU-Vorschriften so schnell und wirksam wie möglich eingeführt werden können“, so Exekutiv-Vizepräsidentin Margrethe Vestager.

Die beiden Regelungen werden eine verstärkte öffentliche Förderung der Verlagerung des Güter- und Personenverkehrs von der Straße auf die Schiene gewährleisten.

Die Förderung im Rahmen der Regelungen wird in Form einer Senkung der Entgelte gewährt, die Eisenbahnunternehmen sowohl im Schienengüterverkehr als auch im Schienenpersonenfernverkehr für den Zugang zur Schieneninfrastruktur entrichten. Die Maßnahmen werden somit dazu beitragen, einen Verlust von Marktanteilen des Schienenverkehrs gegenüber konkurrierenden Verkehrsträgern zu verhindern.

Mit der ersten Maßnahme, deren Mittelausstattung auf 2,1 Mrd. Euro geschätzt wird, werden Unternehmen des Schienenpersonenfernverkehrs um rund 98 Prozent der für die Zeit vom 1. März 2020 bis zum 31. Mai 2022 anfallenden Infrastrukturentgelte entlastet.

Mit der zweiten Maßnahme wird eine bestehende Beihilferegelung aus dem Jahr 2018 zur Unterstützung von Schienengüterverkehrsunternehmen in Deutschland geändert. Die mit geschätzten 410 Mio. Euro dotierte Änderung wird die Förderung auf rund 98 Prozent der von den Schienengüterverkehrsunternehmen in der Zeit vom 1. März 2020 bis zum 31. Mai 2021 gezahlten Infrastrukturentgelte erhöhen. Die Maßnahme schließt sich an eine vergleichbare Mittelerhöhung für die Zeit vom 1. Juni bis zum 31. Dezember 2021 an, die im vergangenen Mai von der Kommission genehmigt wurde.

Die Kommission hat festgestellt, dass die Maßnahmen Vorteile für die Umwelt und die Mobilität mit sich bringen, da sie den im Vergleich zum Straßengüterverkehr weniger umweltbelastenden Schienenverkehr fördern und zugleich Staus im Straßenverkehr reduzieren. Sie kam ferner zu dem Schluss, dass die Maßnahmen verhältnismäßig und notwendig sind, um das angestrebte Ziel – die Förderung der Verkehrsverlagerung von der Straße auf die Schiene – zu erreichen, und dass sie keine übermäßigen Wettbewerbsverzerrungen bewirken.

Außerdem steht die Ermäßigung von Infrastrukturentgelten mit der Verordnung (EU) 2020/1429 im Einklang. Diese Verordnung bietet eine Grundlage und schafft einen Anreiz für die Mitgliedstaaten, die Ermäßigung, den Erlass oder die Stundung von Entgelten für den Zugang zu Schieneninfrastruktur befristet zu genehmigen, auch wenn die Entgelte dann unter den direkten Kosten liegen.

Die Kommission gelangte deshalb zu dem Schluss, dass die Maßnahmen mit den EU-Beihilfevorschriften im Einklang stehen, insbesondere mit den 2008 erlassenen Leitlinien für staatliche Beihilfen an Eisenbahnunternehmen (Eisenbahnleitlinien).

Die Eisenbahnleitlinien enthalten Präzisierungen zu den in den EU-Verträgen festgelegten Regeln für die öffentliche Förderung von Eisenbahnunternehmen und Orientierungshilfen hinsichtlich der Vereinbarkeit staatlicher Beihilfen für Eisenbahnunternehmen mit den EU-Verträgen.

Sobald alle Fragen im Zusammenhang mit dem Schutz vertraulicher Daten geklärt sind, wird die nichtvertrauliche Fassung des Beschlusses über das Beihilfenregister auf der Website der GD WettbewerbDiesen Link in einer anderen Sprache aufrufenEN••• der Kommission unter der Nummer SA.63635 zugänglich gemacht. Über neu im Internet und im Amtsblatt veröffentlichte Beihilfebeschlüsse informiert der elektronische Newsletter Competition Weekly e-News.

Quelle: HHM, Foto: HPA / Andreas Schmidt-Wiehoff

 




BME: Yantian hat gravierende Auswirkungen

Die im Mai erfolgte coronabedingte Schließung des südchinesischen Handelshafens Yantian hat gravierende Auswirkungen auf die globalen Lieferketten und Warenströme. Die Beeinträchtigungen sind noch größer als während der Schiffshavarie im Suezkanal Ende März. Denn die Teilschließung von Yantian hat mehr Container betroffen als die Blockade im ägyptischen Schifffahrtskanal. Das ist eines der zentralen Ergebnisse einer aktuellen BME-Umfrage unter 166 deutschen Unternehmen, von denen 104 direkt in China vor Ort tätig sind.

„Zu Beginn unserer Ende Juni gestarteten Umfrage war der Hafen von Yantian noch nicht wieder voll in Betrieb“, teilt BME-Vorstandsvorsitzende Gundula Ullah in Eschborn mit. Die lokale Verwaltung habe ab 21. Mai Quarantäne-Maßnahmen und coronabedingte Betriebsschließungen verfügt. Seitdem sei ein Teil der Anlegeplätze und Kräne für rund einen Monat nicht verfügbar gewesen. Vor den Hafengewässern habe sich zeitweise ein Stau von über 130 Container-Schiffen gebildet. „Zwischenzeitlich wurden über Yantian nur knapp 40 Prozent der üblichen Containermenge verschifft“, informiert Ullah.

Vor allem für die Technik und Elektronikbranche seien die zwischenzeitlichen bei der Container-Verladung eingetreten Verzögerungen und Beeinträchtigungen ein Problem: So laufen normalerweise rund 90 Prozent aller Elektronikexporte aus der Volksrepublik über den Hafen von Yantian. Auf die Stadt entfallen rund zehn Prozent der chinesischen Ausfuhren. Mit Warenlieferungen im Wert von über 700 Milliarden US-Dollar ist die Provinz Guangdong die mit Abstand exportstärkste Region des Landes.

Da weltweit nur die Häfen in Shanghai, Ningbo und Singapur mehr Container im Jahr verladen als Yantian, könnten die jetzt eingetretenen Verzögerungen die globalen Lieferketten und Lieferantenstrukturen empfindlich treffen. Allerdings habe der südchinesische Hafen – er verbindet die Industriemetropole Shenzhen mit dem Ausland – Anfang Juli seine Verladeaktivitäten wieder vollständig aufgenommen.

Der Yantian International Container Terminal (YICT) verarbeitet – fast wie vor Ausbruch der Corona-Krise – rund 40.000 TEU Container am Tag und bewegt sich damit nahe der Vollauslastung. „Die von uns befragten Unternehmen rechnen allerdings damit, dass auch die vollständige Inbetriebnahme des Hafens zu längerfristigen Beeinträchtigungen führen wird. Die zu erwartenden mehrwöchigen Beeinträchtigungen dürften solange anhalten, bis die Logistik wieder weitgehend reibungslos funktioniert“, betont Riccardo Kurto, China-Beauftragter des BME.

Die vom BME ebenfalls befragten 104 deutschen Unternehmen in China zeigen sich zwar auch betroffen, jedoch nicht im gleichen Maße wie die 62 in der Bundesrepublik ansässigen Firmen. Allerdings gehen auch sie davon aus, dass sich die Teilschließung des Hafens bereits mittelfristig auf interne Arbeitsabläufe negativ auswirken wird.

Die fast vierwöchige Beeinträchtigung der Verladearbeiten im Hafen Yantian könnte nach Kurtos Einschätzung auch eine Abwärtsspirale für benachbarte Häfen bedeuten. Dies würde dann insbesondere die Häfen in Nansha und Shekhou im nahe gelegenen Guangzhou betreffen. Das BME-Büro in China verweist allerdings in diesem Zusammenhang darauf, dass derzeit beide genannten Häfen unter Vollauslastung an ihren Kapazitätsgrenzen arbeiten.

Die BME-Umfrage gab auch Antworten auf konkrete Auswirkungen der Situation in Yantian auf die Geschäftsaktivitäten deutscher Unternehmen. So befürchten knapp 30 Prozent anhaltenden Containermangel und 57 Prozent höhere Fracht- und Logistikkosten. Kapazitätsengpässe bei Frachten erwarten fast zwei Drittel der befragten deutschen Firmen. Das Umplanen von Frachtrouten ist für 50 Prozent ein Thema. Mit Produktionsengpässen sowie verspäteten Lieferungen von und nach China rechnen 29 Prozent bzw. 50 Prozent der Befragten.

„Wie bereits zu Beginn der COVID-19-Pandemie empfehlen wir unseren Mitgliedern, mittel-und langfristig geeignete Lieferanten in zusätzlichen Märkten und Regionen aufzubauen. Auf diese Weise lassen sich Ausfallrisiken oder Lieferverzögerungen am besten abmildern“, sagt Kurto. Auch im Beschaffungsmarkt China ließen sich einige Veränderungen anstoßen. So unterstützt das BME-Büro in Shanghai seine Mitglieder über die Sino-European Procurement Plattform (SEPP) bei der Identifikation und dem Aufbau neuer Lieferanten im Südwesten Chinas. Dabei handelt es sich um ein Kooperationsprojekt zwischen dem BME, der Provinz Sichuan und den Städten Chengdu und Pujiang.

Das BME-Büro in Shanghai könne auch mit Informationen aus erster Hand behilflich sein und deutschen Unternehmen lokale Einschätzungen zur weiteren Entwicklung in der größten Volkswirtschaft Asiens zur Verfügung stellen. „Gerade der lokale Kontakt kann bei dynamischen Entwicklungen wie aktuell in China von großem Vorteil sein“, fügt Kurto abschließend hinzu.

Die Umfrage-Ergebnisse „BME Pulse Check: Yantian – the next Supply Chain Crisis?“ finden Sie hier.

Quelle: BME, Foto: Port of Rotterdam




Magnor wird neuer CONTRACT-Vorstand

Matthias Magnor verstärkt den Vorstand der BLG LOGISTICS und übernimmt am 1. Oktober 2021 die Verantwortung für den Geschäftsbereich CONTRACT. Er folgt auf Jens Wollesen, der das Unternehmen auf eigenen Wunsch verlässt.

Der Sechsundvierzigjährige war zuletzt als Chief Operating Officer (COO) und Mitglied des Executive Board bei Hellmann Worldwide Logistics mit Sitz in Osnabrück tätig und verantwortete die Bereiche Road, Rail und CEP. Von 2014-2015 war er als Chief Executive Officer für die LH Bundeswehr Bekleidungsgesellschaft, Köln, in der Versorgung von Streitkräften und Zivilpersonal der Bundeswehr und Bundespolizei tätig.

Der gebürtige Osnabrücker besitzt eine umfangreiche Expertise im Bereich Supply Chain Management, Logistik, Dienstleistungen und Handel. Magnor ist diplomierter Betriebswirt (University of Portsmouth) und hält einen Executive MBA in Logistics und Supply Chain Management der Universität St. Gallen.

„Wir freuen uns sehr, dass Matthias Magnor als international erfahrener Manager mit besten Marktkenntnissen den Geschäftsbereich CONTRACT weiter entwickeln wird“, sagt Dr. Klaus Meier, Vorsitzender des Aufsichtsrats der BREMER LAGERHAUS-GESELLSCHAFT –Aktiengesellschaft von 1877– . „Der Aufsichtsrat dankt Jens Wollesen für die stets gute Zusammenarbeit. Er hatte in den letzten fünf Jahren erfolgreich neue Märkte und Kundensegmente erschlossen. Wir wünschen ihm für seine berufliche und private Zukunft nur das Beste.“

Quelle und Foto: BLG Logistics




Optimierter Einsatz von Portalhubwagen

Ein wesentlicher Schlüssel für die Wettbewerbsfähigkeit von Häfen sind die Liegezeiten der Schiffe. Gefordert sind möglichst kurze Lösch- und Ladezeiten. Eine zentrale Rolle können dabei Portalhubwagen spielen. Diese Spezialfahrzeuge für Containertransporte auf Terminals hatte das nun abgeschlossene Forschungs- und Entwicklungsprojekt „STRADegy“ im Fokus. Partner waren das BIBA – Bremer Institut für Produktion und Logistik an der Universität Bremen und Terminalbetreiber EUROGATE.

Mehr als 20.000 Container befördern die großen Container-Schiffe inzwischen. Wo diese Mega-Carrier anlegen, erwarten die Reedereien eine schnelle Abfertigung. Ein wesentlicher Schlüssel für die Wettbewerbsfähigkeit von Häfen sind die Liegezeiten der Schiffe. Gefordert sind möglichst kurze Lösch- und Ladezeiten. Eine zentrale Rolle können dabei Portalhubwagen spielen. Diese Spezialfahrzeuge für Containertransporte auf Terminals sowie die für sie relevanten Prozesse hatte das nun abgeschlossene Forschungs- und Entwicklungsprojekt STRADegy im Blick. Partner waren das BIBA – Bremer Institut für Produktion und Logistik an der Universität Bremen und Terminalbetreiber EUROGATE. Betrachtet haben sie sie die Sicherheit und die Effizienz durch Vernetzung und Automatisierung von Portalhubwagen (englisch Straddle Carrier).

Optimierte Prozesse rund um die Be- und Entladung sind die Voraussetzung dafür, eine hohe Produktivität bei Umschlagsleistungen zu gewährleisten. Hier lässt sich ein Wettbewerbsvorteil generieren, und die Digitalisierungstechnologien bieten vielfältige Möglichkeiten dafür. Das ist zusammengefasst das Ergebnis des vierjährigen Projekts, für das am „EUROGATE Container Terminal Wilhelmshaven“ eine Pilotanlage entstand. Untersucht wurde der Einsatz fahrerloser Portalhubwagen hinsichtlich der Technik, der Organisation und der Wirtschaftlichkeit.

In Europas Häfen waren Straddle Carrier bisher weitestgehend von der Automatisierung ausgenommen. Sie gilt als eine besondere technische Herausforderung. Ziel des STRADegy-Projektes war die Entwicklung und Erprobung eines leistungsfähigen Automatisierungssystems. Dieses musste den Anforderungen von Mega-Terminals und wachsenden Schiffsgrößen entsprechen, modular und skalierbar sowie systemtechnisch zukunftsfähig sein. Der Einsatz unter den Struktur- und Klimabedingungen bestehender Container-Terminals in Nordeuropa war eine weitere wichtige Bedingung. Zudem musste das System zukünftig mit tragbarem Aufwand in den laufenden Terminalbetrieb integriert werden können. Im Fokus standen Sicherheit, Effizienz und Wettbewerbsfähigkeit.

Im Projekt wurden zahlreiche Einzelergebnisse erzielt, zum Beispiel zu einer grundlegend neuen Sicherheitsarchitektur sowie zu einer normenkonformen und zugleich aufwandsarmen Trennung von Mensch und Maschine im Betrieb sowie bei Reparatur und Wartung. Das Zusammenwirken der automatischen Straddle Carrier (Auto-SC) mit den manuell betriebenen Containerkranen für Lösch- und Ladevorgänge war ein weiterer wichtiger Erfolg. Zentrale Voraussetzung unter anderem auch dafür sind die den speziellen Bedarfen entsprechenden Kommunikationssysteme. Hier wurden im Projekt Kommunikationsarchitekturen entwickelt und erprobt, die die Anforderungen hinsichtlich Latenzzeiten und Datenvolumina zuverlässig erfüllen.

Um zu analysieren, inwieweit sich Auto-SC für den Einsatz in Mega-Terminals mit hohen Betriebslasten eignen, wurde eine Kombination aus einer Simulation der Prozessabläufe und einer Computer-Emulation angewandt. Dabei zeigte unter anderem die Wirtschaftlichkeitssimulation des entwickelten Systems positive Ergebnisse.

Die Betrachtungen konzentrierten sich auf die Sicherheit sowie auf technische und wirtschaftliche Risiken bei der Automatisierung bestehender Terminals. Hierzu wurden Leitfäden zur Ausgestaltung der Suprastruktur, der IT-Systeme, der Umschlagsprozesse sowie des Change-Managements entwickelt. Die Erkenntnisse und erarbeiteten Empfehlungen zeigen Wege für Weiterentwicklungen von Container-Terminals auf und sollen Impulse für eine zukunftsfähige Aufstellung deutscher Häfen geben.

Das Verbundprojekt „Erforschung und Evaluation eines automatischen Containerumschlags unter Einsatz von Straddle Carriern“ (STRADegy) dauerte vier Jahre und hatte ein Fördervolumen von 9,5 Millionen Euro. Es wurde im Programm „IHATEC – Innovative Hafentechnologien“ des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur gefördert und vom Projektträger TÜV Rheinland begleitet. Forschungspartner war das BIBA – Bremer Institut für Produktion und Logistik an der Universität Bremen, Entwicklungspartner und Koordinator war der Terminalbetreiber EUROGATE. Im Rahmen des Projekts wurde am „EUROGATE Container Terminal Wilhelmshaven“ eine Pilotanlage errichtet.

Quelle: Universität Bremen, Foto: EUROGATE




Rhenus jetzt auch in Kroatien

Durch die vollständige Übernahme des kroatischen Logistikunternehmens Log Adria Ende Juni baut Rhenus ihre Aktivitäten auf dem Gebiet des ehemaligen Jugoslawiens aus. Insbesondere bei Speditionsleistungen, Transportketten und Dienstleistungen über die kroatischen Häfen Rijeka und Ploèe will sich der Logistikdienstleister stärker in der Region engagieren.

Rhenus und Log Adria haben bereits in der Vergangenheit erfolgreich zusammengearbeitet. Mit der Übernahme verstärkt der Logistikdienstleister seine Präsenz im Balkanraum und ist nun erstmalig auch mit eigenen Standorten in Kroatien vertreten. Darüber hinaus ist Rhenus bereits in Rumänien, Bulgarien, Slowenien und Serbien aktiv.

Log Adria bringt insbesondere ihr Regional- und Produkt-Know-how in unser Unternehmen ein. Diese langjährige Kenntnis der Kunden und Geschäftspartner vor Ort verbindet Rhenus mit dem eigenen weltweiten Netzwerk, das durch den Erwerb sinnvoll erweitert wird“, betont Patrick Schäffer, Sprecher der Geschäftsleitung von Rhenus Commodity Logistics.

Das 2014 gegründete Unternehmen Log Adria bietet an seinem Sitz in der kroatischen Hafenstadt Rijeka Seefracht- und Speditionsdienstleistungen an. Hinzu kommen eine Seefrachtniederlassung in Ploèe im Süden des Landes sowie Luftfrachtstandorte in der Hauptstadt Zagreb und im serbischen Belgrad.

Quelle und Foto: Rhenus Gruppe




1.300 Maritime Krane – von Rostock in die Welt

Seit dem Produktionsstart im Jahr 2005 hat die Liebherr-MCCtec Rostock GmbH weit über 1.000 maritime Krane gefertigt und ausgeliefert. Die zahlreichen Hafenmobil-, Schiffs- und Offshore-Krane sind heute auf allen Kontinenten in über 100 Ländern im Einsatz. Nun verließ der 1.300. Kran das Rostocker Werksgelände. Zielort: Ghana.

Langsam heben die Schiffskrane des Schwerlastschiffes „BBCRussia“ die neue Maschine über die Kaikante. Der LHM 550 ist einer von zwei Liebherr-Hafenmobilkranen, die in wenigen Stunden ihre Reise ins 5.500 km entfernte Ghana antreten. Mit den neuen Geräten erweitert der westafrikanische Hafen Tema seine Kranflotte für den Containerumschlag. Für den Hafenbetreiber Ghana Ports and Harbours Authority (GPHA) ist es bereits der achte Hafenmobilkran aus Rostock.

„Mit Liebherr verbindet uns eine lange Partnerschaft. Wir sind sowohl von den Produkten als auch vom Liebherr-Service begeistert. Es ist nicht zuletzt die individuelle Beratung und die schnelle Lieferung, die zur Expansion und einem Anstieg unserer Geschäfte geführt hat“, sagt Ing. Stephen Kwamina Owiah, Port Logistics Manager GPHA.

Die an das Liebherr-Werk angrenzenden Liegeplätze im Rostocker Überseehafen sind für Schiffe mit einem Tiefgang von bis zu 13 Metern ohne Schifffahrtshindernisse wie Schleusen oder Brücken erreichbar. Die direkte Anbindung des Werks an die Ostsee ermöglicht es, die Krane vollaufgebaut und funktionsfähig zu verladen. Somit sind auch die beiden Geräte auf der BBC-Russia am Zielhafen nach kürzester Zeit einsatzbereit.

„Der Rostocker Überseehafen bietet uns ideale Voraussetzungen für den Versand der oft großdimensionierten Geräte. Mittlerweile verladen wir 60-65 Prozent der Krane in vollaufgebautem Zustand“, betont Gregor Levold, Versandleiter der Liebherr-MCCtec Rostock GmbH.

Beim Versand der Krane greift ein erfahrenes Team auf verschiedene Verlademöglichkeiten zurück. So können die Geräte beispielsweise im Roll on/Roll off-Verfahren (RoRo) eigenständig an Bord entsprechender Spezialschiffe fahren. Die heutige Verladung auf der BBC-Russia findet im Lift on/Lift off-Verfahren (LoLo) statt. Die Abkürzung LoLo bezeichnet Schiffstransporte, bei denen die Ladung mittels bordeigener Krane auf das Schiff gehoben wird. Aber auch der Versand über die Straße bietet aufgrund der unmittelbaren Nähe des Werks zum deutschen Autobahnnetz für viele Kunden Vorteile.

Aber nicht nur die gute infrastrukturelle Anbindung sorgt für den Erfolg der Liebherr-MCCtec Rostock GmbH. Seit über 10 Jahren hält Liebherr die Weltmarktführerschaft im Bereich der Hafenmobilkrane. Für die hohe Kundenzufriedenheit ist unter anderem der weltweite Customer Service verantwortlich, der sich auch in Krisenzeiten um die Geräte und damit um die Versorgung der Bevölkerung durch die Häfen kümmert. Trotz der Auswirkungen der Corona-Pandemie und der damit einhergehenden weltweiten Abriegelung waren die Liebherr-Hafenmobilkrane durchgängig in den Häfen weltweit im Einsatz.

„Über 1.000 Kolleginnen und Kollegen sind in unseren zahlreichen Service-Gesellschaften auf der ganzen Welt täglich nah bei unseren Kunden. Gemeinsam entwickeln wir unsere Krane kontinuierlich weiter“, sagt Andreas Müller, Vertriebsleiter für Hafenmobilkrane der Liebherr-MCCtec Rostock GmbH.

Neben dem weltweiten Customer Service Netzwerk ist es vor allem die stetige technische Weiterentwicklung der Krane und Assistenzsysteme, die Liebherr’s Kunden den entscheidenden Vorsprung bietet. Die Baureihe der Hafenmobilkrane kann zukünftig auch mit dem fossilfreien HVO 100 Diesel betrieben werden, der bis zu 90% weniger Emissionen verursacht und auf nachwachsenden Rohstoffen basiert. Zudem wird in Kürze ein grundlegend überarbeiteter Hybridantrieb für den Hafenmobilkran vorgestellt, der es dem Anwender ermöglicht zwischen zwei verschiedenen Modi zu wechseln. Der Boost-Mode liefert extra Leistung für schnelleren Umschlag wohingegen der Eco-Mode den Kraftstoffverbrauch signifikant reduziert. Der zukunftsorientierte Hybridantrieb bietet dem Anwender ein hohes Maß an Flexibilität. Abhängig vom jeweiligen Einzelfall kann das neuartige System individuell abgestimmt werden und liefert somit optimale Leistung in jeder Situation.

Quelle und Foto: Liebherr




Hamburger Hafen erprobt Drohnen-Verkehrssystem

Drohnen erhalten künftig eine Art eigenes Verkehrssystem. Dadurch lassen sich Flüge in Gebieten mit hohem Drohnenaufkommen einfach, sicher und in Koordination mit dem bemannten Luftverkehr durchführen. Das ist die Idee des U-Space – ein Konzept der Agentur der EU für Flugsicherheit EASA, welches die EU-Mitgliedstaaten bis Anfang 2023 umsetzen sollen. Die Droniq GmbH, Deutschlands führendes Unternehmen für die Integration von Drohnen in den Luftraum, und der Mutterkonzern DFS Deutsche Flugsicherung GmbH setzen die Idee erstmals in die Praxis um. Dazu richten die beiden Unternehmen im Hamburger Hafen ein U-Space Reallabor ein.

Das Projekt hat ein Volumen von circa einer Million Euro und wird durch das Bundesministerium für Verkehr und Digitale Infrastruktur (BMVI) gefördert. Damit schafft das BMVI perspektivisch die Grundlagen für die Implementierung weiterer U-Spaces in Deutschland und fördert so die weitere Entwicklung des hiesigen Drohnenmarktes.

Baustelleninspektion, Trassenbefliegung, Gewebetransport: Drohnen werden verstärkt gewerblich genutzt. Dafür müssen Drohnenflüge einfach und kurzfristig durchführbar sein. Eine Anforderung, die aufgrund teils langwieriger Fluggenehmigungsprozessen gerade in Gegenden mit hohem Drohnenaufkommen nicht immer umsetzbar ist.

Der U-Space1, ein räumlich abgegrenztes Luftraumelement, soll diese Herausforderungen lösen. In dem U-Space koordinieren spezielle Regeln und Verfahren den Drohnenverkehr und ermöglichen es, Drohnenflüge schnell, sicher und ohne langen Genehmigungsaufwand durchzuführen – auch außerhalb der Sichtweite des Piloten.

„Durch den U-Space lässt sich künftig auch im urbanen Raum das volle Potential der Drohne in einem vorgegebenen Rahmen nutzen“, sagt Droniq-CEO Jan-Eric Putze. „Für den unbemannten Flugverkehr ist das ein Meilenstein. Wir sind stolz darauf erstmals zu zeigen, wie diese Zukunft aussehen kann.“

Aufgaben- und Rollenverteilung
Grundlage für den U-Space bilden von der EASA festgelegte Anforderungen. Diese legen in Teilen dessen technische und prozessuale Ausgestaltung fest. Zudem definieren sie für dessen Organisation notwendige Akteure und Aufgaben.

Der Drohnenverkehr wird im U-Space von einem U-Space-Service Provider (USSP) koordiniert. Dieser ist der Ansprechpartner für die Drohnenpiloten. Diese Aufgabe übernimmt im Rahmen des Reallabors die Droniq: Sie vergibt Fluggenehmigungen für die Drohnenmissionen und informiert die Piloten über den aktuellen bemannten und unbemannten Flugverkehr sowie über etwaige Luftraumbeschränkungen. Dafür nutzt Droniq das von ihr vertriebene und von der DFS entwickelte, deutschlandweit erste voll operative Verkehrsmanagementsystem für Drohnen (UTM).

Die zweite zentrale Rolle wird von der DFS ausgefüllt: Als Single Common Information Service Provider (SCISP) beliefert sie Droniq mit allen relevanten Luftraum- und Flugverkehrsdaten für die Erbringung der U-Space-Dienste. Mit den Daten der bemannten Luftfahrt kann darüber hinaus der gesamte Flugverkehr, bemannt und unbemannt, in einem kombinierten Luftlagebild dargestellt werden. Das ist eine wesentliche Voraussetzung für Flüge außerhalb der Sichtweite von Piloten −
und damit für den effizienten Einsatz von Drohnen.

„Mit unserem Drohnen-Verkehrssystem sind wir international sehr gut positioniert und verfügen damit schon heute über eine Basis für die Integration des Drohnen-Luftraums. So ermöglichen wir schnelle und unkomplizierte Drohneneinsätze. Das ist ein wichtiger Schritt in Richtung digitale Luftfahrt, verbunden mit bewährter Sicherheit,“ erklärt Friedrich-Wilhelm Menge, Technik-Geschäftsführer der DFS.

U-Space im Rahmen von Flugwochen selbst testen
Im vierten Quartal zeigen Droniq und die DFS im Rahmen von Flugwochen, wie ein U-Space funktionieren kann. Davor finden die Konzeption, Entwicklung und projektinterne Erprobung des U-Space Reallabors statt. Die Umsetzung des Reallabors erfolgt mit mehreren Projektpartnern. Dazu zählen die Hamburg Port Authority AöR (HPA), die HHLA Sky GmbH, die Behörde für Wirtschaft und Innovation Hamburg, Hamburg Aviation sowie das Projektkonsortium UDVeo.

Wirtschafts- und Innovationssenator der Freien und Hansestadt Michael Westhagemann: „Um ein Verkehrssystem für Drohnen zu testen und die Chancen und Herausforderungen zu evaluieren, bietet der Hamburger Hafen die besten Voraussetzungen. Klug angewendet bieten Drohnen enorme Möglichkeiten in den unterschiedlichsten Bereichen von Wirtschaft und Gesellschaft. Mit dem U-Space Reallabor sehe ich die Möglichkeit, unter realen Bedingungen Potentiale eines neuen
Luftverkehrs zu erproben und aktiv an seiner Entwicklung mitzuwirken. Deshalb freue ich mich über die Entscheidung des Bundesverkehrsministeriums, das Projekt in Hamburg zu fördern.“

Bundesminister Andreas Scheuer: „Innovativ, intelligent, vernetzt – so sieht die Zukunft für Drohnen in Deutschland aus. Wir starten jetzt in Hamburg das deutschlandweit erste Testfeld für einen Drohnen-Luftraum und schaffen die Voraussetzungen für das Verkehrssystem der Zukunft. Im U-Space Reallabor testen wir in der Praxis, wie Drohnen und perspektivisch auch Flugtaxis sicher und intelligent in den Luftraum integriert werden können. Gerade für die Logistik, als Unterstützung für
Rettungskräfte oder für die Versorgung des ländlichen Raums sind Drohnen eine saubere, schnelle und smarte Mobilitätslösung. Mit dem U-Space Reallabor holen wir die Drohnen-Innovationen Made in Germany aus der Nische und in die Luft.“

Weitere Informationen finden Sie auf der Projektwebsite zum U-Space Reallabor Hambug (www.u-space-hamburg.de).

Quelle: Droniq und DFS, Foto: Jan Brandes




Distanz spielt für Liebherr keine Rolle

Durch die Covid-19-Pandemie sind Remote-Technologien das Thema der Stunde und gefragter denn je. Die Firmengruppe Liebherr arbeitet bereits seit langem an innovativen Remote-Lösungen und kann ihren Kunden entsprechende Produkte für verschiedene Anwendungen anbieten: Sowohl für die Fernwartung wie auch für die Zusammenarbeit mit Technikern vor Ort.

Die Corona-Pandemie hat die digitale Transformation im letzten Jahr nochmals beschleunigt und gezeigt, dass es durchaus Lösungen gibt, um Arbeiten ohne Anwesenheit vor Ort durchzuführen. Sogenannte Remote-Anwendungen bringen viele Vorteile mit sich und erleben derzeit einen regelrechten Boom. Die Firmengruppe Liebherr arbeitet seit vielen Jahren an verschiedenen Remote-Produkten, auf die das Unternehmen nun zurückgreifen kann und diese innovativen Technologien weiter ausbauen kann. Neben den unten aufgeführten Anwendungsbeispielen bietet Liebherr über alle Produktlinien hinweg verschiedene Lösungen an, um den Arbeitsalltag einfacher und effizienter zu gestalten.

Mit der Remote Service-App stellt Liebherr ein Diagnosetool für Reparaturen oder zur Fernwartung von Kranen, Baggern und Baumaschinen zur Verfügung. Die Anwendung überträgt Bilder in Echtzeit, um im Bedarfsfall eine schnelle und effiziente Kundenunterstützung weltweit zu ermöglichen. Darüber hinaus bietet Liebherr die sogenannte Kranferndiagnose für Krane der neuesten Generation an. Tritt am Kran ein Problem auf, verbindet sich ein Servicetechniker vom Büro über eine verschlüsselte Mobiltelefonverbindung mit der Kransteuerung. Damit kann er den Kunden bei der Fehlersuche unterstützen. Mit diesen beiden Fernwartungstools können Probleme mit der Maschine schneller erkannt werden. Dadurch werden unnötige Fahrten zur Wartung vermieden – ein besonders wichtiger Faktor in Zeiten von Corona und Reisebeschränkungen. Durch die präzise Fehlerdiagnose können die richtigen Teile bestellt werden, um Raupenkran, Seilbagger, maritimen Kran, Spezialtiefbaugerät oder Mobilkran schnell wieder in Betrieb zu nehmen.

Smart Glasses sind ein praktisches Hilfsmittel, um Kunden weltweit schnell helfen zu können, ohne dass ein Techniker extra anreisen muss. Mithilfe der Brille können Bilder ausgetauscht und besprochen werden, um Reisen zu vermeiden und somit erhebliche Kosten zu sparen. Zudem wird der Kundenservice dadurch effizienter.

Liebherr testet diese Möglichkeit auch in der internen Entwicklung und Produktion in seiner Aerospace-Sparte. Mittels Virtual und Augmented Reality können mit dieser Brille Endkontrollen bei der Montage von Fahrwerkssystemen durchgeführt werden. Dabei überlagert ein 3D-Modell die tatsächlichen Gegebenheiten, damit der Prüfer das Gerät virtuell „live“ begutachten kann und so die Qualitätskontrolle verbessert werden kann.

Darüber hinaus nutzt Liebherr beispielsweise auch bei Erdbewegungsmaschinen und Materialumschlagmaschinen Smart Glasses. Dadurch ist eine digitale Fernunterstützung zum Support bei Service und Instandhaltungsfällen möglich: Durch das kundenseitige Tragen der Smart Glasses wird direkt live ein Bild an einen Liebherr-Servicetechniker übertragen. Dieser führt dann eine Fehlerdiagnose durch und kann im Idealfall das Problem beheben.

Die Liebherr-Remote Operator Station (ROS) wurde für alle Liebherr-Containerkranprodukte entwickelt und bietet Flexibilität in der Bedienung. Die ROS ist ergonomisch gestaltet und mit mehreren Displays ausgestattet, sodass der Bediener alle normalen Fahrfunktionen aus einer büroähnlichen Umgebung heraus durchführen kann. Darüber hinaus bringt der Umstieg auf Automatisierung durch Remote-Steuerung weitere betriebliche Vorteile mit sich: Ein einzelner Bediener der Remote Operator Station kann mehrere Krane gleichzeitig steuern. Weitere Vorteile sind schnellere und einfachere Schichtwechsel und eine attraktivere Arbeitsumgebung für die Mitarbeiter.

Neben der Bau- und Logistikbranche ist Liebherr auch im Bereich der Schienenfahrzeugtechnik aktiv und entwickelt dort remote Lösungen. Das Train Control and Monitoring System (TCMS) ermöglicht Liebherr den Echtzeit-Zugriff auf seine verschiedenen Subsysteme. Im regulären Fahrbetrieb werden die Systemzustände überwacht und im Servicefall ist ein Eingreifen vom Entwicklungsstandort aus möglich. Gleichzeitig kann das System genutzt werden, um in einer Testumgebung beispielsweise das Regelverhalten von Klimaanlagen für den Kunden zu prüfen. Damit können Kunden in der Produktentwicklung die Klimageräte an einem Liebherr-Standort von jedem Ort der Welt aus ansteuern und verschiedene Betriebssituationen in Kombination mit anderen Systemen am Zug testen – ganz ohne kostspieligen Zeitaufwand vor Ort.

Quelle und Foto: Liebherr




Nagel-Group bietet Online-Tagespreisabfrage

Die Nagel-Group hat eine digitale Stückgutlösung eingeführt. Über die Unternehmens-Website von Deutschlands größtem Food-Logistiker können nun auch temperaturgeführte Lebensmitteltransporte per Online-Tarifrechner tagesaktuell berechnet und gebucht werden. Die Nagel-Group setzt hierbei auf die Whitelabel-Lösung von Pamyra, einem auf online Vertriebswerkzeuge für Speditionen spezialisierten Startup.

Seit Juni 2021 bietet die Nagel-Group einen transparenten Preis- und Buchungsservice, der direkt über die Startseite der Unternehmens-Website erreichbar ist. Mit wenigen Klicks können Stückgutaufträge über eine intuitive Oberfläche berechnet und gebucht werden. Dabei sind stets die tagesaktuellen Tarife und Konditionen verfügbar – für jede Transportstrecke, jede Sendungsgröße und zu jeder Uhrzeit.

„Als einer der Technologieführer in der Lebensmittellogistik wollen wir unseren Kunden einen möglichst smarten und effizienten Buchungsprozess anbieten, um jederzeit eine verlässliche und zügige Abwicklung sicherzustellen“, erklärt Marcel Vogler, Executive Director Transport der Nagel-Group. „Mit der Einbindung des digitalen Tagespreisrechners werden wir online transaktionsfähig und können auch intern die Prozesse des Tagesgeschäfts optimieren.“

Digitalisierung und automatisiertes Datenhandling steht nicht nur bei Pamyra und der Nagel-Group im Fokus. Im Zeitalter von Siri, Smart Devices und einem flächendeckenden Angebot an mobilen Datendiensten sind Kunden daran gewöhnt, permanent auf Informationen und Leistungen zugreifen zu können. Eine Erwartungshaltung, die auch in den B2B-Bereich übergegangen ist, bestätigt Vogler: „Der heutige Kunde erwartet, dass er Informationen eigenständig in Echtzeit abrufen kann. Unsere neue Onlinelösung ermöglicht hier einen kontinuierlichen Datenfluss, mit dem wir insbesondere Neukunden einen entscheidenden Mehrwert bieten können.“

Die Implementierung der Whitelabel-Lösung Pamyra4You konnte in wenigen Wochen umgesetzt werden. „Unsere Partner von Pamyra und die Nagel-Group-Kollegen aus dem Projektteam haben großartig zusammengearbeitet. Jetzt sind wir gespannt, wie das neue Angebot angenommen wird“, sagt Marcel Vogler.

Quelle und Foto: Nagel Group