Impfstart im Chempark Uerdingen am 10. Juni

Wenn in der zweiten Juni-Woche die Betriebsärzte in die Massen-Impfungen einbezogen werden, geht es auch im Chempark Krefeld-Uerdingen los mit den Corona-Schutzimpfungen. Lieferzusagen für die erste Impfwoche liegen dem Chempark bereits vor, auch wenn es noch keine verbindlichen Mengenzusagen gibt.

„Wir freuen uns, dass es jetzt endlich losgehen kann“, zeigt sich Chempark-Leiter Lars Friedrich erleichtert. „Wir erwarten aber, dass anfänglich wegen knapper Impfmittel noch nicht mit voller Kapazität geimpft werden kann. Sobald genügend Impfstoff bereitsteht, können wir an unseren Standorten insgesamt rund 20.000 Impfungen pro Woche durchführen und werden das Impftempo entsprechend forcieren.“

Es wird erwartet, dass anfänglich die bestellten Mengen nicht vollständig geliefert werden. Daher werden die Impfungen am 8. Juni wohl zunächst in Leverkusen und Dormagen aufgenommen und beginnen in Uerdingen zwei Tage später, am 10. Juni. Für die Zeit eingeschränkter Impfmittel wird an den Standorten Dormagen und Uerdingen alternierend geimpft, sodass immer eines der beiden dortigen Impfzentren pausiert. Mitarbeiter, die bereits in Eigeninitiative einen Impftermin beim Hausarzt oder in einem öffentlichen Impfzentrum vereinbart haben, werden deshalb gebeten, diesen wie geplant wahrzunehmen.

Ziel ist, dass möglichst alle, die noch nicht geimpft sind, in den ersten drei Wochen der Aktion einen Termin zur Erstimpfung erhalten. Da das Impftempo aber nur entsprechend der Impfstoff-Verfügbarkeit an Fahrt aufnehmen kann, müssen die buchbaren Impfplätze zu Beginn wahrscheinlich eingeschränkt werden. Die Unternehmen entscheiden selbst über die Vergabe ihrer jeweiligen Impfkontingente.

Die Impfungen in den Niederrheinstandorten sind möglich, da sich insgesamt 55 Chempark-Unternehmen, darunter zum Beispiel Arlanxeo, Bayer, Covestro, Currenta, INEOS in Köln und LANXESS zusammengetan haben. Planung, Aufbau und Umsetzung übernimmt dabei Chempark-Manager und -Betreiber Currenta. Das Leverkusener Unternehmen kümmert sich im Chempark um die Gesundheitsversorgung und impft bereits seit Jahren tausende Menschen im Rahmen von jährlichen Grippeschutzimpfungen oder Reiseimpfungen.

Quelle und Foto: Currenta, das Impfzentrum – hier im Bau – ist fertiggestellt. Logistik, Organisation, Fachpersonal – Chempark-Manager und -Betreiber ist bereit, um mit der Impfung der Belegschaft zu beginnen, sobald Impfstoff zur Verfügung gestellt wird.




Stena Line bezieht Büro in Hamburg

Anfang Mai hat die schwedische Reederei Stena Line ihr neues Büro in Hamburg bezogen. Am Standort werden die Leitungs- und Vertriebsaufgaben des Unternehmens gebündelt, und das Hamburger Büro wird auch die Firmenzentrale von Stena Line in Deutschland. Rostock,  Kiel und Travemünde bleiben als operative wichtige Pfeiler der Stena Line-Organisation.


Das neue Stena Line-Büro befindet sich am Elbberg, in der Nähe des Altonaer Fischmarktes. Für die Einrichtung des neuen Büros wurde mit dem schwedischen Büoausstatter Kinnarps kooperiert.

Die Gründe für den Standortwechsel liegen in der sich wandelnden Geschäftausrichtung von Stena Line in Deutschland. Die Herausforderungen der Reederei liegen in Zukunft nicht nur in der Organisation von reibungslosen Fährverkehren in Start- und Zielhäfen, sondern in der Bündelung von Geschäfts- und Logistikaktivitäten im Vor- und Nachlauf, sowie deren Organisation und Vermittlung – persönlich, aber auch immer stärker im digitalen Raum.

Für die zukünftige kommerzielle Ausrichtung von Stena Line spielt auch die Erreichbarkeit an einem der wichtigsten Knotenpunkte Europas, sowie das Know-How an einem digitalen Topstandort wie Hamburg eine entscheidende Rolle.

„Mit seiner geographischen Position an einem der logistischen Knotenpunkte Deutschlands und Europas, seinem starken maritimen und logistischen Wirtschaftsfokus, aber vor allem auch mit seiner dynamischen Digital- und Start-up-Szene sowie der Nähe zu Berlin sehen wir in Hamburg große Chancen für die langfristige Ausrichtung von Stena Line als zukunftsorientiertem Unternehmen. Zudem können wir mit Stena Line nach Stena Glovis ein weiteres Unternehmen des Stena Konzerns in Hamburg ansiedeln, sind näher an der Stena Logistics GmbH in Bremen und können so Synnergien leichter realisieren“, sagt Ron Gerlach, Trade Director und Geschäftsführer Stena Line Deutschland.

Die Häfen Rostock, Kiel und Travemünde bleiben als Abfahrts- und Ankunftshäfen wichtige Standbeine der Reederei: „Die Entscheidung nach Hamburg zu ziehen ist keine Entscheidung gegen andere Standorte. Gerade in den Häfen Rostock, Kiel und Travemünde haben wir langjährige und gute Partnerschaften aufgebaut, von denen auch in Zukunft alle profitieren werden. Unsere Routen Rostock-Trelleborg, Kiel-Göteborg und Travemünde-Liepaja sind Vorzeigerouten im Stena Line-Netzwerk auf die wir sehr stolz sind“, schließt Ron Gerlach.

Quelle: stenaline, Foto: Kinnarps / Annika Feuss




Certified Pick up im Hafen von Antwerpen

Der neue digitale Prozess zur Freigabe von Containern im Hafen von Antwerpen, Certified Pick up (CPu) genannt, geht in die nächste Phase. Anstatt mit PIN-Codes werden die Behälter ab Juli basierend auf ihrer Identität abgeholt. Der Prozess, der eine sichere, transparente und effiziente Abwicklung gewährleistet, gilt für alle von Seeschiffen geladenen Importcontainer.

Am 1. Juli beginnt die zweite Phase des digitalen Certified Pick up-Prozesses. Von da an werden die Terminals im Hafen von Antwerpen schrittweise auf die neue Art der Containerabfertigung umgestellt, die auf der Identität anstatt auf PIN-Codes basiert. Hierbei wird die Identität mithilfe eines Alfapasses und eines Scans des Fingerabdrucks überprüft. Die MPET- und PSA-Terminals sind die ersten, die das System nutzen. Da alle Reedereien ihren Kund:innen hierfür ein Freigaberecht einräumen müssen, werden die Betriebe gebeten, sich spätestens bis 1. Juni 2021 über die NxtPort-Website für den CPu-Prozess zu registrieren.

CPu trat am 1. Januar 2021 in Kraft und sorgt dafür, dass der Freigabeprozess von Containern an den Terminals sicherer, transparenter und effizienter verläuft. CPu ist eine neutrale und zentrale Datenplattform, an die alle am Container-Importprozess beteiligten Akteure angeschlossen sind. In Absprache mit der Hafengemeinschaft wurde beschlossen, dass die Einführung von CPu stufenweise erfolgen soll. In der ersten Phase brachte die CPu-Plattform in Form von „grünem Licht“ Transparenz über den Containerstatus, mit dem Ziel, die operative Effizienz für jeden Akteur in der Kette zu erhöhen.

Weitere Informationen gibt es unter http://www.portofantwerp.com/cpu oder über die Online-Schulungskurse, die im Mai und Juni in Niederländisch und Englisch angeboten werden.

Jacques Vandermeiren, CEO des Hafens von Antwerpen: „Diese zweite Phase im CPu-Prozess ist ein wichtiger nächster Schritt beim Ausbau eines virtuell abgesicherten Hafens. Diese neue Arbeitsweise garantiert einen schnellen und effizienten Freigabeprozess für ankommende Container, die dann per Bahn, Binnenschiff oder Lkw den Hafen verlassen. Die Tatsache, dass wir dies in Absprache mit den verschiedenen Partnern in der Hafenkette erreicht haben, ist ein weiterer Beweis für die Stärke und Widerstandsfähigkeit der Antwerpener Hafengemeinschaft.“

Annick De Ridder, Hafenschöffin: „Mit diesem neuen CPu-Verfahren übernehmen wir als Hafengemeinschaft unsere soziale Verantwortung im Kampf gegen den internationalen Drogenhandel. Gemeinsam mit den verschiedenen Partnern setzen wir uns damit für die weitere Absicherung der Logistikkette und den Übergang zu einem digitalen Ökosystem ein, das auch zu Effizienzgewinnen für die Betriebe führen soll.“

Quelle und Foto: Port of Antwerp




Bünning verstärkt das Team von BÖB und VBW

Magnus Bünning, wird ab 1. Juni neuer Referent für Verkehrs-, Haushaltsund Standortpolitik im gemeinsamen Hauptstadtbüro von BÖB und VBW.

Mit der neu geschaffenen Referentenstelle wird ein weiterer Schritt zur Stärkung der hauptamtlichen Strukturen aus dem im Herbst beschlossenen Kooperationskonzept von BÖB und VBW umgesetzt. Damit wird die Stelle von Melanie Wollert ersetzt, die den BÖB zum März 2021 verlassen hat.

Bünning war bisher wissenschaftlicher Mitarbeiter des Bundestagsabgeordneten Matthias Stein aus Kiel, der Mitglied des Verkehrsausschusses im Deutschen Bundestag und Vorsitzender der Parlamentariergruppe Binnenschifffahrt ist. Magnus Bünning (Jahrgang 1984) hat Politikwissenschaften studiert, ist verheiratet und Vater einer Tochter. Bis 2017 war er Mitarbeiter der Bundestagsabgeordneten Bettina Hagedorn, Mitglied im Haushaltsausschuss des Bundestages und betreute dort unter anderem die Berichterstattung zum Einzelplan des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur sowie die Bahnfinanzierung.

„Ich freue mich, dass Magnus Bünning unser Team in Berlin künftig verstärken wird. Mit ihm gewinnen wir einen Mitarbeiter mit langjähriger Erfahrung in der parlamentarischen Arbeit und intensiver Kenntnis des Systems Wasserstraße sowie hoher Affinität für die Belange der Hafenwirtschaft“, kommentiert Geschäftsführer Marcel Lohbeck (Foto) den Neuzugang.

Quelle und Foto: BÖB und VBW




Vier Pipelines zwischen NRW und Rotterdam

Der Bau von vier neuen Pipelines zwischen Rotterdam, Chemelot und Nordrhein-Westfalen für den Transport von C4-LPG, Propylen, Wasserstoff und CO2 wird eine Reihe von Vorteilen bringen. Das geht aus einer im Auftrag des niederländischen Ministeriums für Infrastruktur und Wasserwirtschaft, des Hafenbetriebs Rotterdam und des chemischen Industriekomplex Chemelot durchgeführten Machbarkeitsstudie hervor. Die Initiatoren haben vereinbart, die Ausarbeitung der Pläne unter dem Titel „Delta Corridor“ energisch voranzutreiben.

Der Bau der Pipelines zwischen dem Rotterdamer Hafen und Chemelot in Limburg hat eine Reihe von Vorteilen. Erstens werden weniger Züge mit gefährlichen Stoffen auf der Brabantroute unterwegs sein, wodurch Möglichkeiten für den Wohnungsbau entlang der Schiene entstehen können. Zweitens erhält die Industrie auf Chemelot sichere und nachhaltige Verbindungen zu anderen Industrieclustern, was zu einer Verstärkung der Wettbewerbsposition von Chemelot führt. Drittens erhält die Industrie mit den Wasserstoff- und CO2-Pipelines Möglichkeiten, Produktionsprozesse nachhaltiger zu gestalten. Auch die C4-LPG- sowie die Propylen-Pipelines tragen zur Wende bei: C4-LPG ist eine nachhaltigere Alternative zu dem derzeit weit verbreiteten Rohstoff Naphtha; langfristig kann Propylen durch Bio-Propylen ersetzt werden. Viertens ist der Bau der Pipelines wichtig, damit sich der Rotterdamer Hafen zu einem nachhaltigen Energiehafen entwickeln kann. Und last but not least entstehen für Unternehmen entlang der Strecke, die einen oder mehrere dieser vier Stoffe verwenden oder herstellen, „Verlinkungschancen“. Beispielsweise für die Industrie auf Moerdijk.

Niederländische Ministerin Cora van Nieuwenhuizen (Infrastruktur und Wasserwirtschaft): „Die Ergebnisse der Machbarkeitsstudie sind positiv, und daher können die Pläne weiter entwickelt werden. Wir tun dies gemeinsam mit den Provinzen, dem Rotterdamer Hafen, dem Chemiekomplex Chemelot, jedoch ebenfalls mit Deutschland und Belgien. Der Plan trägt zu einer sicheren Transportweise bei. Und zwar unterirdisch – und damit profitiert auch die Erreichbarkeit davon.“

Allard Castelein, Generaldirektor des Hafenbetriebs Rotterdam:„“Für den Rotterdamer Hafen ist das Projekt „Delta Corridor“ von entscheidender Bedeutung, um die Industrie in Chemelot und Nordrhein-Westfalen nachhaltiger zu gestalten und so als Hafen eine weiterhin zentrale Rolle im Energiesystem der Zukunft zu spielen. Dies ist wichtig für die Arbeitsplätze und den Wohlstand, die bzw. den der Rotterdamer Hafen generiert. Der Hafen, der als erster mit Pipelines für Wasserstoff und CO2 an die Industrie im Binnenland angeschlossen wird, hat einen Vorsprung gegenüber konkurrierenden Häfen in Nordwesteuropa.“

Loek Radix, Geschäftsführer Chemelot: „Der Transport per Pipeline ist eine sichere, zuverlässige und energieeffiziente Möglichkeit, große Mengen an Gefahrgut zu transportieren. Straße und Schiene sind zwar auch sichere Verkehrsträger, sind jedoch anfälliger als Pipelines, wenn es um die Interaktion mit anderen Verkehrsträgern geht, und auf lange Sicht gibt es Kapazitätsprobleme angesichts der Zunahme des Verkehrs. Der Bau dieser vorgesehenen Trasse ist ein wichtiger Schritt im Hinblick auf langfristige Investitionen in die Nationale Energie-Infrastruktur für die Chemiekomplexe Chemelot und Rijnmond. Darüber hinaus stärkt diese Trasse die europäische Wettbewerbsposition durch die Möglichkeit, Chemiecluster in den Niederlanden, Belgien und Deutschland miteinander zu verbinden.“

Christophe van der Maat, Mitglied des Provinzialausschusses der niederländischen Provinz Noord-Brabant (VVD – Mobilität, Finanzen en Organisation): „Ein nachhaltiger Pipelinetransport zwischen Rotterdam und Limburg kann nicht nur durch Brabant erfolgen, sondern muss auch für Brabant vorteilhaft sein. Das bedeutet weniger Züge mit Gefahrgut auf der Brabantroute, eine Vernetzung mit unserem Energiesystem und eine Steigerung der Zukunftsfähigkeit unserer Unternehmen und Industriecluster. Der Bau von Pipelines und möglicherweise eines Gleichstromkabels trägt zur Lösung der gesellschaftlichen Aufgaben bei, die sich uns auch in Brabant stellen.“

Floor Vermeulen, Mitglied des Provinzialausschusses der niederländischen Provinz Zuid-Holland: „Die Provinz will zu einer Verkehrsverlagerung beitragen, bei der mehr Güter über das Wasser, auf der Schiene und damit auch anhand von Pipelines transportiert werden. So erhöhen wir die Transportsicherheit und senken wir die Belastungen. Es gibt bereits eine große Pipelinetrasse zwischen Rotterdam und Antwerpen, und auf der Grundlage dieser Studie können wir auch neue Pipelines nach Deutschland bauen. Auf diese Weise sorgen wir dafür, dass Zuid-Holland auch für den Transport neuer Energien wie Wasserstoff das Tor nach Europa bleibt.“

Der gleichzeitige Bau der vier Pipelines zwischen Rotterdam und Chemelot wird mehr als € 1 Milliarde inklusive Mehrwertsteuer (-/+ 40 %) kosten. Wenn die Pipelines einzeln verlegt werden, wird es um € 365 Millionen teurer und kommt es zu erheblich mehr Belastung für Umgebung und Umwelt während des Baus. Die Studie zeigt, dass die Trasse Rotterdam-Moerdijk-Tilburg-Venlo-Chemelot für den „Delta Corridor“ die günstigste ist. Diese Trasse ist in die niederländische Structuurvisie Buisleidingen (Strukturvision Pipelines -SVP) aufgenommen worden (2012).

Aus der Studie geht ebenfalls hervor, dass ein Pipelinebündel allein für den niederländischen Abschnitt finanziell nicht umsetzbar ist. Die Verlängerung der Pipelines nach Nordrhein-Westfalen und Antwerpen sorgt für eine deutlich bessere Auslastung in der Zukunft. Das ist im Hinblick auf die Amortisierung der Kosten von entscheidender Bedeutung.

Die Industrie auf Chemelot wird in den kommenden Jahren mehr C4-LPG als Rohstoff einsetzen. Dies macht eine schnelle Verlegung der Pipelines wünschenswert. Die Industrie braucht auch Klarheit über den Bau der Pipelines, da langfristige (Investitions-)Pläne gemacht werden müssen.

Quelle und Foto: Port of Rotterdam




BAG erwartet Erholung bis 2024

Gemäß der im Auftrag des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) erstellten Gleitenden Mittelfristprognose ist im Güter- und Personenverkehr im Jahr 2021 bei den meisten Verkehrsträgern nach den massiven Rückgängen im Jahr 2020 vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie mit teils deutlichen Zuwächsen zu rechnen. Diese Erholungstendenzen werden sich angesichts der erwarteten Aufholbewegung der gesamt- und branchenwirtschaftlichen Größen für die meisten Verkehrsträger bis ins Jahr 2024 fortsetzen. Im Jahr 2024 dürfte der gesamtmodale Güter- und Personenverkehr wieder das Vorkrisenniveau erreicht beziehungsweise überschritten haben.

Nach dem Krisenjahr 2020 wird für alle gesamt- und branchenwirtschaftlichen Leitdaten ein kräftiger Anstieg im Jahr 2021 erwartet. Die gesamtwirtschaftliche Dynamik wird sich positiv auf den gesamtmodalen Güterverkehr auswirken und eine deutliche Erholung auslösen, so dass das Transportaufkommen um rund 3,0 % und die Transportleistung um rund 4,0 % wachsen werden. Überdurchschnittliche Zuwächse werden dabei im Jahr 2021 für den Schienengüterverkehr, den Kombinierten Verkehr und die Luftfracht prognostiziert. Im Zeitraum von 2022 bis 2024 wird der Güterverkehr insgesamt weiterwachsen; die prognostizierten jährlichen Wachstumsraten liegen für das Aufkommen bei rund 1,8 % und für die Leistung bei rund 2,1 %. Nach der Prognose werden mit Ausnahme der Binnenschifffahrt alle Verkehrsträger bis zum Jahr 2024 wieder ihr Vorkrisenniveau erreicht bzw. überschritten haben.

Beim Personenverkehr wird für das Jahr 2021 ebenfalls eine deutliche Erholung erwartet. So werden beim Aufkommen insgesamt ein Anstieg von rund 8,3 % und bei der Leistung von rund 7,9 % prognostiziert. Während die krisenbedingten Rückgänge des Jahres 2020 im Personenverkehr insgesamt bis zum Jahr 2024 mehr als wettgemacht werden, verbleibt nach der Prognose insbesondere der Luftverkehr deutlich unter dem Vorkrisenniveau.

Der gemeinsam von der Intraplan Consult GmbH und dem Bundesamt für Güterverkehr erstellte Prognosebericht steht auf der Homepage des Bundesamtes (www.bag.bund.de) (Verkehrsaufgaben – Verkehrsprognose) zum kostenfreien Download zur Verfügung.

Quelle: Bundesamt für Güterverkehr, Foto HHM




Der Hamburger Hafen zeigt, wie Zukunft geht

Der Hamburger Hafen soll noch leistungsfähiger und zunehmend nachhaltiger werden. Das gelingt mit einer zunehmenden Digitalisierung und Automatisierung der Prozesse im Hamburger Hafen. Welche Maßnahmen dafür eingeleitet wurden und werden, erläuterten fünf Akteure des Port of Hamburg auf einer Online-Diskussion mit dem Titel „Hamburger Hafen: intelligent, transparent, vernetzt“ auf der virtuellen transport logistic 2021.


Deutschlands größter Universalhafen ist für globale Transportketten an der Schnittstelle Land-See-Transport eine Logistik-Drehscheibe für Waren aller Art. Neben der Optimierung der physischen Transport- und Umschlagvorgänge kommt der Vernetzung und Nutzung aller Daten bei weltweiten Transportketten eine immer größere Bedeutung zu. Im Hamburger Hafen werden innovative Lösungen entwickelt und erfolgreich umgesetzt. Im Fokus der Online-Diskussion standen dabei eine virtuelle, aber auch physische Vernetzung kombiniert mit einer Digitalisierung und Automatisierung der Prozesse. Das führt im Hamburger Hafen zu mehr Effizienz und Optimierung der globalen Supply Chain.

Wie das gelingt, erläuterten Thomas Lütje, Direktor Vertrieb der Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA), Gerald Hirt, Geschäftsführer des Hamburg Vessel Coordination Center (HVCC), Dr. Phanthian Zuesongdham, Leiterin des smart PORT Programms bei Hamburg Port Authority (HPA), Evelyn Eggers, Leiterin der Abteilung Business Development bei DAKOSY, und Hans Stapelfeldt, ITS-Netzwerkmanager der Logistik-Initiative Hamburg. Moderiert wurde die Online-Diskussion mit dem Titel „Hamburger Hafen: intelligent, transparent, vernetzt“ von Christina Thurner, Mitglied der Geschäftsleitung der Loxxess AG.

Evelyn Eggers erläuterte aus Sicht von DAKOSY, dass für den reibungslosen Ablauf der Warenströme eine größtmögliche Vernetzung sowie Integration aller Beteiligten unerlässlich sei. Der „paperless port“ sei in der Zielgeraden, sagte die Leiterin der Abteilung Business Development bei DAKOSY. „Für eine weitere Optimierung sorgt jetzt unsere neue Export Management Plattform (EMP 4.0). Sie bringt im Export großen Nutzen durch einen transparenten Soll-Ist-Abgleich für den gesamten Transportablauf. Das erleichtert dann auch die schnelle Disposition, wenn beispielsweise unerwartet zeitliche Verzögerungen auftreten“, sagte Evelyn Eggers.

HVCC-Geschäftsführer Gerald Hirt ergänzte, dass mithilfe der von DAKOSY entwickelten HVCC-Koordinationsplattform vieles erleichtert werde. Sie ersetze bilaterale Kommunikation per Mail oder Telefon, indem sie diese in effizientere Kanäle einspeise und transparente Prozesse ermögliche. Gleichzeitig betonte Hirt, wie wichtig die Kommunikation und Vernetzung auch für die seeseitige Abwicklung im Hamburger Hafen sei. „Das HVCC ist in diesem Bereich seit vielen Jahren eine der treibenden Kräfte im Bereich der Vernetzung und des überbetrieblichen Informationsaustauschs im Hamburger Hafen. Mit dem Ansatz der ganzheitlichen Optimierung koordinieren wir rund 3.000 Großschiffsanlaufe und über 7.000 Feeder- und Binnenschiffs-Terminalanläufe pro Jahr“, sagte Gerald Hirt. „Für die Koordination der Groß-, Feeder- und Binnenschiffe unserer Kunden nutzen wir eine maßgeschneiderte Software. Diese aktualisiert fortlaufend die Schiffsbewegungen in Nordeuropa und gleicht sie dynamisch mit der Verkehrslage auf der Elbe und Abfertigungssituation an den Terminals ab. So verfügen wir ständig über ein zeitlich und geografisch weitreichendes Lagebild, wünschen uns aber eine international schneller voranschreitende Standardisierung von Datensätzen“, konstatierte Hirt. Ziel sei es, Arbeits- und Planungsprozesse weiter zu optimieren und Ressourcen bestmöglich einzusetzen.

Das intelligente Zusammenspiel aller Beteiligten des Hamburger Port Community Systems ist auch für eine effiziente Abwicklung auf den Umschlagterminals von großer Bedeutung. „Ohne intelligente Vernetzung und eine hochentwickelte Automatisierung wären wir heute nicht Hamburgs führendes Umschlagunternehmen und nicht wettbewerbsfähig“, stellte Thomas Lütje fest. Als großen Vorteil im Wettbewerb sieht Lütje die in Hamburg bereits in vielen Hafenbereichen fortgeschrittene grüne Logistik. Neben Automatisierung, Effizienz und Schnelligkeit gewinnt Nachhaltigkeit bei der Steuerung weltweiter Transportketten zunehmend an Bedeutung. Für Lütje ist der Hamburger Hafen beim Einsatz grüner Technologie in Europa führend und durch seine stadtnahe Lage geprägt.

Zugleich sorgt die Hamburg Port Authority (HPA) dafür, dass die Infrastruktur nicht nur intakt bleibt, sondern auch zusätzlichen Verkehr aufnehmen und besser steuern kann. Die HPA entwickelt dabei auch Verkehrssteuerungssysteme. „Eine ressourcenfreundliche und gleichzeitig effiziente Steuerung der Verkehre im Hafen ist bei den uns zur Verfügung stehenden begrenzten Flächen eine besondere Herausforderung. Wir entwickeln und testen deshalb unter anderem die digitale Vernetzung von Fahrzeugen und Infrastruktur, wie zum Beispiel den im Hafen befindlichen Ampelanlagen. Mit der Berücksichtigung aktueller Verkehrsflusszahlen steuern im Rahmen eines Projekts intelligente Verkehrsampeln den Hafenverkehr und reduzieren Brems- und Anfahrtsvorgänge sowie Wartezeiten“, erläuterte Dr. Zuesongdham.

Dass noch nicht alle am Transportprozess Beteiligten den gleichen Digitalisierungsgrad besitzen, ist dabei noch eine Herausforderung. Hans Stapelfeldt ist jedoch optimistisch und will aktiv Nachzügler abholen und in die digitale Welt führen. Seiner Meinung nach kann es nur so gelingen, alle Daten dynamisch in Echtzeit allen an der Transportkette Beteiligten auch zur Nutzung zur Verfügung zu stellen. „Ein Großteil der im Hafengeschäft beteiligten Player ist bereits sehr gut ins Port Community System des Hamburger Hafens integriert. Unter den knapp 500 Speditionen, die täglich rund 12.000 LKW im Hafengebiet disponieren, gibt es aber immer noch Unternehmen, die wir noch in die digitale Vernetzung führen möchten“, zeigte sich Stapelfeldt zuversichtlich.

Die Akteure des Hamburger Hafen sind somit dabei, die globale Supply Chain vieler Industrie- und Handelsunternehmen effizienter zu gestalten. Damit zahlen sie insbesondere auch auf die Nachhaltigkeit der Transportprozesse ein. Für Lütje ist damit klar: „Der Hamburger Hafen ist bestens für die Zukunft gewappnet.“ Die Referierenden werden beim ITS World Congress, der im Oktober 2021 erstmals in Hamburg stattfindet, zu finden sein.

Das informative Panel organisierte Hafen Hamburg Marketing e.V. (HHM). Das Event wird als Aufzeichnung noch bis zum 21.05. abrufbar sein. Registrieren Sie sich kostenfrei unter https://tickets.messemuenchen.de/MM/TRL21/Shop?culture=de&_ga=2.136168753.1606873308.1620281058-625911058.1620281058

Quelle und Foto: HHM, Screenshot der Online-Diskussion „Hamburger Hafen: intelligent, transparent, vernetzt“




Bedeutung des maritimen Sektors

In Deutschland generierten Aktivitäten aus dem Hafen- und Terminalbetrieb im engeren Sinne jedes Jahr gesamtwirtschaftliche Umsätze in Höhe von 7 Mrd. Euro. Ein Umsatz von 100 Euro in den Häfen löse einen gesamtwirtschaftlichen Umsatz von 250 Euro aus. Das zeigen die Ergebnisse einer Untersuchung im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi), die anlässlich der 12. Nationalen Maritimen Konferenz in Rostock veröffentlicht wurde.

Die Studie „Maritime Wertschöpfung und Beschäftigung in Deutschland“ quantifiziere erstmals die volkswirtschaftlichen Effekte des gesamten maritimen Sektors in Deutschland.

Gesamtwirtschaftlich würden durch die ökonomischen Aktivitäten der Unternehmen der maritimen Wirtschaft im engeren Sinne Umsätze in Höhe von 86,3 Mrd. Euro angestoßen, die mit einer Wertschöpfung von 29,8 Mrd. Euro einhergingen. Die maritime Wirtschaft in Deutschland sichert laut der Untersuchung insgesamt 449.800 Arbeitsplätze.

Grundlage für die Betrachtung des Hafen- und Terminalbetriebs sei im Sinne der Vergleichbarkeit mit den anderen maritimen Wirtschaftszweigen ein branchenbasierter Ansatz. Daher seien die Effekte von hafenwirtschaftlichen Aktivitäten in der hafenabhängigen Wirtschaft, die auch die maritimen Transportketten (Speditionen, Bahn- und Fuhrunternehmen) sowie die hafenabhängige Industrie einbeziehe, nicht untersucht worden. Für den Hafen- und Terminalbetrieb im engeren Sinne werden neben den Umsätzen von 7 Mrd. Euro pro Jahr auch eine Wertschöpfung in Höhe von 3,4 Mrd. Euro und die Beschäftigung von 54.300 Personen ausgewiesen.

Die Studie hält fest, dass die deutschen Seehäfen „besonders wettbewerbsfähig im Hinterlandverkehr, insbesondere dem Schienenverkehr“ seien, und unterstreicht das breite und leistungsstarke Angebot der Hafenwirtschaft. Hinsichtlich der Effekte der Aktivitäten der Hafenwirtschaft auf die gesamte Lieferkette, also z. B. im Transport- und Logistikgewerbe sowie in der hafenabhängigen Industrie, verweisen die Gutachter daher auf eine Studie für das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI). Nach dieser Studie sind 1,35 Mio. Beschäftigte in der hafenabhängigen Industrie tätig. Darüber hinaus werden von der erweiterten hafenabhängigen Wirtschaft jährlich Umsätze in Höhe von 62 Mrd. Euro angestoßen sowie eine Wertschöpfung von 25,6 Mrd. Euro erzielt.

Daniel Hosseus, Hauptgeschäftsführer des ZDS: „Wir begrüßen, dass die hohe Bedeutung der maritimen Wirtschaft für Deutschland mit dieser Studie größere Aufmerksamkeit bekommt. Die Zahlen zum Hafen- und Terminalbetrieb zeigen, wenn auch nur ausschnitthaft, welche Effekte die Aktivitäten der Hafenwirtschaft auf die deutsche Wirtschaft haben. Das breite Angebot der Seehafenbetriebe von Logistik- und Digitaldienstleistungen zählt für uns allerdings auch zur maritimen Wirtschaft.“

Quelle: Zentralverband der Deutschen Seehafenbetriebe, Foto: HHM/ Lindner




Maritime Konferenz startet heute in Rostock

Die diesjährige 12. Nationale Maritime Konferenz (NMK) wird heute und morgen erstmals digital aus dem Hafen von Rostock-Warnemünde übertragen.


Bundesminister Altmaier erklärt hierzu: „Die maritime Wirtschaft ist eine der tragenden Säulen des Wirtschaftsstandortes Deutschland und für eine Exportnation von enormer Bedeutung. Aktuell ist die Branche durch Corona stark betroffen, aber wir begreifen die Krise auch als Chance. Klimaschutz und Digitalisierung sind Herausforderungen, aber Ansporn zugleich und der Schlüssel für die Wettbewerbsfähigkeit der Zukunft. In den vergangenen zwei Jahren haben wir bereits viel erreicht: Mit der Förderung von Wasserstoff, der Einführung digitaler Testfelder für effiziente und umweltschonende Häfen oder mit der Förderung von Landstromanlagen für weniger Emissionen und saubere Luft in den Häfen. Die Branche ist insgesamt gut aufgestellt und vielfach international Vorreiter, wenn es um innovative Technologien geht. Dies gilt es nicht nur zu erhalten, sondern auszubauen. Das Motto der Konferenz ‚Wirtschaft braucht MEER‘ ist hierfür der Taktgeber.“

Über 1000 hochrangige Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Wirtschaft, Gewerkschaften, Wissenschaft und gesellschaftlichen Gruppen diskutieren am 10. und 11. Mai 2021 überwiegend virtuell die Schwerpunkte maritimer Wertschöpfung in Deutschland, die besondere Bedeutung von Forschung, Entwicklung und Innovation für eine maritime europäische Technologieführerschaft. Im Mittelpunkt stehen auch Maßnahmen für Umwelt- und Klimaschutz für eine maritime Energiewende.

Hierzu Norbert Brackmann, Koordinator der Bundesregierung für die maritime Wirtschaft: „Die Branche treibt die maritime Energiewende energisch voran. Die digitale und ökologische Transformation ist in vollem Gange. Diese müssen wir weiter vorantreiben. Denn nicht nur in den klassischen Feldern der maritimen Wirtschaft – Schifffahrt, Schiffbau und Häfen –, sondern insbesondere auch in der Entwicklung und Herstellung umwelt- und klimafreundlicher maritimer Technologien liegt ein großer Wachstumsmarkt der Zukunft für unsere Unternehmen.“
Neben Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel werden auch die Bundesministerin Annegret Kramp-Karrenbauer und die Bundesminister Peter Altmaier und Andreas Scheuer, die Ministerpräsidentin des Bundeslandes Mecklenburg-Vorpommern, Manuela Schwesig, der Stellvertretende Ministerpräsident und Minister für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit, Harry Glawe, der Minister für Finanzen, Reinhard Meyer und der Oberbürgermeister der Hanse- und Universitätsstadt Rostock, Claus Ruhe Madsen, auf der 12. NMK begrüßt.

Die große Bedeutung Europas für die maritime Branche, vor allem im Hinblick auf einen fairen internationalen Wettbewerb und hinsichtlich der Erreichung der Klimaziele, unterstreicht die NMK mit zahlreichen internationalen Gästen. Es nehmen teil: Seine Königliche Hoheit Kronprinz Haakon von Norwegen, die französische Ministerin für Meeresangelegenheiten, Annick Girardin, die niederländische Ministerin für Infrastruktur und Wasserwirtschaft, Cora van Nieuwenhuizen-Wijnberga, sowie der Generalsekretär der Internationalen Schifffahrtsorganisation IMO (International Maritime Organization), Kitack Lim. Die EU-Kommission ist durch die Generaldirektorin der Generaldirektion Binnenmarkt (DG GROW), Kerstin Jorna, vertreten.

In den sechs Fachforen „Maritime Sicherheit, Marine und Schlüsseltechnologien“, „Offshore-Windenergie“, „Die Schifffahrt als Garant für den Wirtschaftsstandort Deutschland in Europa und der Welt“, Meerestechnik: „Nachhaltige Nutzung der Meere“, Schiffbau: „Aufträge und Beschäftigung im Heute und für das Morgen sichern“ und „Deutsche Seehäfen im Wettbewerb stärken, gute Arbeit sichern und Transformation ermöglichen“ werden diese aktuellen Herausforderungen der gesamten maritimen Branche behandelt. Hierzu haben die Branchenvertreter im Vorfeld für alle sechs Teilbereiche Positionspapiere erarbeitet, die im Rahmen der Konferenz diskutiert werden.

Ausführliche Informationen zu der 12. NMK sind abrufbar unter: www.bmwi.de/nmk2021. Das gesamte Programm gibt es  hier.

Quelle und Grafik: Bundesministerium für Wirtschaft und Energie




Antwerpen führend in Europa

Ein internationales Konsortium aus 46 Partnern, das führende Häfen, Terminal- und Transportbetreiber, Spediteure, Wissensinstitute, Technologieentwickler, Innovatoren und öffentliche Einrichtungen repräsentiert, erhält einen Zuschuss in Höhe von 25 Millionen Euro aus dem europäischen Programm Horizont 2020. Ziel ist es, konkrete Lösungen zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen in Häfen zu präsentieren und gleichzeitig deren Wettbewerbsfähigkeit zu sichern. Das Projekt hat einen Zeitrahmen von fünf Jahren ab Ende 2021.

PIONEERS ist ein sehr ehrgeiziges Projekt, bei dem alle Aspekte des Hafenbetriebs neu überdacht werden − von Terminalbetrieb, Konzessionsverträgen, Mobilität, Konnektivität, Kraftstoffen bis hin zu Modellen der Zusammenarbeit und der Erzeugung, Lagerung und Nutzung von Energie. Das PIONEERS-Konsortium überzeugte die Gutachter*innen mit insgesamt 19 ambitionierten Demonstrationsprojekten in den Bereichen saubere Energieerzeugung und -versorgung, nachhaltiges Hafendesign, Verlagerung und Optimierung von Verkehrsströmen sowie digitale Transformation.

Die Maßnahmen umfassen die Erzeugung erneuerbarer Energien und den Einsatz von Elektro-, Wasserstoff- und Methanolfahrzeugen, die Nachrüstung von Gebäuden und Heizungsnetzen für mehr Energieeffizienz, die Umsetzung von Ansätzen der Kreislaufwirtschaft bei Infrastrukturarbeiten, Automatisierung und den Einsatz digitaler Plattformen zur Förderung der Verkehrsverlagerung und zur Gewährleistung optimierter Fahrzeug-, Schiffs- und Containerbewegungen.

Der Hafen von Antwerpen wird als Leuchtturmhafen fungieren, der den Großteil der Demonstrationsprojekte beherbergt und einen Heimathafen für eine nachhaltige Zukunft darstellt. Die Häfen von Barcelona, Constanta und Venlo werden als Partnerhäfen eine aktive Rolle dabei spielen, die Übertragbarkeit der Lösungen zu maximieren und haben sich verpflichtet, die bewährten Praktiken aus dem Projekt umzusetzen.

Der Hafen von Antwerpen hat sich zum Ziel gesetzt, im Jahr 2050 ein kohlenstoffneutraler Hafen zu werden und ist davon überzeugt, dass eine Ökologisierung der Häfen nur durch Partnerschaften und einen aktiven Dialog mit einem breiten Stakeholder-Netzwerk möglich ist. Die kommenden Jahre werden entscheidend sein, um alle Beteiligten ins Boot zu holen und innovative Lösungen einzuführen. PIONEERS ist die optimale Gelegenheit, genau das zu ermöglichen und eine maximale Übertragbarkeit von Innovationen zu gewährleisten.

Jacques Vandermeiren, CEO des Hafens von Antwerpen: „Der Hafen von Antwerpen will der erste Welthafen sein, der Wirtschaft, Menschen und Klima in Einklang bringt. Um bis 2050 klimaneutral zu sein, müssen wir jetzt handeln. PIONEERS beweist, wie der Hafen von Antwerpen zusammen mit einem breiten Stakeholder-Netzwerk Pionierarbeit leistet, um unser Ziel zu erreichen.“

Annick De Ridder, Hafenschöffin: „Dies ist ein wichtiger Meilenstein für den Hafen von Antwerpen und die gesamte Hafengemeinschaft, der zeigt, dass wir mit unseren Ambitionen auf dem richtigen Weg sind. Wir wollen diesen finanziellen Hebel nutzen, um die weitere Ökologisierung und Nachhaltigkeit der Hafenplattform zu stärken und unseren Hafen als den Green Port schlechthin in Europa zu positionieren.“

Dieses Projekt hat Fördermittel aus dem Forschungs- und Innovationsprogramm Horizont 2020 der Europäischen Union erhalten.

Quelle Foto und Grafik: Port of Antwerp