Digitale Prozesse für Binnenhäfen aller Größen

AKQUINET bietet mit der SaaS-Lösung „Hafenmeister“ Binnen- und kleineren bis mittleren Seehäfen eine umfassende und cloudbasierte Softwarelösung zur Digitalisierung ihrer Prozesse. Durch Anbindung vieler Schnittstellen und automatisierte Prozesse bündelt sie tägliche Arbeiten auf ein Minimum und schafft zugleich eine höhere Prozess- und Datensicherheit.

Viele europäische Binnenhäfen müssen sich auf die Umstellung der Ladungsarten und damit auf das weiter wachsende Containergeschäft einstellen. Containerladungen bedeuten deutlich mehr einzelne Registrierungen und Abrechnungen. „Momentan wird vieles noch per Hand in Excellisten eingetragen oder als Einzelerfassung im System erfasst. Mit unserer Hafenmeister Cloud-Lösung können Binnenhäfen ihre Prozesse digitalisieren und automatisieren. Über Schnittstellen zu Buchführung, Umschlagbetrieben und Ämtern werden Daten direkt übernommen und weiterverarbeitet“, erklärt Norbert Klettner, Geschäftsführer der akquinet port consulting GmbH, die Softwarelösung „Hafenmeister“, die sein Unternehmen nun an den Markt bringt (https://www.hafenmeister.eu/).

Binnenhäfen zahlen bei der Softwarelösung Hafenmeister nur für die Tonnage, die im Hafen von den Umschlagsbetrieben tatsächlich umgeschlagen werden, also „pay per Tonne“. „Wir wollen es auch kleineren Häfen ermöglichen, ihre Prozesse zu vereinfachen, sich zukunftsorientiert digital aufzustellen und damit den nächsten Schritt zu gehen“, erklärt Norbert Klettner. Die Lösung wurde für Binnenhäfen aller Größen und kleinere Seehäfen im europäischen Raum entwickelt. Häfen können mit dem Hafenmeister unter anderem Registrierungen der Umschläge von Schiff und Bahn (z.B. Excel-Import), Erfassung der Umschläge inkl. Eiche und Containerimport, Gebühren- und Leistungsabrechnungen (DATEV-Schnittstelle), Reports und Geschäftsberichte über die Vorgänge im Hafen auf einer einheitlichen Datenbasis erstellen und durchführen. In Vertrieb und Implementierung arbeitet AKQUINET zusammen mit der dbh.consulting, um hier die Breite der Prozesse und Integration abzudecken.

Die Lösung wurde gemeinsam mit dem Hafen Trier entwickelt. Geschäftsführer Volker Klassen der Trierer Hafengesellschaft mbH beschreibt die Vorteile: „Mit der Hafenmeister-Lösung haben wir einen vollständigen und sofortigen Überblick über unsere Schiffsanläufe und Umschlagsdaten. Unsere Statistiken für das Statistische Landesamt Rheinland-Pfalz werden damit beispielsweise mit nur einem Knopfdruck erstellt. Unsere Daten sind einheitlich und durchgehend im System hinterlegt, da deutlich weniger manuell erfasst werden muss.“ Über Schnittstellen sind Terminals auf der einen und Ämter auf der anderen Seite angebunden, so dass die Daten direkt im richtigen Format übernommen bzw. übergeben werden. „Gerade dies erleichtert und beschleunigt die Erfassungsprozesse, beugt Fehlern vor und entlastet die Mitarbeitenden“, berichtet Volker Klassen weiter.

Cloud aus deutschen, TÜV-zertifizierten Rechenzentren
Hafenmeister ist eine Cloud-Lösung, die die Häfen als Softwareleistung (Software as a Service, SaaS) buchen können. Vor-Ort-Installationen entfallen. Die Abrechnung erfolgt monatlich über die nur tatsächlich genutzten Leistungen. Die Daten liegen dabei in der Cloud von AKQUINET, die das Unternehmen über die eigenen deutschen Rechenzentren bereitstellt. „Viele haben ja Angst vor Cloud-Lösungen, weil sie nicht wissen, ob die Daten dann im Ausland liegen und auch sicher sind. Wir betreiben Hafenmeister in unseren TÜV-zertifizierten Rechenzentren in Deutschland bieten so volle Sicherheit und Verfügbarkeit“, erklärt Norbert Klettner.

Die Trierer Hafengesellschaft mbH betreibt mit dem Hafen Trier den einzigen deutschen Binnenhafen an der Mosel. 1965 eröffnet, wurden hier im Jahr 2005 erstmals mehr als 1 Millionen Güter umgeschlagen. Am Zusammenfluss von Mosel und Saar verfügt der Hafen über einen großen Einzugsbereich und ist trimodaler Verkehrsknotenpunkt für die Großregion Trier – Luxemburg – Eifel und das Saarland. In kürzester Zeit sind Güter aller Art per Schiff, Bahn oder LKW in alle Himmelsrichtungen unterwegs. Gesellschafter sind das Land Rheinland-Pfalz und der Kreis Trier Saarburg.

Die akquinet AG ist ein international tätiges, kontinuierlich wachsendes IT-Beratungsunternehmen mit Hauptsitz in Hamburg. Aktuell werden 920 Spezialisten mit umfassenden Kenntnissen in zukunftsorientierten Technologien beschäftigt. Das Unternehmen hat sich auf die Einführung von ERP-Systemen (SAP und Microsoft) und die Individualentwicklung von Softwarelösungen spezialisiert. Speziell im Maschinen- und Anlagenbau, dem öffentlichen Sektor und der Logistik verfügt akquinet über langjährige Branchenexpertise und zertifizierte Lösungen. In vier hochleistungsfähigen Rechenzentren in Hamburg, Norderstedt und Itzehoe betreibt akquinet für Unternehmen aller Größen IT-Systeme im Outsourcing. Das Twin Datacenter erfüllt die Standards TÜV IT TSI 4.1 und EN50600. Standortübergreifende Projekte realisiert der IT-Anbieter über Niederlassungen in Deutschland und Österreich.

Quelle und Grafik: akquinet AG




Bauunternehmen für Amaliahaven ausgewählt

Der Hafenbetrieb Rotterdam hat ein europaweites Ausschreibungsverfahren für die Konstruktion von rund 2,4 Kilometern an Kais und Stützmauern im Prinses Amaliahaven durchgeführt. Den Zuschlag bekam letztendlich das Baukonsortium von HOCHTIEF, Ballast Nedam und Van Oord. Damit wurde das Startsignal für die weitere Entwicklung des Hafens auf der Maasvlakte II gegeben.

Nach der Erschließung sollen im Rotterdamer Hafen jedes Jahr vier Millionen Standardcontainer (TEU) mehr umgeschlagen werden können als bisher.

„Das Containervolumen nimmt vor allem durch den E-Commerce bedeutend zu“, erklärt Boudewijn Siemons, leitender Geschäftsführer des Hafenbetriebs Rotterdam. „Daran wird sich vorläufig auch nichts ändern. Um auf die Entwicklungen vorbereitet zu sein und unsere Stellung als größter Containerhafen Europas zu verstärken, investieren wir jetzt in die Erweiterung des Prinses Amaliahavens. Damit stärken wir sowohl die Wettbewerbsposition unserer Kunden als auch die von Rotterdam.“ Mit potenziell 4 Millionen zusätzlichen TEU pro Jahr würde die Gesamtkapazität des Hafens im Vergleich zu 2020 um ungefähr 28 Prozent steigen.

Im Prinses Amaliahaven operieren die Containerterminals APM Terminals und RWG an Kaianlagen von 1.500, bzw. 1.700 Metern Länge. Die Konstruktion neuer Tiefsee- und Binnenschifffahrtskais eröffnet diesen Unternehmen die Möglichkeit, zu gegebener Zeit die Gelände im Umkreis des Hafens weiterzuentwickeln. Beide Terminal-Betreiber haben sich zu diesem Zweck bereits Optionen gesichert. Im Rahmen des Projekts werden darüber hinaus auf einer Länge von 160 Metern allgemein nutzbare Warteanlagen für Binnenschiffe gebaut.

Der Neubau wird an beiden Seiten des ungefähr 2,5 Kilometer langen Hafens realisiert. Insgesamt werden 1.825 Meter Tiefseekais 160 Meter Binnenschifffahrtskais und 360 Meter Stützmauern neu angelegt. Damit wird das gesamte 2015 in Betrieb genommene Hafenbecken bis auf 725 Meter von neuen Kais umgeben. Die ersten 500 Meter der Kaimauer sind voraussichtlich Ende 2022 fertiggestellt. Spätestens eineinhalb Jahre später soll das gesamte Projekt abgeschlossen sein.

Außer der Konstruktion der Kais mit einer Höhe von 29 Metern, muss bis zu einer Tiefe von gut 20 Metern unter dem Meeresspiegel gebaggert werden, um die Anlagen zu bauen. Darüber hinaus wird auf einer Strecke von ungefähr 1,8 Kilometer Länge eine auf Pfähle gestützte hintere Kranbahn errichtet. Darauf sollen in Zukunft die hinteren Stützen der Containerkräne laufen.

Die Kaianlagen werden nach neuesten technischen Errungenschaften konstruiert. Sie werden beispielsweise mit zahlreichen Sensoren ausgestattet, die Krafteinwirkungen und mögliche Verformungen überwachen. Außerdem werden an zwei Stellen sogenannte ECOncrete-Blöcke angebracht. Diese fungieren als künstliche Riffe, um die Unterwasser-Biodiversität zu fördern.

Siemons: „Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit HOCHTIEF, Ballast Nedam und Van Oord, vor allem, weil sie unsere Wertvorstellungen im Hinblick auf Sicherheit und Nachhaltigkeit teilen.“ Dirk Osthus, allgemeiner Geschäftsführer von HOCHTIEF: „Wir sind stolz darauf, dass unser Baukonsortium dieses anspruchsvolle Projekt realisieren wird. Dabei werden wir ganz im Sinne der Rotterdamer Mentalität praxisorientiert und effektiv vorgehen.“

„Dank der interdisziplinären Herangehensweise und der Einbeziehung unserer Kettenpartner haben wir mehrere Lösungskonzepte für das Projekt ausgearbeitet, damit alles so umweltfreundlich und effizient wie möglich vonstattengeht“, ergänzt Ronald de Geus, Geschäftsführer von Ballast Nedam Infra Projects. „Wir liefern beispielsweise den größten Teil der Baumaterialien auf dem Wasserweg an, um den Verkehr in der Umgebung so wenig wie möglich zu behindern. Auf diese Weise sorgen wir dafür, dass die Betriebsprozesse der Containerterminals während der Realisierung des Projekts weiterlaufen können.“

„Wir achten während der Bauarbeiten besonders aufmerksam auf die Vermeidung von Emissionen“, so Mark van der Hoeven, niederländischer Geschäftsführer von Van Oord. „Die Verwendung von Materialien auf Basis von Hydrotreated Vegetable Oil (HVO)* und der Einsatz von elektrischen Baumaschinen schließt reibungslos an die Ambitionen des Hafenbetriebs zur Reduzierung schädlicher Emissionen an.“

Quelle und Foto: Port of Rotterdam, Eindruck der neuen Kais in der Prinses Amaliahaven.




neska Gruppe zieht unter Markendach der HGK

 

Seit Anfang März treten die Unternehmen der neska Gruppe einheitlich als Geschäftsbereich Logistics and Intermodal der HGK Gruppe auf. „In der HGK Gruppe vereinen wir aus einer Hand eine fast einzigartige Kompetenz für Transport und Umschlag großer Güterströme im kombinierten Verkehr. Diese Kompetenz stellen wir nun auch in den Mittelpunkt unserer Markenstrategie und vereinen viele Einzelauftritte unter einem Markendach“, erläutert Uwe Wedig, Vorstandsvorsitzender der HGK.

Die Umschlags- und Logistikspezialisten der neska gehören bereits seit 2015 zur HGK, nun vollzieht sich im Rahmen der im vergangenen Jahr eingeleiteten Neupositionierung der HGK Gruppe auch der Wechsel bei den Einzelunternehmen der neska.

Mit der Vorstellung des neuen HGK-Logos und der neuen Markenstruktur bei der Übernahme der HGK Shipping im August 2020 war dieser Markenwechsel bereits angekündigt worden, jetzt wird er umgesetzt. Die bisherigen Einzelmarken neska (unter anderem neska Logistik, neska Intermodal, neska Containerline), Pohl & Co., uct, dbt, CTS, KCT und RRT treten zukünftig einheitlich unter einem Markenzeichen als Geschäftsbereich HGK Logistics and Intermodal auf, bleiben aber als operative Einzelgesellschaften unverändert bestehen.

Stefan Hütten, Mitglied der Geschäftsführung der neska Gruppe, erklärt: „Für unsere Kunden ändert sich in bestehenden Geschäftsbeziehungen nichts. Alle Vertragskonstellationen und Stammdaten bleiben bestehen, auch die bewährten Ansprechpartner stehen unverändert für unsere Kunden bereit. Verändern werden wir aber die Art, wie wir als Teil der HGK Gruppe Logistiklösungen voranbringen und neue Lösungen entwickeln wollen. Im Verbund mit unseren Schwestergesellschaften können wir wie kaum ein anderes Unternehmen der Branche integrierte Leistungen anbieten, Transportketten multimodal absichern und Kompetenzen für spezifische Gütergruppen über die gesamte Supply-Chain anbieten.“

Für den jetzt eingeleiteten Wechsel nimmt man sich ganz bewusst etwas Zeit, nicht zuletzt unter Berücksichtigung aktueller Belastungen im operativen Bereich in Folge der Corona-Pandemie. Stefan Hütten: „Wir vollziehen den Wechsel mit Augenmaß. Wir starten die Umstellung bei den digitalen Medien und Schriftverkehren. Beschilderungen an Fahrzeugen, Hallen etc. werden sukzessive folgen. Uns ist es wichtig, noch stärker die Systeme und Prozesse zu integrieren, um so die Kooperation in der gesamten Unternehmensgruppe voranzubringen. Darauf bauen neue und bessere Lösungen für unsere Kunden auf.“

Quelle und Grafik: HGK




Kombiverkehr fährt Krefeld – Montara

Die Kombiverkehr KG hat drei neue Verbindungen in ihr internationales Netzwerk aufgenommen. Ab dieser Woche ergänzen die Direktzug-Relationen Krefeld – Mortara v.v., Gent – Mortara v.v. und Rotterdam CTT – Mortara v.v. die Leistungsangebote in den Verkehren zwischen Deutschland, Belgien sowie den Niederlanden und Italien via Gotthard.

Das Unternehmen bietet neben den heute bereits bestehenden Verbindungen von und nach Busto und Novara in Italien, die gemeinsam mit der Partnergesellschaft Hupac vermarktet werden, einen weiteren wichtigen Terminalstandort in Norditalien an. Mortara liegt in der Provinz Pavia und deckt mit nur rund 70 Kilometern Entfernung den norditalienischen Wirtschaftsraum rund um Mailand straßenseitig bestens ab. Die Züge von und nach Mortara verkehren je Relation bis zu fünfmal pro Woche aktuell. Neben Containern und Wechselbehältern ist der Transport auch von Sattelaufliegern möglich, in absehbarer Zeit auch mit Profil P400.

„Mit den Zügen von und nach Mortara in Norditalien stärken wir unser Angebot über den Gotthard-Korridor, der für unsere Kunden an Bedeutung gewinnen wird“, so Geschäftsführer Alexander Ochs. „In Kombination mit den Brenner- und Tauernverkehren, die wir gemeinsam mit Mercitalia Intermodal anbieten, werden wir zukünftig auf den wichtigsten europäischen Relationen Deutschland – Italien, Benelux – Italien und Skandinavien – Italien mit der Nutzung aller drei Routings die Bandbreite an Transportmöglichkeiten besitzen, die keine Kundenwünsche offen lässt“, ergänzt Peter Dannewitz, Leiter Vertrieb.

Quelle: Kombiverkehr KG, Foto: Kombiverkehr KG/ Gabriele Lanotte




Premiere für neuen 1000-Tonnen-Raupenkran

Für die Errichtung eines Gas- und Dampfkraftwerkes in Herne brachte das österreichische Schwertransportunternehmen Felbermayr einen fabrikneuen LR 11000 von Liebherr zum Einsatz. Ergänzend zu diesem 1.000-Tonnen-Raupenkran sind dabei auch SPMTs (Self-Propelled Modular Transporter) und Tieflader groß aufgefahren. Beendet wurde der etwa drei Monate währende Auftrag Mitte Februar.


Großkomponenten mit Stückgewichten von bis zu 457 Tonnen gehören auch beim Schwertransportunternehmen Felbermayr nicht zum Tagesgeschäft. Dass Mitarbeiter und Fuhrpark des Schwergutspezialisten aber auch diesen Herausforderungen gewachsen sind, ist bekannt. Wenn jedoch ein 1.000-Tonnen-Raupenkran erstmals zum Einsatz kommt, schwingt neben der Last auch die Spannung mit. Daher wurde der Einsatz am Rhein-Herne-Kanal in der Metropolregion Rhein-Ruhr in Nordrhein-Westfalen mit Spannung erwartet.

Die Ausgangsorte für die insgesamt vier Großkomponenten waren in den Siemens-Werken Berlin, Mühlheim an der Ruhr sowie Nürnberg. „Die Transporte zum Umschlagplatz unweit der Baustelle wurden seitens Siemens und vom Hauptauftragnehmer Züst & Bachmeier Project GmbH vergeben und teils durch das Felbermayr-Tochterunternehmen Haeger & Schmidt auf dem Wasserweg durchgeführt“, berichtet Projektleiter Matthias Pichl, welcher auch die Felbermayr- Niederlassung Nürnberg leitet.

Von Züst & Bachmeier erhielt Felbermayr den Auftrag für den Umschlag dieser Großkomponenten und den Transport bis zur Kraftwerksbaustelle. Weiters hatte Züst & Bachmeier zuvor 20 Heizflächenmodule per Seefracht und Binnenschiffsnachlauf aus dem fernen China bis zum Umschlagplatz in Herne gebracht.

Für den Umschlag des Schwerguts musste der Umschlagplatz zunächst entsprechend adaptiert werden. „Andernfalls hätte er den enormen Drücken nicht standgehalten“, berichtet Pichl und beschreibt die Konfiguration des Raupenkrans: „Zur eingesetzten Ausrüstung des LR 11000 von Liebherr gehörten ein 42 Meter langer Hauptmast mit Derrickausleger, 260 Tonnen Drehbühnenballast sowie 320 Tonnen Schwebeballast. Letzterer wurde jedoch erst nach dem Anschlagen der Schwergutkomponenten mit einem Hilfskran aufgestapelt und diente als notwendiges Gegengewicht.“ Inklusive Hebegut brachte es der Kran so auf mehr als 1.000 Tonnen Gesamtgewicht.

Unter den vier Hauptkomponenten befanden sich eine Gasturbine mit 457 Tonnen, ein Generator mit 450 Tonnen sowie ein Transformator mit 425 Tonnen und die Dampfturbine mit 145 Tonnen. „Aufgrund der eingeschränkten Raumgeometrie am Umschlagplatz konnte der Kran nach der Lastaufnahmen nicht seitlich geschwenkt werden“, merkt Pichl an und erklärt, dass deshalb eine etwa 50 Meter lange Fahrbahn aus Bongossihölzern für den Kran ausgelegt worden sei. So war gewährleistet, dass der Raupenkran unter Last etwa 20 Meter rückwärtsfahren konnte, um vor ihm Platz für den SPMT zu schaffen – auf diesem wurde dann die Last abgelegt und für die Fahrt zur Kraftwerksbaustelle gesichert.

„Die Transporte auf dem Selbstfahrer zur etwa zwei Kilometer entfernten Kraftwerksbaustelle dauerten mehrere Stunden und wurden nachts durchgeführt“, berichtet Pichl und konkretisiert: „Der SPMT war dafür mit 18 parallel gekoppelten Achslinien und zwei Power-Pack-Units konfiguriert. Damit war das Gewicht auf der Fahrbahn gut verteilt.“ Zudem seien an neuralgischen Punkten wie Bordsteinkanten auch Stahlplatten ausgelegt worden. Weiters kam zum Überfahren einer nicht ausreichend tragfähigen Brücke ein Brückenüberfahrsystem zum Einsatz. Mitte Februar wurde der Auftrag für Felbermayr mit dem Transport der Heizflächenmodule mit Stückgewichten von etwa 212 Tonnen abgeschlossen.

Die Fertigstellung des gasbefeuerten Kraftwerks mit Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) soll bereits Ende kommenden Jahres erfolgen. Damit wird der Heizenergiebedarf von 250.000 Haushalten abgedeckt und zusätzlich umweltfreundlich Strom erzeugt.

Quelle und Foto: Felbermayr, Für die Errichtung eines Gas- und Dampfkraftwerkes in Herne (D) brachte der österreichische Kranvermieter Felbermayr einen fabrikneuen LR 11000 von Liebherr zum Einsatz.




34 Millionen Euro für Gleisanschlüsse

Mit der Veröffentlichung der neuen, ab dem 1. März 2021 geltenden „Richtlinie zur Förderung des Neu- und Ausbaus, der Reaktivierung und des Ersatzes von Gleisanschlüssen sowie weiteren Anlagen des Schienengüterverkehrs (Anschlussförderrichtlinie)“ gibt der VDV Hilfestellung bei der Beantragung der Fördermittel.

VDV-Vizepräsident Joachim Berends: „Für unser übergeordnetes Ziel, bis 2030 rund 25 Prozent Marktanteil beim Schienengüterverkehr zu erreichen, gibt es weiterhin diese wichtige Förderung von Gleisanschlüssen seitens des Bundes. Mit Hilfe des aktualisierten Info-Flyer ‚Zeichen setzen, Weichen stellen‘, werden Unternehmen aus der verladenden Wirtschaft auf die Gleisanschlussförderung und deren Möglichkeiten hingewiesen. Ziel ist es, den am Schienengüterverkehr interessierten Verladern, Transport- und Logistikunternehmen auf einen Blick schnelle Hilfe und Orientierung bei der Realisierung von Gleisanschlussprojekten zu geben.“

Das Fördervolumen beträgt rund 34 Millionen Euro. Hervorzuheben ist die erstmalige finanzielle Förderung für die Errichtung multifunktionaler Terminals in Höhe von bis zu 80 Prozent. Dadurch kann das bestehende Terminalnetz nur erhalten und ausgebaut werden. Neben weiteren Verbesserungen bei der Richtlinie ist nun eine Kumulierung von Bundes- und Landesmitteln ist genauso möglich, wie die Förderung von Investitionen in logistische Infrastruktur und die Zwischenabstellung.

Die neu aufgelegte VDV-Information „Zeichen setzen, Weichen stellen“ steht hier zum Herunterladen bereit. Auf Wunsch werden Interessenten auch gedruckte Exemplare zur Verfügung gestellt.

Der Bundesverband Wirtschaft, Verkehr und Logistik (BWVL) begrüßt die seit 1. März 2021 geltende Richtlinie zur Anschlussgleis-Förderung als einen wichtigen Meilenstein zur Umsetzung der Gleisanschluss-Charta. Sie unterstützt die Verlader aus Handel und Industrie, Speditionen und Eisenbahnen bei Aus-/Neubau, Reaktivierung und Erhalt von Gleisanschlüssen und multifunktionalen Güterterminals.

Besonders zu begrüßen ist die erstmalige finanzielle Förderung von Ersatzinvestitionen in bestehende Gleisanschlüsse sowie die Erneuerung der Anschlussweiche. Auch die verbesserte Förderung von multifunktionalen Terminals wird der Entwicklung multimodaler Verkehre einen wichtigen Schub geben.

Förderfähig sind nun auch Industriestamm- und Zuführungsgleise, wenn diese durch ein Unternehmen in Privatrechtsform betrieben werden. Dies ist ein neues und wichtiges Förderinstrument für vorgelagerte Infrastrukturen in direkter Nähe zu den Zugangsstellen der Schiene.

„Viele unserer Mitgliedsunternehmen aus Handel und Industrie sehen großes Potential für die Verlagerung ihrer Gütertransporte auf die Schiene. Nicht zuletzt aufgrund der hohen Investitionen verfügt aber nur ein Teil der Kunden und Transportpartner über einen eigenen oder in der Nähe gelegenen Gleisanschluss. Hier besteht dringender Handlungsbedarf. Die Förderrichtlinie ist ein dringend erforderlicher Schritt in die richtige Richtung“, so BWVL-Präsident Jochen Quick.

Die Gleisanschluss-Charta haben 43 Verbände und Vereine aus Industrie, Handel, Logistik, Entsorgung, Bauwirtschaft, Agrar-/ Forstwirtschaft und öffentlichen Einrichtungen mitgezeichnet. Die Gleisanschluss-Charta setzt sich für eine stärkere Fokussierung der verkehrspolitischen Diskussion auf die wesentliche Schlüsselfunktion von Gleisanschlüssen, kundennahen Zugangsstellen und regionalen Eisenbahninfrastrukturen ein. Ziel ist es, dem Markt leistungsfähige und wirtschaftlich darstellbare Transportsysteme im Kombinierten Verkehr und im Wagenladungsverkehr anbieten zu können. Mit der neuen Gleisanschlussförderrichtlinie ist dem Bund der Einstieg in die Umsetzung der Vorschläge aus der Gleisanschluss-Charta gelungen.

Quelle: Verband Deutscher Verkehrsunternehmen e. V. (VDV) und Bundesverband Wirtschaft, Verkehr und Logistik e.V. (BWVL), Foto: DEGES2020




SYSTEMRELEVANT AUS KOMMUNALER SICHT

Der Deutsche Städte- und Gemeindebund (DStGB) hat gemeinsam mit der Initiative Logistikimmobilien (Logix) im Sommer 2020 eine Umfrage unter Kommunen in ganz Deutschland zur Sicht auf Logistikansiedlungen durchgeführt. Ein zentrales Ergebnis der Studie: 9 von 10 Kommunen schätzen Logistik als systemrelevant ein. Nicht zuletzt die Erfahrungen aus der CoronaPandemie verstärken diesen Befund.

Die gemeinsame Umfrage des DStGB und Logix richtete sich an Kommunen in ganz Deutschland. Konzipiert wurde die Studie inhaltlich von Prof. Dr. Christian Kille, Hochschule Würzburg. Kommunalvertreter*innen wurden hierbei zu den Themen Logistikimmobilien, Bedeutung von E-Commerce für den lokalen Handel, Nachhaltigkeit und CO2-Neutralität befragt. Darüber hinaus wurde eine ähnliche Umfrage unter Wirtschaftsvertreter*innen der Logistikbranche für eine parallele Studie durchgeführt. Dies soll den direkten Vergleich der Blickwinkel und Einschätzungen ermöglichen.

Dr. Malte-Maria Münchow, Sprecher der Logix Initiative, betont: „Unsere Studie hat gezeigt, dass die besondere Bedeutung von Logistikimmobilien innerhalb der Wertschöpfungskette auch auf kommunaler Ebene sehr präsent ist. Dies ist ein erfreulich positives Bild unserer Branche.“ In der Umfrage hatten 9 von 10 Kommunen die Logistik als systemrelevant eingestuft.

Die Umfrage legte zudem offen, welche Kriterien den kommunalen Entscheidern bei einer Logistikansiedlung besonders wichtig sind. „Überraschend – gerade aus Sicht der Logistikansiedler – ist, dass ein konkretes Verkehrs- und Nachhaltigkeitskonzept einen weitaus höheren Stellenwert hat, als beispielsweise ein ÖPNV-Anschluss oder eine Ausbildungsoffensive für junge Menschen“, skizziert Prof. Dr. Christian Kille die Ergebnisse der Studie. Auch die Einbindung der Bevölkerung in das Ansiedlungsvorhaben ist, anders als von den Entwicklern erwartet, nicht das wichtigste Kriterium für die Kommunen. „Wenn die möglichen Vorbehalte – etwa gegen die Verkehrsbelastung – bereits im Vorfeld geklärt werden können, scheint es weniger relevant zu sein, die Bevölkerung in den Ansiedlungsprozess einzubinden“, so Kille.

Neben dem Blick auf Kriterien für eine konkrete Ansiedlung versucht die Studie auch den Blick auf die Makroebene zu weiten und die kommunale Meinung zu Themen wie Nachhaltigkeit oder Wirtschaftsstrukturen einzufangen. So ergab die Befragung, dass regionale Wirtschaftskreisläufe nach Einschätzung rund 70% der Befragten in Zukunft eine größere Bedeutung erhalten würden. Ca. 64% der Kommunalvertreter halten es für zentral, dass mehr Wertschöpfung in den Kommunen stattfinde. Rund 40% der Befragten erwarten, dass die Logistik dazu einen Beitrag leisten könne und an Bedeutung zunehmen werde.

„Viele Kommunen sehen zwar eine Entwicklung hin zu mehr regionalen Wirt-schaftskreisläufen, dies kann gerade vor dem Hintergrund der CoronaPandemie und den temporären Schwierigkeiten bei der Beschaffung von Medizinprodukten und Schutzkleidung gesehen werden. Allerdings sind die meisten Städte und Ge-meinden dennoch davon überzeugt, dass die globalen Wirtschaftsstrukturen ihren Platz im wirtschaftlichen Gefüge behalten werden. Logistikansiedlungen werden somit immer eine Systemrelevanz für die Versorgung der Bürgerinnen und Bürger vor Ort haben“, so Alexander Handschuh, Sprecher des Deutschen Städte- und Gemeindebundes. Zudem sei, laut Handschuh, die Nachhaltigkeit ein zentrales Element bei der Konzeption, Umsetzung und Bewertung von Logistikansiedlungen für Kommunen.

Die vollständige Studie des Deutschen Städte- und Gemeindebundes und Logix wird Ende des Jahres veröffentlicht werden.

Quelle: Deutschen Städte- und Gemeindebundes und Logix, Foto: Tanja Pickartz




Deutsche Seeschifffahrt optimistisch

Der Verband Deutscher Reeder (VDR) hat Zahlen zur Situation der deutschen Handelsschifffahrt vorgelegt. Aus diesem Anlass erläuterten Präsident Alfred Hartmann und Ralf Nagel, Geschäftsführendes Präsidiumsmitglied, mit den Themen Schifffahrtsstandort Deutschland, Seeleute in der Pandemie und Klimaschutz die wichtigsten Themen auf der Agenda der deutschen Seeschifffahrt für dieses Jahr.

Deutschland ist den Zahlen nach weiterhin die fünftgrößte Schifffahrtsnation der Welt mit einem Anteil von 4,5 Prozent an der Welthandelsflotte (-0,4 Prozentpunkte ggü. Vorjahr). Ende 2020 waren in deutschen Schiffsregistern insgesamt 2.001 Schiffe mit 48,7 Millionen BRZ registriert, 139 weniger als ein Jahr zuvor. Zu einem großen Teil (mittlerweile mehr als 45%) führen die Schiffe der deutschen Flotte heute die Flagge eines EU-Landes am Heck, insbesondere von Portugal, Zypern und Malta. Die Anzahl der unter deutscher Flagge fahrenden Schiffe hat sich bei 290 stabilisiert Die Zahl der in Deutschland sozialversicherungspflichtig beschäftigen Seeleute ist, bedingt durch den Rückgang in der deutschen Handelsflotte, zuletzt etwas zurück gegangen auf 7.558, die Zahl der Neueinsteiger an Bord dagegen 2020 trotz Corona mit 409 in etwa gleichgeblieben.

Ralf Nagel, Geschäftsführendes Präsidiumsmitglied, erläutert: „Nach den Jahren des ungewöhnlichen Wachstums vor allem in der Containerschifffahrt Anfang der 2000er-Jahre und dem darauffolgenden Rückgang haben wir jetzt eine neue Normalität: die deutsche Flotte ist ähnlich stark, in großen Teilen stärker als vor diesem Boom.“ Das betreffe etwa die Zahl der Schiffe in verschiedenen Segmenten, der Auszubildenden, der Seeleute als auch die Zahl der Reedereien. „Trotz der Pandemie sehen wir eine neue Dynamik in einigen Schifffahrtsmärkten, in denen deutschen Unternehmen aktiv sind.“ Umso wichtiger wären deshalb verlässliche und die Schifffahrt unterstützende Rahmenbedingungen am Standort Deutschland.

Seeleute in der Pandemie: VDR fordert bevorzugte Impfungen für Seeleute

Nach wie vor stellen Crewwechsel nicht nur für deutsche Reedereien ein großes Problem dar. Wie bei Waren muss dabei eine Logistikkette greifen: der Ein- und Ausstieg in einem Hafen muss erlaubt sein, es muss Flüge in und aus dem Heimatland geben und die Einreise in die jeweiligen Heimatländer muss möglich sein. „Wir sehen uns mit sich ständig verändernden Regelungen für Tests und Quarantäne konfrontiert, das erschwert die Aufgabe enorm“, sagt VDR-Präsident Hartmann. Nach wie vor sind geschätzt etwa 400.000 Seeleute weltweit von der Crewwechsel-Krise betroffen.

Zudem zeichne sich ab, dass bei den global laufenden Impfungen Seeleute bislang nicht ausreichend berücksichtigt würden. „Noch viel mehr Staaten müssen ihnen Keyworker-Status geben und sie bevorzugt impfen“, forderte der VDR-Präsident: „Wir dürfen nicht in eine Situation kommen, in der Seefahrer nicht an Bord kommen, weil sie noch nicht geimpft wurden.“ Dies würde die Crew-Wechsel-Problematik noch verschärfen, warnt Hartmann: „Es drohen Auswirkungen auf den weltweiten Warenhandel mit Folgen für uns alle.“

Im Blick auf den Klimaschutz erneuerte der VDR seine Kritik an einem regional begrenzten Emissionshandelssystem, wie es die Europäische Union dieses Jahr vorschlagen will.  „Schifffahrt ist wie wohl keine andere eine internationale Industrie, sie braucht deshalb internationale Regelungen“, sagt Präsidiumsmitglied Nagel. „Wir haben Zweifel, dass durch einen regional begrenzten Emissionshandel das Entscheidende, nämlich nachhaltig weniger CO2-Ausstoß, geschafft wird. In der Luftfahrt jedenfalls, die bereits derart reguliert ist, ist das nicht gelungen, im Gegenteil.“

„Die deutsche Seeschifffahrt ist entschlossen, eine vernünftige, weltweite Regelung aktiv zu unterstützen“, bekräftigte Nagel: „Das geeignete Forum zur Regulierung ist die IMO, sie hat jüngst erst mit der verpflichtenden Umstellung auf schwefelärmere Brennstoffe bewiesen, dass sie Schifffahrt global regulieren kann.“ Man wolle als Industrie die Klimaziele der IMO erreichen oder wo möglich übertreffen. Das Präsidiumsmitglied abschließend: „Entscheidend ist: wir brauchen eine Energie-Revolution. Alle Effizienzmaßnahmen an Schiffen reichen nicht aus, es sind andere, marktfähige Brennstoffe nötig.“

Der Verband Deutscher Reeder (VDR) vertritt die gemeinsamen wirtschafts- und sozialpolitischen Interessen der deutschen Reedereien auf der Ebene des Bundes und der Länder sowie gegenüber europäischen und internationalen Instanzen. Der VDR wurde 1907 gegründet und hat sich 1994 mit dem Verband der Deutschen Küstenschiffseigner zusammengeschlossen. Mit rund 200 Mitgliedern vertritt der VDR den größten Teil der deutschen Handelsflotte. Mehr Informationen unter www.reederverband.de.

Quelle: Verband Deutscher Reeder, Foto: HHM Lindner




Eurofrigo baut neues Kühlhaus

Der Logistikdienstleister Eurofrigo hat mit dem Bau eines neuen Kühlhauses auf der Maasvlakte begonnen. Das neue Kühlhaus ist der sechste Eurofrigo-Standort in den Niederlanden. Der Neubau beinhaltet auch eine hypermoderne Veterinär-Kontrollstelle. Das neue Kühlhaus von Eurofrigo wird voraussichtlich Mitte 2021 abgenommen.

Der Logistikdienstleister Eurofrigo ist äußerst aktiv. Und das in verschiedenster Hinsicht. Gegenüber der bestehenden Niederlassung in der Karimatastraat auf der Maasvlakte arbeitet das Unternehmen, das europaweit führend in der Lagerung von temperaturgeführten Lebensmitteln ist, mit Hochdruck am sechsten niederländischen Coldstore.

Mit den neuen Räumlichkeiten erhöht Eurofrigo nicht nur seine Lagerkapazität. Zudem kann der Logistikdienstleister damit schneller und flexibler auf eine sich ändernde und steigende Marktnachfrage reagieren.

Mit dem neuen Standort setzt Eurofrigo voll auf Value Added Services, kurz VAS genannt. Das Kühlhaus wird hochmodern eingerichtet, mit Zellen mit verschiedenen, einzeln einstellbaren Temperaturzonen und einer Veterinär-Kontrollstelle. Die Kontrollstelle entspricht den modernsten Anforderungen zur Gewährleistung eines schnelleren und effektiveren Güterstroms, was seit dem Brexit noch wichtiger als zuvor ist.

‚Wir haben uns entschieden, unsere Kapazitäten im Bereich der Kontrollstellen und der Lagerung zu erweitern, weil wir noch kundenorientierter arbeiten und mehr Flexibilität im Bereich der Kontrollen bieten wollen‘, gibt Jeroen Tempels, CEO von Eurofrigo, an. Die Kontrollstelle ist laut Aussage des CEO einer der größten Vorteile des neuen Standorts. ‚Wir sind bereits seit 27 Jahren Marktführer bei der Anzahl der Kontrollstellen und arbeiten bereits jahrelang mit der NVWA intensiv zusammen. Mit dieser neuen und modernen Kontrollstelle können wir unsere Position am Markt weiter konsolidieren.‘

Kunden erwarten heutzutage von einem Logistikdienstleister mehr als nur Fachwissen. Die Fähigkeit, sich mit dem dynamischen Markt zu bewegen, ist mindestens genauso wichtig. Das sieht auch Tempels so: ‚Die Nachfrage seitens unserer Kunden konzentriert sich immer spezifischer auf VAS-Lösungen. Mit der geplanten Erweiterung unserer Kapazitäten und Dienstleistungen auf der Maasvlakte sind wir noch besser in der Lage, diese wachsende Nachfrage zu bedienen und langfristig der starke Kettenpartner zu sein, den die Kunden suchen.‘

Zusammen mit dem Schwesterunternehmen Thermotraffic bietet Eurofrigo – neben VAS, Kontrolle und Lagerung – eine komplette Logistiklösung an: von der Zollabfertigung, dem Transport und Export über die Kontrolle, das Ent- und Beladen von Containern bis hin zu Lagerung, Kommissionierung, Umpacken, Verwiegung und Qualitätskontrolle.

Außer dem neuen Standort auf der Maasvlakte verfügt Eurofrigo über fünf weitere Kühlhäuser: zwei in Rotterdam (Eemhaven und Maasvlakte), jeweils mit Kontrollstellen, und drei in Limburg. Von diesen Standorten aus, mit einem Temperaturbereich von -25 °C bis +6 °C, bietet der Logistikdienstleister seinen Kunden eine große Auswahl, um temperatursensible Produkte, wie z. B. tierische Produkte und Agrarlebensmittel, möglichst effektiv zu lagern und zu verarbeiten.

Mit dem neuen Standort von Eurofrigo im Distripark Maasvlakte wird einer der Agrarlebensmittel-Hotspots im Rotterdamer Hafen weiter ausgebaut. Das ist eine Erweiterung, die zum Wachstum des Marktes passt. Im Bereich der Agrarlebensmittel, zu denen tierische Produkte wie Fisch und Fleisch gehören, ist schon seit Jahren ein starkes Wachstum zu verzeichnen. Der Sektor hat mit 40 % einen großen Anteil am gesamteuropäischen Warenstrom. Dieses Wachstum wird sich voraussichtlich in den kommenden Jahren fortsetzen.

‚Wir möchten das Wachstum im Agrarlebensmittelbereich gerne weiter unterstützen‘, sagt Emile Hoogsteden, Geschäftsführer für Handel des Hafenbetriebs Rotterdam. ‚Mit der Erweiterung von Eurofrigo und den einzigartigen Wertschöpfungsdienstleistungen, die Eurofrigo bieten kann, wird auch die Position von Rotterdam als Agrofood-Hafen weiter gestärkt.‘

Nach den USA sind die Niederlande die weltweit größte Exportnation für Agrofood-Produkte. 2019 betrug das Handelsvolumen fast EUR 95 Mrd. Dies trug dazu bei, dass der Rotterdamer Hafen – mit einem Umschlag von 19 Mio. t jährlich – in Westeuropa Marktführer ist.

Das starke Bestreben des Hafens, Europas führende Agrofood-Drehscheibe zu bleiben und seine Bereitschaft, in diese Position zu investieren, machen Rotterdam zu einer ausgezeichneten operativen Basis für Agrofood-Unternehmen.

Quelle und Grafik: Eurofrigo




Jahresplanung mit digitalen Akzenten

Das ShortSeaShipping Inland Waterway Promotion Center (spc) setzt 2021 auf hybride Aktivitäten. Im ersten Halbjahr dominieren digitale Veranstaltungsformate, während ab Juni auch wieder Präsenzveranstaltungen angedacht sind. Damit soll den Auswirkungen der Corona Pandemie Rechnung getragen werden.

„Haben uns die Auswirkungen der Corona Pandemie in Deutschland im vergangenen Jahr noch recht überraschend getroffen, sind wir bei der Jahresplanung von vorn herein davon ausgegangen, dass die Auswirkungen der Pandemie auch 2021 sehr stark beeinflussen werden. Ein Beweis dafür ist die kurzfristig erfolgte Absage der Messe München“ erklärt Markus Nölke, Geschäftsführer des spc. Im ersten Halbjahr stehen daher eine Reihe von Webinaren auf der Agenda. Anfang März werden Unternehmen im Rahmen einer Brexit Status Quo Konferenz berichten, wie sich die Transportabläufe nach dem Brexit gestalten. UK ist mit einem Volumen von rund 120 Mrd. EUR der siebtgrößte Handelspartner Deutschlands und bleibt damit einer der wichtigsten Märkte für den Kurzstreckenseeverkehr.

Weitere Webinar-Themen im ersten Halbjahr werden Russland – im Zeichen der Sanktionen, die Auswirkungen des Klimawandels auf die Wasserstraßen, aktuelle Entwicklungen bei Großraum- und Schwertransporten (GST) und das Zusammenspiel von Schiene und Wasserstraße sein.

„Am 16. Juni 2021 steigen wir im wahrsten Sinne des Wortes der Handelskammer Hamburg aufs Dach. Dann ist der erste „Open Air Themenabend“ auf deren Dachterrasse geplant und wir hoffen, diesen dann auch wieder als Präsenzveranstaltung durchführen zu können,“ sagt Nölke. Vor dem Themenabend soll die Mitgliederversammlung des Trägervereins stattfinden.

Im September stehen in Leer und Neuss zwei weitere Themenabende auf dem Programm.

Im Rahmen der Ausbildungs- und Berufswahlaktivtäten des spc wird der Verein zusammen mit Mitgliedern für Berufe rund ums Wasser auf den Berufswahlmessen „Perspektiven“ am 24. und 25. September in Magdeburg und der „Berufe Live Rheinland“ am 5. und 6. November in Köln werben.

Das Forum Sondertransporte ist für November als Präsenzveranstaltung geplant.

Nach der kurzfristigen Absage der ShortSeaShipping Days, die für März vergangenen Jahres geplant waren, wurde die Neuansetzung großzügig verlegt. Nun finden die 4. ShortSeaShipping Days am 18./19. März 2022 erneut in Lübeck statt.

„Grundsätzlich werden wir auch in „normalen Zeiten“ verstärkt digitale Formate in unseren Aktivitäten berücksichtigen, aber das klassische Netzwerken mit persönlichen Kontakten kann nicht digital ersetzt werden. Daher glaube ich, dass Messen und Branchentreffs in Zukunft sogar noch stärker an Bedeutung gewinnen könnten. Es gilt immer noch: Logistik ist und bleibt ein Peoples Business“, sagt Nölke.

Die genauen Termine und Inhalte sind auf der Webseite www.shortseashipping.de einzusehen.

Quelle und Grafik: spc