Kombiverkehr steigert Volumen im 4. Quartal

Die Kombiverkehr KG hat das Geschäftsjahr 2020 mit insgesamt 858.079 Lkw-Sendungen (eine Sendung entspricht der Kapazität eines Lastzuges) beziehungsweise 1,72 Millionen TEU abgeschlossen, die von der Straße und dem Seeweg auf die klimafreundliche Schiene verlagert wurden. Im Vergleich zum Vorjahr wurden damit insgesamt 3,0 Prozent weniger Container, Wechselbehälter und Sattelanhänger transportiert.

Nachdem sich bereits 2019 die deutsche Wirtschaft an der Schwelle zur Rezession befand, verstärkten vor allem die weltweiten Auswirkungen der Corona-Pandemie diesen Trend im vergangenen Jahr. In den Monaten April und Mai verlor der Operateur im Gesamtnetzwerk rund 15 Prozent des Aufkommens durch den Wirtschaftseinbruch. In den Folgemonaten stabilisierte sich das Sendungsvolumen, so dass im letzten Quartal 2020 auch wieder Wachstum erzielt wurde.

„Mit den Ergebnissen im letzten Quartal 2020 können wir als Kombiverkehr in diesen sehr volatilen und nur schwer kalkulierbaren wirtschaftlichen Zeiten zufrieden sein, auch wenn unser Anspruch um ein Vielfaches höher liegt. Aktuell spüren wir am Markt wieder eine verstärkte Nachfrage nach Transportlösungen mit ökologischem Mehrwert und damit Rückenwind für unsere Dienstleistung“, resümiert Robert Breuhahn, Geschäftsführer des Unternehmens. „Multimodaler Verkehr ist und bleibt prädestiniert dafür, aufgrund der weniger aufgebrachten Energie pro Tonnenkilometer CO2 in hohen Mengen einzusparen. Damit erfüllen wir die klimapolitischen Anforderungen aus Industrie und Handel, die unserer Speditionskunden und letztlich die Vorgaben aus dem Green Deal der Europäischen Union.“ 1.005.000 Tonnen des schädlichen Kohlendioxids haben die Kunden durch ihr intermodales Engagement zusammen mit Kombiverkehr im Jahr 2020 eingespart.

In das europäische Jahr der Schiene ist Kombiverkehr mit einer Vielzahl an Erneuerungen im Netzwerk erfolgreich gestartet. Am 1. Februar erfolgte die erste Zugabfahrt des neuen Direktzuges Lübeck – Verona v.v., der Italien mit Skandinavien und dem Baltikum in Transportzeiten verbindet, die je nach Land zwischen 48 (Schweden) und 72 Stunden (Finnland) liegen. Das neue Produkt wird im One Stop Shop-Verfahren mit nur einer Buchung in partnerschaftlicher Zusammenarbeit mit Fährgesellschaften durchgehend offeriert. Zudem wird seit Jahresbeginn zusammen mit Mercitalia Intermodal und Lugo Terminal S.p.A. im inneritalienischen Verkehr eine neue Verbindung zwischen Verona und Bari Giovinazzo angeboten. „Erst kürzlich haben wir im Spanienverkehr die Atlantikroute auf das DUSS-Terminal in Duisburg-Ruhrort Hafen umgestellt. Damit hat sich die Anzahl an effizienten Weiterleitungsverkehren in Deutschland sowie von und nach Benelux, Skandinavien und Polen nochmals erhöht. Durch unser einmaliges Gatewaykonzept schaffen wir mit jedem neuen Zugangebot eine Vielzahl von neuen Routings, die die nationalen und internationalen Transportketten auf der klimafreundlichen Schiene noch attraktiver machen“, sagt Geschäftsführer Alexander Ochs.

Damit der positive Sendungstrend aus dem letzten Quartal 2020 sich fortsetzt und der Modal Split sich langfristig zu Gunsten der Schiene entwickelt, sieht Kombiverkehr auch die Politik in der Pflicht, alle Nutzer des umweltfreundlichen Intermodalverkehrs für ihr tägliches Engagement zu belohnen. Das Unternehmen fordert Anreize sowohl für Neueinsteiger als auch die langjährigen Nutzer des Systems, wie sie in anderen Ländern heute schon bestehen. Eine Aufstockung der finanziellen Mittel und ein Programm „DeMinimis für die Schiene“ sollen Entlastungen schaffen, die potenziellen KV-Nutzern den Umstieg von der Straße auf die Schiene deutlich erleichtern und das wirtschaftliche Risiko der Logistik-Umstellung reduzieren. „Im Jahr der Bundestagswahl steht der Verkehrssektor weiterhin vor der Herausforderung, die Verkehrswende schnell und unbürokratisch herbeizuführen und den Anteil sauberer Verkehrsträger zu erhöhen. Der intermodale Verkehr ist das Maß aller Dinge, um Güter und Waren über Ländergrenzen hinweg und regional flexibel mit Bahn und Lkw klimafreundlich zu verteilen. Jetzt gilt es, sich pro Bahn zu bekennen und Tempo für die Verkehrswende aufzunehmen“, sieht Geschäftsführer Armin Riedl die richtige Zeit für die Schiene in diesem Jahr gekommen.

Quelle und Foto: Kombiverkehr, Die Weichen für eine Verkehrswende in 2021 hat Kombiverkehr gestellt: Mit neuen Zugangeboten reagiert das Frankfurter Unternehmen auf die Nachfrage nach klimafreundlichen und wirtschaftlichen Transportalternativen auf der Schiene. Der Neuverkehr Verona – Lübeck v.v. mit Fähranschluss von und nach Skandinavien und ins Baltikum ist nur ein Beispiel unter vielen.




Drehbrücke im Krefelder Hafen wird saniert

Am 15. März beginnt eine umfangreiche Sanierung an der historischen Drehbrücke im Krefelder Hafen. Aufgrund der Maßnahmen muss mit Verkehrsbehinderungen auf der Hafenstraße gerechnet werden, da sich eine Sperrung der einspurigen Brücke für den Kraftfahrzeug-, Liefer- und Linienverkehr während der gesamten Dauer der Arbeiten nicht vermeiden lässt.

In seinen Planungen hat der Rheinhafen Krefeld sichergestellt, dass Fußgänger und Radfahrer die Drehbrücke in den ersten beiden Bauabschnitten weiter passieren können. Ebenso kann während dieser Zeit der wasserseitige Verkehr ablaufen.

Die anstehenden Arbeiten sind Teil einer umfassenden Sanierung des denkmalgeschützten Jugendstilbaus an der Krefelder Hafenstraße. Im Sommer 2020 erhielt die Drehbrücke bereits eine neue Fahrbahndecke. In der Mitte März startenden zweiten Phase werden nun Korrosionsschutz- und Stahlbauarbeiten durchgeführt sowie Gehwege und Geländer auf beiden Seiten der Brücke erneuert.

Bei der Planung für das aktuelle Projekt stand im Fokus, unvermeidbare Beeinträchtigungen für Verkehrsteilnehmer so kurz wie möglich zu halten. Daher erfolgen die Arbeiten in vier Bauabschnitten, in denen jeweils unterschiedliche Brückenteile für die Arbeiten eingehaust werden.

Während der gesamten Sanierungsmaßnahme verengen Einhausungen die einspurige Fahrbahn soweit, dass Kraftfahrzeuge sie nicht mehr passieren können. Für die Dauer der Bauarbeiten muss die Brücke daher vom 15. März bis voraussichtlich Ende September für alle Kraftfahrzeuge gesperrt werden. Umleitungen über die Hafenringstraße sind ausgeschildert.

In den ersten beiden Abschnitten werden jeweils zwischen Kopfende und Mittelpfeiler Arbeiten durchgeführt. Die Brücke bleibt während dieser Phase drehbar, sodass der Schiffsverkehr in und aus dem Hafen sichergestellt ist. Für Fußgänger und Radfahrer bleibt die Brücke während dieser Bauabschnitte weiterhin in beide Richtungen geöffnet.

Durch die für die folgenden Sanierungsarbeiten im Bereich der Kopfenden und dem Mittelpfeiler nötigen kompletten Einhausungen, lässt sich etwa ab Juni eine Komplettsperrung auch für Fußgänger und Radfahrer nicht vermeiden. Über den Beginn werden wir rechtzeitig informieren. Der Beginn dieser Bauphase ist abhängig vom Ablauf der ersten Bauabschnitte. Die Brücke wird in dieser Zeit auch nicht mehr drehbar sein. Abhängig vom Wasserstand muss daher mit Nutzungseinschränkungen für die Schifffahrt, vor allem hinsichtlich der Küstenmotorschiffe (Kümos) gerechnet werden.

Zum Zeitpunkt ihrer Einweihung am 6. Juli 1906 war die „Alte Dame“, wie das über 100 Jahre alte Bauwerk im Volksmund genannt wird, eine der modernsten Drehbrücken in Deutschland. Bis heute ist die Brücke inklusive ihrer Antriebstechnik in funktionstüchtigem Originalzustand. Dass sie heute noch in Dienst ist und sich auch noch drehen lässt, um größeren Schiffen die Einfahrt in den Krefelder Hafen zu ermöglichen, spricht für Qualität und eine regelmäßige Pflege und Instandhaltung. Die umfangreichen Sanierungsarbeiten, die der Rheinhafen Krefeld diesen Sommer durchführt, stellen den Betrieb der „Alten Dame“ auch für die kommenden Jahre sicher.

Quelle und Foto: Rheinhafen Krefeld




Hafen Antwerpen setzt autonome Drohnen ein

Um die Sicherheit in der komplexen Hafenumgebung zu gewährleisten, setzt der Hafen Antwerpen zum ersten Mal eine autonome Drohne ein. Die komplett selbstständige Drohne wird verschiedene Anwendungsfälle im Bereich Inspektion und Kontrolle testen.

Das geschieht im Rahmen des Bestrebens der Hafenbehörde, sich in naher Zukunft durch ein Netzwerk autonomer Drohnen bei ihren Kernaufgaben unterstützen zu lassen. Diese ersten Tests sind das Ergebnis der Plattform „Port of the Future“, die der Hafen Antwerpen zur Verfügung stellt, um neue Innovationen in der Hafenumgebung einzuführen.

Der Hafen Antwerpen erstreckt sich über mehr als 120 km² und ist Teil der „kritischen“ Infrastruktur Belgiens. Der Einsatz von Drohnen kann einen wichtigen Beitrag zur Gesamtsicherheit in diesem komplexen Umfeld leisten. Schließlich vermitteln Drohnen eine einzigartige Perspektive aus der Luft und ermöglichen es der Hafenbehörde, ein großes Gebiet schnell und sicher zu verwalten, zu inspizieren und zu kontrollieren. In dieser Woche wird zum ersten Mal eine autonome Drohne eingesetzt, die in Zusammenarbeit mit der Firma DroneMatrix entwickelt worden ist. Die Drohne startet von einer festen Ausgangsbasis in der Nähe der Kieldrechtschleuse und folgt einer festgelegten Strecke im Hafen. Darüber hinaus kann sie auch auf Anfrage eingesetzt werden, zum Beispiel in Notfällen, wenn es wichtig ist, sich einen Überblick über die Situation zu verschaffen. Die Drohne funktioniert vollkommen autonom und lädt sich über eine intelligente Dockingstation auf, die zentral über eine Webplattform verwaltet wird.

Die Drohne wird verschiedene Anwendungsfälle testen, wie z. B. Inspektion der Infrastruktur, Überwachung und Monitoring, Vorfallmanagement, Liegeplatzverwaltung und Erkennung von Ölflecken oder Treibgut. Ziel ist es, die verschiedenen Anwendungen in einer realistischen und komplexen Umgebung (Seveso-Anlagen, Windturbinen, Hochspannung usw.) zu testen, damit sie in Zukunft den Dienst Harbour Safety & Security (HSS) unterstützen können. In Vorbereitung auf die Realisierung eines operativen Netzwerks autonomer Drohnen im Jahr 2022 werden im Laufe des Jahres 2021 mehrere Tests mit anderen autonomen Systemen folgen.

Nach Angaben des Hafens Antwerpen wird der Einsatz von Drohnen im Hafen der Zukunft eine zunehmend wichtigere Rolle spielen. Das Ziel ist ein Netzwerk autonomer Drohnen, die einen „Live-Feed“ der verschiedenen Hafenaktivitäten liefern können. Bereits zu einem früheren Zeitpunkt wurden im Rahmen der Teilnahme des Hafens Antwerpen am SAFIR-Projekt umfangreiche Tests durchgeführt, um die Machbarkeit bemannter und unbemannter Drohnen im Hafen zu untersuchen. Ende vergangenen Jahres haben sich der Hafen Antwerpen und die Europäische Agentur für die Sicherheit des Seeverkehrs (EMSA) außerdem für ein Projekt mit einer pilotengesteuerten Drohne zusammengetan.

Dieser erste Test mit einer autonomen Drohne ist das Ergebnis der Innovationsplattform, die der Hafen Antwerpen Technologieentwicklern und industriellen Akteuren zur Verfügung stellt, um neue Technologien in der Hafenumgebung zu testen und ihre Entwicklung zu beschleunigen. Damit möchten der Hafen Antwerpen nicht nur seine eigenen Ambitionen mit Drohnen verwirklichen, sondern auch anderen Interessengruppen innerhalb der Hafenplattform Möglichkeiten bieten.

Erwin Verstraelen, Chief Digital & Innovation Officer Hafen Antwerpen: „Drohnen sind angesichts der riesigen Fläche des Hafengebiets ein Hebel bei der Erfüllung unserer Kernaufgaben als Hafenbehörde. Dank eines Netzwerks von Drohnen können wir das Geschehen im Hafen besser im Auge behalten. Über unsere Innovationsplattform ‚Port of the Future‘ und die Zusammenarbeit mit Partnern wie Dronematrix können wir technologische Innovationen beschleunigen – nicht nur für Drohnen, sondern auch für vielversprechende Entwicklungen in der autonomen Schifffahrt, intelligente Kameras und Sensoren. Auf diese Weise arbeiten wir auf einen sicheren, effizienten und intelligenten Hafen hin: den Hafen der Zukunft.“

Lander Vanwelkenhuyzen, General Manager DroneMatrix: „Für DroneMatrix sind die Häfen wichtige Schwerpunktbereiche; die Möglichkeiten für den Einsatz automatisierter Drohnen in diesen Bereichen sind endlos. Erhöhte Sicherheit, erweiterte Inspektionsmöglichkeiten und ein stark verbessertes ‚Situationsbewusstsein‘, das die Effektivität menschlicher Eingriffe erhöhen kann: Dies sind nur einige der Vorteile unserer YACOB-Technologie, die auf flämischem Boden entwickelt wurde. Unsere Hard- und Softwareentwicklungen sind inzwischen soweit herangereift, dass wir jetzt wirklich loslegen können. In den kommenden Monaten wird DroneMatrix mehrere Early-Adopter-Programme starten, bei denen diese Technologie zum ersten Mal auf industriell skalierbare Weise eingesetzt werden wird.“

Annick De Ridder, Hafenschöffin: „Wir tun alles, was wir können, um einen sicheren Hafen zu gewährleisten, und dafür werden Drohnen in naher Zukunft unverzichtbar werden, auch in unserem Hafen. Innovation und Digitalisierung sind entscheidend, um das nachhaltige Wachstum unseres Hafens auf lange Sicht sicherzustellen. Der Hafen Antwerpen ist daher die treibende Kraft hinter der Erfindung und Realisierung von Lösungen für die Herausforderungen von morgen. Der Hafen ist das ideale Umfeld, um innovative Technologien zu testen und weiterzuentwickeln.“

Quelle und Video: Port of Antwerp




FELBERMAYR ÜBERSIEDELT PORTALKRAN

Mitte Dezember übersiedelte Felbermayr im Hafen Duisburg einen rund 18 Meter hohen Portalkran. Dank einer Lösung des neuen Felbermayr-Bereiches Engineered Solutions wurde es möglich, den 300 Tonnen schweren Kran mittels Selbstfahrer in einem Stück zu verfahren. Dadurch entfielen zeit- und kostenaufwendige De- und Montagearbeiten.


Mitte November erhielt der im Oktober vergangenen Jahres gegründete Felbermayr-Bereich Engineered Solutions den Auftrag zur Übersiedelung eines Portalkrans im Hafen Duisburg. Üblicherweise ist eine derartige Verlagerung mit großem Aufwand verbunden. Ein Aufwand, der sich auch mit Kosten in Bezug auf die Stehzeit des Krans nachteilig auswirkt. Durch eine Lösung von Felbermayr-Engineered Solutions konnte das jedoch verhindert werden. „Somit dauerte die eigentliche Übersiedelung des Krans nur etwa zwei Stunden.

Nach rund 700 Metern Transportweg war das Ziel des „Sondertransports“ erreicht.

„Der Kern der Lösung war die Kombination von Selbstfahrern, sogenannten SPMTs (im Engl.: SPMT – Self-Propelled Modular Transporter), mit sogenannten Schwerlasttürmen“, erklärt Bereichsleiter Kees Kompier. Diese Einsatzart kam bei Felbermayr erstmals zur Anwendung und erforderte eine akribische Vorbereitung in Bezug auf die wirkenden Kräfte. Dabei galt es, das Zusammenwirken der eingesetzten Technik durch Engineering-Know-how zu berücksichtigen. Nur so konnte ein sicheres Umsetzen des Krans gewährleistet werden.

Zum Einsatz kamen dafür zwei parallel geführte SPMTs mit jeweils zwölf Achslinien und einem Powerpack als Antrieb. Darauf standen vorne und hinten je zwei Schwerlasttürme mit parallel zum SPMT aufgesetzten Stahlträgern zum Anheben der Last. Diese waren mit je zwei horizontalen Stahlrohren oben und unten mit dem zweiten SPMT verbunden. Mit diagonal verspannten Stahlseilen wurde der Aufbau zusätzlich stabilisiert. Die Transportkonfiguration erreichte somit die Außenabmessungen eines Quaders mit etwa 20 Metern Seitenlänge. „Die Tauglichkeit dieser Konfiguration zu berechnen war schon eine gewisse Challenge“, merkt Kompier an und fügt hinzu, dass für die praktische Umsetzung aufgrund fehlender Befestigungspunkte auch das eingesetzte Schwerlastequipment modifiziert werden musste.

Schlussendlich gelang es aber, damit unter das Portal des etwa 51 Meter breiten Kranes zu fahren und diesen hydraulisch mit den SPMTs anzuheben. Daraufhin setzten sich die Selbstfahrer mit der etwa 300 Tonnen schweren Last in Bewegung. Da die neuen Gleise des Kranes etwa 170 Zentimeter über dem Geländeniveau liegen, wurde vorab noch eine temporäre Aufschüttung am neuen Kranstellplatz errichtet. Das Hochfahren mit der 300 Tonnen schweren Last stellte die Konfiguration nochmals auf eine Belastungsprobe, die dank korrektem Engineering aber perfekt gemeistert wurde. Somit erreichte der Kran seinen neuen „Arbeitsplatz“ ohne auch nur eine Schraube am Hubgerät gelöst zu haben.

„Vom Anheben bis zum Absetzen auf dem neuen, etwa 700 Meter entfernten Gleis des Krans, waren nur rund zwei Stunden vergangen“, freut sich Kompier und ist stolz auf die Leistung „seiner Jungs“.

Notwendig wurde der im Auftrag des Hafens Duisport durchgeführte Einsatz aufgrund des Neubaus einer Lagerhalle des Felbermayr-Tochterunternehmens Haeger & Schmidt und einer dadurch veränderten Platzaufteilung.

Quelle und Foto: Felbermayr, vom Anheben bis zum Absetzen des Laufkrans waren nur rund zwei Stunden vergangen.




CHEMION NIMMT NEUES CONTAINERTERMINAL IN BETRIEB

Um das Wachstum der produzierenden Unternehmen zu begleiten, hat das Logistikunternehmen Chemion seine Lagerkapazitäten im CHEMPARK Dormagen erweitert: Auf rund 15.000 Quadratmetern entstand im Nordwestteil des CHEMPARK Platz für rund 1.000 Fracht- und Tankcontainer. Das Projekt begann im Sommer 2018 mit der Einreichung der Genehmigungsunterlagen. Im September 2019 konnte mit behördlicher Zustimmung der Bau beginnen. Nach rund einem Jahr Bauzeit und anschließendem Probebetrieb hat das neue Containerterminal ‚CT DOR II‘ jetzt den regulären Betrieb aufgenommen.

„Gemeinsam mit unseren Partnern haben wir zielgerichtet auf diesen Moment hingearbeitet – das ‚Containerterminal Dormagen II‘ nimmt seinen regulären Betrieb auf“, erklärt Chemion-Geschäftsführer Dr. Hans Richter. Dies ist ein wichtiger Meilenstein für uns und unsere Kunden, die produzierenden Unternehmen am Standort, und eine wichtige Investition in die Zukunft. Die Inbetriebnahme hätten wir gerne mit unseren Kunden, Partnern und der Öffentlichkeit gefeiert, aber Corona-bedingt muss die Einweihung leider ausfallen“, ergänzt Dr. Richter.

CHEMPARK-Leiter Lars Friedrich betont die Bedeutung des Containerterminals für den Standort: „Wir freuen uns über die Investition von Chemion, denn sie schaffen damit eine Infrastruktur für den gesamten CHEMPARK Dormagen und flankieren dessen kerngesundes Wachstum. Die produzierenden Unternehmen im Werk investieren laufend in ihre Betriebe und benötigen dafür eine gut entwickelte, effiziente Logistik.“

Das neue Containerterminal wird für die Ver- und Entsorgung der Produktionsbetriebe benötigt, die zunehmend auf den Einsatz von Tankcontainern setzen. Mit Inbetriebnahme der neuen Anlage stehen im CHEMPARK Dormagen nun zwei Containerterminals von Chemion zur Verfügung, um Rohstoffe sowie Zwischen- und Endprodukte für die Kunden des Logistikdienstleisters sicher zu lagern. „Sicherheit ist ein wesentlicher Kern im Leitbild unseres Unternehmens“, betont Projektverantwortlicher Günther Schoofs. „Mit unserem Partner Köster GmbH haben wir Sicherheits- und Qualitätsstandards realisiert, die weit über den gesetzlich geforderten Vorgaben liegen“, ergänzt Schoofs. So verfügt das neue Containerterminal zum Beispiel über umfangreiche Auffang- und Rückhaltekapazitäten sowie über eine hoch effiziente Brandmelde- und Löschanlage. Zudem findet eine flächendeckende Überwachung durch Messsensoren statt.

Quelle und Foto: Chemion




Smart Tyre Saving System

Liebherr präsentiert ein intelligentes System zur Reduzierung des Reifenverschleißes beim Reachstacker. Das neue System reduziert die Maschinengeschwindigkeit, um die Reifen abzukühlen, bevor sie eine kritische Temperatur erreichen. Höhere Effizienz und weniger Reifenverschleiß sind ein Beitrag zur Nachhaltigkeit und kommen der Umwelt zugute.

Bevor die Reifentemperatur eines Liebherr-Reachstackers ein kritisches Niveau erreicht, bei dem der Reifenverschleiß übermäßig zunehmen würde, reduziert das neue Smart Tyre Saving System automatisch die Maschinengeschwindigkeit. Sobald die Reifen wieder ein niedriges Temperaturniveau erreichen, wird die Leistung wieder erhöht. Dies gewährleistet maximale Performance und schützt die Reifen vor übermäßigem Verschleiß.

Bei der Betrachtung der Lebenszykluskosten eines Reachstackers spielen die Reifen eine bedeutende Rolle. Es ist auch bekannt, dass eine Überhitzung des Reifens einer der Hauptgründe für einen vorzeitigen Reifenverschleiß ist. Liebherr-Ingenieure haben sich daher der Herausforderung gestellt, eine innovative Gegenmaßnahme zu entwickeln. Kunden, die ihren Reachstacker mehr als acht Stunden am Stück betreiben, haben in der Regel einen hohen Reifenverschleiß, unabhängig davon, welcher Reachstacker-Hersteller oder welche Reifenmarke verwendet wird. Die Reifen neigen dazu, sehr heiß zu werden, je länger sie am Stück eingesetzt werden. Um einer Überhitzung vorzubeugen, reduzieren einige Kunden in der Regel die Geschwindigkeit des Reachstackers, was zu einem Verlust an Umschlagsperformance und damit zu weniger Effizienz führt.

Das neu entwickelte Liebherr Smart Tyre Saving System schätzt die Temperaturerhöhung des Reifens anhand der Achslast und der Geschwindigkeit des Reachstackers ab und reduziert die Geschwindigkeit nur, wenn es notwendig ist. Dadurch kann der Reachstacker so lange mit voller Geschwindigkeit fahren, bis die Reifen drohen, zu heiß zu werden. Sobald der Punkt der verstärkten Überhitzung erreicht ist, wird die Maschine kurzzeitig systematisch gedrosselt, bis die Reifen wieder eine Temperatur erreicht haben, die keinen erhöhten Verschleiß verursacht. Der Fahrer kann dann mit voller Geschwindigkeit weiterfahren.

In mehreren Feldversuchen konnte die Korrelation zwischen dem sogenannten TpKh-Wert, der für Tonnen mal Kilometer pro Stunde steht, und der Reifentemperatur ermittelt werden. Der TpKh-Wert setzt die Reifenbelastung in Relation zur aktuellen Geschwindigkeit des Reachstackers und zeigt somit die Entwicklung der thermischen Reifenbelastung. Die Verfolgung dieses Wertes während des Betriebs ermöglicht eine sinnvolle Reduzierung der Geschwindigkeit, um die Reifen abzukühlen, bevor sie eine kritische Temperatur erreichen. Ein großer Vorteil: Es werden keine zusätzlichen Temperatursensoren zur Überwachung
benötigt.

Bislang war es üblich, die Geschwindigkeit des Reachstackers generell zu reduzieren, um eine thermische Überlastung des Reifens zu vermeiden. Diese Vorgehensweise ging mit einem generellen Verlust der Umschlagleistung einher. Mit dem intelligenten Reifenschutz für Liebherr-Reachstacker steht nun eine geeignete Lösung zur Verfügung, um die Umschlagleistung zu erhöhen und gleichzeitig Reifenverschleiß zu sparen. Die Vorteile liegen auf der Hand. Der Reifenverschleiß wird reduziert und damit die Lebensdauer des Reifens deutlich verlängert. Dieser Beitrag zur Nachhaltigkeit kommt eindeutig der Umwelt zugute und spart zudem Ausfallzeiten. Außerdem wird durch die kurzfristige Verringerung der Maschinenleistung die allgemeine Effektivität des Reachstackers nicht unnötig reduziert. Durch die höhere Effizienz und den geringeren Reifenverschleiß spart der Gerätebetreiber auf lange Sicht viel Geld.

Quelle und Foto: Liebherr-MCCtec Rostock GmbH




Mit intelligenter Logistik durch die Pandemie

Logistik und Supply Chain-Management sind relevante, stabilisierende und leistungsfähige Funktionsbereiche in unserem Wirtschaftssystem – das hat die Situation der vergangenen Monate auch in der breiten Öffentlichkeit deutlich gemacht.

Logistikdienstleister sowie die Logistikabteilungen der Unternehmen in Industrie und Handel übernehmen existenzielle Funktionen für die Gesellschaft, vom Befüllen der Regale im Einzelhandel bis hin zur Logistik für Impfstoffe und lebenswichtige Medikamente.

Dahinter stehen noch weitere anspruchsvolle Aufgaben wie Beschaffung, Lagermanagement, Distribution, Prozessoptimierung, Personalplanung – mit der wichtigen Unterstützung durch moderne IT-Lösungen. Auch als Berufsfeld bietet die Logistik also spannende, herausfordernde und sinnstiftende Tätigkeiten. Der Tag der Logistik ist für Unternehmen die Gelegenheit, diese Tatsachen bekannt zu machen, so das Image zu festigen, das der Wirtschaftsbereich in den vergangenen Monaten aufgebaut hat, und damit dauerhaft für mehr Akzeptanz zu sorgen.

Für das Jahr 2020 rechnen Experten mit einer Gesamtleistung von 268 Milliarden Euro, damit ist die Logistik der drittgrößte Wirtschaftsbereich in Deutschland. Mehr als 3 Millionen Menschen sind in Logistik und Supply Chain Management beschäftigt.

Um die Chance zur Imagearbeit zu nutzen, gilt es für Unternehmen und Organisationen jetzt, ein entsprechendes Veranstaltungsangebot auf die Beine zu stellen und bekannt zu machen. Ob es möglich sein wird, real die Türen zu öffnen und Besucher zu empfangen, ist zwar angesichts der Pandemielage fraglich. Doch Internet und digitale Tools beispielsweise bieten ebenfalls Möglichkeiten, den Aktionstag zu nutzen: Mit Webinaren, Videokonferenzen, Live-Streams, Vlogs, Blogs, Fotos und vielem mehr. Unternehmen, die keine Veranstaltung durchführen möchten, können an diesem Tag ihre Pressearbeit intensivieren, mit Aktionen auf ihren Webseiten auf die Logistik aufmerksam machen oder in den sozialen Medien aktiv sein. Auch so werden die Themen des Wirtschaftsbereichs Logistik gemeinsam der Öffentlichkeit präsentiert.

Einige Veranstaltungen sind auf der Webseite www.tag-der-logistik.de bereits im Angebot. Außerdem plant die Mittelstands- und Wirtschaftsunion Rhein-Kreis Neuss eine digitale Berufserkundung gemeinsam mit zahlreichen Unternehmen, um potenzielle Nachwuchskräfte für Logistik und Supply Chain-Management zu interessieren. Auch Amazon hat angekündigt, am 15. April im Internet virtuelle Betriebsführungen aus verschiedenen Standorten anzubieten, um Interessierten spannende Einblicke in die Welt der Logistikzentren zu gewähren.

Der Tag der Logistik findet jährlich am dritten Donnerstag im April statt und wird seit 2008 von der BVL initiiert. Sie betreibt die Website www.tag-der-logistik.de, den zentralen Kommunikationskanal. Die Veranstaltungen werden von den Unternehmen selbst organisiert und dort online gestellt und sind für Teilnehmer kostenfrei.

So bietet der Tag der Logistik Chancen für alle – Unternehmen können für mehr Akzeptanz bei Nachbarschaft und Politik sorgen, Kunden- und Mitarbeiterkontakte stärken oder potenzielle neue Mitarbeiter ansprechen. Teilnehmer können sich live anschauen, welche logistische Arbeit, Funktionen und Prozesse sie im täglichen Leben auslösen und welche Berufschancen sich dort gegebenenfalls bieten.

Die Initiative „Die Wirtschaftsmacher“, ein Zusammenschluss von Logistikern in Deutschland, die sich für das Image der Logistik einsetzen und den Aktionstag seit ihrer Gründung eng begleiten, hat die Rolle der Logistik in Zeiten der Corona-Pandemie in einem Themenheft zusammengefasst. Es steht zum Download zur Verfügung unter hier zur Verfügung

Zentraler Anlaufpunkt für den Aktionstag ist die Website www.tag-der-logistik.deDort können Unternehmen, Bildungseinrichtungen, Vereine und Verbände sowie Organisationen aus dem Wirtschaftsbereich Logistik ihre Veranstaltungen veröffentlichen und die Teilnehmeranmeldung abwickeln. Zur Unterstützung sind im Downloadbereich Dokumente hinterlegt, die die teilnehmenden Unternehmen zur Vorbereitung und Durchführung ihrer Veranstaltung am 15. April 2021 verwenden können. Der Tag der Logistik ist auch im Social Web präsent:

www.twitter.com/tagderlogistik / www.facebook.de/tagderlogistik

Unter www.tag-der-logistik.de/tdl-virtuell stehen Anregungen und Tipps für digitale Veranstaltungsformate bereit.

Quelle und Foto: BVL, der Tag der Logistik bietet die Chance, die Relevanz von Logistik und Supply Chain Management für die Versorgung zu zeigen – wie hier beim Pharmagroßhändler GEHE, der am Tag der Logistik 2019 Einblick in seine Logistik am Standort Magdeburg gab.




Philipp Best übernimmt Vertriebsleitung der TFG Transfracht

Rückwirkend zum 1. Januar 2021 hat Philipp Best (37) die Leitung des Vertriebs bei TFG Transfracht in Hamburg übernommen.

Philipp Best ist seit 2009 in verschiedenen Bereichen innerhalb des DB-Konzerns tätig und verfügt über langjährige Erfahrung sowohl in der Seehafen-Hinterlandlogistik als auch im Vertrieb und in der Produktion.

Er ist seit 2015 bei der TFG und leitete zuletzt den zentralen Kundenservice sowie das Key Account Management. Zuvor verantwortete er als Leiter Maritime Accounts den Vertrieb an Operateure zwischen den deutschen Seehäfen und Osteuropa sowie die Planung der maritimen KV-Verkehre der DB Cargo.

„Wir freuen uns, mit Philipp Best einen profunden Kenner sowohl des maritimen Kombinierten Verkehrs als auch der TFG gewonnen zu haben. Unter seiner neuen Vertriebsleitung bündeln wir zukünftig die Produktentwicklung, das Key Account Management, die Netzwerksteuerung und den Kundenservice zu einer gesamtheitlichen Marktbearbeitung für unsere Kunden“, so Frank Erschkat, Sprecher der Geschäftsführung TFG Transfracht.

TFG Transfracht ist Marktführer im containerisierten Seehafenhinterlandverkehr der deutschen Seehäfen. Mit ihrem flächendeckenden AlbatrosExpress-Netzwerk verbindet die TFG Transfracht täglich die Häfen Hamburg, Bremerhaven, Wilhelmshaven, Koper, Rotterdam und Antwerpen mit über 15.000 Orten in Deutschland, Österreich und der Schweiz. TFG Transfracht ist ein Unternehmen der Deutschen Bahn AG mit einem Transportvolumen von über 900.000 TEU (2020).

Quelle: TFG Transfracht, Foto: TFG Transfracht/ Jürgen Hollweg




Versorgung von Chemieunternehmen sichern

Extremwettersituationen, Pandemie und Handelskrisen: Die Lieferketten der chemischen Industrie sind anfällig für Störungen. Wie dennoch eine krisenfeste und nachhaltige Versorgung sichergestellt werden kann, diskutierten Chemieunternehmen aus der Rhein-Ruhr-Region Mitte Februar gemeinsam mit Branchen- und Logistikexperten bei einem digitalen Get-together auf Einladung des Hafens Antwerpen.

Die Teilnehmer waren sich einig: Mehr Kooperation und ein Ausbau der Schienenverkehre in Richtung der ARA-Häfen Amsterdam, Rotterdam und Antwerpen sind notwendig, damit die Chemieregionen an Rhein und Ruhr langfristig im internationalen Wettbewerb bestehen können.

Die chemische Industrie in Deutschland, speziell in Nordrhein-Westfalen, bezieht Importe von Rohstoffen und Vorprodukten über die ARA-Häfen. Allein über Antwerpen kommen jährlich rund 3 Millionen Tonnen Güter.

„Der Hafen Antwerpen versteht sich als Partner der chemischen Industrie. Wir unterstützen die Entwicklung neuer Verbindungen im Hinterland deshalb ganz aktiv, denn allein multimodale Lösungen können Versorgungssicherheit und Nachhaltigkeit garantieren. Gerade die Schiene birgt hier große Potenziale, die es in den kommenden Jahren auszuschöpfen gilt“, sagt Katarina Stancova, Senior Mobility Advisor Rail, Hafen Antwerpen.

Ein großer Teil der chemischen Güter wird per Binnenschiff zu den Produktionsstätten an Rhein und Ruhr transportiert. Die Bahn spielt bislang eine eher untergeordnete Rolle. Bis 2030 plant der Hafen Antwerpen, den Anteil der Schienenverkehre im Modal Split daher zu verdoppeln, von aktuell 8 auf rund 15 Prozent. Alleine im vergangenen Jahr wurden mehrere Linienverbindungen auf der Schiene nach Deutschland und Europa ins Netzwerk aufgenommen, auf anderen Verbindungen die Kapazitäten erweitert. Dabei hat sich die Bündelung von Verkehren auf der letzten Meile als hilfreich erwiesen. Weniger Zugbewegungen erhöhen die Effizienz der Schienenverkehre und schaffen mehr Kapazitäten. Zudem können auf diese Weise auch kleine Transportvolumina und einzelne Wagen auf der Schiene transportiert werden.

Saad Ait Aboulehcen, Projektleiter Chemion Logistik GmbH, betont: „Die Stärkung eines nachhaltigen kombinierten Verkehrs erfolgt im Sinne der Kunden. Um nachhaltig und kundenorientiert Güter von der Straße auf die Schiene zu holen, plant auch Chemion einen weiteren Ausbau seiner Angebote im grenzüberschreitenden Verkehr zu den ARA-Häfen.“

Prof. Dr. Carsten Suntrop, Inhaber des Beratungsunternehmens CMC2 GmbH, ergänzt, dass sichere Lieferketten über die Zukunftsfähigkeit des Chemie-Business entscheiden. „Die Erhöhung der Versorgungssicherheit kann nur auf Basis transparenter, sicherer und digital-intelligenter Supply Chains erfolgen.“

Dirk Verstraeten, Director Global Logistics Procurement der Covestro Deutschland AG und Chairman EPCA Arbeitsgruppe SCPC – Supply Chain Program Comittee: „Aus Sicht der produzierenden Wirtschaft hat die Verlagerung von Verkehren einen weiteren wesentlichen Vorteil: Als sicherer und zugleich nachhaltiger Verkehrsträger tragen Schienenverkehre zur Verkleinerung des Carbon Footprint von Unternehmen und damit zum Erreichen der Ziele im EU-Green-Deal bei.“

Das Fazit der Expertenrunde: Die chemische Industrie in der Rhein-Ruhr-Region ebenso wie deutschlandweit benötigt einen höheren Anteil an Schienenverkehren. Dazu werden die passende Infrastruktur, solide funktionierende Bahnanbindungen und multimodale Konzepte zwischen den ARA- Häfen und den Produktionsstätten im Hinterland benötigt. Die Experten sehen den Bedarf der Vernetzung und Kooperation aller Akteure entlang der Supply Chain, von Verladern über die Spediteure und Bahn- Operator bis hin zu den Infrastrukturbetreibern. Der Hafen Antwerpen, zweitgrößter Seehafen und größter integrierter Chemiecluster Europas, hat mit dem digitalen Get-together einen Beitrag dazu geleistet, das notwendige Netzwerk zu schaffen.

Quelle und Foto: Port of Antwerpen




Hamburger favorisieren alternative Antriebe

Eine Umfrage im Rahmen des europäischen Projekts Smooth Ports unter den Teilnehmern zeigt, welche Maßnahmen zur CO2-Reduzierung im Hamburger Hafen auch aus betriebswirtschaftlicher Sicht erfolgversprechend sind.


Um den Kohlendioxid-Ausstoß im Straßenverkehr weiter zu reduzieren, halten es Unternehmen und Verbände aus dem Hamburger Hafen für am erfolgversprechendsten, wenn bei schweren Lkw die Entwicklung alternativer Antriebe weiter gefördert werden. Das ist eines der Ergebnisse der Umfrage im Rahmen des europäischen Projekts Smooth Ports unter den Teilnehmern. Auf den weiteren Plätzen folgten in der Priorität Maßnahmen zur Prozesskonsolidierung (BOSS), zu einer Emissionsminderungsstrategie und zum nachhaltigen Fahren. Konkrete Maßnahmen sind dabei die Verbesserung eines Slotbuchungssystems, eine Plattform zum Wenden von Import- zu Exportcontainern zur Vermeidung von Leerfahrten sowie Möglichkeiten zur Verkehrsoptimierung. Die Teilnehmer der Umfrage bewerteten die einzelnen Maßnahmen auf einer Skala von 1 ungeeignet bis 10 sehr geeignet. Die Stakeholder gaben auch an, dass sie im Moment in erster Linie die Prozesskonsolidierung unterstützen würden, in zweiter Linie alternative Technologien und Kraftstoffe und in letzter Linie andere Maßnahmen wie das nachhaltige Fahren. Das aktuelle Slotbuchungssystem liegt als Maßnahme bei durchschnittlich 6,6 und ein digitales intelligentes Leercontainermanagement bei 7,0.

Die Umfrage zeigt, wie wichtig die Beteiligung der Stakeholder ist, wenn es darum geht, welche Maßnahmen zur CO2-Reduktion aus unternehmerischer Sicht sinnvoll und machbar sind. Die Stakeholder waren sich einig, dass es mehrere Hebel gibt, an denen man ansetzen kann, um die Emissionen zu reduzieren.

Die Hamburger Transport Consultancy hatte in einer von Smooth Ports in Auftrag gegebenen und im November 2020 vorgestellten Studie mehrere Maßnahmen identifiziert, um die CO2-Emissionen im Hamburger Hafen zu reduzieren (http://www.hafen-hamburg.net/mails/smooth-ports-report.pdf). Gleichzeitig bewerteten die Umfrage-Teilnehmer die bereits umgesetzten Maßnahmen wie DIVA, Container-Taxi und das Smart Area Parking. Die Teilnehmer stimmten mit einem Durchschnittswert von 5,4 zu, dass diese Maßnahmen zur CO2-Reduzierung beitragen, gaben aber auch an, dass weitere Maßnahmen folgen müssen.

Smooth Ports ist ein Interreg-Europe Projekt welches die Reduzierung von CO2Emissionen durch LKW in Hafengebieten anstrebt. Für Hamburg koordiniert die Behörde für Wirtschaft und Innovation als Lead Partner die Projektaktivitäten. Weitere Partner sind neben Hafen Hamburg Marketing e.V. die Hafenverwaltungen von Livorno (IT), Nantes Saint-Nazaire (FR), Monfalcone (IT) und Varna (BG). Weitere Informationen zu Smooth Ports finden Sie unter www.interregeurope.eu/smoothports

Quelle: HHM, Foto: HHM / Dietmar Hasenpusch