Wasserstoffstandort Norddeutschland

Gemeinsam mit Partnern hat Hafen Hamburg Marketing e.V. (HHM) die zweite Zukunftskonferenz veranstaltet. Nach dem erfolgreichen Auftakt vor zwei Jahren fand sie aufgrund der aktuellen Situation als Hybridveranstaltung und diesmal zum Thema „Wasserstoffstandort Norddeutschland“ statt.

In seinem virtuellen Grußwort betonte der Erste Bürgermeisters der Freien und Hansestadt Hamburg Dr. Peter Tschentscher, dass die Wasserstofftechnologie ein entscheidender Faktor für den Klimaschutz und von größter Bedeutung für unseren Wirtschaftsstandort sei: „Wir haben im Norden das technologische Know-how, die Wissenschaft, die innovativen Unternehmen, das große Potenzial der Windenergie und den politischen Willen, eine moderne Wasserstoffinfrastruktur und -wirtschaft aufzubauen.“

Nach einer ebenfalls virtuellen inhaltlichen Einführung erlebten mehrere hundert Teilnehmerinnen und Teilnehmer online eine spannende Veranstaltung der live aus dem Wilhelmsburger Ingenieurwerk übertragenen Face-to-Face-Diskussionen mit hochkarätigen Referenten. Monique Giese, Partnerin KPMG AG, und HHM-Vorstand Ingo Egloff moderierten.

Thematisch drehte sich die Veranstaltung rund um die Möglichkeiten der Nutzung von Wasserstoff und des Ausbaus der Wasserstoffgewinnung für die Energiewende. Fragen, die alle Referenten gleichermaßen beschäftigen: Welche Chancen und Wertschöpfungspotenziale ergeben sich aus der Wasserstofftechnologie für die Metropolregion Hamburg und Norddeutschland? Und welche Voraussetzungen müssen erfüllt sein, um die Potenziale heben zu können?

Die Zukunftskonferenz gliederte sich in drei Themenkomplexe. Im ersten diskutierten Philip Hainbach, verantwortlich für Energy Policy & Government Affairs bei der Enapter GmbH, Peter Lindlahr, Geschäftsführer der hySOLUTIONS GmbH, Dr. Stefan Rehm, Development Director der Hypion GmbH und Lars Zimmermann, Commercial Manager Hydrogen, Shell Deutschland Oil GmbH, das Thema „Wasserstoff zwischen Hype und berechtigtem Potenzial“. „Es ist nicht übertrieben, große Hoffnung in Wasserstoff zu setzen“, so Dr. Stefan Rehm. „Aber es muss nachhaltiger Wasserstoff sein und politische Zielvorgaben müssen mit konkreten, technisch und ökonomisch praktikablen Maßnahmen untermauert sein.“ Philip Hainbach ist überzeugt: „Deutschland hat die Möglichkeit, sich als Leitanbieter dieser Zukunftstechnologie zu etablieren.“

Das zweite Thema – „Wasserstoff in Hafen, Logistik und Industrie“ – diskutierten Tim Brandt, Geschäftsführer bei Wind2Gas Energy GmbH & Co. KG, Dirk Burmeister, Vorstand der Entwicklungsagentur Region Heide AöR, Karsten Schönewald, Geschäftsführer der Flotte Hamburg GmbH & Co. KG, und Detlev Wösten, Chief Innovation Officer und General Manager der H&R ChemPharm GmbH. Karsten Schönewald erläuterte, dass die Flotte Hamburg ein einzigartiges Modell in der Bereederung öffentlicher Schiffe umsetze und von der Hamburger Bürgerschaft den Auftrag habe, eine „Grüne Flotte“ zu etablieren. „Nachdem wir uns bereits stark um die Reduzierung von Luftschadstoffen gekümmert haben, fokussieren wir uns zunehmend auf die Vermeidung von CO2-Emissionen“, so Schönewald. „Der Weg dahin geht über die Wasserstofftechnologie”. Dirk Burmeister ist der Meinung, dass es noch intensiverer und koordinierterer Zusammenarbeit zwischen Schleswig-Holstein und Hamburg bedürfe: „Beide Regionen allein bieten nicht den Mehrwert für die Wasserstofftechnologie, den sie gemeinsam geben können mit der Wasserstoffproduktion in Schleswig-Holstein und den Verbrauchern in Hamburg. Darüber hinaus müssen wir in Brüssel absolut aktiv werden.”

Mit dem dritten Thema „Wirtschaftspolitik im Dialog“ rundeten Schleswig-Holsteins Wirtschaftsminister Dr. Bernd Buchholz und Hamburgs Wirtschaftssenator Michael Westhagemann die wirtschaftlich geprägten Diskussionen ab. Dabei betonte Buchholz in seiner Video-Botschaft die bereits bestehende enge Zusammenarbeit von Hamburg und Schleswig-Holstein: Denn vor fast genau einem Jahr haben die Wirtschafts- und Verkehrsministerien der norddeutschen Küstenländer die Norddeutsche Wasserstoffstrategie ins Leben gerufen, „damit Norddeutschland die Chance, die sich da bietet, auch tatsächlich nutzt“. Ziel sei es, die technologischen Entwicklungen auf diesem Gebiet voranzutreiben, so Buchholz, der viele Projekte aus der Praxis nannte. Die norddeutschen Häfen würden für den Import von Wasserstoff eine wichtige Rolle spielen.

Hamburgs Wirtschaftssenator Michael Westhagemann unterstrich ebenfalls die Bedeutung der Norddeutschen Wasserstoffstrategie und sprach sich insbesondere für die grenzüberschreitende Zusammenarbeit auch mit den Nachbarländern aus. Darüber hinaus forderte er: “Wir müssen schneller werden bei der Regulierung und die Senkung der EEG-Umlage allein reicht nicht aus.”

Die Veranstaltung wird getragen von KPMG, IFB Hamburg, UMCO GmbH, Hamburg Invest, IVH Industrieverband Hamburg, Hamburg Port Authority (HPA), egeb:Wirtschaftsförderung, Hansestadt Stade, Handelskammer Hamburg, der Stadt Brunsbüttel und Hafen Hamburg Marketing e.V. (HHM). HHM übernimmt hierbei die Koordination.

Quelle und Foto: HHM

 




Konecranes erhält Auftrag für Neapel

Konecranes hat von Magazzini Generali Silos Frigoriferi S.p.A. (MGSF) einen Auftrag über einen öko-effizienten Konecranes Gottwald Hafenmobilkran erhalten. Der Kran wird MGSF helfen, seine Projektgut-Aktivitäten im süditalienischen Neapel weiter auszubauen. Lieferung und Inbetriebnahme sind für Dezember vorgesehen.

MGSF wurde 2001 gegründet und ist als Teil des in Neapel ansässigen Logistik-Unternehmens Klingenberg Group im dortigen Hafen auf Lagerung und Güterumschlag spezialisiert. Der vor über 2000 Jahren gegründete Hafen Neapel ist heute einer der größten Seehäfen Italiens und verfügt über Terminals für den Güterumschlag, die Abfertigung von RoRo-Schiffen und den Personenverkehr. Hinzu kommen Reparatur-Docks und umfassender Speicher- bzw. Lagerplatz. Über das Straßen- bzw. Schienennetz ist der Hafen an den Rest des Landes angebunden. MGSF verzeichnet derzeit ein starkes Wachstum bei Stück- und Projektgut, weshalb nun ein neuer, leistungsstärkerer Kran für den Umschlag schwerer und großvolumiger Güter angeschafft werden musste.

„Der neue Kran ist bereits unser zweiter von Konecranes, und der leistungsstärkste Kran in unserer Flotte“, so Erik Klingenberg, Managing Director MGSF. „In Neapel schlagen wir hochwertiges Stückgut um, u.a. Stahl-Spiralen für die Automobilindustrie sowie andere Stahlprodukte. Die Präzision und die Zuverlässigkeit unserer Umschlagstechnologie ist ein Vorteil, von dem auch unsere Kunden dank der hohen Umschlagsleistungen profitieren.“

Der neue Kran ist ein Konecranes Gottwald Modell 5 Hafenmobilkran in der G HMK 5506 Ausführung. Mit bis zu 51 m Arbeitsradius kann er Container bis zur 17. Reihe umschlagen und somit an Schiffen bis zur Post-Panamax Klasse eingesetzt werden. 125 t maximale Traglast bis zu 18 m und hohe Arbeitsgeschwindigkeiten machen ihn zudem zum idealen Kran für den Umschlag von schwerem Projektgut. Somit bildet er die perfekte Ergänzung zum vor Ort bereits vorhandenen Modell 2 Hafenmobilkran, mit dem die Klingenberg Group bereits Lasten bis zu 80 t umschlägt. Der neue Kran ist für die Ausrüstung mit externer Stromversorgung vorbereitet und kann schnell und einfach an das hafeneigene Netz angeschlossen werden, sobald entsprechende Ressourcen vorhanden sind. Er erfüllt zudem sämtliche Kriterien des staatlichen Industrie-4.0-Strategieplans, mit dem Italien industrielle Innovation fördert.

„Wir sehen uns nicht nur als Lieferant, sondern vielmehr als Partner von MGSF,” so Gino Gherri, Regional Sales Manager Konecranes Port Solutions. „Uns verbindet eine enge Beziehung, die auf den positiven Erfahrungen von MGSF mit unseren Produkten und Services aufbaut. Wir freuen uns darauf, diese Zusammenarbeit auch künftig erfolgreich fortzusetzen.”

 

Quelle und Foto: Konecranes

 




Mehr Zug zwischen China und Hamburg

Die Volksrepublik China ist der wichtigste Handelspartner des Hamburger Hafens. Seeseitig wurden allein im Jahr 2019 rund 2,6 Millionen TEU umgeschlagen. Fast jeder dritte Container, der in Hamburg über die Kaikante geht, hat sein Ziel oder seinen Ursprung in China. Als Europas größter Eisenbahnhafen spielt Hamburg aber auch im landseitigen Warenverkehr mit China eine wichtige Rolle.

Im Rahmen der Belt and Road Initiative (BRI) erschließt die Volksrepublik eine umfangreiche Wirtschaftszone zwischen Asien und Europa und treibt insbesondere den Ausbau der kontinentalen Bahnverkehre voran. So konnten 2019 100.000 TEU auf der Schiene zwischen dem Hamburger Hafen und verschiedenen Destinationen in China transportiert werden.

Der Schienengüterverkehr gewinnt dank seiner Klimafreundlichkeit und Schnelligkeit im internationalen Handel immer mehr an Beliebtheit als Alternative zur Luft- und Seefracht. Nun hat sich der Transport per Bahn auch als relativ krisensicher bewiesen. Dienstleister und Bahnoperateure melden sogar einen Anstieg der Buchungen während der Corona-Pandemie. Gründe hierfür sind zum Beispiel ausgesetzte Liniendienste im Seeverkehr sowie der gesteigerte Bedarf an medizinischem Equipment.

Zwischen Hamburg und China können derzeit 232 bestätigte vermarktete Verbindungen zu 20 Destinationen in der Volksrepublik gezählt werden: Changchun, Changsha, Chengdu, Chongqing, Dalian, Ganzhou, Harbin, Hefei, Jinan, Shenyang, Shenzhen, Shilong, Suzhou, Weihai, Wuhan, Xiamen, Xi’an, Yantai, Yiwu, Zhengzhou.

Von diversen Terminals fahren die Frachtzüge mindestens einmal wöchentlich ab, aus den Industriezentren Chongqing, Chengdu, Zhengzhou und Xi‘an sogar vier- bis fünfmal. Der 10.000 bis 12.000 Kilometer lange Weg führt entweder über Sibirien und nördlich der Mongolei entlang oder über die Südroute durch Kasachstan, Russland und Weißrussland.

Die Züge brauchen im Schnitt 14 bis 16 Tage zwischen der norddeutschen Handelsstadt und den meisten der 20 Ziele. Verkehre von und zur chinesischen Ostküste – wie zum Beispiel den Städten Jinan und Yantai in der Provinz Shandong – sind mit 21 Tagen ein wenig länger unterwegs. Auf dieser Strecke ist im Frühjahr 2020 auch der neue „Shandong-Europa Express“ gestartet.

Anlässlich dieser positiven Entwicklungen hat Hafen Hamburg Marketing die Infobroschüre zur Neuen Seidenstraße aktualisiert. Nach inhaltlicher und grafischer Überarbeitung ist diese nun in englischer und chinesischer Sprache online in der Mediathek und als Printversion in der Zentrale verfügbar.

Quelle und Foto: HHM




Modellregion nimmt im Hafen Fahrt auf

Die innovative Modellregion Wasserstoffmobilität NRW Düssel.Rhein.Wupper nimmt Fahrt auf: Die Siegerregion des Wettbewerbs Modellregion Wasserstoffmobilität NRW wird einen wasserstoffbetriebenen Brennstoffzellen-Lkw im innerstädtischen Lieferverkehr in Düsseldorf einsetzen. Der Praxistest gehört zum grenzüberschreitenden Projekt „H2-Share“, das in sechs nordwesteuropäischen Regionen emissionsfreie Wasserstoff-Brennstoffzellen-Lkw im schweren Güterverkehr erprobt. Düsseldorf ist die einzige Testkommune in Deutschland.

Minister Prof. Andreas Pinkwart: „Wasserstoff ist für das Gelingen der Energiewende und zur Erreichung der Klimaschutzziele essenziell. Durch die konsequente Nutzung im Verkehrsbereich und in der Industrie ließen sich ein Viertel der heute anfallenden Emissionen vermeiden. Nordrhein-Westfalen hat sich mit seiner Wasserstoff-Roadmap ehrgeizige Ziele gesetzt und wird den Aufbau einer zukunftsweisenden Wasserstoffwirtschaft in den nächsten Jahren deutlich beschleunigen. Wir freuen uns, dass es mit Hilfe der EnergieAgentur.NRW gelungen ist, den einzigen deutschen Praxistest eines wasserstoffbetriebenen Brennstoffzellen-Lkw in die Modellregion Wasserstoffmobilität NRW zu holen. Wir unterstützen die Region nach Kräften und werden alle Fördermöglichkeiten nutzen, die ambitionierten Ziele unserer Wasserstoff-Roadmap Nordrhein-Westfalen zu erreichen: Im Jahr 2025 möchten wir 400 Brennstoffzellen-Lkw in Nordrhein-Westfalen auf der Straße sehen.“

Dr. Stephan Keller, Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Düsseldorf: „Wir wollen unsere Vorreiterrolle bei der Umsetzung und Anwendung von Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologien in Nordrhein-Westfalen weiter ausbauen, nachdem wir bereits den Landeswettbewerb ‚Modellregion Wasserstoffmobilität NRW‘ gewonnen haben. Umso mehr freue ich mich, dass der erste Brennstoffzellen-Lkw jetzt auf Düsseldorfer Straßen rollt. In den nächsten zehn Jahren sollen in der Region ‚Düssel.Rhein.Wupper‘ 200 Brennstoffzellen-Lkw, 140 Brennstoffzellen-Busse sowie mehrere Sonderfahrzeuge mit grünem Wasserstoff unterwegs sein.“

Holger te Heesen, geschäftsführender Gesellschafter ABC-Logistik: „Nachhaltige Lösungen in der Lieferlogistik sind uns ein dringendes Anliegen. Aus diesem Grund wurde vor 1,5 Jahren das Unternehmen incharge, smarte Innenstadtlogistik in Düsseldorf gegründet. Mit der Reduzierung der Lieferverkehre und dem Einsatz von Brennstoffzellen-Lkw revolutionieren wir die Lieferlogistik – bis zu 20 Fahrten ohne Nachladen schafft der Brennstoffzellen-Lkw zur Belieferung der Düsseldorfer Innenstadt emissionsfrei. Dank der Unterstützung der Energieagentur und VDL sind wir auf einem guten Weg – bedauernswerterweise gibt es seitens der Fahrzeugindustrie noch keine Ambitionen, in eine Serienproduktion für mit Brennstoffzellen betriebene Lkw zu gehen.“

ABC-Logistik wird Aufzeichnungen durchführen, um im Nachgang zu ermitteln, wie viele Emissionen durch den Einsatz des Brennstoffzellen-Lkw vermieden werden konnten.

Dr. Frank Koch, Senior-Experte für Brennstoffzellenfahrzeuge beim Netzwerk Brennstoffzelle und Wasserstoff, Elektromobilität der EnergieAgentur.NRW: „Dank unserer langjährigen Zusammenarbeit mit der Projektkoordination, dem belgisch-niederländischen Netzwerk WaterstofNet, konnten wir Düsseldorf als Projektstandort ins Spiel bringen. Der Spediteur ABC-Logistik sowie der Betreiber der Wasserstofftankstelle an der Oerschbachstraße H2 Mobility war sofort dabei. Dies zeigt das starke Interesse der Projektbeteiligten an der Wasserstoffmobilität.“

Im Rahmen des Testbetriebs gewinnen die Projektteilnehmer Erfahrungen für einen späteren Markthochlauf. Der Einsatz des 27-Tonnen-Lkw der niederländischen Firma VDL wird an europaweit insgesamt sechs Standorten getestet. Während des Praxistests, der bis zum 22. Dezember läuft, wird der Lkw in Düsseldorf-Holthausen an der im vergangenen Jahr eröffneten Wasserstofftankstelle von h2 Mobility betankt. Teil des Projekts ist auch die Entwicklung einer mobilen Wasserstofftankstelle durch die Firma Wystrach GmbH aus Weeze am Niederrhein. Das Projekt H2-Share wird durch das Interreg-Programm Nordwesteuropa mit 1,7 Millionen Euro an EU-Mitteln gefördert.

Minister Pinkwart hat die Region Düssel.Rhein.Wupper vor wenigen Wochen zum Sieger des Wettbewerbs Modellregion Wasserstoffmobilität NRW gekürt. Die Region will Wasserstoff zunächst durch den biogenen Anteil von Müllheizkraftwerken, später auch durch Erneuerbare Energien vor Ort erzeugen. Genutzt werden soll dieser grüne Wasserstoff dann vor allem von Nutzfahrzeugen sowie von kommunalen Fahrzeugen und Unternehmensflotten. Dabei hat sich die Region ehrgeizige Ziele gesetzt: So sollen binnen zehn Jahren bereits 140 Brennstoffzellen-Busse und 200 Brennstoffzellen-Lkw sowie mehrere Sonderfahrzeuge mit Wasserstoff unterwegs sein. Darüber hinaus will die Gewinnerregion den Wasserstoff als Speicher für regenerativ erzeugten Strom nutzen, wenn die Stromnachfrage vor Ort gering ist.

Im Projekt H2-Share soll die Emissionsminderung im schweren Güterverkehr durch Wasserstoff-Brennstoffzellen-Lkw demonstriert werden. H2-Share steht für ‚Hydrogen Solutions for Heavy-duty transport Aimed at Re-duction of Emissions in North-West Europe‘.

Mehr Informationen unter: www.nweurope.eu/projects/project-search/h2share-hydrogen-solutions-for-heavy-duty-transport/

Mehr Informationen zur Modellregion „Düssel.Rhein.Wupper“: www.kompetenzregion-wasserstoff-drw.de/

Ein Video zu diesem Thema gibt es auf YouTube: www.youtube.com/watch?v=STUxIbZMlxM

Quelle: LHD, Foto: LHD/Melanie Zanin, v.l.: Dr. Frank Koch, EnergieAgentur.NRW, Minister Prof. Dr. Andreas Pinkwart, Holger te Heesen, geschäftsführender Gesellschafter ABC-Logistik, und Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller. 




Bewerbungsrekord bei startport

Mit über 50 Bewerbungen von Jungunternehmern aus ganz Europa verzeichnet die Duisburger Innovationsplattform startport einen Bewerbungsrekord für sein Startup-Programm im Jahr 2020. Bis zum 31. Oktober konnten sich Startups für den fünften Jahrgang bewerben. Ziel von startport ist es Unternehmen am Standort Rhein-Ruhr und Startups zusammenzubringen, um gemeinsame Projekte zu initiieren – mit Erfolg, wie die aktuellen Bewerberzahlen zeigen.

„Wir sind erst vor drei Jahren mit startport gestartet und freuen uns über den Zuspruch, den wir seitdem von allen Seiten erhalten haben. Die Logistikbranche ist aus verschiedenen Gründen attraktiv für Gründerinnen und Gründer: Deutschland ist Logistik-Weltmeister und hat gleichzeitig einen spürbaren Innovationsbedarf, wenn es um die Reduzierung von Emissionen und die Digitalisierung der Lieferketten geht. Genau hier können Startups den etablierten Unternehmen unter die Arme greifen,“ weiß Peter Trapp, Managing Director von startport.

Für die Jungunternehmen ist der Zugang zur Branche gerade zu Beginn erfolgsentscheidend: im startport-Netzwerk erhalten Gründerinnen und Gründer früh Feedback zu ihren Lösungen und können erste Kunden gewinnen. Durch die Vielzahl von Projekten, welche zwischen Startups und Unternehmen zustande gekommen sind, konnte sich startport in der Szene einen Ruf erarbeiten und gilt schon lange nicht mehr als Geheimtipp unter Entrepreneuren.

„Als wir aus unseren Forschungstätigkeiten unser Startup gapcharge entwickelt haben wurden wir von verschiedenen Seiten auf startport hingewiesen. Anderen Startups im startport-Netzwerk ging es genauso. Hier in Duisburg ist eine tolle Gemeinschaft entstanden, die wirklich etwas in der Logistik bewegen will. Das spricht sich natürlich rum,“ bestätigt Stefan Sommer, Co-Founder vom Startup gapcharge.

Möglich mache den Erfolg das starke Partnernetzwerk, so Trapp. Das Tochterunternehmen des Duisburger Hafens verfolgt ein offenes Partnermodell und wird inhaltlich und finanziell durch regionale Akteure wie Klöckner, Evonik, der RAG Stiftung, dem Initiativkreis Ruhr, dem BVB und den Wirtschaftsbetrieben Duisburg getragen. Sie stehen den Startups als Sparring-Partner und Anwender zur Seite – eine Win-Win Situation, welche Duisburg zu einem innovativen Standort macht.

Quelle: startport, Foto: Startport/ krischerfotografie, Onboarding von Batch#4 im Januar 2020.




Binnenschifffahrt kaum Thema in der Schule

Rund 223 Mio. Tonnen Güter werden in Deutschland jedes Jahr mit dem Binnenschiff transportiert, die meisten davon in NRW. Rund 20 % der in NRW transportierten Güter  nutzen Flüsse und Kanäle um ans Ziel zu kommen. Unsere  Binnenschifffahrt ist auch deshalb Grundlage für unseren Industriestandort. Im Unterschied zu vielen anderen Themen wird die wirtschaftliche Bedeutung von Schifffahrt und Häfen in unseren Schulen aber nur selten thematisiert. „Ohne die Binnenschifffahrt wäre NRW heute ein völlig anderes Land“ so Frank Wittig Vorsitzender der Schifferbörse „Ich finde, dass muss jeder Schüler wissen, egal ob er in Duisburg oder in Bielefeld zur Schule geht.“
50.000 Beschäftigte sind alleine vom Duisburger Hafen abhängig. Das liegt auch daran, dass ohne die Schifffahrt Stahl- und Chemieerzeugung nicht möglich wären. Kein anderes Bundesland ist abhängiger von dem nassen Verkehrsträger als NRW. Die gewaltigen Mengen die unser Bundesland jedes Jahr auf dem Wasserweg erreichen oder verlassen, sie hätten auf unseren Straßen und Schienen gar keinen Platz und dennoch ist die Binnenschifffahrt an vielen Schulen in unserem Land kaum Thema.

Die Schifferbörse hat deshalb mit Hilfe des Logistikum Steyr (einer auf Unterrichtsmaterialien spezialisierten Forschungsgruppe der Fachhochschule Oberösterreich) ein Lehrmittelpacket erstellen lassen. Dieses steht jetzt allen Lehrerinnen und Lehrern von Berufsschulen aber auch allgemeinbildenden Schulen zur Verfügung. „Unser Angebot ist kostenfrei und für jeden zugänglich“ wirbt Unternehmer Wittig für die bereitgestellten Lehrmaterialien. Die Binnenschifffahrt wirke nur auf den ersten Blick altmodisch, langsam und öde so Wittig „Wer sich damit intensiver auseinander setzt findet viele spannende Zusammenhänge. So ersetzt ein modernes Binnenschiff heutzutage bis zu 150 LKW Fahrten. Dieses Interesse wollen wir bei den Lehrern und Schülern wecken und jungen Menschen damit zeigen: Hier wartet ein zukunftsfähiger, umweltfreundlicher Wirtschaftszweig auf euch!“

Das Lehrmittelpaket enthält auch Hinweise auf aktuelle Forschungsarbeiten. So entsteht derzeit am Entwicklungszentrum für die Binnenschifffahrt in Duisburg ein Testfeld für Autonomes Fahren in der Binnenschifffahrt.

In Zeiten von “Social Distancing” kann ein regulärer Lehrbetrieb nicht immer ermöglicht werden. Unter www.quinwalo.de finden Sie unser digitales Lehrmittelpaket, mit einer umfassenden Präsentation zur Wasserstraße Rhein mit geographischen und wirtschaftsgeographischen Informationen sowie Informationen zur Binnenschifffahrt im Allgemeinen. Darüber hinaus werden Übungen sowie eine Videobibliothek und eine umfangreiche Sammlung weiterführender Links bereitgestellt. Die Lehrmaterialien können frei adaptiert und bearbeitet werden, daher können sie individuell an die jeweilige Zielgruppe angepasst werden.

Die Schifferbörse zu Duisburg-Ruhrort wurde am 31. Oktober 1901 mit dem Ziel gegründet, Frachtraum und Waren unter fairen Bedingungen zusammen zu bringen. Heute ist die Hauptaufgabe der Schifferbörse die Förderung der Zusammenarbeit der am Binnenschiffsverkehr beteiligten Gruppen und die gemeinsame Interessenvertretung gegenüber Politik, Verwaltung und Öffentlichkeit.

Mit der Lehrgangsreihe Quinwalo (Qualification Inland Waterway Logistics), die speziell für Speditions- und Logistikkaufleute in Ausbildung entwickelt wurde, verfolgt die Schifferbörse das Ziel, die Fach- und Führungskräfte von morgen für die Vorteile und Chancen der Binnenschifffahrt frühzeitig zu sensibilisieren und das System Wasserstraße zu stärken. Ergänzend zur Lehrgangsreihe wurde das Lehrmittelpaket „Die Wasserstraße Rhein“ entwickelt.
® www.schifferboerse.org
® www.quinwalo.de

Quelle und Foto: Niederrheinische IHK




Spatenstich bei Haeger & Schmidt Logistics

Anfang November fand auf der Stahlinsel im Duisburger Hafen der symbolische Spatenstich für das Neubauprojekt der Haeger & Schmidt Logistics GmbH (HSL) statt. Auf dem Betriebsteil Nordhafen wird eine neue hochmoderne Lagerhalle gebaut. Auf dem zusätzlich angepachteten Teil des Terminals wird ein neues Büro- und Sozialgebäude entstehen. Die Neubauten sollen im Verlauf des 2. Halbjahres 2021 bezugsfertig sein.

Am 3. November trafen sich unter Corona konformen Bedingungen zum symbolischen Spatenstich, Heiko Brückner und Per Nyström, Geschäftsführer der Haeger & Schmidt Logistics GmbH (HSL), Björn Becker (General Manager Division Port Logistics), Markus Bangen, Vorstand der Duisburger Hafen AG sowie Matthias Palapys, Geschäftsführer der duisport consult GmbH (dpc).

„Leider läßt die Corona-Pandemie eine Feier zum Spatenstich nicht zu, aber wir beginnen trotz allem mit den Bauarbeiten“, sagte Per Nyström.

Mit dem Ausbau der Stahlinsel zum multifunktionalen Hub in Duisburg sorgt HSL für Wachstum und sichert seine komplexe, hochqualifizierte Dienstleistung ab. Durch eine Erweiterung des Geländes um 7.200 qm, die u.a. für einen neuen Lkw-Hof genutzt wird, konnte die Gesamtfläche der Stahlinsel auf 58.000 qm aufgestockt werden. Ein Teil der offenen Lager- und Umschlagsflächen wird nun für den Bau einer neuen 9.000 qm großen beheizbaren Halle mit den Abmessungen 210 × 45 m genutzt, die Hakenhöhe in der neuen Halle wird 9 m sein und es wird ein 40 t Kran arbeiten. Die Halle ist mit zwei Halbzuggleisen á 210 m ausgestattet, die mit Lkw befahrbar sind. Es gibt eine wettergeschützte Anbindung an die Bestandshalle, um auch in der neuen Halle die Trimodalität zu gewährleisten. Die Lagerkapazität in der neuen Halle beträgt dann 60.000 t, sie ist mit einem innovativen, ressourcenschonenden Verfahren per Fußbodenheizung temperaturgeführt. An der Halle entsteht zudem ein Lkw-Tiefhof, um einen schnellen Umschlag und um schnelles Stuffing und Stripping von Stückgutcontainern zu ermöglichen. Am gleichzeitig entstehenden Verwaltungsgebäude soll ein Selbstabfertigungsschalter für Lkw entstehen, der Verwaltungsneubau mit 420 qm Grundfläche enthält Sozialräume für die gewerblichen Mitarbeiter, Warteräume für Lkw Fahrer und Büros für 12 weitere Mitarbeiter. Das gesamte Terminal ist nach Fertigstellung an die noch im Umbau befindliche Vohwinkelstraße angebunden und somit optimal erreichbar.

„Die sich ändernden Kundenanforderungen und der Ausbau unserer jetzigen Lagerkapazitäten waren ausschlaggebend für diese weitere Investition am Standort Duisburg. Ein zusätzlicher Aspekt für uns ist, dass wir mit dem Neubau in der Region rund um Duisburg trimodale Lösungen anbieten können. Planung und Baudurchführung liegen in den bewährten Händen von duisport, die Fertigstellung ist für 2021 geplant“, sagte Heiko Brückner, „es ist eine der größten Investitionen seit Bestehen von Haeger & Schmidt.

Mit der Planung und Realisierung des Projekts hat HSL die duisport consult GmbH, eine Tochtergesellschaft der Duisburger Hafen AG, beauftragt. „Nach langen Beratungen und variantenreichen Entwürfen konnten wir schlussendlich mit unserem Kunden HSL ein zukunftsgerichtetes Konzept für diese speziell auf die trimodale Lagerlogistik hochwertiger Stahlprodukte ausgerichtete Halle entwickeln. Wir freuen uns, dass Haeger & Schmidt uns wieder einmal das Vertrauen geschenkt hat, sie nicht nur bei der Planung, sondern auch bei der schlüsselfertigen Erstellung der Immobilien zu unterstützen“, so Prof. Thomas Schlipköther, Vorsitzender der Geschäftsführung der dpc und Vorstandskollege von Markus Bangen bei duisport.

Queller: Haeger & Schmidt, Foto: krischerfotografie, (v.l.n.r) Björn Becker/General Manager HSL-Division Port Logistics, Per Nyström/CFO HSL, Heiko Brückner/CEO HSL, Markus Bangen/Vorstand der Duisburger Hafen AG), Matthias Palapys/Geschäftsführer duisport consult GmbH (dpc)

 




Drohneneinsatz im Hafen Antwerpen

Ab sofort werden Drohnen zur Unterstützung der Durchführung und Kontrolle im Antwerpener Hafengebiet eingesetzt. Dies erfolgt in Kooperation zwischen dem Hafen Antwerpen und der Europäischen Agentur für die Sicherheit des Seeverkehrs (EMSA).

Der Hafen Antwerpen erstreckt sich über eine Fläche von mehr als 120 km² und verfügt über eine sensible industrielle Infrastruktur. Der Einsatz von Drohnen kann einen wichtigen Beitrag zur Gesamtsicherheit in diesem komplexen Umfeld leisten. Schließlich ermöglichen Drohnen es den Hafenbehörden, ein großes Gebiet schnell und sicher zu verwalten, zu inspizieren und zu kontrollieren.

Aus diesem Grund hat der Hafen Antwerpen gemeinsam mit dem FÖD Mobilität und Transportwesen ein Abkommen mit der EMSA geschlossen, wonach diese bis Ende 2020 eine Drohne und einen Drohnenpiloten zur Verfügung stellen wird. Der Drohnenpilot begleitet die Beamten der Hafenbehörde bei ihren Aufgaben und liefert Luftbilder der Situation vor Ort. Auf die Bilder kann auch aus der Ferne zugegriffen werden, sodass sie im Bedarfsfall schnell an Rettungs- und Sicherheitsdienste weitergegeben werden können. Dabei steht der Datenschutz an erster Stelle: Die Bilder werden nur zu Kontrollzwecken verwendet und nicht gespeichert.

https://youtu.be/C63GOssl0Dg

Die Drohne soll nicht nur für regelmäßige Kontrollen, sondern auch bei Zwischenfällen eingesetzt werden, um sich schneller einen Überblick über die Situation verschaffen zu können. Das Bildmaterial von Ölunfällen wird zudem von der Universität Antwerpen zur Entwicklung von Algorithmen genutzt, die künftig derartige Vorkommnisse automatisch erkennen können.

Nach Angaben des Hafens Antwerpen wird der Einsatz von Drohnen im Hafen der Zukunft eine immer wichtigere Rolle spielen. Im Rahmen seiner Teilnahme am SAFIR-Projekt wurden bereits umfangreiche Tests durchgeführt, um die Einsatzmöglichkeiten bemannter und unbemannter Drohnen im Hafen zu untersuchen. Das letztendliche Ziel dieser Projekte ist ein Netzwerk autonomer Drohnen, die im Rahmen eines sicheren, effizienten und intelligenten Hafens einen „Live Feed“ der verschiedenen Hafenaktivitäten liefern können.

Paul Wauters, Hafenmeister des Hafens Antwerpen: „Die Zusammenarbeit mit der EMSA ermöglicht es uns, bei der Durchführung unserer Aufgaben neue Technologien einzusetzen, um bei Zwischenfällen schneller reagieren und einen sichereren Hafen für die Hafenbenutzer schaffen zu können.“

Hafenschöffin Annick De Ridder: „Wir unternehmen alles, was wir können, um einen sicheren Hafen zu gewährleisten, und Drohnen werden dafür in naher Zukunft unverzichtbar sein, auch in unserem Hafen. Innovation ist entscheidend, um das nachhaltige Wachstum unseres Hafens langfristig zu gewährleisten. Diese Zusammenarbeit bestätigt auch, dass der Hafen das ideale Umfeld ist, um innovative Technologien zu testen und weiterzuentwickeln.“

Quelle, Foto und Video: Hafen Antwerpen




SPD zu LKW-Verkehr im Hafen Krefeld

Die LKW-Situation ist Dauerthema im Krefelder Hafen. Verkehrspolitiker Udo Schiefner machte sich ein persönliches Bild von der Lage vor Ort. Die Ortsbesichtigung wurde vom Arbeitskreis Europa der SPD Krefeld organisiert.

„Früher dachte man, es reicht für LKWs im Gewerbegebiet einen Parkstreifen zu haben. Die Transportmengen wachsen aber seit Jahren stetig und damit auch die Belastungen für die Fahrerinnen und Fahrer. Wir müssen Infrastrukturen schaffen, nicht nur Parkplätze. Dabei muss die hygienische und soziale Situation der Arbeitnehmer im Mittelpunkt stehen,“ so der SPD-Politiker. In seiner Bundestagsfraktion ist Schiefner stellvertretender Sprecher der Verkehrs-AG und für Güterverkehr und Logistik zuständig.

Jürgen Hengst SPD-Ratsherr und Vorsitzender im Aufsichtsrat der Hafengesellschaft assistiert: „Wir müssen Firmen verpflichten, das LKW-Problem auf eigenem Gelände zu lösen und den Parkdruck von der Straße wegzunehmen. Dies gelingt bis jetzt gut. Am Castellweg konnten wir Poller zur Verhinderung von Lkw-Parken aufstellen Das hat die Situation für die Anwohner wesentlich verbessert. Zudem ist der Kommunalbetrieb Krefeld beauftragt, den PKW-Parkplatz an der Ecke Castellweg/Fegetaschstrasse für LKWs zu sperren – unter anderem durch mechanische Hindernisse. Gegenwärtig kommt es dort noch zu Vermüllung und Beschädigung der Bäume.“

„Klar ist aber, ohne Kontrollen wirken solche Maßnahmen nicht im erwünschten Umfang,“ stellt Schiefner fest. „Die Anforderungen in vielen Speditionen führen zu inakzeptablen Arbeitsbedingungen. Die sozialen Rechte der Fahrerinnen und Fahrer werden oft systematisch unterlaufen. Das müssen wir besser kontrollieren. Es müssen aber auch die Auftraggeber, die großen deutschen und internationalen Logistikunternehmen, verschärft in die Pflicht genommen werden. Es sind ihre Zulieferketten, die am unteren Ende zu unmenschlichen Arbeitsbedingungen führen.“

Der Rundgang führte im Weiteren auch am Hafenbecken vorbei. Am Lager eines großen Logistikanbieters konnte dort durch einen Firmenparkplatz Entspannung erzielt werden. So kann der notwendige Interessenausgleich zwischen Wirtschaft und Anwohnern und zum Beispiel die Neuansiedlung einer großen Mühle gelingen. Zu sehen waren zudem Anleger für die Anlieferung von Rohstoffen per Schiff. Ina Spanier-Oppermann, SPD-Ratsfrau und Landtagsabgeordnete, erklärte dazu: „Wir setzen auf solche intermodalen Verkehrssysteme und werden weitere Landesmittel beantragen, damit auch das interne Bahnnetz im Hafen vergrößert wird – so lassen sich Zehntausende von LKW Fahrten vermeiden.“

Für Philipp Richter, Fraktionsvorsitzender der SPD Rheinberg, war der Rundgang sehr wertvoll. „ In Rheinberg haben wir erhebliche Probleme mit dem Logistiksektor. Für mich war es persönlich sehr wichtig zu sehen, wie anderorts das Problem angegangen wird und ich nehme viele Anregungen mit“.

Das Fazit der sehr umfangreichen Ortsbesichtigung war einhellig: der Krefelder Hafen ist es wert!

Quelle und Foto: Udo Schiefner, MdB , Ina Spanier-Oppermann (vorn), Udo Schiefner, Philipp Richter, Jürgen Hengst, Claudia Heinrichs, Michael Kuklinski, Karl-Heinz Duchene (v.l.n.r.)




Bokashi für die Maasvlakte

Der Hafenbetrieb Rotterdam hat auf der Maasvlakte versuchsweise damit begonnen, Bokashi unter aus Schnittabfall, trockenem Laub und Gras herzustellen und einzusetzen. Diese organischen, aus dem gesamten Hafen- und Industriegebiet stammenden Restströme werden „geerntet“ und danach zerkleinert. Nach einem Fermentierungsprozess von acht bis zwölf Wochen entsteht Bokashi. Dieser Bodenverbesserer wird über das noch zuvergebende Gelände auf der Maasvlakte 2 verteilt, um Sandverwehungen entgegenzuwirken. Auf diese Weise soll das Gras grün bleiben.

Jedes Jahr transportiert der Hafenbetrieb tonnenweise organischen Abfall ab. Das Pilotprojekt, das bis Ende Dezember 2020 andauert, ist ein erster Anstoß, all diesen Abfall wiederzuverwenden. Die Erzeugung und die Nutzung von Bokashi passt zu den Bestrebungen des Hafenbetriebs, die Außenflächen in attraktiver und ökologischer Weise zu entwickeln.

Bokashi ist das japanische Wort für „gut fermentiertes organisches Material“. Dabei handelt es sich um eine Methode, mittels derer organische Materialien unter anderem mit Mikroorganismen besprüht werden und danach luftdicht abgedeckt werden. Daraufhin kommt ein Fermentierungsprozess in Gang, der schneller als andere Kompostierungstechniken abläuft. Zudem bleibt das Volumen an organischem Material gleich. Beim Bokashi-Prozess wird organisches Material zu Nahrung für Lebewesen im Boden verarbeitet. Nach acht bis zwölf Wochen kann das organische Material fermentiert und frisch aus dem Bokashi-Haufen entnommen werden. Dieses Material stellt Nahrung für den Pendelwurm dar, der seinerseits für einen sauerstoffreichen Boden sorgt.

Die Vorteile von Bokashi

  • Ein reichhaltiges Nahrungsmittel für die Lebewesen im Boden
  • Die Inputkilomenge entspricht nahezu der Outputkilomenge
  • Vermeidung der Vermehrung schädlicher Bakterien und Schimmel
  • Schnelle Zersetzung nach der Ausbringung in den Boden
  • Kostenersparnis im Vergleich zur traditionellen Verarbeitung
  • Bokashi ist somit Nahrung für die Lebewesen im Boden. Hierdurch eignet sich Bokashi sehr gut für die Verbesserung von Parzellen. Zudem sorgt Bokashi dafür, dass mögliche Unkrautsamen nicht auf dem Boden keinen, sondern im Bokashi-Komposthaufen fermentieren.

Quelle: Port of Rotterdam, Foto Ries van Wendel de Joode/HBR