Hafenbetrieb Rotterdam erkundet 5 Innovationen

Dieses Jahr wurde zum 5. Mal das weltweit erste maritime Beschleunigungsprogramm PortXL durchgeführt. Innovative Start-ups und Scale-ups aus der ganzen Welt nahmen am 100-tägigen Programm teil, das dieses Jahr – aufgrund von Corona – online stattfand. Im Rahmen dieses Beschleunigungsprogramms werden die Jungunternehmen auf einen guten Start auf dem Markt vorbereitet.

Am 25. Juni 2020 präsentierten die 22 Start-ups und Scale-ups auf einer digitalen Veranstaltung ihre Endergebnisse. Der Hafenbetrieb Rotterdam unterzeichnete mit zwei vielversprechenden Initiativen einen Kooperationsvertrag; zudem läuft mit drei weiteren Teilnehmern eine konkrete Sondierung zur Zusammenarbeit. Der Rotterdamer Hafen ist ein Ort der Innovation. Mit dem Innovationsprogramm PortXL regen wir innovative Initiativen aus der ganzen Welt dazu an, an der Entwicklung des Hafens von morgen mitzuwirken. Wir sind stolz auf die erzielten Ergebnisse und freuen uns auf die Zusammenarbeit mit diesen Jungunternehmen. Wir erwarten, dass ihre Initiative dazu beiträgt, dass unser Hafen sicherer, effizienter, intelligenter und nachhaltiger wird, so Vivienne de Leeuw, CFO des Hafenbetriebs Rotterdam.

Eine der Initiativen, für die der Hafenbetrieb Rotterdam ein Pilotprojekt durchführt, ist T-Mining. Dieses Unternehmen plant anhand der Blockchain-Technologie ein Pilotprojekt im Rotterdamer Hafen zur weiteren Verbesserung des Schutzes von Containertransporten.

In Zusammenarbeit mit Portbase realisiert der Hafenbetrieb auch ein Pilotprojekt mit InnoTractor . Es zielt darauf ab zu ermitteln, ob die Lösung des Unternehmens zu einer zuverlässigen und überprüfbaren Art des Teilens von Daten zwischen Partnern in der Kette beiträgt. Durch mehr Transparenz bei den Ladungsströmen, die durch den Rotterdamer Hafen verlaufen, können auf der Grundlage von Trendinformationen und abgestimmten Planungen Entscheidungen zur weiteren Verbesserung der Ladungsabfertigung getroffen werden.

Außer der Unterzeichnung dieser zwei Verträge gibt es noch weitere Kooperationen mit vielversprechenden PortXL-Teilnehmern:

Evertracker bietet eine Online-Plattform, mit der man die Logistik in der Produktionskette weltweit an einem Ort verbinden kann und dem Ladungsinhaber die Möglichkeit zur Steuerung gibt. Gemeinsam mit dem Hafenbetrieb und Portbase sondiert Evertracker den Mehrwert der Teilung von Daten zwischen den beteiligten Partnern.

Macomi bietet „Advanced analytics“-Software und ist mit seiner Plattform auf die Nutzung von künstlicher Intelligenz, Simulationen und Algorithmen zur Optimierung von Prozessen spezialisiert. Mit seinen Produkten unterstützt Macomi den Hafenbetrieb beim Verständnis und der Analyse des komplexen Bahnnetzes, um so einen Beitrag zur Bestrebung einer effizienteren Verteilung der Transporte auf verschiedene Modalitäten zu leisten.

Die Nutzung des Produkts OilSorbio von BioRaiser zielt auf die Beseitigung von (ausgelaufenem) Öl ab. Der kennzeichnende Faktor ist die biologische Abbaubarkeit von OilSorbio. Der Hafenbetrieb wird demnächst – zusammen mit HEBO – ein Demonstrationspilotprojekt durchführen.

 

 




Elbschifffahrtstag 2020 als Videokonferenz

Alle zwei Jahre organisiert Elbe Allianz e.V. den Elbschifffahrtstag an wechselnden Veranstaltungsorten entlang der Elbe. In diesem Jahr zwang jedoch die Coronapandemie zu einem veränderten Format. Die Möglichkeit, sich über aktuelle Themen rund um die gewerbliche Binnenschifffahrt im Elbstromgebiet zu informieren, nutzten über 70 Teilnehmer, die sich aus Deutschland und Tschechien der Videokonferenz zuschalteten.


Den hohen Bindungsgrad des Gesamtkonzeptes Elbe (GKE) für das Handeln der Verwaltung unterstrich Dr. Norbert Salomon, Abteilungsleiter Wasserstraßen und Schifffahrt des BMVI, in seinem Grußwort. Neben ökologischen Fragen habe sich die Verwaltung verpflichtet „die Schifffahrt an der Elbe langfristig zu sichern“ betonte Salomon und ergänzte, dass jetzt begonnen werde, die Schwachstellen an der Elbe zu beseitigen. Als weitere Chance nannte er das in Erarbeitung befindliche Förderprogramm zur Modernisierung der Binnenschifffahrt. Hier geht es nicht nur um umweltfreundlichere Schiffe, sondern auch an dem Niedrigwasser angepassten neuen Schiffsraum.

Zur Einführung in die Thematik gab Stefan Kunze, Vorstandsvorsitzender Elbe Allianz e.V., einen kurzen Überblick über die Lage der Binnenschifffahrt im Elbstromgebiet. Er verwies darauf, dass nach den letzten beiden Dürrejahren mit extremen Niedrigwasserperioden der Start in das Jahr 2020 durchaus hoffnungsvoll stimmen konnte. Auf Grund auskömmlicher Wasserstände und Beschränkungen im grenzüberschreitenden Verkehr und durch die Coronakrise kamen verstärkt Güter auf die Elbe. Allerdings verhindere seit April wieder Niedrigwasser eine Verstetigung dieser Transporte. „Zusätzlich erschwert die Verschärfung rechtlicher Rahmenbedingungen die Transportdurchführung. So ist seit Ende letzten Jahres der Einsatz technischer Hilfsmittel für die Sicht nach vorn verboten, jahrzehntelange positive Erfahrungen werden damit konterkariert“, führte Kunze dazu aus.

Handlungsbedarf sehe der Elbe Allianz e.V. auch bei der Ertüchtigung weiterer Wasserstraßen, wie den Elbe-Lübeck-Kanal und die Saale, aber auch die zügige Umsetzung des Ersatzbauwerks Schleuse Lüneburg im Elbe-Seitenkanal. Dass Potenziale für die Binnenschifffahrt vorhanden sind und auch erschlossen werden können, zeigen die steigenden Mengen im Containerverkehr.

Mit Spannung erwartet wurde der Vortrag von Dr. Enno Nilson, Bundesanstalt für Gewässerkunde (BAG). Auf Basis aktueller Erkenntnisse aus der Klimaforschung stellte er den Zusammenhang zwischen Klimawandel und Schifffahrtsbedingungen her. „Wir befinden uns zwar aktuell in einer recht langen Niedrigwasserperiode“, konstatierte Nilson. Allerdings sei ein weiterer jäher Absturz nicht zu befürchten; nach einigen Klimamodellen sei sogar eine Trendumkehr möglich. Bis zur Mitte des Jahrhunderts seien keine nennenswerten Veränderungen zu erwarten, auch die aktuelle Situation spiegele sich in der Modellierung – allerdings am trockensten Rand der Modelle – wider. Danach sei jedoch eine Verschärfung der Niedrigwassersituation zu erwarten.

Über den Stand der Umsetzung des GKE informierte Thomas Gabriel, Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt. Bei der Umsetzung des Unterhaltungsziels sei die Gleichwertigkeit der Nutzungsbelange der Elbe zu sichern, betonte er. Auf die Schifffahrt bezogen sei eine Durchgängigkeit mit gleichwertigen Nutzungsmöglichkeiten zu schaffen. Die für eine Umsetzung erforderlichen Ressourcen seien durch die Zuweisung von Haushaltsmitteln für Planungen in der Erosionsstrecke und der Reststrecke geschaffen worden. Für das Pilotprojekt Klöden sei ein Abschluss des Planfeststellungsverfahrens bis Ende 2024 realistisch, worauf der Baubeginn erfolgen könne. Für die Reststrecke werde eine Planungsgruppe Variantenvorschläge bis Ende 2020 erarbeiten, die dann dem Bund-Länder-Gremium zur Entscheidung im Januar 2021 vorgelegt werden soll. Parallel werden Planungen für Einzelmaßnahmen zwischen Saale- und Elstermündung aufgenommen, um Engpässe für die Schifffahrt zu entschärfen.

Die aktuellen Unterhaltungsmaßnahmen an der Elbe stellte Tjark Hildebrandt, Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Magdeburg, vor. „Die Regelunterhaltung in diesem Bereich sorgt weniger für die Schiffbarkeit der Elbe, damit mehr für den Naturschutz“, unterstrich Hildebrandt. Für die Schifffahrt werden Fehlstellen durch Baggerungen beseitigt, in der Regel aber nur mit temporärem Nutzen. Daher sollen stabile Fahrrinnenverhältnisse durch die Anpassung von Buhnen erreicht werden. Einen zusätzlichen Nutzen für die Schifffahrt könne sich aus der Digitalisierung ergeben. Ziel sei eine bessere Navigation auf der Elbe, die zum Beispiel mit der lagetreuen Darstellung von Schifffahrtszeichen auf elektronischen Karten erreicht werden kann. Virtuelle Schifffahrtszeichen können auf gleichem Weg helfen, Veränderungen der Fahrrinne schnell zu kommunizieren.

Der Themenbereich Digitalisierung stand im Vortrag von Gerald Hirt und Jan Hartwig, HVCC Hamburg Vessel Coordination Center, ebenfalls im Vordergrund. Auch die Binnenschifffahrt ist bei den Hamburger Terminals stärker in den Fokus geraten. Im April 2020 wurde ein Projekt zur Schaffung einer Binnenschiffsplattform fertig gestellt und läuft seitdem im Live-Betrieb. HVCC fungiert dabei im 24/7-Modus als Dispositionszentrale und Datenplattform, wobei die Daten aus Binnenschiffszulauf, Rotationen im Hamburger Hafen und Terminalabläufen gesammelt, interpretiert und den Beteiligten für die eigene Planung zur Verfügung gestellt werden. Synergien entstehen sowohl für Terminalbetreiber als auch Binnenschiffer. Weitere Verbesserungen könnten sich aus einer Schleusenplanung im Zulauf, aber auch einer Vernetzung mit Behörden ergeben.

Eindringlich mahnte Heiko Loroff, Sächsische Binnenhäfen Oberelbe, Verbesserungen für die Schifffahrt an. „Die aktuellen Erfahrungen der Branche sind dramatisch“, fasste Loroff die Entwicklung der letzten Jahre zusammen. Zwar sei es gelungen, die Umschlagsmengen in den Häfen zu steigern, das allerdings vor allem durch Lkw- und Bahntransporte. Schiffsumschläge seien rückläufig. Damit sinke allerdings auch die Wertigkeit von Häfen in der allgemeinen Wahrnehmung. Zusätzlich zu den Problemen bemängelte Loroff auch die Genehmigungspraxis bei Schwerlasttransporten per Binnenschiff. „Die Verschärfung der rechtlichen Rahmenbedingungen in Deutschland führen zur Nichtnutzbarkeit von Wellen, die von der tschechischen Wasserstraßenverwaltung durch das Ablassen von Wasser aus Talsperren erzeugt wurden. Durch die Nichtzulassung technischer Hilfsmittel wie Radar und Videoanlagen am Bug zur Reduzierung des sogenannten Sichtschattens konnte bewährte Schiffstechnik nicht eingesetzt werden, so liefen die Wellen ins Leere“, unterstrich Loroff. Die Schäden für Reeder, Häfen und Transportkunden beliefen sich auf mehrere 100.000 Euro. Hier müsse ein massives Umdenken erfolgen, damit die Schifffahrt auf der Elbe wieder eine Chance bekomme.

Der Einladung des sächsischen Ministerpräsidenten Sachsen, Michael Kretschmer, zum nächsten Elbschifffahrtstag nach Dresden schloss sich Kunze an und gab der Hoffnung Ausdruck, dass im Frühjahr 2021 dieser im gewohnten Format stattfinden kan

Weitere Informationen und Charts gibt es hier.

 

 




Ulfert Cornelius übernimmt bei Evos

Ulfert Cornelius übernimmt am 1. Juli 2020 die Geschäftsführung von Evos Hamburg, einem Tanklager für Mineralöl -und Chemieprodukte im Hamburger Hafen. Der 52-Jährige kann auf 20 Jahre Erfahrung im Tanklagergeschäft zurückblicken, davon 10 Jahre in Führungspositionen. Das Tanklager, damals noch bekannt als Vopak Dupeg Terminal, wurde im Oktober 2019 von First State Investments (auch bekannt als First Sentier Investors) gekauft. Es ist bereits seit 1953 in Hamburg-Wilhelmsburg ansässig und bietet 149 Tanks mit einer Lagerkapazität von 670.000 m³ für verschiedene Flüssiggüter.


Zuversichtlich geht Ulfert Cornelius seine neue Aufgabe an:
„Ich freue mich auf die neuen Herausforderungen bei Evos Hamburg. Gemeinsam mit der gesamten Mannschaft werde ich dafür sorgen, dass unsere bestehenden und zukünftigen Kunden weiterhin hervorragende Dienstleistungen und hohe Standards an Sicherheit, Nachhaltigkeit und Effizienz erwarten können. Zudem wollen wir das Tanklager und unser Serviceangebot weiterentwickeln und sicherstellen, dass die von uns bereitgestellte Infrastruktur für eine zunehmend klimaneutrale Energie- und Treibstoffversorgung genutzt wird.

Sein Vorgänger, Jos Steeman, resümiert:
„Flüssiggüter und damit Tanklager werden für die Energieversorgung integral bleiben. Tanklager stellen somit eine relevante Infrastruktur für die Energiewende in Deutschland zur Verfügung. Mit seinem breit gefächerten Produktportfolio und seinen weltweit anerkannten Umschlags- und Lagerungsdienstleistungen bringt Evos Hamburg ideale Voraussetzungen mit, um zukünftige klimaneutrale und synthetische Kraftstoffe zu lagern. Ich wünsche Ulfert Cornelius und seinem Team viel Erfolg bei der Weiterentwicklung dieses hervorragenden Tanklagers. Hier haben zwei leistungsstarke Partner zusammengefunden.“

Quelle Evos, Foto: privat

 

 




Baustellensicherung selbst gemacht

Jährlich erreichen das Currenta-Ideen-Management zahlreiche Ideen von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die den Arbeitsalltag sicherer, effizienter und einfacher gestalten. Eine solche Idee hatten Michael Kazuch, Peter Gentsch, Jean Claude Jansen, Florian Fischer, Daniel Opitz und Klaus Loepke, als sie noch gemeinsam im Rohrnetzbetrieb am Standort Krefeld-Uerdingen gearbeitet haben.

Bei Instandhaltungsarbeiten in den Rohrnetzen kommt eine Hebebühne zum Einsatz, die auf der Straße einiges an Platz in Anspruch nimmt. Um die Baustelle zu sichern, mussten externe Firmen beauftragt werden. Das kostet nicht nur mehr Geld, sondern auch mehr Zeit. Nicht notwendig, fanden die sechs Kollegen und schlugen vor, die eigenen Mitarbeiter zu schulen und Schilder und Absperrbarken selbst anzuschaffen. „Wir können so viel spontaner Arbeiten an den Rohrbrücken vornehmen und sind nicht mehr abhängig von externen Firmen“, erklärt Kazuch. „Das Material wird auf dem Rohrplatz gelagert und ist so leicht erreichbar und schnell einsatzbereit.“ Inzwischen arbeiten Jansen, Fischer und Opitz zwar in anderen Abteilungen und Loepke ist im Ruhestand, aber Kazuch, Gentsch und die restlichen Kollegen der Betriebstechnik profitieren nach wie vor von dem Vorschlag, der eine jährliche Ersparnis von rund 8.600 Euro erbringt.

Tüftler aller Geschäftsfelder reichten 2019 insgesamt 2.676 Verbesserungsvorschläge beim Currenta Ideen Management ein — und bewiesen damit, dass die Verbesserung der Betriebsabläufe durch Mitarbeitervorschläge weiterhin fester Bestandteil des Chempark-Managers und -Betreibers ist. „Wir freuen uns sehr über die Vielzahl an eingereichten Ideen unserer Belegschaft aus den unterschiedlichen Bereichen. Das zeigt ihr hohes Engagement, ihr eigenes Unternehmen selbst mitgestalten zu wollen. Das honorieren wir aus voller Überzeugung. Davon profitieren alle Beteiligten“, resümiert Currenta-Geschäftsführer Pieter Wasmuth. So hatten 43 % der Mitarbeiter im vergangenen Jahr eine Idee, mit der sie ihr Arbeitsumfeld sicherer, effizienter und einfacher gestalten konnten. Auch die Azubis hatten viele Verbesserungsideen und reichten alleine 151 Vorschläge ein. Die 559 Currenta-Mitarbeiter aus Krefeld-Uerdingen reichten insgesamt 572 Verbesserungsvorschläge ein.

Mit 1.390 Ideen im vergangenen Jahr konnten über die Hälfte der Vorschläge auch umgesetzt werden. Die Realisierungsquote liegt bei 53 %. 101 Verbesserungsvorschläge zielen dabei auf das Thema Umweltschutz und 39 Ideen verbesserten die Energieeffizienz von Currenta. Der Chempark-Betreiber belohnte die Kreativität der Mitarbeiter mit einer Gesamtprämiensumme von rund 630.000 Euro. Die höchste Einzelprämie lag bei rund 19.000 Euro.

Die Idee mit dem höchsten Gesamtnutzen spart rund 69.061 Euro jährlich. Es sind aber nicht nur die „großen“ Ideen, von denen ein Unternehmen profitiert. Gerade die vielen kleinen realisierten Vorschläge mit einem wirtschaftlichen Nutzen bis 5.000 Euro tragen zu Fortschritt und Effizienz bei. Diese 1.368 realisierten „kleinen“ Ideen machen rund 98 % aus und sparen knapp 890.000 Euro im ersten Jahr der Realisierung. Gemeinsam mit dem wirtschaftlichen Nutzen der „großen“ Ideen liegen die Gesamteinsparungen im ersten Jahr bei rund 1,3 Millionen Euro.

Quelle und Foto: Currenta, legen bei der Absicherung von Baustellen nun selbst Hand an: Mit der Idee von Michael Kazuch (r.), Daniel Opitz (l.) und weiteren Kollegen spart der Chempark-Manager und -Betreiber Currenta jährlich rund 8.600 Euro.

 

 

 




RheinWerke elektrifizieren vier weitere Steiger

Die Elektrifizierung der Düsseldorfer Steiger für Hotel- und Flusskreuzfahrtschiffe schreitet weiter voran: Jetzt kommen die nächsten vier Anleger dran. Die RheinWerke GmbH, eine Tochter der Stadtwerke Düsseldorf und der RheinEnergie mit Sitz in Köln, hat jetzt entsprechende Verträge abschließen können.

Es handelt sich dabei um drei Steiger der Köln-Düsseldorfer Deutsche Rheinschiffahrt GmbH (KD) südlich der Theodor-Heuss-Brücke sowie um einen weiteren Steiger im Bereich der nördlichen Altstadt, der ebenfalls durch die KD betrieben wird.  Das Besondere: Erstmals haben die RheinWerke die Landstromversorgung inklusive Netzanbindung als Contracting angeboten. Die Verträge haben eine Laufzeit von 20 Jahren.

Die Landstromversorgung steht für Klima- und Umweltschutz: Schiffe können bei längeren Liegezeiten von Land aus mit Strom versorgt werden und müssen ihre Dieselgeneratoren nicht mehr laufen lassen. Durch diese Umstellung auf eine klimafreundlichere Versorgung lassen sich auch Stickoxid- und Lärmemissionen vermeiden und die Lebensqualität der Bürgerinnen und Bürger steigern. Damit ist auch ein weiterer Schritt in Richtung klimaneutrale Stadt 2035 getan.

„Die Landstromversorgung leistet einen wichtigen Beitrag zur Luftreinhaltung in unserer Stadt“, betont Dr. Udo Brockmeier, Vorstandsvorsitzender der Stadtwerke Düsseldorf. Er sieht in der Elektrifizierung der Steiger ein großes Potenzial: „Sie ist ein weiterer wichtiger Schritt für die Sektorenkopplung. Auch dieses Beispiel zeigt: Nur durch enge Kopplung des Strom- mit dem Verkehrssektor gelingt es uns, Umwelt- und Klimabelastungen nachhaltig zu verringern.“

Und der Effekt der Elektrifzierung von vier Steigern ist durchaus bemerkenswert: Dadurch können geschätzt jedes Jahr bis zu 1.000 Tonnen Kohlendioxid-Emissionen vermieden werden (abhängig von der Zahl der Liegetage). Auch der Luftschadstoff Stickstoffdioxid (NO2) ist eine relevante Größe: Laut des aktuellen Luftreinhalteplans für Düsseldorf von 2019 liegt der Anteil des Schiffsverkehrs an den Emissionen zwischen sieben und zwölf Prozent. Die Installalation und Nutzung von Landstromversorgung trägt wirkungsvoll dazu bei, diese Emissionen zu reduzieren.

Thomas Günther, Geschäftsführer der Köln-Düsseldorfer Deutsche Rheinschiffahrt GmbH, betont in diesem Zusammenhang ausdrücklich die zukunftsweisende Umweltstrategie der KD. „Seit einigen Jahren bereits treiben wir auch in anderen Städten die Verstromung der KD-Landebrücken voran und fühlen uns hier ökologisch verantwortlich. Alle unsere Investitionen in Landebrückeninfrastruktur sind trotz hoher Investitionssummen inzwischen stets gekoppelt an eine gleichzeitige Umrüstung auf Landstromversorgung“, erläutert Günther. Die KD ist damit inzwischen federführend am Rhein und würde sich staatliche Förderprogramme wünschen, um den Ausbau noch schneller im Sinne der Umwelt vorantreiben zu können.

Ralf Zischke, Geschäftsführer der RheinWerke, weist darauf hin, dass bundesweit entlang von Flüssen und Kanälen Steiger elektrifiziert werden. „Mit dem in den RheinWerken gebündelten Know-how decken wir als Anbieter das ganze Spektrum ab, vom Frachtschiff bis zum großen Kreuzfahrtschiff, inklusive Betrieb, Wartung und Abrechnung.“ Die Rheinwerke bieten Landstromversorgungen sowohl für Fracht- als auch für Passagierschiffe an. Das Unternehmen bietet seine Dienstleistungen in diesem Bereich auch überregional an. Durch mehrjährige Erfahrung sind die RheinWerke ein idealer Kooperationspartner in diesem Geschäftsfeld.

Die Umrüstung der vier genannten Steiger soll noch im Jahr 2020 umgesetzt werden. Die RheinWerke übernehmen dabei die technischen Ausrüstung der Steiger. Die Netzgesellschaft Düsseldorf mbH, eine Tochter der Stadtwerke Düsseldorf AG, ist für die landseitige Anbindung ans Stromnetz zuständig – auch die Kosten für diese Leistungen werden über das Contracting abgedeckt.

Quelle und Foto: Stadtwerke Düsseldorf AG




WPCAP-Häfen treffen Klimavereinbarungen

Am World Ports Climate Action Program (WPCAP) teilnehmende Häfen haben mit neuen Schritten ihren Einsatz bestätigt, dem Klimawandel entgegenzuwirken. Am 11. Juni 2020 trafen sich die CEO der elf WPCAP-Mitgliedshäfen zu einer Online-Konferenz, um eine Vielzahl von Vorschlägen zur Bekämpfung der globalen Erwärmung und zur Verbesserung der Luftqualität zu diskutieren. Die CEO trafen eine Reihe von Vereinbarungen auf der Grundlage der Arbeit, die in den letzten sechs Monaten von Arbeitsgruppen zu den Themen Effizienz, Power-to-Ship, erneuerbare Brennstoffe, Lager- und Umschlaggeräte und strategische Maßnahmen vorbereitet worden war.

Das WPCAP wurde auf Initiative des Hafenbetriebs Rotterdam im September 2018 während einer globalen Klimakonferenz in San Francisco gegründet. Weitere Häfen, die sich dem Netzwerk angeschlossen haben, sind: Long Beach, Los Angeles, New York / New Jersey, Vancouver, Antwerpen, Barcelona, Göteborg, Hamburg, HAROPA port Le Havre und Yokohama. Ursprünglich war für Juni dieses Jahres eine breit angelegte Konferenz geplant. Wegen des Coronavirus wurde die Veranstaltung auf eine Online-Sitzung umgestellt, an der nur Delegierte aus den Häfen teilnahmen.

Als roter Faden im WPCAP-Ansatz gilt das Ziel, Koalitionen zwischen Häfen für bestimmte Projekte zu bilden und auch Reedereien, Terminals und Energieversorger einzubeziehen, um die Kooperation in der gesamten Logistikkette zu fördern. Ein weiteres wiederkehrendes WPCAP-Thema ist der Wunsch der Häfen, selbst die Regie in Sachen Zukunft zu führen, anstatt reaktiv auf neue Gesetze und Regelungen zu warten. Die Zusammenarbeit zwischen führenden internationalen Häfen stellt zudem eine kritische Masse dar, um Veränderungen erfolgreich umzusetzen.

Die fünf Klimavereinbarungen, die von den CEO der WPCAP getroffen wurden:

  • In Sachen Effizienz stehen Häfen, Terminals und Schifffahrt vor enormen Herausforderungen. Die Kooperation zwischen diesen Geschäftsparteien ist jedoch begrenzt. Viel kann unter anderem durch eine Optimierung der Geschwindigkeit (Just-in-time-Fahren) und eine bessere Planung im Hinblick auf die Routen und Aufenthaltszeiten in den Häfen gewonnen werden. Dieser erfordert jedoch, dass die Geschäftsparteien ihre Kräfte bündeln und Daten austauschen. Die CEO haben sich jetzt darauf geeinigt, dass sich das WPCAP der IMO Global Industry Alliance für dieses spezielle Thema angliedern wird, um einen guten Überblick über die Möglichkeiten der Emissionsreduzierung zu erhalten. Zudem werden das WPCAP und die IMO einen gemeinsamen „Fahrplan“ entwickeln, wie Schifffahrt und Häfen in puncto Emissionssenkung besser zusammenarbeiten können.
  • Power-to-ship bietet gute Möglichkeiten zur Verbesserung der Luftqualität sowie Klimagewinne durch Emissionsreduktionen zu verbuchen. Schließlich können Schiffe ihre eigene Energieerzeugung abschalten und stattdessen die Hafeninfrastruktur für – vorzugsweise – Ökostrom nutzen. Dies sorgt zudem für eine Senkung der Lärmemissionen. Power-to-ship wird konkrete Auswirkungen haben, wenn mehrere Häfen dieses System einführen. Deshalb ist es wichtig, dass nicht nur Häfen, sondern auch Terminals, Reedereien, Netz- und Energieunternehmen zusammenarbeiten, um den Ausbau und eine kritische Masse zu erreichen. Wenn Power-to-Ship in größerem Umfang angeboten wird, wird dies schließlich alle am Netzwerk beteiligten Parteien ermutigen, in diese Anlagen zu investieren. Die CEO des WPCAP haben einstimmig drei Power-to-ship-Koalitionen in den Bereichen flüssige Massengüter (Tanker), Container und Kreuzfahrt beschlossen. Die zuständige Arbeitsgruppe wird innerhalb von drei Monaten konkrete Vorschläge ausarbeiten und Anfang des Jahres 2021 Investitionspläne aufstellen.
  • Der dritte Beschluss betrifft alternative Energieträger; das ist ein komplexer Bereich, da sich der Treibstoff der Zukunft im Schifffahrtssektor noch nicht herauskristallisiert hat. Die CEO des WPCAP vereinbarten, im Jahr 2021 Pilotprojekte mit alternativen Energieträgern in ihren Häfen zu ermöglichen. Dabei können Erfahrungen im Bereich LNG bei der Einführung kohlenstoffarmer oder kohlenstofffreier Energieträger gut genutzt werden.
  • Nachhaltige Lager- und Umschlaggeräte, wie beispielsweise Containerkräne und so genannte Portalhubwagen, sind ebenfalls im Blickfeld des WPCAP. In Anbetracht der zu diesem Thema nur begrenzt vorhandenen Informationen und der eingeschränkten Verfügbarkeit der betreffenden Produkte auf dem Markt beschloss das WPCAP, die Arbeitsbeziehungen zu den Terminalbetreibern in den beteiligten Häfen zu intensivieren. Ziel ist es, Demonstrationsmodelle für neue Geräte einzuführen und gleichzeitig eine Datenbank darüber zu erstellen, damit vorhandene Informationen besser ausgetauscht werden können. Es wurde nachdrücklich dafür plädiert, die Beteiligung von Terminalbetreibern an WPCAP-Aktionen beträchtlich zu steigern.
  • Letzteres betraf das Thema der strategischen Maßnahmen. Zur Stimulierung von Emissionssenkungen in der maritimen Industrie setzen viele Häfen auf der ganzen Welt Instrumente wie Nachlasssysteme, Preisstrategie und Verordnungen ein. Die CEO kamen zu dem Schluss, dass ein koordiniertes Vorgehen diese Instrumente viel effizienter, effektiver und transparenter machen könnte. Die CEOs kamen überein, die diesbezüglich erforderlichen Maßnahmen, unter Berücksichtigung des Wettbewerbsrechts, einzuleiten.

Jens Meier, CEO des Hamburger Hafens, unterstrich am Ende der Sitzung, dass das WPCAP, infolge der COVID-19-Situation, nicht an Dynamik verloren hat. Eugene Seroka, Direktor des Hafens von Los Angeles, schlug vor, die Zahl der Sitzungen auf zwei pro Jahr zu erhöhen, „um den Druck aufrechtzuerhalten“. Das wurde einstimmig angenommen.
Allard Castelein, CEO des Hafenbetriebs Rotterdam und Gastgeber der Online-Konferenz, dankte allen Hafenrepräsentanten für ihre „breite Unterstützung und ihr großes Engagement, auch weiterhin als Hafengemeinschaft einen entscheidenden Beitrag zu leisten und wichtige Themen selbst in die Hand zu nehmen.“

Castelein bot an, die Koordination des WPCAP weiterzuführen. „Ich bin mehr als zufrieden damit, wo wir mit dem WPCAP derzeit stehen. Zur Erzielung weiterer Fortschritte bei der Bekämpfung des Klimawandels und beim Aufbau einer neuen nachhaltigen Weltwirtschaft sind breite Koalitionen erforderlich. Ich bin froh, dass wir eine gemeinsame Zielsetzung haben, um wirklich von großer Bedeutung zu sein – und das geht weit über gute Absichten hinaus.“

Quelle und Foto: Port of Rotterdam

 

 




Krise beschleunigt Neuorientierung

Die maritimen Zulieferer in Deutschland sind zufrieden mit dem Geschäftsjahr 2019 und erwarten, trotz aller kurzfristigen Unwägbarkeiten, gute Geschäftsentwicklungen in der weiteren Zukunft. „Aufgrund der guten Auftragslage haben wir im vergangenen Jahr unsere Belegschaft verstärkt. Wir sind insgesamt in der Branche gut aufgestellt“, sagt Martin Johannsmann, Vorstandsvorsitzender der VDMA Marine Equipment and Systems und Vorsitzender der Geschäftsführung der SKF GmbH.

„In der Corona-Krise hat sich das ausgezahlt. Wir haben sehr schnell gelernt, mit der Pandemie umzugehen“, ergänzt er. Die Produktion in der Branche ist fast ohne Unterbrechungen weitergelaufen, trotz zeitweiliger Engpässe bei den Lieferanten. Die Aufträge konnten abgearbeitet werden und inzwischen funktioniert auch wieder die internationale Logistik.

Probleme melden die Unternehmen bei den derzeit geltenden internationalen Reisebeschränkungen, denn Service-Mitarbeiter können nicht vor Ort bei den Kunden sein. „Aber auch hier bieten sich teilweise neue Lösungsansätze. Wer frühzeitig in die digitalen Möglichkeiten des Teleservice investiert hat, ist jetzt im Vorteil“, sagt Johannsmann. „Sorgen macht uns aktuell eine zunehmende Kaufzurückhaltung der Kunden. Wir können hier aber keine verlässlichen Voraussagen machen und müssen weiter auf Sicht fahren. Die zügig eingeleiteten Maßnahmen der Bundesregierung wie degressive Abschreibung, Verlustrücktrag und die Ausweitung der steuerlichen Forschungsförderung sind wichtige Schritte, um diese Zeit gut zu überstehen und am Weltmarkt wettbewerbsfähig zu bleiben.“

Die deutsche Schiffbau- und Offshore-Zulieferindustrie mit ihren 64.500 hochqualifizierten Beschäftigten (plus 3 Prozent im Vergleich zu 2018) hat 2019 den Umsatz auf 11,1 Milliarden Euro (plus 3,9 Prozent) gesteigert. Die Bestellungen legten im gleichen Zeitraum um 3,4 Prozent zu. Nach Abarbeitung dieses Auftragspolsters sind die weiteren Aussichten für 2020 nur schwer abschätzbar. Rund 40 Prozent der Unternehmen erwarten einen rückläufigen Auftragseingang im Inland, für das Auslandsgeschäft erwarten dies derzeit 25 Prozent der Unternehmen.

„Auf längere Sicht erwarten wir die zügige technische Modernisierung der weltweit oft veralteten Flotte in Hinblick auf Effizienz und Umweltschutz, denn nur so sind die gesetzten Klimaziele zu erreichen“, sagt Klaus Deleroi, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der VDMA Marine Equipment and Systems und Geschäftsführer der REINTJES GmbH. Insgesamt liefern die deutschen Schiffbau- und Offshore-Zulieferer ihre Komponenten und Systeme auf fast alle zu bauenden Schiffstypen. Natürlich gibt es Unternehmen, die sich auf bestimmte Schiffstypen spezialisiert haben und jetzt zum Teil sehr deutliche Auftragsrückgänge verkraften müssen. Hier gilt es, Neu- und Weiterentwicklungen für andere Kundenkreise interessant zu machen und sich möglichst breiter aufzustellen.

Technologietreiber sind dabei neben den Kreuzfahrtschiffen und Yachten gerade auch die Fähren, die Gas-Tanker, Arbeitsschiffe und Schiffe für die Marinen, die weltweit gebaut und nachgefragt werden. „Auf allen Schiffstypen wollen wir unsere High-Tech-Produkte und – Systeme über die gesamte Lebenszeit technisch betreuen und für einen ökologisch und ökonomisch optimalen Betrieb sorgen können. In der derzeitigen Situation wird immer deutlicher, dass vor allem die Digitalisierung ein wichtiger Treiber der maritimen Wirtschaft ist“, erläutert Deleroi. „Genauso wichtig ist aber auch insgesamt eine gesunde und wettbewerbsfähige europäische und deutsche maritime Industrie, um im Weltmarkt erfolgreich zu bleiben. In der derzeitigen Situation helfen deshalb die angekündigten Zukunftsunterstützungen der Bundesregierung, wie zum Beispiel das vorgezogene Flottenerneuerungsprogramm, das hoffentlich den deutschen Werften und der Zulieferindustrie zu Gute kommen wird“, sagt Deleroi.

Gleichzeitig gilt es für die Branche, genügend geeignete Nachwuchskräfte für die weitere Digitalisierung von Produkten und Prozessen durch attraktive Arbeitsbedingungen und interessante Tätigkeitsfelder zu gewinnen. Zukunftsthemen, wie zum Beispiel die Standardisierungen offener Schnittstellen nach dem Universal Machine Technology Interface (UMATI), sind ein wichtiger Baustein für die Entwicklung eigener neuer Produkte und Services. Nur wer die übergreifenden digitalen Systementwicklungen kennt und umsetzt, kann am Markt bestehen. Die gemeinsamen Anstrengungen der deutschen maritimen Industrie bei der Erstellung des VDMA Einheitsblatts zu MTP (Module Type Package) geben der Branche hierbei einen internationalen Wettbewerbsvorsprung.

Über 90 Prozent der Transporte werden weiterhin weltweit auf dem Seeweg durchgeführt. Klimaneutrale Antriebe in neuen Schiffen oder als Nachrüstung sind ein sehr großer Hebel zu Erreichung der weltweiten Klimaziele. Grüner Wasserstoff und daraus folgende Power2X-Energieträger sind die Lösung, insbesondere auch für den interkontinentalen Warenverkehr. Ein Ziel der jetzt von der Bundesregierung vorgestellten Nationalen Wasserstoffstrategie ist es, konventionelle Energieträger mit Hilfe erneuerbarer Energien zu dekarbonisieren. Die heimische Offshore-Windindustrie ist hier gefordert, genügend grünen Strom zu erzeugen. Gleichzeitig sieht der VDMA große Chancen in außenwirtschaftlichen Partnerschaften mit  Ländern, die dank ihrer geographischen Lage Wasserstoff effizient produzieren können. Dort sollen große Produktionsanlagen „made in Germany“ entstehen, von deren Betrieb beide Partner gleichermaßen profitieren können.

„Die derzeitige Situation in der Wirtschaft insgesamt und in unserer Branche speziell ist angespannt, da wir wenig verlässliche Zukunftsindikatoren haben. Wir sind überzeugt, nach der Corona-Krise mit unseren Innovationen in der Digitalisierung zusammen mit der Umsetzung der grünen Antriebskonzepte am gesamten weltweiten maritimen Markt erfolgreich zu sein und unseren Beitrag zur klimaneutralen Logistik zu leisten“, fasst Martin Johannsmann zusammen.

  • Beschäftigte: 64.500 Mitarbeiter
  • Umsatz (2019): 11,1 Milliarden Euro (2018: 10,7 Mrd. Euro)
  • Exportquote: 75 Prozent
  • Auftragseingänge gestiegen: Für 2019 im Durchschnitt ein Plus von 3,4 Prozent

Exportmärkte mit unterschiedlichen Entwicklungen: Das europäische Ausland bestätigte seine stabile Rolle als wichtiger Exportmarkt der deutschen Zulieferer (31 Prozent der Exporte). Hintergrund war die im Jahr 2019 gute Auftragslage führender europäischer Schiffbaubetriebe in ihren jeweiligen Spezialsegmenten, aber auch ein großes Liefervolumen europäischer Hersteller untereinander zur Bildung größerer Systeme für den weltweiten Schiffbau. Der gesamte asiatische Raum nahm in diese Zeit knapp 34 Prozent der deutschen Zulieferexporte ab. Bei den wichtigsten asiatischen Ländern konnte China im vergangenen Jahr mit 22,8 Prozent Anteile am Export deutscher Zulieferer gewinnen, wohingegen Korea mit 7 Prozent leicht sank. Das restliche Asien konnte 2019 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum von 2,4 Prozent auf 4,1 Prozent wieder zulegen. Der Handel mit Nordamerika jedoch sank auf 11,4.

Im ersten Quartal 2020 wurden weltweit 186 Seeschiffe mit 7,0 Mio. BRZ bestellt (I. Quartal 2019: 302 mit 11,1 Mio. BRZ), davon 21 in Südkorea (102), 67 in der VR China (51), 31 in Japan (63) und 21 in der EU-28 (28). Der weltweite Auftragsbestand an Schiffen liegt zum I. Quartal 2019 bei 4.433 (4.706) Einheiten.

Der VDMA vertritt rund 3300 deutsche und europäische Unternehmen des Maschinen- und Anlagenbaus. Die Industrie steht für Innovation, Exportorientierung, Mittelstand und beschäftigt rund vier Millionen Menschen in Europa, davon mehr als eine Million allein in Deutschland. Die VDMA Marine Equipment and Systems ist die Vertretung der exportstarken maritimen Industrie, die in die weltweiten Märkte der Schifffahrt, des Schiffbaus und der Offshore-Öl- & Gas-Industrie liefert.

Quelle: VDMA AG Marine Equipment and Systems, Foto: © www.mediaserver.hamburg.de / St.Wallocha

 

 

 




Chempark unterstützt Corona-Warn-App

Der Chempark bildet mit seinen drei Standorten eines der größten und bedeutendsten Chemie-Areale Europas. Mehr als 50.000 Mitarbeiter sind in den über 70 hier angesiedelten Unternehmen beschäftigt. Der Chempark und die ansässigen Unternehmen empfehlen allen die Installation der in dieser Woche gestarteten Corona-Warn-App.

Mit einem von Beginn an konsequenten Schutzkonzept hat der Chempark die erste Infektionswelle gut überstanden. Informationen über verschärfte Hygienemaßnahmen wurden schon zu Jahresbeginn kommuniziert. Fieber-Screenings zum Schutz vor unerkannten Infektionen, die seit Ende März an allen Zugängen obligatorisch waren, konnten in dieser Woche teilweise wieder aufgehoben werden. Jetzt geht es darum, eine zweite Welle möglichst gar nicht erst entstehen zu lassen. Die seit Dienstag verfügbare Corona-Warn-App der Bundesregierung soll dabei helfen.

Der Chempark empfiehlt die App-Nutzung uneingeschränkt auf allen geeigneten Smartphones, auf Diensthandys ebenso wie auf Privathandys. „Als Arbeitgeber wollen wir natürlich die Gesundheit unserer Mitarbeiter schützen. Wir verstehen uns aber auch als verantwortungsvollen Teil der Nachbarschaft. Viele unserer Mitarbeiter wohnen im direkten Umfeld. Da ist es klar, dass Arbeits- und Privatleben sowieso immer ineinandergreifen“, erklärt Chempark-Leiter Lars Friedrich. „So kurios es angesichts von Abstandsregeln klingen mag – die Pandemie rückt jetzt alles noch enger zusammen, denn das Virus macht ja nicht an der Werksgrenze halt.“

Die digitale Warnung vor kürzlichen Kontakten mit Ansteckungsgefahr könnte entscheidend helfen, Infektionsketten frühzeitig zu unterbrechen. Denn: Sie kann bereits Hinweise auf eine mögliche Infektion geben, bevor Symptome entstehen. „Dass zuhause bleiben muss, wer krank ist, ist wohl eine der meistwiederholten Aussagen der vergangenen Monate“, so Friedrich. „Ohne Beschwerden bleibt aber niemand zuhause oder geht zum Arzt, um sich testen zu lassen – es sei denn, er wird gewarnt.“

Symptome entwickeln sich erst nach Tagen und nicht jeder Erkrankte fühlt sich auch krank, viele Krankheitsverläufe sind mild. Das bewahrt aber andere nicht vor Ansteckung. Wer dank App über potenziell ansteckende Kontakte informiert wird, kann durch Selbstisolierung Familie, Nachbarn und Arbeitskollegen schützen. „Wir sehen die App-Nutzung als Beitrag zu einer im wahrsten Sinne gesunden Nachbarschaft und wollen alle ermuntern, die App zu installieren: Chempark-Mitarbeiter, Standort-Besucher, externe Dienstleister und Lieferanten ebenso wie alle Nachbarn. Selbst dann, wenn sie noch nie einen Fuß hinter den Werkszaun gesetzt haben“, sagt der Chempark-Leiter.

Experten sind sich einig, dass die digitale Corona-Warnung umso wirkungsvoller ist, je verbreiteter sie genutzt wird. Am Freiwilligkeitsprinzip, das die Bundesregierung als erfolgskritisch für die App ansieht, will dennoch niemand im Chempark rütteln – auch nicht mit Blick auf Diensthandys. Der Zugang zum Chempark ist nicht an die Installation der Corona-Warn-App geknüpft. Die Installation ist jedem freigestellt und wird auch nicht erfragt. Friedrich: „Zwang sorgt immer für Unwillen und das wäre hier genau die falsche Botschaft. Jeder hat Freunde und Angehörige, die ihm wichtig sind. Ich bin sicher, dass die meisten natürlich gewarnt werden und im Infektionsfall andere schützen wollen.“

Quelle und Foto: Currenta, steht jetzt zum Download bereit: die Corona-Warn-App der Bundesregierung.

 

 




Bremenports ausgezeichnet

bremenports ist erneut mit dem Zertifikat zum audit berufundfamilie ausgezeichnet worden. Die Würdigung für ihre strategisch angelegte familien- und lebensphasenbewusste Personalpolitik fand erstmals in der 22-jährigen Geschichte des audits im Rahmen eines Zertifikats-Online-Events statt. Zu den Gratulant*innen zählte neben Oliver Schmitz, Geschäftsführer der berufundfamilie Service GmbH, und John-Philip Hammersen, Geschäftsführer der Gemeinnützigen Hertie-Stiftung, Bundesfamilienministerin Dr. Franziska Giffey, die die Schirmherrschaft über das audit trägt.

Die bremenports hatte zuvor erfolgreich das Dialogverfahren zum audit durchlaufen, das Arbeitgebern offen steht, die seit mindestens neun Jahren mit dem audit eine strategisch angelegte familien- und lebensphasenbewusste Personalpolitik verfolgen. bremenports wurde erstmals im Jahr 2005 mit dem Zertifikat zum audit ausgezeichnet, das bislang jeweils eine Laufzeit von drei Jahren hatte. Nach fünf Re-Auditierungen folgte inzwischen das zweite Dialogverfahren, durch das der dauerhafte Charakter des Zertifikats bestätigt wurde.

Rund 400 Beschäftigte können bei bremenports von den familienbewussten Maßnahmen profitieren. Das Angebot umfasst aktuell umfangreiche Maßnahmen im Bereich Beruf Familie Gesundheit wie über 70 flexible Arbeitszeitmodelle, Möglichkeiten des mobilen Arbeitens, Gesundheitstage u.a. mit Screenings zum individuellen Gesundheitscheck, Ernährungstrainings, Firmenfitness und vielfältigen Sportveranstaltungen. Neben dem nachhaltigen Ausbau des ganzheitlichen Konzeptes, Gesundheitschecks, Ernährung und Bewegung, ist die Einführung weiterer Maßnahmen wie beispielsweise begleitend die Unterstützung der psychischen Widerstandskraft sowie lebensphasenorientierte New Work Aspekte geplant.

„Ich freue mich sehr, über diese erneute Auszeichnung für unsere Personalpolitik“, so bremenports-Geschäftsführer Robert Howe. „Für die weitere Unternehmensentwicklung ist es von entscheidender Bedeutung, dass bremenports als attraktiver Arbeitgeber wahrgenommen wird.

Wir werden auf diesem Weg weitermachen und auch künftig unsere Möglichkeiten nutzen, um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf weiter zu verbessern.“

Einsetzbar in allen Branchen und unterschiedlichen Betriebsgrößen, erfasst das audit den Status quo der bereits angebotenen familien- und lebensphasenbewussten Maßnahmen, entwickelt systematisch das betriebsindividuelle Potenzial und sorgt dafür, dass Familienbewusstsein in der Organisationskultur verankert wird. Nach erfolgreichem  Abschluss dieses Prozesses erteilt ein unabhängiges, prominent mit Vertretern aus Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Verbänden besetztes Kuratorium das Zertifikat zum audit. Seit der Einführung des audit im Jahr 1998 wurden rund 1.800 Arbeitgeber mit dem Zertifikat ausgezeichnet. Aktuell sind insgesamt 982 Arbeitgeber nach dem audit berufundfamilie bzw. audit familiengerechte hochschule zertifiziert, darunter 467 Unternehmen, 413 Institutionen und 102 Hochschulen. Davon können rund 2 Millionen Beschäftigte und etwa 1,4 Millionen Studierende profitieren.

Quelle und Foto: bremenports, freuen sich über die Auszeichnung: bremenports-Geschäftsführer Robert Howe (links) und Simone Oelze (Personalabteilung)

 

 

 

 




GEODIS transportiert 50 Mio. Einweghandschuhe

Für den sicheren Transport von China nach Deutschland sorgt der internationale Logistikdienstleister GEODIS. Der Großauftrag mit einem Transportvolumen von 275 Tonnen wurde im Rahmen einer Ausschreibung der Bundesregierung an das Freight Forwarding Team von GEODIS in Deutschland vergeben. Der Versand von rund 50.000 Kartons erfolgt in fünf Teillieferungen von Chengdu, in der chinesischen Provinz Sichuan, nach Frankfurt und Nürnberg per Luftfracht und Bahn.

Die Transportlösung per Luftfracht und Bahn, die GEODIS in enger Kooperation mit allen Partnern entwickelt hat, umfasst eine durchgängige Überwachung der Sendungen. In den Produktionsstätten von Sichuan Medicines & Health Products I./E. Corporation in Shendong, wo die zertifizierte Ware hergestellt wurde, kontrollieren Mitarbeiter des chinesischen Lieferanten die Versandvorbereitungen und Beladung der Container. Den Transport von Chengdu bis zum Zielort in Deutschland überwachen die GEODIS-Teams in China und Europa. Für die Container kommen sogenannte GEOtags zum Einsatz, die ein Life-Tracking per GPS ermöglichen.

Am 19. Mai erfolgte die erste Luftfrachtversendung vom Flughafen Chengdu nach Frankfurt. Die erste Teillieferung bestand aus 2,5 Millionen Einweghandschuhen, verpackt in 2.500 Kartons mit einem Gewicht von knapp 15 Tonnen. In Frankfurt wurde die Ware nach der Ankunft von GEODIS-Mitarbeitern auf 40 Paletten verpackt, verzollt und für die Abholung vorbereitet.

Die erste Verladung der vier Teillieferungen per Bahn startete am 21. Mai von Chengdu nach Nürnberg. In 40‘ Containern verpackt gingen 9. 000 Kartons mit rund neun Millionen Handschuhen auf die Reise nach Deutschland, wo sie am vergangenen Wochenende ankamen. Bereits am 28. Mai verließen zwei weitere Container Chengdu, gefolgt von weiteren Sendungen am 04. Juni. Die nächsten Transporte sind für den 18. und 25. Juni geplant. Die letzte Sendung wird voraussichtlich am 11. Juli in Nürnberg eintreffen.
Mit dieser kombinierten Transportlösung garantiert GEODIS ein Höchstmaß an Flexibilität, um auf Änderungen in der Lieferkette schnell reagieren zu können.

Verantwortlich für die Vertragsabwicklung und Projektüberwachung ist die internationale Anwaltskanzlei Berg & Moll, Spezialist für Projekte im Rahmen der Belt and Road Initiative. Der Transport von medizinischer Schutzbekleidung birgt aktuell hohe Risiken. Knappe Transportkapazitäten, kurzfristige Absagen oder Änderungen von Verkehrsträgern, strenge Qualitätskontrollen und Einkäufer, die alles daransetzen, Waren noch auf dem Weg abzukaufen, erschweren die Abwicklung. „Dank des großen Engagements unseres chinesischen Partners und der GEODIS-Teams in China und Europa konnten alle Hürden schnell überwunden werden“, kommentiert Claudia von Selle, Partner bei Berg & Moll, die gute Zusammenarbeit.

In Deutschland koordiniert das Team um Antje Lochmann, Managing Director von GEODIS Freight Forwarding Germany, alle Aktivitäten dieses Großauftrags. „GEODIS hat im Zuge der neuen Anforderungen ein spezielles Konzept für die Transporte von Schutzbekleidung entwickelt und wir freuen uns besonders, mit diesem Know-How auch die Bunderegierung unterstützen zu können.“

GEODIS ist ein weltweit führendes Transport- und Logistikunternehmen, anerkannt für sein Engagement, die logistischen Herausforderungen seiner Kunden zu meistern. GEODIS überzeugt durch seine fünf Geschäftsfelder (Supply Chain Optimization, Freight Forwarding, Contract Logistics, Distribution & Express und Road Transport), seine direkte Präsenz in 67 Ländern sowie ein weltweites Netz in mehr als 120 Ländern. Das Unternehmen belegt in Frankreich den ersten, in Europa den sechsten und weltweit den siebten Rang unter den Logistikdienstleistern. Im Jahr 2019 zählte GEODIS mehr als 41.000 Mitarbeiter und erwirtschaftete einen Umsatz von 8,2 Milliarden Euro.

Quelle und Foto: Geodis