Lebensadern offen halten mit der Güterbahn!

Der Schienengüterverkehr ist in der Corona-Krise ein Rückgrat der Versorgungssicherheit sowohl für die Bevölkerung als auch für die Industrie. Das haben in einer gemeinsamen Charta führende Unternehmen und Verbände des Bahnsektors bekräftigt und erforderliche Maßnahmen aufgezeigt, um eine ganzheitliche Versorgungssicherheit zu gewährleisten.

Anlässlich der Pressekonferenz von Verkehrsminister Andreas Scheuer und Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner zu den aktuellen Entwicklungen im Bereich der Lebensmittelversorgung, Lieferketten, Mobilität und Logistik betont DVF-Geschäftsführerin Dr. Heike van Hoorn die Herausforderung für den Mobilitätssektor und die damit verbundenen notwendigen Änderungen der Rahmenbedinungen: „Angesichts der Grenzschließungen und kilometerlangen Staus kann die Güterbahn Lkw-Verkehre zum Teil übernehmen, insbesondere für die langen Strecken. Damit die Güterzüge ungehindert fahren können, brauchen wir für das Zugpersonal Kinderbetreuung, Hotels am Standort für Personalwechsel und verlängerte Öffnungszeiten an den Terminals des kombinierten Verkehrs, also 24-Stunden-Betrieb. Wir müssen verkehrträgerübergreifend stärker zusammenarbeiten und die anderen Verkehrsmittel in unsere Transportketten einbeziehen.“

Van Hoorn weiter: „In unserer Charta haben wir verschiedene Szenarien durchdacht, da die Entwicklung zurzeit für niemanden absehbar ist. So kann es steigendes Verkehrsaufkommen geben, da Lkw-Ladungen von der Straßen übernommen werden müssen, oder das Gegenteil eintreten. Der Bahnsektor wird die Möglichkeiten mit der Industrie konzeptionell und organisatorisch vorbereiten, um bestmöglich auf die eintretenden Veränderungen reagieren zu können.“

Die Unterzeichner sind das Deutsche Verkehrsforum DVF, Deutsche Bahn AG, Kombiverkehr, Hamburg Port Authority HPA, Allianz pro Schiene, Bundesverband Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung BGL, Verband Deutscher Verkehrsunternehmen VDV, Verband der Bahnindustrie in Deutschland VDB, Netzwerk Europäischer Eisenbahnen NEE, Mofair und der Verband der Güterwagenhalter in Deutschland.

Quelle: DVF, Foto: DB

 

 




Lasst die Lkw-Fahrer nicht im Stich!

Derzeit berichten zahlreiche Lkw-Fahrer von Fällen, in denen sie von Verladern und Empfängern nicht mehr auf die Toilette gelassen werden. „Bei allem Verständnis für die Sorge um das eigene Personal ist es aus unserer Sicht schon immer ein absolutes Unding, einem Menschen die Grundbedürfnisse zu verweigern.

Gerade jetzt ist so etwas jedoch eine brisante Fehlentscheidung, die die Gesundheit aller gefährdet, schließlich geht es nicht nur um die Notdurft. Die Lkw-Fahrer müssen sich die Hände waschen können – in Zeiten von Corona muss man doch wirklich nicht mehr erklären, wie wichtig Handhygiene ist“, mahnt Horst Kottmeyer, Vorsitzender des Verbandes Verkehrswirtschaft und Logistik NRW.

Was den Logistik-Verband besonders aufregt: Gerade jetzt, wo es um volle Regale in den Geschäften trotz erhöhter Nachfrage geht, ist der Druck für die Beschäftigten in der Logistik immens, die Fahrer stehen dabei mit an vorderster Front. Statt sie gebührend für ihren Einsatz zu feiern, werden sie an einigen Stellen schlecht behandelt. „Lasst die Fahrer nicht im Stich“, fordert Kottmeyer.

Quelle: Verband Verkehrswirtschaft und Logistik Nordrhein-Westfalen e.V., Foto: Strassen.nrw

 

 




Rotterdam bildet Lenkungsausschuss

Der Rotterdamer Hafen und die damit verbundenen Logistikaktivitäten wurden von der EU und der niederländischen Regierung als ein lebenswichtiger Sektor eingestuft. Um Probleme in der Kette als Folge des Virusausbruchs rechtzeitig zu erkennen und sie zu vermeiden, organisiert der Hafen auf Initiative von Allard Castelein, CEO des Hafenbetriebs Rotterdam, zweimal wöchentlich eine Konsultation.

An dieser Konsultation werden Vertreter der nautischen Dienstleister des Hafens, der Terminals, der Interessengruppen und anderer Partner in der Kette teilnehmen. Wichtige Nachrichten und andere Informationen im Zusammenhang mit dieser Initiative werden in einem speziellen Newsletter mitgeteilt, der mindestens einmal pro Woche veröffentlicht wird.

Mitglieder des Lenkungsausschusses sind:

  • VRTO: Rob Bagchus
  • LOTSENWESEN: Tjitte de Groot
  • VRC: Kees Groeneveld
  • Deltalinqs: Bas Janssen
  • VRMO: Mathijs Pelsma
  • Hinterlandverbindungen: Ben Maelissa
  • TLN / Fenex: Ad Schoenmakers
  • Hafenbetrieb Rotterdam: Allard Castelein (CEO), Rene de Vries (Harbour Master), Jan Willem Verkiel (DHMR), Emile Hoogsteden und Hans Nagtegaal (Business & Accounts) und Richard van der Eijk (Communications and External Affairs)

Quelle und Video: Port of Rotterdam

 

 




„NRW-Soforthilfe 2020“ startet Freitag – IHK unterstützt bei Anträgen

Unternehmen, die durch die Corona-Pandemie in finanzielle Schwierigkeiten geraten sind, können ab Freitag, 27. März, die „NRW-Soforthilfe 2020“ bei der Bezirksregierung beantragen – und bei der Antragstellung die Hilfe der Industrie- und Handelskammer (IHK) Mittlerer Niederrhein in Anspruch nehmen. Bund und Land unterstützen kleine und mittlere Unternehmen aus allen Wirtschaftsbereichen sowie Solo-Selbstständige, Freiberufler und Gründer.

Das Soforthilfeprogramm Corona des Bundes sieht für Kleinunternehmen direkte Zuschüsse in Höhe von 9.000 Euro beziehungsweise 15.000 Euro vor. Die Landesregierung stockt das Programm auf und unterstützt über die „NRW-Soforthilfe 2020“ Unternehmen mit 10 bis 50 Beschäftigten mit 25.000 Euro. Die Anträge können bis zum 30. April gestellt werden.

„Wir sind froh, dass die Programme so schnell auf den Weg gebracht wurden“, sagt Jürgen Steinmetz, Hauptgeschäftsführer der IHK Mittlerer Niederrhein. „Nun muss das Geld aber auch so schnell wie möglich bei den Unternehmen ankommen.“ Deshalb habe man mit der Landesregierung vereinbart, dass die IHK die Unternehmen bei der elektronischen Antragstellung unterstützt. „Dazu werden wir unsere Corona-Hotline ab morgen nochmal personell aufstocken, die Dienstzeiten ausdehnen und auch am Sonntag erreichbar sein“, so Steinmetz. Am Samstag ist die Hotline von 10 bis 16 Uhr und am Sonntag von 10 bis 14 Uhr besetzt.

Dass Unterstützungsmaßnahmen für eine überwältigende Mehrheit der Unternehmen am Mittleren Niederrhein relevant sind, zeigt eine Blitzumfrage der IHK zu den Auswirkungen der Corona-Krise, an der sich 250 Unternehmer beteiligt haben. So stufen 77,7 Prozent der befragten Unternehmen das Kurzarbeitergeld aktuell als besonders wichtig ein. Jeweils etwas mehr als die Hälfte der Unternehmer empfinden sowohl Soforthilfen als auch Steuerstundungen und die Herabsetzung von Vorauszahlungen als wesentliche Maßnahmen für ihr Unternehmen. Auch Darlehen über die KfW oder die Förderbanken der Länder werden von fast 30 Prozent in Betracht gezogen. Bankkredite (17 Prozent) und Bürgschaften (11,2 Prozent) werden dagegen nur von wenigen Unternehmern erwogen.

Auf die Frage, wo die Politik dabei kurz- bis mittelfristig nachsteuern müsse, sehen rund 55 Prozent Handlungsbedarf bei den Soforthilfen in Form von Zuschüssen. „Viele Unternehmer sind im Hinblick auf ihre Geschäftseinbrüche dringend auf diese Hilfen angewiesen. Umso wichtiger ist es, dass den Anträgen, die ab morgen gestellt werden, so schnell wie möglich die finanzielle Unterstützung folgt“, so Steinmetz. „In manchen Bundesländern fließen diese Gelder schon.“

Die elektronischen Antragsformulare sind ab Freitag, 27. März, online zu finden unter: www.wirtschaft.nrw/nrw-soforthilfe-2020

Hilfen zur Antragstellung und Informationen zu sämtlichen anderen Fragen rund um das Thema Corona gibt es montags bis freitags von 7 bis 19 Uhr und am Samstag, 28. März, von 10 bis 16 Uhr, an der Corona-Hotline der IHK unter Tel. 02151 635-424.

Weitere Informationsmöglichkeiten für Unternehmen:

Weitere Informationen sind auf der IHK-Website zu finden (www.mittlerer-niederrhein.ihk.de/22414). Dort können sich Interessierte auch für einen IHK-Sonder-Newsletter anmelden, der über aktuelle Entwicklungen und Hilfeleistungen im Rahmen der Corona-Krise informiert.

Auch schriftlich können sich Unternehmen, die Fragen rund um das Thema Corona haben, an die IHK wenden – unter folgender E-Mail-Adresse: corona@mnr.ihk.de.

Quelle und Foto: IHK Mittlerer Niederrhein




Von Straße auf Schiene umsteigen

Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) und Netzwerk Europäischer Eisenbahnen (NEE): Güterbahnen stehen bereit, in der Corona-Krise zusätzliche Verkehre in Deutschland und grenzüberschreitend für Handel und Industrie zu übernehmen. Hafen Hamburg: Polen über den Hamburger Hafen per Schiff und bestehende Bahnverbindungen im Güterverkehr kontinuierlich zu erreichen.

Die Straßengüterverkehrsbranche hatte wiederholt vor Personalmangel gewarnt, weil Lkw-Fahrer in ihren Heimatländern unter Quarantäne gestellt worden sind. „Wenn es so ernst ist, hätten wir mehr Anfragen bei unseren Mitgliedsunternehmen erwartet, um beispielsweise die Langstrecke und grenzüberschreitende Transporte zu verlagern“, sagte Ludolf Kerkeling, Vorstandsvorsitzender des Netzwerkes Europäischer Eisenbahnen (NEE). Dr. Martin Henke, Geschäftsführer Güterverkehr des Verbandes Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) ergänzte: „Wettbewerbsbahnen wie auch die DB haben die Kapazitäten, wir können mehr leisten und wir wollen mehr leisten.“ Am Mittwochnachmittag hatte eine Telefonkonferenz von Vertretern der Bundesregierung und der Transportwirtschaft stattgefunden.

Mit einer Verlagerung auf die Schiene könnten die Verlader auch das Problem der Lkw-Staus an den Grenzen umgehen, betont Henke. „Einer der großen Vorteile des Schienengüterverkehrs ist, dass wenige Menschen große Mengen bewegen“, erläuterte er. „Damit fallen auch die Grenzkontrollen deutlich schlanker aus als im Straßengüterverkehr.“ Bisher führen die internationalen Züge weitgehend reibungslos. Kerkeling ergänzt: „Die Regierungen haben gut erkannt, dass der Schienengüterverkehr kein Virenüberträger, sondern europaweit wichtig für Versorgung von Menschen und Industrie ist.“

Polen ist ein wichtiges Hinterlandgebiet des Hamburger Hafens. Das Nachbarland ist im regelbetrieb über 92 vermarktete Bahnverbindungen und zwölf Schiffsverbindungen pro Woche zu erreichen.

Bei den Güterbahnen selbst gibt es nach Erkenntnissen beider Verbände bisher kaum krankheitsbedingte Personalausfälle über das jahreszeitlich übliche Maß hinaus. „Hier zahlt sich aus, dass sich alle Güterbahnen schon zu Beginn der Corona-Krise auf gemeinsame Maßnahmen verständigt haben, um die Ansteckungsgefahr zu verringern“, betonten Kerkeling und Henke unisono. „Zum Beispiel steigt beim Personalwechsel anders als bisher zunächst der abzulösende Lokführer aus dem Führerstand aus, bevor die Ablösung in das Fahrzeug einsteigt. Damit wird eine Begegnung auf engstem Raum vermieden“, erläuterte Henke.

Kerkeling appellierte an die Europäische Kommission und die Mitgliedstaaten, Grenzkontrollen für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Schienenverkehrs zu minimieren. Nachteilig wirke sich zum Beispiel aus, dass mit einigen Nachbarländern (zum Beispiel Polen, Tschechien) der Schienenpersonenverkehr komplett eingestellt ist. Dadurch müsste das Zugpersonal auf die Straße ausweichen, um zu den grenznahen Einsatzbahnhöfen im Nachbarland zu gelangen. Dort blieben sie aber im Stau stecken. „Es wäre zu wünschen, dass weitere kleinere Straßengrenzübergänge für diese Berufspendler geöffnet werden“, schlug Kerkeling vor.

Beide Verbände appellierten an die DB Netz AG, trotz der Corona-Krise die kontinuierliche Besetzung aller systemrelevanten Stellwerke sicherzustellen. Am Dienstagabend hatte der bundeseigene Infrastrukturbetreiber wegen eines Infektionsverdachts in einem Stellwerk die Strecke Oberhausen-Recklinghausen-Hamm bis Mittwochabend 22 Uhr komplett gesperrt; auch am heutigen Donnerstag ist sie nur stark eingeschränkt nutzbar.

Quelle: HHM, Foto: HHM/ Sabine Zilski

 

 




Online-Lehre an der KLU

Die Kühne Logistics University (KLU) hat ihre Lehre aufgrund der Coronakrise seit letzter Woche komplett auf Online-Angebote umgestellt. Eine große Herausforderung für Lehrende und Studierende, die jetzt ein erstes Fazit ziehen. „Online ist anders“, sagt Studiendekan Prof. Dr. Christian Barrot, der die Umstellung zusammen mit der Abteilung Program Services unter Maria Kern an der KLU verantwortet. Bereits seit Montag, 16. März 2020, wird nur noch online gelehrt. Im Gegensatz zu den meisten staatlichen Universitäten befindet sich die KLU aktuell nicht in der vorlesungsfreien Zeit und organisierte die Umstellung daher im laufenden Semester.

Trotz guter Voraussetzungen eine große Herausforderung: „Im Vorfeld gab es vereinzelt Online-Angebote, jetzt findet wirklich alles virtuell statt. Wir hatten hierfür mit einem Wochenende extrem wenig Vorlauf, aber es funktioniert bisher alles gut“, sagt Maria Kern. Ein hohes Maß an Eigeninitiative und Offenheit für neue Formate bei den lehrenden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern half dabei in der Startphase. „Dank der Unterstützung durch die Kühne-Stiftung konnte bereits vor zwei Jahren der Aufbau der Infrastruktur der Universität im Bereich Online Learning begonnen werden“, sagt Universitätspräsident Prof. Dr. Thomas Strothotte. „Unsere Professorinnen und Professoren füllen sie mit Leben“, sagt Christian Barrot.

Eine von ihnen ist Dr. Prisca Brosi, Professorin für Human Resource Management. Ihre Bachelor- und Masterkurse unterrichtet sie seit letzter Woche per Online-Meeting, Rückfragen sind jederzeit per Chat oder Videofunktion möglich. „Für die Studierenden war es eine sehr große Erleichterung, dass sie ihre Vorlesungen weiter besuchen können. Sie arbeiten extrem engagiert und aufmerksam mit, vor allem wenn ich interaktive Elemente einsetze“, berichtet sie. Dafür stehen zum Beispiel Tools zur Verfügung, mit denen alle Studierende online Fragen beantworten können und die Ergebnisse sofort visuell aufbereitet werden.

„Es ist klar, dass manchmal technisch nicht alles auf Anhieb funktioniert, aber die Studierenden und ich nehmen es mit Humor“, sagt sie. Auch der Rückzug in virtuelle Arbeitszimmer für Gruppenprojekte ist möglich. „Tatsächlich klappt es schon sehr gut, alle Inhalte in verschiedenen Formaten wie Präsentationen oder Videos einzubinden. Wichtig ist es, den Ablauf sehr klar zu strukturieren und Arbeitsaufträge klar zu benennen, sonst kann es zu Verwirrung kommen – gerade wenn sich die Studierenden auf verschiedene virtuelle Räume aufteilen“, sagt Prisca Brosi. „Da wir uns derzeit alle nicht persönlich austauschen können, ist es immens wichtig, auf diesem Weg in Kontakt zu bleiben“, sagt sie.

Besondere Herausforderung dabei: Rund die Hälfte der Studierenden an der KLU stammt aus dem Ausland, viele sind derzeit aufgrund der Corona-Situation in Deutschland in ihre Heimat zurückgekehrt. „Wir haben aktuell dutzende Studierende in Zeitzonen von der Westküste der USA bis China“, sagt Maria Kern. Um allen die Teilnahme zu ermöglichen, werden die Kurse daher auch aufgezeichnet. Bisher ist das Feedback positiv. „Trotzdem freuen wir uns natürlich alle, wenn wir wieder mit einer Apfelschorle vor dem KLU-Gebäude an der Elbe sitzen können“, sagt Christian Barrot.

Ab Montag, 23. März, schließt der Campus für vorerst eine Woche und darf nicht mehr betreten werden. Schon jetzt sind mit wenigen Ausnahmen alle KLU-Angestellten und -Mitglieder im Homeoffice. Das bedeutet auch, dass zum Beispiel Doktorarbeiten derzeit live online verteidigt werden. Auch für die kommende Prüfungsphase laufen bereits die Planungen, um möglichst alle Prüfungen online durchzuführen oder sie durch andere Formate zu ersetzen.

„Das gesundheitliche Wohl sowie das Gedeihen der Lehre beziehungsweise der Forschung unserer Studierenden, Mitarbeitenden und Gäste ist unsere oberste Priorität“, sagt Professor Strothotte. „Die Auswirkungen der Coronakrise sind auch für uns als Universität eine große Herausforderung. Sicher werden wir neue, innovative Ansätze in unseren Arbeits- und Studienalltag übernehmen können. Die Forschung der KLU im Bereich Logistik und Lieferketten aber auch über den interkulturellen Zusammenhalt in Unternehmen kann dabei wichtige Impulse in und nach der Krise geben.“

Weitere Informationen:
• Zum Ausprobieren: Online-Vorlesung „Human Resource Management“ mit dem Thema „Employer Branding and Recruiting“ von Prof. Prisca Brosi: https://youtu.be/Be_tGmbfqg8
• Maßnahmen der KLU im Hinblick auf das Coronavirus: https://www.the-klu.org/article/measures-taken-due-to-the-coronavirus/
• #mykluhome – Studierende, Lehrende und Mitarbeiter teilen ihre Erfahrungen zu Homeoffice und Online-Lehre

Die staatlich anerkannte Kühne Logistics University – Wissenschaftliche Hochschule für Logistik und Unternehmensführung (KLU) ist eine private Hochschule mit Sitz in der Hamburger HafenCity. Die Forschung konzentriert sich auf die Schwerpunkte Sustainability, Digital Transformation und Creating Value in den Bereichen Transport, globale Logistik und Supply Chain Management. 2020 feiert die KLU ihr 10-jähriges Jubiläum unter dem Motto „10 years of award-winning teaching and research“.

Die KLU hat das Promotionsrecht und kann damit als eine von wenigen privaten Hochschulen in Deutschland eigenständig Doktortitel vergeben. Das Ranking der Wirtschaftswoche von 2019 weist die KLU im Fach BWL als eine der forschungsstärksten Universitäten in Deutschland, Österreich und der Schweiz aus. Unter 200 Hochschulen erreicht die KLU im Gesamtranking die Top 20 und belegt Platz 2 unter den privaten Hochschulen. Hinsichtlich der Forschungsleistung pro Professor liegt die Fakultät im Gesamtranking auf Platz 7 und unter den Privathochschulen auf Platz 1. Im neusten CHE-Hochschulranking erreicht die KLU in allen Hauptkriterien die Höchstbewertung.

Mit einem Bachelor- und drei Masterstudiengängen, einem strukturierten Doktorandenprogramm und einem berufsbegleitenden MBA bietet die KLU ihren 400 Studierenden eine hohe Spezialisierung und exzellente Studienbedingungen. Ein internationales Team von 24 Professorinnen und Professoren unterrichtet auf Englisch. Fach- und Führungskräfte profitieren in offenen und maßgeschneiderten Managementseminaren von der Anwendung wissenschaftlicher Erkenntnisse auf praktische Fragestellungen.

Quelle: KLU, Foto: KLU/ Christin Schwarzer, Prisca Brosi

 

 




Binnenschiffsunternehmen sind für ihre Kunden da

Auch die Binnenschiffsunternehmen im Hinterlandverkehr des Hamburger Hafens sind bemüht, zuverlässig Im- und Exportladungen zu befördern. Im Bereich der Containertransporte sind allerdings erhebliche Ladungsrückgänge um rund ein Drittel zu verzeichnen. Diese resultieren vor allem aus einem Rückgang der Nachfrage.

Werksstilllegungen im Fahrtgebiet und insgesamt geringeres Aufkommen sind die Hauptursachen. Die Binnenschiffsunternehmen reagieren darauf durch operative Maßnahmen, insbesondere durch Anpassung der Fahrpläne und wie in der Seeschifffahrt durch eine Reduzierung der eingesetzten Schiffe im Liniendienst.

Besser sieht es im Massengutbereich und bei Mineralöltransporten aus. Hier sind (noch) keine signifikanten Änderungen des Aufkommens zu verzeichnen. Allerdings sind Prognosen zu diesem Zeitpunkt extrem schwierig.

Die Folgen der Corona-Pandemie machen auch vor den Beschäftigten im Bereich der Infrastruktur nicht halt. Zur Aufrechterhaltung des Schleusenbetriebes sieht sich die Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung gezwungen, ab heute die Schleusenbetriebszeiten anzupassen. Bei einigen Schleusen und Schiffshebewerken wurde eine Schicht gestrichen, so dass beispielsweise die Nachtschicht in Scharnebeck und Uelzen nicht mehr besetzt wird. Aktuelle Informationen zu den Schleusenzeiten finden Sie hier unter www.elvis.de

Es bleibt zu hoffen, dass es bei diesen Einschränkungen bleiben wird. Die staatliche Aufgabe zur Sicherstellung der Nutzung der Wasserstraßeninfrastruktur ist zwingende Voraussetzung für einen weiteren Gütertransport für die Ver- und Entsorgung der Wirtschaft.

Beim Schiffspersonal sind polnische und tschechische Schiffer von den verstärkten Grenzkontrollen betroffen. Nach Anfangsproblemen durch Grenzschließungen zeigt sich hier eine gewisse Besserung, allerdings stellen die Einschränkungen im Öffentlichen Personenverkehr zusätzliche Herausforderungen dar.

Um eine Unterstützung auf diesem Gebiet zu geben, hat das Bundesverkehrsministerium einen Erlass herausgegeben, der einen flexibleren Personaleinsatz an Bord ermöglicht. Die vorhandenen Mitarbeiter können auf dieser Basis auch unabhängig von der eigentlichen Ausbildung unter bestimmten Voraussetzungen auf anderen Positionen eingesetzt werden. Eine Maßnahme, die von den befragten Unternehmen als positiver Beitrag gewertet wird.

Positiv wird von der Binnenschifffahrt die Zusammenarbeit mit den Hamburger Terminals eingeschätzt, die sehr flexibel auf die operativen Probleme eingehen.

Quelle: Hafen Hamburg Marketing, Foto: HHM/ Lengenfelder

 

 

 




Tag der Logistik wird zur virtuellen Bühne

Logistik sorgt für Lebensqualität in unserer modernen, globalisierten Gesellschaft. Das zeigt sich nicht erst jetzt, wo die Corona-Pandemie – und die Reaktionen der Bevölkerung darauf – Logistiker und Supply Chain-Manager vor besondere Herausforderungen stellen, im Handel ebenso wie in der Industrie.

Als Berufsfeld bietet die Logistik zu jeder Zeit zahlreiche spannende, herausfordernde Möglichkeiten. Im Jahr 2019 wurden im Wirtschaftsbereich Logistik laut Prognose 279 Mrd. Euro erwirtschaftet, damit liegt er direkt hinter Automobilwirtschaft und Handel. 3,2 Millionen Menschen sind in Logistik und Supply Chain-Management beschäftigt.

Der Aktionstag „Tag der Logistik“ am 16. April ist seit vielen Jahren eine Gelegenheit, die Türen für Besucher zu öffnen und so die Leistungen von Logistik und Supply Chain- Management bekannter zu machen, um für ein besseres Image und damit mehr Akzeptanz zu sorgen. Die Notwendigkeit, die Ausbreitung des Corona-Virus zu verlangsamen, ändert die Situation. Doch Internet und Digitalisierung beispielsweise bieten andere Möglichkeiten, den Tag für die Imagebildung des Wirtschaftsbereichs zu nutzen: Mit Webinaren, Videokonferenzen, Live-Streams, Vlogs, Blogs, Fotos und vielem mehr.

Das Datum für den Aktionstag wird also aufrechterhalten. Unternehmen, die mit Blick auf das Corona-Risiko keine Veranstaltung durchführen, können an diesem Tag ihre Pressearbeit intensivieren, mit Aktionen auf ihren Webseiten auf die Logistik aufmerksam machen oder in den sozialen Medien aktiv sein. Auch so werden die Themen des Wirtschaftsbereichs Logistik gemeinsam der Öffentlichkeit präsentiert. Die Initiative „Die Wirtschaftsmacher“ beispielsweise ruft schon ab heute dazu auf, bis zum Aktionstag und darüber hinaus unter dem Hashtag #keintagohnelogistik Bilder, Videos und Geschichten aus Logistik und Supply Chain Management im Netz zu verbreiten.

Die BVL ist Initiatorin des Tages der Logistik, aber nicht Veranstalter. Veranstalter sind die einzelnen Unternehmen, Organisationen, Bildungseinrichtungen und anderen Einheiten, die an diesem Tag zu sich einladen. Es ist in deren Entscheidung gestellt, ob sie ihr Angebot am Tag der Logistik aufrechterhalten oder ihr Programm absagen. Die Gefährdungslage kann von einzelnen Veranstaltern unterschiedlich beurteilt werden – je nach Art und Lage des Veranstaltungsortes, nach Art des Angebotes und Größe der geplanten Termine oder mit Blick auf die aktuelle Company Policy.

Die BVL löscht die entsprechenden Einträge von der Webseite www.tag-der-logistik.de, sobald sie über eine Absage in Kenntnis gesetzt worden ist. Die Absage an bereits angemeldete Teilnehmer ist Aufgabe der Veranstalter.

Der Tag der Logistik findet jährlich am dritten Donnerstag im April statt. Nächster Tag der Logistik ist also der 15. April 2021.

Quelle und Foto: BVL

 




„Es geht jetzt vor allem um Liquidität“

Ratlosigkeit und Existenzangst herrschen in vielen Unternehmen – vor allem in kleinen Firmen und bei Einzelunternehmern. Mehr als 800 zum Teil verzweifelte Unternehmer haben die Hotline-Mitarbeiter (Tel. 02151 635-424) der Industrie- und Handelskammer (IHK) Mittlerer Niederrhein allein von Mittwoch bis Freitagvormittag beraten.

„Wir haben unser Hotline-Team von zunächst zwölf auf inzwischen 32 Kolleginnen und Kollegen aufgestockt, damit die betroffenen Betriebe möglichst schnell einen Ansprechpartner erreichen“, berichtet IHK-Hauptgeschäftsführer Jürgen Steinmetz. „Unsere Mitarbeiter versuchen, auf alle Fragen Antworten zu geben, auch wenn das bei der Dynamik der Entwicklung und der Vielfalt und Komplexität der Fragestellungen nicht immer einfach ist.“

Von den rund 80.000 Mitgliedsunternehmen der IHK Mittlerer Niederrhein sind mehr als 50.000 Kleingewerbetreibende, die meisten davon sind sogenannte Solo-Unternehmer. „Diese Betroffenen fragen schlicht danach, wie sie ihre Existenz sichern und ihr Leben finanzieren können“, berichtet Steinmetz. Die IHK-Berater empfehlen den Unternehmen, die Stundung von Steuern oder die Reduzierung der Vorauszahlungen zu beantragen. Inzwischen gibt es dafür vereinfachte Antragsformulare.

Die IHK-Mitarbeiter raten betroffenen Unternehmen jetzt auch dringend dazu, mit ihren Hausbanken über die Erhöhung von Kreditlinien zu sprechen und mit Kunden und Lieferanten über die Aussetzung von Aufträgen oder die Stundung von Rechnungen zu reden. „In dieser schwierigen Lage sollten alle gemeinsam nach Lösungen suchen: Kunden und Lieferanten, Mieter und Vermieter, Pächter und Verpächter“, appelliert Steinmetz. „Es ist jetzt nicht die Zeit, um auf vertragliche Details zu pochen.“ Auch bei den Banken warb Steinmetz für Kulanz und unbürokratisches Handeln. Für die betroffenen Betriebe geht es jetzt vor allem um Liquidität. Daher häufen sich an bei IHK-Hotline auch die Fragen nach den angekündigten Finanzhilfen von Land und Bund.

Für großen Beratungsbedarf sorgt auch der Erlass der Landesregierung zur Eindämmung der Corona-Pandemie. Dazu gehören zahlreiche Schließungen und Beschränkungen. Betroffen sind unter anderem die Gastronomie, weite Teile des Einzelhandels, die Freizeit- und die Tourismusbranche, aber auch eine Reihe von Dienstleistern. „Viele Unternehmen wissen nicht, ob sie schließen müssen oder nicht“, so Steinmetz. „Unsere Berater helfen den Betrieben dabei, den Erlass zu interpretieren und umzusetzen – Gesundheitsschutz und Kontaktreduzierung haben dabei natürlich Priorität.“

Die Hotline-Mitarbeiter erreichen auch viele Fragen zum Kurzarbeitergeld. Die IHK arbeitet dabei eng mit den Arbeitsagenturen zusammen. Unternehmen, die Mini-Jobber beschäftigen, können für diese 450-Euro-Kräfte kein Kurzarbeitergeld beantragen und müssen weiter Lohnfortzahlungen leisten. „Es wäre sinnvoll, in diesen Fällen auch Kurzarbeitergeld möglich zu machen“, sagt Steinmetz an die Adresse der Politik.

Der IHK-Hauptgeschäftsführer begrüßt die von der Landes- und Bundespolitik angekündigten Finanzhilfen. „Der Faktor Zeit ist jetzt entscheidend: Kommende Woche sollte Geld fließen“, appellierte Steinmetz. Für Bürokratie und aufwändige Prüfungen sei jetzt keine Zeit.  „Vielen Firmen brechen alle Einnahmen weg“, so Steinmetz. „Mieten, Pachten und weitere Fixkosten müssen aber gezahlt werden.“

Steinmetz fordert für NRW nach dem Vorbild Bayerns einen staatlichen Notfallfonds für Kleinunternehmen mit dem Ziel, Insolvenzen zu verhindern, damit nach Beendigung der Krise die Geschäftstätigkeit wieder aufgenommen werden kann. „Für viele Kleinunternehmen wäre dieser Fonds eine wichtige Stütze den derzeitigen massiven Einnahmeausfällen.“

Die IHK steht den Unternehmen in dieser schwierigen Situation zur Seite. „Die Betriebe sollen sich an uns wenden, wir helfen, wo wir können“, sagt Steinmetz. Die IHK beantwortet viele Fragen zu den wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie online:www.mittlerer-niederrhein.ihk.de/22414. Sie entwickelt derzeit außerdem Webinare und einen Newsletter zur Information betroffener Betriebe. Unternehmen, die Fragen rund um das Thema Corona-Virus haben, können sich telefonisch und per E-Mail an die IHK-Hotline wenden: 02151 635-424 und corona@mnr.ihk.de

Quelle und Foto: IHK Mittlerer Niederrhein

 

 

 

 




Sächsische Binnenhäfen sichern Logistik

Die Hafenstandorte der SBO-Hafengruppe (Sächsische Binnenhäfen Oberelbe GmbH) laufen derzeit auf Hochtouren. Ziel ist es, die wegfallenden Transportwege auf Grund der Corona-Krise teilweise zu kompensieren und den angesiedelten Unternehmen mit mehr als 1.500 Mitarbeitern die nötige Unterstützung und Sicherheit für die anstehenden und zukünftigen Probleme zu geben.

Hierzu wurden umfangreiche Maßnahmen getroffen. Aktuell finden verstärkt Schiffstransporte, auch zwischen Tschechien und Deutschland, statt, um die Versorgung stabil zu halten. Momentan warten im Hafen Riesa fünf Schiffe auf ihre Be- und Entladung mit Getreide, Containern und Düngemitteln.

Die Containerversorgung der Unternehmen über den Standort Riesa wird vollumfänglich sichergestellt. Die unternehmenseigene LKW-Flotte ist rund um die Uhr im Einsatz, um entstehende Engpässe in der Ver- und Entsorgung der Industrie und dem Handel zu minimieren. Dafür sind die Fahrzeuge mittlerweile auch direkt in Richtung Seehäfen unterwegs. Im Containerservice- und Instandsetzungsbereich im Hafen Riesa herrscht Hochbetrieb, da die Handelsunternehmen dringend Wechselbehälter für den Transport von Waren benötigen. Dies sichert die SBO mit ihrem Partner SEACO für Sachsen ab. Das alles muss erfolgen vor allem unter der Prämisse, dass die Mitarbeiter möglichst geschützt bleiben, um die Aufgaben auch zukünftig erledigen zu können. Auch hier wurden besondere Vorkehrungen und Maßnahmen getroffen.

In den tschechischen Häfen sind die Herausforderungen um ein Vielfaches höher. Durch die generelle Ausgangssperre müssen hier besondere Maßnahmen getroffen werden. Alle tschechischen Kollegen sind ausnahmslos im Einsatz und sorgen mit dem Umschlag und der Verladung von Getreide, Düngemitteln, Kohle, Asphalt und Produkten für die Fahrzeugindustrie dafür, dass die Transportströme sowohl in Tschechien als auch Richtung Deutschland funktionieren können.

Selbst in der Industriehafen Roßlau GmbH muss nunmehr parallel zur bestehenden Bausituation der Umschlag von dringend benötigten Materialien für den Stahlbau und die Nahrungsmittelindustrie erfolgen, um Transportengpässe abzubauen.

„Wir werden uns den Herausforderungen stellen und damit unseren Beitrag, der sicherlich im Vergleich zu den hohen Herausforderungen im medizinischen Bereich eher klein ist, leisten und gemeinsam mit unseren Mitarbeitern ein Stückchen zur Bewältigung der Aufgaben beitragen“, erklärt SBO-Geschäftsführer Heiko Loroff.

Quelle und Foto: Sächsische Binnenhäfen Oberelbe GmbH