Sicherheitsübung am Burchardkai

An diesem Samstag, 15. September, findet am HHLA Container Terminal Burchardkai (CTB) zwischen 9 und 14 Uhr eine Sicherheitsübung statt.

Beteiligt sind rund 150 Einsatzkräfte und Helfer von Feuerwehr, Rettungsdienst, Polizei und der Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA). Die Sicherheitsübung ist gegebenenfalls von der nördlich Elbseite aus zu sehen: Um ein realitätsnahes Szenario zu schaffen, befahren Einsatzfahrzeuge mit Blaulicht und Martinshorn das Terminalgelände, außerdem kommt Theaternebel zum Einsatz. Die HHLA weist vorsorglich darauf hin, dass es sich um eine Übung handelt und keinerlei Gefahr für die Bevölkerung besteht.

An den Terminals der Hamburger Hafen und Logistik AG trainieren regelmäßig Einsatzkräfte verschiedenste Notfallsituationen. So wird sichergestellt, dass im Ernstfall alle beteiligten Kräfte optimal vorbereitet sind und mögliche Auswirkungen für Mitarbeiter, Bevölkerung und Umwelt minimiert werden.

Die Sicherheitsübung am kommenden Samstag findet im Rahmen des von der Europäischen Union geförderten Projekts HAZARD statt, dessen Ziel es ist, die Sicherheit in europäischen Häfen zu verbessern. Eine erhöhte Einsatzbereitschaft und Reaktionsfähigkeit sowie eine reibungslose Kommunikation im Notfall sind wesentliche Bestandteile von HAZARD. Zudem werden verschiedene Ausrüstungen zur Eindämmung von unterschiedlichen Störfällen getestet. Aus diesem Grund sind auch 20 HAZARD-Beobachter aus fünf europäischen Ländern am CTB anwesend. Der Umschlagbetrieb am CTB wird dadurch nicht beeinträchtigt.

Quelle:HHLA, Foto: HHLA/Martin Elsen




„Alles in Bewegung“ in der Logistik-Branche

Unter dem Motto „Alles in Bewegung – Eine Branche und Wissenschaft definieren sich neu“ trafen sich zum 36. Mal über 500 Experten und Branchenführer aus Wissenschaft und Wirtschaft, um bei dem vom Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik IML und dem EffizienzCluster LogistikRuhr gemeinsam veranstalteten Kongress den Blick in die Zukunft der Logistik zu richten. 

Am ersten Kongresstag standen im ZukunftsPlenum Themen und Herausforderungen im Mittelpunkt, die die Logistik-Branche in Zukunft angehen muss. Im Eröffnungsvortrag zeichnete Prof. Dr. Dr. h. c. Michael ten Hompel, geschäftsführender Institutsleiter des Fraunhofer IML, ein Bild von neuen Geschäftsmodellen, die im Spannungsfeld zwischen dem Internet der Dinge und der Blockchain-Technologie entstehen werden. Darüber hinaus unterstrich er, dass in Wissenschaft und Wirtschaft künftig eine stärkere Fokussierung auf das Thema Künstliche Intelligenz gefordert sei. »Künstliche Intelligenz und biointelligente Systeme spielen eine immer größere Rolle in allen Bereichen der Logistik. Doch Lehre, Grundlagenforschung und Anwendung werden diesen Anforderungen derzeit noch nicht gerecht. Hier benötigen wir ein grundlegendes Umdenken bei allen Beteiligten von der Politik über die Wissenschaft bis zur Wirtschaft«, so ten Hompel.

Nach der Eröffnungsrede eröffnete Prof. Günther Schuh, Gründer und CEO der e.GO Mobile AG, die Vortragsreihe namhafter Wirtschaftsvertreter und ging dabei der Frage nach, wie Elektromobilität in der Logistik eingesetzt werden kann. Weitere Referenten des ersten Kongresstages waren u. a. Björn Stammer (Nestlé), Bernhard Simon (DACHSER), Dr. Henry Puhl (STILL) und Christina Thurner (LOXXESS). 

Als Keynote am Nachmittag gab Johann Jungwirth, Chief Digital Officer bei Volkswagen, in seinem Vortrag »Digitalisierung und die Neuerfindung der Mobilität« einen Einblick in Smart-Mobility-Lösungen für die Städte von morgen. Selbstfahrende Autos für jedermann und »Mobility as a Service« als Geschäftsmodell für Automobilkonzerne sind dabei zentrale Themen der Zukunft.

Am Nachmittag des ersten Kongresstages stellten in diesem Jahr zudem zum zweiten Mal acht Start-ups in einem Pitch ihre innovativen Geschäftsmodelle vor. Die beste Idee wurde vom Publikum gewählt und das Siegerteam im Rahmen der Abendveranstaltung des »Digital.Hub Logistics« mit dem »Digital Logistics Award« ausgezeichnet.

Am zweiten Kongresstag widmete sich das Fraunhofer-Symposium »Social Networked Industry« dann der konkreten Realisierung von Industrie 4.0 in der Praxis. Fünf parallele Sequenzen gaben einen Einblick in zentrale Themen der vierten industriellen Revolution. Mit den Herausforderungen und Innovationen für die innerstädtische Logistik – von emissionsfreier Paketzustellung bis zu alternativen Transportmitteln – beschäftigte sich etwa die Sequenz »Urbane Logistik als Innovationstreiber«. Den Transfer von Industrie 4.0 in die mittelständische Praxis hatte die Sequenz »Management der Industrie 4.0 in der Umsetzung im Mittelstand« zum Thema. Unter anderem ging es um die 

Zukunft des technischen Großhandels und die Frage, wie der Mittelstand mit neuen Geschäftsmodellen zukunftsfähig bleiben kann.

Die Sequenz »Logistik als Enabler für eine zirkuläre Wertschöpfung« beschäftigte sich unter anderem mit nachhaltigen Stoffkreisläufen, beispielsweise dem Recycling von Elektronikprodukten und Lithium-Ionen-Batterien. Parallel dazu ging die Sequenz »Künstliche Intelligenz in der Logistik« unter anderem der Frage nach, ob der Digitale Zwilling auf Basis von Daten erlernt werden kann. Und: Wie lassen sich Machine Learning und Intelligente Sensorsysteme in der Logistik sinnvoll nutzen? Darüber hinaus rückte die Sequenz »Digitalisierung in der Supply Chain – Chancen und Risiken« die Möglichkeiten, aber auch die Gefahren in den Fokus, die die Digitalisierung in der Supply Chain mit sich bringt.

Die »Digital Sandbox« bot auch in diesem Jahr wieder zahlreiche Möglichkeiten, nicht nur über neue Technologien zu sprechen, sondern sie auch direkt auszuprobieren – von Augmented Reality über Instandhaltung 4.0 bis zum Einsatz von Drohnen in der Logistik.

Quelle und Foto: Fraunhofer IML

 




Maritime Branche zeigt Stärke

Die SMM 2018 brachte rund 50.000 Fachbesucher aus mehr als 120 Ländern zusammen und unterstrich damit einmal mehr ihre Rolle als Weltleitmesse der maritimen Wirtschaft.

Die Schwerpunkte der Veranstaltung unter dem Motto „Trends in SMMart Shipping“ waren die Themen Digitalisierung und Green Shipping. Mit insgesamt 2.289 Ausstellern aus 69 Nationen und fünf begleitenden Fachkonferenzen erfüllte die SMM die hohen Erwartungen der Branche und setzte Maßstäbe in Sachen Internationalität und Innovation.

13 Hallen mit insgesamt 93.000 m2 Ausstellungsfläche: Die SMM hat ihre Position als größte und bedeutendste Messe der globalen maritimen Industrie eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Bernd Aufderheide, Vorsitzender der Geschäftsführung der Hamburg Messe und Congress GmbH, blickt sehr zufrieden auf die viertägige Veranstaltung zurück: „Die SMM 2018 war ein voller Erfolg – nicht nur für uns als Veranstalter, sondern vor allem für die Aussteller und Besucher. Wir haben in diesem Jahr wieder das Who Is Who der maritimen Welt in unseren Messehallen versammelt und es hat sich erneut gezeigt, dass die persönliche Begegnung von wichtigen Branchenakteuren durch nichts zu ersetzen ist. Es ist uns gelungen, die wichtigen Themen zu adressieren und damit Impulse für die Zukunft zu setzen.“ Hoch erfreut zeigt sich Aufderheide auch über den Besuch von Kitack Lim, Generalsekretär der International Maritime Organization (IMO) auf der SMM. Lim war bei der feierlichen Eröffnung der SMM im Hamburger Rathaus, bei der Eröffnungs-Pressekonferenz und bei einer Fachkonferenz als Redner zu Gast und sprach über die umweltpolitische Agenda der IMO.  Begrüßt wurden zur SMM 2018 zudem 15 Wirtschafts- und 12 Politische Delegationen aus dem In- und Ausland.

Das Motto der SMM „Trends in SMMart Shipping“ hatten die Messeverantwortlichen nicht zufällig gewählt: Digitalisierung ist neben Umweltschutz ein zentraler Treiber der Branche. Das zeigte sich auch an den Ständen, die häufig mit Touchscreens, Simulatoren und Virtual Reality-Brillen versehen waren und damit innovative Techniklösungen erlebbar machten. „In diesem Jahr konnte man richtig sehen, dass die digitale Transformation den maritimen Sektor erreicht hat. Die SMM ist ein großartiger Ort, um sich damit zu befassen“, sagt Frank Coles, Präsident der Transas Group, die zu Wärtsilä gehört. Das sehen auch andere Aussteller so: „Da die digitale Revolution zur maritimen Realität wird, hat sich die SMM 2018 als die ideale Gelegenheit erwiesen, das dynamische Positionierungssystem (DP) Ability Marine Pilot Control als Teil der Entwicklung hin zur autonomen Schifffahrt einzuführen“, erklärt Mikko Lepistö, Senior Vice President von ABB Marine & Ports, PG Digital Solutions. „Alle unsere Hauptkunden sind hier, und die Organisatoren der SMM haben unermüdlich mit unserem Team zusammengearbeitet.“

Die SMM bildet die gesamte Wertschöpfungskette der maritimen Industrie ab: Es ließen sich vom Schmierölfilter des Spezialisten Bollfilter über das Signalhorn von Zöllner bis zum Radarsystem von Furuno und den Schiffsmotor des Weltmarktführers MAN Energy Solutions die unterschiedlichsten Exponate in Augenschein nehmen. Die rund 50.000 Besucher wurden über spezielle Themenrouten zu den entsprechenden Ausstellern geleitet – darunter die neue Cruise & Ferry Route. Besonderes Interesse genoss in diesem Jahr das Geschäftsfeld Interieur, bei dem es etwa um die Innenausstattung von Kabinen auf Kreuzfahrtschiffen ging: „Hier zu sein ist für uns sehr wertvoll. Wir hatten eine Vielzahl interessanter Gespräche mit Partnern aus aller Welt“, berichtet Thomas Töpfer, CEO von Rheinhold & Mahla.

Besonders das Networking ist es, was Aussteller und Fachbesucher der SMM gleichermaßen schätzen: „Für uns ist die Messe ein Muss, weil man hier alle zwei Jahre weltweit alle Partner und Kunden an einem Ort hat“, sagt Jan-Christoph Lötzsch, Director After Sales & Service bei Raytheon Anschütz.

Neue Produkte, neue Personen, neue Strategien – die SMM war auch 2018 wieder die Plattform zur Präsentation von Weltneuheiten und Geschäftsabschlüssen. „Rolls-Royce Power Systems ist mit seiner Kernmarke MTU massiv in Vorwärtsbewegung: Vom Motorenhersteller hin zum integrierten Lösungsanbieter. Als Leitmesse der maritimen Wirtschaft ist die SMM die optimale Plattform, um das zu zeigen“, sagt der Vorstandsvorsitzende Andreas Schell.

Innovationen standen auch bei Siemens im Fokus. „Die SMM ist für uns immer ein Stimmungsbarometer, um Trends und Marktthemen aufzugreifen“, sagt Matthias Schulze, Executive Vice President Marine bei Siemens. Alfa Laval präsentierte auf der SMM seinen Kunden erstmals ein besonders leistungsstarkes Ballastwassermanagementsystem. „Die Kunden interessierten sich besonders für Produkte, die sich mit den neuen Umweltauflagen beschäftigen“, berichtete Klaus Maak, Divisional Manager Marine MidEuropa.

Wie jedes Mal wurden auf der SMM gute Geschäfte gemacht. Beispielsweise vermeldete GEA einen Auftrag für seine innovative industrielle Kühl-Technologie, der vom Kreuzfahrtunternehmen P&O Cruises kam. Auch weitere Aussteller freuten sich über wichtige Geschäftsabschlüsse. So gab die Klassifikationsgesellschaft DNV GL bekannt, den Neubau eines 2750-TEU-Frachters für die chinesische Werft Huangpu-Wenchong (HPWS) zu begleiten und zu klassifizieren und der Schiffspropellerspezialist MMG nutzte die SMM zur Auslieferung des weltweit größten Propellers für ein Containerschiff.

Viel Aufmerksamkeit erregte die „Maritime 3D-Printing Show Area“, die erstmals auf einer maritimen Messe veranstaltet wurde. „Das Thema 3D-Druck zieht, die Gespräche laufen sehr gut“, lautet die Bilanz von Lina Harms vom Maritimen Cluster Norddeutschland, das Partner der SMM war. Begleitet wurde die SMM erneut von hochkarätig besetzten Fachkonferenzen, die Themenfelder wie Digitalisierung (Maritime Future Summit), Umweltschutz (Global Marine Environmental Congress), Meeresforschung (Offshore Dialogue) sowie Sicherheit und Verteidigung (Maritime Security & Defence) kompetent abdeckten und mit über 500 Teilnehmern sehr gut besucht wurden. Premiere auf der SMM 2018 feierte das TradeWinds Shipowners Forum, das mit einem vielseitigen Programm und einer Reihe von namhaften Referenten aufwartete.

Der Bedarf an Talenten in der maritimen Wirtschaft ist groß. Dem wurde mit dem Maritime Career Market (MCM) als Plattform für Jobsuche, Karriere und Weiterbildung Rechnung getragen. Einen erfolgreichen Einstand feierte dort das Karriereforum mit Vorträgen zu maritimen Berufsbildern und Karrieretipps.

Insgesamt hat sich die Stimmung gegenüber dem Jahr 2016, das stärker von der Schifffahrtskrise geprägt war, deutlich aufgehellt: Nach vier Tagen SMM resümiert etwa Trond Rolstad Paulsen, Sales Manager Sensing & Digital Solutions beim norwegischen Technologie-Unternehmen Kongsberg: „Unser Stand war schon am Eröffnungstag sehr gut besucht. Ich habe den Eindruck, dass die Leute positiv gestimmt sind und investieren wollen.“ Bernard Meyer, Seniorchef der Meyer Werft, einem der weltweit führenden Kreuzfahrtschiffbauer, kommt zu einem ähnlichen Ergebnis: „Es war wieder eine hervorragende Show der maritimen Industrie.“ Es fällt auf, dass die wirtschaftliche Situation in der Branche deutlich positiver beurteilt wird als in den letzten Jahren.

Die nächste SMM findet vom 8. bis 11. September 2020 in Hamburg statt.

Quelle: SMM, Foto: Hamburg Messe und Congress / Nicolas Maack




Evonik stärkt spc-Netzwerk

Mit der Evonik Technology & Infrastructure GmbH verzeichnet das Kompetenznetzwerk ShortSeaShipping Inland Waterway Promotion Center (SPC) ein weiteres namhaftes Unternehmen als Neumitglied im Verein.

Die Evonik Technology & Infrastructure GmbH mit Sitz in Essen  zum 1. September dem Verein zur Förderung des Kurzstreckenseeverkehrs e.V. beigetreten. Damit sind in dem Trägerverband des Kompetenznetzwerks ShortSeaShipping Inland Waterway Promotion Center (spc) nun 60 Institutionen und privatwirtschaftliche Unternehmen des Logistikclusters vertreten. „Wir freuen uns darüber, mit Evonik Technology & Infrastructure einen weiteren Großverlader mit multimodaler Ausrichtung begrüßen zu können, der mit seinen Aktivitäten in der Transportlogistik sowohl innerhalb des Evonik-Konzerns wie auch für externe Kunden als starker Partner insbesondere der Binnenschifffahrt auftritt“, sagt spc-Regionalleiter Markus Heinen.


Als integraler Bestandteil der Evonik Industries AG unterstützt Technology & Infrastructure Kunden auf ihrem Wachstumskurs durch verlässliche Technologie- und Infrastrukturdienstleistungen sowohl in der Logistik als auch den Bereichen Energy & Utilities, Technischer Service, Verfahrenstechnik & Engineering und Standortmanagement. Kunden können an Evonik-Standorten weltweit auf das Serviceangebot und Know-how von Technology & Infrastructure zurückgreifen. Die GmbH betreibt 14 Standorte mit rund 8.400 Mitarbeitern in Deutschland und in Belgien. Das Geschäftsgebiet Logistik der Evonik Technology & Infrastructure arbeitet mit Nachdruck an nachhaltigen Logistikkonzepten. Mit Logistikangeboten in den Bereichen Warehousing, Werkeisenbahn, Hafenbetrieb und Speditionsdienstleistungen steht dabei die Nutzung multimodaler Verkehre von Binnenschiff, Bahn und Pipelines anstelle von Straßentransport im Fokus. Der Bereich hat eine Methodik entwickelt, bei der die Logistikketten systematisch auf ihre Risiken für Umwelt, Arbeitssicherheit und Wirtschaftlichkeit untersucht werden können. „Das spc ist auf allen relevanten Ebenen hervorragend vernetzt“, begründet Dr. Franz Merath, Leiter der Geschäftslinie Logistik bei Evonik Technology & Infrastructure die spc-Mitgliedschaft. „Die Fachkompetenz des Trägerverbandes wird dazu beitragen, die Prozesse unserer multimodalen Logistikketten zu analysieren und zu optimieren, ihre Effizienz weiter zu steigern und zusätzliche Potenziale für das Binnenschiff zu heben. Das gilt insbesondere für das gegenwärtige Wachstumssegment Containerschifffahrt. Unsere Erfahrungen wiederum tauschen wir mit dem Verein aus. Das ist Public-Private-Partnership in bester Ausprägung.“
Die Evonik Industries AG mit Sitz in Essen ist ein börsennotiertes Unternehmen. Es wurde ursprünglich als Mischkonzern konzipiert, fokussiert sich jedoch heute auf Spezialchemie und Hochleistungsmaterialien, Bereiche, die im Wesentlichen auf die Degussa zurückgehen. Der größte Evonik-Standort befindet sich in Marl, Hauptaktionär ist die RAG-Stiftung. Die operativen Bereiche Nutrition&Care, Resource Efficiency sowie Performance Materials werden durch Evonik Technology & Infrastructure, Administrative Services und den Corporate Center unterstützt. Evonik ist in über 100 Ländern mit mehr als 36.000 Mitarbeitern aktiv. Im Geschäftsjahr 2017 erwirtschaftete das Unternehmen bei einem Umsatz von 14,4 Mrd. Euro einen Gewinn (bereinigtes EBITDA) von 2,36 Mrd. Euro.
Das ShortSeaShipping Inland Waterway Promotion Center (spc) ist ein nationales Kompetenz-Center zur Förderung des Kurzstreckenseeverkehrs und der Binnenschifffahrt im Rahmen multimodaler Transportketten. Aufgabenschwerpunkt des spc ist die neutrale Beratung von Verladern und Spediteuren. Im Vordergrund steht dabei die Vermarktung der Potenziale auf den Wasserstraßen. Dadurch soll zum einen ein Beitrag zur Entlastung der Verkehrsträger Straße und Schiene geleistet und zum anderen an einer besseren Vernetzung mit der Wasserstraße mitgewirkt werden. Weitere Arbeitsinhalte sind die Unterstützung von Ausbildung und Öffentlichkeitsarbeit. Als Öffentlich-Private Partnerschaft (ÖPP) wird das spc getragen vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI), den Bundesländern Baden-Württemberg, Bayern, Bremen, Hamburg, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Sachsen-Anhalt und Schleswig-Holstein, den Fachverbänden der Branche sowie Unternehmen aus Schifffahrt, Hafen, Logistik und Verladerschaft. Aktuell zählt das Kompetenz-Netzwerk 60 Fördermitglieder.
Quelle: spc



Logistik auf dem NRW-Tag in Essen

Am ersten September-Wochenende fand in Essen der NRW-Tag statt. Mit einem großen Bürgerfest feierte das Land NRW seinen 72. „Geburtstag“ mitten im Ruhrgebiet. Das Kompetenznetz Logistik.NRW nutzte diese Gelegenheit mit Aktionen und Ausstellungsstücken zum Mitmachen, dem Bürger das spannende Thema Logistik nah zu bringen.


Das Kompetenznetz Logistik.NRW präsentierte sich und die Logistik im Rahmen der „Landesmeile“ auf dem Burgplatz in Essen. Gemeinsam mit anderen Themen des Ministeriums wurde ein Zelt des Ministeriums für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie für zwei Tage zum „LogistikHub“. Interaktiv wurde dem Bürger mit einem Logistik-Quiz die Bedeutung und Innovationskraft der Logistik verdeutlicht.

Als weitere Attraktion war der innovative Verpackungsassistent des Fraunhofer IML aus Dortmund auf dem Stand zu sehen. Diese soll bei der Verpackung von Waren dabei helfen, Pakete richtig zu dimensionieren und letztendlich platzsparend und „richtig“ zu verpacken. Das intuitiv bedienbare und einsatzfähige System wurde live vor Ort vorgeführt.

Ebenfalls vor Ort war ein elektrisch unterstütztes Lieferfahrrad des Dienstleisters UPS. Das mit einem Wechselaufbau versehene Rad wird bereits im Ruhrgebiet eingesetzt und kann Lasten von über 200 kg befördern. Die Besucher waren insbesondere an diesem Exponat sehr interessiert und stellten viele Nachfragen dazu.

Minister Andreas Pinkwart besuchte das Zelt des Kompetenznetzes am Samstagvormittag und zeigte sich beeindruckt von der Innovationskraft der Logistik und dem Netzwerk des Kompetenznetzes. Natürlich probierte er auch selbst die vorgestellten Exponate aus und nahm auf dem Lieferfahrrad Platz.

Peter Abelmann, Manager des Kompetenznetzes Logistik.NRW, zieht ein positives Fazit: „Wir haben das NRW-Fest nutzen können, in aller Breite positiv auf unser Thema aufmerksam zu machen. Mehr als 300 Menschen haben an den zwei Tagen bei unserem Quiz mitgemacht und dabei etwas über die Branche gelernt. Unzählige Nachfragen zu unseren Exponaten und die Vorstellung der Ergebnisse des Wettbewerbes LogistiKids, den wir mit den IHKen in NRW durchführen, hat sicher bei vielen Besuchern einen guten Eindruck hinterlassen.“

Das nächste NRW-Fest wird erst in 2 Jahren stattfinden. Das Kompetenznetz Logistik.NRW wird aber auch in der Zwischenzeit alle Möglichkeiten nutzen, die Logistik als zweitgrößte Branche im Land NRW positiv darzustellen.

Quelle und Foto: log.it

 




365 Tage Digital Hub Logistics Hamburg

Der Digital Hub Logistics Hamburg zieht ein Jahr nach seiner Eröffnung eine erfolgreiche Bilanz und blickt in neuen Räumlichkeiten optimistisch in die Zukunft.

Rund 600 Gäste besuchten über 60 Veranstaltungen und Workshops, bereits elf Startups und acht Industriepartner sind Teil des Digital Hub Ökosystems, das weitere Unternehmen und Investoren anzieht sowie internationale Kooperationen ausbauen wird.

Der von der Freien und Hansestadt Hamburg unter Führung der Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation und der Logistik-Initiative Hamburg initiierte Digital Hub Logistics Hamburg feiert sein einjähriges Bestehen und hat neue Räumlichkeiten in der Speicherstadt bezogen. Vor einem Jahr mit dem Ziel gestartet, den Austausch zwischen etablierten Unternehmen und Global Playern in der Logistik mit Mittelständlern und Start-ups zu forcieren, kann der Digital Hub schon auf eine Vielzahl von Projekten, Veranstaltungen und erfolgreichen Unternehmensausgründungen im Umfeld des digitalisierten Waren- und Güterverkehrs, der Intralogistik sowie der intelligenten Logistiksysteme zurückblicken.

„Hamburg, als internationale Logistikmetropole braucht einen Digital Hub Logistics. Hier ist in den vergangenen zwölf Monaten ein Ort entstanden, an dem sich Startups und Gründungswillige mit Unternehmen, Wissenschaftlern und Investoren kreativ austauschen können. Um auch in Zukunft ein führender Logistikstandort von Weltrang zu bleiben, bedarf es neben Infrastrukturprojekten wie der Fahrrinnenanpassung oder dem Autobahnausbau solcher Räume, um ohne Denkverbote neue Ideen sowie neue Geschäftsmodelle zu entwickeln und auszuprobieren“, so Frank Horch, Senator und Präses der Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation der Freien und Hansestadt Hamburg.

In den ersten zwölf Monaten haben sich neben derzeit acht Industriepartnern elf Startups im Digital Hub Logistics angesiedelt. Dabei sind unter anderem Ideen und Lösungen zur Digitalisierung von Schiffslogbüchern, ein innovatives Modell für die Abendzustellung von Paketen oder blockchain-basierte Lösungsansätze in der Transportlogistik erdacht, vorangetrieben und entwickelt worden.

„Die Logistik-Initiative Hamburg fühlt sich durch die tollen Erfolge der Startups und Partnerunternehmen im Digital Hub in dessen Initiierung bestärkt und wünscht dem Hub auch in den neuen Räumlichkeiten gutes Gelingen. Die Digitalisierung ist im Logistikumfeld zu einem zentralen Thema geworden. Gleichzeitig kann man aber auch feststellen, dass gerade in Bezug auf neue Technologietrends und deren Potenziale, insbesondere bei kleinen und mittelständischen Unternehmen noch sehr viel Unsicherheit besteht. Hier muss es die Aufgabe des Hubs sein, verstärkt den Weg für die klassische Wirtschaft in eine digitale Zukunft mitzugestalten und Angebote zu schaffen“, sagt Manuela Herbort, Stellvertretende Vorsitzende des Vorstandes der Logistik-Initiative Hamburg e.V.

Getreu dem Motto “Collaborate & Innovate” wird der Digital Hub Logistics Hamburg sein Dienstleistungsangebot für Partner, KMUs und Startups kontinuierlich ausweiten. „Es ist unser klares Ziel die Spitzenposition des Logistikstandortes Hamburg im Wettbewerb internationaler Wirtschaftszentren zu stärken und die Stadt weiterhin als Sitz digitaler Logistikanbieter und von Problemlösungskompetenz zu etablieren“, erläutert Johannes Berg, der mit dem 1. September 2018 das Team des Digital Hub Logistics als Geschäftsführer verstärkt.

„Als Gründungspartner des Digital Hub Logistics freut es uns sehr, dass der Hub nun in Räumlichkeiten der HHLA in der Speicherstadt eingezogen ist. Wo früher Gewürze und Kaffeesäcke gelagert wurden, liegen nun die Ideen für digitale Anwendungen und Innovationsprozesse in den unterschiedlichsten Bereichen der Logistik. Wir haben bereits im ersten Jahr des Hubs festgestellt, dass die interdisziplinären Kooperationen und das Angebot des Hubs sehr vielversprechende Begleiter bei unserer eigenen digitalen Transformation sind und sind davon überzeugt, dass die Zusammenarbeit mit Partnern und Startups in Zukunft noch einmal enger wird“, so Angela Titzrath, Vorstandsvorsitzende der Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA), auf der Pressekonferenz zum Hub-Geburtstag.

Ähnlich sieht es ein weiterer Gründungspartner, die Lufthansa Industry Solutions AS GmbH, die im ersten Hub-Jahr einen intensiven Austausch mit Startups im Hub gepflegt hat und daraus erste Projektideen ableiten konnte. „Gerade in Zeiten der Digitalisierung darf ein physischer Treffpunkt nicht fehlen. Ein Ort, an dem Startups, Unternehmen und Wissenschaftler sich auf Augenhöhe begegnen, Ideen austauschen, Lösungen kreieren und neue wichtige Kontakte knüpfen. Wir freuen uns, dass der Digital Hub Logistics Hamburg genau dieser Knotenpunkt geworden ist und hier auch künftig Vernetzung gelebt wird“, freut sich Bernd Appel, Geschäftsführer der Lufthansa Industry Solutions AS GmbH, über das erste Jahr Digital Hub Logistics.

Quelle und Foto: Digital Hub Logistics Hamburg, Manuela Herboth (Logistik-Initiative Hamburg), Benjamin Federmann (doks.innovation), Senator Frank Horch, Angela Titzrath (HHLA)




NetzwerkForum SchifffahrtHafenLogistik

Zum zehnten Mal – neun Mal als BranchenForum, nun zum ersten Mal als NetzwerkForum – traf sich die maritime Logistikbranche in Duisburg zum Forum SchifffahrtHafenLogistik von Kompetenznetz Logistik.NRW und dem Verband Verkehrswirtschaft und Logistik (VVWL) in Zusammenarbeit mit der Niederrheinischen Industrie- und Handelskammer Duisburg-Wesel-Kleve. Thema war: „Vernetzte Gütermobilität – Politische Strategien und Herausforderungen für die maritime Logistik“.

„Aus Sicht der Verlader bauchen wir angesichts der ‚vollen‘ Logistiksysteme die Digitalisierung“, so Holger Seifart, Vorsitzender des deutschen Seeverladerkomitees (DSVK) im BDI und Leiter Logistics Europe der Kali und Salz-Gruppe (K +S). Zwar sei auch die Industrie beim Thema „Digitalisierung“ noch nicht da, wo man sein wolle, so Holger Seifart weiter. Lücken existierten z.B. noch im Hinterland mit Blickrichtung Endkunde. Angesichts der guten Konjunktur sei jetzt der richtige Zeitpunkt für Fortschritte. Steven W.A. Lak, Vorsitzender des Rotterdam Port Promotion Councils (RPPC), betonte jeder müsse seine Daten teilen, wenn der Endkunde das verlange. Daniel HosseusHauptgeschäftsführer des Zentralverbandes der deutschen Seehafenbetriebe (ZDS), sieht allerdings schon aus unternehmerischen Gründen Grenzen des Data-Sharings. Das gelte auch für die Idee, die Häfen der Nordwest-Range oder Europas übergreifend zu vernetzen. Die Vernetzungsimpulse gingen von den Bedarfen der einzelnen Unternehmen aus, es gebe keine „Super-Computer-Lösung“ für alle.

Willem van der SchalkVorsitzender des Komitees Deutscher Seehafenspediteure (KDS) im DSLV und Geschäftsführer der a. hartrodt (GmbH & Co) KG, forderte, dass die Digitalisierung und Optimierung in der Supply Chain schon beim Bestellvorgang des Kunden des Verladers einsetzen müsse. Eine Information an die Logistikkette schon bei Bestellung würde durch dann rechtzeitig mögliche Prozesse viele aktuelle Probleme lösen. Es gehe beim Thema Digitalisierung letztlich darum, analoge Prozesse in eine digitale Form zu „gießen“. In Hamburg und Bremen existierten mit dbh und Dakosy schon seit Jahren ausgezeichnete Lösungen des Datenaustauschs. Mit z.B. portbase in Rotterdam eröffneten sich auch dort Möglichkeiten. All dies gelte es noch weiter auszubauen. Zudem verweist Willem van der Schalk auf die bereits existierenden, auch Seehäfen übergreifende Netze der Spediteure und dass man als Spediteur mit allen Häfen zusammenarbeite. Die Vernetzung der deutschen Seehäfen habe in der Praxis längst stattgefunden, so Daniel Hosseus. Er verwies etwa auf die drei Standorte von Seehafenbetrieben wie Eurogate.

Philippe BeaujeanShippers and Forwarders Manager des Hafenbetriebs Antwerpen, schilderte den „Aktionsplan Binnenschifffahrt“ im Hafen Antwerpen, in dem Bündelung und Digitalisierung („Nxt Port“) eine zentrale Rolle spielen und wesentliche Beiträge zur Effizienzsteigerung des Container-Durchlaufs im Hafen leisten sollen. Die Digitalisierung soll bessere Mengen-Forecasts und rechtzeitige Kapazitätsplanungen ermöglichen. Eine Herausforderung sei u.a., dass mehr als 50% der Containermengen pro Schiff, die an den See-Terminals eintreffen, nur bis zu 30 Hübe pro Schiff auslösen, was für diese Terminals problematisch sei. Steven W.A. Lak ergänzte, dass man in Rotterdam an ähnlichen Lösungen wie in Antwerpen zur Lösung der Wartezeitenproblematik für Binnenschifffahrt gearbeitet habe und noch arbeite. Es gäbe nicht „die“ Lösung, sondern nur gemeinsame Lösungen.

Die Turbulenzen in der internationalen Handelspolitik der letzten Monate, insbesondere die Handelspolitik der USA gegenüber Europa und China haben laut Philippe Beaujean und Steven W. A. Lak in ihren Häfen noch nicht zu großen Veränderungen geführt. Dies gelte auch für den Stahlbereich. Insgesamt, so auch Daniel Hosseus, seien vor allem die Entwicklungen des China-Handels und auch die Sorgen um den Brexit von Bedeutung. Der Klimawandel und die Klimapolitik werden in den nächsten 5-10 Jahren zu Veränderungen im Bereich flüssiger Massengüter und bei Energierohstoffen führen, schätzte Steven W. A. Lak ein.

U.a. mit der Formulierung „das Gesamtsystem aus Häfen und Wasserstraßen werden wir durch eine bessere konzeptionelle Vernetzung nachhaltig stärken … Wir wollen digitale Technologien und den automatisierten Betrieb in der Schifffahrt, den Häfen und der maritimen Lieferkette vorantreiben“ ist für Achim WehrmannLeiter der Unterabteilung Schifffahrt im Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) der Koalitionsvertrag „ein solides Dach“ für die Verkehrspolitik. Für Unmut im Publikum sorgte, dass die im Koalitionsvertrag zugesagte Streichung der Befahrensabgaben für die Nutzung von Binnenwasserstraßen im Haushaltsentwurf 2019 nicht enthalten ist. Mit der gleichzeitigen Zusage Reduzierung der Trassenpreise der Bahn um 350 Mio. € in 2019 werde so ein falsches Signal gesetzt. Es wird die Zusage erwartet, dass die Befahrensabgaben ab 1.1.2019 nicht mehr erhoben werden. Achim Wehrmann verwies in seiner Antwort u.a. auf das nun anlaufende parlamentarische Verfahren zur Haushaltsgenehmigung.

Das BMVI wolle helfen bei der digitalen Vernetzung, u.a. durch Projekt wie „IHATEC“ (Innovative Hafen-Technologien) und auch durch das Digitale Testfeld Hafen in Hamburg, das bei Funktionieren auch für andere See- oder Binnenhäfen vorstellbar sei. Eine direkte Einmischung in die Vernetzung der Häfen untereinander sei aber nicht das Ziel und die Absicht. Bei aller Notwendigkeit, das Thema „Digitalisierung und Vernetzung“ voranzubringen, spiele aber die traditionelle Infrastruktur noch immer eine sehr große Rolle. Hier stünden die Verstetigung der angewachsenen Investitionsmittel und die tatsächliche Umsetzung der Projekte im Mittelpunkt. Eine Maßnahme sei unter anderem das Planungsbeschleunigungsgesetz. Wichtig sei auch die Entwicklung eines „Innovationsprogramms Logistik“ als Nachfolger der Aktionspläne Güterverkehr und Logistik der letzten Jahre. Hier starten die Prozesse bald, man hoffe hier sehr auf Beiträge von Wirtschaft und Logistik zu den Themen Modernisierung, strategische Forderungen und Innovationen.

Die Erarbeitung des Masterplans Binnenschifffahrt habe Fahrt aufgenommen, noch im September gehe es in die nächste interne Runde. Steven W. A. Lak empfahl, angesichts seiner Bedeutung für die Binnenschifffahrt den Hafen Rotterdam in die Erarbeitung einzubinden. So beschäftige man sich dort im Arbeitskreis Digitalisierung in der Binnenschifffahrt mit Maßnahmen zur Optimierung der betreffenden Logistikketten. Das nationale Hafenkonzept mit seinen rd. 150 Maßnahmen werde kontinuierlich abgearbeitet. Auch dort spielten Themen wie „Vernetzung“ eine Rolle. Etwas schwer tat sich Achim Wehrmann mit einer Definition des Begriffs „Maritime Logistik“, er blieb lieber bei der Bezeichnung „Maritime Wirtschaft“. Kern der Arbeit des Deutschen Maritimen Zentrums bilden Fragen der Gestaltung und Umsetzung von Forschung, Entwicklung und Innovation (FEI) im Bereich der maritimen Wirtschaft. Er sieht diesen Begriff auch nicht auf die Küstenländer beschränkt. So stehe das Deutsche Maritime Zentrum e.V. als nationale Plattform der deutschen maritimen Wirtschaft „für alle, die etwas machen wollen“, offen – auch z.B. für Nordrhein-Westfalen und seine Wirtschaft.

Im „Trialog von Achim Wehrmann mit Michael Viefers, Mitglied des Vorstandes der Rhenus SE & Co. KG, und Jochen E. Köppen, dem Inhaber des Transportlogistikers Köppen GmbH und Vorstandsmitglied des LOG-IT Club e.V., spielten die Leistungsprobleme der digitalen Infrastrukturen eine Rolle. Der Rhenus-Vorstand stellte für die letzten Jahre eine Verschlechterung der Telekom-Infrastruktur „schon beim Telefonieren“ fest, auch im Ballungsraum Rhein-Ruhr. Michael Viefers betonte in diesem Zusammenhang die Unersetzlichkeit leistungsfähiger digitaler Infrastrukturen für Logistikprozesse. Jochen E. Köppen schilderte die besonderen Herausforderungen für einen Mittelständler beim Aufbau von Datenleitungen. Die Fähigkeit zur Datenkommunikation sei heute ein „Muss“. Ohne dazu in der Lage zu sein, drohe man aus dem Markt auszuscheiden.

Hinsichtlich der IT-Vernetzung innerhalb maritimer Logistikketten sieht Michael Viefers derzeit keine Probleme und verwies hier auch auf zu erfüllende Verladerwünsche. Probleme bereiteten hier Überregulierung nicht selten nationaler Art bei eigentlich europäischen Themen wie dem European Train Control System ETCS. Jochen E. Köppen sieht hier durchaus noch Handlungsbedarf bei Unternehmen, hier sei man häufig noch „analog unterwegs“. Positiv für z.B. einen effizienten Fahrereinsatz seien die digitalen Lösungen bei Zeitfensterbuchungen und Abläufen an bestimmten Rotterdamer Terminals. Eine optimale Situation sei für ihn dann erreicht, wenn die Datenströme zeitlich so dem Transportvorgang vorauseilen, dass alle in der Kette Beteiligten sich auf die betreffenden physischen Prozesse rechtzeitig einstellen können.

„Auch wenn die britische Beratungsfirma Transport Intelligence (TI) jüngst zu dem Ergebnis kommt, dass der Markteintritt neuer „digitaler“ Speditionen und Frachtmarktplätze in den vergangene Jahren bislang die Branchenstruktur kaum beeinflusst habe: Wir dürfen bei der digitalen Transformation der eigene Prozesse und der Vernetzung nicht nach lassen. Im Kompetenznetz Logistik.NRW ist daher das Themenfeld Vernetzung/Digitalisierung und Industrie 4.0. weiter ein Schwerpunkt der Innovationsdiskussion“, so der erste Impuls von Dr. Christoph Kösters, Manager des Kompetenznetzes Logistik.NRW und Hauptgeschäftsführer des VVWL. „Wenn die Lkws autonom werden, dann sollten auch das Schiff mit der Entwicklung auf der Straße mithalten, so Ocke Hamann, Geschäftsführer der niederrheinischen Industrie- und Handelskammer Duisburg-Wesel-Kleve. Die IHKs im Ruhgebiet hätten hierzu Gutachten in Auftrag gegeben. Zwar liegen die Ergebnisse noch nicht vor, aber schon jetzt könne gesagt werden, dass die Gutachter die Einrichtung eines Testfeldes für autonome Binnenschiffe, für autonomen Güterverkehr auf der Wasserstraße empfehlen, so Ocke Hamann. Dafür würde sich das „Wasserstraßenland Nr. 1“ NRW gewissermaßen anbieten.

Quelle und Foto: VVWL, v.l. Harald Ehren (Chefredakteur DVZ), Steven W.A. Lak (Vorsitzender Rotterdam Port Promotion Council (RPPC)), Willem van der Schalk (Vorsitzender Komitee Deutscher Seehafenspediteure im DSLV e.V. / Vize-Präsident DSLV e.V.), Holger Seifart (Vorsitzender Deutsches Seeverladerkomitee (DSVK) im BDI / Leiter Logistics Europe der K+S-Gruppe), Daniel Hosseus (Hauptgeschäftsführer Zentralverband der deutschen Seehafenbetriebe (ZDS) e.V.), Philippe Beaujean (Shippers and Forwarders Manager, Hafenbetrieb Antwerpen)

 




Erstes Blockchain-Projekt im Hamburger Hafen

Im Rahmen einer Kickoff-Veranstaltung bei DAKOSY, dem Betreiber des Port Community Systems für den Hafen Hamburg, wurde am 23. August 2018 mit der Technischen Universität Hamburg und zahlreichen assoziierten Partnern offiziell die Arbeit an dem IHATEC-Forschungsprojekt ROboB – Release Order based on Blockchain aufgenommen.


Die Freistellreferenz, welche beim Seefrachtimport zwischen den beteiligten Parteien ausgetauscht wird, berechtigt ein Transportunternehmen dazu, einen Container vom Terminal abzuholen. Der enorme Wert der in einem Container transportierten Waren stellt hohe Anforderungen an die Zugriffberechtigung und die Sicherheit des IT-Prozesses. Vor diesem Hintergrund ist der Freistellungsprozess ideal geeignet, um ihn unter Nutzung der Blockchain-Technologie abzubilden: Die Blockchain verspricht eine gemeinsame Datenbasis für alle Teilnehmer. Sie ist prüfbar durch digitale Signaturen, unveränderbar durch Kryptographie und Konsens-Algorithmen. Im Rahmen des Projekts werden zwei alternative Vorgehensweisen in die bestehende Import-Plattform des Hamburger Hafens integriert und auf ihre Praxistauglichkeit – auch gegenüber der bestehenden Lösung – geprüft. Neben dem Nachweis der Machbarkeit soll das Projekt dazu beitragen, die Prozesse im Seehafen noch effizienter zu gestalten.

ROboB ist ein Verbundprojekt im Rahmen des Förderprogramms für Innovative Hafentechnologien (IHATEC), welches vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) gefördert wird. Projektträger ist die TÜV Rheinland Consulting GmbH. Zu den Verbundpartnern gehört neben der DAKOSY Datenkommunikationssystem AG, welche die Federführung innehat, das Institut für Logistik und Unternehmensführung der Technischen Universität Hamburg. Als assoziierte Partner konnten namhafte Vertreter der involvierten Branchen (Spedition, Carrier und Terminalbetreiber) sowie einige Branchenverbände gewonnen werden, so dass eine praxistaugliche und belastbare Abdeckung gewährleistet ist. ROboB hat eine Projektlaufzeit bis zum 31. Januar 2020.

Quelle: DAKOSY Datenkommunikationssystem AG, Foto: HHM/Michael Lindner

 

 

 




Logistikerinnen diskutieren über Digitalisierung

Miriam Kröger, Geschäftsführende Gesellschafterin der Next Logistics Accelerator GmbH (NLA), hat bei der diesjährigen Sommer-„Ladies Logistics Lounge“ in der Handelskammer mit den Teilnehmerinnen über Digitalisierungspotenziale in der Branche diskutiert und über die Start-ups informiert, die sich für das erste, sechsmonatige Beschleunigungsprogramm des NLAs qualifiziert haben.

„Wir bieten mit dem NLA ein auf die teilnehmenden Start-ups zugeschnittenes Trainings- und Coachingprogramm, um die Start-ups in ihrer Entwicklung zu beschleunigen, und sie gezielt auf anstehende Finanzierungsrunden vorzubereiten.“, so Miriam Kröger vor etwa 70 Teilnehmerinnen der „Ladies Logistics Lounge“.

Gründungsgesellschafter des NLAs sind die Hamburger Sparkasse, die Logistik-Initiative Hamburg sowie New Times Ventures. Zu den Investoren gehören u.a. Firmen wie Cremer, Fiege, Fr. Meyer´s Sohn, Helm, HHLA, Jungheinrich, Körber und Rhenus.

Die Handelskammer Hamburg, die die Logistik-Initiative Hamburg e.V. und die Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation haben die „Ladies Logistics Lounge“ (LLL) im Jahr 2010 gemeinsam mit Initiatorin Dr. Britta Kahlfuss als regelmäßiges Diskussions- und Netzwerkforum für weibliche Fach- und Führungskräfte aus der Branche ins Leben gerufen. Die Ladies Logistics Lounge findet viermal pro Jahr statt und hat mittlerweile auch einen Ableger in der Schweiz.

Quelle und Foto:  Handelskammer Hamburg, Miriam Kröger vom Next Logistics Accelerator (Mitte) mit Teilnehmerinnen und Gastgeberinnen der Ladies Logistics Lounge




bremenports digitalisiert Gleisnetz der Hafeneisenbahn

Mit einem neuen Managementsystem hat die bremische Hafeneisenbahn einen wichtigen Schritt in das Digitale Zeitalter getan.

„Infrastrukturdatenmanagementsystem für die bremische Hafeneisenbahn“ (kurz IDMS) ist der Name des Projektes, das in den vergangenen Monaten in enger Zusammenarbeit mit der Firma Sersa Rhomberg Gleisbau umgesetzt worden ist. Die neue Technologie schafft die Möglichkeit, Weichen, Gleise und Bahnübergänge kontinuierlich auf ihren Zustand zu prüfen. Dies hilft dabei, kurzfristige Reparaturnotwendigkeiten zu bestimmen und langfristige Investitionen gezielter zu planen.

bremenports ist für die Eisenbahninfrastruktur der Hafenanlagen in Bremen und Bremerhaven zuständig und betreut rund 220 Kilometer Gleise und 673 Weichen. Wöchentlich nutzen bis zu 680 Züge diese Infrastruktur, um Container und Automobile zu oder von den Hafenanlagen zu transportieren.

Die Gleisanlagen müssen zweimal im Jahr überprüft werden, um den betriebssicheren Zustand festzustellen oder ggfs. erforderliche Reparaturen aufzunehmen und so die Sicherheit der Verkehre zu gewährleisten.

Ziel des Projektes IDMS war es, die Infrastruktur digital zu inventarisieren. Die dadurch erlangte Datenqualität wird die Wartungsaufgaben und Instandhaltungstätigkeiten positiv unterstützen und die Betriebssicherheit auf einen modernen Standard anheben.

In sieben Monaten wurde das gesamte Gleisnetz digital erfasst, inventarisiert, bewertet und in einem zweidimensionalen Datenmodell bereitgestellt. Darüber hinaus wurde eine speziell für die Bedürfnisse von bremenports entwickelte Software und eine Hardware zur Eingabe der Daten vor Ort geliefert. Die Mitarbeiter von bremenports und externer Dienstleister wurden für die neue Aufgabe umfassend geschult. Die Auftragssumme beläuft sich auf 270.000 Euro.

Auch für die Vernetzung mit den Partnern der bremischen Hafeneisenbahn wird das digitale Managementsystem künftig neue Möglichkeiten schaffen. So können in Zukunft mit allen relevanten Institutionen Echtzeitdaten zu Verkehrslage und Zustand der Gleisinfrastruktur ausgetauscht werden.

„Die Anforderungen an unser Eisenbahnnetz werden mit den kontinuierlich steigenden Verkehrsmengen weiter wachsen“, so bremenports Geschäftsführer Robert Howe. „Mit der neuen Technologie haben wir ein Instrument, um unsere wertvolle Bahninfrastruktur langfristig zu erhalten und wirtschaftlich zu nutzen.“

Die bremische Hafeneisenbahn ist ein öffentliches Eisenbahninfrastrukturunternehmen (EIU), das seinen Nutzern ein leistungsfähiges Gleisnetz zur Verfügung stellt. Der Senator für Wirtschaft, Arbeit und Häfen vertritt die Stadtgemeinde Bremen in ihrer Eigenschaft als öffentliches Eisenbahninfrastrukturunternehmen und hat die bremenports GmbH & Co. KG mit der Unterhaltung, der Planung und dem Ausbau der Hafeneisenbahn beauftragt.

Quelle: bremenports GmbH, Foto: Bremenports GmbH/ Scheer, Gleisanlagen von bremenports in Grolland, Bremen