Brücken bauen in die Zukunft: Die HPA investiert

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Die Hamburg Port Authority (HPA) baut Brücken in die Zukunft – und das in mehrfachem Sinne. Wie die beiden Geschäftsführer der HPA, Jens Meier (CEO) und Matthias Grabe (CTO) in einem Pressegespräch bekannt gaben, liegen die laufenden Infrastrukturprojekte im Hafengebiet gut im Zeitplan.

Aktuell laufen Überlegungen bei der HPA für eine Neue Querung Köhlbrand. Ergebnisse einer Machbarkeitsstudie, die insbesondere die Varianten Tunnel oder neue Brücke als Ersatzbauwerk untersucht, sollen in der zweiten Jahreshälfte vorliegen.

Abschließen konnte die HPA im Dezember das Infrastrukturprojekt Rethedoppelklappbrücke. Über zwei getrennte Brückenneubauten rollen Straßen- und Schienenverkehr nun getrennt voneinander. „Wir sind stolz, dass wir hier im Hamburger Hafen Europas größte Doppelklappbrücke eröffnen konnten“, sagt Jens Meier. „Durch die Auslegung als Klappbrücke sind wir bestens für zukünftige Schiffsgrößen gerüstet, da es im Bereich der Rethebrücke künftig keine Höhenrestriktionen mehr gibt.“ Zudem erfolgt eine Verbreiterung der Fahrrinne im Bereich der Brücke um rund 20 Meter, so dass Schiffspassagen schneller erfolgen können. Als letzter Schritt des ambitionierten Projekts erfolgt ab Sommer 2018 der Rückbau der alten Rethehubbrücke aus dem Jahr 1934. Die Stahlbrücke soll dafür in mehrere Bauteile zerschnitten werden und in einzelnen Segmenten abtransportiert werden. Im Zuge des Rückbaus sind auch noch Böschungs- sowie Straßenbauarbeiten erforderlich.

Weit fortgeschritten ist der Bau der Neuen Bahnbrücke Kattwyk. Unübersehbar sind bereits die beiden Strompfeiler. Diese graben sich im Zuge des besonderen Bauverfahrens der Brücke, das aus dem Tun­nel­bau abgeleitet ist, schrittweise in den Untergrund der Elbe – bis die endgültige Position 20 Meter unter der Elbsohle erreicht ist. Danach dienen die Strompfeiler als Fundament für die beiden Pylonen, zwischen denen ein 133 Meter langes Hubteil eingebaut wird. Von der Unterkante Strompfeiler bis zur Pylonspitze sind es nach Fertigstellung etwa 110 Meter. „Durch das Bauwerk trennen wie auch hier Straße und Schiene“, sagt Matthias Grabe. „Dadurch entfallen bis zu sieben Stunden Wartezeit pro Tag für die Autofahrer, die bislang stehen mussten, wenn ein Zug die Brücke querte. Die Neue Bahnbrücke Kattwyk wird den Verkehr im Hafen auf diese Weise weiter entzerren und für einen besseren Verkehrsfluss auf den wichtigsten Routen im Hafen sorgen.“ Die Fertigstellung der neuen Brücke ist für 2020 geplant.

Aufgrund der steigenden Verkehrsbelastung und der daraus resultierenden Verschlechterung des Bauwerkszustandes ist die leistungsfähige Nutzung und der wirtschaftliche Betrieb der Köhlbrandbrücke über das Jahr 2030 nicht mehr möglich. Das Bauwerk erfüllt nicht die heutigen und zukünftigen prognostizierten Anforderungen hinsichtlich Verkehrsmengen und Lastannahmen. Um die extremen Belastungssituationen für die Brücke zu reduzieren, wurde 2012 das Überholverbot für Lkw angeordnet. In Abhängigkeit vom Bauwerkszustand kann die Lastreduzierung so weit gehen, dass zukünftig Spuren gesperrt oder Schwerverkehr verboten werden muss. Zudem entspricht die 1974 eingeweihte Brücke mit ihrer Durchfahrtshöhe von 53 Metern nicht mehr den prognostizierten Größenverhältnissen zukünftiger Containerschiffe. Bei der HPA werden deshalb Lösungen für eine Neue Querung Köhlbrand untersucht. „Der Prozess ist bewusst offen für alle möglichen Ideen gestaltet“, betont Jens Meier. „So untersucht derzeit eine mehrstufige Machbarkeitsstudie eine grundsätzliche Abwägung zwischen einer Tunnel- und einer Brückenlösung für die Neue Querung Köhlbrand.“ Wie aktuell ein erstes Zwischenergebnis zeigt, wären beide Lösungen am Köhlbrand technisch realisierbar. Ferner untersucht die mehrstufige Untersuchung für eine mögliche Tunnellösung auch die Vor- und Nachteile eines Bohr- bzw. Absenktunnels – beide Varianten eröffnen unterschiedliche Möglichkeiten des Baus. Belastbare Ergebnisse, die eine grundlegende Bewertung ermöglichen, werden Ende 2018 erwartet. Aussagen über einen Zeit- und Kostenplan für die Neue Köhlbrandquerung lassen sich zum jetzigen Zeitpunkt deshalb noch nicht treffen.

Im Zuge der Klütjenfelder Straße und des Reiherstieg Hauptdeiches plant die HPA ab Ende 2018 den Neubau der Veddelkanalbrücken und die Herstellung eines Straßendamms im Bereich der der ehemaligen Ernst-August-Schleusenbrücke. „Dies sind die ersten Maßnahmen eines übergreifenden Instandsetzungs- und Neubauprogramms im Bereich des Argentinienknotens“, sagt Matthias Grabe. Im Zuge des Neubaus der Veddelkanalbrücke ist eine mehrmonatige Vollsperrung für den Kfz-Verkehr leider nicht zu vermeiden. Um die Beeinträchtigungen so gering wie möglich zu halten, hat die HPA im Austausch mit Anliegern und den Verkehrsbehörden ein umfangreiches Umleitungskonzept erarbeitet.

Auf der Zielgerade befindet sich die Sanierung der Oströhre des St. Pauli Elbtunnels. Während die eigentliche Sanierung bereits abgeschlossen ist, läuft derzeit der Wiederaufbau von Fahrbahn, Brandschutzeinrichtungen und Leitungen. „Die Sanierung dieses Hamburger Wahrzeichens ist für die HPA eine Herzensangelegenheit“, sagt Jens Meier. „Ich freue mich, dass wir die Oströhre, die im wahrsten Sinne des Wortes im neuen Glanz erstrahlt, Anfang 2019 an die Hamburger übergeben können.“ Die Sanierung der Weströhre soll im Sommer 2019 beginnen.

Im Hamburger Hafen wird der neue Kommunikationsstandard 5G aktiv getestet. Dafür geht es speziell darum, 5G-Anwendungen im industriellen Umfeld zu testen. Dafür wurde Anfang Februar eine Sendean­lage auf dem Hamburger Fernsehturm in Betrieb genommen. Derzeit läuft die Konfiguration der ersten 5G-Geräte. „Die ersten Erfahrungen die wir in den vergangenen Wochen mit dem neuen Standard testen konnten, sind vielversprechend“, sagt Jens Meier. „Von dem Versuch wird vor allem die Hafenwirtschaft und am Ende die gesamte Hansestadt profitieren, weil wir uns hier einen Technologievorsprung aufbau­en, der sich bei der Einführung des neuen Standards ab 2020 deutlich bemerkbar machen wird.“ Indus­trielle Anwendungen erfordern ein Telekommunikationsnetz, das besonders verlässlich und sehr sicher ist. Im Hamburger Hafen sind die Anwendungen vielfältig und die Anforderungen an das Netz deshalb besonders hoch. So sollen zum Beispiel Ampelanlagen im Hafengebiet über Mobilfunk gesteu­ert und Umweltmessdaten in Echtzeit erhoben und verarbeitet werden. Zudem wird der Einsatz von Augmented- und Virtual-Reality bei der Planung von Infrastruktur mithilfe von 5G untersucht. Beispiels­weise soll ein Ingenieur im Hafen mit der VR-Brille zukünftige Bauprojekte schon virtuell im Hafen be­trach­ten können, wodurch ein Gefühl für das Bauwerk erzeugt werden soll – eine echte Brücke in die Zukunft.

Quelle: Hamburg Port Authority AöR , Foto: © HHM/Michael Lindner, Köhlbrand: Brücke oder Tunnel wären realisierbar




Wasserstraßen mit mobilem Internet ausstatten

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Hamburgs Handelskammer-Präses Tobias Bergmann fordert leistungsfähiges mobiles Internet auf den Wasserstraßen und in Küstengewässern.

„Für die Schifffahrt und deutsche Seehäfen ist ein zukunftsfähiges Mobilfunknetz eine notwendige Voraussetzung, um die Chancen der digitalen Transformation zu nutzen“, so Bergmann bei der Eröffnung des 6. Hamburger Schifffahrtsdialogs in der Handelskammer. „Die anstehende Versteigerung der 5G-Mobilfunklizenzen für Deutschland sollte daher auch den Anforderungen der maritimen Logistikdrehscheiben angemessen Rechnung tragen.“ Bislang sei die Netzabdeckung selbst mit dem derzeitigen Mobilfunkstandard noch nicht bedarfsgerecht, was den Austausch von Daten und Informationen und damit die Weiterentwicklung der Geschäftsmodelle in der maritimen Branche behindere.

Positiv bewertete Bergmann auch die im Koalitionsvertrag der neuen Bundesregierung vorgesehene Verfahrensänderung bei der Erhebung der Einfuhrumsatzsteuer. „Unser langjähriges Engagement im engen Schulterschluss mit Verbänden und Politik zeigt Wirkung. Die angekündigte ‚Optimierung‘ allein beendet zwar noch nicht die Ungleichbehandlung deutscher Seehäfen gegenüber den Wettbewerbern in der Nordrange, ist aber ein wichtiger erster Schritt“, so Bergmann. Es gehe nun darum, das Eisen zu schmieden und die geplanten Maßnahmen zeitnah umzusetzen. Bisher müssen Unternehmen die Einfuhrumsatzsteuer an den Zoll abführen und bekommen sie erst später erstattet. In den ausländischen Wettbewerbshäfen entfällt die Zahlungspflicht. Die Einfuhrumsatzsteuer kann direkt als Vorsteuer verrechnet werden. Dadurch entsteht Importeuren und Hafenunternehmen in Hamburg ein Wettbewerbsnachteil.

Der Hamburger Schifffahrtsdialog findet in diesem Jahr zum sechsten Mal statt und ist eine Kooperation der Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation, dem Bundesministerium für Wirtschaft und Energie, der Handelskammer, dem Verband Deutscher Reeder sowie  dem Zentralverband der deutschen Schiffsmakler.

Quelle Hamburger Handelskammer, Foto: HHM/Michael Lindner




BGL legt aktualisiertes Faltblatt vor

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Der Bundesverband Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung (BGL) e.V. hat das bekannte Faltblatt „Lenk- und Ruhezeiten im Straßengüterverkehr“ neu aufgelegt und umfangreiche Änderungen der gesetzlichen Grundlagen eingearbeitet.  

Die erste Seite gibt, wie gewohnt, einen schnellen Überblick über die geltenden Bestimmungen. Bei Bedarf bieten die Folgeseiten detaillierte Erläuterungen zu den aktuellen und kommenden Änderungen im Hinblick auf die EG-Sozialvorschriften und die nationalen Regelungen. Auch werden die neuen Mitführ- und Nachweispflichten im Gewichtsbereich 2,8 t bis 3,5 t und ab 3,5 t ausführlich dargestellt.

Das Faltblatt kann ab sofort zum Einzelpreis von 4,90 € netto zzgl. Versandkosten und Mehrwertsteuer bei der BDF-Infoservice GmbH, Postfach 93 02 60, 60457 Frankfurt am Main oder unter bdf-infoservice@bgl-ev.de, per Fax (069/7919-227), per Telefon (069/7919-0) oder im Internet unter http://www.bgl-ev.de/web/der_bgl/informationen/confirm_produkt_der_bdf_infoservice_gmbh_bgl.htm bestellt werden. 

Quelle: BGL, Foto: HHM




Digitalisierung im Hafen Thema auf der CeMAT

Besichtigung des HHLA Container Terminals Altenwerder (CTA) anlässlich der CeMAT-Pressekonferenz am 25. Juni 2013 in Hamburg.

Die internationale CeMAT Port Technology Conference findet erstmals am 25. April von 10 bis 16.30 Uhr im Rahmen der CeMAT statt. Internationale Referenten zeigen die Potenziale durchgängig digitaler Prozesse für Häfen auf, berichten über den Status quo und stellen in der Praxis erprobte Lösungen vor.

Erwartet werden rund 150 Besucher. Die Teilnahme ist für die Besucher der CeMAT und der HANNOVER MESSE kostenfrei.

Leistungsfähige See- und Binnenhäfen sind bedeutende Schnittstellen im intermodalen Verkehr für Industrie und Handel. Nach Einschätzung von Experten aus der Industrie und der Verkehrswirtschaft fallen 40 bis 50 Prozent der Kosten internationaler und interkontinentaler Transporte in den Häfen an. Mit der Umsetzung konsequenter Digitalisierungsstrategien in Richtung eines „electronic handshake“ ließen sich beim Austausch der Güter zwischen Binnen- und See-Verkehrsträgern enorme Einsparpotenziale realisieren und neue Services erschließen. Industrie- und Handelsunternehmen fordern bereits seit einigen Jahren, dass die Vernetzung im Sinne von „Industrie 4.0“ auch bei den Logistikdienstleistern und Häfen fortgesetzt werden muss. Die Seehäfen haben jedoch aktuell mit der kontinuierlichen Steigerung der Schiffsgrößen im Containerverkehr und dadurch verursachter Kapazitätsengpässe in der Infrastruktur, dem Mangel an qualifizierten Facharbeitern im Umschlagsbereich sowie neuen Umweltauflagen eine ganze Reihe von Herausforderungen zu bewältigen. Das führt häufig zu Einbußen bei der Leistungsqualität und Zuverlässigkeit im Seehafen-Umschlag.

Die internationale CeMAT Port Technology Conference, die erstmals parallel zur HANNOVER MESSE stattfindet, soll anhand von Vorträgen verschiedener Akteure einerseits die Ursachen für bestehende Leistungsdefizite in den Häfen und deren Auswirkungen aufzeigen und andererseits in der Praxis erprobte Lösungen für durchgängig digitalisierte Prozesse vorstellen. Zu den Referenten gehören Stephan Muhle, Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und Digitalisierung des Landes Niedersachsen, und Daniel Hosseus, Hauptgeschäftsführer Zentralverband der deutschen Seehafenbetriebe e. V. sowie Vertreter der verladenden Wirtschaft, des Verkehrs- und Dienstleistungssektors und ein Terminalbetreiber.

Der Kongress richtet sich an Messebesucher sowohl aus dem Industrie- und Handelsbereich als auch aus den Bereichen Logistik und Häfen und bietet in Diskussionsforen mit anschließendem Get-together Möglichkeiten zu Fragestellungen und der Kommunikation mit den Referenten und anderen Konferenzteilnehmern.

Moderiert wird die Veranstaltung von Hans-Wilhelm Dünner, Herausgeber SCHIFFAHRT HAFEN BAHN UND TECHNIK, Magazin für Intermodalen Transport und Logistik, St. Augustin.

Quelle und Foto: Deutsche Messe AG




„Schifffahrt in Zeiten des digitalen Wandels“

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Die in allen Bereichen fortschreitende Digitalisierung wird auch die Zukunft der Schifffahrt bestimmen. Die Veränderungen betreffen sowohl die Strukturen und Geschäftsmodelle der Branche als auch die Produktion insgesamt.

„Die Schifffahrt wird dabei durch eine viel stärkere Integration der einzelnen Geschäftsmodelle hin zu übergeordneten Logistikplattformen gekennzeichnet sein“, sagt Dr. Jörn Quitzau, Volkswirt bei Berenberg, in der aktuellen Studie „Die Schifffahrt in Zeiten des digitalen Wandels“ der Privatbank Berenberg und des Hamburgischen WeltWirtschaftsInstituts (HWWI).

Die neuen technologischen Entwicklungen, Daten massenhaft aufzubereiten und über Algorithmen intelligent zu verknüpfen, erlauben eine völlig neue Qualität in der Kommunikation und der Vernetzung. „Die Möglichkeit, dezentral auftretende Informationen auf einer digitalen Plattform zu zentralisieren, schafft erhebliches Potenzial, Märkte effizient zu organisieren. Dabei schieben sich große Plattformen zwischen Anbieter und Nachfrager und koordinieren deren Pläne. Es ist zu erwarten, dass es weltweit nur einige wenige Anbieter von Logistikplattformen geben wird, in die auch die Schifffahrt als Teilleistung einer 360°-Lösung viel stärker integriert sein wird. Kleinere Anbieter, Intermediäre und Zwischenlieferanten dürften erheblich unter Druck geraten“, sagt Prof. Dr. Henning Vöpel, Direktor des HWWI.

Eine enorme Chance für die Schifffahrt liegt in der Vernetzung von Schiffen und Häfen. Das erfordert auf beiden Seiten eine Nachrüstung von leistungsfähiger digitaler Infrastruktur und betrifft die Versorgung mit Glasfaserkabeln und dem Mobilfunkstandard G5 sowie die flächendeckende Nutzung von Sensoren und Satelliten. „Die Schifffahrt vernetzt sich über den Austausch von Daten und digitalen Plattformen zu einem komplexen technologischen System. Logistikketten können damit in Echtzeit optimiert gesteuert und organisiert werden, Wartezeiten verringert und Schiffsankünfte zuverlässiger vorhergesagt werden“, so Quitzau. Insgesamt bietet die erhöhte Konnektivität perspektivisch die Möglichkeit einer unbemannten Schifffahrt. Die sich hieraus ergebenden ökonomischen Vorteile dürften jedoch im Vergleich zu den optimierten Logistikketten, schnelleren Routen und transparenteren Informationen eher gering sein.

In der Produktion werden vor allem die 3D-Druck-Technologie und die Evolution der Smart Factory, der Autonomisierung der Prozesse durch Algorithmen und Roboter, erhebliche Strukturveränderungen verursachen. Als Folge wird es zu einer stärkeren Dezentralisierung der Produktion kommen: „Die Bulkerkapazitäten werden überproportional steigen. Der Container bleibt zentrales Element des weltweiten Güterhandels“, sagt Vöpel.

„Wir erwarten, dass der Welthandel langfristig auf einem stabilen Wachstumspfad bleiben wird, allerdings gehört die lange geltende Daumenregel ‚Der internationale Handel wächst doppelt so schnell wie das globale Sozialprodukt‘ der Vergangenheit an“, so Philipp Wünschmann, Head of Shipping bei Berenberg. „Die Schifffahrt befindet sich inmitten eines Konsolidierungsprozesses, Reedereien schließen sich zu großen Anbietern zusammen, strategische Allianzen werden gebildet.“

Hier geht es zur Gesamtstudie

Quelle: Berenberg, Foto: HHM / Michael Lindner




Rekordbesuch in Nordrhein-Westfalen

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Die Logistikwirtschaft in Nordrhein-Westfalen schaut mit großem Interesse auf das Leistungsangebot der bremischen Häfen. Dies ist ein Fazit des LOGISTICS TALK, den die Hafengesellschaft bremenports in Neuss veranstaltete. Rund 150 Gäste waren der Einladung gefolgt, bei dem inzwischen fünften Auftritt von bremenports in Nordrhein-Westfalen ein neuer Rekord.

Der Staatsrat für Häfen, Jörg Schulz hatte die Veranstaltung mit einem Leistungsversprechen der bremischen Häfen eröffnet: „Unsere Häfen in Bremen und Bremerhaven bieten beste Dienstleistungsqualität zu absolut konkurrenzfähigen Preisen. Wir empfehlen uns nicht nur für Container und Automobilumschlag, sondern auch für schwere und schwerste Güter, die nicht in Container verpackt werden können.“ Schulz hob hervor, dass Bremen sowohl auf der Schiene als auch auf der Straße gute Verkehrsbeziehungen ins Hinterland anbieten kann. „Gerade für Nordrhein-Westfalen sollte dies ein starkes Argument sein, um die bremischen Häfen als hervorragende Alternative zu den Westhäfen in Erwägung zu ziehen“, so Schulz.

Ein inhaltlicher Schwerpunkt der Veranstaltung war die Präsentation der stadtbremischen Häfen. Der Geschäftsführer der Interessengemeinschaft der Stadtbremischen Häfen, Heiner Heseler, hob die Vorteile des südlichsten deutschen Seehafens hervor. So entfällt rund die Hälfte des Hafenumschlags in der Stadt Bremen auf den Industriehafen auf der rechten Weserseite. Hier werden unter anderem Baustoffe, Holz, Erze und Mineralöle, Stahl und zunehmend auch Container umgeschlagen. An der 4150 Meter langen Kaje werden rund 2000 Seeschiffe pro Jahr abgefertigt. 50 Betriebe mit rund 3000 Beschäftigten stehen für Vielfalt und Kompetenz des Leistungsangebots.

Auf der linken Weserseite befindet sich mit dem Neustädter Hafen eine Drehscheibe für den konventionellen Güterumschlag. Hier schlägt die BLG Cargo Logistics vor allem Stahlprodukte, Maschinen, Anlagen, Forsterzeugnisse sowie Schwergüter um. Besondere Bedeutung kommt der Montage von Großkomponenten direkt am seeschifftiefen Wasser zu.

Für bremenports-Marketingleiter Michael Skiba war der Erfolg der Veranstaltung ein Beleg dafür, dass es sich lohnt, die bremischen Häfen in Nordrhein-Westfalen stärker zu bewerben. „Angesichts der kurzen Wege von Rhein und Ruhr nach Bremen, ist es sicherlich ein sinnvolles Unterfangen, unsere Leistungsangebote hier im Westen intensiver zu bewerben.“

Quelle: Bremenports, Foto: Pegelbar




Hamburger Logistik wirbt mit einem Lächeln

 

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SMILE- Smart Last Mile Logistics ist ein gemeinsames Projekt der Logistik-Initiative Hamburg und der Behörde für Wirtschaft und Verkehr. Ziel ist es, die Stadt Hamburg zu einer Modellregion für eine nachhaltige „Belieferung der Letzten Meile“ zu machen.

Logistikdienstleister profitieren von den Wachstumsraten, neue Arbeitsplätze entstehen und etablierte Versandhändler, aber auch junge Startup-Unternehmen versprechen sich Umsatzsteigerungen und Profite. Mit Handelsunternehmen wie der Otto Group, Tchibo und Globetrotter ist Hamburg ein wichtiger Standort für den Online-Handel. Die E-Commerce-Logistik trägt schon heute mit rund 13.500 sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten zu einer jährlichen Wertschöpfung von knapp 600 Millionen Euro in der Metropolregion Hamburg bei.

Allerdings gibt es auch negative Effekte des florierenden E-Commerce. Die Verkehrsinfrastruktur wird durch das erhöhte Aufkommen an Fahrten von Kurier- und Paketdiensten, in Mitleidenschaft gezogen, außerdem entstehen Staus durch das Parken in zweiter Reihe. Auch die Umwelt leidet unter den von konventionellen Paketfahrzeugen ausgestoßenen Emissionen. Um die Klimaschutzziele erreichen zu können wird es in den nächsten Jahren eine der größten Herausforderungen sein, den Wandel zu einer nachhaltigeren Metropol-Logistik umzusetzen. Nachhaltig heißt sauberer und leiser.

An diesem Punkt setzt das Projekt „SMILE“ an. In enger Kooperation mit der Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation (BWVI) sowie den verschiedenen KEP-Dienstleistern und Start-ups werden Ideen entwickelt und erste Pilotprojekte gestartet. Um eine Modellregion aufbauen zu können, müssen von Beginn an alle Stakeholder mit eingebunden werden. Dazu gehören neben den Paketdienstleitern auch Interessenvertretungen der Wirtschaft (HK Hamburg, EH-Verbände, der Bundesverband Internationaler Express- und Kurierdienste (BIEK), die in Business Improvement Districts (BID) zusammengeschlossenen Akteure sowie Wissenschaft und Forschung. Um die Projektziele erfolgreich umsetzen zu können, wurden die in der Grafik abgebildeten Projektgruppen gebildet. Hierbei ist das Ziel aktuelle und zukünftige Herausforderungen auszuarbeiten und Lösungsansätze zu finden. Die Logistik-Initiative Hamburg hat gemeinsam mit der BWVI die Projektleitung als neutrale Instanz übernommen, um  alle Akteure an einen Tisch zu bringen und Lösungsprozesse bis zum genehmigungsfähigen Pilotprojekt zu moderieren.

Ein weiteres Ziel welches verfolgt wird, ist die Kommunikation der Projektideen an die Öffentlichkeit, ohne deren Akzeptanz wäre eine Umsetzung nicht möglich. Jedes Unternehmen ist eingeladen bei den Projektgruppen mitzuarbeiten.  Einen Überblick über einzelne SMILE-Projekte liefert Ihnen der ZDF Beitrag „Lieferhelden – Wege aus dem Zustellwahnsinn“ der hier zu sehen ist.

Quelle und Grafik: Logistik-Initiative Hamburg




Güterumschlag im Hafen: Big Data hilft

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Weniger LKW auf den Straßen. Damit dies gelingt, muss der Güterumschlag beim Wechsel auf die Schiene reibungslos und schnell ablaufen. Das Software-Technik-Institut paluno der Universität Duisburg-Essen (UDE) entwickelt daher gemeinsam mit dem Duisburger Hafen ein Produktivitäts-Cockpit, mit dem sich die Abläufe im Terminal überwachen und steuern lassen. Die Software konnte jetzt als Prototyp präsentiert werden. Die Arbeiten sind Teil des europäischen Big-Data-Projekts TransformingTransport*.

logport III in Duisburg-Hohenbudberg: Lange Güterzüge rollen ein, Kräne heben Container von den Waggons und setzen sie auf die in Reih und Glied wartenden LKW. Dazwischen wuseln sogenannte Reachstacker. Die riesigen Greifstapler verladen ebenfalls Container oder bringen sie zur Depotfläche. Alles funktioniert scheinbar mühelos, doch hinter dem Zusammenspiel der Fahrzeuge und Maschinen steht eine straffe Taktung aller Operationen im Terminal.

Viele Faktoren können den Güterumschlag stören. Entscheidend ist es deshalb, möglichst frühzeitig und genau über diese Bescheid zu wissen. Hat der Zug aus Göteborg Verspätung? Wie kommen die LKW bei schlechtem Wetter durch den angespannten Verkehr? Das vom paluno-Team um Prof. Dr. Klaus Pohl entwickelte Produktivitäts-Cockpit liefert schnell Informationen sowie Vorhersagen, ob die Zeitpläne am Terminal eingehalten werden können. Die Vorhersagen stützen sich auf zahlreiche, unterschiedliche Datenquellen. Neben der aktuellen und voraussichtlichen Wetter- und Verkehrslage zählt hierzu u. a. die exakte Positionserfassung der Züge und Container am Umschlagsplatz.

„Mit dem Produktivitäts-Cockpit lassen sich die Prozesse im Terminal in Echtzeit überwachen und steuern. Kommt es zu Verzögerungen in der Transportkette, können die Verantwortlichen unverzüglich entscheiden, mit welchen Maßnahmen sie darauf reagieren“, erklärt Dr. Andreas Metzger, der das EU-Projekt technisch koordiniert. „Die Vorhersagen werden mit der Zeit sogar immer genauer, weil Daten aus der Vergangenheit einbezogen werden.“

TransformingTransport wird von der EU mit 18,7 Millionen Euro gefördert. Mit dem Projekt wollen die 49 europäischen Partner den digitalen Wandel in der Transport- und Logistik-Branche vorantreiben. Ihr Ziel: Durch intelligente Nutzung unterschiedlicher Datenquellen sollen Menschen und Waren künftig deutlich sparsamer und umweltfreundlicher befördert werden.

*Das Projekt wird über das Horizon 2020-Programm der EU unter der Nummer 731932 gefördert.

Quelle: Universität Duisburg Essen, Foto: Universität Duisburg Essen/ Katrin Koster

 




Hafen Hamburg auch stark in der Schweiz

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Für die Schweiz nimmt der Hamburger Hafen mit einem Anteil von rund 20 Prozent am gesamten Import- und Exportvolumen eine bedeutende wirtschaftliche Rolle ein.

Eine gute Anbindung in die Schweiz bietet die umweltfreundliche Schiene. Unter den zahlreichen Operateuren mit Containerzugverbindungen zwischen der Schweiz und dem Hamburger Hafen zählt die TFG Transfracht GmbH zu den führenden Anbietern. Die große Bedeutung des Hamburger Hafens als Drehscheibe für den Außenhandel der Schweiz gilt es zu festigen und weiter auszubauen.

Vor diesem Hintergrund lud Hafen Hamburg Marketing e.V. (HHM) zum diesjährigen Hafenabend in Basel ein. Jürgen Behrens, HHM Repräsentant für die Schweiz und Süddeutschland, und Ingo Egloff, Vorstand HHM, freuten sich über 120 Gäste aus der Schweizer Logistikbranche im großen historischen Saal der „ Safran Zunft“ in Basel begrüßen zu dürfen.

Der Vortrag von Herrn Egloff stand ganz unter dem Motto „Hamburg – Standort für Hafenindustrie und Logistik“. Egloff präsentierte die Umschlagzahlen 2017 der einzelnen Segmente und erläuterte aktuelle Entwicklungen und bevorstehende Großprojekte. Der Hamburger Hafen, der eine große wirtschaftliche Bedeutung für ganz Deutschland hat, bietet auch den Raum  für Industrie und Logistikansiedlungen und bündelt somit Fachwissen und Kooperation untereinander. Schon jetzt kann der Hafen Hamburg eine breit gefächerte Kompetenz in der Fertigung und Distribution verschiedenster Güter aufweisen.

Einen Blick in die digitale und weiter automatisierte Zukunftswelt des Hamburger Hafens gewährte der Vortrag von Björn Pistol, Head of Port Strategy der Hamburg Port Authority. Unter der Überschrift „Hamburg – Hafen der Zukunft“ betonte er die Vorreiterrolle des Hamburger Hafens auf dem Gebiet, Logistikprozesse zu optimieren sowie neue und innovative Methoden, wie  zum Beispiel in der Steuerung der Schiffs- und Warenströme, umzusetzen. Hierzu zählt auch das im Dezember 2017 eingeführte Slotbuchungsverfahren, das die Anlieferung und Abholung der Container an den Hamburger Containerterminals digital steuert. Pistol stellte den „smartPort“ Charakter des Hamburger Hafens an verschiedenen Beispielen dar und zeigte den Gästen die zukünftige Ausrichtung durch richtungsweisende „Werkzeuge“.

Thomas Rickli, der Präsident des Propeller Club Basel, dessen Mitglieder der Schweizer Logistikbranche aus dem Raum Basel angehören, dankte den Referenten für einen gelungenen Informationsabend und betonte die gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit der Schweizer Wirtschaft und Industrie.

Qulle: HHM, Foto: © HHM/Annette Krüger, viele Containerzüge in Richtung Schweiz durchlaufen den Rangierbahnhof Alte Süderelbe im Hamburger Hafen




Zweite Schiffsbetankung mit LNG in Brunsbüttel

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Hopperbagger „Scheldt River“ nutzte innerhalb weniger Wochen den Elbehafen Brunsbüttel zum zweiten Mal für LNG-bunkering. Insgesamt 68t LNG wurden gebunkert. Nutzung von LNG als alternativer Treibstoff liefert Beitrag zur Luftreinhaltung.

Nachdem am 12. Februar die mit 85t LNG (Liquefied Natural Gas – Flüssigerdgas) bis dato deutschlandweit größte LNG-Bebunkerung eines Schiffes im Brunsbütteler Elbehafen durch das Hamburger Unternehmen Nauticor durchgeführt wurde, erfolgte am 12. März die zweite LNG-Bebunkerung des Saugbaggerschiffes „Scheldt River“ in Brunsbüttel. Bei dem truck-to-ship Bunkervorgang wurde das unter belgischer Flagge fahrende und zur DEME Group gehörende Schiff mit insgesamt 68t des umweltfreundlichen Treibstoffs betankt.  Wie bei der ersten Betankung wurde das erfolgreich eingesetzte Verfahren genutzt, bei dem die Betankung eines Schiffes parallel aus zwei LNG-Tankwagen erfolgt und der Betankungsvorgang so erheblich beschleunigt wird. Insgesamt vier Tank-LKW lieferten das LNG nach Brunsbüttel. Die Scheldt River führt derzeit im Auftrag des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamtes Cuxhaven Unterhaltungsbaggerarbeiten auf der Elbe zwischen Cuxhaven und Wedel durch. Durch den Einsatz von LNG als alternativer Schiffstreibstoff werden eine Vielzahl von Emissionen, insbesondere von Schwefel, Stickstoff, Rußpartikeln, sowie Kohlendioxid, signifikant verringert, so dass LNG einen Beitrag zur Luftreinhaltung liefert.

„LNG als alternativer und umweltfreundlicher Treibstoff in der Schifffahrt und der Einsatz von LNG am Industrie- und Hafenstandort Brunsbüttel ist kein weit entferntes Zukunftsthema, sondern bereits heute Realität. Wir freuen uns, dass sich die DEME Group wieder für die Nutzung des Elbehafens als LNG-Bunkerstandort entschieden hat. Dies unterstreicht zum einen die sehr gute Zusammenarbeit zwischen der DEME Group, Nauticor und unserem Team und zum anderen, dass der Elbehafen Brunsbüttel bereits heute die notwendigen Voraussetzungen für regelmäßige LNG-Bunkervorgänge geschaffen hat“, erläutert Frank Schnabel, Geschäftsführer der Brunsbüttel Ports GmbH / SCHRAMM group. Schnabel ergänzt: „Ich möchte auch die konstruktive und zielgerichtete Zusammenarbeit mit dem Landesbetrieb für Küstenschutz, Nationalpark und Meeresschutz (LKN) als zuständige Genehmigungsbehörde hervorheben. Die Bearbeitung der Genehmigungsanträge für LNG-bunkering erfolgt zügig, so dass auch dadurch die Attraktivität Brunsbüttels als LNG-Bunkerstandort bestätigt wird.“

Quelle und Foto: Brunsbüttel Ports GmbH