App-gefahren:Schneller abfertigen per Handy

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Es sind Menschen wie Samir Dedič, die den komplexen Containerumschlag in Deutschlands größtem Hafen gewährleisten. Ohne sie würde der gesamte Terminalbetrieb schnell zum Stillstand kommen.

Dedic, 32 Jahre alt, arbeitet bei einem Fuhrunternehmen als Fahrer und ist hauptsächlich für die HHLA-Tochter Container-Transport-Dienst (CTD) im Einsatz. Sein Job: Die Gestellung von Containern.

Mehrmals pro Schicht fährt der gebürtige Bosnier mit seinem Sattelschlepper an die großen HHLA-Terminals Altenwerder (CTA), Burchardkai (CTB) und Tollerort (CTT). Auf jeder Tour nimmt er einen Container auf, fährt ihn zum Kunden und wartet bis die Stahlbox entladen wird. Danach geht es wieder zurück zum Terminal. Dedics Touren führen überwiegend durchs Hafengebiet. Ein berühmtes Hamburger Wahrzeichen bekommt er dabei besonders häufig zu sehen: „Ich überquere rund 15-mal am Tag die Köhlbrandbrücke“, erzählt der Berufskraftfahrer.

Während des Gesprächs brummt regelmäßig Dedics Smartphone. Es sind keine privaten Nachrichten, die ihn erreichen, sondern job-relevante Informationen. Denn seit Mai nutzt Dedic die neue CTD-FahrerApp. Über die mobile Anwendung ist er in Echtzeit mit seinem Disponenten verbunden und erhält Push-Nachrichten mit aktuellen Statusmeldungen zu seiner Tour.

Mit Einführung der FahrerApp bestätigt CTD seinen Ruf als Vorreiter bei der digitalen Prozessoptimierung. Die Vorteile der App sind: Der Fahrer kann bequem über das Handy seinen nächsten Auftrag ordern. Dazu muss er sich einmalig mit seinen Userdaten und seinem CTD-Chassis im System anmelden. Anschließend erhält er alle notwendigen Transportdaten für die nächste Tour: Zoll- und Freistellungsnummern werden übermittelt, in Zukunft sogar gebuchte Zeitfenster (Slots) für die Abfertigung auf dem Terminal. Außerdem kann er bei Bedarf Fotos von Dokumenten und Containern mit seiner Handykamera aufnehmen und an CTD übermitteln. Bei Übergabe des Chassis wird der QR-Code des Anhängers gescannt und dessen Standort übermittelt.

Mittlerweile nutzen alle CTD-Fahrer die praktische Anwendung fürs Smartphone. Sie erleichtert die tägliche Arbeit und spart Zeit. Das bestätigt auch Dedic: „Die App ist viel einfacher als das Verfahren via Web-Anmeldung. Sie läuft immer im Hintergrund und meldet mir relevante Informationen. Früher musste ich für jede Tour Containernummer und Freistellungsnummer ausdrucken und vorlegen. Jetzt läuft alles papierlos übers Handy.“ Auch die Bedienung der App ist intuitiv und simpel. Neue Touren werden blau markiert und lassen sich per Fingertipp ziehen. Erledigte Aufträge sind grün gekennzeichnet, offene und aktuelle Tourenabschnitte gelb.

Kernelement der Anwendung ist die Anbindung an das bewährte TR02-System, die Datenschnittstelle zwischen Trucker und Terminal. Nach einer intensiven Testphase ist die App auch fit für das Slotbuchungsverfahren (SBV), das ab dem 29. November 2017 an allen HHLA-Terminals verpflichtend ist. Slotbuchung bedeutet, dass nur Lkws abgefertigt werden, die für ihre Transporte einen gültigen Slot zugewiesen bekommen haben. Das SBV ist Bestandteil des Programms „Fuhre 2.0“, mit der die HHLA den Containerumschlag im Hafen durch intelligente Lösungen effizienter und schneller machen will.

„Diese Slots werden vom Disponenten in unserer Zentrale im Reiherdamm festgelegt“, erklärt Marijo Pavlovic, Leiter Operations bei CTD. „Das ist ein enormer Fortschritt gegenüber dem bisherigen Prozedere. Wir können jetzt kurzfristig und auf Basis der aktuellen Situation entscheiden, für welche Tour der Fahrer eingesetzt werden kann und ihm das via Push-Message mitteilen. Kann er den Slot nicht einhalten, bekommt er automatisch einen neuen Auftrag zugewiesen.“

Das abgestimmte Verfahren soll für eine transparente und strukturierte Abfertigung an den Terminal sorgen. „Bislang läuft es noch nach dem Motto: Wer vorne steht, wird als Erster abgefertigt“, beschreibt Pavlovic den momentanen Trucker-Alltag. Durch die zeitgenaue Slotbuchung sollen die Boxen künftig innerhalb kürzerer Zeit bereitgestellt werden. Davon profitieren dann auch die Fahrer.

CTD-Geschäftsführer Ralph Frankenstein kann die Auswirkungen von „Fuhre 2.0“ übrigens direkt von seinem Bürofenster am Reiherdamm aus verfolgen. Er zeigt auf die lange Straße, die als wichtigste Verkehrsader quer durch den Hafen Steinwerder führt: „Als wir die Auftragsbearbeitung noch nicht komplett digitalisiert hatten, hat sich hier jeden Morgen Lkw an Lkw gereiht. Die Fahrer mussten bei uns vorstellig werden, um die notwendigen Papiere für ihre Tour einzureichen.“ Nun herrscht vor der CTD-Zentrale im Port Center gähnende Leere. Dank der beleglosen, digitalisierten Tourenplanung sparen die Fahrer Zeit und Kraftstoff für den langen Abstecher nach Steinwerder – und entlasten so auch noch die Umwelt.

Quelle: HHLA, Foto: HHLA / Joerg Schwalfenberg




Masterplan Binnenschifffahrt wäre Gewinn für NRW

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Wasserstraße und Schiene haben trotz des Wettbewerbs um Transporte eine große Gemeinsamkeit: Sie sind Partner, wenn es um die Verlagerung von Gütern von der Straße auf andere Verkehrsträger geht.

Beim traditionellen Schiffermahl der Schifferbörse Duisburg-Ruhrort stand diese Perspektive in diesem Jahr ganz oben auf der Agenda der Verlader und Schiffer. Ehrengast Ronald Pofalla, Infrastrukturvorstand der Deutschen Bahn AG, signalisierte Unterstützung für die Idee eines Masterplans für die Binnenschifffahrt.

Anlässlich der Gründung der Schifferbörse vor 116 Jahren kamen Verlader und Schiffer am 17. November zum alljährlichen Schiffermahl im Gemeindehaus Ruhrort zusammen. Wie in jedem Jahr stand die zukünftige Fahrtrichtung der Branche im Mittelpunkt des Abends. Vor 100 geladenen Gästen – darunter NRW-Verkehrsminister Hendrik Wüst und der stellvertretende niederländische Generalkonsul des Königreichs der Niederlande, Konsul Hans van den Heuvel – rief Schifferbörsenvorstand Frank Wittig in seiner Begrüßungsrede dazu auf, das System Wasserstraße mit gezielten Maßnahmen zu stärken: Schleusen und Brücken zu sanieren, Hafenerweiterungen zu ermöglichen sowie insbesondere die Verkehrsanbindung der Hafenareale im Blick zu behalten. „Wir hoffen sehr, dass ein von Schifferbörse und Branchenverbänden vorgeschlagener Masterplan für die Binnenschifffahrt Eingang in den Koalitionsvertrag der nächsten Bundesregierung findet“, sagte Wittig. Eine Idee für den Masterplan könnte auch eine stärkere Bündelung von Kompetenzen für innovative Schiffstechnologien oder sogar ein Testfeld für autonom fahrende Schiffe in NRW sein.

Diese Idee fand beim diesjährigen Ehrengast Ronald Pofalla, Infrastrukturvorstand der Deutschen Bahn AG, einen direkten Anknüpfungspunkt: Um mehr Verkehre auf die Schiene zu verlagern, hatte der Bundestag am Ende der vergangenen Legislaturperiode einen Masterplan Schienengüterverkehr beschlossen. Mit ihm sollen die Trassenpreise für Schienentransporte ab dem kommenden Jahr sinken, was Transporte mit der Bahn günstiger macht – ein deutlicher Anreiz für Unternehmen.

Der regelmäßige Austausch mit Vertretern der Schiene hat bei der Schifferbörse Tradition. Schon die früheren Bahnvorstände Ludewig und Klein waren zu Gast der Schifferbörse. „Schifffahrt und Bahn sind zwar Konkurrenten, sie sind aber auch Partner, wenn es um die Verlagerung von Gütern weg von der Straße hin zu unseren beiden Verkehrsträgern geht“, sagte Schifferbörsenvorstand Wittig. Das unterstrich auch Ehrengast Pofalla: „Ich bin davon überzeugt, dass von einer intelligenten Vernetzung von Wasser- und Schienenwegen beide Verkehrsträger profitieren können.“ Der Infrastrukturvorstandsvorsitzende ließ daher zu Beginn seiner Rede Sympathie für einen möglichen Masterplan Binnenschifffahrt erkennen.

Im Vorfeld des Schiffermahls fand die jährliche Börsenversammlung der Schifferbörse im Haus Rhein statt. Die Geschäftsführung der Börse ist bei der Niederrheinischen Industrie- und Handelskammer Duisburg-Wesel-Kleve angesiedelt. Bei der Versammlung wurden Thomas Groß (Hülskens Transport GmbH & Co. KG) und Steffen Bauer (Imperial Shipping Holding GmbH) in den 13-köpfigen Börsenvorstand gewählt. Dr. Peter Langenbach und Thomas Küpper waren zuvor aus dem Vorstand ausgeschieden.

Quelle und Foto: Schifferbörse




Schnelleres Planen bei Bauvorhaben gefordert

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„Planungs- und Genehmigungsverfahren für Verkehrsvorhaben dauern deutlich zu lange. Mittlerweile haben die umweltrechtlichen Regelungen, Einspruchsmöglichkeiten und Entscheidungskompetenzen zu einer fast unüberschaubaren Komplexität geführt.“

„Bund und Länder kommen an ihre Grenzen, mit den zur Verfügung stehenden Instrumenten insbesondere Großprojekte umzusetzen. Wir brauchen dringend eine Vereinfachung dieser Prozesse und eine entsprechende Planungsbeschleunigung“, forderte Senator Frank Horch, Präses der Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation, Freie und Hansestadt Hamburg, bei einem fachlichen Austausch mit dem Präsidium des Deutschen Verkehrsforums.

Dr. Ulrich Nußbaum, DVF-Präsidiumsvorsitzender, sprach sich ebenfalls für eine Planungsbeschleunigung bei Bauvorhaben aus: „Es gibt bereits einen Bericht des vom Bundesverkehrsministerium initiierten Innovationsforum Planungs-beschleunigung mit guten Vorschlägen. Jetzt müssen diese vorgeschlagenen 12 Maßnahmenbündel in Gesetze und Verwaltungsvorschriften umgesetzt werden. Gelingt dies, werden nicht nur die Planungs- und Bauzeiten kürzer, sondern auch noch eine Menge Steuergelder gespart. Das ist ein ganz dringender Auftrag an die neue Bundesregierung, den wir als Verkehrsforum sehr deutlich formuliert haben.“

Zudem müsse der Bund laut Nußbaum sowohl ausreichend Planungsmittel und Planungs- und Ingenieurspersonal der öffentlichen Hand zur Verfügung stellen als auch private Planungs- und Ingenieurbüros einsetzen. So könne ausreichend Kapazität geschaffen werden. Umso wichtiger sei es, die für 2021 geplante Infrastrukturgesellschaft für Bundesautobahnen zügig umzusetzen, um Prozesse bei Planung, Bau und Erhaltung zu straffen.

Quelle und Foto: DVF, Dr. Ulrich Nußbaum, DVF-Präsidiumsvorsitzender, und Senator Frank Horch, Präses der Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation, Freie und Hansestadt Hamburg




Häfen trafen sich in Los Angeles

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Im Rahmen des maritimen Kooperationsprojekts chainPORT trafen sich jetzt Vertreter führender Häfen zwei Tage lang in Los Angeles. chainPORT ist eine Initiative, die 2015 zur digitalen Vernetzung von Häfen und zur Effizienzsteigerung innerhalb der maritimen Lieferkette ins Leben gerufen wurde.

Die chainPORT-Initiative steht unter der Führung vom Port of Los Angeles und der Hamburg Port Authority (HPA) in Zusammenarbeit mit dem Global Institute of Logistics. Zudem haben Hafenvertreter aus Shanghai, Antwerpen, Barcelona, Montreal, Felixstowe, Indonesien und Shenzen an dem dritten Jahrestreffen teilgenommen.

„Die Zusammenarbeit der Häfen ist in einer globalisierten Welt wichtiger denn je, wenn es um die Entwicklung neuer Verfahren und Innovationen sowie zukunftsweisender Technologien zur Optimierung des Hafenbetriebs geht“, sagte Gene Seroka, Executive Director von Port of Los Angeles. „Als Hafen müssen wir uns weiterentwickeln und stetig anpassen, um wettbewerbsfähig zu bleiben.“

„Hafenmanagement wird immer komplexer. Wir sind überzeugt, dass die internationale Zusammenarbeit von Hafenverwaltungen einen signifikanten Mehrwert für globale Lieferketten schaffen kann“, sagte HPA-Chef Jens Meier. „Die Kooperation in einem globalen Hafennetzwerk und die Digitalisierung sind der Weg der Zukunft.“

„In der Vergangenheit wurde die Leistungsfähigkeit von Häfen daran gemessen, wie effektiv und effizient sie Schiffe und andere Verkehrsträger abfertigen können“, sagte Kieran Ring, CEO des Global Institute of Logistics, das maßgeblich dazu beigetragen hat, die chainPORT-Allianz auf den Weg zu bringen. „Der wachsende internationale Handel und das globalwirtschaftliche Umfeld haben eine neue Art von Kunden hervorgebracht, die ein Optimum an Flexibilität, Effizienz und Transparenz im Geschäft mit den Häfen verlangen.“

Seroka eröffnete das zweitägige Meeting mit einem Vortrag über ein aktuelles Pilotprojekt des Port of Los Angeles zusammen mit GE Transportation zum Thema Lieferkettenoptimierung. Im Fokus steht die Entwicklung einer digitalen Plattform, die Verladern und Transportdienstleistern  Versanddaten in Echzeit zu Verfügung stellt, um eine effektivere Sendungsverfolgung vom Seetransport bis zum Bestimmungsort zu bieten.

Meier thematisierte in seinem Vortrag die Vision des digitalisierten Hafens der Zukunft und die erforderlichen Maßnahmen auf dem Weg dorthin. Weitere Vorträge kamen von den Leitern der fünf chainPORT-Arbeitsgruppen: Smart IT Solutions, Implications & Solutions for Ultra Large Container Vessels, Digital Change within Port Authorities, Project chainLOG und Port Academy.

Am Nachmittag gab es weitere Vorträge von Professor Nick Vyas von der University of Southern California, der über Supply Chain-Optimierung und Digitalisierung sprach, und von Jay Samit, Independent Vice Chairman Deloitte Digital. Er referierte über die Herausforderungen der Häfen und den Bedarf nach kreativen Lösungen. Zudem besuchten die Hafenvertreter den Port of Los Angeles und das US-Unternehmen Virgin Hyperloop One, das an der Entwicklung eines neuartigen landbasierten Hochgeschwindigkeitstransportsystem zur Beförderung von Gütern und Personen arbeitet.

Quelle: Port of Los Angeles, Hamburg Port Authority, Foto: Port of Los Angeles




Ohne Moos nix los in der Logistik

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Das Einkommen spielt für Arbeitnehmer im außerakademischen Umfeld die Hauptrolle bei der Bewertung ihres Berufs. 82 Prozent von ihnen schreiben dem Gehalt die zentrale Bedeutung zu, während etwa die soziale Anerkennung des Jobs im persönlichen Umfeld für mehr als der Hälfte (53,5 Prozent) egal und für weitere 28 Prozent unwichtig erscheint.

Der gewerbliche Arbeitsmarkt macht mehr als drei Viertel der Beschäftigten in Deutschland aus. Der Forschungsstand zu den Karriereperspektiven der Arbeitnehmer aus diesem Umfeld ist bislang allerdings überschaubar. Um diese Lücke zu schließen, legen mobileJob.com und das trendence-Institut nun die Studie „Blue Collar in Deutschland“ vor. Insgesamt 2.971 Arbeitnehmer wurden befragt.

Im allgemeinen Kontext geben 97 Prozent aller Befragten an, dass es für sie grundsätzlich wichtig ist, einen guten Job zu haben. Ginge es nach dem Schulnotenprinzip würden Arbeitnehmer aus dem „Blue Collar“ Segment ihrem gegenwärtigen Job eine „3 plus“ (2,5) geben. Am zufriedensten mit ihrem gegenwärtigen Beruf sind Mitarbeiter im Vertrieb (2,2), während Beschäftigte in Logistik- und Call Center Unternehmen den geringsten Zufriedenheitsgrad (2,8) verzeichnen. Hauptgründe für Unzufriedenheit im Job sind geringe Bezahlung (64,5 Prozent), fehlende Mitbestimmung (40 Prozent) sowie schlechte Arbeitszeiten (36,5 Prozent). Leicht davon abweichend: Mitarbeiter in Gastronomiebetrieben beklagen neben niedrigen Löhnen vor allem zu lange Arbeitszeiten (63 Prozent). Bei Produktionsarbeitern führen dagegen monotone Aufgaben zu erhöhter Unzufriedenheit (56 Prozent).

„Akademiker erwarten von ihrem Arbeitgeber eine gute Führung und die Möglichkeit, sich persönlich weiterentwickeln zu können. Nicht so die Beschäftigten im außerakademischen Umfeld: Hier ist das Gehalt der entscheidende Parameter, nach dem sie ihren Job bewerten“, so Caroline Depierre, Research Director von trendence. „Unsere Studie zeigt: Für sie zählen andere Faktoren als für Akademiker. Diese sollten Arbeitgeber in ihrer HR Kommunikation stärker berücksichtigen, wenn sie auf der Suche nach Mitarbeitern im so genannten Blue Collar Umfeld sind.“

Führungskräfte werden im gewerblichen Umfeld auf einer Schulnoten-Skala von 1 bis 6 mit 2,7 bewertet. Wenn es darum geht, welche Eigenschaften einen guten Vorgesetzten ausmachen, steht fachliche Kompetenz an erster Stelle, gefolgt von Fairness und Verlässlichkeit. Emotionale Faktoren wie Einfühlsamkeit oder Härte spielen dagegen nur eine untergeordnete Rolle. Als Grund für Unzufriedenheit mit ihrem Job geben indes nur ein Viertel der Befragten ihren Vorgesetzten an.

Zusatzleistungen gelten vielen Arbeitgebern als wichtige Argumente, um begehrte Arbeitskräfte von sich zu überzeugen. Das gilt auch für den gewerblichen Arbeitsmarkt. Während aber im akademischen Umfeld vor allem Lösungen gefragt sind, die sich um die Attraktivität der Aufgabe, persönliche Entwicklungsmöglichkeiten sowie um eine ausgewogene Work-Life-Balance drehen, geht es im außerakademischen Bereich vor allem um monetäre Anreize. So ist beispielsweise für 68 Prozent ein 13. Monatsgehalt wichtig, für 71 Prozent Urlaubsgeld und für 72 Prozent Weihnachtsgeld. Im Vergleich dazu: Zusätzliche Urlaubstage sind für 48 Prozent egal oder unwichtig. Selbst vermögenswirksame Leistung (für mehr als die Hälfte egal oder unwichtig), Zuschüsse zu medizinischen Leistungen oder Fahrtkosten sind für die Mehrheit uninteressant, weil sie nicht als Netto-Beträge direkt in der Lohntüte landen, sondern meist gleich vom Bruttogehalt abgezogen werden.

Das monetäre Motiv zieht sich bis zur Bewertung von Arbeitszeit durch. Fast zwei Drittel (63 Prozent) der Studienteilnehmer würden Arbeitszeit dementsprechend nicht gegen mehr Gehalt eintauschen. Dagegen ist der Tausch eines Wochentages mit einem Arbeitstag am Wochenende für 37 Prozent zu seltenen Anlässen und für ein Drittel oft oder regelmäßig denkbar.

Was für Akademiker längst gilt, ist auch für Kandidaten auf dem gewerblichen Arbeitsmarkt erste Quelle der Jobsuche: das Internet. Drei Viertel der Kandidaten suchen auf Online Jobbörsen wie mobileJob.com nach neuen Herausforderungen. Bei den Teilnehmern unter 30 Jahren sind es sogar 81 Prozent. 44 Prozent suchen zudem auf Karriere-Webseiten von Unternehmen. Nur noch 42 Prozent bemühen Printmedien. Interessant: Soziale Netzwerke wie Facebook sind deutlich auf dem Vormarsch, was Karrierethemen betrifft. 36 Prozent der Befragten suchen auch hier nach Jobs. Besonders hoch ist der Anteil der „Social-Jobsucher“ in der Gastronomie (49 Prozent), im Call Center Bereich (43 Prozent) und in der Logistik (45 Prozent).

Während Akademiker oft auch während der Arbeitszeit nach neuen Herausforderungen suchen, geben 76 Prozent der gewerblichen Kandidaten an, dass sie erst nach Feierabend aktiv werden. An einem Wochentag suchen indes 54 Prozent nach Jobs, 46 Prozent am Wochenende. Interessant die Abweichung bei den mobilen Nutzern, die ihr Smartphone zur Jobsuche einsetzen. 78 Prozent von ihnen suchen vornehmlich an Wochentagen.

„Wenn Arbeitsmarktexperten über den Fachkräftemangel in Deutschland diskutieren, wird vielfach vergessen, dass die meisten Arbeitgeber der Schuh vor allem im Blue Collar Bereich drückt. Um hier erfolgreich auf Mitarbeitersuche zu gehen, bedarf es Daten und Fakten rund um diese Kandidaten. Unsere Studie zeigt, dass der Blick auf die Karriere im außerakademischen Umfeld ein ganz eigener ist. Hier geht es um harte Argumente wie Gehalt, monetäre Netto-Zusatzleistungen oder konkrete Mitbestimmung. Arbeitgeber haben ihre Employer Brands aber oft hauptsächlich an den Bedürfnissen akademischer Kandidaten ausgerichtet. Sie sollten ihre Positionierung zielgruppengerecht anpassen, wenn sie zukünftig so knappe Arbeitskräfte wie Pflegekräfte, Call Center Agents oder Logistikmitarbeiter einstellen möchten“, sagt Steffen Manes, Geschäftsführer von mobileJob.com, gemäß dem jüngst erschienenen Ranking der Bewertungsplattform Jobbörsen-Kompass, der marktführende Recruitingkanal im Blue Collar Segment.

Für die Studie „Blue Collar Deutschland“ befragte das trendence Institut gemeinsam mit mobileJob.com 2.971 Beschäftigte, die dem außerakademischen Arbeitsmarkt zuzuordnen sind. Die Befragten waren zum Zeitpunkt der Befragung (Juni/Juli 2017) zwischen 16 und 65 Jahre alt. 84 Prozent von ihnen arbeiteten in Voll- und 16 Prozent in Teilzeit. 82 Prozent der Teilnehmer standen in einem unbefristeten Angestelltenverhältnis. Mit 78 Prozent ist der Anteil der männlichen Teilnehmer vergleichsweise hoch. Gesondert wurden die Berufsfelder Call Center, Chemie, Gastronomie, Gebäudemanagement, Handel, IT, Logistik, Maschinenbau, Öffentlicher Dienst, Pflege, Produktion, Sicherheit, Vertrieb, Werbung, Transport, verarbeitende Industrie sowie Versicherungswesen betrachtet.

mobilejob.com mit Sitz in Berlin ist die erste funktionierende Recruiting-Lösung für den gewerblichen Arbeitsmarkt. Dabei richtet sich die Lösung an Arbeitgeber, die Mitarbeiter von der Pflege- und Servicekraft über die Einzelhandelskauffrau bis hin zum Lageristen oder Call Center Agent suchen. Wie der Unternehmensname bereits vermuten lässt, bringt mobilejob.com den Bewerbungs- und Einstellungsprozess komplett auf mobile Endgeräte, vom verstaubten aber immer noch funktionstüchtigen Nokia-Handy über das Smartphone bis hin zum Tablet. Dabei bildet mobilejob.com gleich die komplette Bewerbung inklusive Expresslebenslauf und erstem Kontakt über mobile Endgeräte ab. mobilejob.com wurde 2014 von Steffen Manes und Kai Daniels gegründet und zählt derzeit mehr als 1.500 Arbeitgeber zu seinen Kunden.

trendence ist ein unabhängiges Beratungs- und Marktforschungsunternehmen für Employer Branding und Personalmarketing mit fast 20 Jahren Erfahrung. Aus unseren Studien kennen wir die Karrierepläne und Wunscharbeitgeber von drei Millionen jungen Bewerbern weltweit. Die Ergebnisse dieser Studien sind für Arbeitgeber Basis ihrer Entscheidungen im Employer Branding und Personalmarketing, indem sie detaillierte Informationen über potenzielle Bewerber liefern. Besondere Aufmerksamkeit erfahren die Rankings der beliebtesten Arbeitgeber, die Top 100. Sie dienen Arbeitgebern, Bewerbern und Medien gleichermaßen als Orientierung und Benchmark. trendence veröffentlicht außerdem Karriereratgeber für Schüler und Studierende, um ihnen die Berufsorientierung zu erleichtern.

Quelle: STAMMPLATZ Kommunikation, Foto: Eurogate




ITS-Weltkongress 2021 findet in Hamburg statt

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Die Freie und Hansestadt Hamburg ist als Sieger um die Ausrichtung des Weltkongresses im Jahr 2021 zum Thema Intelligente Verkehrssysteme und Services (ITS – „Intelligent Transport Sys­tems“) hervorgegangen.

Beim „Hamburg-Abend“ auf dem ITS-Weltkongress in Montreal (Kanada) verkündete der europäische Industrie- und Interessenverband ERTICO – ITS Europe zu­sammen mit Senator Frank Horch die Entscheidung eines internationalen ITS-Gremiums, dass die Hansestadt beim Wettbewerb von vier Städten die beste Bewerbung abgegeben hat. Gemeinsam mit dem Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur wird Hamburg Gastgeber des weltweit größten Kongresses in diesem Themenfeld vom 11. bis 15. Oktober 2021 im dann sanierten Congress Center Hamburg (CCH), den Messehallen und im Stadtgebiet auf ausgesuchten Straßen.

Mit der starken Unterstützung aus der strategischen Partnerschaft mit dem Volkswagen Konzern und mehr als 100 Unterstützungszusagen von Industrie, Forschung und Verbänden hatte die Bewerbung Hamburgs starken Rückenwind über die Stadtgrenzen hinaus aus der gesamten Branche. Hamburg möchte in den nächsten Jahren ein Test- und Erprobungsumfeld bieten, um gemeinsam mit Partnern aus Wirtschaft und Wissenschaft an dem Einsatz künftiger Technologien zu arbeiten. Dazu hatte es in den vergangenen Monaten weitere Kooperationsvereinbarungen mit den Unternehmen BMW, Daimler, Deutsche Bahn und HERE Technologies gegeben.

„Das ist eine große Chance für Hamburg, sich als weltoffener und leistungsstarker Wirtschaftsstandort zu präsentieren.“ Mit diesen Worte würdigt Angela Titzrath, Vorstandsvorsitzende der Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) die Entscheidung. Die HHLA hatte die Kandidatur der Freien und Hansestadt Hamburg im Vorfeld unterstützt und wird sich aktiv in die Branchenveranstaltung einbringen.

„Als einer der größten Arbeitgeber in Hamburg ist es unser Anspruch, Motor des digitalen Wandels im Hafen zu sein. Entsprechend wird sich die HHLA in vier Jahren als ein digital-innovativer Knotenpunkt auf der maritimen Seidenstraße auf dem ITS-Kongress präsentieren“, sagt Titzrath nach der Vergabe-Entscheidung .

Titzrath gehörte am 13. September 2017 zur von Hamburgs Erstem Bürgermeister Olaf Scholz angeführten Delegation, die sich in Brüssel um die Ausrichtung beworben hatte. „Wir sind am Erfahrungsaustausch und der Vernetzung mit Partnern in aller Welt interessiert und dafür bietet der ITS-Weltkongress eine hervorragende Plattform. Auf der Basis unserer Geschichte und Expertise werden wir uns mit eigenen innovativen Beiträgen in die Konferenz einbringen“, sagt Titzrath.

Der ITS-Weltkongress ist mit rund 10.000 Teilnehmern die größte Branchenveranstaltung im Bereich Intelligente Transportsysteme. Er findet jährlich statt – abwechselnd in Amerika, Asien und Europa. Der fünftägige Kongress beinhaltet eine große Fachmesse und einen Bereich für Fahrdemonstrationen.

Themenschwerpunkte beim Weltkongress 2021 werden unter anderem sein: Automatisiertes und vernetztes Fahren, Intelligente Logistik (u.a. „smartPORT“), Intelligente Infrastruktur (z.B. automa­tisierte Verkehrsmengenerfassung), Mobilitätsdienstleistungen (u.a. „On-Demand-Shuttles“ und auto­matisches Ticketing-System für den ÖPNV) und Intelligentes Parken.

Jacob Bangsgaard, CEO von ERTICO-ITS Europe: „Es ist uns eine Freude, öffentlich bekanntzugeben, dass Hamburg im Jahr 2021 die Gastgeberstadt für den 28. ITS-Weltkongress sein wird. Hamburgs außergewöhnliche Bewerbung stellte das Engagement heraus, mit dem die Stadt intelligente Mobili­tätslösungen ansteuert und dabei ihre ITS-Strategie umsetzt. Wir von ERTICO freuen uns auf eine fruchtbare Zusammenarbeit mit der Stadt und allen involvierten Partnern.“

Olaf Scholz, Erster Bürgermeister der Freien und Hansestadt Hamburg: „Wir freuen uns sehr über die Entscheidung und danken allen, die daran mitgearbeitet haben. Hamburg wird in den nächsten Jahren Deutschlands Modellstadt für urbane Mobilitäts- und Logistiklösungen. Der Einsatz von modernsten Technologien und breit gefächertem Know-how wird den Verkehr für die Bürgerinnen und Bürger effizienter, umweltfreundlicher und komfortabler machen.“

Frank Horch, Senator für Wirtschaft, Verkehr und Innovation: „Mit dem ITS-Weltkongress in unserer Stadt setzen wir Hamburg auf die Weltkarte für die Mobilität von Morgen. Dass wir den Zuschlag für die Ausrichtung des Kongresses bekommen haben, ist eine Bestätigung dafür, dass wir mit der im April 2016 verabschiedeten ITS-Strategie des Senats die richtigen Weichen gestellt haben.“

Harry Evers, Geschäftsführer von ITS Deutschland GmbH: „Hamburg bietet eine hervorragende Plattform zur Präsentation aller nationalen Projekte und Innovationen – die massive Unterstützung in der Bewerbungsphase aller nationalen und internationalen Partnerorganisationen demonstriert die hohe Motivation aller Beteiligten.“

Henrik Falk, Vorstandsvorsitzender der Hamburger Hochbahn AG: „Der Zuschlag wird den vielen Projekten für eine noch smartere Mobilität in Hamburg zusätzlichen Schwung verleihen. Wir haben nun die Chance, 2021 die mobile Welt zu begeistern.“

Hamburg hat im März dieses Jahres die Bewerbung um die Ausrichtung des Weltkongresses 2021 unter dem Motto „COS it’s Hamburg – City of Solutions“ eingereicht. Das Hamburg Convention Bureau GmbH und die Handelskammer Hamburg haben die Aktivitäten dazu maßgeblich unterstützt.

Der Weltkongress findet alle drei Jahre in Europa statt und gastiert in der Zwischenzeit in den Regionen Amerika und Asien. Über 10.000 Teilnehmer besuchen jedes Jahr das Konferenzprogramm und die begleitende Ausstellung, nehmen an Live-Demonstrationen teil und tauschen sich zu neuesten Entwicklungen im Themenfeld Intelligenter Transportsysteme und -dienste aus. Im kommenden Jahr findet der ITS-Weltkongress vom 17. bis 21. September 2018 in Kopenhagen statt.

Senator Horch hatte die Bewerbung Hamburgs um die Ausrichtung des Kongresses bereits im Oktober 2015 angekündigt. Der Senat hat im April 2016 die „ITS-Strategie für Hamburg“ beschlossen. Im September unterzeichnete Bundesverkehrsminister Dobrindt im Hamburger Rathaus eine Unterstützungsvereinbarung für die Hamburger Kandidatur.

Die Umsetzung der „ITS-Strategie für Hamburg“ erfolgt durch die Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation. Die laufenden ITS-Projekte der städtischen Behörden, Landesbetriebe und Gesellschaften werden vom Projektmanagement-Office koordiniert, das die Hamburger Hochbahn AG betreibt. Ansprechpartner für Unternehmen in diesem Themenfeld ist die Logistik-Initiative Hamburg, die auch ein Dialogforum für interessierte Unternehmen veranstaltet.

ERTICO – ITS Europe ist eine öffentlich-private Organisation für die Förderung, Entwicklung und Bereitstellung intelligenter Verkehrssysteme (ITS) in Europa. Ihr Ziel: Leben retten, die Umwelt schützen und möglichst kostengünstig Mobilität gewährleisten. Die Organisation wurde 1991 auf Initiative von 15 führenden Vertretern der europäischen Industrie gegründet. Heute verbindet ERTICO mit 120 Partnern Behörden, Industrie-Akteure, Infrastrukturbetreiber und -nutzer, nationale Verbände und andere Organisationen.

Informationen zur Bewerbung um den ITS-Weltkongress unter: www.its2021.hamburg

Quelle: Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation, Foto: Hamburg Messe und Congress




Zollinspektionen online sichtbar

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Mit  dem Service Inspectieportaal von Portbase, der Organisation hinter dem übergreifenden nationalen Port Community System, kann man online alle Importkontrollen einsehen, die unter Regie des Zolls in den niederländischen Häfen stattfinden.

Von der ersten Ankündigung bis zur Freigabe kann die Hafenwirtschaft die „eigene“ Ladung mitverfolgen. Mit dem neuen Service wissen alle beteiligten Parteien immer rechtzeitig, welche Importladung für eine Scankontrolle bzw. physische Überprüfung ausgesucht wird. Terminals können Container und andere Ladung schon vor der Ankunft in ihren Systemen blockieren. Eine Inspektion ist direkt bei der Ankunft möglich. Die Ladung kann anschließend der Logistikkette wieder rasch hinzugefügt werden.

Der Service Inspectieportaal wurde von Portbase entwickelt, in enger Zusammenarbeit mit dem Zoll, Terminals, Reedereien, Schiffsmaklern und Agenturen. Der Service ist im Internet verfügbar und zeigt die geplanten Kontrollen von Containern, Massengut- und Stückgutladung in allen niederländischen Häfen. Dies gilt sowohl für die Kontrollen des Zolls selbst als auch für die Inspektionen, die sie auf Anfrage der niederländischen Aufsichtsbehörde für Lebensmittel und Waren (Nederlandse Voedsel en Waren Autoriteit, NVWA) und der niederländischen Inspektion für Umwelt und Transport (Inspectie Leefomgeving en Transport, ILT) durchführen. Außer einer Echtzeitanzeige für die Mitverfolgung der Kontrollen bietet der Service Inspectieportaal zudem umfangreiche Optionen für Berichte, Recherchen und zur Suche.

Iwan van der Wolf, Managing Director von Portbase: „Inspectieportaal ist ein gutes Beispiel dafür, wie wir gemeinsam mit unserer Community daran arbeiten, die niederländischen Häfen zunehmend cleverer zu gestalten.”

Quelle und Foto: Port of Rotterdam




Potenziale der Start-up-Szene identifiziert

Prof. Dr.-Ing. Frank Fürstenberg

Die Logistik-Initiative Hamburg und die NORDAKADEMIE Graduate School haben im Rahmen der Masterprojekte ein gemeinsames Projekt zum Thema „Digital Hub Logistics Hamburg“ erfolgreich bearbeitet.

Kernaufgabe war es, den Ist-Zustand der logistischen Start-Up-Szene zu untersuchen und darauf aufbauend Handlungsstrategien und konkrete Maßnahmen zur Förderung logistischer Start-Ups in Hamburg herauszuarbeiten. Carmen Schmidt, Mitglied der Geschäftsführung der Logistik-Initiative, sowie der betreuende Dozent und Studiengangsleiter Logistik an der NORDAKADEMIE, Prof. Dr.-Ing. Frank Fürstenberg, zeigten sich sehr zufrieden mit den Untersuchungsergebnissen.

Als erfolgreichstes Digital Hub gilt das Silicon Valley mit seiner Kombination aus Gründern, Start-ups, großen Technologieunternehmen und herausragenden Forschungs- und Bildungseinrichtungen. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie hat zur Förderung digitaler Branchenhubs in Deutschland die Digital Hub Initiative gegründet. Mit Blick auf die fortschreitende Digitalisierung unserer Gesellschaft, die auch die Logistikbranche massiv verändern wird, soll mit zwei Digital Hub Logistics an den Standorten Hamburg und Dortmund ein Zeichen gesetzt werden.

Aufgrund der geografischen Lage und der guten Erreichbarkeit zu Wasser, über Straße, Schiene und Luft ist Hamburg ein herausragender logistischer Knotenpunkt im Welthandel und der bedeutendste Logistikstandort in Nordeuropa. Damit dies so bleibt, müssen Chancen und Herausforderungen der digitalen Transformation rechtzeitig erkannt und die mittelstandsgeprägte Logistikbranche dement­sprechend aufgestellt werden. Der Digital Hub Logistics in Hamburg soll hierzu einen Beitrag leisten.

Der Hamburger Hub soll Freiraum bieten für digitale Technologie- und Produktentwicklungen, neue Geschäftsmodelle sowie Workshops für Unternehmen und Gründer. Co-working Areas, Prototype Labs und MakerSpace sollen das innovative Test- und Investumfeld für die Logistikkonzepte der Zukunft liefern. Rund 30 Unternehmen haben bereits ihre Bereitschaft zur Mitarbeit und Unterstützung erklärt, damit Global Player, Mittelständler und vor allem auch Start-ups gemeinsam an innovativen digitalen Lösungen rund um die Logistik forschen und marktreife Produkte entwickeln können.

Die geplanten Aktivitätenfelder reichen von der Vernetzung von Logistikunternehmen, IT-Branche, Forschung und Wissenschaft, Start-ups und Politikern über Schulung- und Trainingsprogramme für Innovatoren bis hin zu Aufbau von Experimentier- und Testräumen für Prototypen und neue Produkte.

Das Projektteam, bestehend aus acht Masterstudierenden der NORDAKADEMIE Graduate School, führte eine Online-Befragung sowie 15 Experteninterviews durch, um die Bedürfnisse von Logistik-Start-Ups sowie die Position Hamburgs als Gründungsstandort im nationalen und internationalen Vergleich zu bestimmen. In dem Zusammenhang wurden auch ausgewählte deutsche und europäische Städte und Regionen mit bereits relativ hoher logistischer Start-Up Aktivität näher betrachtet und Verbesserungspotenziale für Hamburg abgeleitet. In einer anschließenden SWOT-Analyse wurden dann die internen und gegenwartsbezogenen Stärken und Schwächen der Stadt Hamburg als Logistikstandort den externen und zukunftsorientierten Chancen und Bedrohungen gegenübergestellt. Daraus ergaben sich 89 mögliche Strategien für die Positionierung Hamburgs als weltweit führender Logistik- und Start-up-Standort. Aus diesen wurden zwölf Strategien ausgewählt, die aus Sicht des Projektteams einerseits durch die Logistik-Initiative Hamburg umsetzbar sind und andererseits Erfolge bzgl. der Zielsetzung versprechen. Abschließend wurden die ausgewählten Strategien durch das Team mit konkreten Handlungsempfehlungen unterlegt.

Prof. Fürstenberg lobt das Vorgehen der Studierenden und deren Ergebnisse: „Das Projektteam hat die sehr umfangreiche, durchaus komplexe Projektaufgabe sehr eigenständig und äußerst strukturiert bearbeitet. Ich freue mich, dass wir mit den erzielten Ergebnissen die Logistik-Initiative unterstützen und damit einen kleinen Betrag zur Stärkung des Logistikstandorts Hamburg leisten können.“

Auch die Geschäftsführerin der Logistik-Initiative Hamburg, Carmen Schmidt, ist mit den Ergebnissen sehr zufrieden: „In der gesamten Projektphase habe ich die Studierenden als sehr professionell, strukturiert und lösungsorientiert erlebt. Die zahlreichen Ideen und Ansätze werden wir in der Zukunft gut nutzen können, um die Attraktivität des Digital Hubs Logistics und damit auch die des Logistikstandortes Metropolregion Hamburg zu steigern.“

Neben der Analyse des gegenwärtigen Zustands des Logistikstandorts Hamburg arbeitete die Projektgruppe zahlreiche konkrete Handlungsempfehlungen aus. Einfach umsetzbar wäre laut Projektgruppe bspw. ein „Studenten – Start-up Speed Dating“, bei dem sich interessierte Studenten und potenzielle Arbeitgeber (oder Inspirationsquellen) kennen lernen können. Sehr hilfreich für Start-ups sei auch eine Beratung in produkt- oder patentrechtlichen Fragen oder bei Problemen mit der Finanzierung, die im oder durch das Digital Hub organisiert würde. Beim Streben nach den besten Fachkräften möglicherweise ein starkes Argument pro Hamburg ist eine Ausweitung des Konzepts Digital Hub Logistics zu einem Digital Campus Logistics, wo Work, Life und Social Spaces in einen Digital Hub integriert werden. Diese können den Start-ups sowie ihren Mitarbeitern zu attraktiven Konditionen zur Verfügung gestellt werden. Die Studierenden machten aber auch deutlich, dass die genannten Maßnahmen jedoch nur Erfolgsaussichten haben werden, wenn die Positionierung, die Produkte und der Absatz der Logistik Start-ups intensiv gefördert werden – nur so kann zu starkem internationalem Wettbewerb der Jungunternehmen aufgeschlossen werden.

Quelle und Foto: Logistik-Initiative Hamburg e.V.




Mosel-Express verdoppelt seine Frequenz

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Das deutsche Unternehmen AM Zehnhoff-Söns hat seinen wöchentlichen Schienenpendeldienst zwischen Rotterdam und Trier verdoppelt. Inzwischen fährt der Express sowohl am Sonntag als auch am Mittwoch in Rotterdam ab. Einen Tag danach ist der Zug in der ältesten Stadt Deutschlands.

„Die Nachfrage nach dem Schienentransport ist stark im Aufwind“, äußert sich Felix Zocher, Manager Business Development & Sales des Unternehmens AM Zehnhoff-Söns. „Wir transportieren viele Güter für die Automobilbranche und andere Fertigungsindustrien, wobei jedoch ebenfalls eine Menge Produkte für den Pflegesektor und auch Wein mitgenommen werden.“ Letztgenanntes ist auch nicht ungewöhnlich. Trier ist nämlich das Zentrum des deutschen Weinhandels.

**Multimodales Terminal in Trier
**Die Gesamtkapazität des Zuges Mosel-Express beläuft sich auf 100 TEU pro Fahrt. Der Containerzug pendelt zwischen den RWG- und ECT-Delta-Terminals auf der Rotterdamer Maasvlakte und dem multimodalen Terminal in Trier. „Wir freuen uns sehr darüber, dass die Firma AM Zehnhoff-Söns beschlossen hat, die Frequenz zu erhöhen“, sagt Matthijs van Doorn, Manager Logistics des Hafenbetriebs Rotterdam. „Hierdurch wird das Schienenprodukt von und nach Rotterdam weiter verstärkt und wird das Band zwischen beiden Regionen noch besser.“

Quelle und Foto: Am Zehnhoff Söns




Keimzelle für Logistik-Innovationen

Duisburger Hafen AG (duisport) hat die Innovationsplattform Logistik „startport“ gegründet. Startup-Unternehmen wird auf einer Gesamtfläche von 550 Quadratmetern im kreativen Umfeld der Werhahnmühle am Duisburger Innenhafen die Möglichkeit gegeben, innovative logistische Lösungen zu entwickeln.

„Der Duisburger Hafen als führende Drehscheibe Zentraleuropas und viele Unternehmen in der Region stehen vor großen Herausforderungen, ihre Logistik permanent zu optimieren. Industrie und Logistik müssen dabei bestmöglich vernetzt werden. Die Ideen junger Startups können uns hierbei helfen“, sagte duisports Vorstandsvorsitzender Erich Staake bei der heutigen startport-Eröffnung unter Anwesenheit von NRW-Wirtschafts- und Digitalminister Andreas Pinkwart.

Interessierte Firmengründer können sich ab sofort über die Webseite www.startport.net für einen Platz im startport-Programm bewerben. Bei erfolgreicher Aufnahme können die Startups ein Jahr lang die Infrastruktur und die Workshops von startport kostenfrei nutzen und ihre Ideen zu einem Geschäftsmodell weiterentwickeln.

Nach Ablauf des Jahres besteht für duisport und seine Exklusiv-Partner Klöckner & Co, Evonik und Initiativkreis Ruhr die Möglichkeit zur Investition in die Startups. Die Partner sind Mitglied im Beirat der startport GmbH und entscheiden bei der Übernahme von Startups in das Programm mit. Überdies können duisport und die Exklusivpartner eigene Projektteams zu Innovationsthemen rund um die Logistik in die Räumlichkeiten des startports entsenden.

Neben den Exklusivpartnern unterstützen beispielsweise die Universität Duisburg-Essen, die Hochschule Rhein-Waal, die Deutsche Bank, das Fraunhofer Institut sowie Roland Berger das Projekt. Diese bieten im startport Workshops zu Digitalisierungsthemen für die Startups und die anderen Partner der Innovationsplattform an. „startport wird durch das Zusammentreffen von Jungunternehmen, Praktikern aus der Wirtschaft und Wissenschaft zu einem lebendigen Ort des Austausches und der Kreativität. Dort entsteht eine Keimzelle für Innovationen in der Logistik“, so Erich Staake.

Ein erstes Jungunternehmen, das innovative Software zur Optimierung von Kransteuerungen und Lagerstrategien in Containerterminals entwickelt hat, ist bereits in das startport-Programm aufgenommen worden.

Nordrhein-Westfalens Wirtschafts- und Digitalminister Andreas Pinkwart sagte: „Die Logistik ist hierzulande der drittgrößte Wirtschaftsbereich nach Handel und Automobilindustrie. Auf dem Weg zur Logistik 4.0 begrüßen wir das Engagement schlagkräftiger Partner für den startport. Durch die neue Innovationsplattform im weltweit größten Binnenhafen wird der Gründerstandort NRW weiter gestärkt. Viel Erfolg wünschen wir den Start-ups, die zukünftig durch Digitalisierung, Automatisierung und moderne Verkehrskonzepte die Logistikkette intelligenter machen werden.“

Quelle und Foto: duisport, krischerfotografie, v.l.: Erich Staake, Vorstandsvorsitzender der Duisburger Hafen AG, und Nordrhein-Westfalens Wirtschafts- und Digitalminister Andreas Pinkwart enthüllten gemeinsam bei der Eröffnung des startport-Office das Logo der startport GmbH l