150 Jahre im Dienst der maritimen Wirtschaft

Elbeforum 14.09.

Drei Firmen der SCHRAMM group feiern in dieser Woche in Brunsbüttel gemeinsam ihre Jubiläen: Die Schleppreederei Hans Schramm & Sohn Schleppschifffahrt wird 90 Jahre alt, die Brunsbüttel Ports GmbH – vormals Hafengesellschaft Brunsbüttel – feiert runde 50 Jahre Elbehafen, und die maritimen Ingenieure von NavConsult sind schon 10 Jahre mit ihren innovativen Ideen erfolgreich.

Die SCHRAMM group ist ein inhabergeführter, strategischer Verbund aus spezialisierten Einzelunternehmen, die gemeinsam alle wichtigen Facetten der maritimen Wirtschaft abdecken: Schleppschifffahrt, Hafenbetrieb, Transportlogistik und maritimes Engineering – in diesen Bereichen bietet jedes einzelne Unternehmen der Schramm Gruppe zuverlässigen, kundenorientierten, flexiblen Service und baut auf langjährige Erfahrungen und gewachsene Kundenbeziehungen.

Drei Unternehmen der Firmengruppe feierten am Donnerstag gemeinsam mit Kunden und Geschäftspartnern im Elbeforum Brunsbüttel das besondere „150 Jahre“-Jubiläum.

Schifffahrt und Hafenbetrieb haben in Deutschland eine lange Tradition. Seit 1926 ist die Hans Schramm & Sohn Schleppschifffahrt GmbH & Co. KG ein Teil dieser maritimen Dienstleistungsbranche. Gegründet als kleiner Festmacherbetrieb, steht das Unternehmen heute für ein umfassendes Leistungsportfolio und eine sehr gut ausgestattete Flotte. Das Portfolio umfasst unter anderem auch die Bereiche Bergung und Ölbekämpfung. Als Teil der Schramm Gruppe kann auf ein eingespieltes, bedarfsgerechtes Netzwerk von Spezialisten zur Bewältigung komplexer Aufgaben zurückgegriffen werden.

Die Hafenlogistiker der Brunsbüttel Ports GmbH – vormals Hafengesellschaft Brunsbüttel mbH – sind die Experten in den Bereichen Umschlag, Lagerung, Transitverladung sowie in der Projektlogistik. Im Elbehafen Brunsbüttel wurde vor rund 50 Jahren das erste Schiff gelöscht. Der Elbehafen ist heute ein Universalhafen mit ausgeprägter Kundenorientierung und logistischer Kompetenz. Mit der logistisch günstigen Lage an der Unterelbe und am Nord-Ostsee-Kanal bietet der Elbehafen direkten Zugang zu Nord- und Ostsee und räumliche Nähe zu Hamburg. Der Hafen verfügt über einen trimodalen Terminalanschluss, wodurch optimale Transportverbindungen mit den Verkehrsträgern LKW, Bahn, Seeschiff und Binnenschiff gewährleistet sind und bietet somit ideale Voraussetzungen für die Funktion als Logistikdrehscheibe.

Das Planungs-, Beratungs- und Ingenieurbüro NavConsult bietet umfassendes und praxisorientiertes maritimes Know-how aus einer Hand. Seit nunmehr 10 Jahren erbringt NavConsult hochspezialisierte, individuelle Beratungsleistungen. Mit Schwerpunkt bei der Entwicklung von Schleppern, Pontons und Spezialschiffen im Bereich Offshore geht das Leistungsspektrum weit über den Schiffbau hinaus.

Der geschäftsführende Gesellschafter Hans Helmut Schramm und Geschäftsführer Frank Schnabel sind stolz auf die Erfolgsgeschichte, die die Schramm Gruppe bisher gemeinsam geschrieben hat. Sie haben für das „150er“-Jubiläum für alle Beteiligten etwas ganz Besonderes organisiert:

Am Donnerstag waren mehr als 300 Kunden und Geschäftspartner zu Gast und ließen im Elbeforum Brunsbüttel die Firmen-Historie noch einmal aufleben. Im Foyer konnte man die Firmengeschichte in Bildern und Exponaten betrachten. Nach einem Begrüßungsempfang begann das Programm im großen Saal mit freundlichen Grußworten, gefolgt von gutem Essen und Trinken. Das Improvisations- und Unternehmenstheater „Die Spieler“ aus Hamburg setzte die Firmengeschichte spielerisch mit viel Humor in Szene. Als weiteres Highlight begeisterte ein Lichtkünstler die Gäste, als bei atmosphärischer Musik erst nach und nach erkennbare „Schramm“-Szenen mit Licht auf einer großen Leinwand entstanden. Nach diesem emotionalen Übergang wurde auf der Bühne eine Hafenbar präsentiert, an der bei guten Gesprächen gemeinsam weitergefeiert wurde. „Unsere Kunden und Geschäftspartner ermöglichen unsere positive Entwicklung und dieses Jubiläum. Wir hoffen, unseren Gästen ein paar unvergessliche Stunden bereitet zu haben“, freut sich Hans Helmut Schramm.

Am Samstag wurde dann noch einmal mit allen Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen der SCHRAMM group und ihren Partnern und Partnerinnen im Elbeforum das Jubiläum gefeiert. Frank Schnabel betont: „Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter leisten sehr viel, um unseren hohen Standard zu erfüllen; nun bedanken wir uns und freuen uns auf die gemeinsame Feier.“

Und die Erfolgsgeschichte soll natürlich weitergehen. Nachdem im März 2017 mit der Übernahme dreier Häfen und drei weiterer Logistikstandorte in Schweden der Schritt ins Ausland erfolgte, konnte nun auch die Anzahl der Logistikstandorte in Hamburg um zwei erweitert werden. Somit ist alleine die Hafensparte der SCHAMM group inzwischen an insgesamt 15 Hafenstandorten und Terminals in Norddeutschland und Schweden aktiv.

Die SCHRAMM group beschäftigt heute ca. 400 Mitarbeiter/innen, und es werden kontinuierlich neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eingestellt. Die beiden Geschäftsführer fassen abschließend zusammen: „Die Firmengruppe agiert als internationaler Konzern und ist dennoch bodenständig geblieben. Bei uns gilt ein Handschlag immer noch, und wir setzen vor allem auf Vertrauen und Zuverlässigkeit.“

Das Jubiläum wurde zum Anlass genommen, gemeinsam mit der renommierten Historikergenossenschaft Hamburg eine Chronik zur Firmenhistorie zu erstellen, die in Kürze erscheinen und hoffentlich den Lesern viel Freude bereiten wird!

Quelle und Foto: Schramm group




Logistikachse NRW – Skandinavien

Luftaufnahme Seehafen Rostock 2015 Foto: rostock port/ nordlicht

Die Logistikachse NRW – Skandinavien beleuchten auf dem kommenden spc-Themenabend am Donnerstag, 21. September, hochrangige Vertreter der führenden Reedereien Scandlines und TT-Line zusammen mit dem Hafen Rostock in Neuss.

Auf Einladung des ShortSeaShipping Inland Waterway Promotion Center (SPC) werden die Referenten unter anderem das aktuelle Serviceangebot beschreiben und über die künftigen Entwicklungen in den Skandinavischen Ländern berichtet.

Die Gäste werden ab 17 Uhr in der Pegelbar Neuss, Am Zollhafen erwartet. Nach einer Begrüßung durch Markus Nölke, Geschäftsführer des spc, gegen 18 Uhr wird Daniel Hosseus, Hauptgeschäftsführer ZDS | Zentralverband der deutschen Seehafenbetriebe e. V. – in einem Grußwort die Bedeutung der deutschen Seehäfen darstellen. Auf jeweils unterschiedliche Aspekte der Logistikachse NRW – Skandinavien geht anschließend unter dem Titel „Der Hafen Rostock – Verkehrsdrehscheibe an der südlichen Ostsee“, Uwe Bäßgen, Abteilungsleiter Hafenlogistik der Rostock Port GmbH ein, während Gerald Lefold, Vice President Freight Sales Scandlines Deutschland GmbH „Nachhaltige Konzepte für die schnellsten Fährverbindungen nach Skandinavien“ vorstellt. Wie man „Auf direktem Weg nach Schweden“ kommt verrät im Abschluss Björn Saschenbrecker, Head of Freight Continent TT-Line GmbH & Co. KG. Sicherlich mehr als genug Gesprächsstoff für das anschließende Networking & BBQ.

Die Teilnahme ist kostenlos, eine Anmeldung unter http://www.shortseashipping.de/de/termine/termin-detail.php?id=1796 möglich.

Quelle: spc, Foto:  rostock port/ nordlicht




Logistik in Hamburg: Zukunftsfähig und innovativ

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Der von der Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation und der Logistik-Initiative Hamburg initiierte Digital Hub Logistics Hamburg ist der neue, zentrale Innovationsstandort in der internationalen Logistikmetropole an der Elbe.

Er stellt den digitalisierten Waren- und Güterverkehr, die Intralogistik und intelligente Logistiksysteme in den Mittelpunkt seiner Aktivitäten. Gründer, KMUs, Wissenschaft und Forschung, Großunternehmen, Kapitalgeber sowie Politik und Verwaltung werden an einem Ort zusammengebracht um die digitale Transformation der Logistikbranche voranzutreiben.

Der Digital Hub fördert mit seinen Gesellschaftern und Kooperationspartnern die digitale Transformation der Logistik zu Lande, zu Wasser und in der Luft. Damit wird die Spitzenposition des Logistikstandortes Hamburg im Wettbewerb internationaler Wirtschaftszentren gestärkt und die Stadt als Sitz digitaler Logistikanbieter und Problemlösungskompetenz etabliert. Der Hub ist eingebettet in die Digital Hub Initiative des Bundesministeriums für Wirtschaft, Technologie und Energie und des Digitalverbandes Bitkom mit bundesweit 12 Hubs. Senator Frank Horch: „Im Zeitalter der Digitalisierung und in einem Umfeld, das vermehrt auch von Startups bearbeitet wird, ist Geschwindigkeit ungemein wichtig. Unser Ziel ist es, dass der Hub zukünftig Innovationsprozesse beschleunigt und die digitale Transformation der beteiligten Partner aus Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft vorantreibt.“

Der Hub vernetzt Großunternehmen, Mittelstand und Startups, Wissenschaft, Forschung und Venture Capital sowie Politik und Verwaltung. Die Initiierung interdisziplinärer Kooperationen, das Angebot unabhängiger und übergreifender Testfelder und die Förderung von Leuchtturmprojekten mit internationaler Strahlkraft sind Hauptaufgabenfelder.

Der Digital Hub Logistics soll auch eine Plattform für bestehende Projekte bieten. So positioniert sich Hamburg derzeit im Rahmen der ITS-Strategie des Senats als Modellstadt für moderne urbane Mobilitäts- und City-Logistik-Lösungen. Hamburg wird mit der Umsetzung der ITS-Strategie den Verkehr für die Bürgerinnen und Bürger der Stadt einfacher, sicherer, verlässlicher, effizienter und umweltfreundlicher machen. Der Hub kann dabei eine Plattform bieten, um Partner aus der Wirtschaft und der Forschung zusammenzubringen, um auch im Bereich ITS  neue Produkte und Dienstleistungen in Hamburg zu testen.

Prof. Peer Witten, Vorsitzender Der Logistik-Initiative Hamburg e.V. sieht große Chancen im neuen Digital Hub Logistics: „Die Digitale Transformation hat die Logistik längst erfasst. Die Einrichtung einer Location physischer Begegnung von Wirtschaft, Start-ups, Wissenschaft, Beratung und Venture Capital Gebern ist der inspirierende, kreative Impuls, den unsere mittelständisch, von geringen Margen geprägte Branche benötigt, um diese Herausforderung zu meistern. Und wo wäre diese Location besser positioniert als in der europäischen Logistikmetropole Hamburg.“

Zu den Gründungspartnern gehören DAKOSY, DVV Media Group, EY, HHLA, Lufthansa Industry Solutions, MAN und MSC Germany sowie als Kooperationspartner die Fraunhofer-Institute CML, IFF und IML, HPA und die KLU. Der Hub unterstützt zudem die Startups CHAINSTEP (Hamburg), DemoGate (Hamburg), FreightHub (Berlin/Hamburg), M-TRIBES (Hamburg) und NautilusLog (Hamburg). Weitere Partner und Startups werden in den kommenden Wochen folgen.

Dipl. Inf. Hubert Hoffmann, CIO/COD von MSC: „Wir machen mit, weil das Maritime Digital Hub Hamburg attraktiv macht und weil auch Old Economy smarte Startup Gedanken hat, wie z.B. das MSC Cloud B/L. Ich bin davon überzeugt, dass durch das Hamburger Tor zur Welt eine digitale Brise in die Maritime Wirtschaft wehen kann.“

Otto Klemke vom Startup NautilusLog: „Der Digital Hub Logistics Hamburg kommt für uns genau zum richtigen Zeitpunkt, da er uns mit den Akteuren für unsere NautilusLog-App, dem digitalen Logbuch für die Schifffahrt, vernetzt und uns gemeinsam voranbringt. Zugeschnitten auf die Bedürfnisse der maritimen Wirtschaft digitalisieren wir die Schifffahrt.

Dr. Jan C. Rode Projektleitung „Innovationsforum Blockchain“, Chainstep GmbH: „Der Digital Hub Logistics bietet für CHAINSTEP wichtige Möglichkeiten der Vernetzung zu etablierten Unternehmen, Startups und Hochschulen. Wir bringen Blockchain in die Realwirtschaft und haben schon gleich nach Start im August erste wertvolle Impulse und Kontakte gewonnen.“

Bernd Appel, Geschäftsführer Lufthansa Industry Solutions: „Innovationen brauchen Freiräume und Mut zum Risiko. Mit dem Digital Hub haben wir jetzt den passenden Ort, gemeinsam neue Lösungen für die Logistikbranche zu schaffen. Nutzen wir die Chancen, die er uns bietet!“

Hintergrund:
Zahlreiche Unternehmen der Logistikbranche in der Metropolregion packen die Digitalisierung aktiv an: Sie haben die Entscheidung zur Transformation von Produkten und Dienstleistungen getroffen, ihr Management um digitale Innovatoren erweitert und öffnen sich für die Zusammenarbeit mit unkonventionell denkenden Startups zur Entwicklung neuer Geschäftsmodelle. Die Entwicklung ist unumkehrbar und Grundvoraussetzung für die digitale Transformation der Logistik.

So wichtig das Engagement jeder einzelnen Organisation in der Welt von Waren und Gütern ist, so entscheidend ist für den Senat die Koordination und Moderation der hoffnungsvollen Aktivitäten in der Freien und Hansestadt und in der Metropolregion Hamburg. Der Digital Hub Logistics Hamburg vereint unter dem Motto “Collaborate & Innovate” Marktführer, Mittelständler und Startups an einem Ort mit einer Zielsetzung: der digitalen Transformation der Logistik in Hamburg.

Mit den fünf Mehrwerten “Neue Produkte”, “Neues Geschäft”, “Neues Denken”, Neue Mitarbeiter” und “Neues Image” begleitet der Digital Hub Logistics Hamburg zusammen mit erfahrenen Partnern den Lifecycle von kurzfristigen Möglichkeiten über längerfristige Veränderungen bis zu grundlegenden Erneuerungen. Dies ermöglicht der Hub mit den abgestimmten Leitaktivitäten “Technologieentwicklung”, “Innovationsmanagement”, “Startupförderung”, “Weiterbildung” und “Kommunikation”.

Der Digital Hub Logistics Hamburg wird finanziert durch Partnerschaften, Projekte und Sponsorships, Vermietung und Dienstleistungen sowie durch nationale und internationale Fördermittel. Er hat am 1. August d. J. mit dem Onboarding erster Partner aus Logistikbranche und Startupszene seine Arbeit aufgenommen. Der Senat ist stolz, den Hub innerhalb von nur sechs Monaten nach dem ersten Treffen Hamburger Stakeholder offiziell eröffnen zu können.

Quelle: Digital Hub Logistics Hamburg und Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation, Foto: HHM Lindner




PortXL2018 beginnt Suche nach Start-ups

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Hafenbezogene Start-ups aufgepasst! Das Rotterdamer Hafen-Beschleunigungsprogramm PortXL sucht Start-up-Unternehmen für das Programm 2018. Die Anmeldung ist ab sofort möglich. PortXL wählt die aussichtsreichsten Kleinunternehmen und bietet ihnen 100 Tage lang intensives Coaching, um ihren Konzepten einen guten Start zu ermöglichen.

Rotterdam ist ein attraktiver Standort für innovative Ideen und Konzepte. Das Ziel, der am besten durchdachte Hafen der Welt zu sein, hat hier hohe Priorität. Entsprechend wurde 2015 PortXL ins Leben gerufen, das einzige Start-up-Beschleunigungsprogramm, das speziell auf Häfen ausgerichtet ist. Im Rahmen des Programms bieten über 180 Mentoren sowie sehr engagierte Partner (Van Oord, Hafenbetrieb Rotterdam, EY, Erasmus Centre for Entrepreneurship, Vopak, Damen, Uniper, First Dutch, Rabobank, Boskalis, InnovationQuarter, Thales, die Stadt Rotterdam und Rotterdam The Hague Airport) Start-ups die Möglichkeit, mit ihren Technologien ein höheres Niveau zu erreichen. Die ersten zwei Programme waren sehr erfolgreich. Von den zehn teilnehmenden Start-up-Unternehmen von PortXL2017 haben neun während des Programms einen Kundenvertrag unterzeichnet.

PortXL sucht weltweit hafenbezogene Start-up-Unternehmen. Das Beschleunigungsprogramm konzentriert sich dabei auf Start-ups mit disruptiven, ausbaufähigen Geschäftsideen, die innerhalb eines Jahres auf den Markt gebracht werden können. Bei dieser dritten Programmausgabe stehen Herausforderungen, die den Hafen gegenwärtig beeinflussen, wie zum Beispiel Cyber-Sicherheit, Windenergie, Digitalisierung, Blockchain-Technologie und autonome Fahrtsteuerung im Mittelpunkt.

Möchten Sie teilnehmen? Anmelden kann man sich hier

Quelle und Grafik: Port of Rotterdam




Hafentag im Zeichen der Offshore-Windenergie

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Zum 27. Mal trafen sich mehr als 300 Teilnehmer aus Wirtschaft, Politik und Verwaltung zum Niedersächsischen Hafentag. In einem Resümee der vergangenen fünf Jahre Hafenpolitik verwies Wirtschaftsminister Olaf Lies auf zahlreiche Projekte, die die Marktposition der niedersächsischen Seehäfen stark verbessert haben.

„Die aktuellen Umschlagsteigerungen von acht Prozent im ersten Halbjahr 2017 bestätigen, dass wir mit unseren gezielten Investitionen in den Ausbau unserer Häfen erfolgreich sind. Diesen Weg werden wir fortsetzen und damit auch künftig die Wettbewerbsfähigkeit aller Standorte stärken“, betonte Lies.

Mehr als 300 Gäste aus Wirtschaft, Politik und Verwaltung konnte Inke Onnen-Lübben, Geschäftsführerin der Hafenmarketinggesellschaft Seaports of Niedersachsen GmbH zur 27. Auflage des Niedersächsischen Hafentags begrüßen, der heute in Cuxhaven stattfand. Traditionell werden zum Hafentag die aktuellen Entwicklungen in Niedersachsens Seehäfen diskutiert – in diesem Jahr mit einem besonderen Fokus auf die Offshore-Windenergie. Cuxhaven, das sich in den letzten Jahren zu einem der wichtigsten Offshore-Basishäfen in Europa entwickelt hat, bot als Austragungsort die richtige Kulisse, um die Rolle der niedersächsischen Seehäfen bei der Offshore-Logistik zu diskutieren. „Unsere Seehäfen in Niedersachsen sind auf unterschiedliche Weise mit Offshore befasst – sei es durch Verladungen von Offshore-Komponenten, Ver- und Entsorgungsservices für die Windparks auf hoher See per Schiff und Helikopter, die Ausrüstung von Errichterschiffen, Seekabel-Logistik, aber natürlich auch durch Produktion von Komponenten oder mit Forschungs- und Ausbildungseinrichtungen, die sich mit dem Thema Wind befassen“, so Onnen-Lübben während ihrer Eröffnungsrede. Auch in den weiteren Geschäftsbereichen seien Niedersachsens Seehäfen sehr gut aufgestellt, angesichts der prognostizierten Umschlagszuwächse in den kommenden Jahren müsse aber weiterhin in den bedarfsgerechten Erhalt und Ausbau der Hafeninfrastrukturen und Hinterlandanbindungen investiert werden. Auch die dringend notwendigen Fahrrinnenanpassungen von Ems und Weser müssten stringent weiter vorangetrieben werden.

Dr. Ulrich Getsch, Oberbürgermeister des gastgebenden Standorts Cuxhaven, verwies in seinem Grußwort auf die hohe wirtschaftliche Bedeutung des Tiefwasserhafen Cuxhaven, der sich u.a. durch die Nähe zum Nord-Ostsee-Kanal auszeichne und als optimaler Ausgangspunkt für Short-Sea-Verkehre Bekanntheit erreicht habe. Geschichtlich und auch zukunftsweisend sei die Hafenwirtschaft für Cuxhaven identitätsstiftend. Auch profitiere Cuxhaven von den Entwicklungen rund um das Thema Neue Energien: „Im Verlauf der vergangenen Jahre hat sich der Cuxhavener Hafen um einen bedeutenden neuen Wirtschaftszweig erweitert: der Offshore-Windenergie. In kürzester Zeit ist hier mit dem ´Deutschen Offshore-Industrie-Zentrum Cuxhaven` eine einzigartige Infrastruktur entstanden, um Offshore-Windenergieanlagen mit allen erforderlichen Komponenten zu bauen, umzuschlagen und zu verschiffen“, so Getsch. Erfreuliches gebe es auch über die Entwicklung des Alten Fischereihafens zu berichten: Kürzlich wurde der städtebauliche Vertrag zwischen der Stadt Cuxhaven und der Alter Fischereihafen Cuxhaven GmbH unterschrieben. Nun solle Cuxhavens seeseitiges „Entree“ mit einer breiten Bürgerbeteiligung und einem städtebaulichen Ideenwettbewerb mit Leben gefüllt werden. Neben der Hafenentwicklung ist dieser Prozess eine der bedeutsamsten Entwicklungen in der Stadt seit Jahrzehnten. Das gesamte Hafengebiet sei schon immer auch für den Tourismus bedeutungsvoll: „Die Zahlen aus dem letzten Jahr sprechen für sich: Rund 3,6 Millionen Übernachtungen sowie 500.000 Tagesgäste kamen in unser schönes Nordseeheilbad. Der Hafen und maritime Flair gehören einfach zu Cuxhaven“, ergänzte Getsch.

Niedersachsens Wirtschaftsminister Olaf Lies zeigte sich überaus zufrieden mit der Entwicklung Cuxhavens als Basishafen der Offshore-Windenergie: „Durch weitere Liegeplätze mit direktem Anschluss an Gewerbe- und Logistikflächen hat sich das Deutsche Offshore-Industrie-Zentrum in Cuxhaven zum herausragenden Standort im Bereich Windenergie entwickelt. Dieses klare Bekenntnis zur Energiewende und das Engagement beim Ausbau der Erneuerbaren Energien schaffen bei Unternehmen das notwendige Vertrauen für Investitionen. Dies belegen einerseits die zahlreichen Ansiedlungen von Firmen der Windenergiebranche, andererseits hat Cuxhaven seine Marktposition als Importstandort für Windkraftanlagen stark ausgebaut.“ Minister Lies kündigte an, dass jetzt mit der Fertigstellung des Liegeplatzes 9.1 begonnen wird.

Eine Podiumsdiskussion unter Leitung von Jan Rispens, Geschäftsführer der Erneuerbare Energien Clusteragentur GmbH, widmete sich dann intensiv dem Thema Offshore-Windenergie. Die Branche beschäftigen insbesondere politische Fragestellungen wie die aktuell bestehende Deckelung der Ausbauziele von 15 GW bis 2030. Ob sich diese mit dem absehbar höheren Strombedarf in Deutschland aufgrund von Sektorenkopplung für Mobilität und Wärmeversorgung vereinbaren lässt und welche Chancen und Herausforderungen sich in den kommenden Jahren hieraus für die niedersächsischen Seehäfen ergeben könnten, diskutierten Wirtschaftsminister Olaf Lies, Irina Lucke (EWE Offshore Service & Solutions GmbH), Dr. Carsten-Sünnke Berendsen (Siemens Wind Power GmbH & Co. KG), Karsten Dirks (Arbeitsgemeinschaft Niedersächsische Seehäfen) und Peter Zint (Hafenwirtschaftsgemeinschaft Cuxhaven e.V.). Die Teilnehmer waren sich einig darüber, dass die Energiewende in Deutschland nur mit einem starken Offshore-Anteil zu stemmen sei. Mit einem Stromertrag von mehr als 4.000 Volllaststunden pro Jahr stelle Offshore-Wind eine grundlastfähige, CO2-freie Energiequelle dar. Die kürzlich durchgeführten Ausschreibungen von Windparks hätten mehrere Angebote ergeben, in denen Projektentwickler auf eine komplette Refinanzierung ihres Investments über Strommarkterlöse ohne zusätzliche staatliche Zuschüsse setzen. Dies beweise, dass auch die Kosten für Offshore-Windenergie mittlerweile mehr als wettbewerbsfähig seien. Die Deckelung der Ausbauziele wurde daher seitens der Diskussionsteilnehmer als nicht mehr zeitgemäß eingeschätzt.
Für einen weiteren Ausbau der Offshore-Windenergie stünden die niedersächsischen Seehäfen mit umfangreichen Logistik- und Serviceangeboten bereit. Die Häfen in Niedersachsen seien bereits in die Errichtung zahlreicher Windpark-Projekte auf hoher See eingebunden, zudem sind sie Schnittstellen für Betrieb und Wartung der Offshore-Parks. Gewappnet sei man auch für das absehbare Größenwachstum der Anlagen und den damit einhergehenden Bedarfen an schwerlastfähigen Hafenflächen, die das Land Niedersachsen in den vergangenen Jahren gezielt entwickelt hat.

Quelle und Foto: Seaports of Niedersachsen, v.l.n.r: Karsten Dirks (Arbeitsgemeinschaft Niedersächsische Seehäfen), Peter Zint (HWG Cuxhaven), Inke Onnen-Lübben (Seaports of Niedersachsen), Olaf Lies (Niedersächsischer Minister für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr), Irina Lucke (EWE Offshore Service & Solutions GmbH), Dr. Carsten-Suennke Berendsen (Siemens Wind Power GmbH & Co. KG), Dr. Ulrich Getsch (Oberbürgermeister der Stadt Cuxhaven), Jan Rispens (Erneuerbare Energien Hamburg Clusteragentur GmbH).

 

 




LANGE NACHT bald ausgebucht

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Wer Industrie live erleben möchte, sollte sich schnell um kostenfreie Plätze für die 7. LANGE NACHT DER INDUSTRIE Rhein-Ruhr am Donnerstag, 12. Oktober, bewerben. In diesem Jahr beteiligen sich 87 Unternehmen.

Mit Bussen werden die Teilnehmer an diesem Abend zu jeweils zwei Unternehmen fahren. Insgesamt stehen 52 Touren zur Auswahl. Vor Ort können die Teilnehmer faszinierende Blicke hinter die Kulissen der Produktion werfen – bei spannenden Werksführungen, Vorträgen und Gesprächen mit Unternehmensvertretern.

„Mehr als 4.000 Interessierte haben sich schon um einen der begehrten Plätze beworben. Einige Touren sind bereits ausgebucht, aber an 39 Touren besteht für Kurzentschlossene noch die Chance zur Teilnahme“, weiß der Vorstandsvorsitzender der Gesellschaftsinitiative Zukunft durch Industrie e.V. Rolf A. Königs zu berichten. „Viele Menschen fragen sich, welche Produkte zu welchem Zweck in unserer Region produziert werden. Sie werden staunen zu erfahren, wie modern, leistungsfähig, innovativ und chancenreich die Industrie ist“, so Königs weiter.

Mit dieser Aktion möchten der Verein sowie die Industrie- und Handelskammern, Unternehmerverbände und Industriegewerkschaften in der Region die Akzeptanz und Begeisterung für die hiesige Industrie stärken.

Ministerpräsident Armin Laschet unterstützt die Veranstaltung als Schirmherr und betont, dass es bei uns in Nordrhein-Westfalen die stärksten Industrieregionen Europas gebe. „Bei der Langen Nacht der Industrie kann jeder sehen, dass wir unseren Wohlstand vor allem unserer Industrie und unseren mittelständischen Unternehmen verdanken. Nordrhein-Westfalen muss Industrieland bleiben, denn nur so werden wir diesen Wohlstand erhalten können“, erklärt der Ministerpräsident.

Interessierte können sich bis Mitte September online um Plätze bewerben: http://www.lndi.de/standorte/rhein-ruhr/region.html. Die Teilnehmer erhalten circa drei Wochen vor der Veranstaltung ihre Tickets. Am Abend der Veranstaltung werden von 17:00 bis 22:30 Uhr nacheinander jeweils zwei Unternehmen besichtigt. Die Bus-Touren starten von verschiedenen Plätzen in der Region. Das Mindestalter ist 14 Jahre. Die Teilnahme ist kostenfrei.

Quelle: „Zukunft durch Industrie“, Foto: NDH




Luneplate: Hafenbau macht Natur besser

Bremenports - Luneplate 20.8.17 Foto Scheer

Der Präsident des Senat, Bürgermeister Carsten Sieling hat den Fahrradtag auf der Luneplate besucht. Sieling nutzte die Gelegenheit, um sich von bremenports-Geschäftsführer Robert Howe vor Ort über die vielfältigen Ansprüche an den ökologischen Ausgleich für Hafenbauprojekte, über die abwechslungsreiche Flora und Fauna, über den ökologischen Wert der Wasserbüffel und über den Hochwasserschutz für Bremerhaven informieren zu lassen.

Am Fahrradtag warteten fünf Stationen mit verschiedenen Aktionen auf Ausflügler. In kurzen Vorträgen informierten Biologen. Landschaftsarchitekten, Landwirte und bremenports-Experten über die durchgeführten Ausgleichsmaßnahmen und die inzwischen vorhandene Artenpopulation.

Seit mehr als 20 Jahren dient die Luneplate dem ökologischen Ausgleich für Eingriffe, die mit dem Ausbau von großen Hafenanlagen wie den Container-Terminals 3 und 4 verbunden sind. Heute ist die weitläufige Luneplate ein Futterplatz für überwinternde, durchziehende,  zum Teil sehr seltene Vogelarten. Die 1400 Hektar große Fläche wurde 2015  unter Naturschutz gestellt.

bremenports-Geschäftsführer Robert Howe berichtete, dass die Hafengesellschaft  insgesamt 48 Hafen-Kompensationsflächen in Bremen, Bremerhaven und dem niedersächsischen Umland betreut. Die Luneplate habe sich zur zentralen Fläche für den ökologischen Ausgleich der großen Bremerhavener Hafenbauprojekte entwickelt. Robert Howe: „Ökologische Ausgleichsmaßnahmen sind für bremenports mehr als eine gesetzlich vorgegebene Notwendigkeit. Unser Anspruch ist es, hier einen Beitrag zur bestmöglichen Entwicklung des Lebensraumes für Wasser- und Watvögel zu leisten. Auf der Luneplate ist dies beispielhaft gelungen. Mit den Hafenbaumaßnahmen haben wir sowohl die Wettbewerbssituation der  Häfen als auch die natürlichen Lebensbedingungen verbessert.“

Bürgermeister Carsten Sieling erinnerte daran, dass diese Entwicklung auch Ergebnis einer hervorragenden interkommunalen Zusammenarbeit mit der Gemeinde Loxstedt gewesen ist, die letztlich in der Gebietsübertragung im Jahr 2010 ihren Ausdruck fand. Damals erhielten das Land Bremerhaven und die Stadt Bremerhaven etwa 15 Quadratkilometer Fläche hinzu.  Bremerhaven wuchs damit um fast 20 Prozent. Sieling: „Die Luneplate ist dabei nicht nur ein ökologisches Aushängeschild für unsere Hafenbaugesellschaft bremenports, sondern schafft wichtige Perspektiven für den Wirtschaftsstandort Bremerhaven. Die 200 Hektar Industrie- und Gewerbegebiet, die sich an das Naturschutzgebiet anschließen, sind von unschätzbarer Bedeutung für die weitere wirtschaftliche Entwicklung Bremerhavens. Deshalb steht die Erschließung dieses Gebietes auf der politischen Agenda des Senats ganz weit oben.“

Beeindruckt zeigte sich Sieling von der  unmittelbaren Erlebbarkeit der Natur auf der Luneplate. „Die  Aufenthaltsräume und Informationsangebote sind der beste Beleg dafür, dass Naturschutz  auch erlebbar sein kann. Auch hierfür ist die Luneplate ein best-practice-Beispiel. Mit dem Fahrradtag hat bremenports ein Angebot geschaffen, dass ökologische Zusammenhänge näherbringt und auch naturkundliche Laien anspricht.  Die Luneplate zeigt: Hafenbau macht Natur besser.“

Quelle und Foto: bremenports GmbH & Co. KG, Bürgermeister Carsten Sieling und bremenports-Geschäftsführer Robert Howe auf dem Aussichtsturm Luneplate.




Binnenschifffahrt kann im Vergleich punkten

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Dies ist das Fazit einer Podiumsdiskussion auf der Informationsveranstaltung „Hamburg – Braunschweig: Ihre beste Verbindung zu den Weltmärkten“, zu der Hafen Hamburg Marketing e.V. (HHM) Verlader und Spediteure aus der Region Braunschweig eingeladen hatte.

Der Einladung waren am 10. August 2017 65 interessierte Teilnehmer gefolgt, um sich unter anderem über die Entwicklungspotenziale der Binnenschifffahrt, über aktuelle Entwicklungen beim größten Hamburger Umschlagbetrieb, der Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA), und über das Volkswagen Werk in Braunschweig zu informieren.

In der Diskussionsrunde drehte sich alles um die „Alternative Binnenschiff“. Stefan Kunze, Leiter der HHM-Repräsentanz in Dresden und des Arbeitskreises Binnenschifffahrt, hob hervor, dass dieser Verkehrsträger für den Hamburger Hafen von großer Bedeutung ist. Denn Hamburg ist nicht nur Deutschlands größter Seehafen, sondern auch gleichzeitig der zweitgrößte Binnenhafen der Bundesrepublik. „Die Binnenschifffahrt ist beim Transport von Massengut und Projektladung gut ausgelastet und oftmals die einzige Option. In den See- und Binnenhäfen gibt es für diese Güter gute Umschlagsmöglichkeiten. Aber auch der Containerverkehr bietet trotz teilweise schwieriger Rahmenbedingungen noch viel Entwicklungspotenzial“, leitete Kunze die Podiumsdiskussion ein und lenkte damit den Schwerpunkt auf den Container. Jens Hohls, Geschäftsführer der Hafenbetriebsgesellschaft Braunschweig mbH, ist vom Binnenschiff als zuverlässiger Verkehrsträger im Containerhinterlandtransport überzeugt. Der Hafen Braunschweig bietet durch täglich sechs Binnenschiffsabfahrten in Richtung Hamburg, das starke Güteraufkommen aus der Region und die relativ geringe Entfernung zum Hamburger Hafen gute Voraussetzungen für die Binnenschifffahrt im Wettbewerb mit dem Lkw. Auch das Preis-Leistungsverhältnis stimmt. Wichtig ist für Hohls, dass man mit allen Beteiligten im Dialog bleibt, um über Lösungen für die vorhandene Liegeplatz- und Abfertigungsproblematik an den Seeterminals oder den Stau beim Ausbau der Infrastruktur, zum Beispiel die Erneuerung des Hebewerks in Scharnebeck am Elbe-Seiten-Kanal, konstruktiv zu diskutieren.
Auch Volker Werner, Leiter Containervertrieb der HHLA, setzt auf Kommunikation zwischen Terminalbetreiber und Binnenschiffsunternehmen, um die Potenziale zu heben. Die Terminals der HHLA können an allen Liegeplätzen Binnenschiffe abfertigen. Allerdings hat sich durch die Schiffsgrößenentwicklung die Abfertigung an den Terminals, vor allem durch die Notwendigkeit der kurzfristigen Zu- und Abfuhr großer Containermengen, deutlich verändert. Dabei sind neben dem Binnenschiff auch Bahn und Lkw gefordert. Um konkurrenzfähig zu bleiben, muss auch das Binnenschiff moderne Datenkommunikation anbieten. „Mit dem Hamburg Vessel Coordination Center bieten wir Binnenschiffsunternehmen die Möglichkeit, die Abfertigung in Hamburg deutlich zu verbessern“, betonte Werner. Wichtig für den Erfolg der Binnenschifffahrt im Containerbereich sei der Dialog mit allen Beteiligten.
Laut Prof. Dr. Jan Ninnemann, Geschäftsführer Hanseatic Transport Consultancy, darf im Rahmen der Kommunikation die Digitalisierung der Abläufe im Binnenschiffsverkehr nicht fehlen, wenn die Branche zukünftig wettbewerbsfähiger sein möchte. Um Abfertigungspeaks bei den Schleusen in Uelzen, Scharnebeck und Geesthacht besser bewältigen zu können, wäre zum Beispiel eine digitale Schleusenrangsteuerung eine Möglichkeit Wartezeiten zu vermeiden.
Adalbert Wandt, Präsident vom Bundesverband Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung (BGL) e.V. und erfahrener Transportunternehmer, sieht das Binnenschiff als Verbündeten des Lkw an. Obwohl der Lkw für die flächendeckende Bedienung beim Containerverkehr unabdingbar ist, bietet das Binnenschiff mit seinem guten Preis-Leistungsverhältnis viel Potenzial, sodass sich beide in diesem Bereich ergänzen können. Für den Massenguttransport seien das Binnenschiff und die Bahn sowieso die wichtigsten Verkehrsträger, so Wandt.
Das Fazit der angeregten Diskussionsrunde war für Wandt abschließend dann auch, dass das Binnenschiff im Containerverkehr eine sehr gute Alternative zum Lkw-Transport sei. Es gelte allerdings, verbesserte Rahmenbedingungen für die Zukunft zu schaffen, wie zum Beispiel eine ausreichend ertüchtigte Infrastruktur und die Integration von digitalen Strukturen in der Abfertigung. In Konkurrenz mit dem Lkw seien zurzeit im Wesentlichen die niedrigen Frachtraten beim Straßentransport für die Binnenschifffahrt problematisch. Viele Speditionen greifen auf Fahrer aus Osteuropa zurück, um Kosten zu senken und im Wettbewerb bestehen zu können. Dementsprechend günstig ist der Lkw im Vergleich zum Binnenschiff. So fordert Wandt: „Der Lkw muss teurer werden.“ Denn nur so wird das Binnenschiff attraktiver für die Verlader.

Zuvor hatte Volker Werner bereits über die Herausforderungen, der sich Terminalbetreiber im Rahmen von Konsolidierungsprozessen der Reedereien und der aktuellen Schiffsgrößenentwicklung zu stellen haben, referiert. Durch kontinuierliche Investitionen in die Suprastruktur der drei HHLA Containerterminals in Hamburg, ist das Unternehmen bestens auf die Abfertigung von Containerschiffen mit über 20.000 TEU (20-Fuß-Standard-Container) Ladekapazität und 400 Metern Länge vorbereitet. Durch die Fusionen und die Bildung neuer Allianzen hat sich die Reederstruktur an den HHLA-Terminals verändert. Aktuell laufen zwölf Liniendienste die Umschlaganlagen der HHLA regelmäßig mit einer zunehmenden Anzahl von Großschiffseinheiten an.

Ein weiterer Redner war Christoph Brunken, Leitung Transportplanung und Versandsteuerung bei der Volkswagen AG. Er stellte das Volkswagenwerk in Braunschweig vor. Dies beliefert die Marken des VW-Konzerns nicht nur mit Komponenten aus eigener Produktion, sondern organisiert auch die Logistikketten mit den Lieferanten im In- und Ausland. In Europa verbinden sechs Gebietsspediteure per Bahn und Lkw 30 Konzernstandorte und 6.600 Lieferanten miteinander. Und auch in der Überseelogistik werden Arbeitsabläufe gebündelt, um Prozesse effizient zu gestalten, sodass das Volkswagen-Werk in Braunschweig seiner Aufgabe als Komponentenlieferant für die sechs Marken des Konzerns optimal gerecht werden kann, stellte Brunken heraus.

Nach den Vorträgen und der Podiumsdiskussion hatten die Teilnehmer dann in angenehmer Atmosphäre bei einem Grillbuffet die Möglichkeit, sich über die Entwicklungen in Hamburg und in der Binnenschifffahrt auszutauschen. Die von Hafen Hamburg Marketing zum zweiten Mal organisierte Informationsveranstaltung wurde auch in diesem Jahr wieder positiv von den Teilnehmern aufgenommen. Verantwortlich für die Organisation der Veranstaltung war die für diese Region zuständige HHM-Repräsentanz Dortmund unter der Leitung von Volker Hahn.

Quelle und Foto: HHM




Mehr „nasse Umfuhren“ im Hamburger Hafen

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Die HHLA-Tochter CTD Container-Transport-Dienst, die einen großen Teil der „Umfuhren“ von Containern zwischen den verschiedenen Terminals und Depots im Hamburger Hafen realisiert, nutzt für ihre Tätigkeiten verstärkt Binnenschiffe.

So wurden im Mai 2017 von insgesamt 14.469 Boxen 1.058 mit dem Binnenschiff transportiert. Dies entsprach einem Anteil von 7,2 Prozent und stellte den bisherigen Höchstwert dar. Der durchschnittliche Anteil an allen Umfuhren lag im ersten Halbjahr 2017 bei 6,4 Prozent und damit 4 Prozentpunkte höher als im ersten Halbjahr 2016.

Ungeachtet der Tatsache, dass die Mehrzahl der Umfuhren per Lkw erfolgt, ist für CTD-Geschäftsführer Ralph Frankenstein der Wasserweg eine zukunftsfähige Alternative: „Als Containertrucker sind wir auf eine gut funktionierende Infrastruktur im Hafen angewiesen. Deshalb versuchen wir, Straßen und Brücken zu entlasten, indem wir zunehmend auf die sogenannte Nasse Umfuhr setzen. Gemeinsam mit unseren Kunden und unserem Partner, der Deutschen Binnenreederei DBR, suchen wir aktiv nach geeigneten Containern. Dazu zählen sehr schwere 20-Fuß-Container oder mehrere Container mit einem ähnlichen Transportweg.“

Container, die auf dem Wasserweg transportiert werden, sind meist mit besonders schweren Gütern wie Aluminium-Vorprodukten oder Kartoffeln beladen. Ein gutes Beispiel für eine typische Umfuhr mit der DBR: Leere Container werden vom Container Terminal Altenwerder (CTA) zum Mehrzweckterminal O’Swaldkai gebracht, wo sie mit Autos beladen und anschließend wieder zum CTA zurück gefahren werden. Die Reederei setzt dafür sogenannte Leichter ein. Das sind Binnenschiffe ohne eigenen Antrieb, die an der Kaikante beladen werden und dort warten, bis sie von einem Schubschiff aufgenommen und im Verband transportiert werden.

Geschäftsführer Frankenstein hofft, mit diesem logistischen Konzept noch weitere Kunden überzeugen zu können. „Der Transport mit dem Binnenschiff ist nicht nur eine kostengünstige und umweltschonende Lösung. Wir übernehmen für unsere Kunden die gesamte Steuerung und Verwahrung der Container. Wenn es gewünscht wird, setzen wir die Boxen auch auf die Bahn, um sie ins Hinterland zu bringen.“

Hochaufgelöste Bilder stehen auf der Homepage der HHLA im Bereich Kommunikation unter Foto & Film/Aktuelle Pressefotos zum kostenlosen Download für alle Presseerzeugnisse bereit: Hier klicken zum Download-Link.




Hafen Rotterdam fordert zügige Wiedereröffnung

"train line crossing at night, with selective focus & vignetting."

Jetzt meldet sich auch der Hafen Rotterdam zu Wort: Die für den internationalen Bahngütertransport wesentliche Bahnlinie von Rotterdam über Duisburg nach Basel und Mailand wurde am 12. August 2017 durch Erdsenkungen bei Arbeiten im Südwesten Deutschlands langfristig blockiert bemängeln die verantwortlichen.

Hinzu kommt, dass die üblichen Umleitungsstrecken in Deutschland durch Bahnarbeiten gesperrt und somit nicht nutzbar sind.

Durch diese Blockaden kam der internationale Bahnverkehr auf dem bedeutenden europäischen Rhein-Alpen-Bahnkorridor zum Erliegen. In den vergangenen Tagen waren mehrere Hundert Güterzüge betroffen. Der Bahngüterverkehr und die gesamte Lieferkette aus Herstellern, Transportunternehmen, Unternehmen und Verbrauchern wird dadurch stark beeinträchtigt.

Bei Gütertransportunternehmen, intermodalen Operatoren und beim Hafenbetrieb Rotterdam ist man sehr besorgt über eine angemessene und wettbewerbsfähige Gewährleistung der Erreichbarkeit des europäischen Hinterlands für den Mainport Rotterdam und die Niederlande. Eine langfristige Sperrung sollte nicht in Betracht gezogen werden, insbesondere, weil dieses Jahr auch schon große Verfügbarkeitsprobleme bei den Hinterlandverbindungen in den Niederlanden (an den Brücken Moerdijkbrug und Calandbrug) sowie in Norditalien (Luino) auftraten.

Wir bitten den deutschen Bahnnetzbetreiber DB Netze und den Rhein-Alpen-Güterverkehrskorridor, dass sie schnell einen effektiven Notfallplan umsetzen und die Beteiligten informieren.

Diese Großsperrung in dieser wesentlichen Verkehrsader des europäischen Bahngüterverkehrs erfordert eine grundlegende Verbesserung der internationalen Koordination von Bahnarbeiten und der Verfügbarkeit und Qualität der Notfallpläne. Die europäischen Güterverkehrskorridore werden gebeten, diesen Punkt aufzugreifen, auszuarbeiten und für die Zukunft sicherzustellen.

Der Bahngüterverkehr ist für die Verbindung der niederländischen Häfen, Terminals, des Handels und der Industrie mit ihrem Hinterland sowie auch zur modernen umweltfreundlichen Gestaltung des Gütertransports unverzichtbar. Ein europäisches Bahnnetz mit hoher Verfügbarkeit und Zuverlässigkeit ist dafür unerlässlich. Ein schnelles und effektives Eingreifen von Bahnnetzbetreibern ist für die Zukunft und ein zuverlässiges Image des grenzüberschreitenden Bahnverkehrs von wesentlicher Bedeutung.

Quelle und Foto: Port of Rotterdam