Rotterdam erläutert Fiskalvertretung

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Der Transport und der Import von Waren aus Ländern außerhalb der Europäischen Union über die Niederlande kann deutschen Unternehmern große Liquiditätsvorteile bieten. Anders als beim Import nach Deutschland fällt dann keine Einfuhrumsatzsteuer an.

Eine niederländische Fiskalvertretung übernimmt die Zuständigkeit für die Einfuhrumsatzsteuer. Es muss keine Umsatzsteuer abgeführt werden; diese wird administrativ auf den deutschen Importeur verlagert, der so vom Import ohne Entrichtung dieser Steuer profitiert. Das System der Fiskalvertretung ist in allen EU-Ländern möglich, doch in den Niederlanden wurde es flexibel gestaltet, sodass deutsche Unternehmen einen maximalen Liquiditätsvorteil erzielen können. Das System wird von deutschen Unternehmen bereits in umfangreichem Maße genutzt, doch längst nicht alle Importeure sind über die Vorteile und die Funktionsweise des Systems informiert.

Um deutschen Unternehmen die Vorteile dieses Systems näherzubringen, veranstaltet der Rotterdam Port Promotion Council am 25. November 2015 im Vorfeld des Port of Rotterdam Seminar & Business Events in Mannheim die Masterclass „Beschränkte Fiskalvertretung“. Inzwischen sind beim Veranstalter bereits über fünfzig Anmeldungen deutscher Unternehmen eingegangen. „Eine schöne Zahl. Das ist auch nicht so verwunderlich, denn die Masterclass behandelt ein interessantes Thema. Durch einen flexibleren Umgang mit der Umsatzsteuer unterstützen wir den Handel und die Logistik“, so die geschäftsführende Direktorin Marjolein Warburg. Diese Masterclass richtet sich vor allem an deutsche Speditionen und an Finanz- und Logistikmanager von Importunternehmen aus der Region Mannheim, Ludwigshafen und Germersheim. Während der Masterclass werden vier Fallbeispiele vorgestellt. So erhalten die Teilnehmer sowohl einen Einblick in den rechtlichen Hintergrund der beschränkten Fiskalvertretung als auch Informationen über die praktische Anwendung; zudem lernen sie Beispiele aus der Praxis kennen. Die Redner sind Hans Maessen, Vorsitzender des Zollrats von FENEX und Geschäftsführer von Maco Customs Service, Ton van Grinsven, Business Development Director von Customs Support Holland, Arne Hesse, Manager Operations von Gaston Schul, sowie Martien Janssen, Sales Manager von Gerlach

Rotterdam Port Promotion Council (RPPC) wurde 1933 unter dem Namen Stichting Havenbelangen Rotterdam-Europoort gegründet. Er hat eine vermittelnde Stellung für seine 200 Mitglieder, Unternehmen, die in den und für die Häfen von Rotterdam, Dordrecht und Moerdijk tätig sind. Durch die Herstellung von Kontakten zwischen diesen Unternehmen und mit potenziellen Kunden, durch die Veranstaltung von Netzwerktreffen und die Teilnahme an Messen und Empfängen ausländischer Delegationen in Rotterdam, wird zur Erhaltung und Erweiterung der Ladungsströme von und zu den Häfen beigetragen. Gemeinsam repräsentieren die RPPC-Mitglieder sämtliche möglichen Modalitäten, Ladungssegmente und Dienstleistungen. Der RPPC hat darüber hinaus die Website Rotterdam Port Connector ins Leben gerufen. Über diesen Kanal können internationale Unternehmen, die einen Logistikpartner suchen, online eine Anfrage ins Netz stellen. Die Anfrage wird dann automatisch an die geeigneten, bei RPPC angeschlossenen Dienstleister weitergeleitet.

Quelle und Foto: Port of Rotterdam




Umfangreiche Erweiterung bei Standic

Standic

Mit der Fertigstellung des Tanklagers 7 hat der Dordrechter Tanklagerbetrieb Standic seine Kapazität erheblich erweitert. Das neue Tanklager bietet mit 43 Tanks unterschiedlicher Größe 36.000 m³ Lagerraum für u. a. Oleochemikalien und andere Chemieerzeugnisse.Unbekannt.gif

Anlass für die Erweiterung war das Wachstum des Marktes für die Lagerung chemischer Spezialprodukte. Das neue Tanklager bietet den großen Vorteil, dass jeder der Edelstahltanks mit einer eigenen Leitung, Pumpe und Ladeeinrichtung ausgestattet ist, wodurch Kreuzkontaminationen so gut wie ausgeschlossen sind. Dank des neuen Tanklagers beträgt die Kapazität für die Lagerung von Flüssigkeiten nun insgesamt 230.500 m³.

Im Zuge dieser Erweiterung wird auch gleich der Terminal von Standic im Seehafen von Dordrecht ausgebaut. Die Kaikapazität wird um ein Drittel erhöht, und es werden Einrichtungen für ISO-Container geschaffen, die es ermöglichen, vor Ort Chemikalien zu erhitzen und zu mischen.

Quelle und Foto: HTTP://WWW.STANDIC.COM




Informations- und Kommunikationstechnik

Bilder anslŠsslich der Vertretertagung, Hafenrundfahrt mit BUSS

Zwischen dem 2. und 4. Dezember werden drei TEN-V kofinanzierte Projekte bei einer gemeinsamen Abschlussveranstaltung in Athen die Ergebnisse von fast drei Jahren Arbeit präsentieren.

Es handelt sich um die Projekte B2MoS (Business to Motorways of the Sea), AnNA (Advanced National Networks for Administrations) und WiderMoS (Wide Interoperability and new governance moDels for freight Exchange linking Regions through Multimodal maritime based cOrridorS). 16 EU-Mitgliedsstaaten (Belgien, Bulgarien, Zypern, Griechenland, Deutschland, Frankreich, Italien, Lettland, Niederlande, Polen, Portugal, Rumänien, Slowenien, Spanien, Schweden und das Vereinigte Königreich) und mehr als 40 Unternehmen werden zusammenkommen, um Europa als Vorreiter im globalen Markt für digitale Transporte und nachhaltige intermodale Transporte zu positionieren.

Während der gemeinsamen Abschlussveranstaltung erläutern die Partner die Projektergebnisse und verdeutlichen wie Unternehmen von diesen Entwicklungen profitieren können. Zudem wird ein Ausblick zu technischen Neuerungen gewährt, welche sich zurzeit in Entwicklung befinden.

Schwerpunktthemen in den Projekte sind die Optimierung der Europäischen Meeresautobahnen (Motorways of the Sea), die Standardisierung des elektronischen Datenaustausch in Verbindung mit maritimen Transport und die Stärkung der TEN-V Korridore für effizientere und ökologischere Transportdienstleistungen. Darunter fallen:

  • Darstellung der Möglichkeiten von Short-Sea Shipping (SSS) im Wettbewerb um door-to-door Korridore sowie die Entwicklung des TEN-V Meeresautobahnnetwerkes
  • Anschluss peripherer Regionen an Transportnetzwerke
  • Förderung des nachhaltigen intermodalen Transport wie der Binnenschifffahrt
  • National Single Window Systemintegration in Port Community Systemen (PCS)
  • Die drei Projekte tragen zu den Zielen der EU zur Stärkung des innergemeinschaftlichen Handel und der Steigerung eines effizienten und kostengünstigen Transportsystems bei.

Perspektiven von nationalen und Europäischen Behörden werden durch Gastvorträge (u.a. Generaldirektion Mobilität und Verkehr (DG-MOVE) verdeutlichet.

Die gemeinsame Abschlussveranstaltung wird mit einem Besuch des Hafens Piräus am Nachmittag des 2. Dezembers beginnen, gefolgt von einem Empfangs-Cocktail zum Netzwerken. Die Konferenz wird am 3. Dezember mit einer Eröffnungssitzung unter Vorsitz des CEO des Hafens von Piräus Ioannis Kouvaris, dem EU Koordinator für die Meeresautobahnen Brian Simpson sowie dem Principal Administrator für TEN-V Politik (DG MOVE) José Anselmo begonnen.

Auf der Plenarversammlung werden politische Fragen und Probleme zu den Meeresautobahnen diskutiert und Lösungsansätze aufgezeigt. Anschließend finden die Präsentationen der Hauptergebnisse aus den Projekten B2MoS, ANnA and WiderMoS statt, gefolgt von drei parallele Sitzungen, in denen die Teilnehmer die Möglichkeit haben sich detailliert über einzelne Projekte zu informieren.

Am Morgen des 4. Dezember wird eine Plenarsitzung unter dem Vorsitz von Kapitän Fred van Wijnen von CESMA stattfinden. Dort werden Vorträge von Antonio Belmar da Costa (Präsident ECASBA) und Richard Morton (Generalsekretär IPCSA) gehalten. Der späte Vormittag ist wiederum durch Parallelveranstaltungen zu den einzelnen Projekten gekennzeichnet.

Die Veranstaltung schließt unter Vorsitz Stavros Hatzakos (Generaldirektors der Hafenverwaltung Piräus) und wird abgerundet durch Schlussbemerkungen von Rutger Pol (stellvertretender Direktor für Maritime Angelegenheiten des niederländischen Ministeriums für Infrastruktur und Umwelt), Roger Butturini (Vorsitzender des IMO Electronic Facilitation Committee), Enrico Pujia (italienischer Generaldirektor der Häfen, Maritimer Transporte und Binnenwasserstraßen), Sofia Papantoniadou (INEA Projekt Manager), Gerd Muysewinkel (DG-MOVE) und Kapitän José Laranjeira Anselmo.

Haben Sie Interesse? Registrieren Sie sich jetzt (limitiert auf die ersten 200 Anmeldungen): http://www.2e3s.eu/courses/FINAL_CONFERENCE.php. Die Teilnahme ist kostenlos.

Mehr Informationen zu den einzelnen Projekten finden Sie auf den jeweiligen Webseiten:

  • http://www.annamsw.eu/
  • http://www.b2mos.eu
  • http://www.widermos.eu/

Quelle und Foto: Hafen Hamburg Marketing   © HHM / Jochen Wischhosen Reederschiff unter der Köhlbrandbrücke




Seegüterumschlag in Hamburg gesunken

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Auch Deutschlands größter Universalhafen Hamburg bekommt die Folgen der chinesischen Außenhandelsschwäche und des starken Rückgangs im Russland-Handel in den ersten neun Monaten des Jahres deutlich zu spüren. Mit insgesamt 104,6 Millionen Tonnen verzeichnet der Seegüterumschlag in Hamburg einen Rückgang von 4,8 Prozent.

Auch wenn der Massengutumschlag in den ersten drei Quartalen mit insgesamt 34,3 Millionen Tonnen und damit einem Plus von 8,7 Prozent erneut stark zulegte, konnte der Rückgang im Stückgutumschlag nicht ausgeglichen werden. Der Containerumschlag erreicht in den ersten neun Monaten insgesamt  6,7 Millionen TEU (20-Fuß-Standardcontainer) und kann mit einem Minus von 9,2 Prozent das Wachstum aus dem  starken Vorjahr nicht fortsetzen.

Im Containerverkehr mit Russland scheint inzwischen die Abwärtsentwicklung zu stoppen und eine Stabilisierung einzusetzen. Hamburgs drittwichtigster Partner im Containerverkehr weist für die ersten neun Monate mit insgesamt 323.000 TEU ein Minus von 36 Prozent auf. Die unverändert bestehenden Handelssanktionen sind in Kombination mit einem schwachen Rubel, dem niedrigen Ölpreis und der insgesamt in Russland fortschreitenden wirtschaftlichen Rezession die Hauptursachen für den in Hamburg zu beobachtenden Rückgang im Containerumschlag. „Der Rückgang im Containerverkehr mit Russland in einer Größenordnung von mehr als einem Drittel trifft uns besonders hart, weil die Großzahl der Russland-Container im Transhipment via Hamburg auf oder von Großcontainerschiffen umgeschlagen werden. Dieser zweite Umschlagvorgang je Box und Transportrichtung vom Feederschiff auf das Großcontainerschiff oder umgekehrt findet jetzt nur in geringerem Umfang statt und schlägt sich auch in der Gesamtstatistik der in Hamburg umgeschlagenen Container negativ nieder. Eine Erholung ist in nächster Zeit kaum zu erwarten. Wir gehen aber davon aus, dass sich der Containerumschlag mit Russland jetzt stabilisiert und sich vielleicht schon im nächsten Jahr erste Anzeichen für eine Aufwärtsentwicklung erkennen lassen“, sagt Axel Mattern, Vorstand Hafen Hamburg Marketing e.V. (HHM). „Diese sehr starken Schwankungen im Russlandhandel sind uns als Folge der weltweiten Wirtschafts- und Finanzkrise noch sehr vertraut und wir werden auch diesen Einbruch überstehen. Die guten Kontakte unserer Hafenvertretung in St. Petersburg und unser engagiertes Hafenmarketing in Russland sind eine hervorragende Basis für wünschenswerten Aufschwung im Außenhandel“, ergänzt Ingo Egloff, Vorstand Hafen Hamburg Marketing e.V. (HHM).

Die beiden HHM-Vorstände Axel Mattern und Ingo Egloff  betonten anlässlich des Hafen Hamburg Quartalspressegesprächs, dass neben dem Einbruch im Russlandverkehr auch die schwache Umschlagentwicklung im Containerverkehr mit China starken Einfluss auf das Umschlagergebnis der ersten neun Monate hatte. Die im Containerumschlag mit China in diesem Zeitraum in Hamburg abgefertigten 1,9 Millionen TEU bedeuten einen Rückgang von 14,9 Prozent. In den Monaten August und September blieb das sonst einsetzende Mehraufkommen im Containerumschlag durch die Zulieferungen für das Weihnachtsgeschäft nahezu aus. „Da China unser stärkster Handelspartner im Containerverkehr ist und große Mengen der Container auch als Transhipment in den Ostseeraum via Hamburg transportiert werden, ist dieser Rückgang für den Hamburger Hafen schmerzlich“, so Axel Mattern. „Hinzu kommt, dass die immer noch ausstehende Fahrrinnenanpassung von Unter- und Außenelbe eine flexiblere und bessere Abfertigung besonders großer Schiffe erschwert“, ergänzt Mattern. Damit Hamburg auch weiterhin die wichtige Logistikfunktion einer Drehscheibe für Transhipmentladung übernehmen kann, ist die Fahrrinnenanpassung von größter Dringlichkeit für Deutschlands größten Universalhafen. „Einige Wettbewerbshäfen in der Nordrange greifen diese Verkehre gezielt an und ziehen Mengen aus Hamburg ab, weil die Restriktionen auf der Elbe die Ausnutzung der Transportkapazitäten großer Schiffe einschränken. In den Hamburger Hafen einlaufend und beim Verlassen des Hamburger Hafens könnte ein besonders großes Containerschiff nach erfolgter Fahrrinnenanpassung, die dann einen Meter mehr Tiefgang bietet, zwischen 1600 und 1800 beladene Container (TEU) mehr nach Hamburg transportieren“, verdeutlicht Mattern. Vor dem Hintergrund einer steigenden  Anzahl besonders großer Containerschiffe mit 10.000 bis 13.999 TEU Stellplatzkapazität, die in den ersten neun Monaten  auf 394 Anläufe (+19,4 Prozent) anstieg und der steigenden Zahl in der Größenklasse von 14.000 bis 19.000+ TEU Stellplatzkapazität, die  88 Anläufe (+100 Prozent) erreichte, erschwert die noch nicht realisierte Fahrrinnenanpassung der Unter- und Außenelbe einen reibungslosen Zugang zum Hamburger Hafen.

„Wir befinden uns vor dem Hintergrund einer eher schwach ausgeprägten Entwicklung im gesamten Containerverkehrsaufkommen und neuer Umschlagkapazitäten in den Wettbewerbshäfen der Nordrange in einem sehr intensiven Wettbewerb. Dabei beobachten wir, dass in der Range Wettbewerber durch gezielte Preismaßnahmen Transhipmentladung in die Ostsee zu gewinnen suchen und damit der bereits durch vereinzelte Direktdienste in die Ostseeregion verstärkte  Wettbewerb unter den nordeuropäischen Containerhäfen noch zusätzlich erhöht wird“, erläutert Mattern. In den ersten neun Monaten entwickelte sich der Containerverkehr Hamburgs mit Häfen in der Ostseeregion rückläufig. Insgesamt wurden in dieser Relation 1,4 Millionen TEU (-22,4 Prozent) in Hamburg umgeschlagen. Da Hamburg aufgrund seiner starken Ostseeverkehre unter den Nordrange Häfen eine relativ hohe Transhipment-Quote aufweist, wirkt sich der Rückgang der China- und Russlandladung im Containerumschlag mit der Ostseeregion in Hamburg deutlicher aus.  „Der gesamte Containerumschlag in den Häfen der Ostseeregion ist von diesem Rückgang betroffen. Insgesamt 12 Seehäfen aus  Russland, den baltischen Staaten, Schweden, Finnland und Polen weisen ein Minus im Containerumschlag aus, das im Durchschnitt Minus 18 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum beträgt. Das bedeutet für diese Ostseehäfen insgesamt einen Rückgang in der Größenordnung von rund einer Million TEU.

Auch wenn sich der landseitige Hinterlandverkehr Hamburgs in den ersten neun Monaten weiter positiv entwickelt hat, konnte damit der Rückgang im Transhipment-umschlag auf der Seeseite nicht ausgeglichen werden. Hamburgs Seehafenhinterlandverkehr entwickelte sich im Zeitraum Januar bis September gegen den Trend erneut sehr erfreulich. Insgesamt wurden 4,5 Millionen TEU transportiert (+1,0 Prozent). „Das ist für den landseitigen Transport von Containern ein weiterer Rekord. Der Containertransport auf der Schiene kletterte auf 1,8 Millionen TEU. Dieses Plus von 4,1 Prozent macht deutlich, dass die Eisenbahn beim Containertransport überdurchschnittlich zulegt“, betont Mattern.

Der nicht-containerisierte Stückgutumschlag, von zum Beispiel großen Anlagenteilen und rollender Ladung, blieb in den ersten neun Monaten  mit insgesamt 1,5 Millionen Tonnen (-8,5 Prozent)  unter dem Vorjahresergebnis. Trotz Anstieg der Importe, die mit 428.000 Tonnen ein Plus von 7,2 Prozent erreichten, führte ein geringerer Umschlag von Projektladung, Schwergut, Kraftfahrzeugen sowie Eisen und Stahl auf der Exportseite, die mit 892.000 Tonnen einen  Rückgang von 14, 5 Prozent  erreichte, zu einem leichten Rückgang in diesem Segment. Zur positiven Umschlagentwicklung auf der Importseite trugen vor allem Metallimporte bei, wie zum Beispiel Brammen zur Stahlerzeugung aus Russland und der Ostküste Südamerikas.

Ganz anders als im Stückgut- und Containerumschlag verlief die Umschlagentwicklung beim Massengut, das sich in den ersten drei Quartalen mit einem Umschlagergebnis von 34,3 Millionen Tonnen (+8,7 Prozent) in diesem Jahr weiter auf Rekordkurs befindet. Für zweistellige Zuwachsraten sorgten in diesem Segment der Greifergutumschlag mit 16,9 Millionen Tonnen (+13,9 Prozent)  und der Sauggutumschlag mit 7,0 Millionen Tonnen (+13,3 Prozent). Beim Greifergut sind es Erz- und Kohleimporte, die mit 7,6 Millionen Tonnen und 5,6 Millionen Tonnen den Hauptanteil beitrugen. Auf der Exportseite brachte ein Wachstum von 15,1 Prozent bei den Düngemitteln  insgesamt 2,6 Millionen Tonnen Umschlag für den Hamburger Hafen. Erfreulich ist auch die positive Umschlagentwicklung der restlichen Güter in diesem Segment, wie zum Beispiel Schrott, Baustoffe sowie Steine und Erden, die als Gruppe mit 609.000 Tonnen ein Wachstum von 25,9 Prozent ausmachten. Im Segment Flüssigladung wurden im Zeitraum Januar bis September insgesamt 10,4 Millionen Tonnen (-1,4 Prozent) in Hamburg umgeschlagen. Importe von Mineralölprodukten machen in diesem Umschlagsegment mit 4,9 Millionen Tonnen (‑1,7 Prozent) den Hauptanteil aus. Auf der Exportseite trug der Umschlag von Mineralölprodukten, die mit 2,3 Millionen Tonnen ein Plus von 12,2 Prozent erreichten, maßgeblich zum Gesamtexport von 3,4 Millionen Tonnen (+1,7 Prozent) bei. Im Umschlagsegment Sauggut konnten vermehrte Getreideexporte, die mit 3,5 Millionen Tonnen ein Plus von 38,1 Prozent erreichten, das Gesamtergebnis von 7,0 Millionen Tonnen (+13,3 Prozent) positiv gestalten.

Der Hamburger Hafen hat mehr als 153.000 Beschäftigte in der Metropolregion Hamburg und ist mit einer Bruttowertschöpfung von 20,5 Milliarden Euro auch von großer Bedeutung für die gesamte deutsche Volkswirtschaft. Um den Universalhafen weiterhin auf Wachstumskurs zu halten, mahnen die beiden HHM Vorstände Axel Mattern und Ingo Egloff an, dass neben der Fahrrinnenanpassung von Unter- und Außenelbe auch die Zu- und Ablaufkorridore für den Gütertransport per Bahn, Lkw und Binnenschiff anzupassen und auszubauen sind. Für das gesamte Jahr 2015 rechnet die Marketingorganisation des Hamburger Hafens mit einer weiter positiven Umschlagentwicklung beim Massengut und einem Rückgang beim Containerumschlag. Zum Ende des Jahres ist ein Ergebnis im Seegüterumschlag von 138 Millionen Tonnen (-5 Prozent) und beim Containerumschlag von knapp unter neun Millionen TEU zu erwarten.

Charts zur Pressekonferenz als PDF

Quelle: Hamburg Hafen Marketing   Foto © HHM / Dietmar Haselbusch    Die Anzahl der Großcontainerschiffe hat sich dieses Jahr vervielfacht




IMPERIAL optimiert Transporte

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Für den Transport von schweren Motorkomponenten eines großen deutschen Automobilherstellers setzt IMPERIAL Logistics International auf neue Leichtbautrailer Typ Ecotrail des Österreichischen Herstellers Berger. Zwölf Einheiten dieses Typs LTn sind inzwischen im Einsatz.

Im Verbund mit der gewichtsreduzierten Sattelzugmaschine von Daimler (7117 Kilogramm) kann der Ecotrailer bis zu 3 Tonnen mehr zuladen. Ist bei konventionellen Transporten eine Zuladung von 25 Tonnen möglich, sind in der neuen leichten Kombination 28 Tonnen Zuladung möglich, ohne das maximal erlaubte Gesamtgewicht von 40 Tonnen zu überschreiten. Eine optimale Ausnutzung vorausgesetzt, sinken die Betriebskosten, die Zahl der Transporte und folglich auch die klimarelevanten Emissionen. „Mit den neuen Leichtbautrailern können wir das Transportkonzept für unseren Kunden deutlich optimieren. Mit dem Mehr an Nutzlast kann unser Kunde flexibler auf den erforderlichen Mengenbedarf reagieren“ sagt Srecko Mühling, Leiter der Business Unit Road (General Cargo) bei IMPERIAL Logistics International.

Die beim Automobilhersteller in UK gefertigten Motorkomponenten wie zum Beispiel Kolben und Zylinderköpfe werden in den Berger-Leichtbautrailern zum Motorenwerk des Herstellers nach Österreich gebracht und dort zusammengebaut. Ein auf diese Verbindung ausgerichtetes Fahrereinsatzkonzept verhindert unproduktive Standzeiten der Trailer. Zwischen Regensburg und Österreich pendelt ein Fahrer, der den Zug jeweils aus Richtung UK von einem zweiten Fahrer übernimmt oder an diesen mit Leergut für die Rücktour nach UK übergibt. Bis zur Übernahme für seinen jeweiligen Streckenabschnitt kann der jeweils andere Fahrer in einer zu diesem Zweck angemieteten Unterkunft bei Regensburg seine gesetzlich vorgeschriebene Ruhezeiten nehmen.

Der nutzlastoptimierte Sattelauflieger von Berger hat ein Gewicht von unter 4,7 Tonnen. Erreicht wird die Gewichtsreduzierung durch schlanke Längsträger aus S 700 Feinkornstahl, durch Ausnehmungen an Rahmen und Trägern bei gleicher Stabilität sowie durch den Einbau von multifunktionalen Bauteilen. Vorausgesetzt, das nutzlastoptimierende Potenzial wird voll ausgenutzt, kann die Zahl der Fahrten rein rechnerisch um 7 Prozent verringert werden. Zu diesem Ergebnis kommen K+P Transport Consultants in Zusammenarbeit mit der hwh Gesellschaft für Transport- und Unternehmensberatung mbH, Gundelfingen, in einer Untersuchung. Geht man davon aus, das die Rückfahrten mit geringerer Zuladung erfolgen, bewirkt das geringere Gesamtgewicht Treibstoffeinsparungen von ca. 1 Prozent pro 500 kg Mindergewicht, haben die Consultants errechnet. Das entspricht etwa 1,5 Liter pro 100 km.

Quelle: IMPERIAL, Foto Berger Fahrzeugtechnik     Ausnehmungen an Rahmen und Trägern senken das Gewicht des Leitbautrailers zu Gunsten von mehr Nutzlast. 




Kommission für Containerfachspedition

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Der Verein Hamburger Spediteure (VHSp) gründet per 6. November eine neue Kommission rund um die Interessen und Themen der Containerfachspedition. Neben sieben Fachausschüssen handelt es sich mit dem Bereich der Containerfachspedition um die fünfte Kommission des Vereins.

Zu den Gründungsunternehmen gehören Konrad Zippel Spediteur, GDH Transport und Containerlogistik, CTD Container-Transport-Dienst, Heinrich Kröger Container Transport & Logistik, IGS Schreiner, und Walter Lauk Containerspedition. Zum Vorsitzer wählten die Mitglieder Axel Kröger, Geschäftsführer Konrad Zippel Spediteur. Sein Stellvertreter wird Dirk Graszt, Geschäftsführer der GDH Transport und Containerlogistik.

Die in der Kommission ehrenamtlich tätigen Vereinsmitglieder repräsentieren den Fachbereich der Containerspedition, diskutieren aktuelle Fragestellungen und setzen sich für die Belange der Branche ein. „Insbesondere in Hamburg spielt die Containerfachspedition eine bedeutende Rolle. Wir wollen gezielt die übergeordneten Herausforderungen gemeinsam anpacken und uns gegenüber Behörden und Institutionen mehr Gehör verschaffen. Der VHSp bietet uns hierfür die ideale Plattform“, erklärt der neue Vorsitzer Axel Kröger. Zu den speziellen Hamburger Themen zählt die allgemeine Verkehrssituation im Hamburger Hafen und das Verfahren zur Slotbuchung bei Eurogate und HHLA. Hierzu diskutieren die Kommissionsmitglieder Lösungsansätze und Wege zu deren Realisierung. „Wir wollen den Dialog mit allen Beteiligten intensivieren, um im Sinne einer reibungslosen Transportkette sowohl schnelle als auch nachhaltige Lösungen zu entwickeln“, fasst Kröger die Aufgaben der Kommission für Containerfachspedition zusammen.

Der VHSp fördert diese Neugründung und begrüßt die Kompetenzerweiterung innerhalb des Vereins. „Wir freuen uns, dass die Containerfachspedition nun eine eigene, fachlich hoch qualifizierte, Stimme erhält. Über unsere Mitglieder können wir in den Fachausschüssen und Kommission das Know-How und die Erfahrung bündeln und gezielt bei den relevanten Gremien vortragen“, erklärt Stefan Saß, Geschäftsführer des Verein Hamburger Spediteure.

Quelle und Foto: VHSP    Mitglieder der Kommission für Containerfachspedition: v.l.: H. Stapelfeldt, O. Matthiesen, A. Kröger, M. Bönning, D. Graszt, J. Wellmann, S. Saß

 




Hamburg Süd mit HANSE GLOBE ausgezeichnet

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Die Reedereigruppe Hamburg Süd hat dieses Jahr von der Logistik-Initiative Hamburg die Auszeichnung HANSE GLOBE erhalten. Die Initiative würdigt damit Logistikunternehmen oder -institutionen, die besonders nachhaltige und zukunftsweisende Projekte umsetzen und somit einen wichtigen Beitrag für den Erhalt der natürlichen Lebensgrundlage leisten.


Ausgezeichnet wurde die Reedereigruppe für die Konzeptionierung und den Einsatz eines IT-Systems, mit dem sich Umweltdaten sowie Brennstoffverbräuche in der Schiffsflotte der Reederei systematisch, standardisiert und zeitaktuell erfassen, übertragen und auswerten lassen. Das Projekt GLEM (Germanischer Lloyd Emission Manager) wurde im Jahr 2011 gemeinsam mit dem Partner Germanischer Lloyd (heute DNV GL) ins Leben gerufen. Nach dreijähriger gemeinsamer Entwicklungszeit wurden seit 2014 sukzessive 124 der weltweit betriebenen eigenen und gecharterten Containerschiffe der Hamburg Süd mit der Software GLEM ausgerüstet.

Die Auszeichnung nahm Dr. Ottmar Gast, Sprecher der Geschäftsführung der Hamburg Süd, bei der feierlichen Preisverleihung im Hamburger Rathaus entgegen: „Nachhaltigkeit ist unverzichtbarer Bestandteil der Unternehmensphilosophie der Hamburg Süd. Mit GLEM haben wir eine wesentliche Voraussetzung für ein effektiveres Umwelt- und Brennstoffcontrolling geschaffen. GLEM unterstützt uns dabei, unsere ambitionierten selbst gesteckten Umweltziele zu erreichen, etwa bis zum Jahr 2020 die Verringerung der spezifischen CO2-Emissionen pro Einheit der Transportleistung (TEUkm) um 45 Prozent gegenüber dem Jahr 2009.“

Mit GLEM ist die Hamburg Süd eine der ersten Reedereien, die für die ab Januar 2018 geltenden Brennstoffberichtspflichten der Europäischen Union (MRV – Measurement, Reporting and Verification) gut vorbereitet sind.

Die hochkarätige sechsköpfige Jury des HANSE GLOBE 2015 berücksichtigte bei der Bewertung der insgesamt zwölf eingereichten Projekte Kriterien wie Innovationsgrad, Wirkung, Reichweite sowie Verankerung des Projektes im Unternehmen. Jurymitglied Boris Winkelmann, CEO des Paket- und Expressdienstleisters DPD, hob in seiner Laudatio entsprechend das schlüssige Konzept sowie den hohen operativen und langfristigen Nutzen von GLEM hervor.

Quelle: Hamburg Süd Corporate Communications, Foto:  © Hinrich Franck    Freuen sich über den HANSE GLOBE: Dr. Ottmar Gast, Sprecher der Geschäftsführung der Hamburg Süd (m.), zusammen mit Prof. Dr. Peer Witten, Vorsitzender der Logistik-Initiative Hamburg e.V. (l.) und Frank Horch, Senator für Wirtschaft, Verkehr und Innovation der Freien und Hansestadt Hamburg (r.)

 




Üben für den Ernstfall

Brandschutz- und Rettungskräfte der Chempark-Werkfeuerwehr bei der Erstversorgung der Übungspuppe
Brandschutz- und Rettungskräfte der Chempark-Werkfeuerwehr bei der Erstversorgung der Übungspuppe

Retten, Löschen, Bergen, Schützen. Alle diese Aspekte des Feuerwehr-Aufgabenspektrums enthielt die Übung der Werkfeuerwehr des Chempark Dormagen am 4. November 2015.

Geprobt wurde der Einsatz auf einem Rheinschiff, das an der Currenta-Tankerbrücke 3 festgemacht hatte. Hier war ein Brand zu löschen sowie ein Verletzter zu bergen und notärztlich zu versorgen. Die 20 Brandschutz- und Rettungskräfte aus dem Chempark sorgten dafür, dass nach anderthalb Stunden das Feuer – simuliert durch eine Nebelmaschine – gelöscht und die Übungspuppe außer Gefahr war.

Die Übungen der Werkfeuerwehr geben vor allem den jüngeren Mitarbeitern die Gelegenheit, ihre Kenntnisse weiter zu vertiefen und den Umgang mit dem Spezialequipment zu verfeinern. Solche Probeeinsätze verbessern außerdem weiter die Ortskenntnisse und die Zusammenarbeit mit den Kollegen des Logistik- und Infrastrukturdienstleisters Chemion.

Quelle und Foto: Currenta Presse




Projektumschlag erfolgreich angelaufen

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DSV Air & Sea Projects übernimmt den Schwertransport von Generatoren für das Unternehmen Andritz Hydro. Die erste Verschiffung von Indien nach Deutschland erfolgte über das Containerterminal Wilhelmshaven, der Anschlusstransport nach Norwegen wurde über das Cuxport-Terminal in Cuxhaven abgewickelt.

Die Generatoren sind für ein neues Kraftwerk bestimmt, das in einem abgelegenen Berggebiet in Nordnorwegen gebaut wird und voraussichtlich im Sommer 2016 ans Netz geht. Andritz Hydro, ein Anbieter für hydraulische Stromerzeugung, produziert seine Generatoren im indischen Mundra Bhopal – dort sollte die Anlage voraussichtlich im September versandfertig für den Weg nach Europa sein. Die norwegische DSV Air & Sea Projektabteilung in Bergen erarbeitete ein schlüssiges Verladekonzept, bei dem auch zeitliche Faktoren berücksichtigt werden mussten. Der Umfang der Sendung bestand aus insgesamt vier Kisten von bis zu 6 Metern Länge und einem Gesamtgewicht von 115.200 Kilogramm sowie einem 2 x 40`HC Container.

Nach Prüfung mehrerer Verladeoptionen wurde entschieden, die komplette Sendung mit dem langjährigen Partner Maersk per Containerschiff von Mundra nach Wilhelmshaven zu verschiffen. In Deutschland übernahm die DSV Air & Sea GmbH in Bremen die Importabfertigung, sowie Entladung aus den Containern und Weiterleitung der Sendung nach Cuxhaven. Vom dortigen Terminal der Cuxport GmbH wurde die Ware schließlich mit einem LNG-betriebenen RoRo-Schiff der Norlines nach Bodø, Norwegen transportiert und auf spezielle Lkws umgeladen, die die anspruchsvolle Strecke zum finalen Zielpunkt inmitten des Berggebiets bewerkstelligen.

Quelle und Foto: Seaports




„Die Informationen müssen fließen“

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Die bayernhafen Gruppe und Hafen Hamburg Marketing e.V. diskutierten in Nürnberg mit Logistik-Entscheidern über Logistische Zukunftsbilder und den Einfluss globaler MegaTrends auf die Logistik.

„Die Zeit wird nicht MEHR, wir müssen sie intelligent nutzen. Dafür braucht es die Steuerung des Mengenwachstums und einen durchgängigen Informationsfluss“ – das war die Haupterkenntnis eines Innovations-Dialogs, zu dem bayernhafen Gruppe und Hafen Hamburg Marketing e.V. Logistik-Entscheider nach Nürnberg eingeladen hatten. Der Abend stand unter dem Motto „Logistische Zukunftsbilder – Wie globale Mega-Trends die Logistik der Zukunft prägen“.

In seinem Impulsvortrag destillierte Prof. Dr. Carlos Jahn, Leiter des Instituts für Maritime Logistik der TU und des Fraunhofer Centers für Maritime Logistik und Dienstleistungen, vier zentrale Megatrends: demografischen Wandel, wirtschaftliches Wachstum, die Sensibilisierung für Umweltfragen und technologische Entwicklungen. Dies erfordere von Unternehmen höchste Effizienz, Flexibilität, Vernetzungs- und Innovations-Fähigkeit. „Das Mengenwachstum wird unsere Infrastruktur enorm fordern – denn diese kann nicht so schnell wachsen wie die Gütermengen.“

In einer von Prof. Jahn moderierten Podiumsdiskussion entwarfen Logistik-Entscheider dann gemeinsam das Zukunftsbild der Logistik. „Wir müssen alle Verkehrsträger und die vorhandene Infrastruktur besser ausnutzen“, sagte Ingo Egloff, Vorstand Hafen Hamburg Marketing e.V., „die 24/7-Leistungsfähigkeit der logistischen Kette ist dafür ein wesentliches Instrument.“

Alexander Ochs, Prokurist der bayernhafen Gruppe, wies darauf hin, dass es darauf ankomme, Standards zu schaffen und an der richtigen Stelle über Entschleunigung nachzudenken: „Wer Zukunftsbilder entwirft, ist nicht mit der Lupe unterwegs, sondern mit dem Fernglas. Mit Weitsicht gestalten wir Standorte und Infrastrukturen. Dabei haben wir immer im Blick, was der Markt braucht, was die Beteiligten wirklich voranbringt und wovon logistische Ketten auf Dauer profitieren. Da zählt Kooperation statt Egoismus.“

„Wir werden mehr und mehr zu Lotsen von Informationen“, sagte Goran Susak von der Kühne + Nagel AG & Co. KG, „da braucht es Standards für die Prozesskette und Datensicherheit. Mit Stand-alone-Lösungen kommen wir nicht weiter.“ Gregor Luft von Schaeffler Technologies AG & Co. KG betonte die Notwendigkeit des End-to-End-Fokus: „Ziel ist eine Information ohne Bruch, die Durchgängigkeit des Informationsflusses.“ Auch Uwe Gaede von der Hamburg Süd-Gruppe hat die „übergreifende, neutralisierte Informationsweitergabe“ im Blick: „Wir müssen Verkehre gleichmäßig verteilen, Nachtfenster nutzen und Leer-Last-Läufe weiter optimieren.“

Den Begriff des „Smart Port“ brachte Ingo Fehrs von der Hamburg Port Authority AöR in die Diskussion: „Die Digitalisierung gibt uns die Möglichkeit, virtuelle Depots anzulegen statt Container-Leerfahrten über viele Kilometer.“

Dirk Steffes von der DB Schenker Rail Deutschland AG betonte, dass Verkehre über die Woche gleichverteilt werden müssten, nicht nur Dienstag bis Donnerstag: „Wir müssen nachdenken über „slow railing“, die Systeme optimieren und die Kooperation von Dienstleisterseite voranbringen.“ „Digitalisierung ist ein Enabler, sie ersetzt nicht falsche oder schlechte Prozesse“, sagte Steffen Rudkowsky von der Siemens AG. Am Beispiel von Maschinen, die sich „von sich aus melden“, um gewartet zu werden, beschrieb er die Notwendigkeit tragfähiger logistischer Ketten für die Industrie 4.0.

Während des Vortrags und der Podiumsdiskussion zeichnete eine Illustratorin hinter einer Leinwand die wesentlichen Kernaussagen mit. So entstand ein physisches Zukunftsbild der Logistik. Konsens der Logistik-Entscheider: „Zum Ausdruck kommt hier die Vielfalt der logistischen Kette und vor allem, wie wichtig der übergreifende Informationsfluss ist.“

Quelle und Foto: Hafen Hamburg Marketing   Foto: Teilnehmer der Podiumsdiskussion auf der Veranstaltung „Logistische Zukunftsbilder: Wie globale Mega-Trends die Logistik der Zukunft prägen“ in Nürnberg. (v.l.n.r.): Ingo Egloff, Vorstand Hafen Hamburg Marketing e.V.; Alexander Ochs, Prokurist bayernhafen Gruppe; Dirk Steffes, Leiter Marktbereich Intermodal DB Schenker Rail Deutschland AG; Ingo Fehrs, stellvertretender Leiter Strategie Hafenentwicklung Hamburg Port Authority AöR; Uwe Gaede, General Manager Area Central Europe Hamburg Süd-Gruppe; Gregor Luft, Vice President Logistics Project EDC Schaeffler Technologies AG & Co. KG; Steffen Rudkowsky, Senior Vice President Head of Division Logistics EM LOG Siemens AG; Prof. Dr. Carlos Jahn, Leiter des Instituts für Maritime Logistik der TU Hamburg-Harburg und des Fraunhofer Centers für Maritime Logistik und Dienstleistungen.