Berte Simons neue Chief Operating Officer (COO)

Berte Simons wurde von den Anteilseignern zum 1. Januar 2025 zur neuen Chief Operating Officer (COO) der Port of Rotterdam Authority (niederländisch: Havenbedrijf Rotterdam) ernannt. Mit ihrem Einzug in den Vorstand tritt sie die Nachfolge von Boudewijn Siemons an, der im Februar 2024 den Posten des CEO und Interim COOübernahm. Ab dem 1. Januar 2025 besteht der Vorstand der Port of Rotterdam Authority somit aus CEO Boudewijn Siemons, CFO Vivienne de Leeuw und COO Berte Simons.

Die Anteilseigner der Port of Rotterdam Authority, die Stadt Rotterdam und die niederländische Regierung haben Berte Simons auf Empfehlung des Aufsichtsrats für vier Jahre bestellt.

Koos Timmermans, Aufsichtsratsvorsitzender der Port of Rotterdam Authority: „Wir als Aufsichtsrat freuen uns sehr, dass Berte Simons ihr breites Fachwissen als Schiffsingenieurin in der Port of Rotterdam Authority einbringen möchte. Mit ihrer internationalen Erfahrung in der Leitung großer und komplexer Infrastrukturprojekte in Häfen und Industriegebieten bringt sie das Wissen und die Erfahrung mit, die wir für einen erfolgreichen und koordinierten Übergang zu einem fossilfreien und kreislauffähigen Hafen benötigen.”

Nach ihrer Ausbildung zur Seeoffizierin begann Berte Simons ihre berufliche Laufbahn 2003 als Sachbearbeiterin bei North Sea Port, wo sie bis 2006 tätig war. Von 2006 bis 2021 hatte Berte verschiedene Managementpositionen bei der internationalen Beratungs- und Ingenieurgesellschaft Royal HaskoningDHV inne, wo sie internationale Projekte in den Bereichen Bergbau, Schwerindustrie, Luft- und Schifffahrt leitete. Berte Simons arbeitet derzeit bei Energie Beheer Nederland (EBN) als Leiterin des Geschäftsbereichs CO2-Speicherung und Transportsysteme. In dieser Funktion ist sie eng in das Projekt Porthos eingebunden, das die Port of Rotterdam Authority gemeinsam mit Gasunie und EBN entwickelt.

Berte Simons: „In der Rolle der COO der Port of Rotterdam Authority kommt für mich alles zusammen. Der Hafen ist ein Ort, der sich ständig verändert und mit der ganzen Welt verbunden ist. Ein Ort, an dem Industrie, Logistik und Lebensraum zusammenfinden. Ich freue mich auf die Zusammenarbeit mit Kolleginnen und Kollegen und Interessengruppen, um zu einer nachhaltigen Entwicklung des Hafens im Einklang mit der Umwelt beizutragen.”

Quelle und Foto: Port of Rotterdam




Trainingscentrum für die digitalisierte Hafenarbeit

Im Rahmen des Forschungsprojektes PortSkill 4.0 wurde am HHLA Container Terminal Altenwerder (CTA) das hochmoderne, digitale Trainingscentrum vorgestellt, das gezielt auf die Anforderungen der digitalisierten Hafenarbeit ausgerichtet ist. Das neue „ma-co digitale trainingscentrum“ bietet modernste Lerntechnologien und maßgeschneiderte Trainingslösungen für die Anforderungen der digitalisierten Hafenarbeit.

In dem Projekt PortSkill 4.0 wurden in den letzten zwei Jahren umfangreiche Analysen der operativen, administrativen und technischen Jobprofile in den deutschen Seehäfen durchgeführt, um zu untersuchen, wie sich die Tätigkeiten durch Digitalisierung und Automatisierung verändern werden. Neben den zu erwartenden Veränderungen in den Hafenjobs durch die Automatisierung und Digitalisierung entstehen auch neue Tätigkeiten und Rollen, die spezifische, teils neue Kompetenzen erfordern.

Im Trainingscentrum am CTA, das seit seiner Inbetriebnahme als eines der modernsten und effizientesten Containerterminals gilt, können die zukünftig benötigten Kompetenzen künftig gezielt geschult werden. Durch die Kombination aus modernster Technik, vernetztem Lernen und der Analyse zukünftiger Jobanforderungen bietet das „ma-co digitales trainingscentrum“ eine zukunftsorientierte Plattform zur Qualifizierung der Fachkräfte der Hafenwirtschaft von morgen. Die Trainings und Lerninhalte werden nun im Rahmen von PortSkill 4.0 in einem ersten Schritt verprobt und nach Projektende auch öffentlich angeboten.

Dr. Melanie Leohnard, Hamburger Senatorin für Wirtschaft und Innovation: „Hafenarbeit ändert sich im Wandel der Zeiten. Kontinuierliche Aus- und Weiterbildung sowie die Qualifizierung von Beschäftigten sind entscheidend, um vom Wandel der Arbeitswelt zu profitieren. Das Projekt PortSkill 4.0 ist ein wichtiger Meilenstein bei der Transformation der Arbeit. Es leistet Pionierarbeit, indem es wertvolle Erkenntnisse hinsichtlich der künftig zu erwartenden und erforderlichen Qualifikationsprofile liefert. Uns geht es hier darum, Unternehmen und Mitarbeitende fit zu machen für künftige Herausforderungen im Transformationsprozess – insbesondere durch den Mangel an verfügbaren Fachkräften werden uns hier weitere Veränderungen bevorstehen, die wir gemeinsam positiv gestalten können.“

Torben Seebold, Personalvorstand der HHLA und Vorsitzender des Sozialpolitischen Ausschusses des ZDS: „Mit dem neuen digitalen Trainingscentrum von ma-co setzen wir für die Aus- und Weiterbildung unserer Beschäftigten neue Maßstäbe. Die zielgenaue und moderne qualifikatorische Weiterentwicklung der Beschäftigten stellt einen kritischer Erfolgsfaktor für den Erhalt und den Ausbau der Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Hafenwirtschaft dar.“

André Kretschmar, ver.di Fachbereichsleiter maritime Wirtschaft: „Die Hafenarbeit der Zukunft wird anders aussehen als heute. Darauf müssen wir uns vorbereiten. Aktuelle Jobprofile und Tätigkeiten werden sich verändern. Zukunftskompetenzen müssen den Belegschaften zielgruppenspezifisch vermittelt werden, um die technologischen Entwicklungsschritte in der digitalen Transformation für die Kolleg*innen nutzbar zu machen und gute tarifliche Beschäftigung dauerhaft zu sichern.“

Neben der Einbindung haptischer Elemente stehen bei dem Projekt vor allem die Erprobung virtueller Lernwelten im Vordergrund. Herzstück des Zentrums ist eine große Videowand mit sechs Bildschirmen, die zusammen mit Kontrollpulten als Leitstand dient. Ein weiterer Raum ist mit einem Fernsteuerstand für z.B. Containerbrücken, Lager- und Bahnkräne ausgestattet, während in einem separaten Raum Virtual-Reality-Anwendungen für immersive Schulungen genutzt werden können. Die Räume am CTA sind mit den ma-co-Standorten in Hamburg und Bremen verbunden, sodass Teilnehmende sich standortübergreifend in einer gemeinsamen virtuellen Trainingsumgebung begegnen können.

Die praxisnahe, anwendungsorientierte und erlebnisreiche Darstellung erhöht maßgeblich den Lerntransfer. Außerdem können Gefahren- und Ausnahmesituationen in sicherer Umgebung trainiert werden. Darüber hinaus lassen sich Trainingsinhalte und -szenarien deutlich flexibler anpassen und steuern, wodurch individuelle Lernbedürfnisse und -voraussetzungen besser berücksichtigt werden können.

Das Projekt PortSkill 4.0 wird im Rahmen der Forschungsinitiative IHATEC II des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr (BMDV) gefördert. Während IHATEC I auf technische Projekte fokussierte, wurde der Kreis der Antragsteller in IHATEC II ab 2021 auf Bildungsträger und Forschungseinrichtungen erweitert, um Qualifizierungs- und Weiterbildungsangebote zu entwickeln. Bereits 2018 erarbeitete die Hafenwirtschaft, angeführt von ma-co, gemeinsam mit Partnern wie ver.di, ZDS und weiteren Akteuren erste Konzepte für ein menschenzentriertes Projekt. 2020 wurde das Konsortium zusammen mit HHLA, BLG inkl. Eurogate und PatientZero als Partner finalisiert. Nach Abschluss des Projektes Ende 2025 soll das Trainingszentrum auch für weitere maritime Akteure zugänglich sein.

Neben der Analyse neuer bzw. veränderter Jobprofile und der entsprechenden Qualifikationen legt das Projekt PortSkill 4.0 auch großen Wert auf die Betrachtung der sozioökonomischen Auswirkungen der digitalen Transformation in der Hafenwirtschaft. Mit der Förderung durch IHATEC II und der engen Zusammenarbeit zwischen Sozialpartnern wie ver.di und ZDS wurde ein auf Sozialpartnerschaft basierendes Projekt realisiert, das die Transformation der Hafenarbeit aktiv begleitet.

Mehr Informationen zum Projekt gibt es www.portskill.de

Quelle und Foto: HHLA




Brunsbütteler Häfen sorgen für Energiesicherheit

Der Industriestandort Brunsbüttel nimmt mit seinen Häfen eine essenzielle Funktion als Energie-Hub mit bundesweiter Bedeutung ein. Aus diesem Grund werden besonders in dieser Woche alle Augen auf den Energiestandort und seine Häfen als nationale Versorgungsdrehscheiben gerichtet sein.

Ab dem 6. November findet hier die diesjährige Energieministerkonferenz (EnMK) unter dem Vorsitz des Schleswig-Holsteinischen Energiewendeministers Tobias Goldschmidt statt. Neben den jeweiligen Energieministerien der Länder wird vermutlich auch der mit Brunsbüttel gut vertraute Vizekanzler Dr. Robert Habeck in seiner Funktion als zuständiger Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz vor Ort in Empfang genommen werden.

„Als Brunsbüttel Ports GmbH freuen wir uns sehr, die wichtigsten politischen Vertreterinnen und Vertreter rund um das Thema Energie in Brunsbüttel willkommen zu heißen – hier, wo Energiewende, Energieversorgung und Energiesicherheit schon heute täglich gelebt werden! Mit unseren Häfen sorgen wir für Energiesicherheit“, freut sich Frank Schnabel (Geschäftsführer der Brunsbüttel Ports GmbH / SCHRAMM group).

Mit den drei Häfen von Brunsbüttel Ports bildet der Standort eine wesentliche Säule für die bundesweite Energieversorgungssicherheit. Insbesondere für den Brunsbütteler Elbehafen ist dies eine Aufgabe von höchster Priorität. Mit Beginn der Energiekrise wurde der Tiefwasserhafen durch die Bereitstellung der notwendigen Infrastruktur für den Betrieb eines schwimmenden LNG-Terminals zum nationalen Versorgungshub für den Import von verflüssigtem Erdgas (LNG). In der Zukunft sollen über die Energie-Import-Infrastruktur auch grüne Energieträger angelandet werden. Darüber hinaus könnte der Brunsbütteler Elbehafen im Zuge geplanter CCS-Projekte („Carbon Capture and Storage“) zukünftig eine entscheidende Rolle als Export-Hub für CO2 einnehmen und so nochmals maßgeblich zur Erreichung der Klimaziele beitragen.

In den kommenden Tagen steht das nördlichste Bundesland mit seiner Energieküste und seinem größten industriellen Kern am Schnittpunkt der Elbe und des Nord-Ostsee-Kanals somit klar im Scheinwerferlicht. „Brunsbüttel ist als zukünftiges Drehkreuz der Energiewende der optimale Gastgeber für diese Konferenz“, betont SH-Energiewendeminister Tobias Goldschmidt in einem eigenen Statement zur EnMK. Am Standort werden hohe Investitionen in die Dekarbonisierung der Industrie und in die Energiewende getätigt. Gemeinsam wurden durch die Unternehmen die Segel gesetzt, um die Transformation zum ersten klimaneutralen Bundesland aktiv mitzugestalten.

„Als ChemCoast Park sind wir Vorreiter für grüne Energien im Norden. Insbesondere durch die bereits erfolgte Umsetzung vieler verschiedenster energiepolitischer Projekte, u.a. durch bekannte Chemiekonzerne, ist klar: Brunsbüttel ist Energiewende-Leuchtturm“, erläutert Frank Schnabel in seiner Funktion als Sprecher der Werkleiterrunde Brunsbütteler ChemCoast Parks. „Wir sind besonders stolz, dies in den kommenden Tagen auch Vertreterinnen und Vertretern der weiteren Bundesländer näherzubringen. Als Teil des Rahmenprogramms zeigen wir im Brunsbütteler Elbehafen anhand des schwimmenden LNG-Terminals und unserer Energie-Import-Infrastruktur live und in Farbe wie Energieversorgung im Norden geht“, schließt er ab.

Quelle und Foto: Brunsbüttel Ports GmbH




Neuzugang im Leitungs-Duo der Deutschen Seemannsmission

Seit 1. September 2024 ist Eliane Lafendt die neue Club Leitung im Seemannsclub Duckdalben und Teil der Geschäftsführung der Deutschen Seemannsmission Hamburg-Harburg e.V.. Mit dem Eintritt von Eliane Lafendt formieren sich Seemannsmission sowie Seemannsclub auf administrativer und operativer Ebene neu.

Die Neubesetzung war notwendig geworden, da Ende Frühjahr 2024 Sören Wichmann, Partner in der Doppelspitze neben Jörn Hille, die Seemannsmission Hamburg-Harburg e.V. verlassen hatte.
Eliane Lafendt ist seit 2009 in Diensten der Evangelischen Kirche. Die Fachwirtin für Büro- und Projektmanagement war zuletzt Leitung der Geschäftsstelle des Bereiches Kita, in Diakonie und Bildung des Ev.-Luth. Kirchenkreises Hamburg-Ost. Zu ihren Aufgaben gehörten hier u.a. Organisations- und Personalentwicklung, Personalführung, Konzeptberatung, Prozessmanagement und Finanzwesen. Die Nähe zur Seefahrt wurde der gebürtigen Hamburgerin in die Wiege gelegt: Ihr Vater fuhr als 1. Offizier für die (inzwischen nicht mehr existente) Reederei Hamburg-Süd. Ihr Großvater war Barkassenfahrer im Hafen. „Als ich noch klein war, und wir meinen Vater auf dem Schiff besuchen wollten, wurde ich mit einer Affenschaukel, einer Art Korb, an Bord gehievt, da ich zu klein für die Gangway war. Und wenn mein Vater zu Hause war, hatten wir oft Seeleute zu Gast. Meist war der Koch dabei, da mein Vater selbst leidenschaftlich gern kochte.“

„Wir freuen uns, mit Eliane Lafendt eine Fachfrau für Personal und kaufmännische Angelegenheiten gewonnen zu haben, die ihre Expertise in Club und Verein einbringen wird. Die Verzahnung von diakonisch-seelsorgerischer und kaufmännischer Arbeit im Club hat sich seit dessen Gründung 1986 bewährt –, und wir werden sie im Leitungsteam mit Jörn Hille beibehalten“, sagt Arne Wesseloh, stellvertretender Vorsitzender des Vereins, der den Seemannsclub trägt und dessen operative Arbeit gewährleistet.

Quelle: Geschäftsführung/Seemannsclub DUCKDALBEN, Foto: Geschäftsführung/Seemannsclub DUCKDALBEN/ Eliane Lafendt




Seehäfen: Tarifvertrag ist in Kraft

In der Tarifrunde Seehäfen haben sich rund 77,6 Prozent der ver.di-Mitglieder in einer Mitgliederbefragung für die Annahme des Anfang September in der fünften Verhandlungsrunde mit den Arbeitgebern, dem Zentralverband der Deutschen Seehafenbetriebe (ZDS), erzielten vorläufigen Tarifergebnisses ausgesprochen. Die ver.di-Bundestarifkommission hat auf ihrer Sitzung dem Tarifergebnis zugestimmt; damit tritt der Tarifvertrag in Kraft.

„Wir haben in dieser Tarifrunde einen langen Atem bewiesen, und das hat sich ausgezahlt“, sagte ver.di-Verhandlungsführerin Maren Ulbrich. „Ohne die große Beteiligung der Beschäftigten an Streiks und Aktionen hätten wir diesen tragfähigen Tarifabschluss nicht erzielen können.“ Die Durchsetzung der sozialen Komponente federe das Lohngefälle zwischen den Lohngruppen ab, insbesondere die unteren Lohngruppen profitieren von dem Tarifabschluss. „Aber auch in allen anderen Lohngruppen gibt es Reallohnzuwächse; jeder und jede hat mehr in der Tasche als vorher.“

Im Einzelnen sieht der Tarifvertrag mit einer Laufzeit von 14 Monaten bis zum 31. Juli 2025 unter anderem folgende Regelungen vor: Die Beschäftigten erhalten eine steuer- und abgabenfreie Inflationsausgleichsprämie in Höhe von 1.700 Euro, die im Oktober ausgezahlt wird; auch Teilzeitbeschäftigte erhalten die volle Prämie. Ab dem 1. Oktober 2024 werden die Stundenlöhne um 1,15 Euro erhöht. Zudem werden die Schichtzuschläge sowie die Zuschläge für Sonn- und Feiertagsarbeit deutlich angehoben. Darüber hinaus wird das Urlaubsgeld ab dem nächsten Jahr auf 430 Euro erhöht.

Niehoff Juli hatte es zuletzt an mehreren Tagen vollschichtige Warnstreiks gegeben, so an den Seehäfen Hamburg, Bremen, Bremerhaven, Wilhelmshaven, Emden und Brake.

Quelle: ver.di-Bundesvorstand, Foto: hpa/ Andreas Schmidt-Wiehoff




Lohnrunde Seehäfen: Vorläufige Einigung erzielt

In den laufenden Tarifverhandlungen für die norddeutschen Seehäfen haben der Zentralverband der deutschen Seehafenbetriebe und die Gewerkschaft ver.di eine vorläufige Einigung erzielt. Die Bundestarifkommission der Gewerkschaft hat ihren Mitgliedern die Annahme des ZDS-Angebots empfohlen. Die Zustimmung der Mitglieder soll nun bis zum 27. Septembererfolgen.

Dazu erklärt der ZDS-Verhandlungsführer Torben Seebold: „Nach schwierigen, aber konstruktiven Verhandlungen ist es uns gelungen, in der fünften Runde eine Einigung zu erzielen. Wir sind zuversichtlich, dass das Votum der BTK bestätigt wird und wir so das Vertrauen in die Zuverlässigkeit unserer Seehäfen vollständig wiederherstellen können. Es bleibt dabei, dass die Einigung für die Betriebe einen Gang an die Grenze der Belastbarkeit in einer schwierigen Marktlage bedeutet.“

Quelle: Zentralverband der deutschen Seehafenbetriebe, Foto: HHLA




Zahl der Beschäftigten auf den Werften leicht gestiegen

Die Beschäftigung auf den Werften in Norddeutschland hat in diesem Jahr zum zweiten Mal in Folge ein leichtes Wachstum verzeichnet, allerdings auf niedrigem Niveau. Das ist das Ergebnis der jährlichen Schiffbauumfrage der IG Metall Küste. Demnach ist die Zahl der Stammbeschäftigten auf den norddeutschen Werften 2024 um 5,3 Prozent auf 15.824 gestiegen (2023: 15.028 Beschäftigte). Besonders stark war das Wachstum in Niedersachsen (+7,5 %), Bremen und Mecklenburg-Vorpommern (jeweils +7,2 %). Sowohl im Marineschiffbau als auch im Passagierschiffbau stieg die Zahl der Beschäftigten.

„Der Schiffbau ist von strategischer Bedeutung für die Energieversorgung, Handel und Sicherheit in Deutschland“, erklärte Daniel Friedrich, Bezirksleiter der IG Metall Küste. „Wir brauchen weiterhin die Kenntnisse und Fertigkeiten im Land und dürfen nicht in eine weitere Abhängigkeit zum Beispiel von China geraten.“ Entsprechend bräuchte man mehr Beschäftigte und Fachkräfte auf den Werften, um etwa Konverterplattformen für Windparks auf offener See zu bauen oder auch die Marine gut auszurüsten. Friedrich forderte eine aktive Industriepolitik der Politik und „Unternehmen, die in die Zukunft investieren“.

Der Fachkräftemangel hat sich in der gesamten Branche verschärft und schränkt teilweise bereits die Produktion ein. 78,3 Prozent der Betriebe haben Probleme, offene Stellen zu besetzen. „Die Wettbewerbsfähigkeit der Betriebe wird zukünftig stark davon abhängen, ausreichend Fachkräfte zu gewinnen und zu halten. Nur mit einer guten, eigenen Belegschaft, mit Tarifverträgen und Mitbestimmung lässt sich die Zukunft der Unternehmen und der Branche sichern“, erklärte Friedrich.

Die Lage auf den Werften sei sehr unterschiedlich. „Während einige Betriebe auf absehbare Zeit voll ausgelastet sind und die Beschäftigung weiter ansteigen soll, stehen andere Werften vor einer unsicheren Zukunft und einem möglichen Personalabbau.“ Aktuell sind die Kapazitäten der Werften im Durchschnitt zu 85,9 Prozent ausgelastet. Die Hälfte der Werften ist zu 100 Prozent ausgelastet, zwei Werften sind so gut wie gar nicht ausgelastet (0% bzw. 10% Auslastung).

Mit Sorge blickt die Gewerkschaft auf den Nachwuchs. “Die Ausbildungsquote hat mit 5,2 Prozent (2023: 5,7 %) einen neuen Tiefpunkt erreicht”, kritisierte Heiko Messerschmidt, Branchenbeauftragter Schiffbau der IG Metall. “Um ihre Zukunftsfähigkeit zu sichern, müssen die Unternehmen gegensteuern und wieder mehr ausbilden. Gemeinsam mit der Branche müssen wir Maßnahmen entwickeln, die freigebliebenen Ausbildungsplätze zu besetzen. “

Einen Anstieg an Beschäftigung gab es auch bei Leiharbeit und Werkverträgen. „Die Situation bezüglich Werkverträgen bleibt in vielen Betrieben undurchsichtig und kaum reguliert“, erklärte Stefan Timm von der Agentur für Struktur- und Personalentwicklung (AgS), die die Befragung im Auftrag der Gewerkschaft durchgeführt hat.

Die IG Metall sieht diese Entwicklung mit Sorge. „Die Stammbeschäftigung in der Produktion zu senken, ist der falsche Weg“, meinte Bezirksleiter Friedrich. „Nur mit einer guten, eigenen Belegschaft, mit Tarifverträgen und Mitbestimmung lässt sich die Zukunft der Unternehmen und der Branche sichern.“ Das müsse beispielsweise bei der Vergabe von öffentlichen Aufträgen berücksichtigt werden.

Der deutsche Schiffbau konzentriert sich im Wesentlichen auf drei große Werftengruppen (thyssenkrupp Marine Systems, Meyer und Lürssen), die über 70 Prozent aller Werftbeschäftigten stellen. Diese Gruppen dominieren die Segmente Kreuzfahrtschiffe, Yachten und Marineschiffe.

Die IG Metall Küste führte die Studie zum 34. Mal seit 1991 in den fünf norddeutschen Bundesländern Bremen, Hamburg, Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein durch. Befragt wurden die Betriebsräte von 46 Werftbetrieben und Standorten, die sowohl den militärischen als auch den zivilen Schiffbau repräsentieren. Die Ergebnisse der Befragung diskutiert die Gewerkschaft auch auf der Fachmesse SMM. Zu der öffentlichen Veranstaltung am Mittwoch, 4. September, um 13.30 Uhr auf der Open Stage in Halle B2.OG wird der Maritime Koordinator der Bundesregierung, Dieter Janecek, erwartet.

Quelle: IG Metall Küste, Foto: IG Metall Küste/ Michael Seehase




Geplante Belastung des Schienengüterverkehrs

Die deutsche Seehafenwirtschaft hat vor den negativen Folgen einer erneuten Erhöhung der Trassenpreise im Schienengüterverkehr gewarnt und die Politik zum schnellen Umsteuern aufgefordert.

„Die guten Bahnanbindungen der deutschen Seehäfen an die Wirtschaftszentren in Deutschland und weiter in die europäischen Länder sind ein entscheidender Wettbewerbs- und Nachhaltigkeitsvorteil des Hafenstandortes Deutschland“, betont Angela Titzrath, die Präsidentin des Zentralverbandes der deutschen Seehafenbetriebe (ZDS). „Allein bei Containern erreicht die Bahn regelmäßig einen Anteil von deutlich über 50 % im Hinterlandverkehr. Die geplante erneute Erhöhung der Trassenentgelte bei der Bahn würde die deutschen Seehäfen empfindlich treffen und für eine Verlagerung der Verkehre von der Schiene auf die Straße sorgen. Das steht im direkten Widerspruch zu zentralen politischen Leitlinien, wie den Klimazielen, der Verkehrswende oder auch der Nationalen Hafenstrategie, da die deutschen Seehäfen im Wettbewerb deutlich geschwächt werden. Zudem werden bestehende Probleme wie Staus oder der Mangel an Fahrpersonal und LKW-Parkplätzen an Autobahnen deutlich verschärft. Zur Erinnerung: Ein Güterzug ersetzt bis zu 52 LKW.“

Der ZDS schließt sich daher den Forderungen aus anderen Branchen nach Sofortmaßnahmen durch die Politik an. „Der Bundestag muss kurzfristig tätig werden und einen Kahlschlag auf der Schiene verhindern“, so Titzrath. „Konkret bedeutet das, die gesetzlich vorgesehene Verzinsung des Eigenkapitals der DB InfraGO zu reduzieren und die Mittel der Trassenpreisförderung zu erhöhen. Darüber hinaus muss die Finanzierung der Bahn in Deutschland grundsätzlich neu und vor allem verlässlich geregelt werden.“

Zum Hintergrund: Die gemeinwohlorientierte DB InfraGO verlangt von Eisenbahnverkehrsunternehmen Trassenentgelte für die Nutzung des DB-Netzes. 2025 steigen diese für Güter- und Personenverkehr im Schnitt um 6 %. Für 2026 plant die staatseigene DB InfraGO Presseberichten zufolge eine Erhöhung von durchschnittlich knapp 20 %. Dies muss noch von der Bundesnetzagentur genehmigt werden. Hintergrund hierfür ist die Einigung der Ampel-Koalition, die nötigen Gelder für Sanierung und Ausbau der Bahn nicht wie bislang üblich als Baukostenzuschüsse zu zahlen, sondern als Eigenkapitalerhöhung bzw. Darlehen an die DB. Diese sind von der DB zu verzinsen.

Quelle: ZDS Zentralverband der deutschen Seehafenbetriebe e.V., Foto: HHM




Südhafen schwer im Geschäft

BLG LOGISTICS löscht im so genannten Südhafen „Roter Sand“ – einer 60.000 Quadratmeter großen Erweiterungsfläche des BLG AutoTerminals in Bremerhaven – Schwergüter vom Schiff. Die Komponenten von zwei Kraftwerksmodulen werden direkt an der Kaje montiert und für den Seetransport fertiggestellt. Ein Großteil der Ladung erreicht den Hafen von Bremerhaven über die Weser per Binnenschiff. Nach Abschluss der Montage gehen die beiden je 500 Tonnen schweren Anlagen per Schwerlastschiff in Richtung USA.

Beste Voraussetzungen für außergewöhnliche Projekte bietet die neue Fläche mit Hallenkapazität im Südhafen „Roter Sand“ in unmittelbarer Nähe zum BLG AutoTerminal Bremerhaven. Der Umschlag und die Montage zweier Kraftwerksmodule des Kunden Siemens Energy bilden den Auftakt auf der jüngst in Betrieb genommenen Fläche. Im Südhafen montiert BLG LOGISTICS Anlagen und Maschinen, die aufgrund von Gewicht und Größe nicht mehr über die Straße transportiert werden können, direkt am seeschifftiefen Wasser.

Die Montage der fertigen Komponenten erfolgt unmittelbar an der Kaje. Dort befindet sich eine 20 Meter hohe Halle, die mit 32 Meter Breite und 50 Meter Länge für große Projektlogistikvorhaben besonders geeignet ist. Zwei Deckenkrane, die jeweils 35 Tonnen schwere Teile heben können, vereinfachen den Zusammenbau.

Mehrere Schiffsankünfte bringen die tonnenschwere Ladung in den Südhafen. Die schwerste Komponente ist der Generator mit über 130 Tonnen Gewicht. Ein fertig montiertes Kraftwerksmodul wiegt etwa 500 Tonnen. Beide Module werden nach Abschluss des Projekts auf einem Schwerlastschiff abtransportiert.

BLG LOGISTICS stellt neben der Fläche auch die Expertise für Schwergutumschlag zur Verfügung. Die bis zu 135 Tonnen schweren Teile wurden mit zwei je 400-Tonnen-Autokranen im Tandemhub aus dem Binnenschiff gelöscht und mit dem BLG-eigenen Self-Propelled-Modular-Transporter (SPMT) und Roll-Trailern in die Halle verbracht. Durch ein opulentes Hallentor von 25 Meter Breite und 10 Meter Höhe gelangen die Montageteile in die Halle. Dort werden die Komponenten von den Spezialisten für Industrieanlagen des Kunden Siemens Energy fachgerecht montiert.

Seit vielen Jahren planen und erstellen die Schwergutspezialisten von BLG LOGISTICS individuelle Logistiklösungen, für Projektladung und Schwergut, aus einer Hand. Die Schwerlast-Terminals an den Standorten Bremen und Bremerhaven verfügen über große Freilager-, Schuppen- und Hallenflächen sowie über das spezielle Equipment für Schwergut. Eisen oder Stahl, Röhren, Holzprodukte jeglicher Art, Maschinen, Anlagenteile, Projektladungen, Straßen- oder Schienenfahrzeuge werden bei BLG LOGISTICS bewegt, transportiert, gelagert, montiert und umgeschlagen. Die Kunden kommen aus den Branchen Maschinen- und Anlagenbau, Breakbulk, Windenergie und Spedition.

Quelle und Foto: BLG LOGISTICS




Ausbildungsstart am Kieler Hafen

Letzte Woche begrüßte der PORT OF KIEL die neuen Auszubildenden im Kieler Hafen. Die sieben jungen Menschen starten in insgesamt sechs Berufsbildern. Im Rahmen ihrer Ausbildung werden sie in den kommenden Jahren einen umfassenden Einblick in die Abläufe im Kieler Hafen erhalten.

Mit diesem Ausbildungsstart werden folgende Berufe beim Seehafen Kiel ausgebildet: Kaufmann für Büromanagement, Kaufmann für Spedition und Logistikdienstleistungen und Fachkraft für Hafenlogistik. Nach einer längeren Pause wird in diesem Jahr auch erstmals wieder ein Schifffahrtskaufmann der Fahrtrichtung Linienfahrt ausgebildet. Auch die Ausbildung einer Elektronikerin für Energie- und Gebäudetechnik sowie eines Fachinformatikers Fachrichtung Systemintegration sind in diesem Jahr Besonderheiten beim PORT OF KIEL, der als Ausbildungsbetrieb eine hohe Diversität an Tätigkeitsfeldern bietet. In Zeiten von Fachkräftemangel setzt das Unternehmen seit einigen Jahren im Recruiting auf neue Wege, um vakante Stellen rasch, aber auch langfristig zu besetzen. Ein Großteil der jungen Menschen bleibt auch nach ihrer Ausbildung im Unternehmen.

Bis zum 1. September 2024 können sich Interessierte für die Ausbildung zur Fachkraft für Hafenlogistik noch beim PORT OF KIEL bewerben. Einige Nachrücker gibt es bereits.

Quelle und Foto: SEEHAFEN KIEL GmbH & Co. KG