Wo das Image der Logistik noch in Ordnung ist

Zum ersten Mal wurde in Hamburg bereits den Vorschülern die Bedeutung der Logistik und die dahinterliegenden Berufsbilder auf eine einfache aber beeindruckende Art zu vermitteln.

Die Maßnahme der Logistik-Initiative Hamburg (LIHH) hat sehr viel Zuspruch erhalten und wird nun als nachhaltiges, regelmäßig stattfindendes Angebot unter dem Namen LOGISTIKDETEKTIVE ins LIHH-Portfolio aufgenommen. Knapp 20 Vorschülern haben das BUDNI – Logistikzentrum in Hamburg erkundet und alle Abläufe unter die Lupe genommen. Dabei durften die Kinder in die Rollen der Mitarbeiter schlüpfen und ausprobieren, welche Tätigkeiten im Warenlager anfallen. Das Highlight jedoch war einstimmig das Erkunden des LKWs – fast jedes Kind wollte am Ende des Tages einmal selbst einen LKW steuern, wenn es groß wird. Ergänzt wurde die Aktion mit der Einweisung in den toten Winkel, um eben auch den Kleinsten eine Vorstellung und Erfahrung von Gefahren im Verkehr zu veranschaulichen. Bleibende Eindrücken nicht nur bei den Kindern, sondern auch bei den Erziehern.

„Wenn ich einmal groß bin, möchte ich Berufskraftfahrer werden!“ Wer Kinder hat, vor allem Jungs, der hat diese Aussage bestimmt mindestens einmal gehört. Beindruckt von den großen Autos werden Kinderaugen mindestens genau so groß, wenn ein großer Brummi an der Straße an ihnen vorbeifährt. Und dann kommt irgendwann der Moment, wo kaum ein junger Mensch mehr ausgerechnet diesen Beruf erlernen möchte – obwohl die meisten dieser Jugendlichen kein einziges Mal in Ihrem Leben einen LKW von innen gesehen haben. Schuld an allem ist zumeist das schlechte Image – denn kaum ein Elternteil würde seinem Kind eben zu diesem Beruf raten. Und genau hier setzt die neue Maßnahme der Logistik-Initiative Hamburg an. Bei den Kleinsten, die bereits schon viel verstehen und weitererzählen, aber sich ihre eigene Wahrnehmung nicht nehmen lassen und unvoreingenommen Sachen gut oder schlecht finden.

Fast alle Kinder aus der Vorschulgruppe der KITA St. Paulus fanden aber auch andere Berufe in der Logistik gut. Neben dem spannenden LKW war auch die Begeisterung für den hohen Technifizierungsgrad der Logistikanlage zu spüren. Wie kleine Detektive durften die Gruppe alle relevanten Abläufe unter die Lupe nehmen und den Weg der ihnen aus den Alltag bekannten Produkte erkunden. Dass nicht alles mit der Hand gemacht wird, dass die Roboter von alleine fahren, dass alle Sachen die man aus dem täglichen Einkauf kennt, hier erstmal ankommen und dann verteilt werden – in der ganzen Stadt. Dies und viel mehr waren neue und erste Eindrücke für die Kinder. Dank der Logistikleitung des BUDNI-Logistikzentrums in Hamburg-Allermöhe durften die Kinder auch selbst die Bestellungen der Filialen mit vorbereiten. Alle wollten mitmachen und keiner wollte aufhören. Da strahlten auch die Augen von Michael Quitmann, dem stellv. Logistikleiter. „So viel Begeisterung und helfende Hände würde ich mir jeden Tag wünschen, aber im Zuge des Fachkräftemangels wird es immer schwieriger, junge Menschen für die so wichtigen Berufe in der Logistik zu begeistern. Diese Begeisterungen müssten wir irgendwie bis später bei den Kindern erhalten“, so Quitmann

„Bilder im Kopf „umzuparken“ ist wesentlich aufwendiger und nicht immer erfolgreich. Umso wichtiger ist es aus unserer Sicht bereits bei den Kleinsten, die noch die unbefangene Begeisterung unser Branche gegenüber zeigen, mit positiven Erlebnissen und Erfahrungen zu bestätigen. Kinder wollen die Welt entdecken – warum nicht auch unsere Logistikwelt,“ erzählt Anna Schönal Projektmanager Personal und Qualifizierung bei der LIHH.

Ergänzt wurde die Veranstaltung mit der Darstellung es toten Winkels am LKW. Alle Kinder durften den Selbsttest machen, dass LKW-Fahrer in der Tat nicht alles sehen kann. Auch hier zeigen die Kinder hohe Einsicht und lernten im Straßenverkehr sich sicher zu bewegen. Unterstützt wurde dieser Teil von den Beauftragen des Verbandes Straßengüterverkehr und Logistik Hamburg e. V. und der SVG-Hamburg Straßenverkehrsgenossenschaft eG.

Quelle und Foto: Logistik-Initiative Hamburg Management GmbH, neben der Erforschung der Berufsbilder wird den Kindern auch die Gefahr des toten Winkels veranschaulicht




Hamburg stärkt Position auf der Seidenstraße

China ist mit Abstand der wichtigste Handelspartner des Hamburger Hafens. Von insgesamt 8,8 Millionen TEU die 2017 umgeschlagen wurden, sind allein 2,6 Millionen TEU dem Chinahandel zuzuschreiben.

Bahnverkehre spielen in den Handelsbeziehungen eine immer wichtigere Rolle, vor allem durch die neue Seidenstraße. Die Provinz Henan hebt sich durch seine Rolle als wichtiger chinesischer Bahn-Hub und vor allem als einer der wichtigsten Bahn-Hubs auf der neuen Seidenstraße hervor. Aus der Provinz werden über das Bahnterminal in Zhengzhou Züge nach ganz China weiterverteilt.

Vor diesem Hintergrund lud das China Council for the Promotion of International Trade (CCPIT) of Henan am Freitag, den 13. Juli 2018, ins Hotel Hafen Hamburg zum Seminar “Henan & Hamburg – Business Opportunities along the Silk Road” ein.

Mit rund 110 Teilnehmern war das Seminar, dem eine hochrangige Delegation rund um den Parteisekretär Wang Guosheng beiwohnte, gut besucht. In seiner Eröffnungsrede betonte der Parteisekretär die Wichtigkeit und positive Entwicklung der Beziehungen zwischen der Provinz Henan und Hamburg. Hamburg ist für die Region der wichtigste europäische Knotenpunkt, unter anderem durch seine hervorragende Hinterlandanbindung.

Hamburgs Finanzsenator Dr. Andreas Dressel hob ebenfalls die enge Kooperation der Hansestadt mit der chinesischen Provinz hervor und betonte die vielen Gemeinsamkeiten, wie die Innovativität im Hinblick auf die Weiterentwicklung von Logistikketten. Diese Gemeinsamkeiten böten enorme Potentiale bei einer engeren Zusammenarbeit, über die sich der Hamburger Senat sehr freue.

Axel Mattern, Vorstand von Hafen Hamburg Marketing e.V., betonte in seiner Rede: „Die vielen Liniendienste zwischen Hamburg und China zeigen die wichtige Bedeutung für Hamburg und Europa. Außerdem ist der Hamburger Hafen mit zwei Repräsentanzen in China vertreten, die die Kunden des Hamburger Hafens direkt vor Ort betreuen. Mehr als 500 chinesische Unternehmen sind in Hamburg angesiedelt und viele deutsche Unternehmen haben Büros und Produktionsstätten in China. Die ‚Belt and Road Initiative‘ hat die Entwicklung der Handelsbeziehungen positiv gefördert. Der Hafen Hamburg wird seine Position als wichtiger Knotenpunkt und Verbindungsglied zwischen Europa und China auf der Seidenstraße weiterhin stärken. Klar ist, dass Henan und Hamburg nicht nur im Handel Möglichkeiten zum Austausch haben, sondern auch bei Innovation und Forschung.“

Im weiteren Verlauf der Veranstaltung stellten sich mehrere Unternehmen aus Hamburg und Henan vor. Darunter Hamburg Invest, die chinesischen Unternehmen unter anderem Unterstützung bei der Ansiedlung in Hamburg anbieten. Die vielen Vertreter aus Politik und Wirtschaft nutzten die Vorträge und das anschließende Networking optimal, um neue Kontakte zu knüpfen und sich auszutauschen.

Hafen Hamburg Marketing e.V. unterstütze die Organisation und Durchführung der Veranstaltung.

Quelle: HHM, Foto: HHM/Catharina Pape, Axel Mattern, Vorstand Hafen Hamburg Marketing e.V., bei seiner Rede auf dem Hamburg & Henan Economic Seminar




Hafen veröffentlicht Positionspapier

Der Rotterdamer Hafen hat sich zum Ziel gesetzt, international eine Vorreiterrolle bei der Dekarbonisierung des Seeverkehrs zu übernehmen und ist bestrebt, die Effizienz der Hafendienstleistungen zu verbessern und die nachhaltige Seeschifffahrt durch die Förderung der vielversprechendsten digitalen Innovationen zu fördern.

Daher engagieren wir uns dafür, parallel zur Beseitigung von Engpässen bei der Infrastruktur, Transportströme nachhaltiger und effizienter zu gestalten. Der Rotterdamer Hafen begrüßt den Vorschlag der Europäischen Kommission für die Connecting Europe Facility II (CEF II) für den Zeitraum 2021-2027.

Der Rotterdamer Hafen ist über den Budget-Vorschlag in Höhe von € 42,3 Milliarden sehr erfreut. Die Synergie zwischen Transport, Energie und digitaler Infrastruktur wird, zur Beschleunigung der Dekarbonisierung und Digitalisierung der EU-Wirtschaft, von uns stark unterstützt. Wir bekräftigen das CEF II-Ziel, die Klimaziele der EU zu verfolgen, möchten jedoch betonen, dass dies nicht zu Lasten der Hauptziele von CEF II gehen darf – als da sind: Förderung von Wachstum, Beschäftigung und Wettbewerbsfähigkeit durch gezielte Infrastrukturinvestitionen – im ohnehin bescheidenen Haushalt. Häfen sind strategische Vermögenswerte zur Förderung der Hauptziele, erhielten jedoch im Zeitraum 2014-2017 nur 4 % der verfügbaren EU-Mittel. Wir möchten auf der von ESPO durchgeführten Studie mit dem Titel „Der Infrastruktur-Investitionsbedarf und die finanzielle Herausforderung der europäischen Häfen“, indem wir die nachfolgend genannten Vorbehalte im Hinblick auf den CEF II-Vorschlag hinweisen.

  1. Wahrung eines 60-40-Verhältnisses beim vorgeschlagenen Transport-Budget
  2. Deutlichkeit im Hinblick auf die duale Nutzung von zivilen und militärischen Transportprojekten
  3. Weiter gefasste Definition des Begriffs „grenzüberschreitende Dimension“
  4. Vereinfachte und deutlichere Verfahren zu Erhalt und Ausweitung des Status eines „Project of Common Interest (PCI)
  5. Sorgfältige Anwendung der „use it or lose it“-Politik

Hier gibt es Positionspapier zum Thema Connection Europe Facility II.

Quelle und Grafik: Port of Rotterdam




Containerumschlag bleibt auf Rekordniveau

Der Containerumschlag der Duisburger Hafen AG (duisport) betrug im ersten Halbjahr 2018 2,01 Mio. TEU. Damit wurde das Rekordniveau vom Vorjahr gehalten. Der Containerumschlag ist mit einem Anteil von rund 54 Prozent mit steigender Tendenz das wichtigste Gütersegment der duisport-Gruppe.

Der Gesamtgüterumschlag ging dagegen im ersten Halbjahr dieses Jahres mit 32,6 Mio. Tonnen um 6 Prozent zurück. Dies ist ausschließlich auf den Rückgang des Kohleumschlags zurückzuführen. „Dieser Trend wird sich durch weitere Schließung von älteren Kraftwerken im Zuge der Energiewende fortsetzen“, so duisports-Vorstandsvorsitzender Erich Staake.

Dagegen erwartet duisport vor allem im Chinageschäft weiteres Wachstum. So verkehren bereits über 30 Züge wöchentlich zwischen duisport und verschiedenen Destinationen in China. Erst kürzlich hat duisport sich mit der 30-Millionen-Metropole Chongqing, der wichtigsten Logistikdrehscheibe China, darüber verständigt, bei gemeinsamen Projekten im Rahmen von „Belt & Road“ zu kooperieren. Dadurch sollen die Fahrzeiten der Güterzüge von bislang 12-13 Tagen weiter reduziert werden.

Staake: „Der E-Commerce und das Chinageschäft werden zukünftig die relevanten Umsatztreiber sein. Darauf zielt unsere Investitionspolitik in Duisburg, entlang des Seidenstraßenkorridors und in China selbst ab. “

Quelle: duisport, Foto: duisport/Hans Blossey, mit 2,01 Mio. TEU beim Containerumschlag der Duisburger Hafen AG (duisport) im ersten Halbjahr 2018, konnte das Rekordniveau aus dem Vorjahr gehalten werden.

 




Digitale Versuchsstrecke – Spree-Oder-Wasserstraße

Staatssekretär Thomas Kralinski, Bevollmächtigter des Landes Brandenburg beim Bund, Boris Kluge, Geschäftsführer des Bundesverbandes öffentlicher Binnenhäfen e.V., und Thomas Hainz, Referent der Staatskanzlei, besuchten jetzt den Königs Wusterhausener Hafen, um sich darüber zu informieren, wie der größte Binnenhafen Brandenburgs in Sachen „Digitalisierung“ aufgestellt ist.

Ab dem Jahr 2019 beabsichtigt der Bund, mit innovativen Projekten den Grundstein für eine Vernetzung des Verkehrsträgers Wasser zu legen. Ziel ist es, mittels Digitalisierung im Binnenschifffahrtsverkehr für mehr Effizienz zu sorgen. Die Ideen reichen dabei von der einfachen Übermittlung von Daten bis hin zu autonom fahrenden Binnenschiffen.

Herr Kralinski stellte fest, dass Königs Wusterhausen beste Voraussetzungen mitbringt, um sich am Vorhaben „Digitale Versuchsstrecken – Spree-Oder-Wasserstraße“ zu beteiligen. Bürgermeister Swen Ennullat und Hafen-Geschäftsführer Michael Fiedler hoffen nun, dass das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur dies genauso sieht. Könnte dies doch einen weiteren Baustein darstellen, um die Umstrukturierung des Hafens weiter voran zu treiben.

Quelle und Foto: Stadt Wusterhausen




Heil auf Arbeitsbesuch in Hamburg

Der Bundesminister für Arbeit und Soziales, Hubertus Heil, besuchte heute im Rahmen seiner Sommerreise die Freie und Hansestadt Hamburg. Senatorin Melanie Leonhard begleitete ihn.

Bundesarbeitsminister Hubertus Heil hat am Morgen die Jugendberufsagentur Hamburg-Mitte besucht. In der 2012 gegründeten Einrichtung arbeiten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Agentur für Arbeit Hamburg, Jobcenter team.arbeit.hamburg, dem Hamburger Institut für Berufliche Bildung und bezirklichen Dienststellen zusammen. Unter einem Dach finden Jugendliche alle Hilfsangebote, die den Übergang von der Schule ins Berufsleben erleichtern.

Anschließend informierte sich Minister Heil beim Logistik-Bildungsträger ma-co („maritimes competenzzentrum“) darüber, wie sich Mitarbeitende qualifizieren und fit machen im Strukturwandel, dem die Hafen- und Logistikbranche unterliegt. Durch die Zusammenarbeit mit ansässigen Unternehmen gibt es nicht nur einen hohen Praxisbezug. ma-co unterstützt Betriebe außerdem bei der Erleichterungen betrieblicher Tätigkeiten.

Bundesminister Hubertus Heil: „Der Hamburger Hafen steht für eine starke Wirtschaft, die zum Wohlstand der Freien und Hansestadt Hamburg und der gesamten Bundesrepublik beiträgt. Diese Stärke ist möglich, weil hier Menschen hart arbeiten. Es ist beeindruckend zu sehen, wie die Stadt und die Hafenwirtschaft dem stetigen Strukturwandel mit innovativen Kooperationsprojekten begegnen. Durch diese Zusammenarbeit gestalten alle Partner die Zukunft der Arbeit gemeinschaftlich, mit vereinten Kräften. Das ist gut für die Menschen, die Wirtschaft und unser Land.“

Senatorin Melanie Leonhard: „Der Fachkräftebedarf in vielen Branchen sorgt für Bewegung auf allen Seiten. Unternehmen engagieren sich in der Qualifizierung ihrer Mitarbeitenden, die wiederum länger beschäftigt bleiben können. Zusätzlich erhalten viele Menschen eine Chance auf einen Berufseinstieg oder einen Berufswechsel, und können nochmal neu durchstarten im Leben. In Hamburg ist uns deshalb die Zusammenarbeit von Unternehmen, Arbeitnehmern und Bildungsträgern sehr wichtig.“

Zum Abschluss des Besuchsprogramms besichtigte Bundesminister Hubertus Heil den HHLA Container Terminal Altenwerder. Der jüngste der drei HHLA-Terminal im Hamburger Hafen gilt mit seinem hohen Automatisierungsgrad weltweit als wegweisend für den Containerumschlag der Zukunft. Das effiziente Löschen und Laden von Containerschiffen ist nicht nur dank modernster IT-Technik möglich. Auf der Anlage sind auch 530 Mitarbeiter in verschiedenen Gewerken beschäftigt.

Quelle: Behörde für Arbeit, Soziales, Familie und Integration, Foto: BMAS/ Marco Urban

 




Erstes Halbjahr 2018 bringt erneut Rekord

Nach dem Rekordstart ins Jahr 2018 setzt sich der Wachstumstrend am Hafen Antwerpen mit einem ausgezeichneten zweiten Quartal fort.

So wurden in den ersten sechs Monaten dieses Jahres insgesamt 118.648.143 Tonnen Güter in Europas zweitgrößtem Seehafen umgeschlagen und damit ein deutliches Wachstum von 6,5 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum erzielt. Hauptwachstumstreiber ist nach wie vor der Containerverkehr, der im Vergleich zum ersten Halbjahr 2017 mit einem Plus von 8,2 Prozent erneut stark zugenommen hat.

Auch im zweiten Quartal sind die Frachtzahlen im Containersegment unvermindert angestiegen. Das Containervolumen verzeichnete von Januar bis Juni im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ein Plus von 8,2 Prozent auf 66.298.043 Tonnen oder, gemessen in TEU, um 8,3 Prozent auf 5.567.905 TEU. Rekordmonat war der Mai, mit einem Spitzenvolumen von mehr als 1 Million TEU der bisher beste Monat aller Zeiten am Hafen Antwerpen.

Zuwächse gab es auf allen Handelsrouten, sowohl im Import als auch im Export. Trotz der geopolitischen Spannungen herrschte ein günstiges Wirtschaftsklima mit einem starken Anstieg bei Konsumgütern, Fahrzeugen und Chemikalien. Der Handel mit Europa verzeichnete mit einem Plus von 14,2 Prozent das stärkste Wachstum. Dies ist unter anderem darauf zurückzuführen, dass Antwerpen Transshipment-Fracht zurückgewinnen konnte, die im vergangenen Jahr aufgrund eines vorübergehenden Mangels an Hafenarbeitern einen Einbruch zu verzeichnen hatte. Der Handel mit Nordamerika nahm in der ersten Jahreshälfte um 10,3 Prozent zu, wobei der Vorjahreszeitraum eher schwach war. Für den asiatischen Markt konnte ein Wachstum von 3 Prozent erzielt werden.

„Die hervorragende Leistung des Hafens Antwerpen, dem wichtigsten Wirtschaftsmotor unseres Landes, ist generell eine gute Nachricht für die belgische Wirtschaft“, erklärt Jacques Vandermeiren, CEO der Antwerp Port Authority. „Die Wachstumszahlen bestätigen einmal mehr unsere Rolle als einer der führenden Akteure weltweit und belegen die anhaltende Attraktivität des Hafens. Sie bestätigen aber auch die Prognosen, dass wir bald unsere maximale Containerkapazität erreichen werden. In der zurückliegenden Zeit haben wir den optimalen Auslastungsgrad für die Terminals vor den Schleusen deutlich überschritten, was sich negativ auf die Effizienz auswirken kann. Wir werden daher weiterhin die Notwendigkeit herausstellen, über zusätzliche wirtschaftlich sinnvolle Containerkapazitäten vor den Schleusen zu verfügen.“

Hafendezernent Marc Van Peel ergänzt: „Wir begrüßen die Bemühungen der Flämischen Regierung, eine rechtssichere Entscheidung im Hinblick auf das komplexe Projekt zum Bau von zusätzlichen Containerkapazitäten in unserem Hafen zu treffen. Wir plädieren nun für eine Folgestudie unter anderem zur nautischen Machbarkeit. Von einer Lösung, die es ermöglicht, das gewünschte nachhaltige Wachstum für unseren Hafen zu erreichen, werden alle profitieren. Mobilität ist in diesem Zusammenhang ein ständiges und vordringliches Anliegen der Antwerp Port Authority, dem sie höchste Priorität einräumt. Es versteht sich von selbst, dass wir bereit sind, hier gemeinsam mit allen Beteiligten die richtigen Maßnahmen zu ergreifen. Die Schaffung zusätzlicher wirtschaftlich sinnvoller Containerkapazitäten vor den Schleusen ist für uns ein wichtiger Schritt für die Weiterentwicklung des Hafens.“

Die Zahl der über Antwerpen umgeschlagenen Pkw stieg um 1,4 Prozent, die Zahl der umgeschlagenen Nutzfahrzeuge um 6,5 Prozent. Das Ro/Ro-Volumen insgesamt verzeichnet damit ein Wachstum von 5,2 Prozent auf 2.698.696 Tonnen gegenüber dem Vorjahreszeitraum.

Konventionelles Breakbulk, das zu Jahresbeginn gut gestartet war, ging infolge geringerer Eisen- und Stahlimporte im weiteren Verlauf des ersten Halbjahres zurück. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum sank die Gesamtmenge um 6,5 Prozent auf 5.045.235 Tonnen.

Der starke Rückgang der Eisen- und Stahleinfuhren im ersten Halbjahr 2018 um 8,5 Prozent ist hauptsächlich auf die Antidumping-Maßnahmen zurückzuführen, die die EU gegenüber chinesischem Stahl eingeführt hat. Auch die Stahlimporte aus Indien lagen deutlich unter dem Niveau des Vorjahreszeitraums.

Die Stahlexporte hingegen zeigen mit einem Wachstum von 7,2 Prozent ein gegenteiliges Bild. Im Vergleich zum ersten Halbjahr 2017 gab es einen starken Anstieg der Stahlexporte in die USA, um die im Juni in Kraft getretenen amerikanischen Einfuhrzölle zu überwinden. Es ist jedoch damit zu rechnen, dass sich diese Zölle auch indirekt negativ auf die Einfuhren von Eisen und Stahl auswirken werden: Angesichts des auf dem europäischen Markt zu erwartenden Dumpings bei Stahl aus aller Welt als Folge der amerikanischen Zollmaßnahmen wird die EU wahrscheinlich selbst gezwungen sein, Maßnahmen zum Schutz ihrer eigenen Märkte zu ergreifen.

Der Flüssiggutbereich verzeichnete von Januar bis Juni 2018 ein sehr starkes Wachstum von 6,1 Prozent auf 38.296.955 Tonnen. Insbesondere Chemieprodukte mit plus 8,2 Prozent entwickelten sich stark – aber auch die Ölderivate, größtes Segment dieser Kategorie, konnten ein gutes Plus von 6,4 Prozent verzeichnen, obwohl die Exporte aufgrund der schwankenden Ölpreise leicht um 3,6 Prozent zurückgingen.

Das Schüttgut stieg gegenüber dem Vergleichszeitraum 2017 um 3,1 Prozent. Dies ist vor allem auf höhere Importe von Düngemitteln (+14,4 Prozent) und Sand und Kies (+57 Prozent) zurückzuführen; die übrigen Materialien (Kohle, Erz, Kaolin und Schrott) erwiesen sich in den vergangenen sechs Monaten als volatil und sind derzeit rückläufig.

Insgesamt 7.210 Seeschiffe haben in den ersten sechs Monaten des Jahres den Hafen Antwerpen angelaufen, was einem Anstieg um ein Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum entspricht. Die Bruttotonnage der im Hafen ankommenden Schiffe stieg um 0,3 Prozent auf 207.963.909 GT (Gross Tonnage).

Als zweitgrößter Hafen Europas ist der Hafen Antwerpen eine wichtige Lebensader für die belgische Wirtschaft: Mehr als 300 Liniendienste zu mehr als 800 Destinationen gewährleisten die weltweite Anbindung. Der Hafen Antwerpen schlägt jährlich rund 224 Millionen Tonnen internationale Seefracht um und beherbergt den größten integrierten (Petro-)Chemiecluster Europas. Der Hafen Antwerpen schafft direkt und indirekt insgesamt rund 143.000 Arbeitsplätze und eine Wertschöpfung von fast 20 Milliarden Euro.

Getreu ihrer Mission „Heimathafen für eine nachhaltige Zukunft“ reagiert die Antwerp Port Authority flexibel auf die rasanten Entwicklungen im maritimen Markt, damit der Hafen seine führende Rolle als Welthafen ausbauen kann. Die Schwerpunkte liegen dabei auf Kooperation, hoher Anpassungsfähigkeit, einem starken Fokus auf Innovation und Digitalisierung sowie auf nachhaltiger Wertschöpfung und Verantwortung gegenüber der Gesellschaft.

Die Antwerp Port Authority ist eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung des öffentlichen Rechts („NV van publiek recht“) mit der Stadt Antwerpen als alleinigem Gesellschafter. Sie beschäftigt mehr als 1.500 Mitarbeiter. Der Hafendezernent Marc Van Peel ist Aufsichtsratsvorsitzender der Antwerp Port Authority, Jacques Vandermeiren CEO und Vorsitzender der Geschäftsleitung, die für die tägliche Geschäftsführung zuständig ist. www.portofantwerp.com

Quelle und Foto: Antwerp Port Authority

 




Logistiknachwuchs erhält Einblicke

Deutschlands größter Hafen ist auch über die Landesgrenzen hinaus ein beliebter Exkursionspunkt für Schulen. So besuchten Schülerinnen und Schüler des TGM Wien, einer Höheren Technischen Bundeslehranstalt, mit dem Ausbildungsschwerpunkt Logistik, kürzlich den größten deutschen Seehafen.

Sie erhielten Einblicke in die Praxis der Transportabläufe und Güterabfertigung durch den Leiter der Hafen Hamburg Marketing e.V. Repräsentanz Wien, Alexander Till. Dieser begleitete die Gruppe durch die Hansestadt.

Da dieser Besuch für viele der Teilnehmer der erste in Hamburg war, startete das Programm mit einer Stadtrundfahrt. Dabei erfuhr die Gruppe einiges über die Geschichte der Stadt sowie den Hamburger Hafen.

Über die besonderen Anforderungen beim konventionellen Stückgut erhielten die Teilnehmer beim Besuch des Wallmann-Terminals viele interessante Informationen. Für die Gruppe aus einem Binnenland war das hautnahe erleben auf dem Terminal ein beeindruckendes Erlebnis. Ein besonderes Highlight der Exkursion war der Besuch des Airbus Werksgeländes in Hamburg Finkenwerder. Die Versorgungslogistik eines industriellen Großbetriebs brachte spannende Erkenntnisse.

Bei der abschließenden Hafenrundfahrt auf der Barkasse konnten von der Wasserseite her die Container-, Stück- und Massengutterminals sowie Werften des Universalhafens angesehen werden.

Für die zukünftigen Fachkräfte der Transportwirtschaft ist die Vermittlung praxisnaher Erfahrungen eine wichtige Ergänzung zum Unterricht und damit von großer Bedeutung. Am Ende der vielfältigen Eindrücke und des Hamburg-Programms zeigten sich alle Teilnehmer fasziniert.

Quelle: HHM, Foto: HHR Wien




Locomotive Workshop Rotterdam baut

Locomotive Workshop Rotterdam (LWR), ein Joint Venture von Siemens Mobility und Mitsui Rail Capital Europe (MRCE), hat einen Vertrag mit dem Hafenbetrieb Rotterdam zur Vergabe und Entwicklung eines Grundstücks auf der Maasvlakte 2 getroffen.

Auf dem Gelände wird eine Werkstatt realisiert, in der Verkehrsunternehmen anfallende Instandhaltungsarbeiten an ihren Lokomotiven durchführen können.

Am 1. September 2018 wird LWR in Erbpacht über das Grundstück verfügen und kann mit dem Bau der Werkstatt begonnen werden. Die Werkstatt auf der Maasvlakte 2 wird Teil eines europäischen Netzes von Instandhaltungswerkstätten.

Der Rotterdamer Hafen, insbesondere die Maasvlakte 2, ist ein idealer Ort für Instandhaltungsarbeiten an Lokomotiven, die aus ganz Europa eintreffen. Dadurch werden langwierige Verlagerungen von Lokomotiven für Instandhaltungsarbeiten überflüssig, wodurch man Zeit und Geld einspart. Als größter Seehafen Europas ist Rotterdam das Logistikgate zum europäischen Bahnnetz. Der Hafen ist der Beginn- und Endpunkt von über 250 wöchentlichen intermodalen Bahntransporten. An diesem Ort können Transport- und Instandhaltungsmaßnahmen optimal aufeinander abgestimmt werden.

Der gemeinsame Wunsch des Hafenbetriebs Rotterdam und von LWR zur Minimierung des CO2-Fußabdrucks wird mit Solarmodulen auf dem Dach realisiert, mit denen 50 Prozent des Energiebedarfs gedeckt werden.

Quelle und Foto: Port of Rotterdam




Solarfolien für Hallenfassaden

Im Duisburger Hafen sind jetzt die ersten organischen ultraleichten Solarfolien auf einer 200 Quadratmeter großen Hallenfassade im Freihafen angebracht worden. Diese sind von der innogy-Beteiligungsgesellschaft Heliatek in Dresden entwickelt worden und finden in Duisburg erstmalig in einem Hafen Verwendung.

Die Folien sind weniger als ein Millimeter dünn, selbstklebend und in unterschiedlicher Farbgebung erhältlich. Nach erfolgreichem Testlauf besteht das Potenzial, bis zu 10 Millionen Quadratmeter Fassaden- und Dachfläche zur Gewinnung von Energie im Duisburger Hafen zu nutzen. „Damit können wir einen erheblichen Beitrag zu einem umweltfreundlichen Hafen leisten“, so duisports Vorstandsvorsitzender Erich Staake.

Dieses Pilotprojekt ist Teil der 2016 gemeinsam von duisport und innogy getroffenen Vereinbarung, den Duisburger Hafen durch innovative dezentrale Energieerzeugung und elektrobetriebene Transportsysteme zum „Drehkreuz für die Energiewende“ auszubauen.

In diesem Zusammenhang wird die duisport-Fahrzeugflotte bei Eignung nach und nach elektrifiziert. Derzeit sind bereits fünf Elektrofahrzeuge im Einsatz. Mit Unterstützung von innogy sind vier Elektroladesäulen im Hafen errichtet worden. Diese können von Mitarbeitern, Kunden und Gästen des Duisburger Hafens genutzt werden.

Quelle: duisport, Foto: duisport/Frank Reinhold, die ersten Solarfolien sind auf einer 200 Quadratmeter großen Hallenfassade im Freihafen angebracht worden.