HHLA hat Terminalbetreiber vollständig übernommen

Die Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) hat endgültig die Verantwortung beim größten estnischen Terminalbetreiber Transiidikeskuse AS (TK) übernommen.

Zuvor wurden die letzten im Kaufvertrag vom 26. März 2018 vereinbarten Vollzugsbedingungen erfüllt und daraus folgend die Anteile der Transiidikeskuse AS vollständig an die HHLA International GmbH übertragen. Die Transaktion ist damit abgeschlossen.

Während eines Besuches in der estnischen Hauptstadt Tallinn erklärte die HHLA-Vorstandsvorsitzende Angela Titzrath: „Wir freuen uns, dass die Übernahme nun vollständig abgeschlossen ist. Damit kann die laufende Integration von TK in den HHLA-Konzern erfolgreich vorangetrieben werden. Wir sehen im Hafen von Muuga wie in dem gesamten regionalen Markt ein großes Potenzial und sind bestrebt, dieses gemeinsam mit der motivierten TK-Belegschaft bestmöglich auszuschöpfen. Die Übernahme von TK ist ein erster erfolgreicher Schritt bei der Umsetzung unserer Strategie. Hamburg und Tallinn verbindet eine lange Tradition als Hansestädte. Diesen Geist wollen wir wiederbeleben, auch um Wachstum in unserem Kerngeschäft zu generieren.“

Anatoli Kanajev, Mitglied des Aufsichtsrats von TK sagte: „Ich bin zuversichtlich, dass ein fest etablierter und erfahrener Betreiber wie die HHLA einen großen Beitrag zu weiteren Innovationen und zum weiterem Wachstum von TK leisten kann. Außerdem hege ich keine Zweifel daran, dass TK – nun als Teil einer internationalen Gruppe – seinen Kunden auch weiterhin höchste Servicequalität bieten wird.“

Der HHLA-Vorstand hat heute mit den TK-Verantwortlichen die weiteren Schritte bei der Integration besprochen. Der bisherige TK-Vorstandsvorsitzende Vladimir Popov sowie Finanzchefin Helena Hakkinen werden auch weiterhin Verantwortung für eine erfolgreiche Entwicklung des Unternehmens tragen.

Während des Aufenthalts in Tallinn traf Titzrath mit der estnischen Wirtschaftsministerin Kadri Simson zusammen. Dabei begrüßte Simson das Engagement der HHLA im Hafen von Muuga. Es stärke den Standort und unterstütze die Bemühungen der Regierung, europäische Investoren in das Land zu holen, sagte sie. Titzrath berichtete von dem positiven Echo, auf das die Übernahme bei vielen Kunden der HHLA gestoßen sei. Muuga habe als europäischer Hafen großes Potenzial. Mit ihrem Know-how als Terminalbetreiber wolle die HHLA die Anlage als Teil eines Logistiknetzwerks weiter in eine erfolgreiche Zukunft führen.

Der Hafen Muuga ist der bedeutendste Hafen in Estland und ein wichtiger maritimer Standort im Ostseeraum. Das von der HHLA erworbene Unternehmen ist mit Abstand Marktführer beim Containerumschlag in dem baltischen Land und betreibt zudem einen Mehrzweckterminal für Stück- und Schüttgut sowie RoRo-Umschlag. Über regionale Infrastrukturprojekte (u.a. das Rail-Baltica-Projekt) entwickelt sich der Standort zu einem multimodalen Knotenpunkt. Mit dem Kauf von Transiidikeskuse AS erweitert die HHLA ihre regionale Diversifizierung.

Quelle: HHLA, Foto: HHLA / Thies Rätzke, TK-Gründer Anatoli Kanajev übergibt das Steuer an die HHLA-Vorstandsvorsitzende Angela Titzrath




Neuer Liniendienst Elbe Project Cargo Line (EPCL)

Die Sächsische Binnenhäfen Oberelbe GmbH (SBO) und die Deutsche Binnenreederei AG (DBR) haben in einer Kooperation die gemeinsame Etablierung eines Liniendienstes für den Transport von Projekt- und Schwergutladungen auf der Elbe vereinbart: Die Elbe Project Cargo Line (EPCL).


Ziel der EPCL ist es, der verladenden Wirtschaft ganzjährig eine verlässliche Verbindung zwischen den SBO-Häfen und den Seehäfen zu garantieren. Zum Einsatz kommt dabei flachgehende Schiffstechnik, mit der Projektladung bis zu einer Fahrrinnentiefe von 120 cm effizient auf der Elbe transportiert werden kann. Im Rahmen der EPCL werden in den SBO-Häfen Schubleichter stationiert, sodass erforderlicher Schiffsraum unmittelbar verfügbar ist.

Die EPCL lehnt sich an die vorgesehenen Maßnahmen im Gesamtkonzept Elbe an. Das Gesamtkonzept Elbe sieht eine Niedrigwasseroptimierung vor, welche an 345 Tagen, im langjährigen Mittel, eine Mindestfahrrinnentiefe von 140 cm ermöglichen soll.

Quelle und Foto: SBO, Schwergutverladung im Hafen Dresden

 




Infoabend zum Tanklager in Krefeld

Der geplante Baustart für das Flüssiggas-Tanklager im Hafen von Krefeld steht bevor. Aus diesem Anlass lädt die caratgas GmbH – eine Tochtergesellschaft der Westfalen Gruppe aus Münster – die Bürger der Region ein

Der Infoabend zum geplanten Flüssiggas-Tanklager der caratgas GmbH im Museum Burg Linn, Rheinbabenstraße 85, Krefeld, beginnt am Montag, 9. Juli, um 18 Uhr.

Holger Laugisch, caratgas-Geschäftsführer und Mitglied der Geschäftsleitung der Westfalen Gruppe, wird das Bauprojekt ausführlich vorstellen.

Quelle Westfalen AG, Foto: Rheinhafen Krefeld




Ellerholzbrücke vier Wochen vor Plan fertig

Das anhaltend gute Wetter in Hamburg und eine gute Vorbereitung der Projektbeteiligten sorgten dafür, dass die Autofahrerinnen und Autofahrer vier Wochen früher als geplant wieder ohne Einschränkungen über die Haupthafenroute fahren können.

Aktuell führt die Hamburg Port Authority (HPA) im Bereich des Mittleren Hafens Instandsetzungsarbeiten an der Ellerholzbrücke durch. Diese wurde in beiden Fahrtrichtungen Montag, den 2. Juli 2018 wieder komplett freigegeben.

Die Arbeiten begannen am 7. April 2018 mit der Verstärkung der 2. Argentinienbrücke, die während der Maßnahmen an der 1. Ellerholzbrücke als Ausweichmöglichkeit für den Verkehr dienen sollte. Im Anschluss begann die Hamburg Port Authority (HPA) mit der Grundinstandsetzung der 1. Ellerholzbrücke. Der Verkehr wurde während der Baumaßnahmen über die Gegenfahrbahn geleitet, sodass im Baustellenbereich ein Fahrstreifen je Richtung zur Verfügung stand. Eine Sperrung der Schifffahrtswege war nicht notwendig.

„Grund für die vorzeitige Fertigstellung des Projektes war die hervorragende Grundlagenarbeit im Bereich der Vorbereitung und Koordination der Maßnahmen, für die das anhaltend gute Wetter zudem als Katalysator wirkte“, berichtet Matthias Grabe, CTO der Hamburg Port Authority.

Quelle: HPA, Foto: HPA/Martin Elsen, die Ellerholzbrücke ist nach Instandsetzungsarbeiten wieder für Autofahrerinnen und Autofahrer freigegeben

 

 




Wichtige Partner im Chinageschäft

Die Duisburger Hafen AG (duisport) und die chinesische 30-Millionen-Metropole Chongqing intensivieren ihre Zusammenarbeit. Das vereinbarte duisports-Vorstandsvorsitzender Erich Staake mit Chongqings Bürgermeister Liu Guiping, der gemeinsam mit dem chinesischen Generalkonsul Feng Haiyang den Hafen besuchte.

Von den derzeit wöchentlich 30 zwischen duisport und verschiedenen Zielen in China verkehrenden Güterzügen ist die 2011 aufgenommene Verbindung zwischen Duisburg und Chongqing die älteste im Rahmen der Seidenstraßeninitiative „Belt & Road“. Seitdem ist der weltweit größte Binnenhafen Start- und Zielpunkt der Chinazüge. Aus Chongqing, einem der größten Industriestandorte der Welt, werden vor allem Elektrogeräte und Bauteile von dort ansässigen weltweit operierenden Elektronikkonzernen importiert. Bürgermeister Liu Guiping wies darauf hin, dass seit 2011 über 2.000 Züge zwischen Chongqing und duisport gefahren seien.

Der ökonomischen Bedeutung dieser Güterzugverbindung trug der chinesische Staatspräsident Xi Jinping Rechnung, als er 2014 den Duisburger Hafen als einziges Wirtschaftsunternehmen während seiner Europareise besuchte.

duisport und Chongqing wollen zukünftig vor allem bei gemeinsamen Projekten im Rahmen von „Belt & Road“ kooperieren. Insbesondere sollen die Fahrzeiten der Güterzüge von bislang 12-13 Tagen weiter reduziert werden. „Chongqing ist ein herausragender Partner in unserem Chinageschäft, mit dem wir gemeinsam mit unseren Partnern aus der Industrie und Logistik einen permanenten Dialog führen werden. Durch diese Kooperation mit der wichtigsten Logistikdrehscheibe Chinas stellen wir sicher, dass der Chinahandel weiterhin einer unserer Wachstumstreiber bleibt“, so Erich Staake.

Quelle: duisport, Foto: duisport/krischerfotografie, Vorstandsvorsitzender Erich Staake empfing Chongqings Bürgermeister Liu Guiping (Mitte) und Chinas Generalkonsul Feng Haiyang.

 




Dilemmas im Umgang mit Daten

Die neue Abteilung Digital Business Solutions (DBS) des Hafenbetriebs Rotterdam bietet den Kunden neue Produkte, bei denen Daten eine große Rolle spielen. Die Produktmanager Danny de Roo und Robbert Engels erklären, warum ein intelligenter und sorgfältiger Umgang mit all diesen Daten so wichtig ist.

Unsere elektronischen Produkte und Dienste basieren auf großen Datenmengen. Die Quelle dieser Daten werden vom Hafenbetrieb sorgfältig ermittelt und registriert. Es ist nämlich gesetzlich vorgeschrieben zu wissen, wer der Eigentümer der Daten ist und wer sie verarbeiten oder einsehen darf. „In Hafenprozessen lässt sich viel Zeit gewinnen, indem diese Prozesse transparenter gestaltet werden“, erläutert Robbert. „Ein gutes Beispiel hierfür ist Pronto, unser digitales Dashboard, über das alle Akteure, die vor und während des Aufenthalts eines Seeschiffs im Hafen eine Funktion haben, Daten austauschen können. Dadurch hat jeder von ihnen Zugang zu denselben eindeutigen Daten der anderen Beteiligten. Ein solches Dashboard ist interessant, wenn man genau sehen kann, wann all diese Akteure – beispielsweise Lotsen, Festmacher, Inspektoren und Bunker- und Wartungsbetriebe – anwesend sein müssen, damit der Aufenthalt zu einer Art Boxenstopp wird. Denn das ist letztlich das Ziel. Reedereien verdienen an fahrenden Schiffen, nicht an Schiffen, die am Kai liegen. Wenn wir ihnen die kürzesten Aufenthaltszeiten bieten können, entscheiden sie sich eher für Rotterdam.“

Für ein gut funktionierendes, zuverlässiges Dashboard werden Daten benötigt. Danny: „Und diese Daten sind nicht immer verfügbar oder öffentlich zugänglich. Das gilt beispielsweise für die Daten des AIS, des Transponders auf Schiffen, der unter anderem den Standort und die Geschwindigkeit registriert. Manchmal wohnt aber der Schiffsführer mit seiner Familie auf dem Schiff. Dann können die AIS-Daten Rückschlüsse auf die Wohnadresse zulassen, wodurch sie datenschutzrechtlich relevant werden.“

Danny: „Ohne Daten über die Standorte von Binnenschiffen ist Pronto für unsere Kunden weniger interessant. Dann wird es schwieriger, die Schiffe in der Kaiplanung zu berücksichtigen. Wir sind nun dabei, eine Art weiße Liste der Schiffe anzulegen, bei denen die Daten keine Rückschlüsse auf Personen zulassen. Dazu gehören Seeschiffe, unsere RPA-Inspektionsschiffe und (Bunker-)Schiffe mit wechselnden Schiffsführern. Dabei untersuchen wir auch die Möglichkeiten, die Schiffsführer formal um ihre Einwilligung zur Übermittlung ihrer AIS-Daten an uns zu bitten. Möglicherweise sind sie unter bestimmten Bedingungen dazu bereit. Wir leisten hier also fortwährend Pionierarbeit, auf der Suche nach neuen Möglichkeiten.“

Quelle und Foto: Port of Rotterdam

 

 




Rotterdam nimmt vier Start-ups unter Vertrag

Der Hafenbetrieb Rotterdam hat mit einem Quartett vielversprechenden Newcomer-Unternehmen einen Kooperationsvertrag geschlossen. Damit fördert der Hafenbetrieb Lösungen von der kompakten, tulpenförmigen Windturbinen bis hin zu Blockchain-Anwendungen für das Tracking von Schiffsladungen.

Gemeinsam mit zehn weiteren jungen und wachsenden Unternehmen durchliefen sie das PortXL-Programm, mit dem Innovationen aus der ganzen Welt an den Hafenstandort Rotterdam gebracht werden, um dort ihre Initiativen weiterzuentwickeln. Die neuen Partner-Unternehmen präsentierten heute ihre Ergebnisse im Rahmen des „Shakedown“-Stapellauf-Events in der ehemaligen U-Bootwerft auf dem RDM-Gelände.

Der Hafenbetrieb Rotterdam unterzeichnete Pilotverträge mit vier Start-ups, deren Entwicklungen mit hoher Wahrscheinlichkeit einen Einfluss auf den Hafenbetrieb und seine Abläufe haben werden. DeVertrag mit Tulyp Wind entwickelte sich aus einer Studie zur Standortsuche für die Platzierung der kompakten Windanlagen des Start-ups. Zusammen mit ECOncrete untersucht Rotterdam die Verwendbarkeit nachhaltiger, die Biodiversität verbessernder Betonprodukte auf und in den Kaimauern im Hafen. CargoLedger testet ein System, welches die Abfertigung und Versendung von Fracht vereinfacht. Schließlich überprüft WhaleWashing die Möglichkeit, im Rotterdamer Hafen die weltweit erste „Autowaschanlage“ für Schiffe in Betrieb zu nehmen.
„Rotterdam ist ein Hafen für Pioniere“, betont Allard Castelein, Geschäftsführer des Hafenbetriebs Rotterdam. Deshalb denken wir kontinuierlich darüber nach, wie wir unsere Abläufe intelligenter, effizienter, besser und nachhaltiger gestalten können. Ein Programm wie PortXL bietet dabei Erneuerern auf der ganzen Welt viel Raum, Möglichkeiten und Unterstützung , damit sie hier in Rotterdam am Hafen der Zukunft arbeiten können.“

Pilotverträge für Innovationen

Das Unternehmen Tulyp Wind hat eine Windturbine entwickelt, die äußerlich einer Tulpe ähnelt. Diese ist kompakt und verursacht weniger Lärmbelastung. Dadurch kann die Windturbine einfacher in die Vor-Ort-Umgebung eingefügt werden.
https://www.tulypwind.nl/(link is external)

CargoLedger entwickelt auf Blockchain-Technologien basierende Lösungen zur einfachen, transparenten und sicheren Abfertigung und Versendung von Ladungen. Waren werden dafür mit Labels versehen und versandt. Der Empfänger scannt das Etikett und erhält sofort und auf einem Blick Informaionen wie wie Temperatur, Feuchtigkeit sowie über den allgemeinen Zustand der Ware.
https://cargoledger.nl/site/(link is external)

Die Baumaterialien von ECOncrete ermöglichen es, Kaimauern ökologische zu bauen, damit sie Fischen und anderen wichtigen Tierarten einen Lebensraumund Nahrung bieten. Das verbessert den biologischen und ökologischen Wert urbaner, küstennaher und maritimer Infrastrukturen. Dazu tragen ein die Biodiversität verstärkender Beton-(Zusatz-)Mix, spezielle Oberflächenstrukturen und innovative, auf wissenschaftlichen Erkenntnissen basierende architektonische Entwürfen bei.
https://www.econcretetech.com/(link is external)

Mit einer innovativen Technologie – ähnlich wie in einer Autowaschanlage – kann Whalewashing einen Schiffsrumpf reinigen – bei Wasserfahrzeugen von 10 bis 400 Metern. Die Schiffe verbrauchen dann weniger Energie.

http://www.whalewashing.net/(link is external)

PortXL wurde 2015 vom Hafenbetrieb Rotterdam in Zusammenarbeit mit den Partnerunternehmen Van Oord, Vopak, Boskalis, EY, Uniper, Rabobank, Rotterdam Port Fond, Innovation Quarter sowei dem Erasmus Centre for Entrepreneurship gegründet. Es ist das einzige hafenbezogene Start-up-Programm der Welt. PortXL sucht weltweit nach Start-ups in den Bereichen Transport und Logistik, Energie, Chemie & Raffination sowie im maritimen Sektor.
Nach den „Selection Days“ im Februar haben die vierzehn ausgewählten Start-ups und Scale-ups in den letzten drei Monaten innovativ an der Weiterentwicklung ihrer Neuerungen gearbeitet. Dabei wurden sie intensiv von Mentoren, Partnern und Experten aus dem PortXL-Netzwerk gecoacht. Während der Shakedown-Veranstaltung präsentierten die Start-ups ihre inzwischen erzielten Fortschritte.

Weitere Informationen über PortXL (link is external)

Quelle und Foto: Port of Rotterdam




Maasvlakte 2 feiert fünfjähriges Jubiläum

Die zwei modernsten automatischen Containerterminals der Welt, die größten Seeschiffe der Erde, großformatige Gründungspfähle für Windkraftanlagen im Meer, die junge Existenz der Maasvlakte 2 ist von Superlativen gekennzeichnet.

2013 bei der Übergabe des neuesten Teils des Rotterdamer Hafens war die niederländische Ministerin für Infrastruktur Schultz-van Haegen der Ansicht, dass „sich nun erst einmal erweisen muss, dass es ein Erfolg wird.

Fünf Jahre nach der Übergabe der Maasvlakte 2 zieht der Hafenbetrieb Rotterdam mit einem speziellen Programm im Informationszentrum FutureLand eine Zwischenbilanz.

„Ruimte voor groei“ (Raum für Wachstum) war der Slogan, mit dem der Hafenbetrieb Rotterdam Kunden für die 2000 ha an neu angelegtem Gelände an 20 m tiefen Häfen in Meernähe warb. Die Terminaloperators APM Terminals und Rotterdam World Gateway ließen sich dies Anfang dieses Jahrhunderts nicht zweimal sagen und unterzeichneten beide für ein großes Grundstück. Der in diesen Jahren gerade eröffnete Euromax-Terminal sicherte sich Platz für künftiges Wachstum auf dem noch anzulegenden Land durch die Unterzeichnung eines Optionsvertrags. Als der neue Hafen nach vierjähriger Bauzeit im Mai 2013 offiziell von der Ministerin für Infrastruktur und Umwelt Schultz-van Haegen eröffnet wurde, arbeiteten APMT und RWG bereits intensiv an der Ausstattung ihrer Terminals. Im darauf folgenden Jahr setzten beide erste Schritte auf dem Weg zu den nahezu vollautomatischen Terminals, die nun 24/7 die größten Containerschiffe laden und löschen.

Die Gestaltung der Maasvlakte 2 folgte immer einer flexiblen Strategie, nach dem Prinzip, dass künftige Wünsche des Marktes schwierig vorhersagbar sind. Gerade dieses Vorgehen ermöglichte es schon kurz nach der Eröffnung der Maasvlakte 2, das offene Wasser zur direkten Lagerung von Gütern zu nutzen. An zwei Reihen mit jeweils 8 Pfählen können seitdem Schiffe bis zu 350 m Länge anlegen und feuchtes oder trockenes Massengut direkt gegenseitig umladen – eine schnelle Alternative, wenn es bei den Plätzen am Kai Wartezeiten gibt.

Nicht nur clevere Kapitäne sahen die Vorteile des offenen Gewässers an der Maasvlakte 2, das außerhalb der tosenden Wellen liegt. Das Offshore-Unternehmen All Seas sah dies als idealen Ort, an dem man in aller Ruhe ein besonderes Schiff fertigstellen und testen konnte, die Pioneering Spirit. Dieses weltweit größte Schiff kommt seither regelmäßig zum Heimathafen Maasvlakte 2, meist, wenn gerade keine ganze Bohrinsel aus dem Meer geholt werden muss.

Um bei den zunehmenden Offshore-Aktivitäten mehr Service zu bieten, hat die Maasvlakte 2 kürzlich ein neues Stück Land angelegt. Dieses 70 ha große Offshore Center in Entwicklung wird die Drehscheibe zwischen dem Bedarf im Meer und den Zulieferbetrieben direkt an Land oder weiter im Hinterland. Auch für diese Entwicklung gilt das flexible Vorgehen, sodass schnell auf Kundenwünsche reagiert werden kann.

Die chemische Industrie der Zukunft nutzt weniger fossile Rohstoffe und mehr biologische. Die sich in dieser Branche abzeichnende Wende steht noch bevor. Auf der Maasvlakte 2 wurde dafür Platz reserviert, direkt neben dem vorhandenen Chemiecluster auf der Maasvlakte. Dieser Standort wurde so gewählt, dass man die vorhandene Infrastruktur oder die jeweiligen Rest- oder Abfallprodukte in Form von Dampf und Wärme optimal nutzen kann.

Die Maasvlakte 2 ist direkt an den vorhandenen Hafen angeschlossen. Mit Schleppsaugbaggern wurde dafür Sand vom Meeresgrund der Nordsee abgetragen, in 10 km Entfernung von der Küste. So entstand das Neuland. Die Maasvlakte 2 wurde im Voordelta, einem Naturschutzgebiet, angelegt. Dies geschah mit Respekt vor Natur und Umwelt, doch nicht ohne Einfluss auf die Natur. Dafür gab es nach den europäischen Regeln einen Naturausgleich. Dieser besteht aus:

• der Einrichtung von ± 25.000 ha Bodenschutzgebiet mit Ruhegebieten für Vögel und Seehunde.
• der Anlegung von ± 35 ha neuen Dünengebiets entlang der Küste von Delfland, zwischen Hoek van Holland und Ter Heijde.
Sowohl die neuen Dünen als auch das Meeresschutzgebiet südlich der Maasvlakte erfüllen ihre Funktion. Flora und Fauna fanden in den vergangenen Jahren ihren Weg dorthin.

Das Ziel der Maasvlakte 2 besteht darin, Wachstumsbranchen Platz zu bieten: Containerterminals, Distribution, moderne chemische Industrie und Offshore. Diese Sektoren haben großes Interesse an den Gewerbegebieten am tiefen Fahrwasser der Maasvlakte 2. Nirgendwo sonst in Europa können die größten Seeschiffe 24 Stunden täglich ungehindert anlegen.

Die Maasvlakte 2 hat seit der Planentwicklung die Bestrebung, das nachhaltigste Hafengebiet der Welt zu sein. Dies ist auch der Grund, warum die Terminals elektrisch sind, mit Windenergie betrieben werden und klimaneutrale Gebäude haben.
Für den Hafen insgesamt gilt die Bestrebung, dass die Unternehmen in den nächsten Jahrzehnten die Generierung und Nutzung fossiler Brennstoffe beenden und letztendlich komplett gegen regenerative Energiequellen austauschen möchten. Während der Phase der Wende möchte der Hafen allen Zwischenschritten und Entwicklungen Platz bieten, die zur Umsetzung dieser Bestrebung erforderlich sind.

Im Zuge des fortschreitenden Ausbaus des neuen Hafengebiets reicht der Radarturm, ursprünglich der höchste Leuchtturm der Niederlande, nicht mehr aus. Containerkräne, die höher als die Erasmusbrücke sind, schränken die „Sicht“ zu sehr ein. Ein neuer Radarturm entsteht daher direkt neben der neuen Küstenschutzanlage. In einer Ausführung in verwittertem Stahl ist er ein markantes Element in der Umgebung und außerdem ein nachhaltiges Bauwerk. Eine Beschichtung ist überflüssig; darüber hinaus ist es vollständig recyclebar. Ein stabiler Fuß, parallel zur festen Küstenschutzanlage, bietet Stabilität und eine nur minimale Auswirkung auf den Deichkörper. Im stabilen Kopf in Richtung des Yangtzekanals sind die Anlagen und der Radar untergebracht. Mit der schlanken Taille kommt ein nur minimaler Materialeinsatz zum Ausdruck. Die Radaranlage aus dem ursprünglichen Turm wird wiederverwendet. Der Turm wird in Teilen antransportiert und vor Ort montiert. Die offizielle Eröffnung ist für Ende August geplant.

Das Informationszentrum FutureLand auf der Maasvlakte bietet Besuchern diesen Sommer ein spezielles Jubiläumsprogramm. Vom 1. Juni bis zum 1. Oktober finden Exkursionen zum fünfjährigen Jubiläum statt, in denen die neuen Errungenschaften und umfangreichen Möglichkeiten auf der Maasvlakte 2 im Mittelpunkt stehen. Die Touren führen entlang den bedeutendsten Stellen im neuen Hafen. An Wochentagen wird die Busfahrt mit einem Besuch des modernsten automatischen Containerterminals oder am Sonntag mit einem Site Visit beim Terminal der riesigen Gründungspfähle für die Windparks im Meer (SIF) abgeschlossen. Darüber hinaus finden diesen Sommer in FutureLand verschiedene Führungen statt, in deren Rahmen auf das fünfjährige Jubiläum der Maasvlakte 2 eingegangen wird.

Weiter Informationen gibt es hier

Quelle und Foto: Port of Rotterdam



Rotterdam pflegt Partnerschaft mit NRW

Nach dem Antrittsbesuch des nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten Armin Laschet im September vergangenen Jahres, haben der Rotterdamer Hafen, die Stadt Rotterdam und das niederländische Generalkonsulat gemeinsam zu einem Sommerempfang in Düsseldorf eingeladen.

Thema des Abends waren die intensive Partnerschaft und engen wirtschaftlichen Beziehungen zwischen NRW und Rotterdam, aber auch gemeinsame Herausforderungen im Bereich von Transport & Logistik, Stadtentwicklung, Energiewende und Digitalisierung. Minister Holthoff-Pförtner (Mitte) eröffnete die Veranstaltung in Vertretung des Ministerpräsidenten mit einem Grußwort zur deutsch-niederländischen Zusammenarbeit.

Allard Castelein, Präsident des Hafenbetriebs Rotterdam (links), und der Rotterdamer Oberbürgermeister Ahmed Aboutaleb (rechts), sprachen zu ihren Visionen für den Smart Port und die Smart City der Zukunft. Beide berichteten zudem kurz über ihren Austausch mit Ministerpräsident Laschet, der am selben Tag stattfand. In nächster Zeit arbeiten alle Beteiligten an einem Abkommen zu Infrastruktur und Häfen, welches bereits im NRW-Koalitionsvertrag angekündigt wurde.

Nach dem offiziellen Teil gab es für die Besucher aus Wirtschaft und Politik Gelegenheit sich über das zuvor Gesagte und tagesaktuelle Themen auszutauschen. Für den Rotterdamer Oberbürgermeister war der Besuch zugleich der Auftakt für eine viertägige Reise durch Nordrhein-Westfalen.

Quelle und Foto: Port of Rotterdam

 




Besserer Service für Reederkunden

Das HVCC Hamburg Vessel Coordination Center und die Rotterdam Port Authority starten eine weltweit bisher einzigartige Zusammenarbeit: Damit Reeder ihre Schiffe effizienter steuern und Terminals ihre Ressourcenplanung optimieren können, tauschen die beiden Häfen künftig relevante Daten über eine digitale Schnittstelle aus.

Die Kooperation verbessert somit die operativen Abläufe und erhöht die Attraktivität beider Häfen.

Das gemeinsame Projekt startete am Anfang 2018 und seit kurzem tauschen das HVCC und die Rotterdam Port Authority über IT-Systeme unmittelbar Daten aus. Es handelt sich um Informationen zu geplanten und tatsächlichen Ankunfts- sowie Abgangszeiten für die Schiffe, die als Vor- oder Folgehafen Hamburg beziehungsweise Rotterdam haben. Dieser direkte Kommunikationsweg verbessert für beide Häfen und die Reederkunden die Planungsgrundlage und sichert so eine schnelle Reaktionsfä-higkeit bei zeitlichen Abweichungen. Wenn Reeder beispielsweise ihre Schiffe etwa aufgrund der Abfertigungssituation im Zielhafen langsamer fahren lassen können, dann reduziert sich der  Bunkerverbrauch, wodurch wiederum Kosten gespart werden und die Umwelt geschont wird.

HVCC-Geschäftsführer Gerald Hirt: „Was aus der Luftfahrt als ,Airport Collaborative Decision Making‘, also gemeinschaftliche Entscheidungsfindung und Datennutzung, bekannt ist und funktioniert, bringt auch für die Schifffahrt Vorteile. Der direkte Datenaustausch zwischen Hamburg und Rotterdam ist der logische erste Schritt zur Vernetzung der Häfen in Europa, um insbesondere die Reaktionsfähigkeit bei Verzögerungen zu erhöhen und somit den Reedern und Terminals eine bessere, zuverlässige Unterstützung im Schiffszulauf und Abfertigungsplanung zu geben. Wir laden auch andere europäische Häfen ein, sich mit uns zu vernetzen und dadurch ebenfalls von diesen Vorteilen zu profitieren.“

Die jetzt gestartete digitale Kooperation funktioniert mittels einer Schnittstelle, die die HVCC-Software und die in Rotterdam verwendete Plattform PRONTO verbindet. So werden in Echtzeit Daten ausgetauscht, die dem Port Call Standard der internationalen Hafenbehörden-Vereinigung (International Harbour Masters’ Association, kurz IHMA) folgen.

Die Schnittstelle erhöht die Reaktionsgeschwindigkeit deutlich, da Änderungen umgehend übermittelt werden. Dies ist gerade bei der mit rund 24 Stunden relativ kurzen Fahrtzeit der Schiffe zwischen Hamburg und Rotterdam hilfreich. Ohne eine zentrale Steuerung sind die Kommunikationswege zeitaufwendig und erfolgt mittels Email-Kommunikation: Die Information über eine Verzögerung am Terminal im Vorhafen wird häufig von diesem an den Reeder beziehungsweise seinen Agenten im Vorhafen weitergegeben, von dort geht sie an den Central Planner der Reederei, der alle folgenden Häfen informiert.

Ein weiterer Nutzen der Zusammenarbeit verdeutlicht folgendes Beispiel: Wenn ein Großschiff mit einer Kapazität von 18.000 Standardcontainern direkt bei der Abfahrt in Rotterdam den Hinweis bekommt, dass es nach Hamburg mit nur 14 statt wie eigentlich geplant mit 18 Knoten fahren kann, um punktgenau den Terminal zu erreichen, dann würde sich der Bunkerverbrauch um rund 22 Tonnen verringern. Dies entspricht einer Reduzierung der CO2-Emissionen um rund 66 Tonnen.

Zurzeit gibt es monatlich rund 80 Containerschiffe, die als direkten Vor- oder Folgehafen Hamburg beziehungsweise Rotterdam haben und entsprechend von der neuen Kooperation profitieren. Zudem soll der Datenaustausch auch auf andere Schiffstypen und Terminals ausgeweitet werden.

Quelle: HHLA, Foto: HHLA/Nele Martensen