Hamburger Hafengeld bleibt preiswert

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Die Hamburg Port Authority (HPA) passt für das Jahr 2018 die Grundtarife bei den Hafennutzungsentgelten für die allermeisten Seeschiffsverkehre um 1,4 Prozent an.

Diese Entwicklung liegt wie bereits in den vergangenen Jahren erneut unterhalb der Inflationsrate und setzt damit ein Signal der Stabilität.

Als wesentliche Neuerung wird, dem aktuellen Koalitionsvertrag und Luftreinhalteplan des Hamburger Senats folgend, mit einer Umweltkomponente eine neue Bemessungsgröße für die Entgelte eingeführt. Auf der Basis eines von den Hafennutzern vorzulegenden IAPP-Zertifikates (International Air Pollution Prevention Certificate) wird künftig grundsätzlich ein Teil des Hafengeldes nach Umweltbeeinflus­sungen berechnet.

Die neue Umweltkomponente generiert sich zulasten der BRZ-Komponente. Auf einen Grundpreis gibt es Zuschläge, wenn die Schiffe ein solches IAPP-Zertifikat nicht vorlegen oder wenn dort vergleichs­weise schlechte Emissionswerte niedergelegt sind. Auf der anderen Seite gibt es Abschläge, also Vergünstigungen, wenn das Schiff auf Basis des IAPP-Zertifikats als besonders sauber eingestuft ist. Im Laufe der nächsten Jahre sollen Erkenntnisse zu den Entwicklungen gewonnen werden und die Bedeutung der Umweltkomponente in jedem Fall ausgebaut werden. Die bereits vorhandenen fünf umweltspezifischen Rabattarten für besonders saubere Schiffe bleiben bestehen und werden dieser Umweltkomponente zugeordnet.

Die positive Resonanz auf die Anreize zeigt sich beispielweise bei der Nutzung des Environmental Ship Index-Umweltrabattes (ESI). Nahezu 6.000 Schiffe weltweit sind bereits ESI-zertifiziert, Tendenz steigend. Derzeit tragen 50 Häfen und weitere Unterstützer weltweit dazu bei, diese Entwicklungen durch weitere Anreize voranzutreiben. Zuletzt war nahezu jeder fünfte Schiffsanlauf in Hamburg nicht nur geringfügig, sondern weitaus sauberer, als die Vorschriften es erfordern.

„Mit unserer Tarif- und Umweltpolitik setzen wir erneut ein deutliches Signal für die Hamburger Bürger, die Reedereien und die Hafenwirtschaft. Unser Ziel ist es, nachhaltig einen Beitrag zur Luftreinhaltung zu leisten und gleichzeitig Hamburg als Anlaufhafen attraktiv zu halten“, sagt Tino Klemm, Chief Financial Officer der HPA.

Vor dem Hintergrund der noch nicht begonnenen Fahrrinnenanpassung werden die Rabatte für außergewöhnlich große Schiffe und Transshipment weiter fortgeschrieben. Auch wird die Kappungsgrenze nicht angehoben. In dieser Dimension ist das einzigartig unter den wichtigen Wettbewerbshäfen.

Quelle: Hamburg Port Authority AöR, Foto: HHM / Jochen Wischhusen




Uwe Wedig wird neuer Chef der HGK

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Der Aufsichtsrat der Häfen und Güterverkehr Köln AG hat Uwe Wedig zum neuen Vorstandsvorsitzenden der HGK bestellt.

Bereits von 2011 bis Ende 2014 war Wedig Mitglied des Vorstands der HGK. Er wechselte seinerzeit von der HTAG Häfen und Transport AG, einer Tochtergesellschaft der HGK, nach Köln. Dort war er 20 Jahre für die Vertriebsaktivitäten des Unternehmens verantwortlich, davon 12 Jahre als Vorstandsmitglied.

Zwischenzeitlich war Uwe Wedig CEO der Imperial Shipping Group in Duisburg und dort zuständig für das gesamte Schifffahrtsgeschäft, unter anderem auch für das Südamerika-Engagement der Gruppe.

Der 58-jährige Wedig wird in der neuen Funktion, ab dem 1. Februar 2018, Nachfolger von Horst Leonhardt, der Ende Januar des kommenden Jahres in den wohlverdienten Ruhestand geht. Le-onhardt ist seit 2004 Vorstandsmitglied der HGK und seit 2011 Sprecher des Gremiums. Gleichzeitig ist er Mitglied der Geschäftsführung der Stadtwerke Köln GmbH.

„Wir freuen uns sehr, dass wir mit Uwe Wedig einen so erfahrenen Logistikmanager als Nachfolger von Horst Leonhardt gewinnen konnten“, sagte der Aufsichtsratsvorsitzende der HGK, Michael Zimmermann, nach der Gremienentscheidung.

Quelle und Foto: HGK




Rotterdamer Cluster-Kommissariat beendet

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Im April 2016 wurde Jaap Hoogcarspel zum Cluster-Kommissar für die Industrie in Rotterdam ernannt: eine befristete Position, die zwecks der Beschleunigung von Verstärkung und Erneuerung des Komplexes konzipiert worden war.

Nach anderthalb Jahren haben der Hafenbetrieb und Deltalinqs die Schlussfolgerung gezogen, dass zahllose Projekte in Gang gesetzt worden sind und inzwischen eine solide Verankerung im Hafenbetrieb, bei Deltalinqs und in der Wirtschaft selbst gefunden haben. Aus diesem Grunde wurde beschlossen, das Cluster-Kommissariat zum 1. Oktober 2017 formell zu beenden. Jaap Hoogcarspel bleibt jedoch noch mit einer Reihe von Projekten verbunden.

Im März 2016 erschien der Actieplan Versterking Industriecluster Rotterdam-Moerdijk (Aktionsplan zur Verstärkung des Industrie-Clusters Rotterdam-Moerdijk), der unter der Leitung von Rein Willems erstellt wurde und Empfehlungen zwecks der Sicherung der Zukunft des Raffinerie-, Chemie- und Energie-Clusters enthielt. Der Bericht nannte sieben konkrete Aktionen: 1) die Vertiefung des Chlor-Clusters, 2) die Bündelung von peripheren Tätigkeiten (Dampferzeugung, Verarbeitung von Abwässern und Schlamm, 3) die Lieferung von Restwärme und/oder CO2 an die Region, 4) Nutzung neuer Grundstoffe (Bioraffinerie) sowie Recycling, 5) die Entdeckung von Innovationen, 6) Entfernung von Hemmnissen (Vertiefung des Nieuwe Waterweg), Ungewissheiten bei den Nox-Emissionen) und 7) die Ernennung eines Cluster-Kommissars zwecks der Beschleunigung all dieser Aktionen.

Im April 2016 nahm Jaap Hoogcarspel, mit langjähriger Erfahrung bei AkzoNobel, Shell und Air Liquide, in dieser Funktion seinen Dienst auf. Eine der wichtigsten Entwicklungen in den vergangenen anderthalb Jahren ist die Verstärkung des Chlor-Clusters (Aktionspunkt 1). Die vier in diesem Cluster im Botlek-Gebiet ansässigen Unternehmen haben eine engere Zusammenarbeit vereinbart. Es besteht ein Plan, in neuere effizientere Technologie zu investieren. Damit wird ein wichtiger Schritt zur Erhaltung der Kontinuität des Chlor-Clusters getan und dabei sinken die CO2-Emissionen. In der vergangenen Zeit wurden ebenfalls Beschlüsse zur Nutzung von Restwärme von Shell Pernis (für den Warmtebedrijf) und von Huntsman (für Evides) gefasst. Im Hinblick auf den Dampfaustausch im Botlek-Gebiet konnte nachgewiesen werden, dass die Anlegung einer Infrastruktur für Dampf zwischen verschiedenen Betrieben die bei weitem kostengünstigste Maßnahme im Hinblick auf die pro Tonne vermiedene CO2-Emission ist. Die Behörden und Marktpartner wurden zusammengebracht, um dieses Ziel gemeinsam in die Tat umzusetzen. Zudem ist die Zusammenarbeit zwischen Deltalinqs, dem Hafenbetrieb und dem niederländischen Wirtschaftsministerium und anderen Behörden, sowohl auf der geschäftsführenden als auch auf der operativen Ebene intensiviert worden. Diese Entwicklungen gehen selbstverständlich nicht allein auf das Konto von Jaap Hoogcarspel, wobei er jedoch als Beschleuniger bei vielen Kontakten und Projekten dieser Art eine entscheidende Rolle gespielt hat.

Ende vorigen Jahres hat der Hafenbetrieb eine programmatische Vorgehensweise für die Energiewende initiiert und dazu eine Reihe von Mitarbeitern abgestellt. Das Programm richtet sich sowohl auf die Senkung der CO2-Emissionen bei der vorhandenen Industrie als auch auf die Entwicklung von neuen, nachhaltigen Initiativen. Deltalinqs konzentriert sich mit dem Delta Energy Forum stark auf die Erhöhung der Effizienz und die Verbesserung der Umweltverträglichkeit der vorhandenen Industrie. Alle Aktionen aus dem Aktionsplan zur Verstärkung des Industrie-Clusters sind damit in diesem zwei Organisationen verankert. Ein separates Cluster-Kommissariat zur Beschleunigung aller, im Aktionsplan enthaltenen Aktionen hat sich damit als nützlich erwiesen, entbehrt jedoch für die Zukunft der weiteren Logik. Jaap Hoogcarspel wird in der kommenden Zeit weiterhin eng an der Verstärkung des Dampf-Clusters und der Inventarisierung von sich als Hemmschuh erweisenden Gesetzen und Regelungen beteiligt sein.

Quelle und Foto: Port of Rotterdam  




Beginn der Kampagne „Get Ahead in Europe“

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In Tilburg fiel jetzt der Startschuss zu „Get Ahead in Europe“. Mit dieser Kampagne möchten die Kooperationspartner Logistiek Midden-Brabant und der Hafenbetrieb Rotterdam Unternehmen in Asien auf die Vorteile dieser niederländischen Achse als effizienten Zugang zu Europa hinweisen.

Die Eröffnung der Kampagne fiel mit der offiziellen europäischen Eröffnung des Chengdu-Tilburg-Rotterdam Express zusammen, bei der eine große chinesische Delegation anwesend war.

Die Bahnverbindung, eine Initiative des Tilburger Unternehmens GVT-Group of Logistics, ist seit Anfang 2016 in Betrieb und wurde auf asiatischer Seite im November vergangenen Jahres bereits offiziell eröffnet. Das Shuttle unternimmt dreimal wöchentlich eine Fahrt zwischen Chengdu (China) und Rotterdam. Die 15.000 km lange Fahrt dauert 15 Tage. Damit ist die Bahnverbindung dreimal schneller als der Transport mit dem Schiff und um die Hälfte günstiger als ein Transport per Flugzeug. Die Verbindung wird von Railport Brabant in Zusammenarbeit mit dem chinesischen Bahnoperateur CDIRS realisiert.

Logistiek Midden-Brabant ist eine Plattform für Unternehmer, Gemeinden und Wissenseinrichtungen, die die Position von Mittelbrabant als logistische Spitzenregion in den Niederlanden und Europa weiter ausbauen möchte. Mehr über die Deepsea-Linienverbindung gibt es hier

Quelle und Foto: Port  of Rotterdam




Neues Containerdepot im Westhafen der BEHALA

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Die Berliner Hafen- und Lagerhausgesellschaft mbH (BEHALA) baut ihr Logistikgeschäft weiter aus und stärkt den Logistikstandort Berlin.

Staatssekretär Henner Bunde (Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe) und Peter Stäblein, Geschäftsführer der BEHALA, eröffneten jetzt gemeinsam das neue Leercontainerdepot im Berliner Westhafen. Damit trägt die BEHALA den rasant steigenden Umschlagzahlen Rechnung und schafft dringend benötigte Kapazitäten für das weitere Wachstum dieses einzigartigen innerstädtischen Logistikdrehkreuzes.

Das Containerterminal der BEHALA im Westhafen wurde in 2001 errichtet und in Betrieb genommen. Ursprünglich war eine Stellplatzkapazität von ca. 650 TEU vorgesehen. Nach einer langsamen Anlaufphase steigerten sich die Umschlagzahlen durch die bahnseitigen Verkehre ab 2005 in den Folgejahren kontinuierlich und nachhaltig von ca. 850 TEU im Jahr 2004 auf rund 130.000 TEU im Jahr 2016.

Eine Erweiterung des Terminals erfolgte nach Maßgabe der Förderung durch das Eisenbahnbundesamt aus den Jahren 2005/2006 sowie 2010/2011. Die beiden Portalkrane sowie die vorhandene Flächenbefestigung sind auf den Umschlag beladener Container mit einem Gesamtgewicht von bis zu 45 Tonnen ausgelegt. Mit der stetigen und zeitweise rasanten Steigerung der Umschlagmengen wurde zwischenzeitlich die Kapazitätsgrenze im Terminal erreicht.

In den vergangenen Jahren hat sich bei den Reedereien und Spediteuren die branchenübliche Praxis etabliert, an geeigneten Standorten Leercontainer-Depots zu halten, um direkt von dort aus das Verladegeschäft zu steuern. Die BEHALA konnte diese Nachfrage nicht immer im gewünschten Umfang bedienen, weil am KV-Terminal keine weitere Stellplatz-Kapazität zur Verfügung stand.

2007 wurde als provisorische Erweiterung damit begonnen, leere Container aus dem Terminal auf eine Nebenfläche auszulagern, um mehr Platz für das Handling beladener Container zu schaffen. Auf diese Weise entstand das heutige Leercontainer-Depot mit einer Kapazität von ca. 300 TEU. Diese Fläche befindet sich nicht mehr in Reichweite der beiden Portalkrane, weshalb für das Handling der Container bereits seit Jahren ein Leercontainer-Stapler eingesetzt wird. Aber auch dieses Leercontainer-Depot hat inzwischen seine räumlichen Grenzen erreicht. Daher kamen zusätzlich temporär Schiffsleichter zum Einsatz, um an der Kaikante des Containerterminals weitere – schwimmende – Abstellflächen zu schaffen.

Um diesem hohen Aufkommen an Leercontainern gerecht zu werden und um eine langfristige Perspektive für weitere Mengensteigerungen im Terminal zu haben, errichtete die BEHALA im Westhafen in 2017 ein neues Leercontainerdepot. Zur Erlangung einer entsprechenden freien Fläche in der Nähe des KV-Terminals wurde zunächst ein Bestandsmieter innerhalb des Westhafens umgesiedelt und das nicht marktgängige Stellwerksgebäude wurde abgerissen.

Das neue Leercontainer-Depot hat eine Fläche von 8.200 m² und eine Abstellkapazität von ca. 1.000 TEU. Es verfügt über einen 120 m langen Gleisanschluss und kann somit sowohl per LKW als auch per Bahn bedient werden.

Mit der heutigen Eröffnung reagiert die BEHALA adäquat auf das Marktgeschehen und kann nunmehr die Lagerung in größerem Umfang anbieten, womit eine weitere Stärkung des Logistikstandorts im Westhafen erreicht wird.

Zahlen – Daten – Fakten

Neues Leerdepot

  • 6 Monate Bauzeit
  • 3.000 m³ Bodenabtrag (das entspricht ca. 200 LKW Ladungen)
  • 1.700 m Leerrohre neu verlegt
  • 8.200 m² Asphaltfläche (2.200 Tonnen Asphalt)
    (das entspricht ca. 2 Fußballfeldern bzw. 300 m x 30 m)
  • 560 m Stabgitterzaun
  • 125 m Verladekante zum Gleis
  • 210 m Entwässerungsrinne
  • 7 Lichtmasten à 20 m Höhe mit LED
  • Platz für bis zu 1.000 TEU

Containerterminal – City-GVZ-Westhafen –

  • Gesamtfläche 23.500 qm
  • Gleislänge 2 x 350 m
  • Stellplatzkapazität 1.200 TEU (Twenty foot equivalent Unit)
  • geplant für wasserseitigen Containerumschlag
  • Aufnahme bahnseitige Verkehre ab 2005
  • aktuell tägliche Containerzugverkehre aus Unna/Bönen (NRW) und im Seehafenhinterlandverkehr aus Hamburg und Bremerhaven

Entwicklung Umschlagzahlen

2004:        850 TEU
2006:   61.000 TEU
2010:   93.000 TEU
2013: 110.000 TEU
2015: 118.000 TEU
2016: 129.500 TEU und damit umschlagstärkstes Terminal in Berlin – Brandenburg

Quelle und Foto: BEHALA, von links: Henner Bunde (Staatssekretär, Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe), Heidrun Rhode-Mühlenhoff (Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe, Aufsichtsratsvorsitzende der BEHALA), Peter Stäblein (Geschäftsführer BEHALA), Axel Plaß (geschäftsführender Gesellschafter Konrad Zippel Spediteur GmbH & Co. KG)




NRW-Ministerpräsident besucht Rotterdam

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Armin Laschet, der Ende Juni dieses Jahres zum Ministerpräsidenten von Nordrhein-Westfalen gewählt wurde, hat gestern bei seiner ersten Auslandsreise den Rotterdamer Hafen besucht. Der CDU-Politiker machte eine Rundfahrt durch das Europoort- und Maasvlakte-Gebiet und sprach mit der Geschäftsführung des Hafenbetriebs.

„Wir freuen uns sehr über den Besuch von Ministerpräsident Laschet“, äußert sich Emile Hoogsteden, Vizepräsident und Direktor Container, Stückgut & Logistik des Hafenbetriebs Rotterdam. „Es ist eine große Ehre für uns, dass wir das Ziel seines allerersten Auslandsbesuchs sind und wir haben auch einiges zu besprechen.“ In Sachen Logistik sind Nordrhein-Westfalen und Rotterdam untrennbar miteinander verbunden, wobei Duisburg und die anderen Binnenhäfen und Logistik-Drehscheiben unzweifelhaft ein wichtiges Bindeglied für den multimodalen Transport aus dem und in das Hinterland darstellen. Zudem werden beide Parteien mit denselben großen Herausforderungen konfrontiert: Energiewende und Digitalisierung. Gemeinsam können wir noch besser die Chancen nutzen, die sich in diesen Bereichen auftun, und dadurch die industriell-logistische Achse zwischen Nordrhein-Westfalen und Rotterdam weiter verstärken.“

Die Niederlande sind mit 55,7 Milliarden Euro der bei weitem wichtigste Handelspartner von Nordrhein-Westfalen. Dabei spielt die Stadt an der Maas eine entscheidende Rolle. Mit 80 Millionen Tonnen steht der Rotterdamer Hafen für einen Marktanteil von 60 Prozent des gesamten Transports, der zwischen dem einwohnerstärksten Bundesland Deutschlands und den Seehäfen stattfindet. Auch wenn NRW-Ministerpräsident Laschet im eigenen Land damit für Aufsehen sorgte, hatte der CDU-Politiker Recht, als er in seiner Regierungserklärung am 13. September 2017 äußerte: „Unser Seehafen heißt nicht Hamburg, sondern Rotterdam.“ In diesem Sinne haben die Akteure heute vereinbart, die Kooperation zwischen Nordrhein-Westfalen und dem Rotterdamer Hafen weiter zu intensivieren. Zudem werden sich beide Parteien für eine bessere Verankerung der Position der deutschlandrelevanten Seehäfen auf Bundesebene einsetzen, wie unter anderem Rotterdam.

Quelle und Foto: Port of Rotterdam, Yvonne van der Laan, Armin Laschet und Emile Hoogsteden.




Rotterdam begrüßt die neuen Standards

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Der Hafenbetrieb Rotterdam reagiert äußert positiv auf das Zustandekommen neuer internationaler Standards für nautische Hafeninformationen.

Diese Standards sind nach einer mehrjährigen, internationalen Kooperation verschiedener Interessenverbände, Häfen und der Wirtschaft vorgestellt worden. „Mit diesen grundlegenden Standards können wir nicht nur die Dienstleistung für unsere Kunden weiter optimieren,“ sagt Allard Castelein, Generaldirektor und Geschäftsführer des Hafenbetriebs Rotterdam, „sondern ebenfalls neue Dienstleistungen entwickeln, welche die Effizienz entlang der Supply Chain erhöht.“

Für eine möglichst effektive Planung der Schifffahrtsverbindungen benötigen Reedereien detaillierte Informationen beispielsweise zur Wassertiefe am Terminal, laufende Anmeldeverfahren sowie Ankunfts- und Abfahrtzeiten. Derzeit tauschen Häfen ihre Informationen auf unterschiedliche Art und Weise aus. Das senkt die Effizienz, erhöht die Kosten und führt zu Fehlern oder Verzögerungen.

Die Port Call Optimization Taskforce (bestehend aus den Reedereien Shell, Maersk, MSC, CMA-CGM sowie den Häfen Algeciras, Busan, Göteborg, Houston, Rotterdam, Singapur und Ningbo Zhoushan) startete deshalb 2014 die Zusammenarbeit mit der International Harbour Masters’ Association, dem britischen United Kingdom Hydrographic Office und der GS1, einer Organisation zur Zusammenfassung globaler Standards zur Verbesserung der Abläufe von Wertschöpfungsketten. Ziel war die Zusammenführung und Kombination der Standards des nautischen und des logistischen Sektors. Als Ergebnis entsprechen nun die nautische Daten an Bord mit den Daten im Hafen und ebenso mit den Informationen, mit denen entlang der ganzen Supply Chain gearbeitet wird.

„Diese Standards befördern im hohen Maße Sicherheit, Nachhaltigkeit und Effizienz in der Logisitk“, erläutert Castelein. Die Standardisierung in der Kommunikation kommt der Sicherheit und Effizienz zugute. Eindeutige, standardisierte Angaben etwa zum Tiefgang eines Schiffes ermöglichen es zum Beispiel dem Hafen, das Terminal mit der entsprechenden Tiefe zuzuweisen und so die Schiffe im Hafen schneller an den richtigen Terminal zu lotsen. Schiffe, die sich auf diese Zuweisung verlassen können, werden zudem im Vertrauen auf die standardisierte Kommunikation ihre Schiffe optimaler beladen, Schiffskapazitäten können besser ausgenutzt werden. Dies senkt Kosten und verringert die Umweltbelastungen. Erste Berechnungen schätzen den Nutzen auf Mehreinnahmen in Höhe von bis zu 80.000 Dollar sowie eine Minimierung des CO2-Emissionen um 240 Tonnen CO2 pro Hafenbesuch, je nach Herkunft und Ankerplatz des Schiffs.

Der Hafenbetrieb Rotterdam begrüßt die neuen Standards und hat als erster Akteur weltweit Pilotprojekte für den Einsatz der neuen Standards bereits gestartet. Das Webportal „Avanti“ konzentriert sich auf so genannte ‚Masterdaten’ wie Wasserstände im Terminal und Informationen über vorliegende Slot-Anmeldungen. „Pronto“ ist eine Kommunikationsplattform für die Hafengemeinschaft. Diese Plattform hilft Agenturen und anderen Operatoren bei der transparenteren und effizienteren Planung von Dienstleistungen für Schiffe – wie Lotsen-, Terminal- und Bunkerdienste.

Beide Projekte bauen auf der gemeinsame Nutzung von klaren, nach den neuen Standards übermittelten Informationen auf, wodurch die Sicherheit und Effizienz jeder Dienstleistung verbessert wird. Dies führt zu einer weiteren Optimierung der Schiffsabfertigung und einer Senkung der Verweildauer. In diesem Rahmen setzt sich der Hafenbetrieb Rotterdam weiterhin entschieden für die Implementierung und vor allem die weltweite Übernahme der Standards sowie die Nutzung der so möglichen Anwendungen ein. Rotterdam sucht dabei aktiv die Kooperation mit anderen Häfen.

Quelle und Foto: Port of Rotterdam




Die beste Route für einen Container

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Der Hafenbetrieb Rotterdam hat Navigate entwickelt, einen Reiseplaner für den Containertransport damit die Güter häufiger den schnellsten und preiswertesten Weg zurücklegen, auch das Paket, welches Sie im Internet bestellt haben.

Als Unternehmer früher einen Container von A nach B transportieren wollten, mussten sie für jede Transportart (Schiff, Zug, Lkw) herausfinden, was am schnellsten war. Das verursachte viel Papierkram und machte zahlreiche Anrufe bei Unternehmen und Spediteuren erforderlich. Genauso, wie wenn Sie die Bahn wegen der schnellsten Route anrufen würden und zu hören bekämen, dass Sie lieber ein Busunternehmen einschalten sollten. Das hätten Sie lieber sofort gewusst. Mit Navigate, dem Reiseplaner für Containertransport, den der Hafenbetrieb Rotterdam entwickelt hat, kann jeder Unternehmer jetzt schnell online Verkehrsrouten suchen und planen.

Navigate ist ein Routenplaner und Branchenbuch in einem. Genauso wie ein Reiseplaner Ihnen den schnellsten Weg zeigt, kann Navigate die am besten durchdachte Route für einen Container angeben. Nehmen wir an, Sie möchten von Rotterdam nach Groningen. Dann fragen Sie sich zunächst, wie man am schnellsten dorthin gelangt: Fahre ich mit dem Zug oder sollte ich lieber einen Bus, ein Taxi oder eine Fähre nehmen? Und wo sollte ich dann ein- und aussteigen? Navigate macht genau das Gleiche, nur für Container.

Anhand des gewählten Startpunkts und des gewünschten Bestimmungsortes bietet der Routenplaner diverse Optionen. Für jede Route sieht man die unterschiedlichen See-, Schienen- bzw. Binnenschifffahrtsverbindungen zum Bestimmungsort. Das Programm umfasst alle möglichen Routen zwischen 550 Häfen auf der ganzen Welt. Und wenn man schon dabei ist, findet man auch die Schienen- und Binnenschifffahrtsverbindungen zwischen Rotterdam und über 150 europäischen Binnenland-Containerterminals.

Man kann sofort Kontakt aufnehmen mit den Unternehmen, die am Transport beteiligt sind. Navigate enthält die Daten von sage und schreibe 1600 Unternehmen. Auf diese Weise wird das Planen einer Route erst wirklich effizient. Wenn man in Rotterdam seine Container abliefert, sieht man sofort, wo man während des Aufenthalts kaputte Exemplare reparieren lassen kann.

Der Hafenbetrieb will den Hafen mittels Nutzung digitaler Informationen (über Computer geteilt) möglichst effizient machen. Mit „Werkzeugen“ wie Navigate wird die gesamte Logistikkette – vom Werk bis zum Endnutzer – zugänglicher und somit einfacher und schneller. Was Sie davon hat? Sie können sich darauf verlassen, dass Ihr Paket auf dem schnellsten, besten, preiswertesten und in der Zukunft auch dem nachhaltigsten Weg zugestellt wird.

 

Quelle: Port of Rotterdam, Foto: Peter Hilz/HH




Rotterdamer Hafen gründet Field-Lab

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Die Stadt und der Hafenbetrieb Rotterdam geben heute gemeinsam den Startschuss für das Field-Lab „BlockLab“, in dem in Zukunft praxisorientierte, auf der Blockchain-Technologie basierte Anwendungen und Lösungen entwickelt werden sollen.

BlockLab wurde vom Hafenbetrieb Rotterdam und der Stadt Rotterdam initiiert und finanziert. Zusätzlich unterstützt die regionalen Entwicklungsgesellschaft InnovationQuarter das BlockLab. Der Generaldirektor und Geschäftsführer des Hafenbetriebs Rotterdam, Allard Castelein, der Rotterdamer Beigeordnete für Wirtschaft, Maarten Struijvenberg, und der Geschäftsführer von InnovationQuarter, Rinke Zonneveld, eröffnen gemeinsam das Field Lab. In diesem Rahmen werden nicht nur das Team und die Ziele von BlockLab, sondern gleichzeitig auch erste Praxisanwendungen vorgestellt, die während der Anlaufphase entwickelt wurden.

Die Blockchain-Technologie – auf der auch Bitcoin basiert – wird als eines der entscheidendsten Innovationsfelder der Gegenwart angesehen. Ihr Grundprinzip besteht darin, dass Nutzer untereinander ohne Beteiligung Dritter Transaktionen durchführen können. Eine Datentechnologie garantiert die notwendigen „Checks and Balances“ und sorgt für eine automatische Bearbeitung der Transaktionen. Dadurch können Transaktionen in großen Netzwerken, Ketten und Märkten um ein Vielfaches effizienter gestaltet werden, ohne dass dafür eine übergeordnete, regulierende Instanz notwendig wäre. Das gilt sowohl für Unternehmen und Privatpersonen als auch sogar für Maschinen.

„Überall hört man von Blockchain, aber vollständig funktionsfähige Anwendungen sind noch dünn gesät“, sagt Maarten Struijvenberg. „Mit BlockLab ändern wir das. Eine solche Initiative ist wichtig, da wir für die ‚Next Economy‘ wirkliche Innovationen brauchen. Blockchain kann helfen, diese zu verwirklichen.“

Blockchain ermöglicht zum Beispiel die Erstellung eines feinmaschigen, dezentralen Stromversorgungsnetzwerks, bei dem einerseits Unternehmen untereinander Restwärme und andererseits Verbraucher Elektrizität auf einem Markt anbieten. Damit wird Blockchain-Technologie einen großen Beitrag zur Erfüllung des Energiewende-Auftrags des Hafens und der Stadt Rotterdam leisten.

„Schon die oben geschilderten Anwendungen sind für uns vom Hafen Rotterdam sehr interessant“, fügt Allard Castelein vom Hafen Rotterdam hinzu. „Aber ich denke auch an die zahlreichen Anwendungen von Blockchain in der Logistikkette, mit denen Güterströme effizienter organisiert werden. Dieser Schritt passt hervorragend zu unserem Ziel, als „smartest port“ die besten, weil intelligentesten Lösungen für die Supply Chain zu bieten.“

Zu den ersten Projekten, die im Rahmen der offiziellen Eröffnung präsentiert werden, gehört eine Blockchain-Anwendung für die Abwicklung von Transaktionen zur Vorratsfinanzierung in der Hafenlogistik, die in Zusammenarbeit mit Exact und ABN AMRO entwickelt wurde. Zugleich wird auch bekannt gemacht, welche Innovationspartner Finanzierung erhalten, um Blockchain-Anwendungen für den Energiemarkt zu entwickeln.

Das BlockLab mit Sitz im Cambridge Innovation Center in Rotterdam startet mit einem fünfköpfigen Kernteam. Im Field-Lab werden theoretische Blockchain-Ideen von Entwicklern und Benutzern in einer Praxisumgebung gemeinsam entwickelt, getestet und zu konkreten Lösungen ausgearbeitet. Darüber hinaus fungiert das Labor als Wissenspool für die regionale Wirtschaft. Mit der Hogeschool Rotterdam wird ein Studiengang aufgebaut, um neue Blockchain-Talente gewinnen zu können.

Mehr Infos gibt es hier

Quelle: Port of Rotterdam




Hafenchefs der Unterelbe reden

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Im Rahmen der regelmäßigen Sitzungen kamen jetzt die Partner der Unterelbe-Hafenkooperation ELBESEAPORTS diesmal in Brunsbüttel zusammen, um generell die Chancen und Perspektiven für die Unterelberegion sowie aktuelle Entwicklungen zu erörtern.

Zu dem Kooperationsgespräch trafen sich die drei Hafenchefs Jens Meier (Hamburg Port Authority), Holger Banik (Niedersachsen Ports), Frank Schnabel (Brunsbüttel Ports), Martina Hummel-Manzau (egeb Wirtschaftsförderung) und weitere Vertreter der einzelnen Kooperationspartner.

Die Hafenchefs berichteten aus Ihren Häfen und tauschten sich unter anderem über die Fortschritte in den jeweiligen Kooperationsfeldern aus. Ein wichtiges Handlungsfeld für die Häfen stellt die Bereitstellung umweltfreundlicher Schiffstreibstoffe dar. Im Hinblick auf die bestehenden Schwefelgrenzwerte und eine zukunftsorientierte, umweltfreundlichere Schifffahrt sind Reedereien auf alternative Lösungen zur Reduzierung des Schwefelgehalts im Treibstoff angewiesen. Nach Einschätzung der ELBESEAPORTS-Partner spielt hier Flüssiggas LNG an der Unterelbe eine sehr wichtige Rolle. Frank Schnabel erläutert dazu: „In Brunsbüttel werden bereits Planungen eines konkreten Investors verfolgt. Die Errichtung eines LNG-Importterminals in Brunsbüttel wäre eine große Chance und ein Gewinn für die gesamte Unterelberegion, also auch für den Hamburger Hafen.“

Ein weiteres Gesprächsthema war außerdem das geplante Naturschutzgebiet „Niedersächsischer Mündungstrichter der Elbe“, das Watt- und Wasserflächen zwischen Cuxhaven und Freiburg an der Elbe einbeziehen soll. „Die Elbe ist nicht nur verbindendes Element, sondern auch eine bedeutende Schifffahrtsstraße und die Zufahrt für die fünf Hafenstandorte und Mitglieder der Hafenkooperation – Cuxhaven, Brunsbüttel, Glückstadt, Stade und Hamburg. Es ist daher von großer Bedeutung, dass bei dem geplanten Schutzgebiet auch die Interessen der Hafenwirtschaft und der Schifffahrt gewahrt werden“, erläutert Frank Schnabel. Daher plädieren die Kooperationspartner der ELBESEAPORTS im Falle einer notwendigen Umsetzung der Planung für die Ausweisung eines Landschaftsschutzgebietes statt eines Naturschutzgebietes.

„Die Unterelbe-Hafenkooperation macht in Zeiten vermehrten globalen Wettbewerbs mehr Sinn denn je. Hier können alle Kooperationspartner von der Zusammenarbeit profitieren. Besonders im weltweiten Marketing sind wir als Region einfach stärker!“, fasst Frank Schnabel als heutiger Gastgeber zusammen.

Seit 2009 informieren und beraten sich die fünf Hafenstandorte gemeinsam mit den Wirtschaftsfördereinrichtungen der Metropolregion Hamburg, der egeb -Entwicklungsgesellschaft Brunsbüttel mbH im Norden und der überregional tätigen Süderelbe AG im Süden, in dem Netzwerk ELBESEAPORTS regelmäßig zu folgenden hafenstrategischen Themen: Gemeinsames Marketing, Infrastruktur/Instandhaltung/Einkauf, Flächenmanagement, Nautische Abstimmung, Genehmigungsmanagement/Ausbau, Operative Aufgaben, Konzept Unterelbe-Shuttle und die Entwicklung von LNG an der Unterelbe.

Quelle und Foto: Elbeseaports, v. l. Hans-Gerd Janssen, Martina Hummel-Manzau, Jens Meier, Frank Schnabel, Holger Banik, Ingo Fehrs, Werner Repenning und Jan Lutz