Binnenhäfen begrüßen KV Förderung

Hafenzeitung, NDH

Mit Datum vom 4. Januar 2017 hat das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) die neue Förderrichtlinie für Umschlaganlagen des Kombinierten Verkehrs in Kraft gesetzt.

Die Richtlinie gilt bis Ende 2021 – also vier Jahre – und damit ein Jahr länger als die vorherige KV-Förderrichtlinie.

Boris Kluge, Geschäftsführer des Bundesverbandes Öffentlicher Binnenhäfen (BÖB), begrüßt die neue Förderrichtlinie: „Das Inkrafttreten der neuen Förderrichtlinie, mit einer noch einmal längeren Laufzeit, ist ein starkes Signal für den Kombinierten Verkehr und die Betreiber von KV-Anlagen. Verbunden mit einer stabilen Förderquote von maximal 80 Prozent wird damit den Häfen und anderen Fördermittelnehmern eine sehr gute Planungsgrundlage gegeben.“ Der BÖB hat gemeinsam mit anderen Verbänden immer wieder Verbesserungen und Anpassungen der Förderrichtlinie gefordert, um die in den letzten Jahren geringeren Mittelabrufe wieder zu verbessern. Kluge dazu: „Eine wichtige Hürde ist nun genommen, da der Bund nicht mehr nur alternativlos auf einer Bürgschaft besteht, die für die privaten Unternehmen nicht selten problematisch ist. Die dingliche Sicherung, in Form einer Grundschuld, scheint hier nun eine Alternative zu sein. Die Praxis wird zeigen, ob diese sich bewährt. Gerade die langen Fristen bei der Nutzung im Erbbaurecht erscheinen noch nicht praxistauglich.“

Die in der neuen Richtlinie definierten Ausschreibungspflichten der Betreibergesellschaft wurden so angepasst, dass nun größere Spielräume bestehen, gemeinsam mit den bisherigen Betreibern die Erweiterung von Anlagen umzusetzen.

Die Binnenhäfen sehen das Antragsverfahren bei KV-Anlagen inzwischen als zu langwierig und aufwendig an. Kluge dazu: „Wir geben die Idee nicht auf, durch eine Vereinfachung des Antragsverfahrens deutlich mehr Projekte zu fördern und damit auch kleineren Betreibern und Antragstellern den Zugang zur Förderung zu erleichtern. Dafür werden wir weiterhin beim Bund werben, auch wenn dies noch nicht mit den neuen Förderrichtlinien gelungen ist.“

Quelle: BÖB, Foto: Tanja Pickartz




RWE und duisport sind Vorreiter bei LNG

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RWE Supply & Trading und duisport bauen gemeinsam eine Infrastruktur für LNG (Liquefied Natural Gas) im Duisburger Hafen auf. Darauf haben sich die beiden Unternehmen jetzt verständigt.

Das Ziel: ein ganzheitliches und nachhaltiges Logistikkonzept für die Beschaffung, Speicherung und Verteilung sowie Nutzung von LNG zu entwickeln und im Duisburger Hafen umzusetzen. Ein Grundstück für die LNG-Tankstelle wurde bereits festgelegt. Zuvor hatten die Partner gemeinsam die Einsatzmöglichkeiten von LNG als Ersatz für Dieselkraftstoff geprüft.

„Wir freuen uns, duisport als Partner für dieses innovative Projekt gewonnen zu haben. Denn der Duisburger Hafen bietet ideale Einsatzbedingungen für LNG“, betont Andree Stracke, Mitglied der Geschäftsführung der RWE Supply & Trading GmbH. „Er verfügt als größter Binnenhafen der Welt über eine perfekte Anbindung an sämtliche Verkehrskanäle“. Nicht nur Schiffe, Eisenbahnen, Hafenfahrzeuge und LKW, sondern auch die Rhein-Ruhr-Region mit ihrer Industrie sowie hoher Bevölkerungsdichte verfügt über ideale Voraussetzungen und hohes Abnehmerpotenzial.

„RWE ist mit ihrer langjährigen Erfahrung bei LNG-Beschaffung sowie bei Bau, Betrieb und Instandhaltung von Anlagen zur Gasversorgung der ideale Partner für diese Kooperation“ sagt Erich Staake, CEO von duisport. „Dieses Projekt ist ein weiterer Baustein bei unserem Bemühen, den Standort Duisburger Hafen permanent zu optimieren.“

Als erster Schritt ist die Einrichtung einer mobilen Tankanlage geplant, die bei Bedarf schnell und unkompliziert versetzt werden kann. Diese Anlage wird genutzt, um in der Anfangsphase hafeninterne Fahrzeuge (so genannte Reachstacker und Terminalzugmaschinen) sowie LKW lokaler Speditionen mit LNG zu versorgen. Die Fahrzeuge werden auf LNG umgerüstet und im regulären Betrieb umfangreich getestet. Die Investitionen belaufen sich für diesen ersten Schritt auf rund eine halbe Million Euro.

LNG ist Erdgas, das durch Kühlung auf -161° Grad in den Flüssigzustand versetzt wird. Dabei reduziert sich das Volumen auf etwa ein 1/600 des Erdgas-Volumens unter Normaldruck, womit der Transport großer Erdgasmengen möglich wird. LNG ist wesentlich umweltfreundlicher, da die Emissionen von Kohlendioxid, Stickoxid, Schwefeldioxid und Feinstaub geringer sind als bei anderen Kraftstoffen.

Quelle: duisport, Foto: duisport / Rolf Köppen, im ersten Schritt ist die Einrichtung einer mobilen Tankanlage geplant, die bei Bedarf schnell und unkompliziert versetzt werden kann. Diese Anlage wird genutzt, um in der Anfangsphase hafeninterne Fahrzeuge wie Reachstacker und Terminalzugmaschinen sowie LKW lokaler Speditionen mit LNG zu versorgen.




Vandermeiren CEO der Antwerp Port Authority

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Zum Jahresbeginn 2017 übernimmt Jacques Vandermeiren das Steuer der Antwerp Port Authority und wird neuer Hafenchef in Antwerpen. Der bisherige CEO Eddy Bruyninckx geht nach 25 Jahren in den Ruhestand.

Jacques Vandermeiren wird zum 1. Januar 2017 Chief Executive Officer und Präsident des Exekutivkomitees der Antwerp Port Authority. Bis Januar 2015 war er CEO bei dem börsennotierten belgischen Stromnetzbetreiber Elia, wo er seit seinem Eintritt in 2001 verschiedene Führungsfunktionen innehatte. Zuvor war Vandermeiren elf Jahre als Senior Advisor Strategy Direction bei der Energiegesellschaft Electrabel tätig.

Vandermeiren hat verschiedene Verwaltungsratsmandate bekleidet, unter anderem bei der Federation of Belgian Energy Companies (Febeg) und der Federation of Belgian Enterprises. Er ist Mitbegründer der belgischen Nachhaltigkeitsplattform The Shift und Co-Investor bei Qpinch, einem Unternehmen, das Energie aus Abwärme gewinnt sowie bei Uest, dem Unternehmen, das Zembro-Notrufsysteme vermarktet. Außerdem ist Vandermeiren Direktor bei der Vascobelo Group, einer belgischen Kaffeemarke im oberen Marktsegment, mit Antwerpen als Heimathafen.

Vandermeiren hat einen Hochschulabschluss als Master of Laws, den er später mit einem Master in European Studies, einem Middle Management Kurs an der Vlerick Business School und einem Advanced Management Programm an der INSEAD Business School, erweitert hat. Er ist mit Barbara Baeckelmans verheiratet. Das Paar hat drei gemeinsame Kinder und lebt in Antwerpen.

Quelle und Foto: Antwerp Port Authority




Vlaardingen eröffnet verbreitertes Breeddiep

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Am 7. Dezember um 16.30 Uhr eröffnete der Binnenschiff-Tanker Vlaardingen von der Verenigde Tankrederij offiziell das verbreiterte Breeddiep – eine wichtige Verbindung für die Binnenschifffahrt in Rotterdam.

Die Breite der Wasserstraße zwischen dem Callandkanal und dem Nieuwe Waterweg ist von 75 Metern auf 350 Meter erhöht worden. Die Verbreiterung kommt dem Wunsch der Binnenschifffahrt entgegen, die Durchfahrtkapazität von und zur Maasvlakte zu steigern.

Die Verbreiterung ist eine gemeinsame Initiative des niederländischen Ministeriums für Infrastruktur und Umweltschutz und des Havenbedrijf Rotterdam und passt zum Bestreben beider Partner, die Hinterlandverbindungen zu verbessern und die Effizienz der Binnenschifffahrt zu erhöhen.

Die Verbreiterung des Breeddiep hat zehn Monate gedauert. Während der Arbeiten konnte die Binnenschifffahrt die Durchfahrt wie gewohnt weiterhin benutzen. Die Auftraggeber sind mit dem Bauunternehmen Van Oord sehr zufrieden, das dieses Projekt ohne Unfälle und deutlich innerhalb des vereinbarten Budgets und Zeitplans hat durchführen können.

Das Breeddiep entstand Anfang der 1970er Jahre bei der Anlegung des Callandkanals. Die oberste Straßen- und Wasserbaubehörde der Niederlande (Rijkswaterstaat) benötigte diese Verbindung für die Durchfahrt der eigenen Arbeitsschiffe. Danach berief sich die Binnenschifffahrt erfolgreich auf die Revidierte Rheinschifffahrtsakte vom 17.10.1868, auch Mannheimer Akte genannt, und durfte damit das Breeddiep ebenfalls benutzen. Durch die geringe Breite und die heimtückische Strömung erhielten die Wasserstraßenbenutzer hier immer zusätzliche Aufmerksamkeit von den Verkehrsleitern des Havenbedrijf Rotterdam. Jedes Jahr benutzen ungefähr 50.000 Schiffe, vor allem jedoch Binnenschiffe, diese Durchfahrt.

Das zutage geförderte Material konnte zum Großteil einer neuen Zweckverwendung zugeführt werden – und zwar der so genannten „Groene Poort” im Nieuwe Waterweg gegenüber Rozenburg. Das Material wird in Form eines Streckdamms („langsdam”) eingesetzt, sodass dahinter natürliche Ufer entstehen können. 2013 unterzeichneten der World Wildlife Fund, Rijkswaterstaat, die Stadt Rotterdam und der Havenbedrijf Rotterdam den Kooperationsvertrag „De Groene Poort” mit dem Ziel, mit den freigesetzten Materialien natürliche Ufer entlang des Nieuwe Waterweg zu entwickeln.

Quelle und Foto: Port of Rotterdam




Erweiterung PortShuttle Rotterdam mit GVT

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Am 1. Dezember wurde die Anzahl der Umläufe des PortShuttle Rotterdam-Service mehr als verdoppelt. Der Zug pendelte bereits an Werktagen alle 24 Stunden zwischen den Containerterminals auf der Maasvlakte und dem Rail Service Center Rotterdam im Waal-Eemhaven-Gebiet. Hinzu kommt jetzt sechsmal pro Woche ein zusätzlicher Dienst, mit Anschluss an Tilburg und Eindhoven.

Das PortShuttle ist seit September 2015 in Betrieb und übernimmt seitdem den Containeraustausch zwischen den verschiedenen Deepsea-Terminals. „Dieses Jahr fielen die Mengen, unter anderem durch die Anlaufprobleme in den neuen Terminals, etwas niedriger als erwartet aus“, äußert sich Eric van Wijngaarden, CEO der De Boom Groep, dem Initiator. „Durch das Einsteigen der GVT Group of Logistics und der zusätzlichen Anzahl von Umläufen ist es uns gelungen, ein lebensfähiges Konzept zu erschaffen und auf jeden Fall das ganze Jahr 2017 über in Betrieb zu sein.“

„Wir möchten eine noch engere Anbindung an die Deepsea-Dienstleistungen“, fügt Direktor Wil Versteijnen hinzu. „Mit dieser Schienenverbindung bieten wir die Schnelligkeit und Zuverlässigkeit, die jeder LKW auf den niederländischen Autobahnen A15/A16 durch die Verkehrsstaus vergeblich sucht. Wir haben diesbezüglich hochgesteckte Erwartungen.“

„Das PortShuttle ist wirklich ein Dienst mit einem Mehrwert für den Rotterdamer Hafen“, sagt Matthijs van Doorn, Logistikmanager des Hafenbetriebs Rotterdam. „Es geht dabei um einen einfacheren Austausch von Containern, um die Stärkung des Schienenprodukts und eine gute nachhaltige Lösung für den Hafen.“

Quelle: PortShuttle, Foto: Port of Rotterdam




Neue Geschäftsführer für Containerterminals

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Geschäftsführerwechsel in Bremerhaven und Hamburg: Peter Zielinski, seit 1999 Geschäftsführer des EUROGATE Container Terminals Hamburg, geht am 31. Dezember 2016 in den Ruhestand.

Die Leitung des Hamburger Terminals übernimmt für ihn sein Bremerhavener Kollege Wolfgang Schiemann, der nach zwölf Jahren an die Elbe zurückkehrt. Wolfgang Schiemann übergibt am 1. Januar 2017 seinerseits die Geschäftsführung des EUROGATE Container Terminals Bremerhaven an die bisherige Betriebsleiterin Manuela Drews.

Erst im vergangenen Jahr konnte er sein 25-jähriges Firmenjubiläum bei EUROGATE feiern, jetzt verabschiedet sich der langjährige Geschäftsführer der EUROGATE Container Terminal Hamburg GmbH, Peter Zielinski, in den wohlverdienten Ruhestand. Ein bewegtes und von der Schifffahrt geprägtes Berufsleben liegt hinter dem 1951 in Hannover geborenen Zielinski. Nach der Schulausbildung begann er seine seemännische Berufsausbildung bei der Bremer Stückgut- und Schwergutreederei DDG Hansa. Anschließend wechselte er in das Management der amerikanischen Containerreederei United States Lines, für die er acht Jahre lang in verschiedenen Positionen im In- und Ausland aktiv war. Nach einer mehrjährigen Tätigkeit als Leiter des reedereieigenen Containerterminals im französischen Fos, nahe Marseille, trat er 1990 seine Stelle als Assistent der Betriebsleitung von EUROKAI in Hamburg an. 1995 erfolgte die Beförderung zum Betriebsleiter. Nach der Gründung des Joint-ventures EUROGATE wurde er 1999 Geschäftsführer des EUROGATE Container Terminals Hamburg.

Ihm folgt kein Unbekannter an der Elbe. Wolfgang Schiemann, Jahr­gang 1955, war bereits von 2000 bis 2004 Betriebsleiter des EUROGATE Container Terminals Hamburg. Im Juli 2004 übernahm er Verantwortung als Geschäftsführer des EUROGATE Container Terminals Bremerhaven. Auch Schiemann ist ein Mann der Seefahrt. Der Wis­marer ging mit 17 Jahren zur See, startete seine Berufsausbildung zum Matrosen in Rostock auf Schiffen der damaligen Staatsreederei DSR. Im Anschluss an seine Ausbildung zum Nautischen Offizier und an seinem aktivem Dienst in der Handelsschifffahrt, war er ab 1983 im Seehafen Rostock und im Verkehrsministerium der ehemaligen DDR im Einsatz. Nach der Wende wechselte er nach Hamburg zu EUROKAI und wurde 2000 Betriebsleiter am EUROGATE Container Terminal Hamburg.

Manuela Drews, Jahrgang 1978, ist seit April 2010 Betriebsleiterin und Prokuristin des EUROGATE Container Terminals Bremerhaven. Nach ihrem Studium zum Wirtschaftsingenieur an der Fachhochschule Emden mit Auslandssemestern in Groningen (Niederlande) und Leicester (Groß­britannien) nahm sie 2003 ihre Tätigkeit im EUROGATE-Konzern als Führungsnachwuchskraft im Traineeprogramm auf. Im Januar 2008 begann sie als Leiterin Operation am EUROGATE Container Terminal Bremerhaven. Manuela Drews ist neben ihren Aufgaben als Betriebs­leiterin auch zollverantwortliche Person und gehört dem Vorstand des Bremerhavener Vereins Hafentunnel an.

Quelle und Foto: EUROGATE GmbH & Co. KGaA, KG, Wolfgang Schiemann übernimmt zum 1. Januar 2017 die Geschäftsführung des EUROGATE Container Terminals Hamburg.




Planfeststellungsbeschluss Westerweiterung

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Das Projekt Westerweiterung ist durch die Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation planfestgestellt worden. Der Beschluss wurde am 6. Dezember 2016 an die Verfahrensbeteiligten versandt.

Der Planfeststellungsbeschluss beschäftigt sich intensiv mit unterschiedlichen Umweltbelangen und den mit der Terminalerweiterung verbundenen Lärmemissionen. Ab Zustellung läuft die einmonatige Klagefrist. Über etwaige Klagen entscheidet das Verwaltungsgericht Hamburg.

Zu den Einzelheiten: Vorgesehen ist die Errichtung einer Kaimauer mit einer Gesamtlänge von 1050 Metern, welche an die vorhandenen Liegeplätze am Predöhlkai anschließt und von dort zunächst 600 Meter in nordwestliche Richtung bis zur Elbe verläuft, dort nach Westen abknickt und parallel zum Bubendey-Ufer fortgeführt wird. Zusätzlich werden wasserseitig der geplanten Kailinie Böden bis zu einer Tiefe von etwa NN – 17,3 m abgetragen und damit Zufahrts- und Liegeplatzbereiche vertieft. Der vorhandene Drehkreis für Schiffe in der Elbe wird von heute 480 m auf zukünftig 600 m vergrößert. Außerdem soll im Rahmen der Umsetzung der Westerweiterung eine Fläche von etwa 38 ha als zukünftige Terminalfläche hergestellt werden. Dies ist mit der vollständigen Verfüllung des Petroleumhafens auf einer Fläche von etwa 13 ha verbunden. Die bestehende Richtfeuerlinie wird versetzt, ebenso ein Radarturm an das süd-östliche Ende des Waltershofer Hafens. Ein Radarturm wird am Nordufer der Elbe gebaut und die private Hochwasserschutzanlage angepasst.

Quelle: Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation, Foto: eurogate




Vorreiter bei der Energiewende

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Der Hafenbetrieb Rotterdam möchte den Rotterdamer Hafen zu dem Ort machen, an dem der Energiewende Gestalt verliehen wird.

„Die Niederlande stehen vor der Herausforderung, innerhalb von dreißig Jahren die Wirtschaft und die Gesellschaft weitestgehend CO2-neutral zu machen. Je rascher wir dies angehen, desto besser. Im Hafengebiet befinden sich zahlreiche Betriebe, die fossile Rohstoffe einsetzen, um Brennstoffe sowie zahlreiche chemische Produkte herzustellen. Die Betriebe produzieren hohe CO2-Emissionen, weisen jedoch auch ein großes Knowhow in puncto Energie, energie-intensive Produktionsverfahren und CO2-Reduzierung auf. Das sorgt dafür, dass der Rotterdamer Hafen außerordentlich gut geeignet ist, internationaler Vorreiter bei der Entwicklung und großangelegten Anwendung von Technologien zu sein, welche die CO2-Emissionen der Industrie auf nahezu null reduzieren. Der Hafenbetrieb Rotterdam will diesbezüglich eine führende Rolle spielen und den Hafen zu einem attraktiven Vorbild in der weltweiten Energiewende machen“, äußert sich Allard Castelein, CEO des Hafenbetriebs Rotterdam. „Wir können dabei zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen: Wir bekämpfen den Klimawandel und wir sorgen dafür, dass der Rotterdamer Hafen- und Industriekomplex nach 2050 noch immer einen substanziellen Beitrag zur niederländischen Prosperität und Beschäftigungslage liefert.“

Der Hafenbetrieb Rotterdam setzt sich dafür ein, dass alle möglichen Initiativen, die einen Beitrag zur Umstellung auf eine CO2-neutrale Wirtschaft leisten können, entwickelt werden. Der Hafenbetrieb ist davon überzeugt, dass die Niederlande eine breite Skala an unterschiedlichen Technologien und Maßnahmen brauchen, um im Jahr 2050 CO2-neutral zu sein. Es muss auch noch sehr viel geforscht und ausprobiert werden, bis man festlegen kann, wie die optimale Route zu einer CO2-neutralen Wirtschaft im Jahr 2050 aussieht. Allard Castelein: „Wir werden diese Route anhand von „Learning by doing“ finden. Und wir sind von der starken Ausgangsposition des Rotterdamer Industriekomplexes überzeugt. Zudem denken wir, dass das Schmieden von ad hoc-Koalitionen für konkrete Projekte die beste Art und Weise ist, Fortschritte zu verbuchen. Darin werden Betriebe eine führende Rolle spielen und zwar sowohl Betriebe, die derzeit ihren Sitz im Hafen haben, als auch Newcomer. Der Hafenbetrieb möchte diese Betriebe weitestgehend bei der Umsetzung von Wegen unterstützen, die C02-Emissionen zu senken und/oder neue klimaneutrale Branchen einzuführen. Gemachte Erfahrungen möchten wir so weit wie möglich teilen, da dies zur Beschleunigung des Übergangs beiträgt. Gerade weil es hier bereits so viel energie-intensive Industrie gibt, ist dies der logischste Standort für Betriebe, Projekte in Angriff zu nehmen und auszubauen. Damit wird der Hafen Vorreiter beim Übergang von der auf fossilen Brennstoffen basierenden Industrie zu einer Industrie die auf saubere Fossilbrennstoffe, erneuerbare Energien und Kreislaufwirtschaft setzt. Und damit wird der Rotterdamer Hafen gleichzeitig zu einem Feldlabor und einem Flaggschiff.“

Der Rotterdamer Hafen- und Industriekomplex ist der größte in Europa, hat viele Betriebe, die auf fossiler Energie und Rohstoffen basieren, jedoch auch derzeit bereits den größten biobasierten Cluster Europas. Rotterdam hat in all diesen Segmenten Betriebe, die auf ihrem Markt zur Weltspitze gehören, hat die beste Hafeninfrastruktur und befindet sich für unterschiedliche Projekte in einer attraktiven Region. Man denke in diesem Zusammenhang an den Wärmebedarf in der direkten Umgebung und die Lage an der Nordsee mit den leeren Gasfeldern und den in Entwicklung befindlichen Windenergieparks. In den Niederlanden ist viel Knowhow über Energiethemen vorhanden, und Rotterdam hat in den vergangenen Jahren hart an seinem Innovationsklima gearbeitet. Auch in der Effizienz und in der Ausnutzung von Restströmen der fossilen Industrie gehört Rotterdam zur Spitze. Und last but not least sind die Chancen, hier eine hohe CO2-Reduzierung zu erwirtschaften, groß: 18 % des niederländischen CO2 werden hier emittiert, und zudem produziert die Industrie hier Brennstoffe und Produkte, die andernorts zu einer CO2-Emission führen. Mit anderen Worten: Dies ist der beste Standort, Fortschritte bei der Umsetzung von klimaneutralen Lösungskonzepten für die Industrie zu verbuchen und ein Vorbild für andere Standorte zu sein.

Vorreiter zu sein und es auch zu bleiben, das geschieht nicht von selbst. Es fängt mit dem Bewusstsein an, dass wir das Klimaabkommen von Paris schnell und energisch umsetzen müssen. Der Hafenbetrieb ist aus diesem Grunde auf der Suche nach Betrieben, die im Hafen Aktivitäten ausgestalten wollen, die zur CO2-Reduzierung beitragen. Das können Betriebe von außerhalb sein, jedoch auch Unternehmen, die hier bereits tätig sind, oder eine Kombination aus beiden. Es wird so sein, dass die größten Investitionen von Betrieben vorgenommen werden, aber der Hafenbetrieb wird mit attraktiven Niederlassungskonditionen, verbindender Infrastruktur, Unterstützung bei Genehmigungsverfahren und der Suche nach Finanzierungsformen usw. Unterstützung leisten. Wenn es um entscheidende Investitionen bei der Umsetzung der Energiewende geht, dann ist der Hafenbetrieb ebenfalls bereit, selbst risikobehaftete Investitionen vorzunehmen oder eine Beteiligung an Unternehmen zu übernehmen. Die Rolle des Staates besteht vor allem darin, den Übergang anhand von gesetzlichen Vorschriften zu stimulieren und dies mit einer konsistenten langfristigen Strategie zu tun. Diese Strategie richtet sich auf die Umsetzung einer Endzielsetzung im Jahre 2050 und zwischenzeitliche, auf dem Weg dahin zu erreichende Zielsetzungen. Zudem kommt den Behörden (sei es regional, national oder europäisch) eine Rolle zu, einen finanziellen Beitrag zur Forschung und zur ineffizienten Spitze von Pilotprojekten zu leisten. PPP und spezifische Investitionsfonds können dazu beitragen.

In Rotterdam sind Projekte, die für eine CO2-Reduzierung sorgen, in vollem Gange. Man denke an die Nutzung von Restwärme aus dem Hafen für Fernwärme, ein Versuchsprojekt für die Abscheidung und Speicherung von CO2, die Herstellung von Biobrennstoffen und Bioplastik, an den Einsatz von LNG als Schiffstreibstoff, an die Anlandung von Elektrizität, die auf See gewonnen wird und die Initiative einer so genannten Waste-2-chemicals-Fabrik. Indem dafür gesorgt wird, dass der Rotterdamer Hafen in den kommenden Jahrzehnten bei der Energiewende führend ist und bleibt, ist dies weiterhin ein attraktiver Bereich zur Investition in moderne, CO2-arme Technologien. Auch durch Forschung und Pilotprojekte wird in Rotterdam und anderswo in den Niederlanden Knowhow rund um dieses Thema erworben, das auch international eingesetzt werden kann. Der beschleunigte Übergang im Rotterdamer Hafen ist damit gut für die Wirtschaft, die Arbeitsplätze und das Renommee der Niederlande.

Dieser Einsatz, eine Führungsrolle beim Übergang zu übernehmen, bedeutet nicht, dass sich der Hafenbetrieb jetzt von fossilen Brennstoffen verabschiedet. Die Wirtschaft und Gesellschaft haben auch in den kommenden Jahrzehnten weiterhin einen hohen Bedarf an Brennstoffen und anderen Produkten, die vor allem auf Öl basieren. Der Hafenbetrieb stimuliert daher deren Produktion auch in Zukunft. Entwicklungen auf dem Gebiet von Technik, Markt und Strategie werden in den kommenden Jahren in hohem Maße festlegen, wie schnell die Energiewende tatsächlich erfolgen wird. Der Einsatz des Hafenbetriebs Rotterdam jedoch, in puncto Humanressourcen und Mitteln, wird in den kommenden Jahren immer weiter auf die Effizienz bei der Nutzung von fossiler Energie, auf CO2-Reduzierung, erneuerbare und biobasierte Energien und auf Kreislaufwirtschaft verlagert. Denn darin liegt die Zukunft.

Quelle und Foto: Port of Rotterdam




Rhenus-Gruppe investiert in Wilhelmshaven

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Am Freitag hat im Güterverkehrszentrum (GVZ) Wilhelmshaven durch den Neuansiedler Rhenus der Bau einer Lagerfläche mit 120 Standardcontainer-Stellplätzen in unmittelbarer Nachbarschaft zum Container-Terminal JadeWeserPort begonnen.

Die Rhenus-Gruppe bietet damit ihren Kunden am Standort Wilhelmshaven im neuen Jahr auf rund 4.000 Quadratmeter Gesamtfläche optimale Möglichkeiten für Lagerung, Umschlag sowie Verwiegen von Containern.

Erster Kunde für dieses neue Angebot ist das Unternehmen Symrise aus Holzminden, ein globalen Anbieter von Duft- und Geschmacks-, kosmetischen Grund- und Wirkstoffen, funktionalen Inhaltsstoffen sowie Produktlösungen für verbesserte Sensorik und Ernährung.

Matthias Schrell, Geschäftsführer der Rhenus Midgard Wilhelmshaven, betont, „dass dieses Dienstleistungsangebot bei einer Vielzahl von Kunden Interesse wecken wird, die ihre Produkte über Wilhelmshaven verschiffen möchten.“

Die Anlage im nördlichen Bereich der Logistikzone des JadeWeserPorts geht Anfang nächsten Jahres in Betrieb und ergänzt das Dienstleistungsangebot im GVZ Wilhelmshaven. Dazu der Geschäftsführer der Container Terminal Wilhelmshaven JadeWeserPort-Marketing GmbH & Co. KG, Andreas Bullwinkel: „Wir sind überzeugt davon, dass der Markt diese neue Offerte annehmen wird und freuen uns darüber, mit Rhenus einen weiteren Ansiedler im GVZ begrüßen zu können.“

Die Rhenus-Gruppe ist ein weltweit operierender Logistikdienstleister mit einem Jahresumsatz von 4,6 Mrd. EUR. Mit mehr als 26.000 Beschäftigten ist Rhenus an über 500 Standorten präsent. Die Geschäftsbereiche Contract Logistics, Freight Logistics, Port Logistics sowie Public Transport stehen für das Management komplexer Supply Chains und für innovative Mehrwertdienste.

Quelle und Foto: Container Terminal Wilhelmshaven JadeWeserPort-Marketing GmbH & Co. KG.




Häfen und Industrie sind jetzt bedroht

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Die Bundesregierung hat mit dem Gesetzentwurf zur „Stärkung des neuen Zusammenlebens in der Stadt“ diese Woche eine neue Baugebietskategorie „Urbane Gebiete“ beschlossen. Darüber hinaus hat das Kabinett die neuen Immissionsrichtwerte für Lärm und Sportstättenbetrieb verabschiedet.

Die Bundesregierung will – nach eigenen Angaben – den Kommunen mit den Neuregelungen die Möglichkeit einräumen, künftig auch in stark verdichteten städtischen Gebieten oder in Gewerbegebieten Wohnungen zu bauen und Gebäude als Wohnraum zu nutzen.

„Die ausdrückliche Möglichkeit in dieser neuen Baugebietskategorie reine Wohngebäude zuzulassen, ist ein Angriff auf andere Nutzungen in unmittelbarer Nähe, die erhöhte Lärmemissionen in ihrer Baugebietskategorie ausdrücklich zulassen.“, kommentierte Boris Kluge, Geschäftsführer der Bundesverbandes Öffentlicher Binnenhäfen den Gesetzentwurf. „Häfen und Industriegebiete sind traditionell der Ort, an dem Unternehmen Güter produzieren und umschlagen, die eben höhere Lärmgrenzwerte benötigen. Wir fühlen uns von dieser Baugebietskategorie bedroht.“

Die Binnenhäfen gehen davon aus, dass Kommunen den neuen Gebietstyp verstärkt nutzen um Wohnbebauung näher an bestehende gewerbliche Nutzungen heranrücken zu lassen. Erfahrungsgemäß werden daraus Konflikte mit bestehenden Betrieben, die in ihrer wirtschaftlichen Entwicklung eingeengt werden. Neuansiedlungen werden maßgeblich erschwert. Vergrößern Kommunen ihr theoretisches (Wohn)Baugebiet durch die Einführung von urbanen Gebieten, so erweitern sie damit die Gebiete mit der beliebtesten Nutzung, schränken aber gleichzeitig die Ausweitung von Gewerbe- und Industriegebieten ein. Pufferflächen, die der Abnahme des Schallpegels von einer Baugebietskategorie zur nächsten dienen, entfallen. Dies schadet der Entwicklung von Industrie- und Logistikflächen und eben auch den Häfen.

Boris Kluge hält dazu fest: „Wir wollen den Bürgern nicht ihren Schlaf rauben. Gerade deshalb müssen die Kommunen das Errichten von Wohngebäuden in unmittelbarer Nähe von Häfen und Industriegebieten unbedingt unterlassen. Die neue Baugebietskategorie „Urbane Gebiete“ verspricht aber genau das Gegenteil.“

Entlang der Flüsse in Deutschland liegen die entscheidenden Standorte für Logistik. Der neue Gebietstyp wird es leichter machen, solche potentiellen Flächen für alle Gebietstypen zu nutzen, so dass sie für Logistik und Infrastruktur zweckentfremdet werden. Der schon jetzt vorhandene Flächenmangel für Häfen verschärft sich dadurch weiter.

Zudem warnen die deutschen Binnenhäfen davor, dass die neue Baugebietskategorie „Urbane Gebiete“ für die Qualifizierung von Hafengebieten vollkommen ungeeignet ist. Hafengebiete sollten, wie bisher, als Industriegebiet oder Sondergebiet festgelegt werden.

Quelle: BÖB, Foto: NDH