duisport-Gruppe setzt Wachstumstrend fort

_160419_duisport Bilanzpressekonferenz_Copyright duisport_Rolf Köppen

Die duisport-Gruppe hat im Geschäftsjahr 2015 eine Gesamtleistung von 217 Mio. Euro erwirtschaftet. Damit stieg die Leistung inklusive der Umsätze aus strategischen Beteiligungen gegenüber dem Vorjahr um rund 10% (2014: 198 Mio. Euro) und erreichte einen Höchstwert.

Beim Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) konnte mit 37 Mio. Euro das Niveau aus 2014 (35 Mio. Euro) um rund 6% gesteigert werden. Das Ergebnis vor Ertragssteuern erreichte mit 16 Mio. Euro ebenfalls ein neues Rekordergebnis (2014: 14 Mio. Euro).

„Mit Blick auf stagnierende Logistikmärkte in Europa, können wir mit den erreichten Ergebnissen mehr als zufrieden sein. Trotz eines preislich schwierigen Marktumfeldes im Logistik- und Verpackungsbereich, ist es gelungen mit vielen Prozessverbesserungen die Gesamtrendite der Unternehmensgruppe zu steigern. Unser integriertes Dienstleistungsportfolio stellt somit weiterhin die Basis für eine stabile Ergebnisentwicklung“,betont Erich Staake, Vorsitzender des Vorstands der Duisburger Hafen AG, anlässlich der diesjährigen Bilanzpresskonferenz.

Von den drei Geschäftsbereichen der duisport-Gruppe – Infra- und Suprastruktur, Logistische Dienstleistungen sowie Verpackungslogistik – hat 2015 insbesondere der Bereich der Logistischen Dienstleistungen zur positiven Entwicklung beigetragen. Während der Geschäftsbereich Infra- und Suprastruktur seine Umsätze auf 48 Mio. Euro (2014: 47 Mio. Euro) verbessern konnte, wuchsen die Umsätze im Bereich Logistische Dienstleistungen um rund 25% auf 76 Mio. Euro (2014: 60 Mio. Euro). Der Umsatzzuwachs in diesem Geschäftssegment resultiert im Wesentlichen aus der Projektlogistik, dem Mengenzuwachs im Container- und Massengutbereich sowie aus dem Consulting- und Projektgeschäft.

Die Verpackungslogistik verzeichnete 2015 mit einem Umsatz von 69 Mio. Euro einen Rückgang von rund 3% gegenüber dem Vorjahr (2014: 72 Mio. Euro). Dieser Rückgang resultiert im Wesentlichen aus der Ausgliederung der Gesellschaft IPS Integrated Project Services GmbH in das Geschäftssegment Logistische Dienstleistungen.

Im Geschäftsjahr 2015 hat die duisport-Gruppe Investitionen in Höhe von rund 20 Mio. Euro getätigt (2014: 17 Mio. Euro). Der Schwerpunkt lag dabei erneut auf der Erweiterung der Umschlag- und Terminalkapazitäten. Dazu zählten unter anderem die Errichtung eines zweiten Portalkrans auf logport III sowie der Ausbau des DIT-Terminals auf logport I.

Nachdem im Jahr 2014 erstmals die Marke von 1.000 Mitarbeitern überschritten werden konnte, hat sich das Beschäftigungsniveau 2015 im Vergleich zum Vorjahr um
5% auf 1.050 Mitarbeiter erhöht und damit einen neuen Höchststand erreicht.

„Qualifizierte und engagierte Mitarbeiter sind ein zentrales Element für eine nachhaltige Unternehmensentwicklung. Daher setzen wir verstärkt auf die Rekrutierung von Fachkräften für die unterschiedlichen Geschäftsbereiche und fördern gezielt junge, engagierte Nachwuchskräfte in unseren insgesamt acht Ausbildungsberufen“, so Staake.

Gesamtgüterumschlag in öffentlichen Häfen auf Rekordniveau

Der Gesamtgüterumschlag aller Duisburger Häfen betrug im vergangenen Jahr 129 Mio. t (2014: 131 Mio. t). Der leichte Rückgang zum Vorjahr resultiert aus den konjunkturbedingten Umschlagsentwicklungen in  den privaten Werkshäfen.

Der Gesamtgüterumschlag in den Häfen der duisport-Gruppe wuchs um rund 6% auf 69 Mio. t (2014: 65 Mio. t) und erreichte damit einen Höchstwert. Mit Bahn und Schiff wurden hier 2015 insgesamt 35 Mio. t umgeschlagen – nach 33 Mio. t in 2014. Während der Schiffsumschlag mit 16 Mio. t (2014: 16 Mio. t) das Vorjahresniveau erreichte, konnte der Bahnumschlag mit 19 Mio. t (2014: 17 Mio. t) den Vorjahreswert um rund 12% verbessern.

Gesteigert werden konnte auch das Ergebnis im Kombinierten Verkehr. So wuchs der Containerumschlag um 6% auf 3,6 Mio. TEU (2014: 3,4 Mio. TEU) und erreichte erneut eine Bestmarke.

„Erstmalig seit der Wirtschaftskrise in 2008/09 gab es einen leichten Rückgang des Seecontainerumschlags in der Hamburg – Le Havre Range. Angesichts dieser Entwicklung bin ich zufrieden mit dem abgelaufenen Jahr. Offensichtlich konnten wir weitere Marktanteile hinzugewinnen“, so Staake.

Neben dem Kombinierten Verkehr waren im Jahr 2015 die Segmente Mineralöle und chemische Erzeugnisse die wesentlichen Treiber. Das marktbedingt schwache Stahlgeschäft konnte durch das Wachstum in diesen Bereichen kompensiert werden.

Flächenvermarktung in der Rhein/Ruhr-Region

Insgesamt wurde im abgelaufenen Geschäftsjahr mit rund 120.000 m² eine geringere Vermarktungsleistung als im Vorjahr (2014: 232.000 m²) erreicht. Grund dafür ist die begrenzte Verfügbarkeit von großflächigen Logistikarealen innerhalb Duisburgs. Vor diesem Hintergrund weitet die duisport-Gruppe ihre Vermarktungsaktivitäten in der Rhein/Ruhr-Region aus, wo bereits erste Vermarktungserfolge im Geschäftsjahr 2016 generiert werden konnten.

Im Oktober 2015 wurde das neue Zentrallager der Firma Benteler Distribution eingeweiht. Das nunmehr 35.000 m² große Zentrallager bietet eine Lagerkapazität für bis zu 27.000 t Rohre. Mit einer Höhe von 25 Metern und 10.000 Kassettenplätzen ist die neue Hochregalanlage die größte Europas.

Mit der Nanjing High Accurate Drive Equipment Manufacturing Group Co., Ltd. (NGC) hat sich 2015 das erste chinesische Unternehmen im Duisburger Hafen angesiedelt. NGC ist einer der Global Player für Getriebe- und Antriebstechnik und bedient den europäischen Markt zukünftig von seiner Europazentrale in Duisburg.

Gemeinsam mit der Evonik Industries AG hat duisport im abgelaufenen Jahr das Joint Venture dev.log GmbH gegründet. Ziel des Gemeinschaftsunternehmens ist die am Evonik-Standort Lülsdorf (südlich von Köln) verfügbaren 50 Hektar Flächen zu entwickeln und für die Ansiedlung von Produktions- und Logistikunternehmen zu vermarkten. Damit verstärkt duisport sein bereits bestehendes Engagement im Rahmen des Joint Ventures logport ruhr zur Entwicklung von Logistikflächen im Ruhrgebiet.

„Die Zukunftsperspektive dieser Region liegt in der effizienten Vernetzung von Industrie und Logistik. Mit der Entwicklung weiterer Gewerbe- und Logistikflächen in der Rhein/Ruhr-Region werden wir unseren Kunden auch in den kommenden Jahren eine optimale Anbindung an die multimodale Logistikdrehscheibe Duisburg bieten“, so Staake.

Ausbau des internationalen Engagements

In 2015 hat die duisport-Gruppe ihr internationales Engagement weiter ausgebaut. Der Schwerpunkt hier lag insbesondere auf dem Wachstumsmarkt Türkei sowie auf den Bahnrelationen zwischen Duisburg und China.

Im November 2015 gründeten duisport und das führende türkische Logistikunternehmen Arkas Holding S.A. ein Joint Venture. Ziel ist die gemeinsame Entwicklung von multimodalen Logistikflächen sowie der Aufbau intermodaler Dienstleistungen in der Türkei. Eines der ersten Projekte konzentriert sich auf die Entwicklung und den Betrieb einer über 200.000 m² großen, multimodalen Logistikfläche nahe Istanbul. Geplant sind der Aufbau eines bimodalen Terminals sowie die Vermarktung von Flächen für Produktions- und Logistikunternehmen.

Gemeinsam mit verschiedenen Bahnoperateuren wurden im abgelaufenen Jahr die transkontinentalen Zugverbindungen nach China weiter ausgebaut. So verkehren inzwischen täglich Züge zwischen Duisburg und verschiedenen Destinationen in China, u.a. Yiwu, Shenyang, Wuhan, Peking und Chongqing. Ziel dieser Maßnahmen ist es, die Position Duisburgs als führender europäischer Eisenbahnknotenpunkt für transeurasische Warenströme zu unterstreichen und weiter zu entwickeln.

„Der Ausbau der transkontinentalen Zugverbindungen gewinnt zunehmend an Bedeutung. Als Start- und Zielpunkt der Neuen Seidenstraße ist Duisburg unlängst im Fokus der internationalen Akteure entlang der Korridore. Gemeinsam mit Partnern wollen wir daher einen aktiven Beitrag dazu leisten, die Direktverbindungen nach China über die verschiedenen Routen weiter auszubauen und die Funktion Duisburgs als führender Logistikhub für Zentraleuropa zu stärken“, so Staake.

Duisburger Hafen bleibt Jobmotor für die Region

Seit dem Jahr 2000 lässt die Duisburger Hafen AG in regelmäßigen Abständen die Arbeitsmarkt- und Wirtschaftseffekte des Logistikstandortes Duisburg in einer umfangreichen Studie untersuchen. Nach 2006 und 2011 wurde im Jahr 2015 dazu erneut das renommierte Berliner Marktforschungsinstitut Regionomica GmbH beauftragt.

Die im Dezember 2015 vorgestellten Ergebnisse unterstreichen die anhaltend positive wirtschaftliche Entwicklung des Duisburger Hafens. Demnach hat sich seit 2011 die Zahl der direkt und indirekt vom Hafen abhängig Beschäftigten um rund 12% auf 45.300 erhöht (2011: 40.600). Die gesamte, auf den Hafen zurückzuführende Wertschöpfung ist um 4% auf rund 2,8 Milliarden Euro gewachsen (2011: 2,67 Milliarden Euro). Damit bleibt der Duisburger Hafen eine tragende Säule der Wirtschaftsstruktur und des Arbeitsmarktes in der Region.

„Diese Zahlen belegen eindrucksvoll, dass wir in der Logistikwirtschaft in Duisburg und der Region weiterhin Wachstum erzeugen können“, betont Erich Staake. „Sie sind darüber hinaus Beleg für die Qualität des Standortes, der inzwischen zu den führenden Logistikregionen in Europa gehört“.

Verhaltene Entwicklung für 2016 erwartet

Für das Jahr 2016 erwartet duisport keine nennenswerte Verbesserung des globalen Welthandels. Große asiatische Seehäfen verzeichnen, anders als noch vor einigen Jahren, nur sehr geringe Zuwachsraten bzw. zum Teil erhebliche Rückgänge. Auch die aktuellen Umschlagsentwicklungen in der Hamburg-Le Havre Range stimmen wenig optimistisch.

„Wir erleben derzeit, dass stetig steigende Warenströme im Zuge der Globalisierung und die damit verbundenen zweistelligen Wachstumsraten in der Transportlogistik der Vergangenheit angehören. Es gibt aktuell keinen echten Treiber für weltwirtschaftliches Wachstum. Im laufenden Jahr sind Wachstumsimpulse daher nicht zu erwarten, so dass auch wir von einer verhaltenden Entwicklung in 2016 ausgehen“, so Staake abschließend.

Quelle: duisport: Foto: duisport/Köppen, Prof. Thomas Schlipköther (Mitglied des Vorstands), Erich Staake (Vorsitzender des Vorstands), Markus Bangen (Mitglied des Vorstands)




Green Deal für grüne Rohstoffe unterzeichnet

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Wirtschaftsminister Henk Kamp und die Staatssekretärin für Infrastruktur und Umwelt Sharon Dijksma sowie einige Vorreiter aus den nachhaltigen Wirtschaftssektoren in den Niederlanden haben während der Innovation Expo in Amsterdam den Green Deal Business für Biomasse und biobasiertes Gas unterzeichnet.

Im Rahmen des Green Deals werden nachhaltige Vorreiter der Branche, der Sektor für erneuerbares Gas, wissenschaftliche Institute sowie die Regierung im kommenden Jahr an der Entwicklung einer biobasierten Wirtschaft und der Steigerung des Beitrags des erneuerbaren Gases zum Energiemix arbeiten. Der Green Deal wurde unterzeichnet von DSM, AkzoNobel, FrieslandCampina, Suiker Unie, Gasunie, dem Hafenbetrieb Rotterdam, Groen Gas Nederland, ECN, der Energy Academy Europe sowie dem Wirtschaftsministerium und dem Ministerium für Infrastruktur und Umwelt.

Die Biomasse stellt eine wichtige Quelle für die Steigerung der Nachhaltigkeit der Rohstoffe und der Energie dar. Im Moment gibt es bei Projekten in diesem Bereich noch Startschwierigkeiten. Das Ziel von Green Deal besteht darin, gemeinsam anhand von konkreten Fallbeispielen zu analysieren, welche Faktoren für rentable Projekte ausschlaggebend sind und was dafür notwendig ist. Auf diese Weise möchten die Unterzeichner den Weg für Investitionen in existierende und neue Biomasseströme und Innovationen für bessere Anwendungen freimachen.

Kennzeichnend für die Verwendung von Biomasse im Green Deal ist die „mehrfache Verwertung“: mithilfe neuer, skalierbarer Umwandlungstechniken wie Bioraffinage und Vergasung kann die Biomasse sowohl nachhaltige Rohstoffe wie auch Bioenergie (erneuerbares Gas) liefern. Erneuerbares Gas ist ein unverzichtbarer Bestandteil des nachhaltigen Energiemix der Zukunft. Es bietet Lösungen in Sektoren, in denen die Erhöhung der Nachhaltigkeit schwierig ist, wie zum Beispiel bei Schwertransport und industriellen Hochtemperaturverfahren. Es lässt sich effizienter einsetzen als Erdgas und verfügt über die gleichen Systemvorteile. Nach Schätzungen wird die Biomasse im Jahr 2015 in über 50% des nachhaltigen Energiemix vertreten sein.

Bei der mehrfachen Verwertung wird das Prinzip der Kaskadennutzung angewandt: die hochwertigen Rohstoffe – zum Beispiel Mineralien, Eiweiße und Fasern – werden der Biomasse als erstes entzogen und für industrielle Anwendungen genutzt. Letztendlich wird aus dem Restprodukt mit Gärung, Vergasung und Raffinage nachhaltige Energie in Form vom erneuerbaren Gas gewonnen. Auf diese Weise können alle wertvollen Komponenten aus existierenden Biomasseströmen vollständig genutzt werden. Diese Wertoptimierung schafft Möglichkeiten für die Entwicklung neuer Biomasseströme, zum Beispiel aquatischer Biomasse. Die Regierung sieht die Entwicklung dieser Vielfachverwertung der Biomasse als einen wichtigen Schlüssel für die Steigerung der Nachhaltigkeit des Chemiesektors und der Energieversorgung.

Quelle und Foto: Port of Rotterdam




Dritte Auflage der „Azubi Ahoi“ in Brunsbüttel

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Über 100 potentielle Auszubildende besuchten jetzt den Elbehafen, um sich über die insgesamt 13 verschiedenen Ausbildungsberufe der SCHRAMM group zu informieren.

Die Auszubildenden sind sich einig, dass sie mit der Ausbildungsmesse „Azubi Ahoi“ jungen Menschen eine Plattform schaffen wollen, Informationen über die Ausbildungsmöglichkeiten aus erster Hand zu erhalten. Besonders wichtig ist den Auszubildenden hierbei, Gespräche auf Augenhöhe zu führen, damit die potentiellen Auszubildenden die Fragen stellen können, die sie brennend interessieren und einem Personaler eventuell niemals stellen würden. Nur so können potentielle Bewerber herausfinden, ob der jeweilige Ausbildungsberuf für sie in Frage kommt.

Für einen Austausch über die unterschiedlichen Ausbildungsangebote hatten die Auszubildenden Informationsstände im Foyer des Verwaltungsgebäudes aufgebaut, um den Gästen ein gezieltes Ansprechen der Auszubildenden zu ermöglichen. So konnten sich die Gäste über die Anforderungen der einzelnen Ausbildungsgänge gezielt informieren und sich mit den jeweiligen Auszubildenden austauschen.

„Wir freuen uns sehr über das große Interesse vieler junger Menschen an der „Azubi Ahoi“ und an einer Ausbildung bei uns. Besonders stolz sind wir auf das Engagement unserer Auszubildenden, die die gesamte Veranstaltung eigenständig organisiert haben. Wir bilden junge Menschen für unseren eigenen Bedarf aus, sodass bei uns hohe Übernahmechancen bestehen“, sagt Frank Schnabel, Geschäftsführer der SCHRAMM group und der Brunsbüttel Ports GmbH.

In Unternehmenspräsentationen stellten die jungen Auszubildenden die umfangreichen Aktivitäten der SCHRAMM group vor. In einem anschließenden Hafenrundgang führten sie die Besucher durch den Elbehafen und ermöglichten auf diese Weise einen Einblick in die täglichen Aktivitäten des Hafenbetriebes. Es bestand außerdem die Möglichkeit, einen Kran zu besteigen, was auf besonders großes Interesse der Besucher stieß.

Auch für eine Stärkung hatten die Auszubildenden gesorgt: Hot Dogs, selbstgebackener Kuchen, Snacks und Getränke standen kostenlos zur Verfügung und rundeten die Veranstaltung ab.

Nach zahlreichen informativen Gesprächen endete die Veranstaltung gegen 21 Uhr. „Wir sind begeistert, dass so viele junge Leute unserer Einladung folgen. Aus eigener Erfahrung wissen wir, dass die Berufswahl keine einfache Entscheidung ist. Umso wichtiger ist es für uns, junge Menschen hierbei zu unterstützen!“, betont Inga Carstens, Jugend- und Auszubildendenvertreterin der Brunsbüttel Ports GmbH. Die Auszubildenden zeigten sich allesamt sehr zufrieden und freuen sich schon auf die „Azubi Ahoi“ im nächsten Jahr.

Die SCHRAMM group bietet folgende Ausbildungsberufe an:

Brunsbüttel Ports GmbH
Kauffrau/-mann für Büromanagement
Schifffahrtskauffrau/-mann
Industriekauffrau/-mann
Fachinformatiker/-in für Systemintegration
Bauzeichner/-in Schwerpunkt Architektur (Hochbau)
Elektroniker/-in für Betriebstechnik
Land- und Baumaschinenmechatroniker/-in
Fachkraft für Hafenlogistik
Duales Studium – Bachelor of Science in Betriebswirtschaftslehre
Triales Modell – Industriekauffrau/-mann und Bachelor of Arts BWL

Hans Schramm &Sohn Schleppschifffahrt GmbH & Co. KG
Schifffahrtskauffrau/-mann
Kauffrau/-mann für Marketingkommunikation (SCHRAMM group)
Duales Studium – Bachelor of Science in Betriebswirtschaftslehre
Kauffrau/-mann für Büromanagement
Binnenschiffer/-in
Schiffsmechaniker/-in

Quelle und Foto: Brunsbüttel Ports GmbH




Gelungener Start ins Jahr 2016

Port of Antwerp

Im ersten Quartal 2016 hat der Hafen Antwerpen 53.265.552 Tonnen Fracht und damit 3,9 Prozent mehr als im Vorjahresquartal umgeschlagen.

Besonders gut im Umschlag abgeschnitten hat das Containervolumen (in TEU), das um 4,6 Prozent zulegte. Noch stärker fiel das Wachstum im Bereich  Flüssiggüter mit 10,6 Prozent aus. Beim Frachtvolumen war der Monat März insgesamt der beste, den der Hafen Antwerpen bisher verzeichnete.

„Das sind ausgezeichnete Wachstumszahlen, mit denen wir natürlich äußerst zufrieden sind. Doch kann angesichts der Volatilität des Marktes keine Prognose für den Verlauf im gesamten Jahr abgegeben werden“, sagt Dr. Dieter Lindenblatt, Repräsentant des Hafens Antwerpen für Deutschland.

Die Container-Tonnage stieg im ersten Quartal um 3,2 Prozent und erreichte ein Ergebnis von 29.143.365 Tonnen. Dies entspricht einem Volumen von 2.459.847 TEU und einem Anstieg um 4,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.

Das RoRo-Volumen blieb mit einem leichten Plus von 0,4 Prozent auf 1.111.278 Tonnen stabil. Gleichzeitig wurden insgesamt 308.484 und damit 5,7 Prozent Fahrzeuge mehr umgeschlagen. Auch beim Massenstückgut (Breakbulk) ist ein Anstieg im Vergleich zum Vorjahr zu verzeichnen, was insbesondere auf die Menge von umgeschlagenem Stahl zurückzuführen ist – hier gab es ein Wachstum von 14,5 Prozent auf 1.806.160 Tonnen. Ende März erreichte das Gesamtvolumen des Massenstückguts mit 2.373.819 Tonnen einen Anstieg von 2,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.

Das Flüssiggutvolumen erlebte in den ersten drei Monaten dieses Jahres ein beeindruckendes Umschlagswachstum von 10,6 Prozent auf 17.693.219 Tonnen. Bei den Ölderivaten verzeichnete der Hafen Antwerpen im ersten Quartal sogar ein Wachstum von 17,0 Prozent auf insgesamt 13.178.993 umgeschlagene Tonnen.

Der Umschlag von trockenem Massengut im Hafen erreichte ein Gesamtvolumen von 2.943.871 Tonnen, was einen Rückgang von 17,9 Prozent im Vergleich zum ersten Quartal 2015 bedeutet. Grund für das Ergebnis in diesem Sektor ist die fallende Kohle-Nachfrage, die zu einem starken Minus um 81,1 Prozent auf 69.975 Tonnen führte. Der geplante Umbau des Kohlekraftwerks im belgischen Langerlo hat dieses Ergebnis wesentlich beeinflusst. Allgemein hatten die Häfen, in denen Kohle gelagert und umgeschlagen wird, einen starken Rückgang der Importe und Lagerbestände zu verzeichnen. Das Volumen von umgeschlagenem Erz im Hafen Antwerpen ist um 33,9 Prozent auf 465.796 Tonnen gesunken.

Im ersten Quartal haben 3.535 Seeschiffe den Hafen Antwerpen angelaufen, das sind 3,7 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Die Brutto-Tonnage stieg zugleich um 15,2 Prozent auf 96.557.856 BRZ (GT) an.

Quelle und Foto: Port of Antwerp




Jaap Hoogcarspel wird Cluster-Kommissar

Jaap

Jaap Hoogcarspel wurde als sog. Cluster-Kommissar für den Industriekomplex Rotterdam-Moerdijk eingesetzt. Bis vor Kurzem war er Direktionsmitglied des Industriegasunternehmens Air Liquide in den Beneluxländern.

Die Aufgabe von Hoogcarspel besteht darin, die Unternehmen zu unterstützen, ihre derzeitigen Aktivitäten gemeinsam zu optimieren und zugleich den Wandel zur biobasierten, kreislauforientierten und regenerativ ausgerichteten Produktion zu beschleunigen. Die Einsetzung des Cluster-Kommissars erfolgt im Einklang mit dem vorigen Monat erschienenen Maßnahmenplan zur Verstärkung des Industrieclusters Rotterdam-Moerdijk (Actieplan Versterking Industriecluster Rotterdam-Moerdijk).

Allard Castelein, Generaldirektor des Hafenbetriebs Rotterdam: „Der Rotterdamer Industriecluster steht vor großen Herausforderungen. Die Unternehmen müssen weiterhin gegenüber Unternehmen aus anderen Orten der Welt wettbewerbsfähig bleiben und sollen in den nächsten Jahren auch den Wandel zu einer stärker biobasierten und kreislauforientierten Produktion gestalten.“

Steven Lak, Vorsitzender von Deltalinqs: „Es ist die Rolle des Cluster-Kommissars, Unternehmen bei Projekten zu helfen, die über die Grenzen des eigenen Betriebsgeländes hinausreichen und Wandlungsprojekte zu fördern. Es ist eine Steigerung der Effizienz erforderlich, um die Wettbewerbsposition auf kurze und längere Sicht zu gewährleisten. Ein Wandel, mit dem dafür gesorgt wird, dass der Komplex auch langfristig vital bleibt.“

Jaap Hoogcarspel: „Dies ist eine komplexe Herausforderung. Es ist keine einfache Aufgabe, jedoch eine, die für die Zukunft der Industrie in Rotterdam und Moerdijk bedeutsam ist. Ich hoffe und erwarte, dass ich mit meiner langjährigen Erfahrung in diesem Bereich und Netzwerk einen wertvollen Beitrag zur Umsetzung des Maßnahmenplans leisten kann.“

Die Einsetzung eines Cluster-Kommissars ist eine der Empfehlungen des Maßnahmenplans zur Verstärkung des Industrieclusters Rotterdam-Moerdijk. Der Plan wurde vorigen Monat präsentiert. Erstellt wurde er von Rein Willems, dem ehemaligen Topmanager von Shell, und zwar im Auftrag des Wirtschaftsministeriums und des Hafenbetriebs Rotterdam. Die Gründe für die Ernennung eines speziellen Cluster-Kommissars sind die Komplexität und Dringlichkeit der Herausforderungen, vor denen der Cluster steht.

Jaap Hoogcarspel (66) verfügt über langjährige Erfahrung in den Bereichen Chemie, Öl und Industriegase durch Tätigkeiten bei AkzoNobel, Shell und Air Liquide. Hoogcarspel wurde für einen maximalen Zeitraum von zwei Jahren vom Hafenbetrieb Rotterdam und Deltalinqs ernannt. Er erstattet einer Lenkungsgruppe dieser Organisationen und dem Staat Bericht. Hoogcarspel nimmt bereits am 15. April 2016 seine Tätigkeiten auf.

Die GEMEINSAME STRATEGIE FÜR ZUKUNFT DER INDUSTRIE 

Quelle und Foto: Hafenbetrieb Rotterdam




„Barometer der Weltwirtschaft“

Luchtfoto Maas

Die Wochenzeitung The Economist ist der Meinung, der Hafen von Rotterdam sei ein Modell für die Zukunft der Weltwirtschaft. Was in Rotterdam passiert, ist maßgebend für die langfristigen und kurzfristigen Trends.

Die Journalisten bezogen das darauf, welche Güter wie transportiert werden, die Weise, wie die Menschen in der Zukunft arbeiten werden, was gehandelt wird und welche Länder davon am meisten profitieren werden.

Die Aktivitäten des Hafens illustrieren laut The Economist die Trends des Welthandels, wie zum Beispiel den niedrigen Ölpreis, das träge Wachstum in China und auf den Schwellenmärkten, die langsame Erholung der Eurozone und die weltweite Verzögerung in der Produktion und im Handel. Nach Meinung von The Economist zeigt der Hafen Rotterdam mit der Konstruktion und Einrichtung der Tweede Maasvlakte auch, dass die Zukunft in der Robotisierung liegt. Die Nutzung der Windenergie für die Energieversorgung der elektrischen Kräne passt zum Abbautrend bei der Nutzung der fossilen Brennstoffe, auch wenn ein Teil der Hafenaktivitäten vorläufig mit der Schifffahrt und Lagerung von Öl und Kohle verbunden bleibt.

Quelle und Foto: Hafenbetrieb Rotterdam




Handelskonzern investiert auf logport IV

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Die Steinhoff-Gruppe, einer der weltweit führenden Anbieter der Möbelbranche mit Sitz in Südafrika, wird sich mit ihrer Tochtergesellschaft Global Warehouse als erstes Unternehmen auf dem Logistikareal logport IV in Kamp-Lintfort ansiedeln. Damit konnte bereits drei Monate nach Inkrafttreten des Bebauungsplans für logport IV der erste Großkunde gewonnen werden.

Die zeitnahe Reaktivierung des ehemaligen Kohlenlagerplatzes wurde durch die intensive Zusammenarbeit mit der Stadt Kamp-Lintfort ermöglicht. Die Vermarktung des 30 Hektar großen Areals erfolgt durch die logport ruhr GmbH, ein Joint Venture der Duisburger Hafen AG und der RAG Montan Immobilien GmbH, mit Unterstützung der wir4-Wirtschaftsförderung, einem Zusammenschluss der Städte Kamp-Lintfort, Moers, Neukirchen-Vluyn und Rheinberg.

„Die Ansiedlung der international tätigen Steinhoff-Gruppe bestärkt uns in unserer strategischen Ausrichtung, das in Duisburg seit Jahren erfolgreich praktizierte logport-Konzept auch in der Region umzusetzen“, so Erich Staake, Vorstandsvorsitzender der Duisburger Hafen AG. „Als größter Flächenanbieter in der Rhein-Ruhr Region verfügen wir über eine Vielzahl an attraktiven Flächen, die über den Duisburger Hafen optimal an die internationalen Verkehrswege angebunden sind“.

„Wir freuen uns, dass unser gemeinsames Unternehmen logport ruhr auf der ehemaligen Bergwerksfläche in Kamp-Lintfort diesen ersten Ansiedlungserfolg realisieren kann“, sagt Prof. Hans-Peter Noll, Vorsitzender der Geschäftsführung der RAG Montan Immobilien. „Das entstehende Logistikzentrum ist ein weiteres Zeichen für den nachhaltigen und verantwortungsvollen Umgang mit vormals industriell genutzten Flächen – ein gutes Beispiel für den Strukturwandel durch die Revitalisierung von Brachflächen in der Region und ein positives Beispiel für vergleichbare Potenzialflächen.“

Auf einer 108.000 qm großen Fläche soll ein rund 55.000 qm großes Distributionszentrum für die Lagerung und Verteilung von Möbeln und Einrichtungswaren entstehen. Das neue Logistikzentrum dient insbesondere dem Ausbau der E-Commerce Aktivitäten der Steinhoff-Gruppe. Sowohl die regionale als auch die bundesweite Verteilung von Möbeln und Einrichtungswaren soll über diesen Standort, der direkt am Autobahnzubringer B 528 liegt, abgewickelt werden. Die Inbetriebnahme ist für Frühjahr 2017 geplant. Durch die Ansiedlung werden mittelfristig rund 200 Arbeitsplätze geschaffen.

„Die Ansiedlung der Steinhoff-Gruppe ist ein wichtiger Startschuss für die weitere Entwicklung der Fläche und besitzt große Strahlkraft“, so der Kamp-Lintforter Bürgermeister Prof. Dr. Christoph Landscheidt. „Ich hoffe, dass sich dadurch auch weitere Unternehmen mit möglichst vielen, qualifizierten Arbeitsplätzen angesprochen fühlen.“

Der Standort logport IV konnte sich im Wettbewerb mit anderen Standorten erfolgreich durchsetzen. Dies liegt zum einen daran, da eine sofortige Verfügbarkeit des Grundstücks durch die logport ruhr GmbH sichergestellt werden konnte. Zum anderen hat die duisport-Gruppe mit ihrem Logistik-Know-how überzeugt und das gesamte Projekt für die Steinhoff-Gruppe schlüsselfertig entwickelt. Darüber hinaus bietet die Anbindung an die Terminalinfrastruktur und das internationale Netzwerk des Duisburger Hafens einen entscheidenden Mehrwert für die Steinhoff-Gruppe.

„Die unmittelbare Nähe zur hocheffizienten Drehscheibe Duisburger Hafen war für uns ausschlaggebend für die Ansiedlung auf logport IV. Die Containeranlieferung und -abwicklung für unser neues Logistikzentrum erfolgt künftig ausschließlich über den Duisburger Hafen, der optimal an alle relevanten Seehäfen und Güterverteilzentren in Europa angebunden ist. Damit kann die Effizienz der Prozessketten erheblich gesteigert werden“, so Hans-Ulrich Bussas, Geschäftsführer der Kappa Immobilien Verwaltungs GmbH & Co. KG, Investorengesellschaft der Steinhoff-Gruppe.

Quelle: duisport, Foto: v.l.n.r.: Markus Teuber (Geschäftsführer der logport ruhr GmbH), Erich Staake (Vorstandsvorsitzender der Duisburger Hafen AG), Hans-Ulrich Bussas (Geschäftsführer der Kappa Immobilien Verwaltungs GmbH & Co. KG, Investorengesellschaft der Steinhoff-Gruppe), Prof. Dr. Christoph Landscheidt (Bürgermeister der Stadt Kamp-Lintfort), Detlev Stickann (Geschäftsführer der logport ruhr GmbH) | © duisport/Heike Keldenhoff




Rotterdam günstigster Hafen für Süddeutschland

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Ein Bericht des britischen Forschungsbüros Drewry gibt den Ambitionen des Rotterdamer Hafens in Süddeutschland starken Aufwind. Für Unternehmer, die in diesem Gebiet einen Container von Shanghai aus importieren möchten, erweist sich der Rotterdamer Hafen demnach als günstigster Hafen.

Süddeutsche Unternehmer haben für den Import ihrer Waren die Wahl zwischen Antwerpen, Rotterdam oder Hamburg. Das renommierte Forschungsbüro hat errechnet, welche Importrouten von Shanghai aus die besten Routen für See- und Bahntransporte zu wichtigen deutschen Städten wie München und Nürnberg sind. In die Untersuchung wurden Daten wie Kosten und die Transitzeit miteinbezogen. Aus dem Bericht geht hervor, dass Rotterdam von diesen drei Hafenstädten die besten Seeverbindungen hat. Rotterdam wird von 15 der 16 Verbindungen aus Shanghai angesteuert, während Hamburg 13 Verbindungen hat und Antwerpen 6.

Um einen Container von der ostchinesischen Stadt beispielsweise nach München zu transportieren, ist Rotterdam mit 1.874 Dollar je Container die günstigste Möglichkeit und damit 70 Dollar preiswerter als Hamburg. Die Kosten für den Transport liegen in Antwerpen über 2.000 Dollar pro Container. Dem steht gegenüber, dass Güter die belgische Hafenstadt – mit einer Transportzeit von 30 Tagen – schon 2 Tage früher erreichen als Rotterdam und 1 Tag schneller als Hamburg. Dennoch zeigt sich in der Wahl eines Hafens, dass die Kosten für die Transportunternehmen oft schwerer wiegen als die Geschwindigkeit.

Vor Kurzem kamen aus Deutschland noch Vertreter von 150 Verlade- und Transportunternehmen in die Maasstadt, um mit eigenen Augen alles zu sehen, was der Rotterdamer Hafen alles zu bieten hat. Das Interesse aus Deutschland wird damit zunehmend größer, denn außer für München erweist sich Rotterdam auch als günstigster Hafen für Unternehmer in Stuttgart und Nürnberg.

Quelle und Foto: Hafenbetrieb Rotterdam




Fünf Herausforderungen auf dem Weg ins Jahr 2050

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2050 wird es wohl beinahe keine CO2-Emissionen mehr geben: Dafür tritt das in Paris geschlossene Klimaabkommen ein. Der Rotterdamer Hafen beschäftigt sich bereits seit längerer Zeit mit dem Wechsel zugunsten von Nachhaltigkeit und Sauberkeit.

In der neuesten Ausgabe der Hafenzeitung (Havenkrant) werden fünf Beispiele aufgelistet, die den Hafen der Zukunft schon heute in Aktion zeigen. Und doch wird es noch genügend neue Herausforderungen auf dem Wege zu einem im Jahre 2050 hundertprozentig nachhaltigen Hafencluster geben. Nico van Dooren (Leiter Energie- und Prozessindustrie) und Eric van der Schans (Leiter Umweltmanagement) äußern sich zu den fünf Herausforderungen im Hinblick auf eine „Kreislauf-Hafenwirtschaft”.

Herausforderung 1. Rotterdam ist seit jeher ein Ölhafen. Durch das Klimaabkommen nimmt die Welt in einem höheren Tempo Abschied von fossilen Brennstoffen. Was bedeutet dies für den Hafen?
Eric: „Im Grundsatz ändert das Klimaabkommen nichts an den laufenden Entwicklungen, außer dass sie jetzt wahrscheinlich etwas schneller vonstattengehen. Es möge deutlich sein: Wir befinden uns nicht in einer Ära der Veränderung, sondern in einer Veränderung der Ära. Die lineare Wirtschaft macht Platz für eine Kreislaufwirtschaft. Das hat eine Reihe von Implikationen für den Hafen. Rotterdam verfügt über viele petrochemische Fabriken, die mit Öl betrieben werden. Die Bedeutung dieser fossilen Rohstoffarten sinkt, wohingegen der chemische Sektor immer stärker mit pflanzlichen Brennstoffen betrieben wird. Das ist Punkt eins. Zweitens müssen wir die Kreisläufe bei der Produktion und der Nutzung schließen, wodurch wir keine Rohstoffe mehr vergeuden. Man denke in diesem Zusammenhang an Recycling, Wiederverwendung usw. Und wo wir doch noch fossile Brennstoffe einsetzen – und das wird in der kommenden Zeit noch unvermeidlich der Fall sein – müssen wir dafür sorgen, dass wir die freigesetzten CO2-Emissionen abfangen und wiederverwenden oder speichern.”
Nico: „Die von uns als Hafenbetrieb verfolgte Strategie ist ausdrücklich eine sowohl-als auch-Strategie. Das heißt, sowohl Windturbinen im Hafengebiet aufstellen – wodurch wir der größte Standort an Land für Windenergie in den Niederlanden sind – als auch all die anderen nachhaltigen Maßnahmen, die man ergreifen kann, nutzen. Und gleichzeitig geht es darum, alle vorhandenen Industrien und Kraftwerke so effizient und so sauber wie möglich zu machen. Es muss beides parallel umgesetzt werden, sonst ist es nicht zu schaffen, denn die Herausforderung, der wir uns gegenübersehen, ist wirklich enorm.”

Herausforderung 2. Wie werden wir die CO2-Emissionen los, die von der Hafenindustrie produziert werden?
Nico: „Zunächst kann man CO2 abfangen und mit Hilfe von Pipelines zu den Gewächshäusern im niederländischen Westland bringen. Die dortigen Züchter nehmen es mit Kusshand an, denn CO2 fördert das Pflanzenwachstum in Gewächshäusern. So werden diese CO2-Emissionen wiederum in Biomasse investiert. Derzeit geschieht dies bereits im kleinen Rahmen, wobei jedoch ein ernsthafter Plan vorhanden ist, dies in einem viel größeren Umfang vorzunehmen. Kombinieren wollen wir das dann mit dem Transport von industrieller Restwärme zu den Gewächshäusern, jedoch auch zu Wohnhäusern, möglicherweise bis nach Den Haag und Leiden. Das ist der so genannte „Wärmekreisel”. Derzeit vergeuden wir jährlich Restwärme im Wert von 6 Milliarden Euro. Damit kann sich jeder vorstellen, was für ein enormer Gewinn in diesem Zusammenhang noch zu erzielen ist.“
Eric: „Und die CO2-Emissionen, die man nicht für die Gewächshäuser verwenden kann, müssen wir unterirdisch speichern. Zwecks der Untersuchung dieser Technologie ist ein Demonstrationsprojekt beim Kohlekraftwerk von Uniper auf der Maasvlakte geplant. Dieses Jahr wird sich klären, ob dafür genügend Geld vorhanden ist. Als Hafenbetrieb befürworten wir dies stark, da diese Technologie sehr wichtig ist, solange wir uns noch in der Übergangsphase von der fossilen zur vollständig nachhaltigen Ära befinden. In der etwas weiter entfernten Zukunft deuten sich Technologien an, anhand derer CO2 wiederverwendet werden kann, beispielsweise durch dessen Umwandlung mit Wasserstoff in Erdgas, was dann wieder ins Gasnetz gepumpt werden kann.“
Nico: „Aus diesem Grunde sind wir als Hafenbetrieb auch Befürworter eines neuen Handelssystems für CO2-Emissionen, wie die Niederlande es der Europäischen Union vorgeschlagen haben. Im heutigen System sind die CO2-Emissionen schlichtweg zu billig, wodurch es nicht interessant ist, in diese Arten von Technologie zu investieren. Macht man die CO2-Emissionen deutlich teurer, dann kommt die Technologie, etwas Nützliches damit zu tun, von selbst in Gang.“

Herausforderung 3 Auch Schiffe sind notorische CO2-Verursacher. Wie bekommen wir die sauber?
Eric: „Als Hafenbetrieb stimulieren wir saubere Schiffe, indem wir ihnen einen Nachlass auf die Hafengebühren geben. So wird es für Reedereien interessant, in Schiffe zu investieren, die mit saubereren Brennstoffen, beispielsweise mit LNG, das ist Flüssigerdgas, fahren. Als Hafenbetrieb haben wir im großen Rahmen in die Infrastruktur und die Anlagen investiert, die erforderlich sind, damit Schiffe hier LNG bunkern können. Rotterdam ist diesbezüglich wirklich führend. Und das ist nicht nur unsere eigene Meinung. Vor kurzem ging der Dokumentarfilm Sea Blind von Bernice Noteboom in Premiere. Dieser Film beschäftigt sich unter anderem mit dem Abschmelzen der Eiskappen infolge von sich dort absetzenden Rußpartikeln aus Schiffsmotoren. Das Problem tritt nicht auf, wenn die Schiffe mit LNG betrieben werden oder mit einem Motor, der einen Filter hat. Rotterdam wird in diesem Dokumentarfilm als positives Beispiel eines modernen Hafens genannt, der wichtige Schritte unternimmt, dieses Problem aus der Welt zu schaffen. Darum befürworten wir als Hafenbetrieb auch strengere Vereinbarungen zu so genannten emission control areas; dies sind die Gebiete, in denen Schiffe auf sauberere Brennstoffe umschalten müssen. Gerne würden wir sehen, dass dieses Gebiet von der Nord- und Ostsee auf ganz Europa erweitert wird und für weitere Stoffe – wie beispielsweise Stickstoff – gilt.“

Herausforderung 4 Wenn immer weniger Öl nach Rotterdam kommt, müssen dann in Kürze alle (petro)chemischen Fabriken schließen?
Eric: „Nein, gewiss nicht. An die Stelle von Chemie auf der Grundlage von fossilen Rohstoffen wird Chemie auf der Grundlage von pflanzlichen Produkten treten. Man denke dabei an Zuckerrüben, Getreide, Sojaschrot, Restprodukte von Holz. Und hinzukommt, dass genau das schon jetzt im Rotterdamer Hafen in vollem Gange ist. Wir verfügen über den größten ‚biobased‘ oder ‚renewable‘ Cluster – das ist die übliche Bezeichnung dafür –in ganz Europa mit vier Raffinerien für pflanzliche Öle, vier Fabriken für Biobrennstoffe und zwei Biochemiefabriken. Und wir haben den Ehrgeiz, diesbezüglich noch tüchtig weiterzuwachsen: Auf der Maasvlakte 2 haben wir hierfür 80 Hektar reserviert, wovon die Hälfte noch nicht vergeben ist. Wenn man an solch einer Fabrik vorbeifährt, dann kann man von außen nicht sehen, ob darin fossile oder pflanzliche Produkte verarbeitet werden, denn für beides werden dieselben Rohre, Leitungen und Röhren eingesetzt. Der Unterschied jedoch ist, dass im letztgenannten Fall die CO2-Emissionen kein Problem darstellen. Warum das so ist? Anhand eines Beispiels wird es direkt deutlich. Nehmen wir mal an, Sie haben eine Fabrik, in der Sie Zuckerrüben zu Biobrennstoff verarbeiten. Bei der Verbrennung wird CO2 freigesetzt. Aber da auf derselben Zuckerrübenplantage wieder neue Zuckerrüben gepflanzt werden, die CO2 aus der Luft filtern, belaufen sich die Emissionen unter dem Strich auf null.“
Nico: „Es geht nicht nur um die Einführung von neuen, sauberen Industrien. Es geht ebenso sehr darum, nachhaltig zu denken sowie ein Unternehmen nachhaltig zu führen. Die Art des Geschäftemachens verändert sich im Hafen nicht von selbst, sondern dafür ist es erforderlich, neue Ertragsmodelle einzuführen, die eine nachhaltige Arbeitsweise belohnen. Nehmen wir beispielsweise ein Wasserversorgungsunternehmen, das Prozesswasser für die Industrie liefert. Wenn dieses Unternehmen nun nicht pro geliefertem Liter Wasser bezahlt wird, sondern beispielsweise für die Dienstleistung „Kühlung”, dann ist darin ein Anreiz enthalten, das mit möglichst wenig Wasser zu bewerkstelligen. Diese Art „Incentives” sollte man überall versuchen, einzubauen. Daher sind wir derzeit zugange, einen Hersteller von Bioplastik an ein Unternehmen zu koppeln, das Plastik ohne Qualitätsverlust recyceln kann. Normalerweise verschlechtert sich die Plastikqualität nach jeder Recycling-Runde rapide, so dass man letzten Endes aus dem Plastik nur noch Begrenzungspfähle daraus machen kann. In diesem Fall jedoch entsteht wieder Plastik, aus dem man erneut Lebensmittelverpackungen herstellen kann. Damit ist der Kreislauf wieder geschlossen.“

Herausforderung 5. Dies ist eine Herausforderung für unsere Vorstellungskraft: Wir steigen in eine Zeitmaschine und reisen in den Hafen im Jahr 2050 – und was sehen wir da?
Eric: „Lassen Sie uns damit anfangen, was man hört. Oder besser gesagt, nicht hört. Denn der Hafen wird stiller sein, da viel mehr mit Hilfe von Elektrizität oder Wasserstoff geschieht. Was ins Auge fällt, ist die Küstenlinie der Maasvlakte 2. Die ist an der beeindruckenden Reihe von Windturbinen zu erkennen. Auch sieht man überall Solarmodule – auf Dächern und auf dem Wasser, wie sie nun bereits im Depot Slufter zu finden sind.“

Nico: „Zugleich denke ich, dass wir im Jahre 2050 noch viel vom Hafen von 2016 wiedererkennen werden. Dort liegen noch immer große Containerschiffe, und wir sehen noch immer viele chemische Fabriken mit ihren charakteristischen Röhren und Leitungen. Der Unterschied: Sie werden mit biologischen Rohstoffen betrieben, und es fehlen die Abgaswolken, denn wir lassen keine Wärme mehr verlorengehen.“

Quelle und Foto: Hafenbetrieb Rotterdam




Schleswig-Holsteinische Häfen positioniert

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Veränderungen an der Verbandsspitze des Gesamtverband Schleswig-Holsteinischer Häfen (GvSH): Zum 31. März lief die Amtszeit von Frank Schnabel als Vorstandsvorsitzenden des Verbandes und Carsten Lorleberg als Geschäftsführer aus.

Gemäß des Rotationsverfahrens werden der Vorstandsvorsitz sowie die Geschäftsführung des Verbandes nach 4,5 Jahren und insgesamt anderthalb Amtsperioden von der Brunsbüttel Ports GmbH planmäßig an die Lübecker Hafen-Gesellschaft mbH übergehen. Seit September 2011 zeichnete Schnabel für die Aktivitäten des Verbandes verantwortlich. Der ausscheidende Vorsitzende nimmt diesen Wechsel zum Anlass, um eine Zwischenbilanz der Aktivitäten der vergangenen Jahre zu ziehen

„Dem GvSH ist es gelungen, seine Wahrnehmung zu steigern und seine Bedeutung zu untermauern. Der Verband fungiert heute als erster Ansprechpartner für Politik, Behörden und Wirtschaft bei standortübergreifenden hafenbezogenen Themenstellungen und hat es erreicht, in der Außendarstellung den Hafenstandort Schleswig-Holstein gemeinschaftlich vertreten zu dürfen“, ist das Fazit von Frank Schnabel. Der Verband repräsentiert die Hafenbetreiber und Hafenwirtschaftsunternehmen Schleswig-Holsteins. Mit einem jährlichen Umschlagvolumen von etwa 50 Millionen Tonnen und ca.15 Millionen Passagieren erfüllt dieser maritime Wirtschaftszweig bedeutende Handels-, Transport- und Dienstleistungsfunktionen für das eigene Bundesland, Deutschland und Europa. Mit gezielten Aktivitäten unterstreicht der GvSH diese Tragweite und Relevanz gegenüber Politik, Verbänden und Öffentlichkeit.

Ein wesentlicher Meilenstein ist dabei die Einführung des Schleswig-Holsteinischen Hafentages, der im Oktober 2012 in Lübeck seine Premiere hatte. Seitdem wird dieser jährlich an verschiedenen Hafenstandorten durchgeführt. Nach Brunsbüttel, Kiel und Rendsburg laufen aktuell die Planungen für den 5. Schleswig-Holsteinischen Hafentag in Husum. Damit wurden eine Tradition und eine Plattform geschaffen, die die Interessen und Potenziale der Schleswig-Holsteinischen Seehäfen aufzeigt und ihre Bedeutung in den Fokus der Öffentlichkeit stellt. Ebenfalls einmal im Jahr lädt der Hafenverband im Schulterschluss mit der IHK Schleswig-Holstein zum Maritimen Frühstück in Berlin ein. Die bereits siebte Veranstaltung fand im Februar dieses Jahres statt. Begleitet durch Wirtschaftsminister Meyer steht hier insbesondere der Dialog mit den Bundestagsabgeordneten im Vordergrund. Schnabel erläutert: „Diese Veranstaltung ist für den GvSH von hoher Relevanz. Denn gerade in Berlin müssen wir dafür werben, dass der Hafenstandort Schleswig-Holstein die Wahrnehmung erlangt, die seiner Bedeutung entspricht. Das Maritime Frühstück, genauso wie der Schleswig-Holsteinische Hafentag, helfen uns dabei im erheblichen Maße.“

In Zusammenarbeit mit der Politik ist dem GvSH ein weiterer Meilenstein gelungen: Gemeinsam mit dem Schleswig-Holsteinischen Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und Technologie entschied der Verband im Jahr 2013, nach über 20 Jahren ein neues Hafenentwicklungskonzept zu erarbeiten. Dieses konzentriert sich auf Basis einer umfangreichen Marktanalyse auf die Entwicklungspotenziale der einzelnen Schleswig-Holsteinischen Häfen bis zum Jahr 2025 und beinhaltet strategische Empfehlungen um diese nachhaltig zu heben.

Neben dem Hafenentwicklungskonzept, das insbesondere der strategischen Entwicklung der Hafenstandorte dient, hat der GvSH im Jahr 2013 erstmalig einen sogenannten Forderungskatalog für erfolgreiche Hafenentwicklung erarbeitet. „Der Forderungskatalog betont die Notwendigkeit des Infrastrukturausbaus genauso wie er aktuell notwendige Maßnahmen für erfolgreiche Hafenpolitik aufweist. Er ist ein lebendes Dokument, das kontinuierlich fortgeschrieben und aktualisiert wird, so wie sich auch die Herausforderungen der Häfen ständig verändern“, so Schnabel. Das Maßnahmenpapier wurde zum letzten Maritimen Frühstück bereits in seiner dritten Auflage fortgeschrieben und veröffentlicht.

Für eine bundesweite Erhöhung der Wahrnehmung des Hafenstandorts Schleswig-Holstein, hat der GvSH die direkte Zusammenarbeit mit den fünf Küstenländern aufgenommen und darüber die Zusammenarbeit mit den Hafenverbänden Norddeutschlands intensiviert. So wurde erreicht, dass der Vorstandsvorsitzende zu dem jährlich stattfindenden Hafenentwicklungsdialog eingeladen wird und der Verband heute neben den Ländern Hamburg, Bremen, Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern zum festen Teilnehmerkreis zählt. Bei dem Hafenentwicklungsdialog kommen die Wirtschaftsminister/-senatoren und Hafenvertreter der Küstenbundesländer sowie Vertreter des Bundes zusammen, um gemeinsam hafenpolitische Themenstellungen und zukünftige Perspektiven der Zusammenarbeit zu erörtern.

In der täglichen Arbeit pflegt der GvSH insbesondere zum Hamburger Hafen seit Jahren eine enge Beziehung und intensiven Dialog. „Die Zusammenarbeit mit Hafen Hamburg Marketing ist ein wichtiger Eckpfeiler unserer Verbandsarbeit“, so Schnabel.

Der Rückblick von Vorstandsvorsitz und Geschäftsführung fällt somit positiv aus: „Wir haben in den vergangenen 4,5 Jahren mit Freude die Anliegen der Schleswig-Holsteinischen Häfen in unsere tägliche Arbeit einfließen lassen und den Hafenstandort Schleswig-Holstein bei vielen Gesprächen mit Politik und Verwaltung ehrenamtlich vertreten. Der maritime Standort Schleswig-Holstein ist aus unserer Sicht einzigartig. Als einziges Bundesland mit Zugang zu zwei Meeren bieten unsere Häfen eine Vielfältigkeit, die es in keinem anderen Bundesland gibt. Dabei vertritt der Verband nicht nur die großen Häfen, sondern auch eine Vielzahl kleinerer Hafenstandorte. Und nur mit der Mitgliedschaft aller Hafenstandorte, ob groß oder klein, kann der GvSH als Sprachrohr der Hafenwirtschaft fungieren. Dies ist uns ein wichtiges Anliegen.“

Und mit Blick auf die bevorstehende Staffelholzübergabe fügt Schnabel hinzu: „Dem neuen Vorstandsvorsitzenden Ulfbenno Krüger aus Lübeck wünsche ich im neuen Amt viel Erfolg für seine Arbeit und genauso viel Freude bei der Ausführung! Auch nach der Amtsübergabe werde ich mich als Vorstandsmitglied des GvSH ebenso engagiert für die Interessen der schleswig-holsteinischen Häfen weiter einsetzen“.

Der neue Vorstandsvorsitzende Ulfbenno Krüger ergänzt: „Der Gesamtverband hat sich als angesehener Repräsentant und Interessenvertreter der Schleswig-Holsteinischen Hafenwirtschaft etabliert. Diese Position wollen wir in den nächsten Jahren gezielt weiter stärken und ausbauen.“

Quelle: Gesamtverband Schleswig-Holsteinischer Häfen e.V., Foto: Brunsbüttel Ports