Antwerpen verleiht Nachhaltigkeitspreis

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Der Hafen Antwerpen verleiht im kommenden Jahr erstmals einen Nachhaltigkeitspreis. Dieser Preis geht aus dem Nachhaltigkeitsbericht hervor, welcher in der vergangenen Woche von der Antwerpener Hafenbehörde vorgestellt wurde. Der Bericht wird seit 2012 herausgegeben und hat bereits in seinem ersten Jahr den Preis für den „Besten Belgischen Nachhaltigkeitsbericht“ gewonnen.

Der Bericht ist in seiner Art einzigartig, da alle Nachhaltigkeitsinitiativen, der im Hafen vertretenen Unternehmen, darin zusammengefasst werden. Durch die Zusammenarbeit mit den Stakeholdern vor Ort hat er sich mittlerweile zu einem Prüfstein für die Nachhaltigkeitsziele des Hafens entwickelt.

Auch die internationale Gemeinschaft hat vor Kurzem einen wichtigen Schritt in Richtung Nachhaltigkeit getan: Am 25. September haben die 193 Mitglieder der UN einstimmig die sogenannten Sustainable Development Goals (SDGs) beschlossen. In den vereinbarten Zielen, die erstmals alle Mitgliedsländer unterzeichnet haben, werden konkrete Verbindungen zwischen ökologischer Nachhaltigkeit, industrieller Entwicklung und sozialer Gerechtigkeit hergestellt.

Die Verantwortlichen der beiden Häfen nehmen dies zum Anlass, um zu erörtern, welche Verantwortung die beiden Häfen bei der Erreichung der SDGs tragen. Dazu treffen sich Eddy Bruyninckx, Geschäftsführer des Hafens Antwerpen, und Eric van der Schans, Umwelt Management Director des Hafen von Rotterdam, zum gemeinsamen Dialog.

Der neue Bericht zeigt unter anderem, dass die Bemühungen der Unternehmen im Bereich Nachhaltigkeit zugenommen haben. Investitionen in Forschung und Innovation tragen ebenso dazu bei, wie konkrete Umrüstungsmaßnahmen für Lkws oder Wasserentsorgung.

Der Nachhaltigkeitsbericht kann online auf www.duurzamehavenvanantwerpen.be eingesehen werden. Derzeit ist nur die niederländische Version verfügbar. Die englische folgt in Kürze unter: www.sustainableportofantwerp.com.

Quelle und Foto: Port of Antwerp




Die Relation Bayern – Rotterdam hat Potenzial

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Der Hafen Rotterdam und die bayernhafen Gruppe präsentierten in Nürnberg die Ergebnisse der empirischen Studie bayrolo zum Nutzungsverhalten auf der Relation Bayern-Rotterdam. Haupterkenntnis: Gerade im Kombinierten Verkehr auf der Schiene, aber auch im Massengutverkehr per Binnenschiff, steckt noch viel Potenzial, bei den Import- wie den Export-Verbindungen. Konkrete Impulse zur Stärkung der Verkehrsrelation Bayern-Rotterdam sind in Vorbereitung. Damit wird auch das Ziel gestärkt, mehr Langstreckenverkehre von der Straße auf Schiene und Binnenschiff zu verlagern.

Bayerns Verlader, Speditionen und Reedereien sind offen für die Relation Bayern-Rotterdam – beim Binnenschiff, das bereits seit Jahrzehnten im Massengutverkehr zwischen Bayern und Rotterdam intensiv genutzt wird, und vor allem auf der Schiene, die auf der KV-Relation Bayern-Rotterdam noch Luft nach oben hat. Das ist die zentrale Erkenntnis der empirischen Studie bayrolo, die die beiden Initiatoren Hafen Rotterdam und bayernhafen Gruppe im DB Museum in Nürnberg niederländischen und bayerischen Logistik-Entscheidern präsentierten.

Zu den Potenzialen der logistischen Ketten zwischen Bayern und Rotterdam sprachen Staatsminister Joachim Herrmann, Bayerischer Staatsminister des Innern, für Bau und Verkehr, Mark Frequin, Generaldirektor Mobilität und Transport im Niederländischen Ministerium für Infrastruktur und Umwelt, Allard Castelein, CEO Havenbedrijf Rotterdam N.V., und Joachim Zimmermann, Geschäftsführer der bayernhafen Gruppe. Die Ergebnisse der bayrolo Studie präsentierte Professor Dr. Christoph Tripp von der Technischen Hochschule Nürnberg, der die bayrolo-Studie seit ihrem Start im Sommer 2014 wissenschaftlich begleitet hat.

Im Rahmen der bayrolo-Studie waren die bestehenden Verkehrsrelationen zwischen Bayern und Rotterdam analysiert worden. Zudem wurden über 70 Spediteure, Reedereien und Verlader in Einzelinterviews zu ihrem Nutzungsverhalten und ihren Erwartungen an die intermodalen Verbindungen zwischen Rotterdam und Bayern befragt. Die Erkenntnisse: Spediteure, Reedereien und Verlader haben großes Interesse an mehreren Relationen zwischen Hinterland und Seehafen; zumeist entscheiden die Spediteure über die Routen- und Seehafenwahl; die wesentlichen Entscheidungskriterien sind Laufzeiten, Frequenzen und Kosten. Außerdem zeigte sich: Der Bekanntheitsgrad der Möglichkeiten auf der Relation Bayern-Rotterdam ist bisher vergleichsweise gering ausgeprägt, und es bestehen (teils vermutete) Defizite bezüglich Abwicklung, operativer Transparenz und integrierter Information.

Damit die bayrolo-Studie nicht eine unter vielen Studien bleibt, haben die zwei bayrolo-Arbeitsgruppen „Hinterland / Operations“ und „Kommunikation / Marketing“ bereits die Arbeit aufgenommen. Hier sollen konkrete Maßnahmen zur Optimierung der Möglichkeiten auf der Relation Bayern-Rotterdam und zur Bereitstellung der notwendigen Informationen entwickelt werden.
„Bayern und Rotterdam sind dank ‚bayrolo‘ noch ein Stück näher zusammengerückt“, sagte der Bayerische Staatsminister des Innern, für Bau und Verkehr Joachim Herrmann, „die Studie zeigt, dass die Verbindung Bayern-Rotterdam eine wettbewerbsfähige Alternative für bayerische Verlader und Speditionen ist. Mit dem gewonnenen Wissen können künftig noch gezielter marktfähige Angebote im Kombinierten Verkehr geschaffen werden, die den Bedürfnissen der Logistikdienstleister noch besser entsprechen.“

„Bayern ist ein Knotenpunkt im Herzen Europas – dafür ist Rotterdam perfekt ausgerüstet“, sagte Mark Frequin, Generaldirektor Mobilität und Transport im Niederländischen Ministerium für Infrastruktur und Umwelt, „so können die größten Containerschiffe der Welt in Rotterdam anlegen. Dadurch ist der Hafen für viele Hochsee-Liniendienste ‚the first port of call‘ in Europa. Beim Gütertransport nach Europa ergibt sich eine deutliche Zeitersparnis im Vergleich mit anderen nordwest-europäischen Häfen. Umgekehrt gilt oft das Gleiche: Bei der Abfahrt aus Europa wählen viele Redereien Rotterdam als ihren ‚last port of call‘.“

„Bayern ist Standort einer überaus florierenden und vor allem auch exportierenden verarbeitenden Industrie“, sagte Allard Castelein, CEO Havenbedrijf Rotterdam N.V., „vor allem für diese Industrie kann Rotterdam Bayerns „Gateway to Europe“ und „Gateway to the World“ sein. Denn neben den Liniendiensten für globale Container bietet Rotterdam mit Abstand auch die meisten Shortsea-Verbindungen. Dadurch können bayerische Unternehmen ihren Export schnell und flexibel ins Vereinigte Königreich sowie nach Skandinavien, Südeuropa oder Nordafrika verschiffen.“

„Als Standort-Architekt eröffnen wir der bayerischen Wirtschaft neue Wege und intensivieren bestehende, für Import und Export“, sagte Joachim Zimmermann, Geschäftsführer der bayernhafen Gruppe, „damit stehen wir im Einklang mit dem Nationalen Hafenkonzept für die See- und Binnenhäfen, das eine engere Zusammenarbeit zwischen See- und Binnenhäfen fordert. Genau diesem Ziel dient auch bayrolo, unser gemeinsames Projekt mit dem Hafen Rotterdam. So stärken wir nachhaltig die Achse Bayern-Rotterdam für bayerische Industrie- und Handelsunternehmen, Speditionen und Reedereien.“

Das länderübergreifende Gemeinschaftsprojekt bayrolo wurde 2014 initiiert von bayernhafen Gruppe und Hafen Rotterdam und wird begleitet vom Niederländischen Ministerium für Infrastruktur und Umwelt und dem Bayerischen Staatsministerium des Innern, für Bau und Verkehr. bayrolo versteht sich als interdisziplinäre Ideen- und Maßnahmen-Plattform für Operateure, Infrastrukturanbieter, Umschlagterminals und Verbände, Speditionen und Reedereien. bayrolo bereitet seit Oktober 2015 konkrete Maßnahmen vor, um die Relation Bayern-Rotterdam als wettbewerbsfähige Alternative ins Bewusstsein bayerischer Verlader, Speditionen und Reedereien zu bringen. Ziel von bayrolo ist es, den Anteil der Containertransporte zukünftig zu steigern, noch mehr Volumen von der Straße auf die Schiene und Wasserstraße zu verlagern, die Vorteile einer Verkehrsverlagerung bei der verladenden Wirtschaft zu verdeutlichen und dieser eine zusätzliche Seehafen-Alternative anzubieten.

Heute unterstützen bayrolo von Rotterdam aus das Niederländische Ministerium für Infrastruktur und Umwelt, die Projektpartner Portbase, Keyrail, Fenex, RWG, ECT, APMT, EGS sowie TX Logistics. In Bayern beteiligen sich u.a. DB Netz, der Landesverband Bayerischer Transport- und Logistikunternehmen (LBT), der Landesverband Bayerischer Spediteure (LBS) sowie das Bayerische Staatsministerium des Inneren, für Bau und Verkehr. bayrolo ist offen für weitere Teilnehmer, denen daran liegt, flexible Lösungen im internationalen Güterverkehr zu gestalten.

Bereits seit Jahrzehnten wird das Binnenschiff intensiv im Massengutverkehr zwischen Bayern und Rotterdam genutzt – im Import wie im Export. Seit März 2012 ist Bayern über einen Direktzug der European Gateway Services und des Eisenbahnverkehrsunternehmens TX Logistics effektiv mit dem Hafen Rotterdam verbunden. Inzwischen verkehren diese Züge fünfmal wöchentlich zwischen dem bayernhafen Nürnberg und dem Hafen Rotterdam, viermal wöchentlich zwischen München und Rotterdam. Für beide KV-Verbindungen steigt der Bedarf kontinuierlich. Auch zwischen dem bayernhafen Aschaffenburg und dem Hafen Rotterdam gibt es eine KV-Verbindung – Etappe 1 „ContainerConnect“ verbindet per Binnenschiff die Containerterminals Aschaffenburg am Main (TCA) und Mainz am Rhein (FCT); in Etappe 2 geht’s dann per Schiff und Bahn von Mainz nach Rotterdam.

Vertiefende Informationen über bayrorlo gibt es unter WWW.BAYROLO.COM

Quelle und Foto: Hafenbetrieb Rotterdam. Foto: Allard Castelein, CEO Havenbedrijf Rotterdam N.V., übergibt Staatsminister Joachim Herrmann Stroopwafeln (niederländisch für Sirupwaffeln) aus Rotterdam.




Neuer Schwerlastkran im Alberthafen Dresden

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Im Beisein des Sächsischen Staatssekretärs für Wirtschaft und Verkehr, Dr. Hartmut Mangold, hat die Sächsische Binnenhäfen Oberelbe GmbH (SBO) Tag den neuen Schwerlastkran im Alberthafen Dresden-Friedrichstadt feierlich in Betrieb genommen. Die Investition in den mobilen Liebherr Raupenkran LR 1600/2 in Höhe von rund fünf Millionen Euro wurde mithilfe des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) umgesetzt.

Der Alberthafen Dresden hat sich in den letzten Jahren zu einem hervorragenden Dienstleistungsstandort für den Umschlag von Schwerlasten und Projektladungen entwickelt. „Mit dem Aufbau des neuen Kranes schaffen wir für die verladende Wirtschaft eine Möglichkeit, dass Güter bis zu einem Stückgewicht von 600 Tonnen umgeschlagen werden können“, freut sich SBO-Geschäftsführer Heiko Loroff. „Das ist für uns ein entscheidender Schritt zur weiteren Entwicklung des Hafens Dresden als wichtige Drehscheibe für den Maschinen- und Anlagenbau.“ Bisher wurden Schwerlasten und Projektladungen bis 85 Tonnen mit hafeneigenen Kränen und höhere Stückgewichte mit Mobilkrananlagen umgeschlagen.

„Die Zukunft auf dem Weg zu einer nachhaltigen Mobilität liegt für mich in einer intelligenten Vernetzung der Verkehrsträger. Insbesondere intermodale Verkehrsmöglichkeiten sind entscheidend für die weitere gute Entwicklung der sächsischen Wirtschaft. Mit leistungsfähigen Anschlüssen an Schiene, Straße und Wasserstraße sind die Elbehäfen in der Lage, ihren Kunden stets die beste und – mit der Wasserstraße – die umweltfreundlichste Transportalternative zu bieten. Der neue Schwerlastkran befördert diese Entwicklung; er stärkt den Dresdner Alberthafen als Hauptumschlagplatz für Projektladungen“, betonte Staatssekretär Dr. Hartmut Mangold. Mit der Carl Beutlhauser Baumaschinen GmbH steht der SBO ein kompetenter und zuverlässiger Partner zur Seite, der bereits mehrfach mit Projekten in den Häfen der SBO tätig war. Der mobile Liebherr Raupenkran LR 1600/2 hat ein Eigengewicht von 860 Tonnen, kann bis maximal 11 Meter Ausladung 600 Tonnen und bei 22 Meter Ausladung 350 Tonnen umschlagen. „Er gehört damit zu einem der leistungsfähigsten Krane in einem europäischen Binnenhafen“, erklärt Gisbert Burgstaller, Beutlhauser Senior-Chef. „Krane dieser Größenordnung sind nicht alltäglich und stets eine große Herausforderung. Mithilfe unserer 25jährigen Erfahrung  und spezialisiertem Liebherr Produkt- und Service-Know-how meistert unser Team auch derart komplexe Aufgabenstellungen“, so Udo Kleinert, Beutlhauser-Niederlassungsleiter Dresden.

Der erste Umschlag des neuen Schwerlastkranes war am heutigen Tag der Transformator „Baltic 2“ des Transformatoren-Betriebes Dresden der Siemens AG. Der Transformator mit den Abmessungen von ca. 7,75 m Länge x 3,78 m Breite x 4,76 m Höhe und einem Gewicht von ca. 115,6 Tonnen wurde in einen Schubleichter der Deutschen Binnenreederei geladen und wird in den nächsten Tagen nach Hamburg transportiert. Er wird im EnBW Offshore Windpark Baltic 2 in der Ostsee zum Einsatz kommen.

Heute ist die Niederlassung Dresden der drittgrößte Standort der mittlerweile mit 21 Standorten in sechs Bundesländern vertretenen Firmengruppe Beutlhauser. 211 Mitarbeiter sind es, die im vergangenen Geschäftsjahr alleine an diesem Sitz in Dresden einen Rekordwert von 77,6 Millionen Euro erwirtschafteten. Die Beutlhauser-Niederlassung Dresden gehört zu den führenden Unternehmen für den Verkauf, die Vermietung und den Service von Baumaschinen und Baugeräten in Sachsen. Unter dem Dach der Beutlhauser-Gruppe sind Handels- und Dienstleistungsunternehmen an 21 Standorten mit über 850 Mitarbeitern vertreten. Das Familienunternehmen besteht seit 1898 bereits in vierter Generation und wird in 2015 einen Umsatz in Höhe von 285 Mio. Euro erzielen. Durch exklusive Partnerschaften mit marktführenden Herstellern werden Baumaschinen, Baugeräte, Flurförderzeuge, Kommunal- und Agrartechnik verkauft und vermietet sowie dazu passende Dienstleistungen angeboten. Zu den Hauptpartnern gehören: Liebherr Baumaschinen, Linde Material Handling, Mercedes-Benz Unimog sowie CNH Industrial.

Die Sächsische Binnenhäfen Oberelbe GmbH ist ein modernes Logistikunternehmen, das die Verkehrsträger Binnenschiff, Bahn und Lkw miteinander zu kompletten Transportketten verbindet. Sie betreibt die Häfen Dresden, Riesa und Torgau an der Bundeswasserstraße Elbe. Zur Unternehmensgruppe gehören außerdem seit 2002 die Häfen Děčín und Lovosice (Česko-saské přístavy s.r.o.) in der Tschechischen Republik sowie seit 2004 der Hafen Roßlau (Industriehafen Roßlau GmbH) in Sachsen-Anhalt. Durch die Realisierung eines umfangreichen Hafenentwicklungsprogramms an diesen Standorten sowie durch die Mitwirkung an Konzepten für Güterverkehrszentren in europäischen Binnenhäfen ist die Hafengesellschaft ein kompetenter Partner für Transportunternehmen und die verladende Wirtschaft.

Quelle HHM, Foto SBO




Niederrhein besuchte den Hafen Rotterdam

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Um 60 Prozent werden die Güterverkehrsströme in den kommenden zehn Jahren zunehmen – das prognostizieren die Industrie- und Handelskammern im Rheinland. Wie der Anstieg bewältigt und wie die regionale Wirtschaft davon profitieren kann, hat eine Delegation vom Niederrhein bei einem Besuch in Rotterdam mit Vertretern des dortigen Hafens beraten.

Auf Einladung der Industrie- und Handelskammer (IHK) Mittlerer Niederrhein und des Vereins Logistikregion Rheinland hat sich die knapp 30-köpfige Gruppe vor Ort einen Eindruck von der Leistungsfähigkeit des Hafens verschafft. Unter anderem waren die Kölner Regierungsspräsidentin Gisela Walsken, Chempark-Leiter Dr. Ernst Grigat und Rainer Schäfer, Geschäftsführer der RheinCargo GmbH & Co. KG und der Neuss-Düsseldorfer Häfen Verwaltungs-GmbH, dabei.

Beim Gedankenaustausch mit Allard Castelein, dem Vorstandsvorsitzendem des Hafens Rotterdam, betonte IHK-Präsident Heinz Schmidt: „Unsere Binnenhäfen am Niederrhein übernehmen wichtige Aufgaben für den Hafen Rotterdam. Wir sind aufeinander angewiesen.“ Rotterdam sei für den Niederrhein weitaus bedeutender als die deutschen Seehäfen im Norden. Entscheidend sei, dass durch das gesteigerte Güteraufkommen auch mehr Wertschöpfung am Niederrhein erzielt werde. „Die Voraussetzung dafür sind unsere Premiumflächen für Logistik, Industrie und verarbeitendes Gewerbe, die wir derzeit im neuen Regionalplan für den Regierungsbezirk Düsseldorf festlegen wollen“, sagte Schmidt. Darüber hinaus seien der Ausbau der Güterbahntrasse Betuwe-Linie, die Reaktivierung des Eisernen Rheins, die Vertiefung der Rheinfahrrinne auf 2,80 Meter über Krefeld hinaus bis Bonn, ein Bahnterminal in Jüchen und ein Hafenbahnhof in Krefeld-Linn unbedingt erforderlich.

Die Vertreter des Hafens Rotterdam versicherten der Delegation vom Niederrhein, sich für den notwendigen Infrastrukturausbau auf politischer Ebene stark zu machen. „Die logistischen Chancen, die sich uns bieten, können wir nur gemeinsam mit den Niederländern nutzen, indem wir mit einer Stimme sprechen“, erklärte IHK-Hauptgeschäftsführer Jürgen Steinmetz. „Die Ergebnisse des Rotterdam-Besuchs stimmen uns in dieser Hinsicht zuversichtlich.“

Quelle und Foto: IHK Mittlerer Niederrhein




Neue Terminals bei InlandLinks

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Die beiden Containerterminals der bayernhafen-Standorte Nürnberg, betrieben von der TriCon-Container Terminal Nürnberg GmbH, und Aschaffenburg, betrieben von der TCA Trimodales Container Terminal Aschaffenburg GmbH, sind an InlandLinks angeschlossen. ECT hat die Containerterminals TCT Venlo, DeCeTe Duisburg, TCT Belgium (Willebroek) und MCT Moerdijk bei InlandLinks angemeldet. Das Netzwerk umfasst nun 80 Terminals in den Niederlanden, Belgien, Deutschland, Frankreich, der Schweiz, Polen, Ungarn, Österreich und Italien.

Beide bayernhafen-Terminals sind trimodal, wobei der Schwerpunkt im Umschlag auf dem Schienengüterverkehr liegt. Im bayernhafen Aschaffenburg, in dem mehr als 70 Unternehmen ansässig sind, wurden 2014 insgesamt fast 19.000 TEU umgeschlagen. Zu diesem Wachstum um 150 % trug auch die Anfang 2014 in Betrieb genommene Binnenschifffahrtsverbindung über Mainz nach Rotterdam bei. Im Terminal bayernhafen Nürnberg haben rund 260 Unternehmen ihren Sitz. 2014 wurden im TriCon-Container Terminal Nürnberg rund 270.000 TEU auf die Schiene verladen. Zwischen Rotterdam und Nürnberg wurde im März 2012 eine Shuttleverbindung eingerichtet, deren Taktfrequenz vom Betreiber EGS/TX Logistik ständig erhöht wird.

Die bayernhafen Gruppe verfolgt eine effektive Strategie zur Förderung des Güterverkehrs über die Schiene und das Wasser. In diesem Rahmen hat sie in Zusammenarbeit mit dem Rotterdamer Hafenbetrieb die bayrolo-Studie durchgeführt. Ziel des grenzüberschreitenden Projekts ist es, den intermodalen Containerverkehr zwischen Bayern und dem Rotterdamer Hafen weiter zu verbessern.

Die vier Inlandterminals in Venlo, Duisburg, Willebroek und Moerdijk sind „Extended Gates“ der Deepsea-Terminals von ECT in Rotterdam und gehören zum umfangreichen synchromodalen Netz der ECT-Tochtergesellschaft European Gateway Services. Die Terminals sind mittels Bahn- bzw. Binnenschifffahrtsverbindungen mit hoher Fahrtenanzahl mit Deepsea-Terminals in Rotterdam und Antwerpen verbunden. European Gateway Services ist selbst als Operator Mitglied von InlandLinks.

Venlo und Duisburg sind trimodale Terminals; Moerdijk und Willebroek sind bimodal. Die Terminals verfügen über insgesamt 2 km Kailänge und 1.400 m Gleisstrecke. Die vier Terminals erstrecken sich auf eine Fläche von ca. 57 ha.

InlandLinks (www.inlandlinks.eu(link is external)) ist die Online-Plattform für Containerterminals im Hinterland mit intermodalem Dienstleistungsangebot (Schienengüterverkehr und/oder Binnenschifffahrt) von und nach Rotterdam. Die teilnehmenden Terminals werden auf der Basis objektivierter und vergleichbarer Kriterien vorgestellt, deren Korrektheit durch jährliche Überprüfungen gewährleistet wird. InlandLinks ermöglicht es den Teilnehmern, die allgemeinen Optionen und spezifischen Vorteile der Möglichkeiten zu identifizieren, die der Rotterdamer Hafen auf dem Gebiet des intermodalen Transports zu bieten hat. Darüber hinaus leistet die Plattform einen Beitrag zur Erhöhung des Anteils der Binnenschifffahrt und des Schienengüterverkehrs am intermodalen Containertransport, dessen Volumen sich in den kommenden 25 Jahren verdreifachen wird. InlandLinks, eine Initiative des Rotterdamer Hafenbetriebs, wurde vor zwei Jahren in Zusammenarbeit mit dem Verband der Inlandsterminalbetreiber (Vereniging van Inland Terminal Operators/VITO) gestartet.

Rotterdam erwartet für die kommenden 25 Jahre eine Verdreifachung des Containeraufkommens. Dies ist eine Folge des Wachstums des Welthandels, der günstigen geografischen Lage des Hafens und der Zunahme der Zahl sehr großer Containerschiffe mit Kapazitäten von rund 20.000 Einheiten je Schiff. Vom gesamten Umschlagvolumen – ca. 30 Millionen TEU im Jahr 2035 – werden voraussichtlich rund 12 Millionen TEU mit kleineren Schiffen von und zu anderen europäischen Häfen transportiert. Etwa 18 Millionen TEU werden per intermodalem Transport aus dem bzw. ins Hinterland befördert. Für diese Containerströme soll InlandLinks bessere und nachhaltigere Transportmöglichkeiten aufzeigen.

Quelle und Foto: Port of Rotterdam




Auf leistungsfähige Wege angewiesen

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Auf der Jahrestagung des Bundesverbandes Öffentlicher Binnenhäfen (BÖB) am 14. Oktober 2015 waren sich Rainer Schäfer, Präsident des BÖB (Foto) und Hans-Peter Hadorn, Präsident des Europäischen Verbandes der Binnenhäfen (EFIP) in Ihren Ausführungen einig: Für beide Nationen sind verlässliche Transportkorridore für den Ex- und Import von großer Bedeutung und stehen im Fokus der Anstrengungen beider Länder. Für die Handelsbeziehungen von Deutschland ist die Schweiz wichtiger als zum Beispiel Russland, Japan, Brasilien oder Indien. Der Abend fand mit Unterstützung des ShortSeaShipping Inland Waterway Promotions Centers (SPC) im Bundesverkehrsministerium in Berlin statt.

Auch Dorothee Bär, Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesverkehrsministerium, unterstützte die Bedeutung funktionierender Verkehrswege. In Ihrer Rede betonte sie: „Um die Klimaziele der Bundesregierung zu erreichen, wollen wir die Umweltfreundlichkeit des Güterverkehrs steigern. Dabei setzen wir auch auf die Binnenhäfen. Gerade mit dem Rhein als wichtigster Binnenwasserstraße Deutschlands sind viele Arbeitsplätze verbunden. Deshalb steigern wir die Investitionen in unsere Infrastruktur und kämpfen um bestmögliche Unterstützung der Logistikwirtschaft, gerade auch in Bezug auf den Erhalt der Förderung des Kombinierten Verkehrs.“

„Der Rhein, das Rheintal sind die gemeinsamen Lebensadern und eine gemeinsame Aufgabe!“, so Rainer Schäfer. Dort befindet sich das Herzstück der deutschen Industrie. Auch die schweizerische Wirtschaft ist auf leistungsfähige Transportwege angewiesen und setzt auf diesen Korridor.

Rainer Schäfer führte weiterhin aus: „Die Schweiz ist uns Deutschen um Einiges voraus. Während wir die Belastungen des Güterverkehrs für die Bevölkerung im Rheintal nur langsam bei der Verkehrsinfrastrukturentwicklung berücksichtigen, haben die Schweizer schon lenkend in die Transportwege eingegriffen.“ In Basel beginnen und enden viele Transportströme zu Wasser und auf der Schiene. Völlig zu Recht, werden in Basel die wesentlichen Umschlagpunkte etabliert und ausgebaut als Tor zur Schweiz und darüber hinaus. Hadorn plädiert „daher für eine leistungsfähige Bündelung der intermodalen Verkehrsströme im Raum Basel. Dafür soll das trimodale Terminal in Basel Nord die vorrangige Lösung sein.“

Aus Sicht des BÖB ist es heute schon absehbar, dass die im Schienenverkehr geplanten Kapazitätserweiterungen schnell durch die Güterverkehrsentwicklung aufgefressen werden. Gerade die regelmäßigen Containertransporte bis in die Schweiz auf dem Rhein sollten weiterentwickelt werden, um Mehrmengen aufzunehmen und weitere Verlagerungspotentiale zu erreichen. Gleichzeitig ist ein steigender Bedarf an unbegleiteten Trailerverkehren erkennbar. Hierzu sind auch neue Konzepte wie etwa Trailerports gefragt. Knut Sander, Präsident des SPC, fügte hinzu: „Wir brauchen trimodale Terminals am Rhein. Das SPC begleitet erfolgreich Verlagerungsprojekte auf Schiff und Schiene und schafft Wahrnehmung für diese Verkehrsträger.“

Wir brauchen Lösungen für die Problemlagen rund um das Rheintal und sollten den TEN-T Korridor entlang des Rheins weiter mit Leben füllen. Jens Hohls, BÖB-Präsidiumsmitglied ergänzte diese These: „Das Verlagerungsziel sollte auch zukünftig der Maßstab für das praktische Handeln sein.“

Quelle: BÖB, Foto: berlin-event-foto




Antwerpen steuert auf Rekordjahr zu

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Der Hafen Antwerpen hat in den ersten neun Monaten des Jahres 156.515.552 Tonnen Ladung umgeschlagen, das sind 5,5 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Aufgrund des stetigen Zuwachses bei Frachtcontainern (plus 8,0 Prozent in TEU / plus 5,4 Prozent in Tonnen) und bei Flüssiggütern (plus 7,9 Prozent) erwartet Antwerpen für das Gesamtjahr 2015 ein Umschlagvolumen von über 200 Millionen Tonnen. 

In den ersten neun Monaten stieg das Containervolumen um 8,0 Prozent an und erreichte somit 7.265.577 TEU. Gemessen in Tonnage wurde mit 85.478.483 Tonnen ein Plus von 5,4 Prozent erzielt. Der Hafen Antwerpen gewinnt damit in allen Fahrtgebieten Marktanteile. Selbst im Asienverkehr konnte der Hafen in den ersten neun Monaten einen Zuwachs von 6,2 Prozent erzielen, was angesichts der sinkenden Volumina im Handel von und nach Fernost umso bemerkenswerter ist.

Der RoRo-Umschlag erhöhte sich um 2,5 Prozent auf 3.436.315 Tonnen, obwohl die Anzahl der umgeschlagenen Fahrzeuge mit 825.312 um 9,7 Prozent niedriger als im Vorjahreszeitraum war. An konventionellem Breakbulk wurden in den ersten neun Monaten mit 7.301.018 Tonnen 1,8 Prozent weniger umgeschlagen. Dabei war das Umschlagvolumen bei Eisen und Stahl mit 4.983.794 Tonnen um 2,4 Prozent höher als im Vorjahr. Der Rückgang im Breakbulksegment ist auf die zunehmende Containerisierung im Fruchttransport zurückzuführen.

Mit einem Plus von 23,7 Prozent auf 10.669.511 Tonnen erzielten die Chemikalien in den ersten drei Quartalen das stärkste Wachstum. Das Umschlagvolumen an Flüssigmassengütern stieg in den letzten neun Monaten um 7,9 Prozent auf 49.791.570 Tonnen. Der Umschlag von Ölderivaten zeigte mit einem Anstieg um 4,6 Prozent auf 35.346.491 Tonnen ebenfalls eine gute Entwicklung.

Seit Jahresbeginn stieg das Ladungsvolumen von Schüttgut um 2,4 Prozent auf 10.481.166 Tonnen. Sand und Kies erzielten mit einem Zuwachs von 27,1 Prozent (1.265.949 Tonnen) ein gutes Ergebnis, während der Umschlag von Kohle nach einem schwachen zweiten Quartal wieder an Boden gewinnen konnte (plus 12,8 Prozent auf 1.326.702 Tonnen).

Insgesamt 10.786 Seeschiffe legten in den ersten neun Monaten 2015 im Hafen Antwerpen an. Das sind 2,5 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Die Brutto-Tonnage stieg um 7,7 Prozent auf 271.015.177 Bruttotonnen.

Quelle und Foto: Port of Antwerp




DIALOG.Schiene.Südwestfalen

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Um die vielfältigen Chancen und Herausforderungen, die ein wachsendes Güterverkehrsaufkommen für den Transport auf der Schiene bedeuten, ging es auf der Gemeinschaftsveranstaltung „DIALOG.Schiene.Südwestfalen“. Die Veranstalter KSW Kreisbahn Siegen-Wittgenstein GmbH, Hafen Hamburg Marketing e.V., DB Schenker Rail Deutschland AG, BVL Bundesvereinigung Logistik e.V. und die IHK Siegen sorgten mit diesem spannenden Thema für eine sehr rege Teilnahme.

Rund 200 Besucher folgten der Einladung in das Tagungs- und Kongresszentrum Siegerlandhalle in Siegen. Gastgeber und Vertreter aus Wirtschaft, Institutionen und Verbände sprachen sich in ihren Beiträgen und der anschließenden Diskussionsrunde für eine bessere Eisenbahnanbindung der Region Südwestfalen aus. Die im nächsten Frühjahr bevorstehende Eröffnung des neuen Terminals für den Kombinierten Verkehr (KV) in Kreuztal wurde von den Referenten und Zuhörern als ein sehr positives Signal für eine bessere Verkehrsanbindung der Region im Güterverkehr begrüßt.

Aus Hamburger Hafensicht wird mit der Inbetriebnahme des neuen Containerterminals in Kreuztal die Anbindung der Region Südwestfalen enorm verbessert. Die in Südwestfalen stark vertretene Montanindustrie erhält mit dem neuen KV-Terminal Kreuztal bessere Verlademöglichkeiten. Mit einem jährlichen Verkehrsaufkommen von rund 500.000 TEU (20-Fuß-Standardcontainer) ist Nordrhein-Westfalen die zweitwichtigste Region im Container-Hinterlandverkehr des Hamburger Hafens. Verlader und Speditionen aus Nordrhein-Westfalen nutzen das dichte Netz an weltweiten Liniendiensten via Hamburg für die globale Verteilung von Im- und Exportwaren, darunter überwiegend Handelswaren und Kaufhausgüter, Metalle und Metallerzeugnisse, Maschinen und Ausrüstung, Fahrzeuge sowie Nahrungs- und Genussmittel.

Die Gemeinschaftsveranstaltung DIALOG.Schiene.Südwestfalen brachte auch zahlreiche Unternehmensvertreter in die Siegerlandhalle, die sich neben der laufenden Neuausrichtung des DB-Einzelwagenproduktionssystems für intermodale Transportlösungen interessierten, die für Verlader ohne eigenen Gleisanschluss im Zusammenhang mit dem neuen KV-Terminal Kreuztal ganz neue Möglichkeiten bei der Organisation ihrer Transportketten in Richtung Seehafen Hamburg oder andere Ziele bieten. Angebote und neue Wege zur Mengenverlagerung von der Straße auf die Schiene waren Hauptthemen der Veranstaltung.

In seinem Grußwort erläuterte Andreas Müller, Landrat des Kreises Siegen-Wittgenstein, dass auch im digitalen Zeitalter für den Transport von Gütern eine leistungsfähige Verkehrsinfrastruktur erforderlich sei. „Südwestfalen ist in NRW die Industrieregion Nr. 1 und verlässliche Routen für den Transport aller Güter sind für diese exportorientierte Wirtschaftsregion von zentraler verkehrs- und industriepolitischer Bedeutung“, sagte Müller. „Mit dem Neubau des KV-Terminals in Kreuztal investieren wir 8 Millionen Euro in eine Anlage mit zwei Umschlaggleisen, einem Abstellgleis und eine 370 Meter lange Lärmschutzwand. Damit können dann erstmals auch die Unternehmen im Drei-Länder-Eck von Nordrhein-Westfalen, Hessen und Rheinland-Pfalz die Schiene nutzen, die über keinen eigenen Gleisanschluss verfügen. Neue Verlademöglichkeiten erhalten dann Konsumgüterhersteller, wie zum Beispiel die Brauerei Krombacher, oder Hersteller industrieller Halb- und Fertigerzeugnisse, wie beispielsweise Automobilzulieferer. Diesen Unternehmen steht mit dem Container-Terminal Südwestfalen direkt vor der Haustür eine leistungsfähige Umschlaganlage für Container, Wechselbrücken und Sattelauflieger im Kombinierten Verkehr Straße-Schiene zur Verfügung, die eine Kapazität von rund 45.000 Container pro Jahr bietet“, erläuterte Müller.

Auch die Referenten Dr. Rajmund Gatzka, Ministerium für Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung und Verkehr des Landes NRW, Michael Pirschel, Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation der Freien und Hansestadt Hamburg und Wolfgang Bohrer, DB Netz AG, gaben einen umfassenden Überblick zu den anstehenden Herausforderungen und den Potenzialen für den Ausbau des Schienengüterverkehrs in der Region Südwestfalen.

Diese und weitere Herausforderungen im Seehafenhinterlandverkehr mit der Region Südwestfalen wurden in der von Melanie Graf, character PR, moderierten Podiumsdiskussion diskutiert. Mit dabei waren Günter Miksch, Regionalvertrieb Deutschland der DB Schenker Rail AG, Michael Kröhl, Vorsitzender des IHK-Arbeitskreises „Verkehrswirtschaft“ der IHK Siegen, Christian Betchen, Leiter Güterverkehr der KSW Kreisbahn Siegen-Wittgenstein GmbH, Ingo Egloff, Vorstand Hafen Hamburg Marketing e.V. und Dr. Christian Grotemeier, Leiter Inhalte, Wissen, Forschung der Bundesvereinigung Logistik e.V.

„Mit dem Bau des neuen KV-Terminals in Kreuztal erhält Südwestfalen eine optimale Anbindung an Deutschlands größten Universalhafen. Güter im Export und Import gelangen über Kreuztal schnell und umweltfreundlich auf der Schiene nach Hamburg und von dort in die Region Südwestfalen“, erklärte Egloff. „Rund 79 Prozent der Containertransporte zwischen Hamburg und Nordrhein-Westfalen werden zurzeit per Lkw abgewickelt, etwa 19 Prozent entfallen auf die Bahn. Mit Inbetriebnahme des neuen KV-Terminals in Kreuztal wollen wir auch den Bahnanteil am Modal Split ausbauen. Wir würden uns wünschen, auch im Hinterlandverkehr mit Nordrhein-Westfalen eine ähnlich hohe Quote wie mit Bayern zu erreichen, wo heute schon mehr als 70 Prozent der Seehafentransporte auf der Schiene laufen“, sagte Michael Pirschel, Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation der Freien und Hansestadt Hamburg.

Zusätzliche Transportmengen auf der Schiene wünscht sich auch DB Schenker Rail, deren Schwerpunkte laut Günter Miksch, Leiter Regionalvertrieb bei DB Schenker Rail, in Südwestfalen der Maschinenbau und die Automobilindustrie sind, mit z.T. entsprechend hohen und speziellen Anforderungen an Transportstrukturen. „Für die mehr als 50 Unternehmen mit Gleisanschlüssen in Südwestfalen bieten wir bereits heute im klassischen Wagenladungsverkehr Lösungen für die Bereiche Ganzzug, Einzelwagen und Wagengruppen an. Für Unternehmen ohne direkte Schienenanbindung können wir zudem attraktive multimodale oder kombinierte Transportkonzepte anbieten, wozu uns u.a. Railports in Hagen, Koblenz oder Korbach sowie KV-Terminals in Dortmund, Wuppertal, Unna, oder  Köln zur Verfügung stehen. Demnächst erweitert Kreuztal dieses Portfolio“, sagte Günter Miksch.

Der Leiter Güterverkehr der KSW Kreisbahn Siegen-Wittgenstein, Christian Betchen, sieht in der Region Südwestfalen Potenziale für mehr Schienengüterverkehr, wenn im direkten Wettbewerb zum Straßengüterverkehr bei Flexibilität, Termintreue und Frachtkosten den Verladern attraktive Angebote gemacht werden. “Im Kombinierten Ladungsverkehr muss die KSW durch ganzheitliche Logistikkonzepte, die zum Beispiel sowohl den Abgangs- als auch den Empfangsbahnhof einbeziehen, den neuen KV-Terminal Kreuztal zu einem wichtigen Faktor der regionalen Verkehrsinfrastruktur entwickeln. Die Wirtschaftsunternehmen der Region sollten die Angebote der KSW unter ökonomischen und ökologischen Gesichtspunkten bewerten und nach Möglichkeit immer den Schienengüterverkehr mit den neuen Verlademöglichkeiten im Kombinierten Verkehr einbeziehen“, sagte Christian Betchen.

Gäste und Referenten der Veranstaltung waren sich zum Schluss darin einig, dass die Verlagerung von Transporten von der Straße auf die Schiene machbar sei, wenn Seehäfen, Inlandterminals sowie Verlader und Transportunternehmen zielgerichtet zusammenarbeiten.

Quelle und Foto: HHM




Offshore & Heavy Lift Center in Rotterdam

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Wieder ganz offiziell in Betrieb ist im Hafen Rotterdam das komplett erneuerte Offshore & Heavy Lift Center am Broekman Breakbulk Terminal im Waalhaven. Zusätzlich zu der umfangreichen Renovierung wurde das Center, das sich auf dem ehemaligen RDM-Gelände befindet, auf eine Bodenfläche von 16.000 Quadratmetern ausgeweitet. Damit verfügt Broekman jetzt über vier modernisierte hohe Hallen, die mit Laufkränen ausgestattet sind. Diese Kräne haben eine Traglast von 75 bis 700 Tonnen. Die Renovierung des Centers wurde aufgrund der Zusammenarbeit mit dem Hafenbetrieb Rotterdam ermöglicht.

Neben der Lagerung können die vier Hallen auch für die Montage, Anpassung und Verpackung jeglicher Art von schwerer und komplexer Ladung verwendet werden. „Die Energie- und Offshore-Industrie fragt immer häufiger nach Montagehallen direkt am Wasser“, erklärt Raymond Riemen, CEO von Broekman Logistics. „Dies hat den Vorteil, dass die Ladung für den Transport zu einer Fabrik nicht noch einmal verschifft werden muss, was wiederum Kostenersparnisse mit sich bringt.“

Die Renovierung des Centers wurde aufgrund der Zusammenarbeit mit dem Hafenbetrieb Rotterdam ermöglicht. „Innerhalb des Stückgutsektors liegt unser Fokus auf Heavy Lift und Projektfracht. Mit dem Center von Broekman werden hierfür neue Möglichkeiten im Rotterdamer Hafen geschaffen“, berichtet Emile Hoogsteden, Director Containers, Breakbulk and Logistics beim Hafenbetrieb Rotterdam. „Insbesondere im Offshore-Segment sehen wir in diesen Bereichen gute Chancen für die Zukunft.“ Der Hafenbetrieb Rotterdam hat rund 15 Millionen Euro in dieses Projekt investiert.

In der Nähe des Offshore & Heavy Lift Centers verfügt Broekman auch über einen modernen Tiefseekai. Dieser Kai wurde speziell für alle Arten von schwerer und komplexer Ladung gebaut. Mit einer Länge von 300 Metern und einem Tiefgang von 10,5 Metern können an diesem Kai Ladungsteile mit einem Gewicht von bis zu 1.800 Tonnen abgefertigt werden. Der Kai verfügt über ein Außenlager von 10.000 Quadratmetern und über eine Halle mit einer Lagerfläche von 4.000 Quadratmetern.

Quelle und Foto: Port of Rotterdam




Bündnis in Brunsbüttel

BIGklein 2015

Unternehmen und Gewerkschaften haben im Rahmen des 26. Brunsbütteler Industriegespräches ein Bündnis zur Stärkung des Standortes geschlossen. Uwe Beckmeyer, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Wirtschaft und Energie, und Dr. Frank Nägele, Staatssekretär im Schleswig-Holsteinischen Wirtschaftsministerium, waren dieses Mal zu Gast beim Brunsbütteler Industriegespräch. Dabei standen Ausbau und Erhalt der Infrastruktur und Pläne zur nachhaltigen Energieversorgung im Fokus der Diskussion sowie das Industriepolitische Bündnis Brunsbüttel zwischen der Werkleiterrunde des ChemCoast Park Brunsbüttel und dem DGB Bezirk Nord zur Stärkung des Standortes.

Rund 130 Gäste aus Politik, Verwaltung und Wirtschaft folgten der Einladung der Unternehmen des ChemCoast Park Brunsbüttel zum Brunsbütteler Industriegespräch (BIG) auf der „MS Freya“ auf dem Nord-Ostsee-Kanal. Im Mittelpunkt der Veranstaltung standen die Themen Infrastruktur und bedarfsgerechte Energieversorgung, denn beides sind wichtige Faktoren für den Erfolg und die Effizienz von Industrie- und Hafenwirtschaft. Hierzu stellten sich Uwe Beckmeyer, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Wirtschaft und Energie, und Dr. Frank Nägele, Staatssekretär im Schleswig-Holsteinischen Wirtschaftsministerium, gemeinsam mit Frank Schnabel, Sprecher der Werkleiterrunde des ChemCoast Parks, den Fragen in einer gemeinsamen Podiumsdiskussion.

Als größtes zusammenhängendes Industriegebiet in Schleswig-Holstein, beeinflusst der ChemCoast Park Brunsbüttel mit 4.000 direkten und ca. 12.500 indirekten Arbeitsplätzen maßgeblich die Wertschöpfung des Landes. Sowohl Großkonzerne als auch mittelständische Unternehmen aus der Chemie-, Energie und Logistikbranche prägen den Standort. Viele der Unternehmen investieren derzeit und sichern somit die Arbeitsplätze vor Ort. Zudem werden über die Hafengruppe Brunsbüttel jährlich rund 12 Millionen Tonnen Güter umgeschlagen, womit Brunsbüttel der sechstgrößte Seehafenstandort Deutschlands ist.

Zahlen, Daten und Fakten, welche die große Bedeutung des Standortes für Norddeutschland widerspiegeln. Frank Schnabel, Sprecher der Werkleiterrunde des ChemCoast Park Brunsbüttel und Geschäftsführer der SCHAMM group, sieht viele positive Entwicklungen am Standort: „Brunsbüttel wird häufig als industrielle Perle bezeichnet und es stimmt! Der Standort bietet für Industrieunternehmen und Logistik affine Unternahmen ideale Bedingungen. Dennoch steht der Standort im internationalen Wettbewerb und es müssen vorausschauend Entscheidungen getroffen werden.“

Schnabel verweist hierbei insbesondere auf die Verbesserung der infrastrukturellen Anbindung des ChemCoast Parks und weist auf den notwendigen zweigleisigen Ausbauinklusive Elektrifizierung der Bahnstrecke vom Industriegebiet Brunsbüttel bis Wilster/Itzehoe. Auch der Güterbahnhof im ChemCoast Park bedarf einer Sanierung, er ist seit Jahren abgängig. Straßenseitig gilt das Hauptaugenmerk der Weiterführung der A20 inklusive westlicher Elbquerung bei Glückstadt sowie insbesondere dem dreispurigen Ausbau der B5 zwischen Itzehoe und Brunsbüttel. Die A20 ist für Schleswig-Holstein und insbesondere für die Westküste eines der herausragenden Infrastrukturprojekte und muss ohne weitere Verzögerungen weiter geplant und umgesetzt werden. Die B5, die einzige Anbindung Brunsbüttels an die Autobahn, ist hinsichtlich der weiter steigenden Gütermengen dringend dreispurig auszubauen. Für den Nord-Ostsee-Kanal hat neben dem Neubau der 5. Schleusenkammer und der Sanierung der bestehenden Schleusenkammern in Brunsbüttel und Kiel, die Ostbegradigung und die Vertiefung des Kanals auf gesamter Länge höchste Priorität.

Wirtschafts- und Verkehrs-Staatssekretär Nägele machte deutlich, dass der Landesregierung die hohe Bedeutung Brunsbüttels und der Verkehrsanbindung der gesamten Westküste bewusst sei. „Wir unterstützen die Unternehmen und die Stadt Brunsbüttel in ihren Bestrebungen den Industriestandort weiter auszubauen“, sagte er. Zugleich kündigte er ein Eckpunktepapier für eine moderne Industriepolitik in Schleswig-Holstein an. Das Papier, das im Schulterschluss mit Unternehmen, Verbänden und Gewerkschaften im neuen Industriereferat des Wirtschaftsministeriums entstehe, werde im November auf einem landesweiten industriepolitischen Kongress diskutiert. Nägele: „Als Ergebnis wünsche ich mir ein starkes Bündnis für Industrie.SH‘, unter dessen Dach dann konkrete Handlungsansätze weiterentwickelt und umgesetzt werden.“

Die Industrieunternehmen beschäftigt zudem nachhaltig die Frage nach einer dauerhaft gesicherten Energieversorgung, bei der Alternativen, wie z.B. LNG, zum regulären Pipelinegas in Betracht gezogen werden müssen. Frank Schnabel erläutert: „Der Gasbedarf der Brunsbütteler Industrie wird in den nächsten Jahren signifikant steigen. Die Sicherstellung der Gasversorgung ist aus Sicht der Unternehmen des ChemCoast Park Brunsbüttel auch eine Aufgabe des Bundes.“ Der Standort Brunsbüttel ist nach Schnabels Aussage für drei Bereiche attraktiv für LNG: Die Bebunkerung von Schiffen, die Belieferung der regionalen aber auch überregionalen Industrie sowie die Möglichkeit, die Gasbezugsquellen der Bundesrepublik weiter zu diversifizieren. Brunsbüttel bietet sich vor diesem Hintergrund für die Errichtung eines LNG-Importterminals mit bundesweiter Bedeutung an.

Der Parlamentarische Staatssekretär Uwe Beckmeyer steht einem möglichen LNG-Terminal positiv gegenüber: „Der umweltfreundliche Energieträger LNG kann eine wichtige Rolle in Deutschland spielen, daher begrüßen wir die Planungen für ein LNG-Terminal in Brunsbüttel. Die Voraussetzungen des Standortes sind gut, diese gilt es nun zu nutzen.“

Die Entwicklung des Standortes liegt sowohl den Arbeitgebern als auch den Arbeitnehmern gleichermaßen am Herzen. Die langfristige Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen bedeutet gleichzeitig auch die langfristige Sicherung guter Arbeitsplätze. Aus diesem Grund haben die Werkleiterrunde des ChemCoast Park Brunsbüttel und der DGB Bezirk Nord heute das „Industriepolitische Bündnis Brunsbüttel“ geschlossen.

„Gemeinsam wollen wir für die Belange des Standortes einstehen und haben uns insbesondere die Themen Infrastruktur und Energie auf die Fahnen geschrieben“, so Schnabel und ergänzt zu den Hintergründen: „Bereits im Juni haben wir gemeinsam das Industriepolitische Forum organisiert. Das war ein großer Erfolg, so dass die Schließung des Bündnisses ein logischer Schritt ist“.

Uwe Polkaehn, Vorsitzender des DGB Bezirk Nord erklärt: „Die Industrie in Brunsbüttel bietet den Menschen in der Region gute Arbeitsplätze. Das Bündnis zeigt, dass Arbeitgeber und Arbeitnehmer hervorragend miteinander für die gleiche Sache einstehen können. Denn wir haben das gleiche Ziel: Den Industriestandort Brunsbüttel langfristig zu stärken und wettbewerbsfähig zu gestalten.“

Quelle und Foto: Brunsbüttel Ports GmbH