Gutachten zum Schifffahrtsstandort

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Die Seeschifffahrt hat international und für den Wirtschaftsstandort Deutschland eine hohe Bedeutung.  Hamburg zählt zu den weltweit führenden Schifffahrtsstandorten und kann diese Position behaupten, so das Ergebnis des Gutachtens „Schifffahrtsstandort Hamburg – Stärken, Herausforderungen und Zukunftspotentiale“, das Senator Frank Horch mit den Gutachtern von Ernst & Young und dem Fraunhofer CML vorstellte.

Basis dieser Einschätzung ist eine detaillierte Analyse der Schifffahrt in Hamburg. Betrachtet wurden dabei Reedereien, Schiffsmakler- und -agenten, Schiffsfinanzierer sowie schifffahrtsbezogene Dienstleister und Institutionen. Auswirkungen der anhaltenden Schifffahrtskrise zeigen sich auch am Standort Hamburg. Gleichwohl erwirtschaften mehr als 23.550 Beschäftigte in 460 Unternehmen geschätzte 4,1 Mrd. Euro Wertschöpfung. Vor allem die große Vielfalt und Dichte an Unternehmen und Institutionen in allen Teilbereichen der Seeschifffahrt kennzeichnen den Standort. National ist Hamburg klar der stärkste Standort. Im internationalen Ranking steht Hamburg hinter Singapur auf Rang 2 vor Rotterdam und Oslo.

Die Gutachter gehen davon aus, dass Hamburg seine Position als qualitativ hochwertiger Schifffahrtsstandort behaupten kann und identifizieren hierfür zentrale Herausforderungen und Handlungsoptionen. Dazu zählen insbesondere Kapitalaufbringungsstrukturen von Reedereien. Ein aktives Angehen und Umsetzen dieser Herausforderungen ist bereits in verschiedenen Bereichen gelungen. Gleichzeitig sehen die Gutachter nach dem Wegfall des KG-Modells weiteren Handlungsbedarf für neue Wege zur Einwerbung von Eigenkapital und fordern hierzu zwingend privatwirtschaftliches Engagement.

Auch bei Forschung und Entwicklung, Personal, regionalen Rahmenbedingungen und Standortmarketing sehen die Gutachter Ansatzpunkte, um Impulse zur Stärkung des Standorts zu geben. Insgesamt schlagen die Gutachter als Konsequenz ihrer Analysen 17 Maßnahmen vor, die geeignet sind, Beiträge zur Sicherung der Zukunftsfähigkeit des Schifffahrtsstandortes Hamburg zu leisten.

Senator Frank Horch: „Das Gutachten zeigt eindrucksvoll, wie stark und bedeutend die Schifffahrt in Hamburg ist. In die Erstellung des Gutachtens sind zentrale Akteure der Hamburger Schifffahrtsbranche einbezogen worden. Dieser fortlaufende Dialog ist uns wichtig. Zur Sicherung der Zukunftsfähigkeit des Schifffahrtsstandortes Hamburg appelliere ich an alle Akteure, ihre vielfältigen Anstrengungen fortzuführen und sich intensiv für eine positive Entwicklung einzusetzen.“

Das Gutachten „Schifffahrtsstandort Hamburg – Stärken, Herausforderungen und Zukunftspotentiale“ ist im Internet  hier verfügbar.

Quelle und Foto: Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation




Neuer Geschäftsführer Dortmunder Eisenbahn

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Dr. Roland Kitschler ist ab dem 1. März neuer Geschäftsführer der Dortmunder Eisenbahn GmbH (DE) und DE Infrastruktur GmbH (DI) in Dortmund.

Er löst Wolfgang Franz ab, der nach fast acht Jahren als Geschäftsführer in die passive Phase seiner Altersteilzeit gegangen ist. Dr. Roland Kitschler wird gemeinsam mit Götz Jesberg, bereits seit 2012 als Geschäftsführer in den Unternehmen, die Geschäfte der DE und DI führen.

„Mit Dr. Roland Kitschler haben wir als Dortmund Hafen Gruppe einen neuen und ausgezeichneten Verantwortlichen für den Eisenbahnbereich, der einen großen Erfahrungsschatz mitbringt und das nötige Know-how. Mit seinem Expertenwissen wird er für DE und DI neue Impulse setzen können und sie weiter voranbringen. Herrn Franz möchte ich für seine Arbeit in den letzten Jahren herzlich danken“, sagt Uwe Büscher, Vorstand der Dortmunder Hafen AG, Gesellschafter von DE und DI.

Zuletzt war Dr. Roland Kitschler bei der DB Fernverkehr AG als Leiter Controlling Fahrzeugmanagement und als Geschäftsführer der DB European Railservice GmbH tätig. „Ich freue mich auf die spannende Aufgabe und darauf, die wirtschaftliche Entwicklung der Region aktiv mitzugestalten. Dabei will ich meine Fähigkeiten bestmöglich in die DE und die DI einbringen“, sagt der promovierte Wirtschaftswissenschaftler.

Zur Dortmund Hafen – Gruppe gehören die Dortmunder Hafen AG und ihre Beteiligungsgesellschaften DE, DI und die Container Terminal GmbH. Mit ihren rund 300 Mitarbeitern schafft die Dortmund Hafen Gruppe die infrastrukturellen Voraussetzungen für die im Hafen ansässigen Unternehmen. Der Dortmunder Hafen ist die Warendrehscheibe für das gesamte Ruhrgebiet, die angrenzenden Regionen sowie die Seehäfen Zeebrugge, Antwerpen, Rotterdam und Amsterdam sowie die deutschen Seehäfen.

Quelle und Foto: Dortmunder Hafen AG, Foto: v.l.: Rainer Pubanz, Prokurist Dortmunder Hafen AG, und Uwe Büscher mit Dr. Roland Kitschler 

 




Gesunde Gewinnentwicklung

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Beim Umsatz des Hafenbetriebs Rotterdam war im vergangenen Jahr ein Anstieg von 2,6 % auf € 676,9 Mio. zu verzeichnen. Als Hauptursache ist die Zunahme des Umschlags um 4,9 % anzuführen, durch die der Hafenbetrieb mehr Hafengebühren einnahm.

Da die Kosten unter Kontrolle sind, so der Hafen, liegt eine gesunde Gewinnentwicklung vor. Dennoch ging der Gewinn um 1,7 % auf € 211,6 Mio. zurück, und zwar aufgrund der Ablösung eines langfristigen Darlehens. Die durch die Anlegung der 2. Maasvlakte aufgebauten Verbindlichkeiten haben sich dadurch verringert.

Finanzieller Direktor Paul Smits: „Unsere Finanzlage entwickelt sich positiv. Der Cashflow ist nach der Anlegung der 2. Maasvlakte im zweiten Jahr in Folge positiv, sodass wir weiterhin in den Hafen investieren können und zugleich unsere Verbindlichkeitssituation erleichtern können. Dass unsere Einnahmen in geringerem Maße steigen als der Umschlag, zeigt, dass wir uns dafür einsetzen, Rotterdam für die Wirtschaft attraktiv zu halten.”

Die beiden wichtigsten Einkommensquellen des Hafenbetriebs sind die Vermietung von Grundstücken und die Seehafengebühren, die für Schiffe beim Besuch des Hafens anfallen. Die Einnahmen aus der Vermietung von Grundstücken erhöhten sich um € 3,3 Mio. (+1,0 %) auf € 340,8 Mio. Dies ist einerseits das Ergebnis der Vergabe eines Grundstücks auf der 2. Maasvlakte an Sif – Verbrugge, der Indexierung von Verträgen und der Verlängerung von Verträgen zu revidierten Preisen sowie anderseits der Beendigung des Vertrags mit Shtandart, wodurch der Hafenbetrieb ein Gelände zurückerhielt. Die Einnahmen aus den Hafengebühren stiegen in geringerem Maße als der Umschlag (+4,9 %) und erhöhten sich um € 10,3 Mio. (+3,4 %) auf € 316,5 Mio. Der Hafenbetrieb gewährte Ermäßigungen im Umfang von € 10,5 Mio. zur Förderung des Umschlags von Containern, und zwar in Form niedrigerer Hafengebühren für Containerschiffe, die Rotterdam zweimal in ihren Fahrplan aufnehmen, wenn sie Europa anlaufen (sog. Second Calls) sowie für Transshipment-Ladung, also zur Umladung bestimmte Ladung. Für umweltfreundliche Schiffe wurden Nachlässe auf die Hafengebühren im Umfang von € 3,8 Mio. gewährt. Insgesamt erhöhten sich die Unternehmenserträge um € 17,1 Mio. (+2,6 %) auf € 676,9 Mio.

Die Betriebskosten stiegen um 3,3 % auf € 133,6 Mio., vor allem durch erhöhte Kosten für die Verwaltung und Instandhaltung der Hafeninfrastruktur und durch Investitionen in Innovationen wie PortXL und SmartPort. Die Kosten für die interne Betriebsführung blieben stabil. Die Personalausgaben erhöhten sich um 1,4 % auf € 104,9 Mio. Das Ergebnis aus Beteiligungen belief sich auf € 8,9 Mio. und lag damit über 50 % höher als im Vorjahr. Der Umfang dieses Postens wird vor allem durch die erfolgreiche Beteiligung am Hafen von Sohar (Oman) bestimmt. Für die Ablösung eines Darlehens zahlte der Hafenbetrieb einmalig € 19,2 Mio. Darin liegt der Hauptgrund für den Gewinnrückgang 2015 um 1,7 % auf € 211, 6 Mio.

Gemäß den vorhandenen langfristigen Vereinbarungen schlägt der Hafenbetrieb den Aktionären, also der Gemeinde Rotterdam (70,83 %) und dem Staat (29,17 %), vor, für 2015 € 91,0 Mio. (+2,0 %) als Dividende auszuzahlen: € 64,5 Mio. an die Gemeinde und € 26,5 Mio. an den Staat.

Der Hafenbetrieb zielt darauf ab, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Wert zu generieren, indem er zusammen mit Kunden und Stakeholdern (Interessengruppen) ein nachhaltiges Wachstum realisiert. Der Hafenbetrieb verwendet den erzielten Gewinn daher, abgesehen von der Tilgung von Verbindlichkeiten und der Auszahlung von Dividende, für Investitionen in die Entwicklung des Hafens. 2015 erstreckten sich die Investitionen u. a. auf neue Bojen und Dalben im Caland- und Hartelkanaal sowie auf die Anlegung des LNG Breakbulk Terminals, auf Kaimauern für UWT und Sif – Verbrugge, eine Landungsbrücke für LBC und die Neuentwicklung von RDM Rotterdam. Insgesamt investierte der Hafenbetrieb im vergangenen Jahr € 151,1 Mio. gegenüber € 189,4 Mio. im Vorjahr.

In den nächsten Jahren ist das Investitionsportfolio gut mit Projekten gefüllt; dazu gehört die Verlagerung eines ca. 4 km langen Streckenabschnitts der Hafenbahnlinie (Havenspoorlijn) über den Theemsweg. Dabei handelt es sich um öffentliche Infrastruktur, zu der der Hafenbetrieb knapp € 100 Mio. beitragen wird. In den Konkurrenzhäfen in den Nachbarländern übernimmt der Staat die Kosten für die öffentliche Infrastruktur dieser Art. Daher ist es besonders bedauerlich, dass die Europäische Kommission beschlossen hat, dass der Hafenbetrieb ab dem 1. Januar 2017 Körperschaftssteuern entrichten soll. Beim Hafenbetrieb erwägt man, gegen diesen Beschluss Widerspruch einzulegen, da er gegen den Grundsatz verstößt, dass in Europa gleiche Bedingungen herrschen sollten.

Seit 2009 kombiniert der Hafenbetrieb seinen finanziellen Geschäftsbericht mit dem CSR-Bericht, da die Thematik der Corporate Social Responsibility, also der unternehmerischen Gesellschaftsverantwortung, in das Unternehmen eingebettet ist. Für das 6. Jahr in Folge hat Ernst & Young Accountants LLP eine kombinierte Prüfungserklärung für den Geschäftsbericht abgegeben. Der Bericht entspricht den neuen G4-Richtlinien für die Nachhaltigkeitsberichterstattung der Global Reporting Initiative. Seit 2009 wird der Geschäftsbericht nicht mehr gedruckt, sondern erscheint nur noch auf der Websitewww.portofrotterdam.com.

Quelle und Foto: Port of Rotterdam




Zunahme der Schiffe in Rotterdam

Nederland, Zuid-Holland, Rotterdam, 18-02-2015; Maeslantkering in de Nieuwe Waterweg, gezien naar de Noordzee en Tweede Maasvlakte (MV2). Links het Calandkanaal en de Maasvlakte, rechts aan de horizon Hoek van Holland. De stormvloedkering bestaat uit twee deuren die klaar liggen in een dok en welke sluiten bij een waterstand van 3 meter of meer boven NAP. De kering, laatst voltooide onderdeel van Deltawerken, beschermt Rotterdam en achterland bij extreme waterstanden. The new storm surge barrier (Maeslantkering) in the Nieuwe Waterweg (New Waterway, the entrance to the port of Rotterdam), North Sea at the horizon. In case of storm floods, the two enormous doors will close of the waterway protecting Rotterdam and its hinterland luchtfoto (toeslag op standard tarieven); aerial photo (additional fee required); copyright foto/photo Siebe Swart

Erstmals seit 2007 war bei der Anzahl der Schiffe im Rotterdamer Hafen eine Zunahme zu verzeichnen. 2015 kamen 29.122 Seeschiffe an, gegenüber 29.014 im Jahr 2014. 2007 liefen noch 37.097 Seeschiffe in den Hafen ein.

Die Anzahl signifikanter Unfälle ging im vergangenen Jahr von zwölf auf sieben zurück. Davon waren an drei Unfällen Freizeitwasserfahrzeuge beteiligt.

Die Zahlengab der (staatliche) Hafenmeister René de Vries im Rahmen der Präsentation der nautischen Jahresabschlusszahlen im World Port Center, der Zentrale des Hafenbetriebs Rotterdam, bekannt. Des Weiteren wurde dort auf Themen wie Wasserverunreinigungen, Hafensicherheit, Sicherheit der Terminals, die Flüchtlingsproblematik und die Fahrgeschwindigkeit eingegangen. René de Vries erläuterte insbesondere die Vor- und Nachteile der verbesserten nautischen Informationsversorgung: „Der zunehmend einfachere Informationsaustausch ist günstig für die Verarbeitungsgeschwindigkeit der Ladungsströme, doch er erfordert auch einen gewissen digitalen Schutz der Nutzer des Hafens; diesem gilt 2016 besonderes Augenmerk!”

Im vergangenen Jahr wurde intensiv an der Verbesserung der nautischen Informationen gearbeitet, und zwar durch die Festsetzung internationaler Normen für Tiefen und die Zulassungspraxis. Diese Normen werden nun digital zugänglich gemacht, mit dem Avanti-Projekt. Die gleichen Normen sind auch für Gezeitendaten erforderlich, das Dynar-Projekt. Dynar erteilt anhand aktueller dynamischer Daten u. a. Empfehlungen zum möglichen Tiefgang für abfahrende und ankommende Schiffe; Pronto ist eine Kommunikationsplattform für die Hafenwirtschaft, die Agenturen und andere Operatoren bei der Planung von Dienstleistungen für Schiffe unterstützt. Pronto vereint alle Zeiten der Dienstleistungen für das Schiff (u. a. Lotsendienstleistungen, Bunker, Festmacherdienstleistungen, Ladungsabfertigung) auf einem Zeitbalken. Die Teilung dieser Daten trägt zur Verbesserung der Sicherheit und Effizienz jeder Dienstleistung bei und führt zur Optimierung des Hafenbesuchs.

Dieses Jahr präsentierte auch Portbase einen neuen Service (Melding Schip 2.0), durch den die Agentur wesentlich einfacher ihr Schiff in Rotterdam anmelden kann. Dieser Service wurde in Zusammenarbeit mit den Hafenmeistern von Rotterdam und Amsterdam, dem Zoll und der Wirtschaft entwickelt. Da zunehmend einfacher Daten ausgetauscht werden können, sollte auch der Sicherheit der Daten bzw. dem digitalen Schutz mehr Aufmerksamkeit gelten. 2015 hat sich der Hafenbetrieb für die Bewusstseinsschaffung in dieser Hinsicht eingesetzt. So hat der Hafenbetrieb intern vor Kurzem die Informationssicherheitskampagne „Onze informatie; weet hoe je die beveiligt“ („Unsere Daten; so schützt man sie“) durchgeführt.
Die Gemeinde Rotterdam, Deltalinqs, die Polizei, die Staatsanwaltschaft, der Zoll und der Hafenbetrieb bereiten in gegenseitiger Abstimmung einen Maßnahmenplan vor.

Quelle: Port of Rotterdam, Foto: Siebe Swart




Logistikbranche bleibt Hamburger Jobmotor

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Das Jahr 2015 war gut für die Logistik, und 2016 wird genauso gut oder noch besser. So lässt sich die große Mitgliederbefragung der Logistik-Initiative Hamburg für die beiden Jahre kurz zusammenfassen.

Eine genauere Analyse der Zahlen zeigt eine positive Tendenz: 41 Prozent der Unternehmen wollen mehr investieren als 2015. 47 Prozent der Unternehmen erwarten steigende Mitarbeiterzahlen. Knapp ein Drittel der Hamburger Firmen sucht Mitarbeiter wie Disponenten, Zollspezialisten und IT-Manager. Ein Viertel der Logistiker in Hamburg benötigt mehr Fahrer, Sachbearbeiter oder Lagerarbeiter. Derzeit arbeiten 380.000 Beschäftigte in der Metropolregion Hamburg in der Logistikbranche, davon 167.000 in Hamburg. Damit ist die Logistik Hamburgs größter Arbeitgeber.

Die Logistiker aus Hamburg haben das Jahr 2015 deutlich positiver bewertet als ihre Kollegen im Bund. Während bundesweit 29 Prozent der Unternehmen die Geschäftslage 2015 als verbessert einstuften, waren es in der Hansestadt mit 54 Prozent fast doppelt so viele. Diese erfreuliche Tendenz setzt sich auch für 2016 fort: 48 Prozent der rund 500 befragten Transport- und Logistikunternehmen aus Hamburg blicken optimistisch auf das laufende Jahr 2016 und rechnen also mit besseren Geschäften als 2015. 46 Prozent der Hamburger Firmen erwarten ein gleich bleibendes Geschäft. Die Zahl der Pessimisten liegt bei nur knapp sechs Prozent.

Höhere Investitionsbereitschaft im Bundesschnitt
44 Prozent der Transport- und Logistikunternehmen in Hamburg haben 2015 mehr investiert als im Vorjahr. „Die gute Geschäftslage 2015 hat wieder positiv auf die Investitionsbereitschaft der Unternehmen ausgewirkt“, berichtet Professor Peer Witten, Vorstandsvorsitzender der Logistik-Initiative Hamburg. Auch im laufenden Jahr wollen 47 Prozent der Unternehmen in Hamburg gleich viel und 41 Prozent mehr investieren. Wichtige Investitionsfelder dürften 2016 neben Maschinen wie Flurfahrzeugen und Regalen insbesondere im Bereich der Logistik-Software liegen. Die Branche erwartet, dass die Digitalisierung zur Logistik 4.0 erheblich zu höherer Effizienz und geringeren Kosten beiträgt.

Logistik bleibt Jobmotor in Hamburg
Die Logistikbranche war auch 2015 trotz stagnierender Preise und steigenden Kosten ein wichtiger Jobmotor. Dies bestätigen die befragten Unternehmen in Hamburg. Wie in den Vorjahren berichten deutlich mehr Unternehmen von einer gestiegenen Beschäftigung im Jahr 2015. In der Hansestadt haben 43 Prozent der Firmen mehr Personal eingestellt. Ebenfalls 43 Prozent der Befragten hatten eine konstante Mitarbeiterzahl. „Die Erwartungen an die Beschäftigungsentwicklung 2016 bestätigt, dass die Logistikbranche weiter eine wichtige Rolle auf dem Arbeitsmarkt einnimmt“, so Professor Witten weiter. In Hamburg wollen 47 Prozent der Unternehmen mehr Mitarbeiter einstellen als im Vorjahr. Damit sind die Erwartungen erneut sehr positiv. Fast 30 Prozent der Hamburger Logistiker benötigen Spezialisten wie Disponenten, Zollspezialisten und IT-Manager. Ein Viertel der Logistiker in Hamburg sucht Fahrer, Sachbearbeiter oder Lagermitarbeiter.

Dynamische Kostenentwicklung in Hamburg
Für 2016 rechnen 38 Prozent der hanseatischen Transport- und Logistikunternehmen mit steigenden Kosten. Im bundesweiten Vergleich ist der Wert mit 60 Prozent deutlich höher. Mit unveränderten Kosten rechnen in Hamburg 54 Prozent, während es im Bundesschnitt 40 Prozent sind.

Logistiker hoffen auf Preissteigerungen
Die gesunkenen Preise für Logistikdienste waren 2015 ein Problem der Branche: 25 Prozent der Firmen mussten ihre Preise senken, nur 19 Prozent verzeichneten gestiegene Tarife. Die Transport- und Logistikunternehmen konnten die günstige Geschäftslage 2015 nicht nutzen, um Preisanpassungen durchzusetzen. Für 2016 hoffen 36 Prozent der Befragten ihre Preise anpassen zu können. Die aktuelle Geschäfts-, Kosten- und Preisentwicklung lässt darauf schließen, dass auch 2016 mit harten Preisverhandlungen zu rechnen ist.

Stellenwert der Logistik-Initiative bleibt hoch
Die Arbeit der Logistik-Initiative Hamburg hat sich nach Einschätzung der Mitglieder erneut verbessert. In der Befragung sehen fast 90 Prozent der Befragten die Initiative als Gewinn für den Standort Hamburg. Drei Viertel der Mitglieder geben an, regelmäßig direkten Kontakt zur LIHH zu haben. Die Werte für die gesamtdeutsche Logistikbranche basieren auf den monatlichen Erhebungen im Rahmen des SCI/Logistikbarometers. Die zum Standort Hamburg generierten Daten wurden mit der gleichen Methodik unter den Mitgliedern der Logistik-Initiative Hamburg erhoben.

Quelle: Logistik-Initiative Hamburg, Foto: LIHH / Andreas Fromm




Verbreiterung von Breeddiep

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Das Unternehmen Van Word hat im Namen des Hafenbetriebs Rotterdam und des Ministeriums für Infrastruktur und Umwelt die Arbeiten zur Verbreiterung des Breeddiep von 75 zu 300 Metern begonnen.

Der Tiefgang dieser Wasserstraße zwischen dem Calandkanaal und dem Nieuwe Waterweg bei Hoek van Holland bleibt bei -8.00 Meter (NAP). Während der Arbeiten kann die Binnenschifffahrt die Passage von Breeddiep weiterhin nutzen, da erst eine neue Öffnung im Trennungsdamm gegraben wird und erst anschließend das gegenwärtige Breeddiep angepasst wird. Das Projekt soll bis zum Jahresende abgeschlossen werden.

Mit der Verbreiterung von Breeddiep werden die Wasserweg-Hinterlandverbindungen des Rotterdamer Hafens verbessert. Diese Wasserstraße nimmt stets an Bedeutung für die Binnenschifffahrt zu. Sie wird jährlich von ca. 50.000 Schiffen genutzt, hauptsächlich von der Binnenschifffahrt.

Phase 1 beinhaltet die Realisierung eines „vorläufigen Breeddiep“ mit einer Breite von ca. 80 Metern westlich und direkt neben dem gegenwärtigen Breeddiep. Am Ende dieser Phase kann die Binnenschifffahrt diese Verbindung nutzen und die Passage durch das gegenwärtige Breeddiep abgeschlossen werden. Diese erste Phase dauert bis August 2016.
In der Phase 2 verbreitert Van Oord das gegenwärtige Breeddiep. Die Verbreiterung wird letztendlich bis zu dem in der Phase 1 angelegten „vorläufigen Breeddiep“ reichen. Am Ende der Phase 2 wird die Breite des gegenwärtigen Breeddiep auf eine nutzbare Breite von 300 Metern erweitert worden sein.

Das freigekommene Material wird im sogenannten „Groene Poort“ im Nieuwe Waterweg gegenüber von Rozenburg einen neuen Verwendungszweck bekommen. Das Material wird als „Paralleldamm“ genutzt, um dahinter natürliche Ufer entstehen zu lassen. Letztes Jahr wurden dafür bereits Betonsockel überschüssiger Rotterdamer Parkuhren genutzt. Im Jahr 2013 haben der WWF, der Rijkswaterstaat, die Gemeinde Rotterdam und der Hafenbetrieb den Kooperationsvertrag „De Groene Poort“ unterzeichnet, in dem die Verwendung der freigekommenen Materialien zur Entwicklung von natürlichen Ufern am Nieuwe Waterweg vereinbart wird.

Quelle und Foto: Port of Rotterdam




Digitalisierung im Katastrophenschutz

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Die Bedrohung durch Sturmfluten stellt für die Stadt Hamburg und insbesondere den Hamburger Hafen eine ständige Herausforderung dar. Bei schweren Sturmfluten tritt der sogenannte Hafenstab (HASTA) der Hamburg Port Authority (HPA) zusammen.

Dieser regional für den Hafen zuständige Krisenstab ist eingebunden in die Organisation des Katastrophenschutzes der Freien und Hansestadt Hamburg. Zu seinen Aufgaben gehören u.a. gemeinsam mit der Innenbehörde ggf. die Sperrung und Räumung des Hafens, die Warnung der Bevölkerung sowie die Evakuierungskoordinierung mit den Bezirksämtern Mitte, Harburg und Altona.

Im Rahmen der diesjährigen Jahresausblick-Pressekonferenz der HPA stellte Jens Meier, Vorsitzender der Geschäftsführung, die IT-Anwendung PORTprotect vor. Diese hilft dabei, die wichtigen Aufgaben des HASTA und das Zusammenspiel der unterschiedlichen Schnittstellen künftig noch besser zu erfüllen. Seit Beginn der Sturmflutsaison Mitte September 2015 befindet sich PORTprotect in der Einsatzzentrale des HASTA in der Erprobung, Mitte 2016 soll das System den Echtbetrieb aufnehmen.

PORTprotect besteht aus drei Elementen: Ein digitales Meldeformular ermöglicht, wichtige Informationen zu erfassen, zu verorten und anschließend im Stabsbereich zu analysieren, auszuwerten und zu priorisieren. Eine Lagedarstellung visualisiert und verortet Maßnahmen und Meldungen in einer Hafenkarte und liefert dem Krisenstab zusammen mit Informationen zur Sturmflutvorhersage des Sturmflutwarndienstes (WADI) und dem aktuellen Status der Hochwasserschutzanlagen im Hafen ein umfassendes Bild der augenblicklichen Situation im Hafen. Der interaktive Touchtisch ermöglicht mehreren Fachleuten, Gefahrensituationen anhand digital verfügbarer Informationen zu analysieren und notwendige Maßnahmen gemeinsam abzustimmen.
„Nicht erst die sehr schwere Sturmflut im Dezember 2013, bei welcher der Pegelhöchststand mit 6,09 m sogar über dem der verheerenden Sturmflut von 1962 lag, hat gezeigt, wie wichtig sogfältige Planung und ein gut funktionierender Krisenstab sind, um solche Ereignisse gut zu überstehen“, sagt Jens Meier, Vorsitzender der Geschäftsführung der HPA. „Durch den Einsatz von PORTprotect wollen wir eine noch schnellere, umfassendere und vor allem klare Lageerfassung und -darstellung ermöglichen, die als Basis für Entscheidungen im Katastrophenschutz dienen. Die Digitalisierung ermöglicht den schnellen Zugriff auf Ressourcen und Informationen. In Verbindung mit mobilen Endgeräten bildet sie die Voraussetzung für die engere Einbeziehung von Betroffenen im Hafen in die Arbeit der Gefahrenabwehr durch einen direkten Informationsaustausch.“

Auch die Hafenbahn baut ihre Position als Innovationstreiber kontinuierlich aus. Im Rahmen des Pilotprojekts smartSWITCH wurden bereits ausgewählte Weichenanlagen mit einer Multisensorik ausgerüstet, die bei jeder Weichenstellung und bei jeder Überfahrt Messwerte IT-gestützt zur Anzeige bringt. Diese Daten werden genutzt, um den Verschleiß der Weiche besser prognostizieren zu können.

Nun werden an bestimmten neuralgischen Gleispunkten Achssensoren, sogenannte smartTAGs, eingebaut. Diese liefern Produktionsdaten im Westhafen insbesondere an den Terminalzufahrten. Ziel ist, Informationen zu erhalten, die dazu beitragen, die Gleisinfrastruktur im Hamburger Hafen noch effektiver zu nutzen.

Weitere Vorhaben und Projekte 2016:
Rugenberger Schleuse: Mit der offiziellen Verkehrsfreigabe des Rugenberger Damms Anfang Januar 2015 konnte bereits ein erster wichtiger Teil des Gesamtprojekts Verkehrsanbindung Burchardkai planmäßig abgeschlossen werden. Nach erfolgreichem Abschluss des Probebetriebs wird die Rugenberger Schleuse in Kürze in Betrieb gehen.

Retheklappbrücke: Nachdem in den vergangenen drei Wochenenden drei Leitdalben zur Begrenzung der neuen Fahrrinne und zum Schutz der Klappbrücke erfolgreich eingebracht wurden, setzt die HPA die Fertigstellung aller Ausrüstungsarbeiten an der Bahnklappbrücke fort. Nach Abschluss des Probebetriebs der Klappbrücke und der anschließenden Abnahme soll von Sommer 2016 an Verkehr über die Brücke fließen.

Neue Bahnbrücke Kattwyk: Im November 2015 erfolgte der Lückenschluss der neuen Straßenbrücke Kattwykstraße, die am östlichen Ufer der Süderelbe verläuft und später die Bahntrasse sowie den Kattwykdamm überspannen wird.
Im Frühjahr 2016 beginnt die HPA mit dem Bau des Hauptbauwerks, der neuen Eisenbahnhubbrücke. Zunächst werden die Brückenwiderlager und die Strompfeiler hergestellt. Ab 2017 erfolgen der Stahlbau, die Antriebstechnik und schließlich der Gleisbau. 2020 soll die neue Brücke für den Verkehr frei gegeben werden.

Landstromanlage Altona: Anfang Dezember 2015 konnten die Lasttests der Anlage unter Volllast erfolgreich durchgeführt werden. Dies erfolgte zunächst ohne Schiff, weil im Winterhalbjahr kein landstromfähiges Schiff den Hamburger Hafen angelaufen hat. Im Dezember wurde die Anlage von der HPA abgenommen. Somit ist die Landstromanlage betriebsbereit. Die Inbetriebnahme mit Schiff wird voraussichtlich im Juni 2016 erfolgen, wenn die AIDAsol den Hamburger Hafen anlaufen wird.

Anpassung der Vorhafeneinfahrt: 2016 wird die HPA das Projekt, dessen Spatenstich im Dezember 2014 erfolgte, weiterführen. Unter anderem baut die HPA die alte Kaimauer Europakai zurück und stellt eine neue Abschlussböschung des Kohlenschiffhafens her. Die Verfüllung des Kohlenschiffhafens auf hochwassersicheres Niveau wird bis Ende des Jahres fortgeführt. Die Gesamtfertigstellung und Freigabe der neuen Wässerfläche ist für das Frühjahr 2017 geplant.

Parkplatz Dradenau: Das knapp 4,5 Hektar große Gelände im Stadtteil Hamburg-Dradenau befindet sich derzeit in der Ausschreibung. Die HPA plant hier bis zu 200 zusätzliche Lkw-Parkplätze, Service-Einrichtungen und Dienstleistungen für Lkw-Fahrer sowie eine öffentlich zugängliche Lkw-Waage. Zudem sollen die Rahmenbedingungen geschaffen werden, die eine Erfassung und Kommunikation der Parkraumbelegung in Echtzeit durch die HPA ermöglichen.

Quelle: Hamburg Port Authority  Foto: © HHM/Egloff




Erfahrung und Wissen für alle einbringen

Foto: Tanja Pickartz / fotoagentur ruhr
Foto: Tanja Pickartz / fotoagentur ruhr

Im Rheinhafen Krefeld konzentrieren sich wie in vielen Gewerbegebieten enormer Sachverstand und Erfahrung. Geschäftsführer und leitende Mitarbeiter, die mit Weitsicht und Wissen ihre Unternehmen durch das manchmal stürmische Wirtschaftsleben steuern. Davon profitieren nicht nur die Kommune, Kunden und Mitarbeiter. Viele der Fachleute in den Firmen stellen sich auch in den Dienst von Verbänden – zum Vorteil aller und des Standortes Deutschland. Und das in den allermeisten Fällen völlig unentgeltlich. Einer von ihnen ist Dieter Kersting, Sprecher des Vorstandes der CC Umwelt, die vor allem in der Recyclingwirtschaft erfolgreich ist.

„Es geht mir immer um die Sache. Und dann reicht es eben nicht, zur Kenntnis zu nehmen, welche Verlautbarungen zu einer Entscheidung führen oder geführt haben“, erklärt der Dortmunder nachdenklich, wenn er nach dem Grund für sein ehrenamtliches Engagement gefragt wird. „Man will doch an der Entwicklung einer Sache mit wirken.“ Und das ließe sich eben am effektivsten über die Verbände und den damit verbundenen Schulterschluss unter dem Mittelstand erreichen. Gemeinsam würden die Unternehmen und das in ihnen vorhandene Wissen nicht nur wahr sondern auch ernst genommen. „Und das führt mitunter dazu, dass die Entscheidung eher mittelstandsfreundlich als leicht Konzern- oder Kommunalfreundlich ausfallen“, bilanziert er. Denn auch die Krefelder CC-Gruppe zu der CC Umwelt gehört, sehe verstärkt die Entwicklung, dass die mittelständischen Unternehmen immer mehr in Konkurrenz zu den Gebietskörperschaften und Zweckverbände stehen, die Aufgaben immer mehr kommunalisieren. Auch in der Abfallwirtschaft.

Ein weiteres Problem: Gerade in letzter Zeit seien die Fragestellungen sehr kompliziert geworden. Und das juristisch ebenso wie politisch, was Genehmigungsverfahren angeht s. o. ebenso wie Vorschriften. Da sei es, so erläutert Kersting, inzwischen oftmals unmöglich, dass ein Mittelständler das Personal vorhalten könne, alle aktuellen Fragestellungen sachgerecht abarbeiten zu können geschweige denn fundiert Stellung zu nehmen.

Dabei gehe es nicht darum, einseitig Meinung zu verbreiten, beeilt er sich, mit einem Missverständnis aufzuräumen. „Es geht um die Sache und die verschiedenen Aspekte, die in der Komplexität von mittelständischen Unternehmen unseres Zuschnittes ohne juristische Hilfe und ohne Hintergründe gar nicht erfasst werden können. Alles, was wir möchten, ist, dass alle Seiten gleichberechtigt gehört und berücksichtigt werden und dann eine fundierte Lösung gefunden wird, die tatsächlich die beste Lösung der Aufgabe darstellt.“

Tatsächlich ist es so, dass jede auf den ersten Blick für den Laien vielleicht unbedeutende Entscheidung weitreichende Auswirkungen haben kann. Und das nicht nur für das Tagesgeschäft sondern eventuell auch für die strategische Entwicklung in fünf, zehn oder 15 Jahren. Auf diese Folgen müssen sich die Unternehmen einrichten. Was für einen Geschäftsführer aber auch bedeutet, dass sie oder er die Entscheidungen analysieren, begreifen und dann auch in ihrer ganzen Tragweite ermessen können. Eine beinahe unlösbare Aufgabe. Bei der die Verbände wichtige Unterstützung und Hilfen bieten – nicht zuletzt auch mit dem Ziel, Arbeitsplätze in den mittelständischen Unternehmen zu erhalten.

„Da muss sich einer drum kümmern“, bringt es Kersting mit einem Lächeln auf den Punkt. Und wie er weiter berichtet, war sein Engagement für ihn beinahe zwangsläufig. „Letztendlich habe ich das ja auch vorgefunden, als ich vor 26 Jahren zu der CC-Gruppe gekommen bin.“ Denn schon damals engagierte sich der Unternehmensgründer Manfred Wierichs im Bundesgütegemeinschaft Recycling Baustoffe e.V. in Berlin. Herr Wierichs ist auch jetzt noch als Präsident des EQAR, europäischer Qualitätssicherungsverband für mineralische Stoffe in Brüssel tätig. Allerdings waren damals die Spezialthemen Schlacke und Entsorgung von Bergbauabfällen sowie Schrott im Hochbau nicht optimal angesiedelt. Und das schrie nach der Gründung eines eigenen Zusammenschlusses – und entsprechend war Kersting mit dabei, als 2007 die Interessengemeinschaft IGAM aus der Taufe gehoben wurde. Und er von den Mitgliedern in Duisburg zum Vorsitzenden des Vorstandes erkoren wurde. Daneben engagiert er sich im Mittelstandsverband BVSE in Bonn wo er im Vorstand Mineralik tätig ist. Außerdem in Arbeitsgruppen der Interessengemeinschaft der Thermischen Abfallbehandlungsanlagen ITAD und als VGB, Vereinigung der Großkraftwerksbetreiber. „Und schließlich sind wir in der Brancheninitiative Klimaschutz durch Kreislaufwirtschaft aktiv“, schließt er die lange Liste. Und er ergänzt mit einem Blick aus dem Fenster auf das neben dem Unternehmen liegende Naturschutzgebiet. „Selbstverständlich liegen uns die Umwelt und nachhaltiges Handeln am Herzen. Wir wären ja komplett verrückt, wenn wir uns und unseren Familien den Boden unter den Füßen weg ziehen.“

Ein weiterer Ansporn für die Arbeit sind die Kunden: „Natürlich werde ich immer wieder um Rat gefragt, weil unsere Geschäftspartner ja um mein Engagement wissen. Und auch diese Erfahrung und die daraus entstehenden Fragestellungen aus der Praxis bringe ich dann natürlich mit in die Arbeit ein.“

Bleibt da noch Zeit für den richtigen Job? Jetzt muss der Manager doch lachen. „Ja natürlich. Ich muss schließlich etwas für mein Geld tun. Außerdem ergeben sich aus den Netzwerken in den Verbänden ja auch Kontakte, die ich auch für die Tagesarbeit nutzen kann.“

Die ist die Langfassung eines Artikels aus der aktuellen Hafenzeitung, die dieses Wochenende erscheint. Foto: Tanja Pickartz / fotoagentur ruhr




Rotterdam steigt auf den zweiten Platz

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In einer heute von Vastgoedspecialist Prologis veröffentlichten Umfrage zu den attraktivsten Logistikstandorten in Europa hat Rotterdam den zweiten Platz belegt. Damit überholt es Antwerpen-Brüssel, den Zweitplatzierten von 2013. Den ersten Platz hat immer noch Venlo.

Es fällt auf, dass die fünf attraktivsten Logistikstandorte von Europa alle in den Benelux-Ländern liegen. Die Top-5-Standorte sind Venlo, Rotterdam, Antwerpen-Brüssel, Oost-Brabant und Midden-Brabant – sie wurden von den Befragten vor allem wegen ihrer guten Infrastruktur und der Nähe zu Kunden und Lieferanten gewählt. Auf dem sechsten Platz findet man den ersten Standort außerhalb von Benelux: Düsseldorf.

Das größte Wachstum im Vergleich zu 2013 findet man beim Aufmarsch der zentral- und osteuropäischen Standorte, wie zum Beispiel Mittelpolen, Istanbul und Prag. Diese Standorte schneiden im Verhältnis zu anderen europäischen Standorten vor allem bei den „niedrigen Kosten“ gut ab; Kategorien wie „Arbeitskosten“ und „Immobilienkosten“ stellen jedoch auch wichtige Kriterien dar.

Das Wachstum dieser Märkte geht zu Lasten der westeuropäischen Märkte. Die Regionen Lüttich, Paris, Brüssel, Madrid und Mitteldeutschland stellen die Standorte mit dem stärksten Rückgang dar. Luftfrachtstandorte wie Frankfurt und Schiphol haben auch durch Faktoren wie „Verfügbarkeit der Arbeitskräfte“ und „Arbeitskosten“ an Bedeutung verloren.

Im Oktober vorigen Jahres konstatierte „The Global Competitiveness Report 2015-2016“ des World Economic Forum auch bereits, dass die Niederlande zum vierten Mal hintereinander die beste Hafeninfrastruktur der Welt haben.

Quelle: Prologis, Foto: port of Rotterdam, Siebe Swart

 




SEEHAFEN KIEL erwirbt Grundstück

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Die SEEHAFEN KIEL hat von der Agrar Terminal Peter Rothe GmbH & Co. KG ein direkt an den Ostuferhafen angrenzendes 3,2 Hektar großes Gewerbegrundstück mit Lagerhalle erworben.

Die Lagerhalle verfügt über eine Nutzfläche von über 18.500 m² sowie ein Bürogebäude und Verladeeinrichtungen zur Wasserseite. Dr. Dirk Claus, Geschäftsführer der SEEHAFEN KIEL GmbH & Co. KG: „Dies ist ein weiterer wichtiger Schritt für die Entwicklung des Ostuferhafens. Aufgrund unserer sehr guten Auslastung kommt die Hafenerweiterung genau zum richtigen Zeitpunkt.“ Im Zuge der steigenden Nachfrage nach Lagerkapazitäten ist insbesondere die Ausweitung des Schuppenraums von Bedeutung. Dirk Claus: „Allein in diesem Jahr nehmen wir 50.000 m² zusätzlichen Schuppenraum in Betrieb. Unsere Gesamtkapazität wird sich damit mehr als verdoppeln.“

In der neu erworbenen Lagerhalle werden zunächst weiterhin Getreide, aber auch Pellets und künftig Schnittholz eingelagert. Dirk Claus: „Die erworbenen Hallenkapazitäten sind ein deutliches Signal an unsere Holzkunden und stärken die Liniendienste von und nach Osteuropa.“ Der Ostuferhafen wurde Mitte der 1980er Jahre auf einem ehemaligen Werftgelände errichtet und in bisher fünf Ausbaustufen zum Fracht- und Logistikzentrum des Kieler Handelshafens entwickelt. Damals wurde das angrenzende Grundstück mit dem Flachspeicher von der Stadt Kiel zunächst verkauft und nicht auf den Hafen übertragen. Dirk Claus: „Ich freue mich sehr, dass die SEEHAFEN KIEL jetzt die Chance erhielt, diese für die weitere Hafenentwicklung so wichtige Fläche zu erwerben.“ Durch die neuerliche Flächenerweiterung unterstreicht Kiel den Charakter des Universalhafens, um allen Kunden die notwendigen Expansionsmöglichkeiten zu bieten.

Im Ostuferhafen sind die Linienverkehre von und nach Russland sowie ins Baltikum angesiedelt. Täglich verbinden RoPax-Fähren der DFDS Seaways Kiel mit Klaipeda in Litauen. Darüber hinaus werden St. Petersburg und Ust-Luga im RoRo-Verkehr mit Russland angelaufen. Im Rahmen des Papierneugeschäftes wird der Hafen künftig zwei- bis dreimal je Woche von SCA-RoRo-Frachtern aus dem nordschwedischen Sundsvall bzw. via Nord-Ostsee-Kanal aus Benelux und England angesteuert. Zudem werden Massengüter (wie Getreide oder Kohle), Container sowie Schwergüter- und Projektladungen umgeschlagen. Im Ostuferhafen wurden im vergangenen Jahr  mehr als 2,6 Mio. Tonnen Güter verladen bzw. gelöscht.

Quelle und Foto: Seehafen Kiel