Rekordsaison im Kieler Hafen

Die SEEHAFEN KIEL GmbH & Co. KG schließt mit einem Frachtvolumen von über 7,89 Mio. Tonnen und 2,82 Mio. Passagieren für das Jahr 2023 ab. Mit einem breit aufgestellten Passagiergeschäft im Fähr- (1,64 Mio. Fährpassagiere) und Kreuzfahrtbereich (1,19 Mio. Kreuzfahrtpassagiere), hohen Frachtniveaus auf den Skandinavien-Verkehren und sich erholenden Mengen Richtung Baltikum verzeichnet der Kieler Hafen sowohl im Fracht- (+3,1 Prozent) als auch im Passagierbereich (+22 Prozent) ein gutes Wachstum gegenüber dem Vorjahr. „Das vergangene Jahr war ein erfolgreiches für den Kieler Hafen. Es zeigt, dass wir sowohl im Passagier- als auch im Frachtbereich gut für die Zukunft und unsere Wachstumspläne aufgestellt sind“, sagt Dr. Dirk Claus, Geschäftsführer der SEEHAFEN KIEL GmbH & Co. KG. Man sei mit dem finanziellen Geschäftsergebnis für 2023 zufrieden.

Die Göteborg-Verbindung bleibt auf einem hohen Frachtniveau (Gesamtergebnis Fracht 2,23 Mio. Tonnen) mit nur leichten Rückgängen zum Vorjahr. Auf der Oslo-Verbindung wurden einstellige Mengenzuwächse verbucht (Gesamtergebnis Fracht 843.606 Tonnen). Während im Vorjahr auf den Routen Richtung Baltikum noch niedrige zweistellige Mengenrückgänge als Folge des Krieges Russlands in der Ukraine verzeichnet wurden, konnten sich die Frachtzahlen im Jahr 2023 leicht erholen und weisen einen positiven Trend auf (Gesamtergebnis Fracht: 2,62 Mio. Tonnen). Auch das Papiergeschäft entwickelte sich vor allem in der zweiten Jahreshälfte gut und schloss leicht über dem Vorjahresergebnis von 2022 ab. Vielversprechend entwickelte sich auch der Umschlag von Schüttgut, der aufgrund des hohen Bedarfes für die andauernden Bauarbeiten am Nord-Ostsee-Kanal eine besondere Bedeutung für die regionale Bauwirtschaft hat.

Der Kombinierte Ladungsverkehr in Kiel bleibt weiterhin massiv beeinflusst durch den hohen Investitionsbedarf des bundesweiten Schienennetzes und die daraus resultierenden Folgen. „Im Vergleich zum Vorjahr, das für uns im Intermodalbereich bereits herausfordernd war, sehen wir nun mit steigenden Preisen und sinkender Qualität eine stetige Zuspitzung der Situation.“, so Claus. Im Jahr 2023 wurden insgesamt 21.700 Einheiten im Kombinierten Ladungsverkehr in Kiel umgeschlagen. Das entspricht einem Rückgang von 25 Prozent zum Vorjahr (2022: 28.900 Einheiten). Während am Ostuferhafen auch aufgrund des Wegfalls der bahnaffinen Russlandverkehre ein starker Rückgang im KV-Bereich zu verzeichnen ist, bleibt der Modalsplit auf den Verkehren Richtung Schweden weiterhin über 20 Prozent.

Im Kreuzfahrtbereich verzeichnete der PORT OF KIEL im vergangenen Jahr insgesamt 1.187.148 Passagiere bei 217 Anläufen. Alle großen europäischen Reedereien waren mit mehreren Schiffen im Ostseehafen vertreten. Als Heimathafen des neuen Flaggschiffes von MSC Cruises, der MSC Euribia, und Erstanläufen nordamerikanischer Reedereien, wie der Disney Cruise Line, erfreut sich der Kieler Hafen auch bei internationalem Publikum großer Beliebtheit. Mit dem Anlauf der „Hanseatic nature“ am 04. Januar und erwarteten Folgeanläufen für Januar und Februar gewinnen in Kiel auch zunehmend Winterkreuzfahrten an Bedeutung. Für die diesjährige Saison erwartet der Kieler Hafen erneut Passagierzahlen um die 1-Million-Marke bei insgesamt 173 Anläufen. „Diese hohe Passagierzahl bei etwas geringeren Schiffsanläufen hängt zum einen mit den großen Schiffsklassen zusammen, die Kiel in der kommenden Saison vermehrt ansteuern und zum anderen mit der erfreulich hohen Nachfrage im Kreuzfahrttourismus“, betont Claus, „für uns ist das eine Größenordnung, die wir auf unseren Flächen und mit den etablierten Prozessen gut abwickeln können.“ Dem Hafenbetreiber sei vor allem nachhaltiges Wachstum und die stetige Weiterentwicklung der eigenen Prozesse wichtig. Auch die Landstromversorgung der Kreuzfahrtschiffe, die der PORT OF KIEL seit einigen Jahren gemeinsam mit den Reedereien konsequent vorantreibt, wird ein Schwerpunktbereich des Kreuzfahrtgeschäftes bleiben. So rechnet der Hafenbetreiber für die Saison 2024 erstmalig mit der Versorgung von 100 Kreuzfahrtanläufen mit landseitigem Ökostrom über die bestehenden zwei Anlagen. Mit einer Erweiterung der Landstromanlage am Ostseekai, die 2025 in Betrieb gehen soll, wird der Hafen seine Landstrominfrastruktur vervollständigen und an allen großen Fähr- und Kreuzfahrtliegeplätzen über ausreichend Versorgungsmöglichkeiten für Schiffe verfügen. Schon heute verfügt der Kieler Hafen über eine der umfangreichsten Landstrominfrastrukturen in Europa. Im Jahr 2023 wurde knapp die Hälfte aller Anläufe von Kreuz- und Fährschiffen in Kiel mit Landstrom versorgt.

Der PORT OF KIEL investiert in die Erweiterung und Effizienzsteigerung seine Unternehmensflächen, vor allem am Ostuferhafen. Das 50ha große Fracht- und Logistikzentrum des Kieler Hafens ist der flächengrößte und mengenstärkste Hafenteil des Kieler Hafens und war mit 3,46 Mio. umgeschlagenen Tonnen im Jahr 2023 für knapp 45 Prozent des Gesamtumschlags verantwortlich. Als Multipurpose-Terminal, das über 74.000m² Lagerhallen, sechs RoRo-Anleger und einen Kreuzfahrtliegeplatz verfügt, wird sowohl für den Frachtumschlag als auch das Passagiergeschäft genutzt. „Für uns birgt der Ostuferhafen noch weitere Potenziale“, so Claus. So sollen mittelfristig weitere Lager- und Logistikflächen am Ostuferhafen geschaffen werden. Dafür hat das Unternehmen nun angrenzende Flächen von 6,5 ha erworben, die schrittweise erschlossen werden sollen. „Die Nachfrage unserer Kunden nach Lagerflächen ist da. Als Stadthafen mit begrenztem Erweiterungspotenzial sind wir auf ein effizientes und smartes Flächenmanagement angewiesen. Diese Projekte am Ostuferhafen sind eine stringente Fortführung der Weiterentwicklung dieses Hafenteils und eine wichtige Investition in den Standort“, so Claus. Mit dem Bau zweier Landstromanlagen mit parallelen Versorgungsmöglichkeiten von bis zu drei Seeschiffen, neuer RoRo-Rampen sowie der Ertüchtigung der bestehenden Flächen wurde der mengenstärkste Hafenteil in der jüngsten Vergangenheit stetig optimiert. Bis 2028 sollen über 60 Mio. Euro in den Hafenteil fließen. Neben dem Frachtgeschäft wird der Hafenteil mit wachsender Beliebtheit auch von Kreuzfahrtschiffen angefahren.

Quelle und Foto: PORT OF KIEL, vielversprechend entwickelte sich auch der Umschlag von Schüttgut, der aufgrund des hohen Bedarfes für die andauernden Bauarbeiten am Nord-Ostsee-Kanal eine besondere Bedeutung für die regionale Bauwirtschaft hat.




Erste Phase von Certified Pick up abgeschlossen

Ab Mitte Januar nutzen die für etwa 60 % der täglich an den Tiefseeterminals im Hafen von Antwerpen entladenen Schiffscontainer verantwortlichen Parteien eine neue Datenplattform, Certified Pick up (CPu). Dies ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur Digitalisierung des Containerumschlags und -transports. Der nächste Schritt wird bald folgen; in den kommenden Wochen werden auch andere Nutzer schrittweise auf CPu umsteigen. Bis Ende Januar muss die Plattform vollständig eingeführt sein.

Im Hafen von Antwerpen werden täglich etwa 2500 Schiffscontainer von den Hochseeterminals abgeholt. An der Freigabe und Abholung eines solchen Schiffscontainers sind mehrere Parteien beteiligt, darunter Schiffsagenten, Terminals, Transportunternehmen (Lastwagen, Bahn, Binnenschifffahrt) und Dienste wie z. B. der Zoll. Die kürzlich erfolgte Einführung von Certified Pick up (CPu) markiert einen entscheidenden Moment in der Digitalisierung dieser Logistikkette, für die eine sehr enge Zusammenarbeit mit der Hafengemeinschaft stattfand. Dieses System trägt zu einem sichereren, transparenteren und effizienteren Containerprozess bei.

​Die neue Arbeitsweise erfordert eine Umstellung in einer Vielzahl von Betrieben. Daher wurde eine schrittweise Einführung gewählt. Dadurch wird der Druck auf die Nutzer, sich zu registrieren, verteilt und ihnen mehr Zeit für die Vorbereitung gegeben. Die erste Phase dieser Einführung ist nun Realität. 60 % aller entladenen Container werden seit heute über CPu abgeholt. Das System funktioniert gut, wird aber in dieser Einführungsphase ständig überwacht. Das Feedback der Nutzer wird sofort berücksichtigt. Daher arbeiten wir derzeit an Lösungen, um die Leistung des Systems noch weiter zu steigern.

In den kommenden Wochen werden auch die übrigen Nutzer schrittweise auf CPu umgestellt. Wir streben an, bis Ende des Monats zu 100 % live zu sein. Während dieses gesamten Übergangs bleiben wir im Dialog mit der Hafengemeinschaft. Um einen reibungslosen Übergang zu gewährleisten, bitten wir alle betroffenen Parteien, einschließlich, aber nicht beschränkt auf Reedereien, Schiffsagenten, Containerterminals, Spediteure und Logistikbetriebe, Binnenschifffahrts- und Eisenbahnunternehmen sowie Lkw-Unternehmen, sich zu registrieren und die Abholrechte an den Frachtführer weiterzugeben. Inzwischen haben sich fast 3500 Unternehmen auf der Plattform angemeldet, davon zwei Drittel ausländische Betriebe, mit insgesamt 16 000 einzigartige Nutzern.

Quelle und Foto: Port of Antwerp-Bruges




Tempo der Transformation nimmt zu

Zahlreiche Gäste aus Politik, Logistik und Hafenwirtschaft gaben sich beim Neujahresempfang der Hafenmanagementgesellschaft bremenports in der Bremer Landesvertretung in Berlin ein Stelldichein – und informierten sich dabei über eine annähernd ähnliche Zahl von Projekten und Vorhaben für die bremischen Häfen.

Bremens Staatsrat für Häfen, Kai Stührenberg, machte dabei deutlich, vor welchen Herausforderungen die Häfen stehen. „Gestörte Lieferketten durch globale Verwerfungen wie den Angriffskrieg Russlands, Cyberattacken, die generellen Herausforderungen des Klimawandels und zudem Probleme wie der Fachkräftemangel – auch die bremischen Häfen sind davon betroffen. Aber, und das steht auch in Zukunft fest, ist die Antwort darauf nicht Resignation, sondern die konsequente Weiterentwicklung unserer Häfen voranzutreiben, um in Zukunft wettbewerbsfähig zu bleiben und diese Wettbewerbsfähigkeit n­och auszubauen.“

Er habe in seinem ersten halben Jahr im Amt als Staatsrat für Häfen vor allem eines gelernt, so Stührenberg. „Hafenentwicklung ist kein Tagesgeschäft, wir reden von Projekten und Investitionen, die weit über einzelne Jahre, Legislaturperioden und Jahrzehnte hinauswirken. Unser Hafenentwicklungskonzept 2035 sieht genau diese nachhaltige Fortentwicklung unserer Häfen vor – und das in ganz verschiedenen Themenfeldern. Angefangen von der Entwicklung des Smartports, um durch Digitalisierung für eine weitere Steigerung der Effizienz im Hafen zu sorgen, über unser ambitioniertes Ziel der Nachhaltigkeit, ab 2035 CO2-neutral im Überseehafen zu arbeiten, bis hin zum Energyport, den wir künftig als feste Basis für die Windenergiewirtschaft Bremerhaven und den angepeilten Ausbau der Offshore Windkraft vor der Küste sehen. Wir nehmen diese Herausforderungen an, denn der dahinterstehende Transformationsprozess ist eine äußerst spannende Aufgabe.“

Stührenberg machte dabei keinen Hehl daraus, dass Unterstützung dabei mehr als gewünscht ist: „Gerade einmal 38 Millionen Euro, das ist der feste Betrag, den der Bund allen deutschen Seehäfen seit Jahrzehnten jährlich zur Verfügung stellt. Dieser Beitrag muss angesichts der Bedeutung, die die Seehäfen für die Energiewende und die Versorgung der nationalen Wirtschaft generell haben, deutlich steigen. Und das muss sich in der zu erwartenden nationalen Hafenstrategie auch abbilden“, betonte Stührenberg und schloss mit einem augenzwinkernden Abschluss-Appell an die Gäste: „Das dürfen Sie übrigens gern, egal wo sie sind, immer wieder deutlich machen.“

Wie umfangreich das „Auftragsbuch“ von bremenports dabei ist, machte anschließend der Geschäftsführer der Hafenmanagementgesellschaft Robert Howe deutlich und begann mit dem Thema der Außenweservertiefung: „Die Bremer haben vor 200 Jahren eine weise Entscheidung getroffen, und die Häfen an der Wesermündung gegründet. Bremerhaven war schon damals der sozusagen erste Greenport, denn die Gründung des Hafens dort, folgte der Erkenntnis, dass man die Weser in Bremen eben nicht dauerhaft an die immer größer werdenden Schiffe anpassen kann. Daran hat sich auch heute nichts verändert, weshalb wir keineswegs die Weser bis Bremen aufbaggern, sondern eine Fahrrinne in der Außenweser – also letztlich der Nordsee – so vertiefen wollen, dass dort auch künftig die größten Containerriesen wenden und anlegen können. Wir nutzen damit – wie vor 200 Jahren – einen echten geografischen Vorteil des Standorts Bremerhaven: Anders als anderswo müssen wir dadurch, dass bei jeder Ebbe weitaus mehr Wasser – und damit auch Sediment – in die Nordsee zurückfließt als andersherum, entlang der Containerkaje kaum selbst baggern. Die Unterhaltung des Hafens ist dadurch weitaus eingriffsärmer als dort, wo tatsächlich ganze Flüsse ausgebaggert werden müssen“, betonte Howe und berichtete anschließend unter anderem über die Entwicklungschancen, die neben vielen weiteren Projekten insbesondere die Energiewende durch die dringend benötigten Importstrukturen für neue Energieträger und den geplanten weiteren Offshore-Wind-Ausbau für den Standort biete. „Erst rund 10 Prozent der langfristig vereinbarten 70 Gigawatt Offshore-Wind in Deutschland sind installiert – wir wollen daher mit dem Energyport die Chancen nutzen, die sich in Bremerhaven als Standort für Fertigung und Umschlag der entsprechenden Anlagen bieten. Darüber hinaus sollen in Bremerhaven die für die neuen Offshore-Windparks nötigen Konverterstationen gebaut werden. Diese riesigen Plattformen am Ende tatsächlich aus dem Hafen an ihre Offshore-Standorte zu bringen, wird eine Herausforderung, aber wir sind in Bremerhaven bereit, alles zu tun, um das möglich zu machen.“

Quelle und Foto: bremenports, Bremens Staatsrat für Häfen, Kai Stührenberg




Rekordsaison im Kieler Hafen

PORT OF KIEL verzeichnet mit 7,89 Mio. Tonnen Fracht und 2,82 Mio. Passagieren das bisher umschlagsstärkste und passagierreichste Jahr in der Hafengeschichte. Das Rekordergebnis unterstreicht die hohe wirtschaftliche Bedeutung des Kieler Hafens für die Region.

Die SEEHAFEN KIEL GmbH & Co. KG schließt mit einem Frachtvolumen von über 7,89 Mio. Tonnen und 2,82 Mio. Passagieren für das Jahr 2023 ab. Mit einem breit aufgestellten Passagiergeschäft im Fähr- (1,64 Mio. Fährpassagiere) und Kreuzfahrtbereich (1,19 Mio. Kreuzfahrtpassagiere), hohen Frachtniveaus auf den Skandinavien-Verkehren und sich erholenden Mengen Richtung Baltikum verzeichnet der Kieler Hafen sowohl im Fracht- (+3,1 Prozent) als auch im Passagierbereich (+22 Prozent) ein gutes Wachstum gegenüber dem Vorjahr. „Das vergangene Jahr war ein erfolgreiches für den Kieler Hafen. Es zeigt, dass wir sowohl im Passagier- als auch im Frachtbereich gut für die Zukunft und unsere Wachstumspläne aufgestellt sind“, sagt Dr. Dirk Claus, Geschäftsführer der SEEHAFEN KIEL GmbH & Co. KG. Man sei mit dem finanziellen Geschäftsergebnis für 2023 zufrieden.

Die Göteborg-Verbindung bleibt auf einem hohen Frachtniveau (Gesamtergebnis Fracht 2,23 Mio. Tonnen) mit nur leichten Rückgängen zum Vorjahr. Auf der Oslo-Verbindung wurden einstellige Mengenzuwächse verbucht (Gesamtergebnis Fracht 843.606 Tonnen). Während im Vorjahr auf den Routen Richtung Baltikum noch niedrige zweistellige Mengenrückgänge als Folge des Krieges Russlands in der Ukraine verzeichnet wurden, konnten sich die Frachtzahlen im Jahr 2023 leicht erholen und weisen einen positiven Trend auf (Gesamtergebnis Fracht: 2,62 Mio. Tonnen). Auch das Papiergeschäft entwickelte sich vor allem in der zweiten Jahreshälfte gut und schloss leicht über dem Vorjahresergebnis von 2022 ab. Vielversprechend entwickelte sich auch der Umschlag von Schüttgut, der aufgrund des hohen Bedarfes für die andauernden Bauarbeiten am Nord-Ostsee-Kanal eine besondere Bedeutung für die regionale Bauwirtschaft hat.

Der Kombinierte Ladungsverkehr in Kiel bleibt weiterhin massiv beeinflusst durch den hohen Investitionsbedarf des bundesweiten Schienennetzes und die daraus resultierenden Folgen. „Im Vergleich zum Vorjahr, das für uns im Intermodalbereich bereits herausfordernd war, sehen wir nun mit steigenden Preisen und sinkender Qualität eine stetige Zuspitzung der Situation.“, so Claus. Im Jahr 2023 wurden insgesamt 21.700 Einheiten im Kombinierten Ladungsverkehr in Kiel umgeschlagen. Das entspricht einem Rückgang von 25 Prozent zum Vorjahr (2022: 28.900 Einheiten). Während am Ostuferhafen auch aufgrund des Wegfalls der bahnaffinen Russlandverkehre ein starker Rückgang im KV-Bereich zu verzeichnen ist, bleibt der Modalsplit auf den Verkehren Richtung Schweden weiterhin über 20 Prozent.

Im Kreuzfahrtbereich verzeichnete der PORT OF KIEL im vergangenen Jahr insgesamt 1.187.148 Passagiere bei 217 Anläufen. Alle großen europäischen Reedereien waren mit mehreren Schiffen im Ostseehafen vertreten. Als Heimathafen des neuen Flaggschiffes von MSC Cruises, der MSC Euribia, und Erstanläufen nordamerikanischer Reedereien, wie der Disney Cruise Line, erfreut sich der Kieler Hafen auch bei internationalem Publikum großer Beliebtheit. Mit dem Anlauf der „Hanseatic nature“ am 04. Januar und erwarteten Folgeanläufen für Januar und Februar gewinnen in Kiel auch zunehmend Winterkreuzfahrten an Bedeutung. Für die diesjährige Saison erwartet der Kieler Hafen erneut Passagierzahlen um die 1-Million-Marke bei insgesamt 173 Anläufen. „Diese hohe Passagierzahl bei etwas geringeren Schiffsanläufen hängt zum einen mit den großen Schiffsklassen zusammen, die Kiel in der kommenden Saison vermehrt ansteuern und zum anderen mit der erfreulich hohen Nachfrage im Kreuzfahrttourismus“, betont Claus, „für uns ist das eine Größenordnung, die wir auf unseren Flächen und mit den etablierten Prozessen gut abwickeln können.“ Dem Hafenbetreiber sei vor allem nachhaltiges Wachstum und die stetige Weiterentwicklung der eigenen Prozesse wichtig. Auch die Landstromversorgung der Kreuzfahrtschiffe, die der PORT OF KIEL seit einigen Jahren gemeinsam mit den Reedereien konsequent vorantreibt, wird ein Schwerpunktbereich des Kreuzfahrtgeschäftes bleiben. So rechnet der Hafenbetreiber für die Saison 2024 erstmalig mit der Versorgung von 100 Kreuzfahrtanläufen mit landseitigem Ökostrom über die bestehenden zwei Anlagen. Mit einer Erweiterung der Landstromanlage am Ostseekai, die 2025 in Betrieb gehen soll, wird der Hafen seine Landstrominfrastruktur vervollständigen und an allen großen Fähr- und Kreuzfahrtliegeplätzen über ausreichend Versorgungsmöglichkeiten für Schiffe verfügen. Schon heute verfügt der Kieler Hafen über eine der umfangreichsten Landstrominfrastrukturen in Europa. Im Jahr 2023 wurde knapp die Hälfte aller Anläufe von Kreuz- und Fährschiffen in Kiel mit Landstrom versorgt.

Der PORT OF KIEL investiert in die Erweiterung und Effizienzsteigerung seine Unternehmensflächen, vor allem am Ostuferhafen. Das 50ha große Fracht- und Logistikzentrum des Kieler Hafens ist der flächengrößte und mengenstärkste Hafenteil des Kieler Hafens und war mit 3,46 Mio. umgeschlagenen Tonnen im Jahr 2023 für knapp 45 Prozent des Gesamtumschlags verantwortlich. Als Multipurpose-Terminal, das über 74.000m² Lagerhallen, sechs RoRo-Anleger und einen Kreuzfahrtliegeplatz verfügt, wird sowohl für den Frachtumschlag als auch das Passagiergeschäft genutzt. „Für uns birgt der Ostuferhafen noch weitere Potenziale“, so Claus. So sollen mittelfristig weitere Lager- und Logistikflächen am Ostuferhafen geschaffen werden. Dafür hat das Unternehmen nun angrenzende Flächen von 6,5 ha erworben, die schrittweise erschlossen werden sollen. „Die Nachfrage unserer Kunden nach Lagerflächen ist da. Als Stadthafen mit begrenztem Erweiterungspotenzial sind wir auf ein effizientes und smartes Flächenmanagement angewiesen. Diese Projekte am Ostuferhafen sind eine stringente Fortführung der Weiterentwicklung dieses Hafenteils und eine wichtige Investition in den Standort“, so Claus. Mit dem Bau zweier Landstromanlagen mit parallelen Versorgungsmöglichkeiten von bis zu drei Seeschiffen, neuer RoRo-Rampen sowie der Ertüchtigung der bestehenden Flächen wurde der mengenstärkste Hafenteil in der jüngsten Vergangenheit stetig optimiert. Bis 2028 sollen über 60 Mio. Euro in den Hafenteil fließen. Neben dem Frachtgeschäft wird der Hafenteil mit wachsender Beliebtheit auch von Kreuzfahrtschiffen angefahren.

Quelle: Port of Kiel, Foto: Port of Kiel/ Tom Koerber




Wechsel und Bestätigung im Vorstand der HHLA

Das Ressort Finanzen und Immobilien im Vorstand der Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) ist neu besetzt. Annette Walter übernimmt als Chief Financial Officer (CFO) des europäischen Logistik­konzerns. Vorstands­vorsitzende bleibt Angela Titzrath, deren Vertrag verlängert wird.

Mit diesen Personal­entscheidungen stärkt der Aufsichts­rat der HHLA das Unternehmen, indem zwei Vorstands­positionen mit erfahrenen Managerinnen besetzt werden.

Der Aufsichtsrat berief Annette Walter in den Vorstand der HHLA. Sie übernimmt als CFO die Verantwortung für das Ressort Finanzen und Immobilien. Annette Walter wechselt vom Essener Energie­versorger STEAG GmbH, wo sie zuletzt als CFO der STEAG Power GmbH tätig war. Sie studierte Betriebs­wirtschafts­lehre und erlangte ihren Abschluss als Diplom-Kauffrau an der Heinrich-Heine-Universität in Düsseldorf und der Universität Uppsala in Schweden. Ihre berufliche Karriere startete sie bei der Deutschen Bank und HSBC Trinkaus & Burkhardt. In den folgenden Jahren war sie in verschiedenen Positionen im E.ON-Konzern tätig, wo sie unter anderem als Workstream Lead CEO & CFO die Integration der innogy SE verantwortete.

Der Vertrag der Vorstands­vorsitzenden Angela Titzrath wurde durch den Aufsichts­rat um fünf Jahre verlängert. Sie gehört dem Vorstand der HHLA seit dem 1. Oktober 2016 an. Am 1. Januar 2017 hatte sie den Vorstands­vorsitz des europäischen Logistik­unternehmens übernommen.

Aufsichts­rats­vorsitzender Prof. Dr. Rüdiger Grube: „Die HHLA hat sich in den vergangenen Jahren erfolgreich zu einem international vernetzten Logistik­konzern weiterentwickelt. Die Logistik steht weltweit vor erheblichen Heraus­forderungen, die auch die HHLA fordern werden. Ich freue mich, dass Angela Titzrath bereit ist, die HHLA auch in den kommenden Jahren zu führen. Die Zusammen­arbeit setzen wir sehr gern fort. Mit Annette Walter kommt zudem eine CFO mit umfassender Expertise in allen für die HHLA relevanten Bereichen an Bord, insbesondere bei den Themen Finanzierungs­strategie, Controlling und M&A. Durch ihre bisherigen Funktionen als Managerin verschiedener Unternehmen bringt sie zudem vielfältige Erfahrungen aus der Steuerung internationaler Teams für komplexe Projekte in den Bereichen Transformation, Akquisition und Finanzen mit. Wir sind uns sicher, dass sie diese Erfahrungen zukünftig gewinn­bringend bei der HHLA einbringen wird. Der Aufsichtsrat wünscht Angela Titzrath und Annette Walter für ihre verantwortung­svolle Aufgabe viel Erfolg.“

Quelle: HHLA, Foto: © Jochen Rolfes




Hamburg baut erneuerbare Energien in Kooperation aus

Die beiden städtischen Gesellschaften Hamburg Port Authority (HPA) und Hamburger Energiewerke (HEnW) gründen ein Joint Venture, um die Dekarbonisierung des Hamburger Hafens voranzutreiben. Dafür sollen erneuerbare Energien wie Photovoltaik und Windkraft im Hafengebiet weiter ausgebaut und regenerative Energielösungen entwickelt werden. Die neue Gesellschaft „Erneuerbare Hafenenergie Hamburg GmbH“ wird in einer gleichberechtigten Partnerschaft geführt, in der die beiden Unternehmen ihre Kompetenzen und Fähigkeiten ergänzen.

Die HPA ist für die Bewirtschaftung und Entwicklung der Flächen im Hafen zuständig und gleichfalls Stromabnehmer. Die HEnW bringen die nötige Erfahrung für die Planung, den Bau und den Betrieb von Anlagen zur Produktion von Erneuerbaren Energien mit. Zusätzlich besitzen sie die energiewirtschaftlichen Kompetenzen und agieren am Strommarkt. Im ersten Schritt werden im Rahmen von Machbarkeitsprüfungen konkrete Vorhaben mit einem Gesamtpotenzial von zirka 70 Megawatt überprüft. Darüber hinaus werden kontinuierlich weitere Flächen für den weiteren Ausbau im Hafen untersucht.

Jens Kerstan, Senator für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft: „Diese einzigartige Kooperation zwischen den städtischen Unternehmen Hamburger Energiewerke und HPA wird die Dekarbonisierung des Hafens vorantreiben. Ein großer Teil des Strombedarfs der Hafenwirtschaft, der HPA und der Hafenunternehmen soll nun mittelfristig aus erneuerbaren Energien wie Windkraft und PV-Anlagen gedeckt werden. Bereits jetzt ist es in Hamburg gelungen im besonders schwierigen Umfeld des Hafens Windkraftanlagen aufzustellen. Das ist europaweit selten und bundesweit in der Menge einzigartig. Durch die neue Gesellschaft wird sich dies weiter verfestigen. Wir gestalten in Hamburg die Energiewende in allen Bereichen und setzen dabei Maßstäbe. Und ich bin dankbar, dass mit der HEnW und der HPA nun zwei wichtige städtische Unternehmen auch in diesem Bereich an einem Strang ziehen.“

Dr. Melanie Leonhard, Senatorin für Wirtschaft und Innovation: „Der Hamburger Hafen ist eine internationale Logistikdrehscheibe und ein bedeutendes Industriegebiet. Neben der Herstellung, Verarbeitung und dem Umschlag von Gütern leistet der Hafen auch einen Beitrag zur Energieversorgung – und künftig wird auch der eigene Bedarf zunehmend durch Energieerzeugung auf Flächen des Hafens gedeckt. Insbesondere die zusätzliche Nutzung von Flächen, die bislang ungenutzt sind – etwa Dachflächen von Hallen und Lagern, oder Randbereiche – birgt die Chance, hier einen wichtigen Beitrag zur Dekarbonisierung zu leisten.“

Michael Prinz, Geschäftsführer der Hamburger Energiewerke: „Windkraftanlagen im Hafen zu errichten ist nicht trivial, da die Genehmigungsauflagen dort sehr viel strenger als auf der grünen Wiese sind. Neben Naturschutzbelangen und dem Flugverkehr sind auch besondere Betriebsbedingungen zu berücksichtigen, damit sich die Windkraftanlagen in die dortige Infrastruktur und den Betrieb der ansässigen Unternehmen reibungslos einfügen. Wir haben bereits sechs Anlagen im Hafen errichtet und bringen daher die Erfahrung mit, erneuerbare Energien in diesem urbanen Raum zu bauen und zu betreiben. Auch wenn es nicht leicht wird, wir freuen uns sehr, zusammen mit der HPA den Ausbau von Freiflächen-PV-Anlagen und Windkraft in Hamburg voranzutreiben.“

Friedrich Stuhrmann, Geschäftsführer der Hamburg Port Authority: „Die HPA versteht ihr nachhaltiges Handeln als lohnende Zukunftsaufgabe. Aus diesem Grund engagieren wir uns im Sinne der Dekarbonisierung für zukunftsweisende und innovative Technologien und deren Einsatz im Hafen. Nachdem wir die letzten Jahre die Landstromversorgung intensiv vorangetrieben haben, möchten wir auch beim Ausbau der erneuerbaren Energieerzeugung im Hafengebiet eine aktive Rolle übernehmen. Mit den Hamburger Energiewerken haben wir hier einen starken Partner an unserer Seite. Die Energiewende bedarf erheblicher Investitionen, gleichwohl bietet sie viele Chancen, die wir intelligent nutzen wollen. Die räumliche Nähe zu den Verbrauchern spart Übertragungswege und damit Kosten.“

Die Gesellschaft soll im Frühjahr dieses Jahres vorbehaltlich eines positiven Ergebnisses der Prüfung nach Landeshaushaltsordnung gegründet werden. Über die zukünftigen Freiflächen-PV- und Windkraftanlagen sollen maßgeblich die HPA und Hafenunternehmen vor Ort mit grünem Hafenstrom versorgt werden. Den Betrieb der Anlagen soll die HEnW gewährleisten, die den erzeugten erneuerbaren Strom anschließend auch abwickelt und an die Stromabnehmer liefern wird.

Quelle und Foto: HPA




BLG LOGISTICS jetzt mit Bewerbung per WhatsApp

Mit dem Ziel, den Bewerbungsprozess für Bewerber:innen noch einfacher und zugänglicher zu gestalten, hat BLG LOGISTICS die Bewerbungsmöglichkeit über den beliebten Messenger-Dienst WhatsApp eingeführt. Mit zeitgemäßen Kommunikationswegen wie WhatsApp ermöglicht die BLG den Bewerber:innen einen niedrigschwelligen Zugang zum Unternehmen.

In einer ersten Testphase werden bei der BLG in erster Linie Stellen für Berufskraftfahrer oder für die Lagerlogistik mit einem QR-Code zur Bewerbung über WhatsApp ausgestattet. Die Vorteile liegen auf der Hand: Bewerber:innen können ihr Interesse schnell und unkompliziert per Text- oder Sprachnachricht übermitteln und sogar Lebensläufe oder Zeugnisse senden.

“In Zeiten eines dynamischen Arbeitsmarktes ist es unverzichtbar, innovative Wege zu gehen und unkomplizierte Zugänge zum Unternehmen zu schaffen. Für viele Menschen ist WhatsApp ein alltägliches und ein selbstverständliches Kommunikationsmittel. Die Entscheidung, Bewerbungen per WhatsApp zu ermöglichen, unterstreicht unser Engagement für eine moderne, zukunftsorientierte Arbeitskultur, in der wir auf vielfältigen Wegen Menschen für unser Unternehmen gewinnen wollen,“ erklärt Ulrike Riedel, Arbeitsdirektorin und Mitglied des Vorstandes der BLG.

Der Komfort geht aber nicht auf Kosten des Datenschutzes. BLG LOGISTICS legt höchsten Wert darauf, die Privatsphäre der Bewerber:innen zu schützen. Alle datenschutzrechtlichen Aspekte wurden im Vorfeld intensiv geprüft. Der Dienstleister, welcher die Schnittstelle zu WhatsApp bereitstellt, ist nach ISO 27001 zertifiziert und arbeitet DSGVO-konform. Die Chats über WhatsApp laufen direkt über eine Schnittstelle in das Bewerbermanagementsystem. Im Personalbereich wird kein neues technisches Equipment benötigt. „Mit der Einführung der Bewerbung über WhatsApp möchten wir den Bewerbungsprozess flexibler und zugänglicher gestalten“, erklärt Katja Wille, Referentin für Personalmarketing bei der BLG. „Wir erkennen, dass sich die Art und Weise, wie Menschen kommunizieren, verändert hat, und möchten diesen Wandel auch im Bewerbungsprozess reflektieren.“

Quelle und Foto: BLG LOGISTICS




Baugenehmigung für Schwerlast-Lagerfläche in Cuxhaven

Die Energiewende nimmt in Cuxhaven weiter Fahrt auf: Das Vorhaben zur Herstellung einer Schwerlast-Lagerfläche der Titan-Energy (Germany) GmbH hat kürzlich von den Fachbehörden die Freigabe erhalten, womit ein wichtiger Meilenstein in der Umsetzung dieses bedeutenden Projektes markiert wurde.

Die Lagerfläche, die eine Größe von etwa 32 Hektar umfasst, erstreckt sich innerhalb von zwei Bebauungsplänen und unterlag daher einer umfangreichen Prüfung sowie der Beteiligung verschiedener Behörden. Im Zuge des Baugenehmigungsverfahrens konnten sämtliche Aspekte des Planrechts, des Umweltschutzes und des Wasserrechts konkretisiert und geklärt werden. Besondere Aufmerksamkeit galt hinsichtlich potenzieller Setzungen des Gleisbettes aufgrund außergewöhnlich hoher Lasten von bis zu 3.500 Tonnen pro Stahlrohr-Monopile. Diese Bedenken konnten erfolgreich durch entsprechende Bodensachverständigengutachten ausgeräumt werden.

Die Bauaufsicht der Stadt Cuxhaven hat während des gesamten Baugenehmigungsverfahrens stets darauf geachtet, zwischen den Antragstellern und den Prüfern zu vermitteln, um eine zeitnahe und gerichtsfeste Baugenehmigung zu ermöglichen. Nach der Einreichung der letzten Antragsunterlagen, die sich auf Umweltbelange und potenzielle Setzungen bezogen, konnte die abschließende Prüfung durch die Fachbehörden erfolgen. Das Ergebnis dieses intensiven Verfahrens ist die Erteilung der Baugenehmigung.

Die Titan Wind Energy (Germany) GmbH plant die Einrichtung einer Außenlagerfläche auf den Flurstücken Cuxhaven Nr. 110 und 141, östlich der Baumrönne in der Hermann-Honnef-Straße 3. Die geplante Fläche erstreckt sich über insgesamt etwa 32 Hektar und dient der Annahme, Lagerung und dem Umschlag von Maschinenteilen für Offshore-Windenergieanlagen. Die röhrenartigen Bauteile, vor allem Monopiles mit einer beeindruckenden Größe von maximal 130 Metern Länge, einem Durchmesser von bis zu 14 Metern und einem Gewicht von bis zu 3.500 Tonnen, werden in den angrenzenden Hallen gefertigt. Für den Transport der Bauteile auf das Gelände kommen Spezialfahrzeuge (SPMT) zum Einsatz, die die Bauteile auf dem vorgesehenen Gelände abladen. Die Herausforderung besteht in den imposanten Dimensionen der Bauteile, weshalb eine ausreichend große, zusammenhängende und befestigte Fläche erforderlich ist. Auf dieser Fläche sollen die Bauteile auf Boden- und Schotterwällen zwischengelagert werden können. Besondere Anforderungen werden dabei an die Bodenbefestigung und Entwässerung gestellt.

Nach der Lagerung ist die Verladung der Bauteile über Anlegestellen des Hafens vorgesehen, um den Weitertransport per Schiff zu ermöglichen. Die Transportwege und die Lagefläche sollen zukunftsfähig gestaltet werden, um den Anforderungen der geplanten Monopiles gerecht zu werden.

Die Herstellung der Lagerfläche ist in zwei Bauabschnitten geplant. Der westlich gelegene zweite Bauabschnitt soll voraussichtlich im Jahr 2025 realisiert werden, während der Ausbau des ersten Bauabschnitts im Jahr 2024 erfolgen soll.

Titan Wind Energy (Germany) GmbH sieht in diesem Projekt einen bedeutenden Schritt in Richtung einer nachhaltigen Energiezukunft und bekräftigt das Engagement für die Weiterentwicklung der Windenergiebranche in der Region Cuxhaven.

Quelle und Grafik: Stadt Cuxhaven




Rhenus Weserport errichtet erste Bahnumschlagsanlage

Seit mehr als 25 Jahren steht Rhenus Weserport Bremen bereits für einen professionellen und fachgemäßen Umschlag verschiedener Güter und Rohstoffe. Als Teil der Rhenus Gruppe fokussierte sich die Hafenagentur bisher auf den Umschlag von Hochseeschiffen auf den Straßentransport und Binnenschiffe. Für die jüngste Zusammenarbeit mit der Nabaltec AG baut Rhenus Weserport nun ihre bestehende Bahnanbindung in großem Stil aus. Die Bahnumschlagsanlage im südlichsten Seehafen Deutschlands wird der Verladung von Aluminiumhydroxid und Aluminiumoxid aus Verhüttungen im Ausland dienen.

Als Anbieter von umweltfreundlichen, flammhemmenden Füllstoffen und Spezialoxiden bedient die Nabaltec AG Wachstumsmärkte in der ganzen Welt. Aufgrund der hohen Energiekosten und der damit zu erwartenden Deindustrialisierung in Deutschland erweitert das Unternehmen bei den für das Produktportfolio wichtigen Basisrohstoffen Aluminiumhydroxid und Aluminiumoxid seine Bezugsmöglichkeiten auf Verhüttungen in ganz Europa, Brasilien und – je nach Kosten- und Qualitätssituation – weltweit.

Die Rohstoffe gelangen über den Seeweg nach Deutschland, wo der Umschlag für Nabaltec im Vergleich zu niederländischen und belgischen Seehäfen Kosten spart und durch die Lagerhaltung in Bremen Versorgungssicherheit gewährt.

„Die Entscheidung für die Abwicklung des Aluminiumhydroxids und Aluminiumoxids über Rhenus Weserport fiel aufgrund der vorhandenen Gleisanbindung, die sich hervorragend für eine auftragsbezogene Erweiterung eignet. Weitere entscheidende Faktoren waren die direkte Anbindung an die Hochseeverkehre und die vorhandenen Umschlags- und Lagermöglichkeiten. Von Bremen aus gelangt der Rohstoff direkt per Bahn zu uns nach Bayern. Wir erwarten hier Kostenvorteile aufgrund der Ausdehnung unseres Lieferantenportfolios, so dass wir weiter wettbewerbsfähig unsere Produkte anbieten können”, erläutert Johannes Heckmann, Vorstandsvorsitzender der Nabaltec AG.

Aluminiumhydroxid ist ein wichtiger flammhemmender Bestandteil von Kunststoffkabeln und anderen metallischen Leitern. Aluminiumoxid wird bei der Produktion von technischer Keramik sowie in der Feuerfest- und Poliermittelindustrie eingesetzt.

Rhenus Weserport hat die Güterabwicklung für Nabaltec bereits aufgenommen. Mit der Erweiterung der Umschlagsmöglichkeiten auf Gleisanlagen stellt sich der Hafendienstleister zukunftssicher auf. „Das neue Geschäftsfeld ist für uns eine wichtige Entwicklung. Mit der ersten Bahnverladeanlage erschließen wir uns neue Märkte und Kooperationsmöglichkeiten“, erklärt Rudolf Egbert, Geschäftsführer von Rhenus Weserport. „Gerade in Zeiten der Deindustrialisierung in Deutschland eröffnen sich für uns damit neue Chancen.“

Bis die neue vollautomatische Bahnumschlagsanlage am Terminal 4 fertig ist, nutzt Nabaltec bereits vorübergehend das Terminal 2 im Bremer Industriehafen für den Umschlag von Aluminiumhydroxid. Die Genehmigungs- und Bauverfahren für den Umbau des Terminals 4 sind in vollem Gange. Geplant ist die Inbetriebnahme der neuen Anlage für Ende 2024. Der Ausbau und die automatische Bahnverladeanlage ermöglichen Nabaltec den angestrebten Umschlag von 70.000 bis 140.000 Tonnen Aluminiumhydroxid und Aluminiumoxid pro Jahr.

Der Vertrag zwischen Rhenus Weserport und Nabaltec wurde über einen Zeitraum von 10 Jahren geschlossen, mit Option zur Verlängerung.

Quelle und Foto: Rhenus Gruppe, gis zur Fertigstellung der neuen vollautomatische Bahnumschlagsanlage am Terminal 4, nutzt Nabaltec bereits vorübergehend das Terminal 2 im Bremer Industriehafen für den Umschlag von Aluminiumhydroxid. 




Jahreszahlen des Hafens Antwerpen-Brügge

2023 war für den Hafen Antwerpen-Brügge ein Jahr voller Herausforderungen. Geopolitische Spannungen und eine Verlangsamung des weltweiten Wirtschaftswachstums führten zu einem Rückgang der Industrieproduktion und der Handelsströme. Dies wirkte sich auf den gesamten Güterumschlag aus, der im Jahr 2023 271 Millionen Tonnen Fracht erreichte, was einem Rückgang von 5,5% gegenüber dem Vorjahr entspricht.

Durch die Fusion steigt der Marktanteil im Containersegment trotz des schwierigen Umfelds im Vergleich zu den anderen Häfen im Bereich Hamburg-Le Havre. Um die strategische Rolle des Hafens als Welthafen auch in Zukunft zu sichern, bleibt nachhaltiges Wachstum eine Priorität. Für die nächsten zehn Jahre ist ein umfangreiches Investitionsprogramm geplant.

Das schwache weltweite Wirtschaftswachstum und die geringere Nachfrage nach Rohstoffen wirken sich auf die weltweite Nachfrage nach Containertransporten aus. Der Hafen Antwerpen-Brügge verzeichnete im Vergleich zum Vorjahr einen Rückgang des Containerumschlags um 5,9 Tonnen und um 7,2% in TEU. Im Gegensatz dazu stieg der Marktanteil des Hafens Antwerpen-Brügge im Bereich Hamburg-Le Havre im Jahr 2023 um 0,6% auf 30,2%.

Der Umschlag von flüssigem Massengut ging 2023 um 2,1% zurück. Der Kraftstoffumschlag hat aufgrund des starken Wachstums von Diesel und Kerosin zugenommen, während Benzin und Heizöl rückläufig waren. Der Umschlag von Naphtha ist aufgrund der geringeren Nachfrage der Industrie rückläufig, während der Umschlag von LPG stabil geblieben ist. Der Chemiesektor steht in ganz Europa wegen hoher Energie-, Rohstoff- und Lohnkosten und der geringeren Nachfrage unter Druck. Dies führte zu einem Rückgang des Umschlags von Chemikalien um 8,1%. Der Umschlag von Biokraftstoffen ging ebenfalls zurück, und auch der Umschlag von LNG blieb unter dem Niveau des Vorjahres, als während Energiekrise so viel wie möglich angeliefert wurde.

Das Durchsatzvolumen von konventionellem Stückgut hat sich nach einer starken Erholung nach dem Covid-19-Programm zwischen Frühjahr 2021 und September 2022 auf das Niveau vor dem Covid-19-Programm normalisiert. Im Vergleich zu 2022 ist der Gesamtumschlag um 18,8% gesunken. Aufgrund des Rückgangs der europäischen Stahlproduktion und der geringeren Nachfrage ging der Umschlag von Stahl, der wichtigsten Produktgruppe im konventionellen Stückgutverkehr, um 16,9% zurück, wobei sich die Exporte (-15,5%) besser hielten als die Importe (-17,9%).

Der gesamte Roll-on/Roll-off-Verkehr verzeichnete einen leichten Rückgang von 2,1%. Aufgrund des gestiegenen Absatzes von Neufahrzeugen hat der Umschlag von Transportmaterial (Stückzahl) zugenommen.  Im Jahr 2023 wurden 3,56 Millionen Neuwagen umgeschlagen, was einem Zuwachs von 9,0% im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Der Umschlag von unbegleiteter Ladung (ohne Container) auf RoRo-Schiffen ist ebenfalls leicht zurückgegangen (1,5%). Mehr als die Hälfte dieses Verkehrs betrifft das Vereinigte Königreich und ist rückläufig (-4,9%), während der Verkehr nach Irland stark zunimmt (+17,9%) und der Skandinavien-Verkehr stabil bleibt.

Das Segment Trockenmassengut ist im Vergleich zum Vorjahr um 13,9% zurückgegangen. Die Nachfrage nach Kohle, die im Jahr 2022 aufgrund der Energiekrise hoch war, ist seitdem stark zurückgegangen. Auch Düngemittel, die bereits im letzten Jahr unter anderem aufgrund der Sanktionen gegen Russland und der gestiegenen Düngemittelpreise rückläufig waren, verzeichneten einen weiteren Rückgang.

Zeebrugge begrüßte im Jahr 2023 169 Kreuzfahrtschiffe und 953.048 Passagierbewegungen, was 2023 zu einem Rekordjahr machte. Der Verteilungsplan sorgte für eine gestaffelte Aufnahme.

In den ersten neun Monaten liefen 20.156 Seeschiffe den Hafen von Antwerpen-Brügge an, was einem Rückgang um 4,2% entspricht. Die Gesamtbruttotonnage dieser Schiffe stieg um 2,6% auf 657 Millionen BT.

Als Welthafen und Tor zu und von Europa ist der Hafen Antwerpen-Brügge ein entscheidendes Glied in der internationalen Logistikkette. Nachhaltiges Wachstum ist daher von zentraler Bedeutung, und zwar nicht nur durch die Gewinnung von Investoren, sondern auch durch eigene Investitionen. Für die nächsten zehn Jahre plant der Hafen daher ein Investitionsprogramm im Wert von 2,9 Milliarden Euro, unter anderem für neue Infrastrukturen wie eine Kaimauer für das Europa-Terminal, ein neues Koordinationszentrum und Restflächen am linken Ufer.

Sowohl bei der Energieversorgung als auch bei der Energiewende will der Hafen auch in Zukunft eine Vorreiterrolle spielen. So fördert der Hafen Antwerpen-Brügge mit der Umsetzung des Projekts Warmtenet Antwerpen Noord aktiv eine Kreislaufwirtschaft. Die erste Wärmelieferung wird bald erfolgen, und die weitere Entwicklung des NextGen District ist für dieses Jahr geplant.

Um den erheblichen Bedarf an erneuerbarer Energie zu decken, setzt der Hafen nicht nur auf lokale Solar- und Windenergie, sondern engagiert sich auch stark für den Import von grüner Energie. Wasserstoff ist dabei ein Schlüsselelement, das als Energieträger, Rohstoff für die Industrie und Kraftstoff für die Schifffahrt dient. In diesem Jahr wird der Hafen erstmals Wasserstoff und Wasserstoffträger wie Methanol bunkern.

Im Rahmen der Ökologisierung der Flotte des Hafens Antwerpen-Brügge werden zwei bahnbrechende Schiffe eingeführt: der Methatug, der erste methanolbetriebene Schlepper der Welt, und ein elektrischer RSD, eine Premiere für Europa. Darüber hinaus wird die Landstromversorgung weiter ausgebaut, wobei die Arbeiten an der Landstromanlage für das Kreuzfahrtterminal in Zeebrugge noch in diesem Jahr beginnen. Schließlich arbeitet der Hafen mit der Industrie an der CO2-Reduzierung durch CO2-Abscheidung. Die Arbeiten am CCS-Terminal werden voraussichtlich noch in diesem Jahr beginnen, nachdem die Investitionsentscheidung in Kürze gefallen ist.

Jacques Vandermeiren, CEO des Hafens Antwerpen-Brügge: „Wir haben bereits vor einiger Zeit erkannt, dass 2023 kein Spitzenjahr sein würde. Als Hafen stehen wir ja im Zentrum wirtschaftlicher und geopolitischer Herausforderungen. Aber mit einer starken Strategie, der Fusion und einer Effizienzsteigerung haben wir uns rechtzeitig organisiert und gewinnen sogar Marktanteile im Bereich Hamburg-Le Havre. Vor allem in unruhigen Gewässern ist es wichtig, dass wir unseren Strategieplan als Kompass nutzen, um zielgerichtet in die richtige Richtung segeln zu können. Und das werden wir 2024 fortsetzen. Damit wir für Investoren attraktiv bleiben und auch in Zukunft unsere strategische Vorreiterrolle spielen können. Rechtssicherheit ist dabei entscheidend. Wir erwarten daher von der Regierung klare und praktikable Rahmenbedingungen für Genehmigungen und korrekte Bedingungen, um weiterhin als Unternehmen tätig zu sein und Investitionen als Top-Plattform anzuziehen.“

Annick De Ridder, Hafenrätin der Stadt Antwerpen und Vorsitzende des Verwaltungsrats des Hafens Antwerpen-Brügge: „Unser Hafen ist der wirtschaftliche Motor Flanderns. Trotz großer Herausforderungen im vergangenen Jahr hat sich dieser Motor gut gehalten, weil alle Arbeitnehmer und Unternehmen ihr Bestes gegeben haben. Und dafür möchte ich ihnen nochmals herzlich danken. Der Hafen bietet bereits 73.000 direkte Arbeitsplätze. Um den Motor am Laufen zu halten, benötigen wir allerdings noch mehr Arbeitskräfte. Verbreiten Sie also die Botschaft, denn ein Arbeitsplatz im Hafen ist anders. Hier wird die Zukunft gestaltet und Unternehmen investieren in eine nachhaltige Zukunft. Darüber hinaus bleibt nachhaltiges Wachstum, einschließlich ECA und NSZ als Schlüsselprojekte, eine Priorität, um unsere Position als Welthafen auch in Zukunft zu sichern.“

Dirk De fauw, Bürgermeister der Stadt Brügge und stellvertretender Vorsitzender des Hafens Antwerpen-Brügge: „Wir sind jetzt seit über anderthalb Jahren ein Hafen. Der Mehrwert zeigt sich deutlich, vor allem in Anbetracht der derzeitigen schwierigen Rahmenbedingungen. Dadurch können wir das Containeraufkommen auf beide Plattformen verteilen und uns international als Hafen stärker profilieren. Als Fusionshafen tragen wir gemeinsam mit der Industrie auch wesentlich zur Energiewende bei und streben bis zum Jahr 2050 einen klimaneutralen Hafen an. Dabei legen wir nicht nur Wert auf Wirtschaft und Klima, sondern auch auf Mensch und Umwelt. Wir sind ein Hafen von Menschen und für Menschen, und wir sind uns der Auswirkungen unserer Aktivitäten auf die Umgebung und die Anwohnerschaft bewusst. Deshalb setzen wir uns auch weiterhin für die Qualität unserer Umwelt ein“.

Quelle und Grafik: Port of Antwerp-Bruges