Frischer Wind auf dem Nord-Atlantik

Hamburg 9-12-2015
Hamburg 9-12-2015

Die Reederei ACL erneuert ihre ConRo-Flotte im Transatlantik-Verkehr zwischen Nordamerika und Europa und bringt mit der ATLANTIC STAR das erste von fünf neuen, innovativen ConRo-Schiffen der nächsten Generation G4 in Fahrt. Am 18. Dezember wird sie erstmals am Hamburger Mehrzweck-Terminal O’Swaldkai abgefertigt.


Schon 2008 feilte die zur Grimaldi-Gruppe gehörende Reederei ACL gemeinsam mit Experten an dem Design der neuen ConRo-Flotte. Im September 2013 wurden dann in der Hudong-Zhonghua Shipbuilding Werft in Shanghai die ersten Stahlarbeiten für die ATLANTIC STAR begonnen. Das Ergebnis kann sich blicken lassen: Das neue Design bietet Platz für 3.800 Container und auf der 28.900 m² großen RoRo-Fläche können 1.300 Autos sowie übergroße und schwere RoRo-Ladung verladen werden. Damit konnte die Containerstellplatzkapazität im Vergleich zum vorherigen Bautypen der Klasse G3 um 105 Prozent erhöht werden, die RoRo-Kapazität um 45 Prozent und auch 31 Prozent mehr Autos passen unter Deck.

Das neue Schiffsdesign bietet flexible Beladungsmöglichkeiten für Container, Autos, SUVs, große Fahrzeuge und besonders schwere und große RoRo-Ladung. Die RoRo-Decks sind mit 7,4 Metern extra hoch gebaut, die Autodecks kommen auf überdurchschnittliche 2,10 Meter. Bei Bedarf können Teile der RoRo-Decks auch für Container genutzt werden, wodurch noch einmal zusätzlich Kapazität für 739 TEU entsteht. Das Schiff ist 296 Meter lang, 38 Meter breit, hat eine Tragfähigkeit von 45.000 Tonnen und kommt voll beladen auf einen Tiefgang von 11,50 Meter. Die Beladungsrampe kann mit 420 Tonnen belastet werden. Auch die CO2-Bilanz konnte deutlich verbessert werden: Pro Container entstehen dank moderner Antriebstechniken 65 Prozent weniger Emissionen als beim Vorgängermodell.

Im nächsten Jahr werden vier weitere Schiffe der gleichen Bauart ausgeliefert: Die ATLANTIC SAIL, ATLANTIC SEA, ATLANTIC SKY und ATLANTIC SUN.

Quelle: Hafen Hamburg Marketing,  Foto: Die ATLANTIC STAR beim Erstanlauf in Hamburg. Das neue Design bietet Platz für 3.800 Container und auf der 28.900 m² großen RoRo-Fläche können 1.300 Autos sowie übergroße und schwere RoRo-Ladung verladen werden. 

© HHM/Hasenpusch




Flüssiggasprojekt abgeschlossen

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Der Rotterdamer Hafen ist der größte europäische Knotenpunkt für Flüssigerdgas (LNG); er übernimmt eine Pionierrolle bei der Einführung des Brennstoffs. Nicht umsonst wurde diese Woche der dreijährige LNG-Masterplan, ein europäisches Fördermittelprojekt zum Flüssigerdgas, festlich in Rotterdam abgeschlossen. Die Veranstaltung fällt mit einem erfreulichen Ereignis zusammen: Die Coral Anthelia legt in Rotterdam an. Es ist das 50. LNG-Schiff, das dieses Jahr Flüssigerdgas nach Rotterdam bringt.

Tankerschiffe aus der ganzen Welt transportieren das Gas zum GATE-Terminal auf der Maasvlakte; danach wird es in ganz Europa weiter vertrieben. Der Hafen von Rotterdam ist nicht nur ein ideales Zentrum für den Kontinent, sondern hat zudem eine führende Stellung bei der Änderung der Gesetzgebung und Anlegung der erforderlichen Infrastruktur. Für Flüssigerdgastanker, Lkws, See- und Binnenschiffe ist das Flüssigerdgas ein attraktiver Brennstoff: Es stößt weniger Schadstoffe aus, sorgt für einen geringeren Instandhaltungsaufwand, hat einen höheren Energiewert und wird vom Hafenbetrieb Rotterdam gefördert. So erhalten Binnen- und Seeschiffe eine Ermäßigung der Seehafen- und Binnenhafengebühren.

Am Donnerstag, dem 31. Dezember 2015 endet der dreijährige LNG-Masterplan, ein europäisches Projekt, bei dem 34 Partner aus 13 Ländern kooperiert haben. Um das Projekt passend zu beenden, findet von Montag, dem 14. bis einschließlich Mittwoch, dem 16. Dezember eine Abschlussveranstaltung statt. Das RDM-Gelände ist in den nächsten Tagen der Rahmen für 250 geladene Gäste aus ganz Europa, die auf dem Gelände von drei LNG-Lkws und zwei LNG-Tankern begrüßt werden.

Quelle und Grafik: Port of Rotterdam




HGK erwirbt die neska-Gruppe

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Die Häfen und Güterverkehr Köln AG hat die Geschäftsanteile des Logistikdienstleisters neska vollständig erworben. Zum neuen Vorsitzenden der Geschäftsführung der neska wurde Volker Seefeldt bestellt.

Mit wirtschaftlicher Wirkung zum 1. Juli 2015 hat die HGK die zuvor von IMPERIAL Logistics International gehaltenen Geschäftsanteile der neska erworben. Damit ist die HGK, die bereits 35 Prozent der Anteile der neska Schiffahrts- und Speditionskontor GmbH (neska) hielt, nun alleiniger Gesellschafter der neska. Die Transaktion wurde vom Bundeskartellamt und der Be-zirksregierung Köln genehmigt und vorige Woche vollzogen.

Zum neuen Vorsitzenden der Geschäftsführung der neska Schiffahrts- und Speditionskontor GmbH wurde Volker Seefeldt (58) bestellt. Volker Seefeldt ist Sprecher des Vorstandes der HTAG Häfen und Transport AG (Duisburg), die seit 2002 zur HGK gehört. Sein Vorgänger Richard Schroeter hat seine Tätigkeit bei neska beendet. Hans-Peter Wieland bleibt Geschäftsführer der neska.

Horst Leonhardt, Sprecher des Vorstandes der HGK: „Die neska ist ein Traditionsunternehmen, das vor 90 Jahren in Köln gegründet wurde und mit dem die HGK seit vielen Jahren eng verbunden ist. Wir freuen uns, dass wir unsere bewährte Zusammenarbeit jetzt noch intensiver gestalten können. Mit ihren vielfältigen Dienstleistungen in der Massengutlogistik und im kombinierten Verkehr ist die neska ein Unternehmen, das hervorragend zur HGK und ihren Beteiligungen passt. Gemeinsam stärken wir unsere bestehenden Geschäfte in den Häfen, in der Binnenschifffahrt und im Schienengüterverkehr und schaffen die Basis für weiteres Wachstum. Unsere Kunden profitieren durch ein erweitertes Dienstleistungsangebot.“

Quelle und Foto: Häfen und Güterverkehr Köln AG




Contargo started Rhein-Main-Rotterdam Shuttle

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Das Container-Hinterland-Netzwerk Contargo bietet ab Januar eine neue Bahnverbindung zwischen Rotterdam und Frankfurt am Main an. Der Rhein-Main-Rotterdam Shuttle startet mit einem fixen Fahrplan und zwei Rundläufen pro Woche. Contargo bietet die Route bereits seit einigen Jahren an und will den Service nun mit einer eigenen Linie weiter ausbauen.

„Der Rhein-Main-Rotterdam Shuttle ist vor allem für zeitkritische Transporte im Im- und Export aus und in die Region Rhein-Main eine echte Alternative“, sagt Andreas Mager, Geschäftsführer Contargo Industriepark Frankfurt-Höchst GmbH. „Neben der Laufzeit sind Stabilität und Umweltfreundlichkeit weitere wichtige Argumente für dieses Produkt.“

Der erste Ganzzug startet am 11. Januar in Rotterdam. Direkt bedient werden dort die Terminals ECT, APMT1, Euromax und RSC. Zudem gibt es Weiterleitungsmöglichkeiten von und nach APMT2 und RWG sowie zu weiteren Deep- und Shortsea-Terminals. Zunächst verkehrt der Zug zwischen Rotterdam und Frankfurt mit einer Laufzeit A-B zweimal wöchentlich, bei Bedarf kann die Frequenz auf drei Abfahrten erhöht werden. In Rotterdam fährt der Zug immer montags und donnerstags ab, dienstags und freitags in der Gegenrichtung vom Contargo Terminal im Industriepark Höchst in Frankfurt am Main.

„Die Verbindung Frankfurt-Rotterdam ist ein weiterer bedeutender Schritt im konsequenten Ausbau der Bahnverkehre im Rhein-Main-Gebiet, neben der bereits seit über fünf Jahren bestehenden Anbindung Hamburg an Frankfurt und vice versa „, sagte Christian Eichmeier, Geschäftsführer Contargo Rhein-Main GmbH.

Der Zug wird durch die Arbeitsgemeinschaft Rhein-Main der Contargo Terminals Koblenz, Gustavsburg, Frankfurt-West und Frankfurt-Ost vermarktet und kundenseitig betreut. Operator des Zuges ist das Contargo-Terminal im Industriepark Höchst in Frankfurt am Main.

Quelle und Foto: Contargo




bahnbrechende Innovationen

LaunchDay

Das Rotterdamer Hafengebiet ist ein Ballungsort der Innovation, in dem eine kontinuierliche Erneuerung angestrebt wird. Mit dem Programm Port Innovation Lab macht sich der Hafenbetrieb Rotterdam auf die Suche nach bahnbrechenden Ideen verschiedenster Start-up-Unternehmen. Am Freitag, dem 11. Dezember präsentieren diese Unternehmer ihre Ideen beim LaunchDay in Delft.

Der Hafenbetrieb Rotterdam bündelt seine Kräfte mit YES!Delft. Dies ist eine aktive Organisation, die Start-ups betreut und ihnen die passende Unterstützung für die praktische Umsetzung ihrer Ideen bietet. Mit dieser Zusammenarbeit wird das Beste aus zwei Welten kombiniert, einerseits das erfolgreiche Konzept eines professionellen Ortes für junge Unternehmen und anderseits die Erfahrungen und das umfangreiche Netz des größten Hafens Europas.

Im Hafengebiet stellen sich genügend Fragen. Im Port Innovation Lab sucht man nach passenden Antworten, um große und kleine Unternehmen miteinander zu verbinden. Um einen Eindruck diverser Pläne zu vermitteln, lüfteten Teije Smittenaar und Wouter van Dijk – beide vom Hafenbetrieb – schon einen Zipfel des Schleiers. So war Van Dijk, Director Logistics, bei den ersten Präsentationen: “Es handelt sich um verschiedenste Vorhaben. Sie reichen von Plänen für Drohnen eines neuen Typs bis zu Sensoren, die nützliche Informationen sammeln über Maschinen und es gibt einen Unternehmer, der sogar eine revolutionäre Idee für Bahngleise einer völlig neuen Art hat.“

Van Dijk hilft den Unternehmern, ihre technische Botschaft um weitere Aspekte zu ergänzen. “Es sind oft technisch orientierte Personen, die schnell nur die technische Seite darstellen, während es auch wichtig ist, einen guten Gesamteindruck zu vermitteln. Welche Möglichkeiten gibt es? Wo liegt der Markt? Welches Problem wird gelöst und was erreicht man damit? Unabhängig vom Ergebnis ist das Programm nach Ansicht von Van Dijk jetzt bereits nützlich: “Neben den Geschäftsmodellen handelt es sich um ein wichtiges Programm für jeden, der im Hafen arbeitet. Neue Ideen bieten Herausforderungen und Anknüpfungspunkte für Initiativen.“

Teije Smittenaar, Director Investment & Risk Management, stand für die Unternehmer als Netzwerkcoach bereit: “Ich war vor allem an der Kopplung des Hafennetzes mit den Start-ups beteiligt, sodass sie ihre Vorschläge schnell in der Praxis testen konnten.” Smittenaar äußert sich sehr positiv zu den Vorschlägen: “Sicher! So haben wir mit einer Gruppe gearbeitet, die mit Hilfe von Radartechnologie Prognosen über Wellenbewegungen treffen kann. Für den Offshore-Bereich kann eine solche Anwendung natürlich sehr bedeutsam sein; Mitarbeiter müssen mitunter tagelang warten, weil kein Hubschrauber landen kann.“

Durch das Zusammentreffen verschiedener Ansichten ergeben sich überraschende Lösungen: “Bei den meisten Vorschlägen sieht man eine Kombination intelligenter Software mit Möglichkeiten im praktischen Betrieb im Offshore-Bereich und der Schifffahrt im Allgemeinen. In einer eher konservativen Branche gewinnt man dadurch ein breiteres Blickfeld für Lösungen.” Smittenaar erwartet für Freitag einen gut besuchten LaunchDay: “Beim Launch Lab im Oktober waren schon zahlreiche Hafendirektoren vertreten. Die Pitches, also die Interessenten mit innovativen Geschäftsideen, müssen nach drei Monaten Schulung und Betreuung auch gut vorbereitet sein; also ich erwarte einen interessanten und inspirierenden Tag.“

 




Drehscheibe für den norwegischen Markt

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Ungefähr 12.000 DFDS-Container passieren Rotterdam jedes Jahr auf ihrer Reise von und nach Norwegen. Und derzeit steigt diese Zahl. „Wir merken, dass bei den Unternehmen das Bewusstsein wächst, dass der Seetransport ebenso schnell, preiswerter und sogar umweltfreundlicher als der Transport über die Straße ist. Bei Exporten nach Norwegen müssen sie sich nicht um die Abholung und Ablieferung ihrer Fracht kümmern, da wir einen Service von Tür zu Tür anbieten, wobei der Rotterdamer Hafen als zentrale Drehscheibe funktioniert“, sagt Harald de Vos, Traffic Manager.

Nach Norwegen transportierte Fracht gliedert sich in zwei Transportarten: Erstens haben wir Fracht, die wir innerhalb einer Entfernung von 200 Kilometern von Rotterdam abholen. Für bis zu 24 Stunden vor ihrer Abfahrt gelten sie als Eillieferungen. „Bei den Kunden handelt es sich um Hersteller und Endverbraucher von Waren wie gefrorenem Brot aus den Benelux-Ländern und Frankreich, sowie um Obst und Gemüse aus dem Rotterdamer Gebiet“, fügt er hinzu.

Zweitens werden Schiffe mit Fracht aus Italien und Irland beladen. Bei ihrer Ankunft in Rotterdam wird die Fracht direkt auf unsere norwegischen Containerschiffe umgeladen. Das macht Rotterdam als Drehscheibe für unsere Dienste hinsichtlich der Verbindung von Irland, Italien, den Benelux-Ländern, Frankreich mit Norwegen noch unverzichtbarer. „Rotterdam funktioniert wirklich als Drehscheibe, die unsere wichtigen Frachtbestimmungen miteinander verbindet. Zudem ist der Hafen von seiner Lage her gut für die Aufnahme von Fracht aus einem großen Gebiet geeignet“, fügt Harald de Vos hinzu.

DFDS bietet zweimal wöchentlich Abfahrten von Rotterdam aus an, zudem eine von Moerdijk und eine von Zeebrugge aus. Abhängig vom Abfahrtshafen laufen die Containerschiffe entweder die Region um Oslo oder die über die gesamte norwegische Westküste verteilten sieben Häfen an. „Diese Beförderung ist ebenso schnell wie der Straßentransport und wird von unseren Kunden bevorzugt, die davon profitieren, dass ihre Fracht im unbegleiteten Verkehr nach Norwegen geht,“ erläutert Harald de Vos noch.

Quelle und Foto: DFDS.com




Hamburger Hafenbahn bereit für 835-Meter-Züge

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Ab dem 13. Dezember 2015 steht den Transporteuren im Hamburger Hafen ein neues, attraktives Angebot zur Verfügung: die Gleise der Hafenbahn können nun von Güterzügen mit einer Gesamtlänge von 835 Metern, statt bisher 740 Metern befahren werden. Möglich wird dies durch ein Gemeinschaftsprojekt der Hamburg Port Authority (HPA) und der DB Netz AG, durch das der Hamburger Hafen Anschluss an die Strecke von Maschen ins dänische Padborg erhält. Ebenso wie in Dänemark können auf dieser Relation bereits heute Züge mit Zuglängen von 835 Metern verkehren.

„Die Bedienung des Hamburger Hafens mit 835-Meter-Zügen steigert die Kapazität und Effizienz im Seehafenhinterlandverkehr“, erläutert Stefan Kirch, Leiter Vertrieb Güterverkehr der DB Netz AG. „Von dieser verbesserten Anbindung profitieren sowohl der Hafenstandort als auch die Kunden und Endkunden im Schienengüterverkehr. Gleichzeitig wird die Wettbewerbsfähigkeit des Verkehrsträgers Schiene gestärkt.“

„Mit der Freigabe für die 835-Meter-Züge stärken wir den Bahnverkehr im Hamburger Hafen und sind froh, unseren Kunden einen echten Mehrwert bieten zu können – ohne dass ihnen dadurch zusätzliche Kosten entstehen“, sagt Harald Kreft, Leiter Hafenbahn bei der HPA.

HPA und DB Netz AG arbeiteten seit 2014 gemeinsam daran, die Voraussetzungen für die längeren Züge im Regelbetrieb herzustellen. Hierbei mussten sowohl sicherheits- als auch betrieblich relevante Themen, wie Signalabstände und Bahnübergangsschaltungen, überprüft werden. Indem die geforderten Gutachten nun beim Eisenbahn-Bundesamt und der Landeseisenbahnaufsicht Hamburg eingegangen sind, konnte die Zusammenarbeit erfolgreich abgeschlossen werden und die Hamburger Hafenbahn ist bereit für die längeren Güterzüge.

Quelle: HPA Hamburg Port Authority    Foto: Bahnverkehr im Hamburger Hafen   © fotokontor.com




Ro-ro-Umschlag in Rotterdam läuft ausgezeichnet

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Der Ro-ro-Markt in Rotterdam zeigt eine positive Entwicklung. Gegenüber den ersten neun Monaten des Vorjahres erhöhte sich der Ro-ro-Umschlag dieses Jahr um 11,4 Prozent. Im vorhergehenden Jahr stieg der Ro-ro-Umschlag auch bereits um 8 Prozent. Der Rotterdamer Ro-ro-Markt ist stark auf das Vereinigte Königreich ausgerichtet.

„Für die starke Zunahme lassen sich einige Ursachen anführen“, so Rob Mittelmeijer, Freight Commercial Manager bei Stena Line. „Zum Ersten zieht die Wirtschaft in England an und war ein Wertanstieg des Pfunds gegenüber dem Euro zu verzeichnen. Exporteure in Europa haben es dadurch leichter. Außerdem gab es im vergangenen Sommer Streiks der Mitarbeiter von MyFerryLink in Calais und Dover, durch die es zu erheblichen Verzögerungen kam. Und schließlich ist auch noch die Flüchtlingsproblematik in Calais zu bedenken.“

„Es gibt Fälle, in denen Verlade- und Speditionsunternehmen, mitbedingt durch die unruhige Situation in Calais, Ladung über Rotterdam anstatt von Calais aus zum Vereinigten Königreich transportiert haben. Sie lernen nun, dass die Dienstleistung von Rotterdam äußerst zuverlässig und vollständig ist, mit mehreren Abfahrten wöchentlich zu zahlreichen Bestimmungsorten“, so Steven Jan van Hengel, Business Manager Shortsea & RoRo für den Hafenbetrieb Rotterdam.

Rob Mittelmeijer: „Die Speditionen sind in Calais weiterhin mit Menschen konfrontiert, die versuchen, in die Lastwagen zu gelangen. Dies wird von der Industrie nicht mehr akzeptiert. Wenn man z. B. pharmazeutische Waren transportiert, also sehr hochwertige Erzeugnisse, und es ist ein Fußabdruck auf der Palette zu sehen, möchte der Kunde die Ware nicht mehr haben. Vorher hätten sich diese Transportunternehmen nicht für den Weg über die Nordsee entschieden, da die Fahrzeit von Calais aus einfach wesentlich kürzer ist. Doch ihre Kunden verpflichten sie nun, eine alternative Route zu wählen. Das ist günstig für Rotterdam.“

Exakte Zahlen zum Wachstum kann der Frachtmanager nicht nennen. „Auf unserer Route Hoek van Holland – Harwich geht es im vergangenen Jahr aber bestimmt um mehrere dutzend Prozent.

Alle Ro-ro-Operators haben entsprechend dem zunehmenden Bedarf ihre Kapazität im Rotterdamer Hafen ausgebaut bzw. arbeiten auf eine Erweiterung hin. So bauen der Hafenbetrieb Rotterdam und Stena Line derzeit einen zusätzlichen Anlegeplatz für Stena Line im Europoort. DFDS Seaways setzt größere Schiffe ein und hat die Häufigkeit der Fahrten auf Frachtrouten erweitert. CldN investiert 30 bis 40 Mio. Euro in den Ausbau des Terminals im Brittanniëhaven und P&O Ferries verlängert das Gleis am Terminal im Europoort, um eine höhere Schienenkapazität zu schaffen.

Darüber hinaus bietet Rotterdam nicht nur eine große Auswahl an Ro-ro-Operators. Steven Jan van Hengel: „Wir haben auch die Flexibilität eines großen Angebots an Shortsea-Containerverbindungen. Somit ist auch der Transport per Container eine der Möglichkeiten. Rotterdam verfügt über ein ausgezeichnetes Netz von Verbindungen zum Vereinigten Königreich.“

Quelle und Foto: Port of Rotterdam




Finanzierung für Schiffsanmeldesystem

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Kürzlich haben die Direktoren der beteiligten Häfen, Karlsruhe und Strasbourg, sowie der RheinPorts Basel-Mulhouse-Weil am Rhein als Lead-Partner, in Karlsruhe den Finanzierungsvertrag für das Schiffsanmeldesystem „Upper Rhine traffic management system“ mit der EU-Kommission unterzeichnet.

Bereits im Sommer wurde das Projekt der von der Europäischen Kommission als ein vielversprechendes Innovationsprojekt für die Optimierung des Verkehrsmanagements im TEN-T-Korridor „Rhein-Alpen“ ausgewählt. Mit einer Förderung von knapp 1 Mio. Euro beteiligt sich der EU-Verkehrs-Infrastrukturfonds CEF (Connecting Europe Facilities) an den Ausgaben für die Entwicklung und Einführung einer gemeinsamen IT-Plattform für Terminals. Eine erste Version unter dem Namen RPIS (RheinPorts Information System) ist am Standort der RheinPorts bereits im Testbetrieb. Die weiteren Projektschritte sehen eine Ausweitung des Schiffsanmeldesystems auf die weiteren Oberrheinhäfen vor.

Mit diesem Vertrag ist die Finanzierung für die Einführung und Weiterentwicklung des Systems für drei Jahre sichergestellt und die Vorgehensweise detailliert festgelegt. Im gleichen Zug wurde zwischen den Projektpartnern eine solide vertragliche Basis für die Zusammenarbeit der nächsten Jahre geschaffen. Die im Vorgängerprojekt „Upper Rhine, a connected corridor“ beteiligten übrigen Oberrheinhäfen Ludwigshafen, Mannheim, Kehl und Colmar/ Neuf-Brisach unterstützen das Vorhaben. Sie versprechen sich vor allem einen positiven Impuls für Innovationen im Binnenschiffsverkehr und ein gemeinsames Standortmarketing.

Quelle und Foto: RheinPorts

v.l.n.r.: Die Hafendirektoren Gingado (RheinPorts, Weil am Rhein), Doisy (Strasbourg), Hadorn (RheinPorts, Schweiz. Rheinhäfen), Erb-Korn (Karlsruhe) und Scheidecker (RheinPorts, Mulhouse). 




Intelligente Lkw-Zulaufsteuerung

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Die im Frühjahr zwischen Siemens und der Duisburger Hafen AG (duisport) vereinbarte strategische Zusammenarbeit zur Realisierung eines Verkehrsleitsystems erreicht seine nächste Projektphase. Nach Vorliegen sämtlicher Genehmigungen werden ab nächster Woche in den Bereichen logport I in Rheinhausen und Ruhrort Systeme zur Verkehrserfassung sowie dynamische Hinweisschilder montiert. Der Testbetrieb des Pilotprojektes erfolgt Anfang kommenden Jahres.

„Mit diesen ersten Maßnahmen kommen wir unserem Ziel, die Effizienz der Verkehrsflüsse im Duisburger Hafen zu optimieren, einen großen Schritt näher. Mit der intelligenten Lkw-Zulaufsteuerung werden zukünftig nicht nur Engpässe und Staus reduziert, sondern auch neue Kapazitäten geschaffen. Dadurch werden wir die Leistungsfähigkeit unseres Logistikstandortes nachhaltig steigern können“, betont Erich Staake, Vorstandsvorsitzender der Duisburger Hafen AG.

Dank der guten Kooperation mit der Stadt Duisburg und dem Land NRW konnte diese nächste Projektphase so schnell in die Umsetzung gehen. Das Verkehrserfassungssystem nimmt die Verkehrsdaten der Lkw auf und leitet diese anonymisiert und über standardisierte Schnittstellen an eine von Siemens betriebene Zentralebene weiter. Das neue Verkehrserfassungssystem erfüllt alle datenschutzrechtlichen Auflagen, da ausnahmslos nur Verkehrsinformationen und keine persönlichen Daten erfasst werden.

Nach einer Testphase zu Beginn des kommenden Jahres wird das System freigeschaltet. Zusätzliche Hinweisschilder mit Fahrzeitinformationen ermöglichen es den Lkw-Fahrern, die optimale Route zu wählen. Eine intelligente App, die sowohl Fahrer, Logistikdienstleister als auch Terminalbetreiber stets darüber informiert, ob die geplanten und voraussichtlichen Ankunftszeiten übereinstimmen, ist parallel in der Entwicklung. Dabei wird das System die Lkw-Daten erfassen, diese Informationen anonymisieren, sie mit regionalen Echtzeit-Verkehrsdaten wie etwa Reisezeiten, Verkehrslagen sowie -störungen bündeln und diese zudem an mobile Endgeräte spielen. Ankommende Lkw-Fahrer erhalten so künftig alle wichtigen Verkehrsinformationen, um koordiniert und schnell zu ihrem Zielort zu gelangen.

Weitere Informationen gibt es unter www.duisport.de/vls

Quelle und Foto: duisport