Mit Roboter auf Trailersuche in Lübeck

Ein Roboterfahrzeug soll in Zukunft im Lübecker Hafen dabei helfen, die LKW-Trailer noch schneller auf Schiffe zu verladen. Daran arbeitet aktuell ein Team der TITUS Research GmbH im Rahmen des vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) geförderten Forschungsprojekts „Baltic Future Port“. Das auf drei Jahre angelegte Projekt wird die Digitalisierung des Lübecker Hafens auf Basis des neuen 5G-Mobilfunkstandards voranbringen.

Wenn im Lübecker Hafen ein Trailer auf die nächste Fähre verladen werden soll, dann begibt sich derzeit ein Hafenmitarbeiter auf die Suche nach dem Anhänger. Wenn es gut läuft, steht dieser in der richtigen Reihe. Ist das jedoch nicht der Fall, muss der Mitarbeiter auf die Suche gehen.

Das geht besser, wie eine ausführliche Analyse der TITUS-Forscher zu Beginn des Projektes gezeigt hat. In einer Simulation hat das Forscherteam herausgefunden, dass eine digitale Verwaltung der Stellplätze Zeit und Kosten sparen würde. Die Lösung hierfür istEin Roboterfahrzeug, dass die Trailer erkennt und lokalisiert und gleichzeitig auch den Zustand der Stellplätze kontrolliert. Diese Informationen werden an einen Leitstand weitergeleitet und mit Hilfe einer Künstlichen Intelligenz ausgewertet. Daraus wird schließlich eine Karte mit den genauen Stellplätzen der Trailer erstellt.

Im Projekt „Baltic Future Port“ wollen die beteiligten Partner erforschen, wie der neue 5G-Mobilfunkstandard für das schnellere Be- und Entladen der Schiffe im Lübecker Hafen genutzt werden kann. Neben der Hansestadt Lübeck als Lead-Partner sind u.a. auch die Lübeck Port Authority, die Lübecker Hafen-Gesellschaft als Betreiberin des Hafens und die Reederei TT-Line am Projekt beteiligt. Zur Halbzeit des Projekts im August präsentierten die beteiligten Unternehmen im Rahmen des 10. logRegio Logistikforums in Lübeck ihren jeweiligen Projektstand. Auch TITUS Research war mit dem erst kurz zuvor ausgelieferten Roboterfahrzeug vor Ort, um erste Testfahrten durchzuführen und Daten zu sammeln.

Bis zum richtigen Einsatz des Roboterfahrzeugs müssen die Forscher noch einige Hürden überwinden, wie TITUS-Projektleiter Michael Reich erläutert: „Bislang lief sowohl die Navigation als auch die Muster- bzw. Objekterkennung der Trailer nur in einer virtuellen Umgebung. Jetzt gilt es, mit der dynamischen Umgebung auf dem Hafenterminal umzugehen und automatisiert Daten zu sammeln.“

Auch das Zusammenspiel mit dem 5G-Netz wird noch spannend: „Ob Bandbreite und Latenz für unsere Projektziele ausreichen, müssen wir noch herausfinden. Gerade für eine Teleoperation sind kurze Reaktionszeiten entscheidend“, so Reich. Der Testbetrieb des 5G-Campusnetzes auf dem Gelände des Skandinavienkai soll im nächsten Jahr starten.

Zudem bringt der alltägliche Realbetrieb im Hafen ganz praktische Herausforderungen mit sich: So gibt es die Befürchtung, dass der im Vergleich doch recht kleine Roboter von den großen LKW übersehen wird, was dann leider ein schnelles Ende für ihn zur Folge hätte. Hier sind also Ideen gefragt, wie das Fahrzeug möglichst schnell gesehen und erkannt wird.

Mehr Informationen zum Projekt „Baltic Future Port“

Quelle: TITUS Research GmbH, Foto: LHG




Hafen Rotterdam setzt auf Quantenphysik

Die Unternehmen in Rotterdams Hafen, dem größten in Europa, werden künftig via Internet kommunizieren, ohne dabei Gefahr zu laufen, dass Unbefugte mithören und -lesen. Das wird möglich mit „Q*Bird„, dem ersten Verschlüsselungssystem, das auf Quantenphysik basiert. Es ermöglicht die Vernetzung mehrerer Benutzer über einen Center-Hub, eine Internetverbindung, die sich nicht hacken lässt. Das System haben Forscher der Technischen Universität Delft und der Forschungsorganisation TNO entwickelt.

„Unsere Technologie basiert auf einer speziellen Implementierung der Quantenschlüsselverteilung, die einen zentralen Hub nutzt, um Benutzer zu verbinden, die abhörsicher miteinander kommunizieren wollen. Unser Quantennetzwerk lässt sich kostengünstig implementieren. Es kann auf viele Endbenutzer ausgebaut werden, die es mit meist handelsüblichen Geräten nutzen können“, sagt Q*Birds-Mitbegründer und -Direktor Remon Berrevoets.

Das quantensichere Kommunikationssystem habe sich bereits während eines Proof-of-Concept beim großen niederländischen Telekommunikationsanbieter KPN mit Cisco-Hardware sowie beim digitalen Infrastrukturanbieter Eurofiber mit Juniper-Hardware als funktionstüchtig erwiesen, ergänzt Q*Birds-Mitbegründerin und -Direktorin Ingrid Romijn.

In einem ersten Schritt wird ein zentraler Knotenpunkt im Hafenbetrieb Rotterdam eingerichtet und mit dem Betrieb selbst sowie zwei oder drei anderen Logistikunternehmen mit Sitz im Rotterdamer Hafen verbunden. Die Multi-User-Fähigkeiten des zentralen Hubs ermöglichen spätere Anschlüsse weiterer Unternehmen im Hafen. „Zu gegebener Zeit“ könnten weitere Endbenutzer an das System angeschlossen werden, etwa Drittkunden, Lieferanten und Rettungsdienste, so Q*Birds.

Die Benutzer werden Schlüssel erhalten, die mit Quantenphysik generiert und zum Verschlüsseln und Entschlüsseln von Nachrichten verwendet werden. Die Stärke dieser Art von Setup ist die Leichtigkeit, mit der es sich auf viel mehr Benutzer erweitern lässt, und die relativ niedrigen Erweiterungskosten. Nach Abschluss kann die Hafenverwaltung sicher sein, dass ihre Kommunikationsleitung zu anderen Nutzern sicher ist, heißt es.

Quelle: Q*Birds, Foto: Port of Rotterdam




Volle Kraft in Richtung Zukunft

Vor fünf Jahren wurde die Flotte Hamburg, ein 100-prozentiges Tochterunternehmen der Hamburg Port Authority (HPA), mit dem Ziel gegründet, die Schiffe der Freien und Hansestadt Hamburg unter einem Dach zu bündeln. Mittlerweile umfasst ihr multifunktionaler Schiffspool 45 Fahrzeuge, angefangen von Arbeitsschiffen über Peilschiffen bis hin zu Polizei- und Feuerlöschbooten.

Eines der Kernthemen des Unternehmens war von Anfang an die städtische Schiffsflotte sukzessive umweltfreundlicher zu gestalten. Dabei nutzt die Flotte Hamburg u.a. Abgasnachbehandlungsanlagen und den synthetischen Kraftstoff GTL (Gas to liquid), um Luftschadstoffe erheblich zu reduzieren. Zudem wurde der Hybridantrieb mittlerweile als Standard bei Schiffsneubauten etabliert. Vollelektrische Schiffe und Schiffe mit Wasserstoffantrieb befinden sich in Planung. Künftig will die Flotte Hamburg noch einen Schritt weitergehen und in Zusammenarbeit mit der TU Hamburg eine Zero-Emission-Strategie entwickeln.

In Bezug auf Effizienzsteigerung setzt die Flotte Hamburg auf Multifunktionalität. Indem Fahrzeuge für verschiedene Anwendungszwecke eingesetzt werden, konnten bereits mehrere Schiffe eingespart werden – bei gleichbleibender Verfügbarkeit. So können z. B. Polizeiboote im Lotsenversetzdienst eingesetzt werden und im Gegenzug die Polizei auf Arbeitsschiffe zugreifen. Auch die Nutzung digitaler Anwendungen soll für weitere Effizienzsteigerungen sowohl im Schiffsbetrieb als auch im Schiffsneubau sorgen.

Bei der Weiterentwicklung der Flotte Hamburg erhält Karsten Schönewald, Vorsitzender der Geschäftsführung, Unterstützung durch Sandra Orth. Seit August 2022 ist die 56-jährige Verwaltungswirtin Geschäftsführerin der Flotte Hamburg. Zuvor war Sandra Orth in unterschiedlichsten Leitungspositionen bei der HPA – zuletzt als Personalchefin – tätig. Ein Schwerpunkt ihrer Tätigkeit liegt im Personal- und Organisationsmanagement, wo sie mit ihrer Expertise wichtige Impulse für die Entwicklung der Flotte Hamburg setzt.

„Ich freue mich, mit Sandra Orth eine erfahrene Persönlichkeit an meiner Seite zu haben. Gemeinsam werden wir auch weiterhin daran arbeiten, die städtische Flotte noch umweltfreundlicher und bedarfsgerechter auszurichten“, sagt Karsten Schönewald. „Dass wir auf dem richtigen Kurs sind, zeigen uns Anfragen aus anderen Bundesländern, die Interesse daran haben, unser Konzept zu nutzen.“

Quelle und Foto: HPA, Foto: Flotte Hamburg / Andreas Schmidt-Wiethoff, Sandra Orth wird Karsten Schönewald, Vorsitzender der Geschäftsführung der Flotte Hamburg, bei deren Weiterentwicklung unterstützen. Seit August 2022 ist die 56-jährige Verwaltungswirtin Geschäftsführerin der Flotte Hamburg.




Energieleitwarte im Hafen Brake spart Strom




Millionenförderung für die Kieler CAPTN-Initiative

Die Nutzung von grünem Wasserstoff, Wasserstoffderivaten oder weiteren erneuerbaren Energieträgern wird erheblich dazu beitragen, den Schiffsverkehr auf dem Nord-Ostsee-Kanal und im Nord- und Ostseeraum nachhaltiger zu machen. Wie die zugehörigen Versorgungsketten dieser Energien für maritime Anwendungen gestaltet werden können, will das neue Innovationsbündnis CAPTN Energy untersuchen und konkrete Lösungen ausarbeiten.

Rückenwind bekommt das Forschungsvorhaben im Rahmen der CAPTN-Initiative jetzt vom Programm „WIR! – Wandel durch Innovation in der Region“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF), das Fördermittel von bis zu 15 Millionen Euro in Aussicht stellt.  Bislang haben ca. 50 Partner aus Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft Interesse an einer Mitwirkung bei CAPTN Energy gezeigt. Diese Partner können sich mit inhaltlich passenden Projekten auf Teile der Fördermittel bewerben, um Innovationen zur maritimen Energiewende hervorzubringen und damit zur Reduktion der klimaschädlichen Treibhausgase in der Schifffahrt beizutragen.

Erarbeitet wurde der Förderantrag gemeinsam von der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU), der Fachhochschule (FH) Kiel, der thyssenkrupp Marine Systems GmbH (Standort Kiel), der Kieler Agentur DSN Connecting Knowledge und dem Wissenschaftszentrum Kiel.

Prof. Dr. Eckhard Quandt, CAU-Vizepräsident für Forschung, Transfer, wissenschaftliche Infrastruktur, Digitalisierung, sieht die Projektpartner dafür gut aufgestellt: „Unser Ziel ist es, die vielfältigen an der CAU vorhandenen Wissenschaftsexpertisen einzubringen, um innovative und nachhaltige Versorgungslösungen für die maritime Wirtschaft zu erforschen, die sich vom regionalen Fährverkehr auf die gesamte Schifffahrt übertragen lassen und dabei die wissenschaftliche Exzellenz unserer Universität weiter voranbringen.“

Das schleswig-holsteinische Ministerium Energiewende, Klimaschutz, Umwelt und Natur (MEKUN) stellt für das Vorhaben eine Kofinanzierung von 300.000 Euro bereit. Energiewendeminister Tobias Goldschmidt: „Die Klimakrise muss gestoppt werden. Die Treibhausgasemissionen müssen runter – und zwar in allen Sektoren. Dafür brauchen wir die Energiewende nicht nur an Land, sondern auch auf See. Die Nutzung erneuerbarer Energieträger, wie grüner Wasserstoff oder Ammoniak, kann dazu beitragen den Schiffsverkehr nachhaltiger zu gestalten. Schleswig-Holstein soll Klimaschutztechnikstandort Nummer 1 werden. Deshalb begrüße ich sehr, dass innovative Klimaschutztechnologien, die künftig vor unserer Haustür eingesetzt werden sollen, auch hier im Land erforscht und entwickelt werden.“

Prof. Dr. Tobias Hochscherf, Vizepräsident der FH Kiel, ist sich sicher, dass das Projekt zukunftsträchtig ist: „Die Energiewende gelingt nur, wenn wissenschaftliche Einrichtungen und Wirtschaftsunternehmen zusammen innovative Lösungen entwickeln und auch umsetzen. CAPTN Energy zeigt, wie gut eine solche Kooperation im Bereich der angewandten Forschung gelingen kann.”

„Fossile Treibstoffe müssen mittelfristig durch erneuerbare Energieträger ersetzt werden – etwa durch ‚grünen‘ Strom für Kurzstreckenverkehre von regionalen Fährverbindungen“, erklärt Bündnissprecher Dr. Frank Meisel, Professor für Supply Chain Management am Institut für Betriebswirtschaftslehre der CAU. „Klimafreundlich erzeugter Wasserstoff, Ammoniak oder Methanol eignen sich für Fracht- und Passagierschiffe, die auf längeren Strecken eingesetzt werden.“ Die CAU übernimmt die leitende Funktion des Innovations- und Strategiemanagements. Zu diesen Aufgaben gehört auch, Start-up-Unternehmen zu initiieren und zu fördern, so Meisel. Das Wissenschaftszentrum Kiel wird CAPTN Energy koordinierend begleiten: Es gehe darum, die maritime Wirtschaft bei ihrer bedeutendsten Transformation zu unterstützen, betont Geschäftsführerin Dr. Wiebke Müller-Lupp. „Mit einem starken Partnerbündnis werden wir aus Schleswig-Holstein heraus die maritime Energiewende vorantreiben und einen wesentlichen Beitrag für die Emissionsreduktion in der Schifffahrt leisten.“

„Die Energiewende im maritimen Bereich bringt viele technologische Herausforderungen mit sich“, erläutert Prof. Dr.-Ing. Ulf Schümann vom Fachbereich Informatik und Elektrotechnik der FH Kiel. „Im Rahmen unseres Arbeitsgebietes der Leistungselektronik ergeben sich in diesem innovativen Verbundprojekt vielfällige Forschungsfelder. Ich freue mich auf spannende Projekte in den nächsten sechs Jahren.“

Zu den Verbundpartnern aus der Wirtschaft gehört die thyssenkrupp Marine Systems GmbH. Das Industrieunternehmen in Kiel ist ein international bekannter Spezialist für Hightech-Schiffbau. „Wir freuen uns sehr über die Förderung – sie ermöglicht die Umsetzung vieler toller Projekte, die zum Ziel haben, klimafreundliche Technologien hier in Schleswig-Holstein im maritimen Sektor voranzutreiben“, sagt Marion Ballach, R&D Projektmanagerin bei der thyssenkrupp Marine Systems GmbH. „Wir wollen unser Know-how im Bereich der Wasserstoffanwendungen etwa in der Brennstoffzellen- und Reformertechnologie einbringen.“

Fehlende Infrastrukturen für alternative Kraftstoffe wird mitunter als größte Herausforderung im Transformationsprozess der Schifffahrt gesehen. Die Konzeptionierung einer innovativen, flexiblen, autonomen Ship2Ship-Betankungslösung ist eines der großen Projekte bei CAPTN Energy. Mit dieser Lösung soll den Infrastruktur-Problemen zur Versorgung von Schiffen mit alternativen Energieträgern wie Wasserstoff, Ammoniak oder Methanol vor allem in urbanen, bereits eng bebauten Hafenregionen begegnet werden. Außerdem soll das Projekt Anreize schaffen, auf alternative Antriebstechnologien umzusteigen. Die bedarfsgerechte und effiziente Versorgung mit alternativen Kraftstoffen der Schiffe stehe dabei im Vordergrund, erläutert Marion Ballach.

Die Initiative „Clean Autonomous Public Transport Network (CAPTN)“, initiiert durch die Christian-Albrechts-Universität (CAU) zu Kiel, vereint seit 2018 diverse transdisziplinäre Aktivitäten von CAPTN Partnern aus Gesellschaft, Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Verwaltung unter einer Maxime: Die Etablierung einer integrierten innerstädtischen Mobilitätskette autonomer sauberer Verkehrsträger zu Wasser und zu Land für den öffentlichen Personennahverkehr. Mehr Informationen: www.captn.sh




Samskip verbindet Ruhrgebiet und Rostock

Der weltweit agierende Logistiker und Spezialist für multimodale Verkehre, Samskip Multimodal, bietet seit Anfang September seinen Kunden ein weiteres nachhaltiges Transportangebot für unbegleitete Einheiten.

Vom Samskip-Bahnterminal in Duisburg-Hohenbudberg verkehren anfangs bis zu drei wöchentliche Züge zum Seehafen Rostock. Von hier aus können auf kurzen Wegen die bis zu 17 täglichen Fähr- und RoRo- Verbindungen nach Schweden, Dänemark, Finnland und in die baltischen Staaten bedient werden. Der 720 m lange Ganzzug erreicht Rostock an den Verkehrstagen Montag, Mittwoch und Freitag jeweils mittags/ früher Nachmittag und startet noch am selben Tag um Mitternacht zurück ins Ruhrgebiet.

Dr. Gernot Tesch: „Wir freuen uns, eine weitere leistungsstarke Intermodalverbindung zwischen Rostock und dem Ruhrgebiet in das Leistungsportfolio des Hafens aufnehmen zu können. Wir danken Samskip für das entgegengebrachte Vertrauen,  Nordeuropaverkehre als umweltfreundliche Schienentraktion zukünftig über den Hafen Rostock zu routen.“

Samskip erläutert: „Diese neue Relation verbindet Duisburg und insbesondere Schweden über den Hafen Rostock. Mit diesem Angebot schaffen wir zusätzlich zum Ganzbahnweg eine neue Alternative und können damit die Nachfrage aus dem Markt bedienen. Wir sind zuversichtlich, dass unsere Kunden diese zuverlässige grüne Transportalternative unter Nutzung des umweltfreundlichen Seeweges annehmen.“

Derzeit verkehren ab Rostock wöchentlich 50 Kombiverkehrszüge von und nach Verona (16), Bologna (3) in Italien, Bratislava (6) in der Slowakei, Dresden (10) [mit Anbindung nach Curtici (2) in Rumänien], Herne (5), Wuppertal (3) und Halle (1) in Deutschland, Bettembourg (3) in Luxemburg [mit Anbindung nach Südfrankreich sowie Spanien] sowie neu nach Duisburg (3).“

Quelle: ROSTOCK PORT GMBH, Foto: rostock port/ nordlicht




Niederlassungsleiter bei Niedersachsen Ports

Der bisherige Stellvertreter wird nun Niederlassungsleiter: Aiko Hollander übernimmt ab sofort die Leitung der Niederlassung in Emden. Er folgt auf Volker Weiß, der seit 1. Oktober 2022 Technischer Geschäftsführer der Niedersachsen Ports GmbH & Co. KG in der Zentrale in Oldenburg ist.

„Aiko Hollanders Hafen-Expertise und Führungsqualitäten, die wir aus unserer langjährigen Zusammenarbeit kennen, haben uns überzeugt. Wir freuen uns, dass wir auch diese Position mit einem so kompetenten Nachfolger aus den eigenen Reihen besetzen konnten“, betont Holger Banik, Geschäftsführer der Niedersachsen Ports GmbH & Co. KG (NPorts) sowie der JadeWeserPort Realisierungs GmbH & Co. KG

Heimathafen Emden
Seit mehr als 20 Jahren ist Aiko Hollander den niedersächsischen Häfen und somit auch NPorts verbunden. Zuletzt war der 45-jährige seit 2019 als stellvertretender Niederlassungsleiter sowie Abteilungsleiter Technik im Hafen Emden tätig. Die Karriere im Hafen begann mit seiner Ausbildung zum Wasserbauer in Emden und einem anschließenden Studium zum Diplom-Bauingenieur für Wasserbau- und Umwelttechnik. Nach einem kurzen Zwischenstopp in Brake zog es den Bauingenieur wieder nach Emden zurück.

Zwischen 2010 und 2014 verantwortete er dort das Großprojekt „Sanierung Nesserlander Schleuse“, zunächst als Bauleiter und später als Projektleiter. Zusammen mit seinem Team brachte er das 97 Millionen Euro-Projekt erfolgreich zum Abschluss.
Aiko Hollander blickt seiner neuen Herausforderung mit Freude entgegen: „Mit dem Emder Hafen bin ich schon über viele Jahre verbunden. Besonders freut es mich, gemeinsam mit den Kollegen und Kolleginnen vor Ort weiterhin das enorme Entwicklungspotential des Standortes auszuschöpfen und die Infrastruktur für unsere Kunden und Kundinnen weiter voranzubringen.“

Die Niederlassung Emden ist mit rund 200 Beschäftigten der größte Standort von NPorts. Aktuell stehen mehrere Großprojekte vor dem Beginn: Der geplante Großschiffliegeplatz ist bereits genehmigt und wird in den nächsten Jahren gebaut werden. Dasselbe gilt für die Modernisierung der Großen Seeschleuse. Zudem ist auch die Vergabe von Liegenschaften an interessierte Investoren ein fortlaufendes Thema.

Quelle und Foto: Niedersachsen Ports GmbH & Co. KG




„Der Ostseeraum hat an Bedeutung für Europa gewonnen“

Der Krieg in der Ukraine und seine Auswirkungen auf Mitglieder der Europäischen Union rücken die Ostsee wieder stärker in den Mittelpunkt. Aufgrund der gut ausgebauten Infrastruktur in den Ostseehäfen und der engen Partnerschaft der Häfen in den westlichen Anrainerstaaten funktioniere der Güteraustausch reibungslos. Die Häfen in Finnland und Lübeck schauten bereits in die Zukunft und arbeiten an einer Intensivierung ihrer Kooperation.

Das wurde auf dem siebten Deutsch-Finnischen Hafentag in Lübeck deutlich, zu dem Bernd Jorkisch, Honorarkonsul der Republik Finnland in Lübeck, Sebastian Jürgens, Geschäftsführer der Lübecker Hafen-Gesellschaft (LHG), sowie Jan Lindenau, Bürgermeister der Hansestadt Lübeck, gemeinsam eingeladen hatten.

Mehr als 300 Vertreter der Hafenwirtschaft aus mehreren Ländern nahmen am Dienstag an der Konferenz in der Musik- und Kongresshalle Lübeck teil. Auch die Botschafterin der Republik Finnland in Deutschland, Anne Sipiläinen, war in die Hansestadt gekommen. „Innovationsdynamik, Digitalisierung und Nachhaltigkeit spielen außer Sicherheit und Frieden eine immer relevantere Rolle – in allen Feldern hat der Ostseeraum an Bedeutung für Europa gewonnen“, sagte Bernd Jorkisch. „Gerade die Republik Finnland, mit ihrer besonderen geopolitischen Lage in Europa, beweist durch das aktuelle Handeln Solidarität, Tatkraft und Weitsicht.“ Der Lübecker Hafen sei weiterhin die Drehscheibe für den Warenaustausch zwischen Finnland und Zentraleuropa.

Die Landesregierung in Kiel sei sich der Rolle des Lübecker Hafens als zentraler Knoten innerhalb der europäischen Verkehrsnetze sehr bewusst, betonte Schleswig-Holsteins neuer Wirtschafts- und Verkehrsminister Claus Ruhe Madsen: „Die langjährige Partnerschaft mit Finnland basiert auf Vertrauen und Verlässlichkeit auf beiden Seiten. Lübecks Hafen ist trotz der Krise gut aufgestellt und weiter dabei, seine Infrastruktur leistungsfähig und umweltgerecht zu modernisieren“, sagte Madsen, der zum ersten Mal am Deutsch-Finnischen Hafentag in Lübeck teilnahm. Die Reedereien in Finnland und Deutschland würden zudem ihren Teil dazu beitragen, die Ostseeverkehre effizient und umweltfreundlich anzubieten.

Allerdings erinnerte Madsen auch daran, dass die Reedereien in Zukunft beim Bau neuer Schiffe die vorhandene Hafeninfrastruktur akzeptieren müssten. „Die Häfen können sich nicht endlos den immer größer werdenden Schiffen anpassen, zumal immer neue Umweltanforderungen sie vor enorme Herausforderungen stellen“, so der Minister. „Gut, dass Lübeck zum transeuropäischen Kernnetzwerk des TEN-T gehört. Sinnvollerweise sollten die Korrespondenzhäfen in Finnland ebenfalls an Bord bleiben“, sagte Madsen.
Hier setzte LHG-Chef Sebastian Jürgens an: „Lübeck ist im Rahmen des europäischen TEN-T Verkehrssystems Brückenkopf und Kernnetzhafen für diesen Korridor, der das Mittelmeer mit Skandinavien verbindet. Finnland ist mit seinen Häfen ein starker Partner in dieser wichtigen Verkehrsachse. Umso mehr fordern wir, die beiden Partnerhäfen Pietasaari und Käskinen weiterhin als Korridorhäfen zu führen und nicht zugunsten einiger Mittelmeerhäfen aus diesem eingespielten System herausfallen zu lassen.“

Lübecks Bürgermeister Jan Lindenau betonte auf dem Hafentag: „Die Hansestadt stellt sich mit ihrem Hafenentwicklungsplan 2030 den zukünftigen Herausforderungen, als größter Fähr- und RoRo-Hafen der Ostsee die Sicherstellung der Durchgängigkeit der Transportnetze auf Schiene, Wasserstraße und Straße bereitzustellen. Allein im Jahr 2023 investieren wir mehr als 16 Millionen Euro in die Hafeninfrastruktur. Bei der Digitalisierung können wir aus der Zusammenarbeit mit unseren finnischen Partnern lernen und gemeinsam intelligente Logistikketten schaffen.“

Quelle und Foto: IHK zu Lübeck; v. li.: Bernd Jorkisch, Sebastian Jürgens, Anne Sipiläinen, Jan Lindenau, Annaleena Mäkilä (CEO Finnish Ports), Claus Ruhe Madsen, Michael Berlemann (Wissenschaftlicher Direktor Hamburgisches WeltWirtschaftsInstitut)




Neuester Drohnentyp über der Maasvlakte

In den kommenden fünf Monaten wird über der Maasvlakte und Europoort einen Tag pro Woche eine weiß-orange Drohne kreisen. Es handelt sich um die Avy Aera 3, das neueste Modell des niederländischen Drohnenbauers Avy. Die Drohne steigt automatisch aus einer Dockingstation auf, die bei der Lotsenorganisation Loodswezen Rotterdam-Rijnmond im Pistoolhaven installiert ist.

Der Hafenbetrieb Rotterdam prüft, ob sich die Avy Aera dazu eignet, Inspektoren und Schifffahrtsmeister bei ihrer Arbeit zu unterstützen. Dabei geht es vor allem um die See- und Binnenschifffahrtsinspektionen durch die Abteilung Hafenmeister, etwa in den Bereichen Bunkern, Wasserverschmutzung, Bord-Bord-Umschlag, Zoneneinteilung bei Gefahrstoffen, Kai-Bord-Umschlag, Luftverschmutzung (Rauch oder Ruß) und Reparaturen an Bord von Schiffen. Wenn auf den Drohnenbildern beispielsweise ein offener Tankdeckel zu sehen ist, kann das ein Hinweis auf illegale Schiffsentgasung sein; es kann dann vor Ort eine Kontrolle durchgeführt werden.

Die Drohne hat eine Spannweite von 2,40 m, eine Betriebsgeschwindigkeit von 90 km/h und eine Reichweite bis zu 95 km bei geringem Energieverbrauch. Mit 2 bis 3 Geräten kann mittelfristig der gesamte Hafen abgedeckt werden. So ist auch sichergestellt, dass bei einem Vorfall immer eine Drohne schnell vor Ort sein kann. Die Drohne kann auch kleine Ladungen (bis zu 3 kg) befördern, beispielsweise medizinischen Bedarf, Schiffskomponenten oder Ladungsproben.

Jeder Flugtag beginnt mit einem Briefing der Piloten des Helikopterbetreibers NHV, der ebenfalls auf dem Gelände der Lotsenorganisation ansässig ist. Da die Drohne im selben Gebiet fliegt wie die Helikopter, wurden klare Vereinbarungen über die Luftraumnutzung getroffen. So haben Lotsenversetzdienste sowie Such- und Rettungseinsätze des NHV vor Drohnenflügen grundsätzlich Vorrang.

Firmen, die die Avy-Drohne für ihre eigenen betrieblichen Zwecke testen wollen, können sich an Ingrid Römers wenden.

Quelle und Foto: Port of Rotterdam




Häfensenatorin empfängt innovativsten Güterzug

Der derzeit wohl innovativste Güterverkehrszug Deutschlands machte jetzt Station im Seehafen Bremerhaven und wurde hier von der Senatorin für Wissenschaft und Häfen, Dr. Claudia Schilling, gemeinsam mit Vertreter und Vertreterinnen des Terminalbertreibers North Sea Terminal Bremerhaven GmbH & Co. (NTB) in Empfang genommen.

Der sogenannte „DAK-Demonstrator“, ein Pilotprojekt beauftragt und finanziert vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) zur Demonstration, Erprobung und Zulassung der Digitalen Automatischen Kupplung (DAK) für den Schienengüterverkehr, birgt eine fundamentale Systeminnovation für den Schienengüterverkehr der Zukunft.

Senatorin Dr. Schilling sagte bei der Begrüßung des Güterzuges: „Die Bremischen Häfen haben einen klaren strategischen Entwicklungsfokus auf die Stärkung des Hafenhinterland-Verkehres und hier insbesondere auf die Bahn gelegt. Seit Jahren investieren wir hohe Beträge in den Ausbau und die Erneuerung unserer eigenen Bremischen Hafeneisenbahn. Mit einer Einführung der Digitalen Automatischen Kupplung (DAK) verbinden wir die Erwartung, dass auch andere von Bremen aus initiierte Innovationsprojekte wie das autonome Rangieren auf Hafenbahnen eine Realisierungsperspektive bekommen.“

Senatorin Dr. Schilling nutze die Gelegenheit, um die mit dem neuen Hafenkonzept verbundene Smart Port Orientierung herauszustellen: „Wir wollen unsere Bremischen Häfen in allen Bereichen modernisieren und innovativ und smart aufstellen. Dabei sehen wir gerade im besonders umwelt- und klimafreundlichen Schienengüterverkehr große Optionen, die wir neben dem Containertransport gerne auch auf den für Bremerhaven ebenfalls sehr bedeutenden schienengebundenen Automobiltransport übertragen und in der Praxis anwenden möchten.“

Dr. Daniela Gerd tom Markotten, DB-Vorständin für Digitalisierung und Technik: „Die Digitale Automatische Kupplung ist eine Revolution; ihr gehört die Zukunft. Die DAK macht Güterwagen schlau und schnell: beim Kuppeln, aber auch beim Fahren. Mit dieser Technologie können nicht nur mehr Güterwagen auf der Schiene fahren, sie ermöglicht auch eine Verdichtung des Schienenverkehrs, die allen zugutekommt. Ohne die Ingenieure der DB und ihr Know-how würde es diese Kupplung nicht geben. Wir machen sie zusammen mit den Herstellern serienreif. Wir bringen die DAK auf die Schiene!“

Dazu Anne Busch, Leitung Bahn /Project Coordination NTB: „NTB als einer der größten Bahnhöfe Europas für den kombinierten Ladungsverkehr (KV) mit einem jährlichen Umschlagvolumen von knapp 330.000 Containern freut sich sehr, seinen Teil zur weiteren Innovation des stetig steigenden Schienengüterverkehrs beitragen zu können, indem wir dem „DAK-Demonstratorzug“ gestern die Möglichkeit geben konnten, unter Realbedingungen die automatischen Kupplungen zu testen.“

 

Senatorin Dr. Schilling und Ingo Lengsfeld, Betrieblicher Versuchsleiter DAK, DB Cargo AG, inspizieren den „DAK-Demonstrator“. Foto: Pressereferat Senatorin für Wissenschaft und HäfenSenatorin Dr. Schilling und Ingo Lengsfeld, Betrieblicher Versuchsleiter DAK, DB Cargo AG, inspizieren den „DAK-Demonstrator“. Foto: Pressereferat Senatorin für Wissenschaft und Häfen