Zusammenarbeit der Häfen bei grünen Themen

Viele Besucher des Gemeinschaftsstandes von Port of Hamburg und der Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) während der China International Import Expo (CIIE) in Shanghai interessieren sich für die grüne Transformation der Lieferketten.

Nur auf internationaler Ebene kann der Wandel hin zu mehr nachhaltiger Logistik gelingen. Entsprechend präsentiert sich der Hafen Hamburg während der China International Import Expo (CIIE) in Shanghai in diesem Jahr unter dem Motto „Nachhaltige Entwicklung im Kontext der Energiewende“. „Der chinesische Markt ist seit Jahren der größte für den Hamburger Hafen. Mit einem Containerumschlag von über zwei Millionen TEU pro Jahr liegt China in Hamburg vorn. Um unsere guten Beziehungen weiter zu festigen und neue hinzuzugewinnen, ist es für uns wichtig vor Ort präsent zu sein“, sagt Volker Werner, Direktor Vertrieb bei der HHLA.

Als größter deutscher Universalhafen zeichnet sich der Hamburger Hafen nicht nur durch seine nachhaltigen Bahnverbindungen in die Zentral- und Südosteuropäischen Markte aus. Im Zuge der nachhaltigen Transformationen wird der Hafen zunehmend zu einem internationalen Energy-Hub. Das war auch eines der zentralen Themen auf dem 5. German Logistics Roundtable, welchen das Hamburg Liaison Office (HLO) im Namen von Hafen Hamburg Marketing, HHLA, TSIT und DB Cargo Transasia während der Messe ausrichtete. Mit über 60 Gästen war auch dieser Roundtable gut besucht. „Die vielen interessierten Gäste auf dem Messestand und beim Roundtable zeigen, dass wir mit unseren nachhaltigen Themen auf der CIIE genau richtig liegen. In diesem Rahmen lassen sich nachhaltige Lieferketten mit unseren Partnern definieren und vorbereiten“, sagt Axel Mattern, CEO bei Hafen Hamburg Marketing (HHM).

Wie eng die Beziehungen mit chinesischen Häfen wie Shanghai schon sind, zeigt das jüngst unterzeichnete Memorandum of Understanding (MoU) zwischen der Shanghai Municipal Transportation Commission, der Hamburg Port Authority (HPA), COSCO Shipping Lines Co., Ltd. und dem Shanghai International Port (Group) Co., Ltd. zur Einrichtung eines grünen Schifffahrtskorridors. Das MoU wurde während des North Bund Forums 2024 für internationale Schifffahrt und Luftfahrt im Oktober unterzeichnet und zielt darauf ab, die Schifffahrtsindustrie umweltfreundlicher und kohlenstoffärmer zu gestalten sowie die nachhaltige Entwicklung des globalen Seeverkehrs zu fördern. Die Verbundenheit des Hamburger Hafens mit dem Port of Shanghai geht jedoch weit darüber hinaus. Bereits 2004 haben beide Häfen ein Sister Port Agreement geschlossen.

Welche Möglichkeiten der Hamburger Hafen darüber hinaus noch bietet, zeigen die Aussteller auf dem Gemeinschaftsstand des Hamburger Hafens. Mit dabei sind in diesem Jahr Hafen Hamburg Marketing e.V., das Hamburg Liaison Office China, die Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) und der Newcomer TSIT, der sich mit den Zolllagern und der Transportlogistik in Europa beschäftigt.

Quelle: HHM, Foto: HLO




Landstrom für Seeschiffe bei APMT MVII ab 2028

APM Terminals Maasvlakte II (APMT MVII) wird sein Terminal ab 2028 mit Landstrom versorgen. Ein wichtiger Schritt, um den Rotterdamer Hafen nachhaltiger zu machen. Zu diesem Zweck unterzeichnete das Unternehmen eine Vereinbarung mit Rotterdam Shore Power, einer Partnerschaft zwischen der Port of Rotterdam Authority und Eneco. So können Seeschiffe ab 2028 während der Liegezeit im Hafen mit umweltfreundlicher Energie versorgt werden.

Durch den Anschluss der Schiffe an das Stromnetz der APMT MVII werden die CO2-Emissionen um fast 7000 Tonnen pro Jahr reduziert. Außerdem werden Stickstoff- und Feinstaubemissionen reduziert. Insgesamt werden die Schiffe am Terminal rund 13 000 MWh pro Jahr verbrauchen.

Der Unterzeichnung der Vereinbarung mit Rotterdam Shore Power gehen jahrelange Vorbereitung und Partnerschaft voraus. Rotterdam Shore Power und APMT MVII arbeiten gemeinsam an der weiteren Entwicklung und Umsetzung der Landstromversorgung des Terminals. Die ersten Schiffe werden voraussichtlich ab 2028 die Landstromanlagen nutzen können. Das ist weit vor der europäischen Regelung, die bis 2030 Landstrom für Containerschiffe vorschreibt.

Die Installation der Landstromversorgung steht im Einklang mit dem Ziel von APMT MVII, die nachhaltigste und effizienteste Logistikdrehscheibe Europas zu werden. „Das Angebot von Landstrom für unsere Kunden ist ein logischer nächster Schritt in unserer globalen Strategie zur Minimierung von Emissionen im maritimen Sektor“, erläutert Harold Kunst, CEO von APMT MVII. „Diese Zusammenarbeit mit Rotterdam Shore Power ist ein wichtiger Schritt zu unserem gemeinsamen Ziel, den Rotterdamer Hafen zu einem weltweit führenden Unternehmen im Bereich Nachhaltigkeit zu machen.“

Auch Rotterdam Shore Power schließt sich dieser Botschaft an. „Mit dieser Kooperation fügen wir unserem Landstromportfolio ein drittes Deepsea-Terminal hinzu“, erklären die Geschäftsführer Ina Barge und Tiemo Arkesteijn. „Dies ist ein wichtiger Schritt, um den Rotterdamer Hafen nachhaltiger zu machen und Emissionen zu reduzieren.“

„Landstrom ist eine effektive Methode, um die Emissionen der Schifffahrt zu reduzieren, und sorgt außerdem dafür, dass Schiffe am Kai keinen Lärm machen“, sagt Brigit Gijsbers, stellvertretende Generaldirektorin für Luftfahrt und maritime Angelegenheiten im Ministerium für Infrastruktur und Wasserwirtschaft. „Es ist schön zu sehen, dass der Hafen von Rotterdam nun wieder einen großen Schritt unternimmt, um den Hafen nachhaltiger zu gestalten.“

APMT MVII ist bereits ein CO2-emissionsfreies Terminal, dessen Gebäude und Anlagen energieeffizient und umweltfreundlich sind. Der Großteil des eingesetzten Equipments, einschließlich der vollelektrischen Lift Automated Guided Vehicles (L-AGVs), trägt zu diesem nachhaltigen Charakter bei. Diese Fahrzeuge, die Container transportieren, werden mit Ökostrom aus Windkraft betrieben und verursachen nur minimale Lärmbelästigung.

Quelle: Port of Rotterdam, Foto: APM Terminals, es wird erwartet, dass die ersten Schiffe ab 2028 die Landstromversorgung an den Terminals von APMT MVII nutzen können. 




Tag der Ausbildung in Dormagen

Am Samstag, 9. November, bietet die Currenta-Bildung in Dormagen von 10 bis 15 Uhr die perfekte Gelegenheit, um die eigene berufliche Zukunft zu gestalten. Am Tag der Ausbildung laden die Chempark-Unternehmen Covestro und die Currenta-Gruppe dazu ein, Ausbildungsberufe hautnah zu entdecken.

Die Teilnehmenden können sich auf interessante Einblicke freuen und erleben, wie vielfältig die Welt der Chemie und Technik ist. Die Veranstaltung findet im Chempark Dormagen in Gebäude A900 an der Alten Heerstraße 1 statt.

Es gibt eine Vielzahl spannender Ausbildungsberufe, die entdeckt werden können: Anlagenmechaniker*in, Chemielaborant*in, Chemikant*in, Elektroniker*in für Automatisierungs- oder Betriebstechnik, Industriemechaniker*in, Eisenbahner*in im Betriebsdienst, Kaufleute für Speditions- und Logistikdienstleistungen, Kunststoff- und Kautschuktechnologe*in und Industriekaufleute. Außerdem wird die Gelegenheit geboten, mehr über duale Studienangebote zu erfahren und die akademische Laufbahn direkt in der Praxis zu starten.

Um den Tag nicht nur informativ, sondern auch unterhaltsam zu gestalten, wird ein Korb-Battle gegen die Spieler der Bayer Giants angeboten. Ein kostenloser Shuttlebus fährt alle 30 Minuten vom Bahnhof Dormagen direkt zum Veranstaltungsort.

Quelle und Foto:

Currenta GmbH & Co. OHG, Leverkusen




Wie KI hilft, den Hafen aufzuräumen

Das Forschungsprojekt RaDaR4.0 verspricht mehr Zuverlässigkeit und Planungssicherheit bei der Hafenbahn-Disposition. Kameras und eine Software erfassen und übermitteln wichtige Daten.

Die Niedersachsen Ports GmbH und Co. KG (NPorts) hat in Kooperation mit dem JadeWeserPort zweieinhalb Jahre lang im Forschungsprojekt RaDaR4.0 untersucht, wie sich die Erfassung der Ein- und Ausfahrten der Hafenbahnen optimieren lässt. RaDaR steht für „Rail Data Reconnaissance“. 4.0 verweist auf die digitale Transformation im Sinne von Logistik 4.0, bei der moderne Technologien zur Optimierung von Prozessen eingesetzt werden.

Das erfolgreich abgeschlossene Projekt mit seinen Ergebnissen hat Romina Hanisch, Eisenbahnbetriebsleiterin für die Gleisinfrastruktur in Wilhelmshaven und Projektverantwortliche, an diesem Mittwoch in einer Abschlussveranstaltung im Stellwerk der Hafenbahn in Wilhelmshaven vorgestellt: ein System aus Kameras und spezialisierter Software, die ein- und ausfahrende Züge automatisiert erfasst und Daten zur Verfügung stellt, die für den reibungslosen und effizienten Hafenbahnbetrieb von hoher Wichtigkeit sind.

Hafenbahn-Disponenten brauchen verlässliches Datenmaterial, um die Hafeninfrastruktur von NPorts optimal nutzen zu können. Waggonanzahl und Waggonnummern werden von den Eisenbahnverkehrsunternehmen (EVU) übermittelt. Sind diese Daten nicht vollständig oder nicht korrekt, könnte ein langer Zug möglicherweise einem zu kleinen Gleis zugewiesen werden. Dadurch wird das Gleisnetz nicht effizient ausgelastet und die Logistikkette könnte gestört werden. „RaDaR4.0 gibt uns Planungssicherheit, weil wir umfangreiche Daten durch ein einzigartiges System aus handelsüblichen Standardkameras und spezialisierter Software nutzen“, so Holger Banik, Geschäftsführer der Niedersachsen Ports GmbH & Co. KG sowie der JadeWeserPort Realisierungs GmbH & Co. KG.

Das Gleisnetz der NPorts-Häfen Brake, Cuxhaven, Emden und Wilhelmshaven erstreckt sich auf insgesamt rund 100 Kilometer – ein Netzwerk, das eine präzise und durchdachte Steuerung erfordert. NPorts-Mitarbeitende in der Hafenbahn-Disposition übernehmen hier eine zentrale Rolle, indem sie das Ein- und Ausfahren der Züge koordinieren. Eine wichtige Aufgabe, denn dadurch garantiert NPorts, dass Waren und Güter zuverlässig da ankommen können, wo sie zu einem bestimmten Zeitpunkt sein sollen.

„Wer schon einmal Tetris gespielt hat, weiß womöglich erst nach einem verlorenen Spiel, wie essenziell vorausschauendes Denken und gute Planung ist“, beschreibt Romina Hanisch beschreibt die Arbeit ihrer Kollegen. Und gibt zu bedenken: „Tetris ist nicht immer einfach. Und wenn man sich noch vorstellt, die Tetris-Blöcke wären meterlange Züge, dann hat man eine Vorstellung davon, was unsere Hafenbahn-Disponenten täglich leisten.“ Hanisch unterstreicht: „Mit dem Projekt RaDaR4.0 wollen wir die Arbeit unserer Hafenbahn-Disponenten langfristig erleichtern, unsere Hafeninfrastruktur effizienter nutzen und unsere Häfen miteinander vernetzen. Das Projekt zielt darauf ab, diese komplexen Prozesse durch digitale Lösungen zu optimieren und so die Leistungsfähigkeit der Hafenbahnen zu sichern.“

Ähnlich, wie eine Handykamera die Bildpixel eines QR-Codes erfasst und die Software im Handy, die optische Daten interpretiert, arbeitet auch RaDaR4.0 mit „optical character recognition“ (OCR), was „optische Zeichenerkennung“ bedeutet. Die frei im Handel verfügbaren genutzten Kamerasysteme befinden sich an den Gleisen und nehmen automatisiert das Ein- und Ausfahren des Zuges auf. Es werden beim Vorbeifahren des Zuges etwa Waggonanzahl, Waggonnummern, Gefahrgutsiegel, Containernummern, Fahrtrichtung und Durchfahrtzeit erfasst. Diese Daten werden von einer Software gelesen, verarbeitet und anschließend der Disposition für die Planung und Abrechnung zur Verfügung gestellt. Diese Informationen können die Disponenten dann mit den Daten abgleichen, die vom EVU übermittelt wurden. Potentielle Informationslücken werden dadurch geschlossen und die NPorts-Disponenten verfügen über umfassende Daten über ein- und ausfahrende Züge. Mit diesen Informationen können sie die Hafeninfrastruktur optimal auslasten und den Betrieb noch effizienter gestalten.

Das Funktionieren des RaDaR4.0 setzt voraus, dass die eingesetzte Software weiß, wie beispielsweise ein Gefahrgutsiegel aussieht oder wie sich die Waggonnummer von einer Containernummer unterscheidet. „Die Software wurde gezielt mit Daten trainiert und ist nun in der Lage, bestimmte Informationen präzise zu erfassen und mit hoher Genauigkeit zu interpretieren. Dank des Einsatzes von Deep Learning – einer KI-basierten Methode, bei der das System Daten eigenständig verknüpft und aus diesen Verknüpfungen lernt – wird RaDaR4.0 mit der Zeit immer präziser und leistungsfähiger.“, erklärt Romina Hanisch.

„Es gibt bereits gängige Erfassungssysteme, aber die sind meistens mit hohen Kosten verbunden und nicht immer auf die Gegebenheiten eines Hafens übertragbar“, ergänzt Holger Banik. „Mit RaDaR4.0 hat NPorts eine innovative Alternative geschaffen, die wirtschaftlich sowie zukunftsweisend ist und in vielen anderen Standorten eingesetzt werden kann.“

Hanisch wirft einen Blick in die Zukunft: „Die Meldepflicht der Eisenbahnverkehrsunternehmen könnte irgendwann entfallen, wenn die durch RaDaR4.0 übermittelten Informationen auch langfristig so präzise und zuverlässig sind.“

Das Projekt hatte eine Laufzeit von rund zweieinhalb Jahren und ist im Rahmen des Programms „Digitale Textfelder in Häfen“ vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) gefördert worden. Das Projektvolumen beträgt insgesamt 3,2 Millionen Euro, wovon der Förderanteil des BMDV 80 % beträgt.

Quelle: NPorts, Foto: NPorts/ Ziegler, Romina Hanisch und Holger Banik stehen vor dem Standart-Kamerasystem des RaDaR4.0. 




Kran setzt neue Maßstäbe in der Hafenlogistik

Das Unternehmen J. MÜLLER hat am Standort Brake einen neuen, hochmodernen Kran in Betrieb genommen, der neue Maßstäbe in der Hafenlogistik setzt. Der von Liebherr und J. MÜLLER gemeinsam entwickelte Kran der Serie LPS 600 ist der leistungsfähigste Kran seiner Art in Deutschland und wurde speziell für die Anforderungen des Seehafens Brake konzipiert.

Der Kran ist sowohl für den Schüttgut- als auch für Stückgutumschlag einsetzbar und ersetzt alte Krananlagen aus den 1970-ger Jahren. Die Gesamtinvestition in den Kran beläuft sich auf 7,5 Millionen Euro. Zusätzlich werden weitere 2,5 Mio. Euro in einen Trichter und eine technische Anbindung an die bestehende Siloanlage investiert. Hierdurch ist eine Entladung von Schiffen mittels des neuen Kranes direkt in die Siloanlage möglich. Die Anbindung ist eine ideale Ergänzung zu den beiden im Hafen vorhandenen pneumatischen Getreidehebern. Die Investitionen in moderne Technologien stärkt die Wettbewerbsfähigkeit des Hafens Brake. Der Kran ist Teil eines Modernisierungskonzeptes, welches mit der Übernahme des Kranbetriebes im Jahr 2021 durch J. MÜLLER erarbeitet wurde.

Niedersächsischer Minister für Wirtschaft, Verkehr, Bauen und Digitalisierung Olaf Lies: „Der neue Hochleistungskran im Seehafen Brake ist ein beeindruckendes Beispiel für die Innovationskraft und die zukunftsorientierte Weiterentwicklung unserer Hafeninfrastruktur in Niedersachsen. Mit dieser Investition stärken wir nicht nur die Wettbewerbsfähigkeit des Standortes Brake, sondern setzen auch neue Maßstäbe in der Hafenlogistik. Der Kran, entwickelt von Liebherr in Zusammenarbeit mit J. MÜLLER, vereint modernste Technik mit nachhaltiger Effizienz und zeigt, dass wir in Niedersachsen bereit sind, die Herausforderungen der Zukunft anzunehmen und aktiv zu gestalten. Die Investition in diesen Kran ist ein klares Bekenntnis zur Stärkung des Hafens Brake als wichtigen Logistikstandort in unserer Region.“

Cedric Witten, Bereichsleiter Technik/IT von J. MÜLLER: „Die Zusammenarbeit mit Liebherr war sehr gut. Unser Team, insbesondere die Kollegen aus der Technik und Betrieb, sowie erfahrene Kranführer standen in engem Austausch mit dem Hersteller, um sicherzustellen, dass der Kran unseren spezifischen Anforderungen entspricht.“

„Dieser Kran setzt neue Maßstäbe in der Hafenlogistik und ist ein Beweis für die Innovationskraft und das technische Know-how von Liebherr. Wir freuen uns, gemeinsam mit J. MÜLLER dieses Projekt realisiert zu haben und sind überzeugt, dass der Kran die Effizienz im Hafen Brake erheblich steigern wird,“, sagt Eric Hein, Sales Manager für Hafenmobilkrane der Liebherr-MCCtec Rostock GmbH.

Der Kran, der auf einem individuell entwickelten Kranportal sitzt, überzeugt durch seine beeindruckende Leistungsfähigkeit. Liebherr-Portalkrane vereinen platzsparende Portalfahrwerke mit effizienter Hafenmobilkrantechnik. Durch individuelle Produktlösungen wird ein effizienter Transport der umgeschlagenen Güter auf der Kran-Bahn ermöglicht, insbesondere an Kajen mit begrenztem Platzangebot. Beim Umschlag von Schüttgut erreicht der LPS 600 unter idealen Bedingungen für das in Brake gehandelte  Umschlagsgut bis zu über 800 Tonnen pro Stunde. Mit einer Auslage von bis zu 61 Metern. Beim Umschlag von Stückgut kann der Kran Lasten von 90 Tonnen bis zu einer Reichweite von 27 Metern und 65 Tonnen bis zu einer Reichweite von 35 Metern heben. Der E-Antrieb reduziert den Kohlenstoffausstoß und die Energiekosten und steht damit im Einklang mit den ökologischen und ökonomischen Nachhaltigkeitszielen von J. MÜLLER. Darüber hinaus verbessert das neue Kabinendesign des LPS 600 den Komfort und die Sicherheit des Fahrers.

Die intensive Entwicklungs- und Bauzeit betrug 21 Monate, ca. 650 Tonnen Stahl wurden verbaut. In Rostock gefertigt, wurde der Kran im Ganzen nach Brake verschifft, was für einen Kran dieser Größe eine große logistische Herausforderung bedeutet.  Vor der Verschiffung mussten alle notwendigen Genehmigungen und Dokumente eingeholt werden, die gesamte Logistikkette musste detailliert geplant und koordiniert werden.  Für den Transport wurde ein Schwergutfrachter beauftragt, der in der Lage ist, schwere und übergroße Ladungen zu befördern.  Aufgrund der Größe des Kranes konnte das Schiff nicht durch den Nord-Ostsee-Kanal fahren und musste die alternative Route über die Nordsee nehmen. Nach finaler Installation, Kalibrierung und diversen Testlaufs sowie Schulungen für die Kranführer, wurde der Kran direkt in Betrieb genommen.

„Mit dieser Investition setzen wir ein klares Zeichen für die Zukunft des Hafens Brake. Der neue Kran ermöglicht uns eine noch effizientere Abwicklung unserer Umschlagstätigkeiten und stärkt unsere Position als führender Logistikdienstleister,“ erklärte Jan Müller, Vorstandsvorsitzender der J. MÜLLER AG.

Quelle und Foto: Seaports, von links nach rechts: Holger Banik Geschäftsführer Niedersachsen Ports; Andreas Ritschel, Vertriebsleiter Liebherr-MCCtec Rostock GmbH; Niedersächsischer Minister für Wirtschaft, Verkehr, Bauen und Digitalisierung, Olaf Lies; Jan Müller, Vorstandsvorsitzender J. MÜLLER AG; Andreas Müller, Geschäftsführer Vertrieb Liebherr-MCCtec Rostock GmbH; Eric Hein, Vertrieb Liebherr-MCCtec Rostock GmbH, Michael Kurz, Bürgermeister Stad Brake, Unterweser; Andreas Kopf, Geschäftsführer Liebherr MCCtec Vertriebs- und Service GmbH, Hamburg




Rotterdamer Hafen führt Geofencing für Just-in-Time-Schifffahrt ein

Der Hafen von Rotterdam unternimmt mit der Einführung eines fortschrittlichen Geofencing-Systems einen wichtigen Schritt zur Optimierung des Schiffsverkehrs. Dieses System ist Teil der ersten Phase des Just-in-Time-Schifffahrtprojekts (JIT), das die CO2-Emissionen reduzieren und die Effizienz des Schiffsverkehrs verbessern soll.

Ab Mitte Oktober erhalten die Terminalplaner und Schifffahrtsagenturen eine E-Mail-Benachrichtigung, sobald ein Schiff eine imaginäre Linie, den so genannten „Geofence“, passiert und in die Port-passage Planning Area (PPA) einfährt. Dieser Geofence befindet sich in einem Abstand von 240 Seemeilen rund um die Maascenter-Boje. Beim Passieren dieser Linie erhält das Schiff eine tatsächliche Ankunftszeit (Actual Time of Arrival, ATA) in der PPA, was eine genauere Planung der Ankunftszeiten ermöglicht und Wartezeiten verkürzt.

Die „Just-in-Time“-Schifffahrt bietet erhebliche Vorteile, sowohl in Bezug auf die Umweltbilanz als auch auf die Betriebskosten der Schifffahrt. Eine Studie aus dem Jahr 2022 zeigt, dass Containerschiffe ihren Treibstoffverbrauch und die daraus resultierenden Kohlendioxidemissionen um 4,23 % pro Reise senken können, wenn sie in den letzten 12 Stunden einer Fahrt „Just-in-Time“-Ankünfte nutzen. Die Studie wurde von der Global Industry Alliance to Support Low Carbon Shipping (Low Carbon GIA) im Rahmen des Projekts „GreenVoyage2050“ der Internationalen Seeschifffahrts-Organisation (IMO) und Norwegen in Auftrag gegeben.

Die Implementierung des Geofencing-Systems ist eine gemeinsame Initiative verschiedener Parteien innerhalb des Hafens, einschließlich Terminalbetreibern, Schifffahrtsagenten und nautischen Dienstleistern. Diese Zusammenarbeit erhöht die Zuverlässigkeit der Informationen, was zu einem effizienteren und nachhaltigeren Hafenbetrieb beiträgt.

Quelle und Grafik: Port of Rotterdam




BLG mietet Gelände in Ahlhorn an 

BLG LOGISTICS hat rund 35 Hektar auf dem stillgelegten Nato-Flughafen in Ahlhorn angemietet. Ab Frühjahr 2025 entsteht auf dem Areal ein neuer Inlandterminal für die Automobillogistik, der bis Ende 2025 Platz für ca. 17.000 Fahrzeuge bieten wird. Für die Zukunft besteht die Option, den Terminal weiter auszubauen und die Stellplatzkapazität auf bis zu 40.000 Fahrzeuge zu erhöhen. Die BLG schafft mit dem neuen Standort rund 200 neue Arbeitsplätze in der Region.

Das Areal im Metropolpark Ahlhorn bietet optimale Verkehrsanbindungen: Es liegt direkt im Schnittpunkt der europäischen Nord-Süd-Achse und bietet eine strategisch günstige bi-modale Verkehrsanbindung mit einem eigenen aktiven Gleisanschluss sowie weiteren reaktivierbaren Gleisanschlüssen. Ein weiterer Pluspunkt aus Sicht der BLG: Die norddeutschen Seehäfen sind von Ahlhorn aus schnell erreichbar.  

Das Autoterminal-Netzwerk von BLG LOGISTICS umfasst 13 Standorte in Deutschland, Polen, Slowenien und der Ukraine. Im vergangenen Jahr wurden im weltweiten Automobile-Netzwerk der BLG rund fünf Millionen Fahrzeuge umgeschlagen, transportiert oder technisch bearbeitet. Das Kundenportfolio setzt sich aus Herstellern, Reedern und Mobilitäts- und Flottenkunden zusammen. Mit Ahlhorn wächst das Netz um ein zusätzliches modernes Terminal. „Wir sind trotz der aktuellen Situation im Automobilmarkt zuversichtlich, dass sich dieser Bereich weiter entwickeln wird. Ahlhorn bietet beste Voraussetzungen für das neue Inlandterminal der BLG. Neben einer optimalen Verkehrsanbindung haben wir hier ausreichend Fläche für technische Dienstleistungen“, so Florian Schimzack, Geschäftsführer der BLG AutoTerminal Deutschland GmbH & Co.  

Ein weiterer Vorteil ist die Nähe zum BLG AutoTerminal Bremerhaven (ATB). „Wir sehen in Ahlhorn neue Flächenkapazitäten, die wir unseren Kunden anbieten können. Auf der Schiene und der Straße ist der Standort schnell erreichbar, so können wir unser Inlandterminal in Ahlhorn über eine tägliche Shuttle-Verbindung eng mit dem ATB verbinden, die Leistungsfähigkeit in beiden Terminals erhöhen und unseren Kunden ein noch höheres Maß an Service und Flexibilität anbieten“, erklärt Jan Bellendorf, kaufmännischer Geschäftsführer des BLG AutoTerminal Bremerhaven.  

Der neue Standort der BLG AutoTerminal Deutschland GmbH & Co. KG in Ahlhorn wird primär in den drei Dienstleistungen Vermietung von Stellplätzen („Flächen“), operative Umschlagsleistung („Umschlag“) und technische Leistungen („Technik“) aktiv sein. Darüber hinaus wird der Inlandterminal Ahlhorn bei der Umsetzung von gesamtheitlichen Logistik- und Netzwerklösungen eine zentrale Rolle spielen. Neben den Stellplätzen für rund 17.000 Fahrzeuge investiert die BLG im Bereich Technik in eine moderne, auf die Kundenbedürfnisse ausgerichtete Einheit, um den Kunden diverse Serviceleistungen anzubieten und ihre logistischen Abläufe zu optimieren. Dazu gehören u. a. die fahrzeuggerechte Aufbereitung, das Waschen der Fahrzeuge und das Entfernen der Transportschutzfolie, Qualitätskontrollen, Lackierarbeiten, Smart Repair, der Um- und Ausbau von Fertigfahrzeugen sowie technische Modifikationen (beispielsweise auch Umrüstung auf Autogas, Aufbringen von Unterbodenschutz) und die Ausstattung von Sondermodellen wie Handwerkerfahrzeuge sowie Applikationen.  

„Als einer der größten Logistik-, Industrie- und Gewerbeparks im Nordwesten Deutschlands freuen wir uns über die Partnerschaft mit BLG LOGISTICS. Die Ansiedlung eines so bedeutenden Logistik-Players an unserem Standort bestätigt unser zukunftsorientiertes Entwicklungskonzept. Durch die Schaffung neuer Arbeitsplätze und den Ausbau der Infrastruktur stärkt die BLG nicht nur die regionale Wirtschaft, sondern investiert auch in die Zukunft des Standorts. Diese Investitionen schaffen dauerhafte Werte und Synergien, die allen Partnern unseres Netzwerks und zuletzt auch der gesamten Region nachhaltigen Nutzen bringen“, sagt Rainer Kolthoff, Geschäftsführer der Metropolpark Hansalinie GmbH, anlässlich der BLG-Ansiedlung.

Quelle und Foto: BLG LOGISTICS




E-SAF-Hub von Weltformat im Rotterdamer Hafen

Gemeinsam entwickeln Power2X und Advario einen internationalen Knotenpunkt für die Produktion und Lagerung von nachhaltigem Flugtreibstoff (E-SAF) und synthetischen, kohlenstoffarmen Kraftstoffen im Rotterdamer Hafen.

Die Power2X-Produktionsanlage wird die Kapazität haben, mehr als 250.000 Tonnen E-SAF pro Jahr zu produzieren. Dabei handelt es sich um einen nicht-fossilen, synthetischen Kraftstoff, der aus grünem Wasserstoff hergestellt wird. Die Anlage wird die größte bislang avisierte E-SAF-Anlage sein und genügend kohlenstoffarmen Treibstoff produzieren, um jährlich etwa 7.000 Flüge zwischen Amsterdam und New York vollständig zu versorgen.

Die Anlage wird importiertes grünes Methanol, das aus grünem Wasserstoff und biogenem Kohlenstoff hergestellt wird, sowie lokal produzierten grünen Wasserstoff als Rohstoff verwenden. Das grüne Methanol wird von Standorten importiert, an denen erneuerbare Energien und grüner Wasserstoff reichlich vorhanden sind.

Advario wird eine hochmoderne Lager- und Logistikanlage mit einer Kapazität von ca. 230.000 m³ errichten. Diese Anlage wird durch Schiffs- und Bahnanlagen unterstützt, die eine stabile Lieferkette für die grünen Moleküle ermöglichen.

Der strategisch günstige Standort im Rotterdamer Hafen bietet direkten Zugang zu europäischen Flughäfen, einschließlich des Amsterdamer Flughafens Schiphol, und ist damit ein wichtiger Knotenpunkt für die Distribution von nachhaltigen Flugtreibstoffen und E-Kraftstoffen.

Advario hat im April 2023 das 26 ha große ehemalige Aluchemie-Gelände in Rotterdam erworben und ist seitdem in Zusammenarbeit mit Power2X dabei, es in ein Zentrum für neue Energielösungen zu transformieren. Mit seiner Lage am Wasser und in der Nähe der Hauptwasserstoffpipeline ist das Gelände ein hervorragender Standort für die Entwicklung nachhaltiger Energie an einem der wichtigsten Energie- und Chemieknotenpunkte Europas. Power2X und Advario setzen sich dafür ein, zukunftssichere Lösungen zu schaffen und grüne Innovationen sowie die allgemeinen europäischen Dekarbonisierungsziele zu erreichen.

Nachhaltiger Flugtreibstoff ist ein entscheidender Faktor für die Verringerung der CO2-Emissionen, da er im Vergleich zu herkömmlichem Kraftstoff die Kohlenstoffemissionen über den gesamten Lebenszyklus um 90 % reduziert. Die europäische ReFuelEU-Luftfahrtverordnung schreibt die verstärkte Verwendung von nachhaltigem Flugtreibstoff (SAF), einschließlich E-SAF, ab 2030 vor. Der Hub wird 40 % des erforderlichen E-SAF-Volumens bereitstellen, wenn er eingangs des neuen Jahrzehnts in Betrieb genommen wird. Das macht ihn zu einem maßgeblichen Akteur bei der Energiewende in Europa.

Occo Roelofsen, Gründer und CEO von Power2X, kommentierte: „Das Projekt zeigt unser Engagement für die Entwicklung der zukünftigen Generation der Energieinfrastruktur und die Beschleunigung der Energiewende. Dieser strategisch günstig gelegene Standort und das innovative Geschäftsmodell sollen eine wettbewerbsfähige Produktion von E-SAF in globalem Maßstab im Zentrum Europas ermöglichen. Damit wird unsere führende Rolle bei der Dekarbonisierung und der Bereitstellung nachhaltiger Lösungen für die Zukunft hervorgehoben.“

Bas Verkooijen, CEO von Advario, erklärte: „Diese Initiative ist ein hervorragendes Beispiel für die Strategie von Advario, eine Vorreiterrolle bei der Energiewende zu spielen. Wir freuen uns sehr, diese langfristige Partnerschaft mit Power2X einzugehen und eine wichtige Lager- und Logistikinfrastruktur für ihre E-SAF-Anlage von Weltformat bereitzustellen.“

Boudewijn Siemons, CEO der Port of Rotterdam Authority, erläuterte: „Die SAF-Produktionsanlagen in Rotterdam decken derzeit 24 % des europäischen Flugtreibstoffbedarfs. Gemäß dem Ziel der Europäischen Union sollen 20 % des gesamten Flugtreibstoffs aus erneuerbaren Ressourcen hergestellt werden. Die Produktion von E-SAF in Rotterdam ist daher wichtig, um den zukünftigen SAF-Bedarf zu sichern. Dieses Projekt von Advario und Power2X ist ein Beispiel für den gelungenen Wechsel von fossilem Kraftstoff zu grüner, nachhaltiger Produktion auf dem Gelände des Rotterdamer Hafens.“

Quelle und Foto: Port of Rotterdam




FRANK DREEKE ist jetzt ein LÖWE VON FINNLAND

Frank Dreeke, Vorstandsvorsitzender der BLG LOGISTICS GROUP und Honorarkonsul von Finnland, wurde mit dem Ritterkreuz 1. Klasse des Ordens des Löwen von Finnland ausgezeichnet. Die Verleihung fand im Rahmen einer feierlichen Zeremonie durch den Botschafter von Finnland in Deutschland Kai Sauer im Rahmen seines Antrittsbesuchs im Land Bremen statt.

Bei der Überreichung der Auszeichnung betonte der finnische Botschafter Frank Dreekes große Verdienste um die Förderung der finnisch-deutschen Beziehungen auf wirtschaftlicher, kultureller und sozialer Ebene. Seit 2013 stärke er als Honorarkonsul von Finnland die bestehenden Brücken zwischen den beiden Ländern und baue neue auf. „Diese Aufgabe ist für mich ein großes Geschenk“, erklärte Frank Dreeke. „Es ist mir eine Ehre, das Ritterkreuz 1. Klasse des Ordens des Löwen von Finnland entgegennehmen zu dürfen. Diese Auszeichnung ist ein sichtbares Zeichen für die engen wirtschaftlichen und menschlichen Beziehungen zwischen Finnland und Deutschland.“

Der Orden des Löwen von Finnland wurde am 11. September 1942 gegründet und zeichnet Personen für außergewöhnliche Verdienste in verschiedenen Bereichen aus. Das Ritterkreuz 1. Klasse wird für besondere Leistungen verliehen. Die Auszeichnung besteht aus einem weiß emaillierten Tatzenkreuz mit einem goldenen finnischen Löwen auf rotem Hintergrund im Zentrum und wird an einem roten Band getragen.

Der Handel zwischen Deutschland und Finnland liegt jährlich bei einem Volumen von 6 bis 8 Milliarden Euro. Finnland exportierte allein im ersten Halbjahr 2024 Waren im Wert von 4,4 Milliarden Euro nach Deutschland, was einem Anstieg von 6 % im Vergleich zum Vorjahreszeitraum entspricht. Besonders hervorzuheben ist das Wachstum bei Maschinen- und Gerätelieferungen, das durch die Lieferung eines Kreuzfahrtschiffes im Juni einen deutlichen Schub erhielt.

Die BLG pflegt seit vielen Jahren enge Geschäftsbeziehungen zu Finnland, insbesondere durch ihre Aktivitäten in den Häfen und ist damit ein bedeutender Partner im Handel zwischen beiden Ländern. Am BLG AutoTerminal Bremerhaven, den der finnische Botschafter heute besuchte, werden regelmäßig Pkw sowie High-and-Heavy-Güter aus Finnland umgeschlagen. Zwei wöchentliche Feederschiffe aus Uusikaupunki, dem Standort von Valmet Automotive, transportieren zwischen 1.000 und 1.500 Fahrzeuge nach Deutschland. Auch das Containergeschäft ist traditionell stark: Wöchentlich verkehren Feederdienste zwischen den Häfen Kotka und Bremerhaven sowie Rauma und Bremerhaven. Im Jahr 2024 wurden bisher über 45.000 TEU im Zusammenhang mit Finnland umgeschlagen.

Ein weiteres Beispiel für die enge Zusammenarbeit ist der Neustädter Hafen, an dem vor allem Papier und Zellstoff aus Finnland umgeschlagen werden. Obwohl die Lieferungen aus Kemi aufgrund von Streiks und Produktionsunterbrechungen zurückgingen, bleibt Finnland ein wichtiger Handelspartner für den Umschlag von Papierrollen.

BLG LOGISTICS ist zudem politisch in der deutsch-finnischen Zusammenarbeit aktiv. Als Mitglied im Hafen- und Verkehrsausschuss der Deutsch-Finnischen Handelskammer bringt das Unternehmen seine Expertise in die Weiterentwicklung der bilateralen Handelsbeziehungen ein. Seit 1973 liegt das Amt des finnischen Honorarkonsuls traditionell in der Hand des BLG-Vorstandsvorsitzenden.

Durch Frank Dreekes Engagement wird die jahrzehntelange Zusammenarbeit zwischen Finnland und Deutschland in den Bereichen Logistik und Wirtschaft weiter gefestigt. Seine Auszeichnung mit dem Ritterkreuz 1. Klasse des Ordens des Löwen von Finnland unterstreicht die Bedeutung dieser Beziehungen.

Quelle und Foto: BLG Logistics, zu Besuch auf dem Autoterminal Bremerhaven (v.l.n.r.): Jouni Hirvonen (Botschaftsrat der Botschaft von Finnland in Berlin), Caroline Hettwer (Senior Advisor Business Finland, Germany), Karsten Dirks (operativer Geschäftsführer BLG AutoTerminal Bremerhaven), Bernd Schomaker (Stadtrat, Magistrat der Stadt Bremerhaven), Frank Dreeke (Vorstandsvorsitzender von BLG LOGISTICS), Dr. Erika Sauer, Kai Sauer (Botschafter von Finnland in Deutschland), Katharina Zickler (Abteilungsleiterin/Protokollchefin Magistrat der Stadt Bremerhaven).




Containerumschlag im Rotterdamer Hafen steigt

Bis zum dritten Quartal dieses Jahres ist der Umschlag im Rotterdamer Hafen um 0,4 % zurückgegangen. Damit sank der Gesamtumschlag auf 328,6 Millionen Tonnen gegenüber 329,9 Millionen Tonnen im Vorjahreszeitraum. Der Rotterdamer Containersektor ist gewachsen: Sowohl beim Gewicht (3,0 %) als auch bei den Containern (2,2 %) wurde ein Anstieg verzeichnet. Der Umschlag von Eisenerz & Schrott stieg um 2,3 Millionen Tonnen (11,1 %). Der leichte Rückgang des Gesamtumschlags ist hauptsächlich auf den geringeren Umschlag von Kohle und Rohöl zurückzuführen.

Boudewijn Siemons, CEO der Port of Rotterdam Authority: „Der Welthandel zeigt sich in den letzten Monaten leicht belebt. Wir stellen fest, dass das Vertrauen der Verbraucher gestiegen ist, was sich in einem Anstieg des Containerumschlags niederschlägt. Der Rückgang des Umschlags in den anderen Segmenten zeigt leider, dass die europäische Industrie aufgrund der hohen Energiekosten weiterhin eine schwache Wettbewerbsposition einnimmt. Diese Entwicklungen kommen nicht überraschend. In der Tat stehen wir auf der geopolitischen Bühne und in der globalen Lieferkette noch immer vor großen Herausforderungen. Wir erwarten daher in den verbleibenden Monaten dieses Jahres auch keine größeren Verlagerungen bei den Warenströmen.“

Der Umschlag von trockenem Massengut ist in den ersten drei Monaten des Jahres 2024 im Vergleich zu 2023 um 0,9 % zurückgegangen. Der Umschlag von Eisenerz und Schrott (11,1 %) und sonstigem trockenem Massengut* (20 %) ist jedoch angestiegen. Die sinkenden Eisenerzpreise aufgrund des Einbruchs der chinesischen Stahlproduktion veranlassen die europäischen Stahlwerke, Eisenerz zu kaufen, obwohl die Stahlnachfrage in Europa nicht besonders hoch ist. Der Kohleumschlag ging im dritten Quartal um 26,6 % im Vergleich zu den ersten neun Monaten des Jahres 2023 zurück, in denen der Umschlag ebenfalls bereits um 17 % gesunken war. Vor allem der Umschlag von Energiekohle ging zurück. Kohlekraftwerke verlieren als Energiequelle zunehmend an Bedeutung. In den ersten neun Monaten dieses Jahres hatten Kohlekraftwerke in den Niederlanden und in Deutschland einen Anteil von 6 % bzw. 20 % am Strommix. Der Anteil der erneuerbaren Energien lag beim niederländischen Strommix bei 58 %, beim deutschen bei 59 %. Nach Korrektur (*) zeigt der Agribulk-Umschlag einen Anstieg von 2,0 %. Die Anlieferung von Sojabohnen ging aufgrund der höheren Sojabohnenpreise infolge der schlechten Ernte und der gestiegenen Nachfrage aus China zurück. Die Maislieferungen aus der Ukraine (über Rumänien) sind wieder angestiegen, nachdem sie 2023 aufgrund des Krieges in der Ukraine deutlich zurückgegangen waren. Mais wird u. a. als Ausgangsmaterial für die Bioethanolproduktion verwendet. Der Umschlag von sonstigem Trockenmassengut stieg nach Korrektur um 20 % (*), was auf einen höheren Umschlag hauptsächlich aus Steinen an Bojen und Dalben zurückzuführen ist. Auch bei mehreren Umschlagbetrieben verzeichnete der Umschlag von Rohstoffen einen Anstieg. Obwohl vor allem die energieintensiven Industrien noch zu kämpfen haben, werden die Lagerbestände langsam wieder aufgefüllt.

Der Umschlag von flüssigem Massengut ging in den ersten neun Monaten dieses Jahres um 1,7 % zurück. Dies ist auf den geringeren Umschlag von Rohöl, LNG und anderen flüssigen Massengütern zurückzuführen. Der Rückgang beim Rohölumschlag um 3,6 % und 2,7 Millionen Tonnen ist auf eine nicht turnusgemäße Instandhaltung an einer deutschen Raffinerie und eine geringe Raffinationsmarge zurückzuführen. Der Umschlag von Mineralölprodukten zeigt einen Anstieg von 4 %, insbesondere der Umschlag von Schweröl und Kerosin ist angestiegen. Der Umschlag von LNG lag mit 300.000 Tonnen leicht unter dem Vorjahreswert. Die Erdgasreserven in Europa sind hoch, so dass ein geringerer Bedarf besteht. Außerdem sind die LNG-Preise in Asien etwas höher als in Europa, so dass sich die Spot-Frachten eher nach Asien bewegen. Das Segment des sonstigen flüssigen Massenguts verzeichnete einen Rückgang von 4,4 %. Besonders deutlich wird dieser Rückgang bei den Biokraftstoffen. Der Export sinkt wegen der Senkung der Beimischungsquoten.

Der Containerumschlag befindet sich in den vergangenen Monaten weiter auf Erholungskurs. Der Containerumschlag in Tonnen stieg um 3,0 % (von 98,1 Millionen Tonnen auf 101,1 Millionen Tonnen) und in TEU (Standardgröße für Container) nahm der Umschlag um 2,2 % auf 10,4 Millionen TEU zu. Der Anstieg ist vor allem auf steigende Ausgaben europäischer Verbraucher zurückzuführen. Diese Ausgaben sind nach einer Phase mit geringerer Kaufkraft wieder angestiegen. Reserven, die nach der COVID-Pandemie abgebaut wurden, haben das alte Niveau jetzt wieder erreicht. Da die Industrieproduktion in Europa ihr Niveau noch nicht erreicht hat, liegen die Exporte von Fertigwaren wie Investitionsgüter und Autoteile zurück. Die Unsicherheiten aufgrund der Umrundung des Kaps der Guten Hoffnung führten zu einer frühen Hochsaison im Sommer. Im September wurde jedoch eine Reihe Kontingente über andere Häfen umgeleitet. In diesem Monat war das Handelsvolumen in Rotterdam daher geringer. Die Überlastung der Häfen in Asien, im Nahen Osten und in Südeuropa, die zu Beginn des Jahres aufgetreten ist, lässt jetzt nach. Aufgrund der begrenzten Schiffskapazität ist die Zahl der Hafenanläufe weiterhin geringer als im letzten Jahr, so dass die Schiffe sehr voll sind. Dies bedeutet, dass die Terminals im Hafen und im Hinterland weiterhin mit Spitzenbelastungen konfrontiert sind.

Der Umschlag des Stückgut-Segments (Roll-on/Roll-off und sonstiges Stückgut) verzeichnete einen Rückgang von 4,7 %. Der RoRo-Verkehr ging aufgrund der wirtschaftlichen Lage im Vereinigten Königreich weiter um 3,5 % auf 19,2 Millionen Tonnen zurück. Das Segment der sonstigen Stückgüter ging durch weniger Lagerung und Umschlag von Stahl und Nichteisenmetallen um 9,5 % auf 4,5 Mio. Tonnen zurück.

*) Wegen einer Korrektur im Jahr 2023 aufgrund einer fehlerhaften Meldung im Seehafengebührensystem im Jahr 2022 zeigen die Umschlagzahlen für Agribulk und sonstiges trockenes Massengut für das Jahr 2024 ein verzerrtes Bild

Quelle: Port of Rotterdam Authority, Foto: Port of Rotterdam Authority/ Kees Torn