Hafen Antwerp-Bruges: Mehr Umschlag

Der Gesamtgüterumschlag des Port of Antwerp-Bruges belief sich in den ersten sechs Monaten dieses Jahres auf 147,2 Millionen Tonnen, was einer Steigerung von 1,4 % im Vergleich zum selben Zeitraum des vorigen Jahres entspricht. In Anbetracht des aktuellen geopolitischen und makroökonomischen Kontextes bestätigt dieses leichte Wachstum trotz eines Rückgangs im Containersegment aufgrund der anhaltenden globalen Überlastungsprobleme die gestärkte Position als einheitlicher Hafen.

Der Containerumschlag geht um 9,8 % in Tonnen und um 6,2 % in TEU zurück, verglichen mit einem starken ersten Halbjahr 2021. Angesichts der weltweit gestörten Containerlinienschifffahrt, der Verspätungen und des hohen Aufkommens an Importfracht steht der Containerhandel weiterhin vor operativen Herausforderungen. Darüber hinaus ging der Umschlag von Containern mit Bezug zu Russland aufgrund des Konflikts in der Ukraine um 39 % zurück.

Stückgut steigt in der ersten Jahreshälfte erheblich um 22% im Vergleich zum selben Zeitraum im Jahr 2021, und verzeichnet das höchste Umschlagvolumen seit 2011. Der Hauptgrund dafür ist der gestiegene Import von Stahl, der wichtigsten Produktgruppe innerhalb dieses Segments. Die durch die Sanktionen verbotenen Stahlimporte aus Russland werden durch Importe aus anderen Ländern ersetzt. ​ Auch die anderen Produktgruppen wie Holz, Plattenmaterial und Obst verzeichneten ein Wachstum.

Der Roll-on/Roll-off-Verkehr verzeichnete einen Anstieg um 8,9 %. Ein deutliches Wachstum ist im Verkehr mit dem Vereinigten Königreich und Irland zu verzeichnen, die mit 3,8 Mio. Tonnen bzw. 0,6 Mio. Tonnen einen Zuwachs von 6,8 % bzw. 47 % gegenüber dem ersten Halbjahr 2021 verzeichnen. Die Zahl der Neu- und Gebrauchtwagen verzeichnet einen leichten Zuwachs von 2,5 % bzw. 1,7 %, während die Zahl der Lastkraftwagen um 19 % zurückgeht.

Das Segment Trockenmassengut stieg um 17,6 %. Die Düngemittel verzeichneten nach einem starken Jahr 2021 einen Umschlagverlust (-15,4 %), der vor allem auf die gegen Russland verhängten Sanktionen zurückzuführen ist. ​ Auch beim Umschlag von Sand, Kies, Nichteisenerzen und Metallschrott wurden nach 6 Monaten Verluste verzeichnet. Während im Jahr 2021 nur 933.000 Tonnen Kohle umgeschlagen wurden, beträgt der Umschlag nach 6 Monaten im Jahr 2022 bereits 1,56 Millionen Tonnen, was auf den starken Anstieg der Gaspreise und die reduzierten Gaslieferungen aus Russland zurückzuführen ist.

Im Segment der flüssigen Massengüter (+16,5%) ist ein deutliches Wachstum bei Benzin, Naphtha und Energiegasen zu verzeichnen. Obwohl der Umschlag von Diesel und Heizöl seit 2019 stetig zurückgeht, steigt er in den ersten sechs Monaten dieses Jahres um 10,4 %. Auch der Umschlag von anderen Erdölderivaten und Chemikalien nahm um 9,9 % bzw. 12,3 % zu. Mit einem Umschlag von 8,4 Millionen Tonnen ist der wichtigste Zuwachs bei LNG (+55,3 %) zu verzeichnen, denn neben der Umschlagfunktion des LNG-Terminals sind die europäischen Länder nun auch damit beschäftigt, die Gasvorräte im Vorfeld des nächsten Winters aufzufüllen.

In den ersten sechs Monaten des Jahres 2022 hat Zeebrugge 64 Kreuzfahrtschiffe empfangen, wobei April und Mai mit jeweils 15 Schiffen die Spitzenmonate waren. Die durchschnittliche Passagierkapazität liegt jetzt bei etwa 65 % und ist deutlich im Steigen begriffen. Es wird erwartet, dass die weltweite Kreuzfahrtflotte bis Mitte 2022 wieder voll einsatzfähig sein wird.

Jacques Vandermeiren, CEO des Port of Antwerp-Bruges: „In Anbetracht des derzeitigen geopolitischen und makroökonomischen Kontextes ist dieser leichte Zuwachs definitiv ein Ansporn. Diese Zahlen bestätigen, dass wir als gemeinsamer Hafen stärker sind. Der Kontext stellt nach wie vor eine große Herausforderung dar, insbesondere im Containersegment. Dank des Zusammenschlusses können wir nun als einheitlicher Hafen zwei komplementäre Plattformen anbieten, was unsere Position in der internationalen Logistikkette und als eines der wichtigsten Eingangstore nach Europa deutlich stärkt.“

Annick De Ridder, Vize-Bürgermeisterin der Stadt Antwerpen und Vorsitzende des Verwaltungsrats des Port of Antwerp-Bruges: „Trotz eines schwierigen geopolitischen und makroökonomischen Umfelds ist dieser vereinte Hafen der wirtschaftliche Motor Flanderns. Dies belegen die Zuwächse im Vergleich zum Vorjahreszeitraum beim Umschlag, beim Roll-on/Roll-off-Verkehr, beim trockenen und flüssigen Massengut sowie der besonders starke Anstieg beim konventionellen Stückgut (21,8 %) mit dem höchsten Umschlagsvolumen seit 10 Jahren. Damit wird der Rückgang des Containerumschlags kompensiert. Gleichzeitig machen die Zahlen deutlich, dass zusätzliche Containerkapazitäten und Investitionen in die strategische Infrastruktur unabdingbar sind, um unsere Position als Welthafen zu sichern.“

Dirk De Fauw, Bürgermeister der Stadt Brügge und stellvertretender Vorsitzender des Port of Antwerp-Bruges: „Diese Zahlen sind ein vielversprechender Start für unsere ‚Ehe’“. Und die neue Schleuse von Zeebrugge wird unsere Position als Welthafen weiter festigen. Mit der kürzlich getroffenen Wahl der Einrichtungsalternative wurde ein wichtiger Schritt für dieses wichtige Projekt gesetzt, das wirtschaftliche Interessen mit Mobilität und Lebensqualität für das gesamte Gebiet in Einklang bringt.

Quelle und Grafik: Port Antwerp-Bruges




Shell baut größte Anlage für grünen Wasserstoff in Europa

Auf der Maasvlakte 2 wird Europas größte Anlage für grünen Wasserstoff gebaut. Die endgültige Investitionsentscheidung hierfür hat Shell getroffen. Die futuristische Anlage wird den Namen Holland Hydrogen I tragen und soll 2025 in Betrieb genommen werden.

Der 200-MW-Elektrolyseur wird auf der Maasvlakte 2 im Rotterdamer Hafen gebaut und soll täglich 60.000 Kilogramm erneuerbaren Wasserstoff produzieren.

Der erneuerbare Strom für den Elektrolyseur stammt aus dem Offshore-Windpark Hollandse Kust (Nord), der sich teilweise im Besitz von Shell befindet.

Der grüne Wasserstoff wird bald über die HyTransPort-Pipeline den Shell Energy and Chemicals Park Rotterdam versorgen. In der Raffinerie ersetzt es einen Teil des verwendeten grauen Wasserstoffs und macht die Herstellung von Energieprodukten wie Benzin, Diesel und Paraffin teilweise kohlenstofffrei. In dem Maße, wie mehr Wasserstoff-Lkw auf den Markt kommen und das Netz der Wasserstofftankstellen für den Schwerlastverkehr wächst, kann die Versorgung mit grünem Wasserstoff auch auf sie ausgerichtet werden, um zur Dekarbonisierung des Straßenverkehrs beizutragen.

Quelle und Grafik: Shell, Rendering des Holland Hydrogen 1 im Konversionspark




Rostock bestätigt Rekordergebnis

In Rostock gingen im ersten Halbjahr 2022 insgesamt 15 Millionen Tonnen Fracht über die Kaikanten der Hafenstadt an der Warnow. Davon wurden 14,4 Millionen Tonnen im Überseehafen umgeschlagen; noch einmal ein leichter Anstieg gegenüber dem Rekordergebnis des ersten Halbjahres 2021.

Etwa 600.000 Tonnen wurden laut Hafen- und Seemannsamt in anderen Rostocker Hafenanlagen wie dem Chemiehafen Yara sowie Fracht- und Fischereihafen verladen. Die Gütermengen im gesamten Rostocker Hafenrevier blieben damit in etwa auf dem Rekordniveau von 15,2 Millionen Tonnen des Vorhalbjahrs. Die Zahl der beförderten Fährpassagiere von und nach Nordeuropa erreichte 953.000 und liegt damit wieder auf dem Vor-Corona-Niveau.

„Alle Rostocker Hafenunternehmen und -behörden, insbesondere die hier operierenden Reedereien, Umschlagunternehmen, Speditionen und Eisenbahngesellschaften haben in ihrem Zusammenspiel dafür gesorgt, dass das Rekordumschlagergebnis des Vorhalbjahrs trotz der mit Krieg und Corona einhergehenden Hemmnisse bestätigt werden konnte“, sagt ROSTOCK PORT-Geschäftsführer Dr. Gernot Tesch.

Der Güterumschlag im Überseehafen Rostock erreichte in den ersten sechs Monaten des Jahres 2022 den Vorjahreswert von 14,4 Millionen Tonnen.

Auf dem Fähr- und RoRo-Terminal wurden von Januar bis Juni 2022 wie im Vorhalbjahr 9,1 Millionen Tonnen rollende Ladung über die Kaikanten bewegt. Der Anteil der Fähr- und RoRo-Güter am Gesamtumschlag im Universalhafen Rostock betrug 63 Prozent. Der Umschlag von Massen- und Stückgütern erreichte mit 5,3 Millionen Tonnen einen Anteil von 37 Prozent.

Der Rostocker Überseehafen verzeichnete 3.709 Anläufe (2021: 3.616) von Fähr-, RoRo-, Fracht- und Kreuzfahrtschiffen in den ersten sechs Monaten des Jahres, davon 2.921 Anläufe (2021: 2.801) von Fähr- und RoRo-Schiffen.

Auf den vier Fähr- sowie drei RoRo-Verbindungen von und nach Dänemark, Schweden und Finnland wurden 218.000 Lkw (begleitete Einheiten) transportiert – sieben Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Der Umschlag von unbegleiteten Einheiten nahm ebenfalls zu: 88.250 Trailer bzw. sonstige Ladungsträger rollten über die Kaikanten (plus sechs Prozent). Im ersten Halbjahr 2022 wurden zudem 8.150 Eisenbahnwaggons über See transportiert. „Besonders erfreulich ist der weiter starke Zuwachs im Bereich Lkw/Trailer. Der Rückgang im Bereich Bahnwaggon (- 6.650) ist allein durch den Sondereffekt einer zeitweisen Streckensperrung in Dänemark im vergangenen Jahr verursacht“, erläutert Dr. Gernot Tesch. Die Anzahl der transportierten Pkw von 204.000 verdoppelte sich im Vergleich zum pandemiebeeinträchtigten ersten Halbjahr 2021.

Die positive Entwicklung im Kombinierten Verkehr (KV) setzte sich auch in diesem Jahr fort. Der Umschlag intermodaler Ladeeinheiten stieg im ersten Halbjahr auf über 64.000 Einheiten (plus vier Prozent). „Der Anstieg ist hauptsächlich auf Frequenzsteigerungen nach Bratislava und Dresden zurückzuführen. Zudem konnte mit Wuppertal eine bereits zwischen 2018 und 2021 verkehrende Verbindung wiederaufgenommen werden. Die zum Teil sprunghaften Mengensteigerungen der letzten Jahre erfordern eine zügige Anpassung der Bahnabfertigungskapazitäten im Überseehafen“, so Dr. Gernot Tesch.

Derzeit verkehren wöchentlich 47 Kombiverkehrszüge von und nach Verona (16), Bologna (3) in Italien, Bratislava (6) in der Slowakei, Dresden (10) [mit Anbindung nach Curtici (2) in Rumänien], Herne (5), Wuppertal (3) und Halle (1) in Deutschland, sowie Bettembourg (3) in Luxemburg. Die letztgenannte Verbindung, eine Zusammenarbeit des luxemburgischen Eisenbahn-unternehmens CFL Multimodal und der Fährreederei Stena Line, konnte jüngst um zwei Antennen nach Lyon in Südfrankreich und Barcelona in Spanien erweitert werden. Damit erreichen kranbare und nicht kranbare Ladeeinheiten im Kombinierten Verkehr ab Eskilstuna in Schweden oder Oslo in Norwegen die Iberische Halbinsel in vier Tagen.

Ein Minus von 211.000 Tonnen (-13 Prozent) gab es beim Umschlag von Flüssiggütern. Bis Ende Juni 2022 wurden 1,42 Millionen Tonnen über die Kaikanten gepumpt. Es wurde insbesondere mehr Rohöl, Biodiesel und Bunkerware umgeschlagen, aber weniger Naphta, Gas- und Heizöl.

Der Umschlag von Schüttgütern lag mit 3,6 Millionen Tonnen etwa 230.000 Tonnen über dem bereits sehr hohen Vorjahresniveau. Den größten Anteil am Schüttgutumschlag hatte erneut der Umschlag von Getreide mit 1,77 Millionen Tonnen (2021: 1,9 Millionen Tonnen).

Im wertschöpfungsintensiven Stückgutbereich wurden 313.000 Tonnen über die Kaikanten gehoben und damit ein Prozent mehr im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Es wurden vor allem mehr Bleche, Brammen und Zink verladen.

Der Ersatzneubau der zwei ältesten Liegeplätze im Überseehafen Rostock, 31 und 32, wurde im April 2022 offiziell gestartet. Die ROSTOCK PORT GmbH ist Bauherrin des rund 22 Millionen teuren Hafeninfrastrukturprojektes, das bis zum Oktober 2023 abgeschlossen werden soll.

„Die 62 und 58 Jahre alten Liegeplätze 31 und 32 auf der Ostseite von Pier II im Hafenbecken B werden auf einer Gesamtlänge von 400 Metern, einer Breite von 18 Metern und für eine Wassertiefe von 12,50 Meter neu gebaut“, sagt Jens Scharner. Die Kaianlage wird für eine Flächenbelastbarkeit von fünf Tonnen pro Quadratmeter ausgelegt und auf der gesamten Länge mit neuen Kranbahnschienen ausgerüstet, die eine Last von 30 Tonnen pro Meter aufnehmen können.

„Die Liegeplätze 31 und 32 werden als Multifunktionsliegeplätze für den Umschlag sowohl von Projektladungen als auch Stück- und Schüttgütern gebaut, an denen zukünftig aber auch wieder Transitanläufe von Kreuzfahrtschiffen stattfinden können“, so Dr. Gernot Tesch.

Als Bestandteil des Fördervorhabens zur Verkehrsertüchtigung zweiter Abschnitt wurde im Frühjahr mit dem überfälligen Neubau eines etwa 500 Meter langen Abschnitts der viel befahrenen Ost-West-Straße im Überseehafen begonnen. Der Straßenkörper war durch die intensive Nutzung völlig verschlissen. In die umfangreichen Straßen- und Tiefbaumaßnahmen werden Baumaßnahmen öffentlicher Leitungsträger integriert und parallel durchgeführt. Dazu zählen die Neuverlegung von Trinkwasser- und Fernwärmeleitungen.

Eine Besonderheit der Maßnahme ist der Bau und die Verlegung eines großen Entwässerungskanales im Straßenkörper und unter zwei Bahnübergänge. Der Kanal wird bis an die Querkai von Liegeplatz 30 im Hafenbecken B geführt, um Flächen südlich der Ost-West-Straße für eine Nutzung durch eine entsprechend dimensionierte Vorflut erschließen zu können. Die Baumaßnahme wird sich bis in den Sommer 2023 erstrecken. Eine besondere Herausforderung des Vorhabens ist die Verkehrslenkung und Umleitung, um insbesondere die betriebsinternen Verkehre nicht unterbrechen zu müssen.

Auf Basis geleisteter Planungen durch ROSTOCK PORT und langwieriger Vorbereitungen realisiert die Autobahn GmbH seit Anfang 2022 den Neubau der Teilanschlussstelle Bundesautobahn A 19 – Industriehafen. Es ist geplant, die neue und von ROSTOCK PORT finanzierte Anbindung ab Oktober 2022 für den Verkehr freizugeben.

Noch im Sommer 2022 beginnt ROSTOCK PORT mit der Erneuerung einer Straßenbrücke und der nördlichen Steganlage der Liegeplätze 3 und 4 im Ölhafen.

Nach Erteilung des Einvernehmens durch das Land Mecklenburg-Vorpommern erließ die Planfeststellungsbehörde „Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt“ am 19. Mai 2021 den Planfeststellungsbeschluss für die „Anpassung der seewärtigen Zufahrt zum Seehafen Rostock“ auf 16,50 Meter Wassertiefe. Ein Baustart ist seitens des Bundes zu Beginn des vierten Quartals dieses Jahres vorgesehen. Nach aktuellem Stand ist von einer rund zweieinhalbjährigen Bauzeit auszugehen. „ROSTOCK PORT begrüßt diese Bundesmaßnahme ausdrücklich, lässt sie Rostocks Überseehafen auf Augenhöhe mit anderen Ostseehäfen kommen, die bereits 16,50 Meter Wassertiefe aufweisen. Rostock wird nach der Umsetzung dieser Maßnahme und parallel zu den erfolgenden Anpassungen der Liegeplatzkapazitäten gerade für flüssige und trockene Massengüter noch attraktiver“, so Jens Scharner.

Die Flächenvorsorge zur langfristigen Hafenentwicklung wird fortgeführt. Stadt- und Regionalplanung gestalten den Prozess der Neuaufstellung der vorbereitenden kommunalen Bauleitplanung – „Flächennutzungsplanung“ bzw. Neuaufstellung „Zukunftsplan“ der Hanse- und Universitätsstadt Rostock – sowie der Regionalplanung. ROSTOCK PORT erarbeitete mit vorgenannten Partnern, der IHK zu Rostock und der Wirtschaftsfördergesellschaft Rostock Business eine Kommunikationsstrategie, die in verschiedenen Gremien der Stadt sowie dem Hafenforum vorgestellt und deren Inhalte in den kommenden Jahren umgesetzt werden sollen. Weitere Informationen und Hintergründe: https://rathaus.rostock.de/de/startseite/325396

Innerhalb der nächsten vier Jahre soll im Überseehafen Rostock auf dem Gelände des Steinkohlekraftwerks eine 100-Megawatt-Produktionsanlage für die Erzeugung von grünem Wasserstoff entstehen. Die Elektrolyseanlage ist das Herzstück des Projektes „HyTech Hafen Rostock“, das sich auf Förderung im Rahmen des IPCEI-Programms (Important Project of Common European Interest) beworben hat. Eine finale Investitionsentscheidung ist noch nicht getroffen und erst nach Erhalt des Förderbescheides geplant.

Entwickelt und gebaut werden soll die Anlage von der rostock EnergyPort cooperation GmbH, einem gemeinsamen Unternehmen von EnBW Neue Energien GmbH, RheinEnergie AG, RWE Generation SE und der ROSTOCK PORT GmbH, das jüngst in der Hanse- und Universitätsstadt gegründet wurde. Die vier Partner beteiligen sich jeweils mit knapp 25 Prozent an dem neuen Unternehmen. Ziel ist der Auf- und Ausbau einer nachhaltigen und grünen Produktions-  und Verteilungsstruktur für Wasserstoff. Der dafür erforderliche Strom soll aus Erneuerbaren Energien, wie Windkraftanlagen auf See und an Land, bezogen werden. Jährlich sollen so bis zu 6.500 Tonnen Wasserstoff klimaneutral im Überseehafen Rostock erzeugt, in ein überregionales Verteilnetz (Wasserstoff-Startnetz) eingespeist und lokalen Verbrauchern zur Verfügung gestellt werden. Der Standort ermöglicht den Ausbau der Anlage auf eine Leistung von bis zu 1.000 Megawatt und kann zur nachhaltigen Energieversorgung und Energiesicherheit Deutschlands einen wichtigen Beitrag leisten. Die Investitionen liegen im dreistelligen Millionenbereich und sollen mit Hilfe von Fördermitteln getätigt werden.

„Die erfolgreiche Transformation von fossilen Energieträgern wie Kohle zu nichtfossilen Energieträgern wie Wasserstoff betrifft viele Teile des Hafens. Ein konsequenter Einstieg in den Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern wird die fossilen Energieträger ablösen und zur Dekarbonisierung der Region führen. Als ein Partner des gemeinsamen Unternehmens möchten wir weiterhin Impulsgeber für eine klimaschonende und nachhaltige Hafenwirtschaft sein“, hebt Jens Scharner hervor.

Das Kreuzfahrtschiff „AIDAdiva“ eröffnete am 11. April die Kreuzfahrtsaison in Rostocks Ostseebad. Im Warnemünder Hafen wurden die beiden Passagierterminals, Warnemünde Cruise Center 7 und 8, sowie die technischen Anlagen im Winterhalbjahr auf die Kreuzfahrtsaison vorbereitet sowie die Hygiene- und Sicherheitskonzepte mit den Behörden und Reedereien abgestimmt.

In diesem Jahr werden etwa 140 Anläufe von Kreuzfahrtschiffen in Warnemünde erwartet, darunter zehn Erstanläufe: „Le Champlain“ (29. April), „Rotterdam“ (13. Mai), „Viking Venus“ (14. Mai), „Sky Princess“ (23. Mai), „Carnival Pride“ (27. Juni), „Norwegian Dawn“ (30. Juni), „Celebrity Apex“ (10. Juli), „Viking Mars“ (17. Juli), „Norwegian Prima“ (6. September) und „Seven Seas Splendor“ (12. September).

Die Kreuzfahrtsaison endet mit den Anläufen von „AIDAmar“ am 2. November und „Amera“ am 5. Dezember.

Quelle: Rostock Port, Foto: Rostock Port/ nordlicht




Heimatfreunde bereisen die Häfen

In Zusammenarbeit mit den Neusser-Düsseldorfer Häfen bietet die Vereinigung der Heimatfreunde Neuss e.V. wieder die beliebte Schifffahrt durch die Häfen an.

Die Schifffahrt findet am Mittwoch den 20. Juli 2022 statt. Die Abfahrt ist um15:00 Uhr vom Anleger Neuss, Batteriestraße, am UCI Kino, dem neuen Steiger im Hafenbecken 1. Die Dauer der Fahrt ist mit 2 bis 2,5 Stunden geplant. Für Verpflegung ist bestens gesorgt: der Kaffee und Kuchen ist inklusive.
Eine Karte und Anmeldung ist erforderlich . Der Preis beträgt für Mitglieder 11,00 € und für Nicht-Mitglieder 15,00 €. Die Karte bekommen Interessenten in der Geschäftsstelle der Heimatfreunde und in der Einhorn-Apotheke.
Quelle: Vereinigung der Heimatfreunde Neuss e.V., Foto: NDH



ALOHA IM HAFEN ANDERNACH

Lust auf Strand-Feeling? Dann sollten Interessenten auf jeden Fall bei dem diesjährigen Hafen-Sommerfest am Samstag, 16. Juli (14:00 – 21:00 Uhr), und Sonntag, 17. Juli (11:00 – 16:00 Uhr), Andernach besuchen! Denn die Organisatoren haben sich dieses Jahr etwas besonders einfallen lassen und holen für Sie ein Stückchen Südsee an den Rhein. Dazu verwandelt sich der Hafenbereich am KLV Terminal in einen unvergesslichen Hafenstrand mit Strandkörben und vielen weiteren Highlights.

Neben dem echten Sandstrand als Launch-Chill-Out Area zum Entspannen, Verweilen und Spielen sowie der passenden Café del Mar Musik warten auch zahlreiche spannende Attraktionen für Groß und Klein auf dem Hafengelände.

Dabei sorgen nicht nur diverse Aktionsstationen – von Entchen-Angeln bis zum Leuchtturm-Klettern – für die richtige Unterhaltung und Action. Denn natürlich bietet auch der Hafen selbst reichlich Gelegenheit für eine Entdeckertour: So finden stündlich verschiedene Maschinenvorführung statt. Oder fahren Sie doch ein Runde mit dem Hafen-Express und erhalten so einen eindrucksvollen Einblick vom Andernacher Hafen.

Am Samstag, 16. Juli 2022 (14:00 – 21:00 Uhr)

14:00 Uhr Begrüßung durch OB Hütten und Geschäftsführung der Stadtwerke Andernach

ab 14:30 Uhr Programm:

  • Hafenattraktionen und Hafen-Express
  • DJ Lounge-Musik in der Chill-out-Area
  • Kinder-Spaßprogramm, u.a. Hüpfburg, Kletterturm uvm.
  • 18:00 bis 21:00 Uhr Live-Musik mit Street Life

Am Sonntag, 17. Juli 2022 (11:00 – 16:00 Uhr)

ab 11:00 Uhr Programm:

  • Hafenattraktionen und Hafen-Express
  • Kinder-Spaßprogramm, u.a. Hüpfburg, Kletterturm uvm.
  • ab 11:30 Uhr Bäckerjungen-Musikanten – Egerländer-Besetzung des Stadtorchester Andernach

Begrenzte Parkplatzmöglichkeit. Anreise mit dem ÖPNV empfohlen.
Für beide Veranstaltungstage wird eine Zusatzhaltestelle „Hafen“ eingerichtet.

Die Linien 300, 301 und 311 fahren im folgenden Zeitraum die Zusatzhaltestelle „Hafen“ an:
Samstag von 13:30 Uhr bis 22:00 Uhr und
Sonntag von 11:00 Uhr bis 17:00 Uhr.

Quelle und Foto: Stadtwerke Andernach GmbH




Weniger CO2-Emissionen durch Just-in-Time

Laut einer Studie, die von der Global Industry Alliance to Support Low Carbon Shipping (Low Carbon GIA) der IMO-Norway GreenVoyage2050 in Auftrag gegeben wurde, können Containerschiffe ihren Treibstoffverbrauch und die daraus resultierenden Kohlendioxidemissionen pro Reise um 14 % reduzieren, wenn sie das Just-in-Time-Prinzip (JIT) einsetzen.

Es handelt sich dabei um die erste weltweite Studie über die Auswirkungen von Just-in-Time-Ankünften unter Verwendung von Echtzeit-Tracking- und Kraftstoffverbrauchsdaten von in Betrieb befindlichen Containerschiffen. Der Hafen von Rotterdam hat sich mit Validierungsdaten zu den Ankunfts- und Abfahrtszeiten an dieser Studie beteiligt.

Just-in-Time-Ankünfte (JIT) ermöglichen es Schiffen, die Geschwindigkeit während ihrer Reise zu optimieren, um dann im Hafen einzulaufen, wenn Liegeplätze, Fahrwasser und nautische Dienste verfügbar sind. JIT ist ein wichtiges Instrument, das dazu beitragen kann, den geforderten Kohlenstoffintensitätsindikator (CII) eines Schiffes und die damit verbundene CII-Einstufung gemäß der Richtlinie Kurzfristige Maßnahme der IMO zur Senkung der Schiffsemissionen zu erreichen, die im Laufe dieses Jahres in Kraft treten wird. JIT kann zusammen mit anderen betrieblichen Maßnahmen in den erweiterten Energieeffizienz-Managementplan für Schiffe (SEEMP) aufgenommen werden, der eine zentrale Rolle bei der Umsetzung der jüngsten IMO-Energieeffizienzmaßnahmen spielen wird.

Diese jüngste von MarineTraffic und Energy and Environmental Research Associates (EERA) durchgeführte Studie untersucht die weltweite Umsetzung von JIT im Containersektor. Anhand von AIS-Daten aus dem Kalenderjahr 2019 (vor der Pandemie) wurden die Auswirkungen der GEG auf den Kraftstoffverbrauch und die Emissionen bewertet, indem alle Fahrten in drei Szenarien optimiert wurden:

  1. Während der gesamten Reise,
  2. in den letzten 24 Stunden und
  3. in den letzten 12 Std.

Die Ergebnisse zeigen, dass die Optimierung der Geschwindigkeit über die gesamte Reisedauer das größte Einsparungspotenzial bietet (mit einer durchschnittlichen Kraftstoffeinsparung pro Reise von 14,16 %), aber auch alle anderen Szenarien Einsparungen von 5,90 % (24-Stunden-Szenario) bzw. 4,23 % (12-Stunden-Szenario) bieten. Dies deutet darauf hin, dass der Einsatz von JIT in den letzten 12 Stunden einer Reise bereits erheblich zur Einsparung von Treibstoff und Senkung von Emissionen beitragen kann.

Die Low Carbon GIA ist eine öffentlich-private Partnerschaft mit dem Ziel, innovative Lösungen zu entwickeln, um bekannte Hindernisse bei der Dekarbonisierung des Schifffahrtssektors abzubauen. Sie hat das JIT-Konzept durch verschiedene Forschungsprojekte und mehrere Runde-Tisch-Gespräche mit Interessenvertretern der Industrie aktiv erforscht. Im Jahr 2020 veröffentlichte sie den Just-in-Time-Ankunftsleitfaden – Mögliche Hindernisse und Lösungenveröffentlicht, der den Akteuren bei der Umsetzung von JIT-Ankünften als Leitfaden dient.

Quelle: Port of Rotterdam, Foto: Port of Rotterdam/Kees Torn




Dortmunder Hafen auf Wachstumskurs

Trotz eines coronabedingt schwierigen Marktumfeldes hat der Güterumschlag im Dortmunder Hafen in 2021 um rund 5 Prozent zugelegt. Insgesamt wurden 3,8 Mio. Tonnen umgeschlagen. 2020 waren es 3,6 Mio. Tonnen. Die Ergebnisse wurden von Uwe Büscher als Vorstand der Dortmunder Hafen AG kürzlich dem Aufsichtsrat des Unternehmens vorgestellt.

Zum Aufwärtstrend haben sowohl der wasserseitige Umschlag als auch der Umschlag per Eisenbahn beigetragen. Rund 2,3 Mio. Tonnen entfallen auf den Umschlag per Binnenschiff. Weitere 1,49 Mio. Tonnen steuerte die Dortmunder Eisenbahn bei. Während beim wasserseitigen Umschlag in den Gütergruppen Baustoffe (minus 14 Prozent) und Schrott (minus 18 Prozent) Rückgänge zu verzeichnen sind, legt die Importkohle um 53 Prozent zu. Das entspricht einem Plus von 53.000 Tonnen.

Einen leichten Rückgang (minus 1 Prozent) gab es beim Mineralöl. Einen deutlichen Sprung nach oben um mehr als 200 Prozent verzeichnet die Gütergruppe Eisen und Stahl. Noch 2020 war das Aufkommen infolge coronabedingter Kurzarbeit in der Automobilproduktion um 68 Prozent gesunken.

Mit einem Anteil von 52 Prozent stellen Container nach wie vor die mit Abstand größte Gütergruppe. Der Tonnage-Umschlag ist um rund 8 Prozent (88.000 Tonnen) gestiegen. Wie sich der Umschlag 2022 entwickelt, bleibt angesichts weltweit gestörter Lieferketten abzuwarten.

Trotz erschwerter Marktbedingungen konnte die Dortmunder Hafen AG 2021 ein solides Ergebnis von gut 1,3 Mio. Euro erzielen, das an den Hauptgesellschafter DSW21 abgeführt wird. Hinzu kommen weitere fünf Mio. Euro Erlöse aus der treuhändischen Grundstücksverwaltung im Auftrag der Stadt Dortmund. Die Erlöse fließen dem städtischen Haushalt zu.

Auch die 171 Unternehmen im Dortmunder Hafen als Dortmunds wichtigsten Industriegebiet tragen kräftig zu Wertschöpfung und kommunalen Steuereinnahmen bei: Laut einer aktuellen Studie des Dortmunder Instituts für Wissensökonomie (IFWI) beträgt der erwirtschaftete Umsatz im Industriegebiet Dortmunder Hafen mehr als 1 Mrd. EUR. Das sind 4,25 Prozent des Dortmunder BIP.

„Hafenlogistik ist sowohl ein Garant der Daseinsvorsorge in Krisen als auch ein wichtiger Hebel zur Realisierung einer Verkehrswende. Die Zahlen zeigen: Der Dortmunder Hafen trägt dazu bei, dass Güter zunehmend über Wasserstraße und Schiene ans Ziel gelangen und dadurch die Umwelt schonen“, freut sich Uwe Büscher, Vorstand der Dortmunder Hafen AG.

Quelle: Dortmunder Hafen AG




„Logistik zum Anfassen“ auf dem CTOS

Rund 240 Gäste folgten der gemeinsamen Einladung zur Informationsveranstaltung unter dem Motto „Logistik zum Anfassen“ von Hafen Hamburg Marketing und der TFG Transfracht – direkt auf dem Container Terminal Osnabrück (CTOS). In ihrer Begrüßung betonte Osnabrücks Bürgermeisterin Katharina Pötter die Bedeutung von Osnabrück als Logistikstandort.

Die Gäste aus den Bereichen Industrie, Handel und Verkehrswirtschaft sowie Vertreter von Institutionen und Organisationen nutzten die Gelegenheit dieses außergewöhnlichen Veranstaltungsformats, um den Terminalbetrieb hautnah zu erleben sowie das Leistungsangebot der einzelnen Partner kennenzulernen. Alle Abläufe auf dem Container Terminal Osnabrück konnten aus nächster Nähe verfolgt und erlebt werden. Über die vielfältigen Möglichkeiten im kombinierten Verkehr erhielten die Gäste der Veranstaltung, darunter sehr viele Verlader aus der Region, direkt auf dem Terminal aus dem Kreis der Speditions- und Terminalpartner viele Informationen.

Markus Heinen, Leiter der Hafen Hamburg Marketing Repräsentanz D-West, freute sich über die starke Beteiligung der regionalen Spediteure am CTOS: „Die CTOS Betreibergesellschaft zeichnet sich durch eine ungewöhnliche, aber schlaue Struktur aus. Unternehmen, die ansonsten im Markt konkurrieren, treten in eine Partnerschaft, mit dem gemeinsamen Ziel mehr Güter auf die Schiene zu bringen und sichern so den Erfolg. Im Bereich Marketing gibt es eine weitere partnerschaftliche Ebene: die Mitgliedschaften von CTOS sowie TFG Transfracht bei Hafen Hamburg Marketing.“, sagte Heinen. Auch Transfracht ist sehr erfreut von der erfolgreichen Startphase am CTOS Terminals in Osnabrück und reagiert mit einer Angebotsausweitung. „Bereits zum 12. Juni haben wir unser Leistungsangebot unserer 6 wöchentlichen Verbindungen ausgeweitet. Neben dem Hamburger Hafen sind ab sofort ebenfalls die Häfen Bremerhaven und Wilhelmshaven angebunden“, verkündete der Sprecher der Geschäftsführung von TFG Transfracht, Frank Erschkat.

Die beiden CTOS Geschäftsführer Dr. Clemens Haskamp und Björn Tiemann freuten sich über das große Interesse und die vielen Gäste auf ihrer Anlage. Aus einem Terminal mit mehr als 100.000 Quadratmeter Fläche, zwei Portalkräne, einem Reachstacker und insgesamt mehr als 3500 Meter Gleislänge eine Event-Location für einen Tag zu machen, war für beide Terminalmanager eine ganz besondere Freude und ein beeindruckendes Erlebnis.

Quelle: HHM, Foto: Uwe Lewandowski Photographie, „Logistik zum Anfassen“ – die etwas andere Infoveranstaltung auf dem Container Terminal Osnabrück kam richtig gut an




Hafen Wien trotz Corona-Krise

Der Hafen Wien, ein Unternehmen der Wien Holding, kann auf ein erfolgreiches Jahr 2021 zurückblicken. Die Bilanz der Hafen Wien-Gruppe 2021: ein Betriebsergebnis von 6,6 Mio. Euro (+ 46 %), ein Umsatz von 51,4 Mio. Euro (+ 40 %) und ein Plus bei WienCont Containerumschlägen.

Mit seiner trimodalen Anbindung an die Verkehrsträger Wasser, Schiene und Straße ist der Hafen Wien, ein Tochterunternehmen der Wien Holding, eine der wichtigsten Güter-Drehscheiben in der Ostregion Europas.

„Auch im Jahr 2021 hat der Hafen Wien den Corona-Herausforderungen sowie der Suezkanal-Krise standgehalten und konnte seine Fähigkeiten unter Beweis stellen. Der Hafen Wien hat sich als starker Wirtschaftspartner in schwierigen Zeiten behauptet und mit einem Betriebsergebnis von 6,6 Mio. Euro und einem Umsatz von 51,4 Mio. Euro ein ausgezeichnetes Ergebnis für das letzte Jahr erwirtschaftet. Denn eine Vielzahl der Waren, die in Wien angeboten werden, werden über den Hafen Wien umgeschlagen“, so Finanz- und Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke.

„Während der Corona-Pandemie hat sich einmal mehr gezeigt, welche existenzielle Bedeutung Logistik- und Transportprozesse auf unser Leben haben. Multimodale Logistikknotenpunkte wie der Hafen Wien sind gewissermaßen die Voraussetzung, dass die bestmögliche Verkehrskombination auf die Strecke gebracht werden kann. Durch den kontinuierlichen Ausbau von multimodalen Kompetenzen und den Einsatz in Richtung ‚Green Logistics‘ wird der Hafen Wien weiter an Bedeutung gewinnen“, so Wien Holding-Chef Kurt Gollowitzer.

Die Hafen Wien-Gruppe konnte 2021 einen Umsatz von 51,4 Mio. Euro (+ 40 %) und ein Betriebsergebnis von 6,6 Mio. Euro (+ 46 %) erzielen. Zum guten Ergebnis trugen operativ maßgeblich der Bereich Immobilien, die Business Units Massen- & Schwergut, Lagerlogistik, der neue Geschäftszweig Spedition der T-Sped, die Bereiche Containerhandel sowie die WienCont GmbH bei.

Im Jahr 2021 wurden Investitionen der Hafen Wien-Gruppe von bis zu 13 Mio. Euro getätigt – davon das Großprojekt der letzten Jahre: Das Hafentor Albern, welches einmal mehr die Wichtigkeit des Hafen Wien als Wirtschaftsdrehscheibe unterstreicht. Das 30 Meter lange, rd. 14 Meter hohe, 250 Tonnen schwere Hafentor in Albern wurde mit insgesamt 22 Mio. Euro vom Land Wien, Bund, EU und Hafen finanziert.

Neben dem Ankauf einer Immobilie wurden auch höhere Investitionen für den Ausbau des Gleisanschlusses für den Containerterminal, für die Anschaffung von Container, für eine Container-Gefahrgutwanne, für Maschinen, für Dacherneuerungen in Albern und HQ7, für die Errichtung von E-Tankstellen, für den Fuhrpark und für den Abwasserkanal Freudenau getätigt, welcher im 2. Quartal 2022 fertiggestellt wurde. Im Verwaltungsbereich wurde in moderne EDV-Systeme investiert.

Dienstleistungs-Schwerpunkte sind und bleiben weiterhin die Business Units, Massen- & Schwergut und Hafenbetrieb, Lagerlogistik sowie die Business Unit Autoterminal, welche ein umfassendes Dienstleistungsangebot bieten. Um für Kund*innen attraktiv zu bleiben wurde eine neue Schrankenanlage errichtet, der Waggon-Verschub am Gelände neu geregelt sowie Öffnungszeiten ausgeweitet. Zudem wurde in der Tochterfirma TerminalSped ein neues Geschäftsfeld zur Vermittlung von Transporten aufgenommen.

Die externen Umsätze im Bereich Hafenbetrieb der Business Unit Massen- & Schwergut, wo vor allem Schüttgüter umgeschlagen werden, sind zum Vorjahr gestiegen. In der Freudenau wurden 122.198 Tonnen (Vorjahr 83.045 to) manipuliert. Die Umsatzzuwächse konnten durch erhöhte Umschlagstätigkeiten bei bestehenden Kund*innen und auch durch Neukund*innen erwirtschaftet werden.

In der Business Unit Lagerlogistik konnten die externen Umsatzerlöse 2021 zum Vorjahr gesteigert werden. Die Lagerflächenauslastung für 2021 liegt im Durchschnitt bei 78,9 % und damit über dem Vorjahr (77,7 %). Die Umsatzzuwächse konnten durch höhere Geschäftsvolumen bei Produktgruppen Hygiene, Desinfektionsmittel, Kunststoffgranulate, Elektrogeräte und diverse Anlagenteile erwirtschaftet werden.

Die Auswirkungen infolge der Pandemie hatte durch Ausfälle in der Fertigung und Mangel an elektronischen Bauelementen massive Folgen auf die Produktion von Fahrzeugen. Die Autoflächenauslastung in der Business Unit Autoterminal liegt daher für 2021 im Durchschnitt bei 76,6 % und damit unter dem Durchschnitt des vorjährigen Vergleichszeitraumes von 89,2 %.

Die höchsten Umsatzzuwächse zum Vorjahr wurden mit Trailer-Umschlägen (von Straße auf Schiene), aber auch mit Umschlägen von Altholz und Salz erzielt. Gute Aufträge konnten auch durch Umschläge und Lagerung von Mais, Stahlcoils und Zementklinker sichergestellt werden.

Die in den drei Frachthäfen Albern, Freudenau und Lobau über Wasser umgeschlagene Menge liegt für 2021 bei 1.119.662 Tsd. Tonnen. Verglichen mit dem Vorjahr ist die Gesamtmenge um rd. 30 % gestiegen, zurückzuführen vor allem auf erhöhte Umschlagstätigkeiten im Ölhafen Lobau.

Auch das mit 1. Jänner 2021 innerhalb der Tochter TerminalSped neu ins Leben gerufene Geschäftsfeld „Bulk-Transporte“ hatte ein erfolgreiches erstes Jahr zu verzeichnen. So konnten 10.500 Transporte in ganz Europa durchgeführt werden.

Die Sparte Immobilien konnte weitere Umsatzzuwächse erwirtschaften und den Immobilienbestand erweitern. Der Auslastungsgrad der Lager- und Büroflächen und für die Immobilie HQ7 konnte zum Vorjahr erhöht werden und führte zur Steigerung der externen Umsatzerlöse (2021: 13.893 Tsd. € / 2020: 13.072 Tsd. €) zum Vorjahr. Die Auslastung im HQ7 für das Jahr 2021 beträgt rund 94,7 % (2020: 92,1 %).

„An den unterschiedlichen Produktions- & Dienstleistungs-Betrieben erkennt man die Vielschichtigkeit des Logistikzentrums Hafen Wien und wir werten dadurch den Betriebsstandort auf und stärken damit seine Wettbewerbsfähigkeit. Neben Logistikdienstleister*innen siedeln sich vermehrt auch Gewerbetreibende, bis hin zu Kleinunternehmen, am Hafen Wien an. Seit längerem werden am Hafen Wien-Gelände beispielsweise auch Kaffee oder Honig produziert“, erläutert Fritz Lehr, kaufmännischer Geschäftsführer des Hafen Wien.

„Außerdem ist die Filmwirtschaft fester Bestandteil im Hafen Wien – im Jahr 2021 wurden auf dem Industriegelände HQ7 12 Film/Studioprojekte verwirklicht, darunter Szenen von Tatort oder die Sky Serie über die Ibiza Affäre und es gab insgesamt 48 Anfragen für Dreharbeiten, Fotoshootings sowie Anmietung von Filmproduktionen.“

„Auch das Tochterunternehmen des Hafen Wien, die WienCont, wickelte das zweite Jahr infolge im Zeichen der COVID-Pandemie erfolgreich ab und ist weiter profitabel gewachsen. Dank des kontinuierlichen weiteren Ausbaus des internationalen Intermodalnetzwerks über den Standort Wien Freudenau wuchs das Umschlagvolumen der WienCont im Jahr 2021 auf über 488.000 TEU an, was einer Steigerung von mehr als 14 % gegenüber 2020 entspricht“, zeigt sich Doris Pulker-Rohrhofer, technische Geschäftsführerin Hafen Wien, erfreut. „In der zweiten Jahreshälfte 2021 zog auch das Lagergeschäft wieder an – vor allem das Leercontainerdepot hat in den letzten Monaten des Jahres einen starken Zuwachs erfahren.“

Auf Grund stetig hoher Auslastung des WienCont-Terminals und steigender Nachfrage seitens des Marktes, wird laufend an der Bereitstellung zusätzlicher Kapazitäten durch Optimierung und Effizienzsteigerungen im Betrieb einerseits und der Anmietung zusätzlicher Flächen andererseits gearbeitet. Im 1. Quartal 2022 wurde die Terminalfläche um ca. 16.000 m² erweitert, um den hohen Anforderungen des Marktes auch im Depotbereich gerecht zu werden. Um weiteres Wachstum am Standort zu ermöglichen und damit den Modal Split von der Straße auf die umweltfreundliche Schiene im größtmöglichen Maß unterstützen zu können, lag der Fokus im Jahr 2021 in erster Linie darauf, den Terminal zukunftsfit zu halten. Kapazitätserweiterungen sind essentiell, um das mit den Partner*innen geplante Portfolio zusätzlicher Zugsprodukte von und nach Wien umsetzen zu können.

In puncto Nachhaltigkeit bleibt der Hafen Wien weiterhin am Ball und hat mittlerweile bereits die 3. Photovoltaikanlage in Betrieb, die bisher leistungsstärkste Anlage am Gelände, welche in Kooperation mit Wien Energie realisiert wurde. Im Zuge des Projekts wurden auf drei Hallendächern im Alberner Hafen insgesamt mehr als 1.200 Photovoltaik Paneele montiert. Die Anlage umfasst eine Größe von 6.700 Quadratmeter und soll rund 80 Prozent des allgemeinen Stromverbrauchs im Hafen Albern abdecken. Die Photovoltaikanlage kann im Vollbetrieb eine Nennleistung von rund 450 Kilowatt-Peak (kWp) erreichen. Jährlich wird eine Produktion von insgesamt 440.000 Kilowattstunden (kWh) an grünem Sonnenstrom erwartet. Eine vierte Photovoltaikanlage wird gerade in der Freudenau projektiert.

Außerdem hat der Hafen Wien in den letzten Jahren einen Großteil der Außen- und Innenbeleuchtung in den Lagerhallen auf LED umgestellt. Bei Fahrten am und außerhalb des Hafengeländes wird verstärkt auf E-Bikes gesetzt und es wurde bei sämtlichen Betriebsanlagen auf ÖKO-Strom umgestellt. Im Hafen Albern konnten zwei Ölheizungen durch Luft-Wärme-Pumpen ersetzt werden, diese werden wiederum mit Solarstrom gespeist und somit hat der Hafen Wien die Distanz zur vollständigen CO2-Neutralität weiter reduziert.

Der Fahrplan der Stadt Wien für eine CO2 neutrale Stadt bis 2040 spielt für den Hafen Wien eine wichtige Rolle. Als trimodales Logistikzentrum ist der kontinuierliche und nachhaltige Ausbau unerlässlich, um dieses Ziel zu erreichen sowie für Kund*innen attraktiv zu bleiben. Jeder Beitrag in Richtung Green Logistics ist ein Baustein für eine nachhaltigere Zukunft, deshalb wird der Hafen Wien bis zum Jahr 2040 weiter in die Nachhaltigkeit investieren.

Als Inkubator für eine ressourcenschonende Mobilität wurde der thinkport VIENNA, die Innovationsschmiede des Hafen Wien, im Jahr 2017 ins Spiel gebracht. Dieser entwickelt, testet und setzt güterlogistische Innovationen in Wien um und wurde im Rahmen einer Ausschreibung im Jahr 2021 für weitere fünf Jahre sichergestellt.

Um die Möglichkeiten einer nachhaltigen Kreislauf-Wirtschaft rund um die Abwicklung von Baustellenverkehren und die Möglichkeiten der Zwischenlagerung von Materialien der Stadt auszuschöpfen, gibt es seit Ende 2021 ein Projektteam, welches die einhergehenden Herausforderungen der Logistik berücksichtigt und diskutiert. Aber auch im Rahmen von Workshops und Exkursionen wird gemeinsam mit dem thinkport VIENNA an zukunftsfähigen Lösungen zu Themen wie der Aktivierung bisher ungenutzter städtischer Infrastruktur für den Güterverkehr oder die zukünftige Rolle von Binnenhäfen zur Erreichung von Emissionsfreiheit mithilfe alternativer Energieträger gearbeitet.

Darüber hinaus hat der Hafen Wien weitere innovative Projekte auf der Agenda: Dazu zählen zum Beispiel das ‚Sondierungsprojekt H2 meets H2O‘ oder ‚MultiReload – Port solutions for efficient, effective and sustainable multimodality‘. Beiden Förderprojekte gemeinsam ist der intensive Austausch mit den Projektpartner*innen und den Interessensgruppen zur Stärkung von Green Logistics.

Auf der Basis seiner exzellenten Lage inmitten der Metropole Wien sowie hochwertiger Infrastruktur ist der Hafen Wien auf Wachstum und Entwicklung ausgerichtet. Oberstes Ziel ist weiterhin die Positionierung des Standortes Hafen Wien als einzigartige trimodale Logistikdrehscheibe und die Sicherung des Betriebs in Krisenzeiten, denn der Hafen Wien zählt zu den infrastrukturrelevanten Unternehmen der Stadt.

Die Forderung nach umweltfreundlichen Verkehrslösungen in urbanen Ballungszentren führen zu hohem Investitionsbedarf in moderne Logistikstrukturen und IT-Technologien. Eines der wichtigsten Ziele dabei ist, noch mehr Güter von der Straße auf die Schiene oder auf das Wasser zu verlagern.

Der Hafen Wien ist als Tochter der Wien Holding ein Unternehmen der Stadt Wien und ein wichtiger Arbeitgeber in der Region. Mit rund 100 Unternehmen und bis zu 5.000 Arbeitsplätzen am Standort punktet er, aber auch mit seiner Lage an die drei Ten-T-Korridore ist er einer der wichtigsten Hinterland-Hubs Europas. Rund 2.000 Kilometer entfernt vom schwarzen Meer und rund 1.500 Kilometer von der Nordsee, ist der Hafen Wien für seine Trimodalität bekannt: der optimalen direkten Anbindung an Schiff, Bahn und LKW und betreibt auf 3 Mio. m2 die Häfen Freudenau, Albern sowie den Ölhafen Lobau und ist somit das größte Güterverkehrszentrum in Ostösterreich.

Quelle: Hafen Wien, Foto: LBS Redl, Der Hafen Wien betreibt auf 3 Mio. m2 die Häfen Freudenau, Albern sowie den Ölhafen Lobau und ist somit das größte Güterverkehrszentrum in Ostösterreich.




Grüner Wasserstoff-Importterminal in Rotterdam

Air Products und Gunvor Petroleum Rotterdam haben eine Entwicklungsvereinbarung für ein Importterminal in Rotterdam unterzeichnet. Die Vereinbarung ist eine Reaktion auf die steigende Nachfrage nach grünen Energiequellen, um die Klimaziele zu erreichen und die Energiequellen zu diversifizieren. Das Importterminal wird voraussichtlich 2026 den ersten grünen Wasserstoff an die Niederlande liefern.

Grüner Wasserstoff ist für die Energiewende unverzichtbar. Er hat ein beträchtliches Potenzial, um schwer zu dekarbonisierende Sektoren wie den Schwerlastverkehr und die Industrie nachhaltiger zu machen. Die Herstellung von grünem Wasserstoff erfordert eine große Menge an erneuerbarer Energie, die in der Europäischen Union wahrscheinlich nicht lokal erzeugt werden kann. Daher ist die Einfuhr von grünem Wasserstoff in großem Maßstab dringend erforderlich, um die europäischen Ziele „Fit for 55“ und „REPowerEU“ für erneuerbare Energien zu erreichen. Mit diesem Projekt können die Niederlande einen wichtigen Beitrag zu diesen europäischen Zielen leisten.

Die Unterzeichnung der Vereinbarung ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu einer Investitionsentscheidung, die getroffen wird, sobald die Unternehmen genügend Vertrauen in den rechtlichen und regulatorischen Rahmen, das Genehmigungsverfahren und die finanzielle Unterstützung haben. Die Zertifizierung von grünem Wasserstoff soll sicherstellen, dass importiertes grünes Ammoniak und der daraus gewonnene grüne Wasserstoff anerkannt und in den europäischen Zielen für erneuerbare Energien mitgezählt werden. Um finanzielle Unterstützung zu erhalten, soll dieses Projekt als „Important Project of Common European Interest“ (IPCEI-Projekt) anerkannt werden. Air Products freut sich auf die weitere Zusammenarbeit mit den beteiligten Stakeholdern, um eine breitere Unterstützung für das Projekt zu erreichen.

Das Gunvor-Gelände in Europoort Rotterdam ist einer der europäischen Standorte, die von Air Products für die Entwicklung eines grünen Wasserstoff-Importterminals in Betracht gezogen werden. Das Gelände bietet eine strategische Lage für die Anlandung von grünem Ammoniak aus großumfänglichen und überseeischen Wasserstoffproduktionsanlagen, die von Air Products und seinen Partnern betriebenen werden. Nach der Ankunft wird das grüne Ammoniak in grünen Wasserstoff umgewandelt und an europäische Märkte wie die Niederlande, Deutschland und Belgien vertrieben. Air Products und Gunvor haben beide eine nachgewiesene Erfolgsbilanz in den Bereichen Zuverlässigkeit und Sicherheit und sind bestrebt, erstklassige Leistungen in der Personen- und Prozesssicherheit zu erbringen.

Eine unabhängige Analyse von CE Delft hat ergeben, dass das Projekt letztlich einen indirekten wirtschaftlichen Nutzen in Höhe von 260 bis 425 Mio. Euro generieren und in den kommenden Jahren Tausende von neuen Arbeitsplätzen schaffen wird. Darüber hinaus werden die Einsparungen bei den CO2-Emissionen im Verkehrssektor zusammen mit dem Vorteil der Verringerung anderer schädlicher Emissionen im Jahr 2030 einen Gesamtnutzen für die Umwelt in Höhe von über 100 Millionen Euro erbringen.

Allard Castelein, CEO des Hafenbetriebs Rotterdam, sagte: „Wir unterstützen die Pläne von Air Products und Gunvor, die ein gutes Beispiel für die Nutzung einer Industriebrache zur Errichtung eines neuen Importterminals für grünes Ammoniak im Rotterdamer Hafen sind. Beide Unternehmen sind seit langem im Energiesektor tätig und reagieren auf die Forderung der Gesellschaft, die Treibhausgasemissionen zu verringern und die Energieunabhängigkeit Europas zu erhöhen. Grünes Ammoniak ist nicht nur ein Wasserstoffträger und ein Rohstoff für die chemische Industrie, sondern auch ein wichtiger erneuerbarer Kraftstoff für die Schifffahrt. Mit Vorreiterprojekten wie diesem wird Rotterdam zur wichtigsten Wasserstoff-Drehscheibe in Europa werden.“

Quelle: Air Products / Gunvor, Foto: Dick Sellenraad