Shanghai im Ausnahmezustand

Der Covid 19-Ausbruch in Shanghai führt zu einem lokalen Lockdown, von dem auch der Hafen betroffen ist. Mit einem Umschlagvolumen von über 45 Millionen TEU ist er der größte Hafen weltweit. Viele Industrieunternehmen und auch der Zoll sind dazu übergegangen in einem Zwei-Schicht-Betrieb den Hafen offen zu halten. Die Mitarbeiter bleiben direkt vor Ort. Trotz all dieser Maßnahmen kommt es zu Verzögerungen in den Lieferketten.

Für den Hamburger Hafen gehört Shanghai zu den bedeutendsten Häfen im Chinaverkehr. Shanghai und Hamburg verbinden 13 Liniendienste, von denen neun wöchentlich verkehren. Hinzu fahren vier Stückgut-Services je nach Bedarf. Entsprechend groß sind die Mengen, die zwischen Hamburg und Shanghai transportiert werden.

Insgesamt gingen im vergangenen Jahr im Trade zwischen China und Hamburg 2,561 Mio. TEU über die Kaikanten. So kamen im Jahr 2021 14,1 Millionen Tonnen von China nach Hamburg. Die größten Warengruppen waren sowohl Maschinen, Ausrüstungen und Haushaltsgeräte, chemische Erzeugnisse; Metalle und Metallerzeugnisse als auch Möbel, Schmuck und Musikinstrumente.

Inwieweit es zu Auswirkungen in Hamburg kommt, ist aktuell noch nicht absehbar. Das wird sich erst in ein paar Wochen bemerkbar machen.

Quelle: HHM, Foto: HHM/ Hasenpusch




Rheinhafen Andernach weiterhin erfolgreich

Der Rheinhafen Andernach verzeichnet weiterhin eine positive Entwicklung und konnte auch im Jahr 2021 eigenwirtschaftlich betrieben werden. Allerdings ging die internationale Containerknappheit und Lieferkettenproblematik im vergangenen Jahr auch am Andernacher Rheinhafen nicht spurlos vorbei. Gegenüber dem Vorjahr wurden 2021 mit 2.808.993 Tonnen insgesamt rund 90.000 Tonnen weniger verladen. Dennoch bleibt der Hafen in Andernach mit dieser Größenordnung einer der umschlagsstärksten Binnenhäfen in Rheinland-Pfalz und eine bedeutende Logistikdrehscheibe in der Region.

Die Containermengen im Berichtsjahr erreichten seit Jahren erstmals einen deutlichen Mengenrückgang um rund 20 %. Mit einer Verladung von 157.530 TEU (twenty-feet-equivalent-unit) konnte der Höchstwert aus 2020 nicht übertroffen werden. „Wir hätten gerne wie im Vorjahr über 200.000 TEU umgeschlagen. Grundsätzlich waren Bedarf und Nachfrage nach den Lockerungen der Corona-Maßnahmen stark angestiegen. Leider hat uns die internationale Containerknappheit und die Lieferkettenproblematik einen Strich durch die Rechnung gemacht.“, erläutern die Stadtwerke-Geschäftsführer Jan Deuster und Lars Hörnig.

Erfolgsgaranten im Jahr 2021 waren insbesondere die Stückgut-, aber auch die Schüttgutverladung, die eine erneute Mengensteigerung zum Vorjahr verzeichnen. Im Bereich Stückgut konnte mit 243.872 Tonnen eine Steigerung um rund 14 % erreicht werden.

Mit einem Jahresumsatz von etwa 8.300.000 Euro erreicht die Stadtwerke als Hafenbetreiber im Jahr 2021 einen neuen Höchstwert. Die Betriebssparte Rheinhafen erwirtschaftet ein über Plan liegendes Betriebsergebnis von rund 160.000 € und trägt damit zum positiven Unternehmensergebnis bei. „Wir freuen uns, dass wir trotz der schwierigen Rahmenbedingungen auf ein wirtschaftlich erfolgreiches Jahr zurückblicken können. Der Hafen zeigt sich auch in Krisenzeiten robust und entwickelt sich kontinuierlich weiter.“, so die Geschäftsführer Jan Deuster und Lars Hörnig.

Weiterhin positiv tragen neben der Verladung von Gütern auch die hafennahen Dienstleistungen, insbesondere das Geschäft der Vermietung und Verpachtung von Lagerflächen zum erfolgreichen Wirtschaften bei. Der Geschäftsbereich hat zwischenzeitlich einen Anteil von rund 1.300.000 Euro am Jahresumsatz und meldet zeitweise volle Auslastung.

Im Jahr 2021 investierten die Stadtwerke rund 5.600.000 Euro in den Hafen. Wesentlicher Bestandteil der getätigten Investitionen ist die neue Containerkranbrücke, welche am 1. Juli 2021 offiziell in Betrieb genommen wurde. Diese herausragende Einzelinvestition betrachten die Hafenverantwortlichen als wesentlichen Meilenstein für das zukunftsträchtige Containergeschäft am Standort Andernach. Hierzu haben die Stadtwerke auch einen Zuschuss des Bundes erhalten. Darüber hinaus erfolgten Investitionen in die Sanierung der Uferbefestigung von rund 275.000 Euro. Eine weitere große Investition stellte der Kauf des Geländes des sogenannten ehemaligen Kochplatzes an der Konrad-Adenauer-Alle dar. Neben den Investitionen steckten die Stadtwerke rund 1.100.000 Euro in die Unterhaltung. In größten Teilen gingen diese Investition in die Instandsetzung der Hallenflächen, Umschlagsplätze inklusive Umschlagsgeräte und die Gleisinfrastruktur.

Insgesamt planen die Stadtwerke im Jahr 2022 Investitionen von rund 6.400.000 Euro. Neben der Sanierung der Uferbefestigung im Stromhafen, beinhaltet die Planung im Wesentlichen die Erweiterung und Optimierung der Lagerkapazität.

In den ersten Monaten des laufenden Jahres setzt sich die Entwicklung des Vorjahres fort: „Im ersten Quartal liegen wir bezüglich der Verlademengen im Plan. Die aktuellen Preissteigerungen werden auch für uns eine Herausforderung sein. Ein großer Dank gilt auch unseren Mitarbeitern, die während der gesamten Corona-Situation hervorragende Arbeit leisten.“, zeigen sich Jan Deuster und Lars Hörnig zuversichtlich.

Auch Oberbürgermeister Achim Hütten, Aufsichtsratsvorsitzender der Stadtwerke Andernach GmbH, betont die Bedeutung des Rheinhafens für die Stadt und die Region. „Der Hafen Andernach ist ein wichtiges Aushängeschild der Stadt und wichtiger Wirtschaftspartner der gesamten Region. Trotz und gerade wegen der schwierigen Situation im Welthandel gilt es den Hafen als Drehscheibe kontinuierlich weiterzuentwickeln.“

Weitere Informationen über Dienstleistungen des Andernacher Hafens und das Ausbildungsangebot zur Fachkraft für Hafenlogistik erhalten Interessierte unter www.hafen-andernach.de.

Die positive Entwicklung des Rheinhafens wollen die Stadtwerke anlässlich des 50-jährigen Bestehens der Stadtwerke-GmbH auch mit der Bevölkerung der Region feiern. Am Wochenende des 16. und 17. Juli 2022 öffnet der Hafen für Gäste seine Tore.

Quelle: Rheinhafen Andernach, Foto: Rheinhafen Andernach/ Christoph Maurer, der Rheinhafen Andernach bleibt einer der umsatzstärksten Binnenhäfen in Rheinland-Pfalz und ein bedeutender Logistikstandort in der Region.




Rekordumschlag mit Österreich

Der Warenverkehr zwischen Österreich und dem Hamburger Hafen läuft sehr gut. Mit einem Containerumschlag von 320.776 TEU (20-Fuß-Standardcontainer) und einem Plus von 6,46 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entstand im Jahr 2021 ein neuer Rekord.

„Sowohl eine generell gute Nachfrage der Exportgüter als auch ein stabiler Import sorgten trotz der Coronapandemie für die positive Entwicklung. Auch das Jahr 2022 ist gut angelaufen“, sagt Alexander Till, Leiter der Repräsentanz Österreich von Hafen Hamburg Marketing (HHM) in Wien und ergänzt: „Seit Beginn der Containerisierung in den 1970er Jahren ist Hamburg ohne Unterbrechung der wichtigste Hafen für Österreich in diesem Segment. Der Marktanteil lag in den letzten Jahrzehnten stets zwischen 40 und 50 Prozent.“

Noch beeindruckender ist das Ergebnis beim Gesamtumschlag. Mit einem Anstieg um 26,74 Prozent im Vergleich zum Jahr 2020 lag dieser bei 5,6 Millionen Tonnen. Dabei kamen aus Österreich vorrangig Produkte wie Holz, Papier, Getränke, Beschläge, Maschinen und Anlagen. Gleichzeitig importierte Österreich hauptsächlich Handelswaren, Möbel, Baumaterialen, Sportartikel und Massengüter wie Kohle und Eisenerz. „Seit 2019 importiert die Firma VOEST wieder regelmäßig Eisenerz und Kohle über Hamburg. 2021 waren es 2,3 Millionen Frachttonnen. Das ist ein wichtiges Geschäft in diesem Bereich für den Hamburger Hafen“, erläutert Till.

Österreichische Unternehmen nutzen insbesondere das große Angebot der über 100 Liniendienste, die rund 1000 Seehäfen weltweit bedienen. Gleichzeitig profitieren sie im Vor- und Nachlauf von den Hinterlandverbindungen. „Kein anderer Hafen bietet für die österreichische Industrie so günstige Voraussetzungen. Die Bahn ist dabei dominierend. Sie transportiert 98 Prozent des österreichischen Containervolumens von und nach Hamburg“, konstatiert Till. Hamburg ist zudem die führende Destination für die Containerzüge der ÖBB. Aufgrund der gut ausgebauten Strecken nach Hamburg können Züge mit zulässiger Maximallänge und Höchstgewicht betrieben werden. Dadurch ist die Frachtrate pro Container konkurrenzlos günstig. Im Jahr 2021 waren es 160 Ganzzugverbindungen pro Woche, die Österreich mit Hamburg verbunden haben.

Schon früh wurde die Bedeutung des Hamburger Hafens für die österreichische Wirtschaft erkannt. So reichen die ausgezeichneten Handels- sowie politischen Beziehungen zwischen Österreich und Hamburg Jahrhunderte zurück. Das erste österreichische Konsulat öffnete in Hamburg bereits im Jahr 1570. 1951 eröffnete der Hafen Hamburg seine weltweit erste Repräsentanz in Wien. In diesem Jahr plant die Repräsentanz – nach einer Pandemie bedingten Pause – vier Events in Österreich, bei denen insgesamt über 600 Teilnehmer erwartet werden.

Quelle und Foto: HHM, Foto: Linz AG, rund 3,5 Millionen Tonnen Güter werden im öffentlichen Linzer Hafen und im voestalpine-Werkshafen Jahr für Jahr umgeschlagen. Vieles davon ist für Hamburg bestimmt oder kommt von dort.




Nürnberg-Rotterdam startet gut durch

Mitte Januar dieses Jahres hat Kombiverkehr mit Sitz in Frankfurt sein Portfolio an intermodalen Transportprodukten von und nach Rotterdam erweitert. Für den Transport von Sattelaufliegern, Containern und Wechselbehältern wurde ein neuer Kontinentalverkehr zwischen dem Nürnberger TriCon Terminal und Rotterdam Cobelfret in den Fahrplan aufgenommen.

Der Kombiverkehr-Zug zwischen Nürnberg und Rotterdam Cobelfret wird in Zusammenarbeit mit TFG Transfracht betrieben und verkehrt an fünf Tagen in der Woche, montags bis freitags, in beiden Richtungen. Die Reederei CLdN Cobelfret SA betreibt Fährdienste vom Fährterminal in Rotterdam zu den Zielhäfen in London, Dublin und Killingholme.

Wir haben Sales Manager Peter Dannewitz nach den ersten Erfahrungen mit dem Shuttle Nürnberg-Rotterdam Cobelfret gefragt
„Der Zug hatte einen vielversprechenden Start für Kombiverkehr und unseren Hauptkunden auf dieser Strecke. Wir haben dazu positives Feedback erhalten. Unser Speditionskunde hat bereits weitere Transportmengen angekündigt, die zusätzlich auf dieser Verbindung befördert werden sollen. Mit der Aufnahme des Dienstes haben wir weitere Anfragen für diesen interessanten Transportkorridor erhalten, zumal die Weiterleitung nach Großbritannien per Fähre für ein stetiges Angebot ohne zeit- und kostenaufwändige Zollabfertigung sorgt.“

Dieses Produkt wurde als Reaktion auf die Ressourcenknappheit bei Nutzlasten und LKW-Fahrern entwickelt. Wie sehen Sie diese Entwicklung in den kommenden Jahren?
„Der Mangel an Ausrüstung und Lkw-Fahrern sowie der große Vorteil von CO2- und Energieeinsparungen sind in der Tat wichtige Motivationsfaktoren für den intermodalen Transport. Unter den derzeitigen wirtschaftlichen Bedingungen werden sich diese Bedingungen noch verschärfen. Die Kombination der Transportmodi Schiff, Bahn und LKW kann die Lösung für die heutigen Herausforderungen in effizienten Lieferketten sein, wenn die Qualität der Dienstleistung den Kundenanforderungen entspricht.“

Lässt sich etwas über die Art der Güter sagen, die Sie mit dem Shuttle Nürnberg-Rotterdam transportieren?
„Es gibt natürlich auch Unterschiede in der Gewichtung der transportierten Güter und Fracht auf den verschiedenen Routen. Doch lässt sich grundsätzlich feststellen, dass der kombinierte Verkehr für fast alle Arten von Gütern geeignet ist. Heute gibt es kaum noch Güter, die nicht auf der Schiene transportiert werden können. Große Betonfertigteile, tiefgekühlte Waren oder sogar Glasscheiben mit einer Länge von bis zu sechs Metern werden intermodal transportiert.“

Was erwarten Sie in puncto Frachtmengen, die Kombiverkehr über Rotterdam in den Jahren 2022 und 2023 verschifft?
„Der Standort Rotterdam mit seinen zahlreichen Hafenterminals ist für uns als Ausgangspunkt für Hinterlandtransporte oder für die Weiterleitung von Sendungen unserer Kunden nach Großbritannien besonders wichtig. Das maritime Geschäft wickeln wir über unsere Beteiligungsgesellschaft Optimodal B.V. ab, die ihren Sitz ebenfalls direkt vor Ort in Rotterdam hat. Dies unterstreicht das besondere Engagement unseres Unternehmens gegenüber dem Rotterdamer Hafen, den wir im Hinblick auf weiteres Wachstum als äußerst attraktiv einstufen. Mit unseren neuen Zugverbindungen von und nach Nürnberg und Mortara in Norditalien in der Nähe von Mailand haben wir uns gut im Markt positioniert und möchten im kontinentalen und maritimen Rotterdam-Verkehr in den nächsten zwei Jahren insgesamt um mehr als 30 Prozent wachsen.“

Können Sie bitte Ihre Sicht auf die Verbindung zwischen Hannover und Rotterdam erläutern? Welche Möglichkeiten bietet dies Ihren Kunden? Und können Sie uns schon Neuigkeiten über die Frequenz und/oder die Kapazität in der nächsten Zeit mitteilen?
„Das Beispiel der Verbindung von Rotterdam Europoort – Hannover MegaHub verdeutlicht das besondere und einzigartige Serviceangebot von Kombiverkehr. Wir verbinden nicht nur Hannover direkt, sondern in unserem Gateway-Netzwerk gleichzeitig auch Lovosice, München, Ludwigshafen und Verona in Italien. Dadurch profitieren unsere Kunden von maximaler Flexibilität. Der Wechsel von Ladeeinheiten an speziellen Hub-Terminals zu anderen nationalen oder internationalen Zügen erfolgt in der Regel an einer Anlaufstelle (One-Stop-Shop) mit nur einer einzigen Buchung. Was den Hinterlandverkehr mit Rotterdam anbetrifft, so sehen wir überall dynamische Entwicklungen. Je nach Nachfrage sind wir in der Lage, die Zugfrequenzen auch kurzfristig einer erhöhten Marktnachfrage anzupassen.“

Quelle: Port of Rotterdam. Foto: Kombiverkehr




Erster Luftraum für den Einsatz von Dronen

Um die zunehmende Anzahl von Dronen-Flugbewegungen über dem Rotterdamer Hafengebiet in geregelte Bahnen zu lenken, führt der Hafenbetrieb ein Pilotprojekt für Verkehrsregeln und -management im „unteren Luftraum“ durch. Eine Premiere in den Niederlanden. Demnächst begann das Ausschreibungsverfahren für Parteien, die den Hafen bei diesem Vorhaben unterstützen können.

Der bemannte Flugverkehr wird von den erfahrenen Kräften der Flugverkehrsleitung der Niederlande abgewickelt, während die Abteilung Hafenmeister den Schiffsverkehr in Rotterdam und Umgebung begleitet. Für den professionellen Dronenverkehr im „Very Low Level Airspace“, beziehungsweise im unteren Luftraum, besteht bisher keine vergleichbare Kontrollinstanz. Die Tests des Hafenbetriebs Rotterdam sollen Aufschluss darüber verschaffen, wer am besten für diese Tätigkeit geeignet ist und welche effektiven Regeln für die Nutzung des Luftraums erforderlich sind.

Die Zahl der Dronenflüge nimmt stetig zu. Bisher werden sie für Inspektionen, zur Gefahrenabwehr und für die Verbrechensaufklärung eingesetzt, aber schon bald sollen auf diesem Wege auch Pakete zugestellt werden. Eine positive Entwicklung, die zu den Bestrebungen des Hafenbetriebs Rotterdam passt, ein sauberer und intelligenter Hafen zu sein. Dronen sind schnell, nicht umweltbelastend, wartungsarm, relativ kostengünstig und sicher. Im hybriden Hafen der Zukunft sollen außer Schiffen, Zügen und Lkw auch Dronen für den Transport von Frachtgütern und Passagieren eingesetzt werden. Die ersten Vertiports (Flughäfen für Maschinen, die vertikal landen und starten) in Rotterdam können möglicherweise schon im Jahr 2024 getestet werden. Für 2026 werden die ersten kommerziellen Flüge in fliegenden Taxis erwartet, die zunächst allerdings noch von einem Piloten gesteuert werden. Hersteller entwickeln zurzeit Dronen für die Beförderung von zwei bis sechs Fluggästen.

Zum Hafengebiet haben nur Dronenbetreiber Zugang, die über eine Genehmigung der niederländischen Aufsichtsbehörde für menschliche Umwelt und Verkehr („Inspectie Leefomgeving en Transport“) verfügen. In Zukunft soll es kein Ausnahmefall mehr sein, dass im Luftraum mehrere Dronenflüge gleichzeitig stattfinden. Da die Sicherheit im Rotterdamer Hafen höchste Priorität hat und Rettungsdienste (wie Rettungs- und Polizeihubschrauber) nicht bei ihrer Arbeit behindert werden dürfen, hat der Hafenbetrieb eine Ausschreibung für Unternehmen organisiert, die Systeme für die Kontrolle von unbemanntem Flugverkehr („Unmanned Traffic Management“) anbieten. Diese „UTM“ oder „U-Space“ überwachen, welche Dronen sich in der Luft befinden und ob die Flüge genehmigt wurden, um den Dronenverkehr in geregelte Bahnen zu lenken.

Außer den Unternehmen und Behörden, die sich mit dem Dronenflug befassen, sind auch die niederländischen Ministerien für Verteidigung und Infrastruktur („Ministerie van Defensie en Infrastructuur“) & Wasserwirtschaft („Waterstaat“) an dem Projekt „Rotterdam prototype U-Space Airspace“ beteiligt, ebenso wie die oben genannte Aufsichtsbehörde für menschliche Umwelt und Verkehr („Inspectie Leefomgeving en Transport“). Mithilfe des Prototyps will man sich einen fundierten Eindruck davon verschaffen, welche Tätigkeiten und wie viel Arbeit für die Dronen-Luftraumkontrolle eingeplant werden müssen, welche Kosten anfallen und wer die Arbeiten an besten ausführen kann. All das, um langfristig die Sicherheit im Luftraum garantieren zu können. Der Testdurchlauf beginnt Mitte 2022 und wird zwei Jahre lang dauern. Nach Abschluss können endgültigere Entscheidungen über die Einrichtung der Dronen-Luftraumkontrolle gefällt werden.

Quelle und Foto: Port of Rotterdam




Gateway Basel Nord: Naturschutzkonzept

Das trimodale Gateway Basel Nord macht Basel zur wichtigsten Güterverkehrsdrehscheibe der Schweiz. Im Rahmen des Projekts sind weitreichende Naturschutzmassnahmen vorgesehen. Ein entsprechendes Konzept wurde jetzt beim Bundesamt für Verkehr eingereicht. Dieses enthält mehr Massnahmen zu Gunsten der Natur als vor eineinhalb Jahren angekündigt.

Gateway Basel Nord, ein für die Schweiz unverzichtbares Umschlagsterminal, soll künftig stark zur Verlagerung des Güterverkehrs von der Strasse auf die Schiene beitragen. So können im Gateway Basel Nord in Zukunft 50 Prozent des Containertransports auf die Schiene verlagert werden, wodurch jährlich bis zu 100‘000 Lastwagenfahrten eingespart werden können.

Im Rahmen der Umsetzung des Projekts ist es das Ziel von Gateway Basel Nord, den Eingriff in den bestehenden Naturraum wo immer möglich zu minimieren und ausreichend zusätzliche Flächen bereitzustellen. Deshalb hat Gateway Basel Nord ein umfassendes und überarbeitetes Naturschutzkonzept beim Bundesamt für Verkehr eingereicht.

Da sich auf dem für das Projekt vorgesehenen Gelände im Norden Basels im Laufe der Zeit eine grosse Anzahl an wertvollen Pflanzen und Tieren angesiedelt haben, hat Gateway Basel Nord im Jahr 2020 ökologische Ersatzflächen von 45.8 Hektaren definiert.

Dabei handelt es sich um eine Fläche, die insgesamt viermal grösser ist als das für das Projekt überbaute Gelände, welches insgesamt 11.5 Hektaren in Anspruch nehmen wird. Auf den 45.8 Hektaren ökologischer Ersatzfläche sind diverse Massnahmen geplant, die in dem überarbeiteten Naturschutzkonzept festgehalten sind.

«Wir sind überzeugt, dass wir mit unserem Naturschutzkonzept sehr umsichtig mit der Natur umgehen und die durch das Projekt beeinflussten Flächen gleichwertig ersetzen können», sagt Martin Haller, Verwaltungsratspräsident von Gateway Basel Nord. «Es liegt uns viel daran, unsere Versprechen aus dem Abstimmungskampf «Hafenbecken 3» einzulösen. Unser heutiges Konzept umfasst deshalb auch noch mehr Massnahmen für die Natur als vor eineinhalb Jahren angekündigt», fügt er an.

So ist auf dem Gelände beim Hafenbahnhof zusätzlich zu den bereits angekündigten Massnahmen eine Naturbrücke vorgesehen, um den Wanderkorridor für die Tiere und Pflanzen zu stärken. Über den Verkehrsflächen wird eine ca. 4000 m2 grosse, ca. 300 Meter lange Brücke entstehen, auf der eine artenreiche Trockenwiese angelegt wird.

Bei der Hard Pratteln wird das Gebiet in einen struktur- und artenreichen Waldlebensraum umgewandelt. Ziel ist es, eine höhere Artenvielfalt zu fördern und den Wald aufzulichten, ohne die Freizeitnutzung des Waldes zu beeinträchtigen.

Die drei Schweizer Logistik- und Transportunternehmen Contargo, Hupac und SBB Cargo haben im Juni 2015 die Gateway Basel Nord AG gegründet. Die Gesellschaft mit Sitz in Basel plant und realisiert das Gateway Basel Nord für den Schweizer Import/Export-KV-Verkehr.

Quelle und Foto: Port of Switzerland




LNG-Import über geplantes Terminal in Brunsbüttel

Im Zuge der jüngsten Entwicklungen zum Bau eines Energieterminals in Brunsbüttel wurde jetzt ein Memorandum of Understanding (MoU) zwischen der German LNG Terminal GmbH und Shell für den Import von LNG über das Terminal unterzeichnet. Die Vereinbarung sieht vor, dass Shell einen substanziellen Teil der Kapazität des Terminals in Brunsbüttel für den Import von LNG langfristig bucht. Beide Seiten arbeiten derzeit daran, Umfang und Dauer der Partnerschaft möglichst schnell vertraglich bindend zu vereinbaren.

„Das unterschriebene MoU mit Shell sowie das spürbar gesteigerte Interesse des Marktes zeigen die Bedeutung des Importterminals in Brunsbüttel“, so Dr. Michael Kleemiß, Geschäftsführer von German LNG Terminal. „Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit Shell als weiteren Partner in den kommenden Jahren und werden alles daransetzen, Planung und Umsetzung zügig voranzutreiben. Das Terminal wird dabei nicht nur zur Energieversorgungssicherheit in Deutschland, sondern perspektivisch auch zur notwendigen klimaneutralen Energieversorgung beitragen.“

Fabian Ziegler, Geschäftsführer von Shell in Deutschland: „Ich freue mich über unsere Vereinbarung mit German LNG Terminal. Sie ist ein wichtiger Schritt, um kurzfristig die Versorgung in Deutschland und darüber hinaus in ganz Europa sicherzustellen. LNG ist die flexibelste Form der Gasversorgung, die schnell an sich verändernde Handelsstrukturen angepasst werden kann. Unser vielfältiges und flexibles globales Lieferportfolio ermöglicht es uns, LNG effizient dorthin zu liefern und zu importieren, wo es am meisten gebraucht wird. Mit LNG tragen wir zur Deckung des Energiebedarfs und zur Begrenzung der CO2-Emissionen bei – ein wesentlicher Faktor bei der Energiewende. Erdgas ist der am saubersten verbrennende Kohlenwasserstoff, zudem soll das Terminal zukünftig auch auf Wasserstoff oder Wasserstoffderivate wie Ammoniak umgerüstet werden können.“

German LNG Terminal plant den Bau und Betrieb eines kombinierten Import- und Distributionsterminals für LNG in Brunsbüttel. Die Planungen gehen dabei von einer jährlichen Durchsatzkapazität von 8 bcm (Erdgas) aus. Das Terminal wird aus zwei Tanks à 165.000 m³ für die Zwischenspeicherung von LNG, einer Jetty mit zwei Anlegemöglichkeiten für LNG Carrier (bis zur Größe QMax) und kleinere LNG Schiffe sowie Anlagen zum Löschen und Beladen der Schiffe, Regasifizierungsanlagen für Rückwandlung in einen gasförmigen Aggregatzustand und die nachfolgende Einspeisung in das deutsche Hochdruckerdgasnetz sowie Anlagen zur Verladung auf Tanklastwagen, Eisenbahnkesselwagen und LNG Bunkerschiffe für die Distribution bestehen.

Des Weiteren wird der zukünftige Import von Wasserstoff bzw. Wasserstoffderivaten von Beginn an berücksichtigt, um geeignete Anlagenkomponenten bereits auf den potenziellen Import von alternativen Energieträgern vorzubereiten.

Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) im Auftrag der deutschen Bundesregierung, die in niederländische Gasunie LNG Holding B.V. (eine Tochtergesellschaft der staatseigenen N.V. Nederlandse Gasunie) und RWE hatten Anfang März ein Memorandum of Understanding unterzeichnet, um den der Bau und Betrieb eines multifunktionalen Import- und Distributionsterminals für verflüssigtes Erdgas (Liquefied Natural Gas, LNG) in Brunsbüttel gemeinsam voranzutreiben. Betreiberin des LNG-Terminals wird Gasunie.

Die so gewählte Gesellschafterkonstruktion mit überaus erfahrenen Unternehmen stellt nicht nur die möglichst zügige Fertigstellung des Projektes, sondern auch die sukzessive Nutzung für klimaneutrale Energieträger sicher. Es ist von Beginn an vorgesehen, das Terminal für den Import von grünem Wasserstoff bzw. seinen Derivaten umrüstbar zu gestalten.

Quelle und Foto: Shell plc




Contargo startet Frankfurt-Antwerpen-Shuttle

Contargo Industriepark Frankfurt-Höchst baut sein Bahn-Angebot weiter aus. Ab 4. April 2022 bietet das Unternehmen eine neue Container-Zugverbindung zwischen Frankfurt und Antwerpen an. Der Frankfurt-Antwerpen-Shuttle startet mit einem fixen Fahrplan und einem Rundlauf pro Woche. Damit will das Container-Hinterlandlogistik-Netzwerk seine Transporte am Standort Frankfurt noch flexibler gestalten.

Der Ganzzug startet jeweils montags in Frankfurt und erreicht dienstags das erste Terminal in Antwerpen (1700). Mittwochs fährt er die Terminals 869 und 913 an und kehrt danach zurück nach Frankfurt.

„Mit dem Frankfurt-Antwerpen-Shuttle bieten wir Verladern aus der Region und angrenzenden Ländern eine hervorragende Alternative, um den Hafen Antwerpen zu erreichen“, sagt Kawus Khederzadeh, Geschäftsführer Contargo Industriepark Frankfurt-Höchst. „Denn diese Verbindung ist ökonomisch und ökologisch sinnvoll und außerdem eine gute Ergänzung zum Kombinierten Verkehr mit dem Binnenschiff.“

Gleichzeitig erhöht Contargo Industriepark Frankfurt-Höchst auch die Frequenz der bereits bestehenden Bahnverbindung nach Rotterdam (Frankfurt-Rotterdam-Shuttle) von 2x auf 3x wöchentlich.

Quelle und Foto: Contargo, Zugabfertigung in Frankfurt




2021 stärkt HHLA für Anforderungen

Die Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) hat sich im Geschäftsjahr 2021 ungeachtet der Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie erfolgreich entwickelt. Der Konzernumsatz stieg um 12,7 Prozent auf 1.465,4 Mio. Euro (im Vorjahr: 1.299,8 Mio. Euro). Das Konzern-Betriebsergebnis (EBIT) erhöhte sich im Vergleich zum Vorjahr um 84,7 Prozent auf 228,2 Mio. Euro (im Vorjahr: 123,6 Mio. Euro).

Der Konzernjahresüberschuss nach Anteilen anderer Gesellschafter erhöhte sich im Vorjahresvergleich um 163,9 Prozent auf 112,3 Mio. Euro (im Vorjahr: 42,6 Mio. Euro). Das Ergebnis je Aktie beträgt damit 1,50 Euro (im Vorjahr: 0,58 Euro). Die Rendite auf das eingesetzte Kapital (ROCE) erhöhte sich gegenüber dem Vorjahr um 4,7 Prozentpunkte auf 10,6 Prozent (im Vorjahr: 5,9 Prozent). Während der Containerumschlag im Jahresvergleich um 2,5 Prozent auf 6.943 Tsd. Standardcontainer (TEU) anstieg, erhöhte sich das Transportvolumen um 10,0 Prozent auf 1.690 Tsd. TEU.

Angela Titzrath, HHLA-Vorstandsvorsitzende: „Als Logistiker sind wir es gewohnt, mit besonderen Herausforderungen umzugehen. In den vergangenen zwei Jahren war es die Pandemie, die uns viel abverlangte, nun ist es der völkerrechtswidrige Krieg in der Ukraine. Die HHLA ist robust und stabil genug sowie finanziell solide aufgestellt, um auch in schwierigen Zeiten ihren Versorgungsauftrag zuverlässig zu erfüllen. Eindrucksvoll bestätigen dies die Ergebnisse im abgelaufenen Geschäftsjahr. Diese stärken uns bei der weiteren Umsetzung unserer auf Wachstum und Nachhaltigkeit ausgerichteten Strategie. Um den Anforderungen unserer Kunden sowie der Zukunft zu entsprechen, werden wir die HHLA noch innovativer, digitaler und nachhaltiger ausrichten.“

Der börsennotierte Teilkonzern Hafenlogistik erzielte Umsatzerlöse in Höhe von 1.435,8 Mio. Euro (im Vorjahr: 1.269,3 Mio. Euro) sowie ein Betriebsergebnis (EBIT) in Höhe von 212,6 Mio. Euro (im Vorjahr: 110,3 Mio. Euro). Das operative Ergebnis des Vorjahres war von Rückstellungszuführungen in Höhe von 43 Mio. Euro geprägt. Ohne diese Rückstellungen hätte das Betriebsergebnis im Vorjahr 153 Mio. Euro betragen. Positiv auf die Umsatz- und Ergebnisentwicklung im Geschäftsjahr 2021 wirkten sich die unterjährig stark erhöhten Lagergelderlöse in Folge der anhaltenden Störungen der globalen Lieferketten mit massiven Schiffsverspätungen aus, die zu längeren Verweildauern und zusätzliche Bewegungen von Containern auf den Hamburger Terminals der HHLA führten. Darüber hinaus trug eine rückwirkend gewährte höhere Trassenpreisförderung in Höhe von rund 11 Mio. Euro positiv zur Ertragsentwicklung im Teilkonzern Hafenlogistik bei. Der Jahresüberschuss nach Anteilen anderer Gesellschafter stieg signifikant auf 103,1 Mio. Euro (im Vorjahr: 35,3 Mio. Euro). Das Ergebnis je A-Aktie belief sich damit auf 1,43 Euro (im Vorjahr: 0,50 Euro).

Im Berichtsjahr 2021 erhöhte sich der Containerumschlag an allen HHLA-Containerterminals im Vergleich zum Vorjahr insgesamt leicht um 2,5 Prozent auf 6.943 Tsd. Standardcontainer (TEU) (im Vorjahr: 6.776 Tsd. TEU). Das Umschlagvolumen der drei Hamburger Containerterminals lag mit 6.328 Tsd. TEU um 2,2 Prozent über dem Vorjahreswert (im Vorjahr: 6.193 Tsd. TEU). Zur positiven Entwicklung der Ladungsmenge trugen maßgeblich die Fahrtgebiete Fernost sowie Nord- und Südamerika bei. Die drei internationalen Containerterminals in Odessa, Tallinn und Triest verzeichneten einen Zuwachs im Umschlagvolumen von 5,3 Prozent auf 615 Tsd. TEU (im Vorjahr: 584 Tsd. TEU). Der Containerumschlag an den internationalen Terminals übertraf damit das Vor-Pandemie-Niveau von 2019 um 0,4 Prozent.

Das Volumen im Containertransport erhöhte sich um 10,0 Prozent auf 1.690 Tsd. TEU (im Vorjahr: 1.536 Tsd. TEU). Dabei profitierten die Bahntransporte weiterhin stärker von der Erholung des Ladungsaufkommens als die Straßentransporte. Die Bahntransporte stiegen im Vergleich zum Vorjahr um 12,8 Prozent auf 1.379 Tsd. TEU (im Vorjahr: 1.222 Tsd. TEU). Die Straßentransporte lagen in einem anhaltend schwierigen Marktumfeld mit einer Transportmenge von 312 Tsd. TEU auf dem Niveau des Vorjahres (im Vorjahr: 314 Tsd. TEU).

Die HHLA-Immobilien im Welterbe Historische Speicherstadt Hamburg sowie auf dem Hamburger Fischmarktareal waren von den starken Marktschwankungen für Büro- und Gewerbeflächen während der Pandemie weit geringer betroffen und verzeichneten im Geschäftsjahr 2021 bei einer annähernden Vollvermietung eine konstante Entwicklung. Die Umsatzerlöse beliefen sich im Jahr 2021 auf 38,1 Mio. Euro (im Vorjahr: 38,1 Mio. Euro). Die pandemiebedingt erst im Jahresverlauf wiedereinsetzenden Umsatzmietvereinbarungen sowie ein geplanter Erlösrückgang im Zuge der Revitalisierung einer Immobilie konnten durch gestiegene Mieterlöse einzelner Objekte kompensiert werden.

Das kumulierte Betriebsergebnis (EBIT) stieg um 18,0 Prozent auf 15,3 Mio. Euro (im Vorjahr: 12,9 Mio. Euro). Ursächlich hierfür waren neben einem moderat gesunkenen Instandhaltungsvolumen vor allem die Korrektur von im Vorjahr im Zuge der Pandemie wertberichtigten Forderungen.

Durch die Eskalation des Russland-Ukraine-Konflikts haben sich die bestehenden Unsicherheiten im gesamtwirtschaftlichen Umfeld verstärkt. Für den unmittelbar vom Kriegsgeschehen betroffenen HHLA-Containerterminal in Odessa muss davon ausgegangen werden, dass die Geschäftstätigkeit zumindest temporär zum Erliegen kommt. Die weitere Entwicklung ist in Abhängigkeit von der Gesamtsituation in der Region derzeit nicht prognostizierbar. Weiterhin ist zu erwarten, dass der Russland-Ukraine-Konflikt insbesondere durch die Auswirkungen angekündigter Sanktionen und möglicher Gegenreaktionen zu noch nicht einzuschätzenden Beeinträchtigungen der konjunkturellen Entwicklung in Europa und darüber hinaus führen kann.

Vor dem Hintergrund der beschriebenen Unsicherheiten ist eine verlässliche Prognose aktuell nicht möglich. Daher geht die HHLA in ihrem Ausblick 2022 bei erwarteten Mengen- und Umsatzentwicklungen von den gegenwärtig absehbaren Rahmenbedingungen aus. Neben der zuvor beschriebenen Erwartung für den Container Terminal Odessa (CTO) wird angenommen, dass sich die Lagergelderlöse im Segment Container im Verlauf des zweiten Halbjahres sukzessive normalisieren. Die Angaben zu einer möglichen EBIT-Entwicklung erfolgen in Bandbreiten, die den zuvor genannten Unsicherheiten soweit absehbar Rechnung tragen. Mögliche Auswirkungen auf die Vermögenswertansätze des CTO lassen sich zum Zeitpunkt der Erstellung der Prognose nicht verlässlich bewerten, sie sind deshalb im Ausblick nicht berücksichtigt.

Für 2022 wird im Teilkonzern Hafenlogistik sowohl bei Containerumschlag als auch den Containertransporten mit einem moderaten Anstieg gegenüber dem Vorjahr gerechnet. Für die Umsatzerlöse wird ebenfalls insgesamt von einem moderaten Anstieg gegenüber dem Vorjahr ausgegangen. Nachdem das operative Betriebsergebnis (EBIT) im Geschäftsjahr 2021 durch deutlich erhöhte Lagergelderlöse und eine rückwirkend gewährte höhere Trassenpreisförderung positiv beeinflusst war, wird vor dem Hintergrund der bestehenden Risiken für das aktuelle Geschäftsjahr für den Teilkonzern Hafenlogistik ein EBIT in einer Bandbreite von 160 bis 195 Mio. Euro für möglich gehalten. Dabei wird innerhalb dieser Spanne im Segment Container ein starker Rückgang und im Segment Intermodal ein moderater Anstieg des jeweiligen Segment-EBIT für möglich gehalten.

Für den Teilkonzern Immobilien wird für Umsatz und EBIT ein moderater Anstieg gegenüber dem Vorjahr erwartet.

Auf Konzernebene wird mit einem moderaten Umsatzanstieg und einem Betriebsergebnis (EBIT) in einer Bandbreite von 175 bis 210 Mio. Euro gerechnet.

Zur weiteren Steigerung der Produktivität und Erhöhung der Kapazität in den Segmenten Container und Intermodal sind für das Jahr 2022 Investitionen auf Konzernebene in einer Bandbreite von 300 bis 350 Mio. Euro vorgesehen. Davon entfallen 270 bis 320 Mio. Euro auf den Teilkonzern Hafenlogistik. Die Prognose der Investitionen steht unter dem Vorbehalt, dass es zu keinen ungeplanten Verzögerungen bei den Anlagenzugängen aufgrund von Materialengpässen oder andauernder Störungen in den Lieferketten kommt. Des Weiteren achtet die HHLA weiter auf die Skalierbarkeit ihrer Investitionen und wird diese – soweit erforderlich – an die zukünftige wirtschaftliche Entwicklung anpassen, um die finanzielle Stabilität des Konzerns zu sichern.

Für das Jahr 2022 hält die HHLA an ihrer ertragsorientierten Ausschüttungspolitik, die eine Auszahlung zwischen 50 und 70 Prozent des Jahresüberschusses nach Anteilen Dritter vorsieht, weiter fest.

Vorstand und Aufsichtsrat werden der Hauptversammlung am 16. Juni 2022 eine Dividende in Höhe von 0,75 Euro je dividendenberechtigte A-Aktie vorschlagen. Damit bestätigt die HHLA ihre Dividendenpolitik, nach Möglichkeit zwischen 50 und 70 Prozent des relevanten Jahresüberschusses des Teilkonzerns Hafenlogistik an ihre Aktionäre auszuschütten.

Quelle: HHLA, Foto: HHM/Hasenpusch Productions, Blick über den Container Terminal Altenwerder (CTA)




Schweiz und Niederland erneuern Kooperation

In Anwesenheit von Bundesrätin Simonetta Sommaruga, Departementsvorsteherin für Umwelt, Transport, Energie und Kommunikation, haben die Schweizerischen Rheinhäfen, der Logistikcluster Region Basel und der Seehafen Rotterdam ihre Kooperation zur Zusammenarbeit erneuert.

Mit der Unterzeichnung einer erneuerten Absichtserklärung (Memorandum of Understanding – MOU) wird man sich in den nächsten Jahren noch intensiver für die Digitalisierung, grüne Energieträger und die nachhaltige Gestaltung des wichtigen Güterkorridors Rotterdam-Basel-Genua einsetzen.

Das MOU erneuert die Vereinbarungen, die 2016 getroffen wurden. Als neue Themen wurden die Nutzung von Wasserstoff als zukünftigen Treibstoff für den Güterverkehr, die Kreislaufwirtschaft und eine effiziente Abwicklung der Binnenschifffahrt aufgenommen. Auch eine weitere Abstimmung zwischen den digitalen Hafenmanagement-Systemen RheinPorts Information System (Schweizerische Rheinhäfen) und Portbase (Rotterdam) bleibt ein Schwerpunkt des zukünftigen Austauschs. Weiterhin ist es den Häfen ein grosses Anliegen mit einem Ausbau intermodaler Logistikinfrastrukturen, wie dies mit dem trimodalen Containerterminals Gateway Basel-Nord mit Schiffsanschluss (Hafenbecken 3) geschieht, den Gütertransport mit Binnenschiff und Bahn zu fördern.

Die Transportvolumen zwischen der Schweiz und Rotterdam werden mit über 50 Prozent per Binnenschifffahrt abgewickelt; ein Drittel per Zug und nur 1 Prozent per Lkw.

Quelle: Port of Rotterdam, Foto: Ries van Wendel de Joode, Deborah Strub (Vorsitzende Logistik Cluster Region Basel), Bundesrätin Simonetta Sommaruga, Matthijs van Doorn (Kommerzieller Geschäftsführer des Hafenbetriebs Rotterdam), Martina Gmür (Verwaltungsratspräsidentin der Schweizerischen Rheinhäfen).