homePORT: HPA-Reallabor im Herzen des Hafens

Pünktlich zum Start des ITS Weltkongresses (11. bis 15. Oktober) eröffnet der Container Campus „homePORT“.
homePORT ist ein im Herzen des Hamburger Hafens gelegener Innovationscampus und urbanes, maritimes Reallabor, dessen Ziel es ist, innovativen und ambitionierten Hafenakteuren, der Wissenschaft, Technologieunternehmen und Start-Ups einen Freiraum zum Ausprobieren, Experimentieren und Kollaborieren mit anderen Partnern und Akteuren zu geben.


Das Reallabor umfasst neben einem Container Campus, der als Anlaufpunkt für die Community dient, auch die Zugänge zu Hafen-Infrastrukturen. Als „Urban Tech Playground“ bietet homePORT bereits heute ein Angebot an entsprechenden Testflächen zu Wasser, Luft und Land.

Während des ITS Weltkongresses wird der homePORT zum dronePORT: Auf der exklusiven Demonstrationsfläche finden während der gesamtem Kongresswoche täglich verschiedene Drohnen-Demonstrationen statt. Ob Flug-, Schwimm- oder Unterwasserdrohnen, ihr könnt euch alles aus nächster Nähe anschauen und mit den Projekten austauschen. Neben den Drohnen gibt es weitere spannende Aussteller und Demonstrationen zu 3D-Druck und Sensorik.

Wer noch kein Ticket zum ITS Kongress hat, für den ist der ITS Public Day am 14.Oktober eine tolle Alternative: An diesem Tag ist das gesamte Messegelände, inklusive homePORT, für die Bürgerinnen und Bürger geöffnet. Unter diesem Link kann man sich registrieren: Programm zum ITS Public Day – hamburg.de

Weitere Infos zur Location, zum Programm und den einzelnen Projekten gibt es auf der Website: ITS 2021 @ homePORT – homePORT

Quelle und Grafik: HPS




Slot-Buchungsverfahren in Hamburg ausgeweitet

Seit Jahren arbeiten die DAKOSY Datenkommunikationssystem AG und die Hamburg Port Authority (HPA) auf vielen Ebenen eng zusammen. Auf Grundlage des Systems für das Slot-Buchungsverfahren (SBV) für Trucker an den Containerterminals, welches DAKOSY im Auftrag von HHLA und Eurogate entwickelt hat, wurde nun eine Kooperationsvereinbarung mit dem Hauptzollamt Hamburg geschlossen, um zukünftig Termine bei der Containerprüfanlage im Hamburger Hafen mit Hilfe des bestehenden SBV-Systems zu koordinieren.

Die Größe der Containerschiffe, die im Hamburger Hafen abgefertigt werden, nimmt stetig zu. Daher kommt es zu mehr Lkw-Anläufen in den Tagen rund um die Schiffsankunft. Mithilfe des SBV, das bereits seit 2018 erfolgreich auf den Containerterminals von HHLA und Eurogate, dem Süd-West Terminal, bei mehreren Leercontainerdepots und beim Veterinäramt eingesetzt wird, ist das System seit Mitte August 2021 zunächst in einem Probebetrieb mit ausgewählten Beteiligten auch für die Containerprüfanlage (CPA) des Zollamts Hamburg nutzbar. In Abhängigkeit der Ergebnisse des Probebetriebs ist die Aufnahme des Echtbetriebs für Mitte Oktober 2021 avisiert.

Für alle Containertransporte, für die eine Durchleuchtung in der CPA vorgesehen ist, müssen Zeitfenster, sogenannte Slots, gebucht werden. Container, die ohne oder mit einer ungültigen Slot-Buchung die CPA in der Finkenwerder Straße 4 erreichen, werden vom Zollamt Hamburg nicht behandelt.

Basis für das SBV ist die Voranmeldung von Transportdaten über eine Datenschnittstelle. Diese Voranmeldung ist verpflichtend und enthält unter anderem Angaben über die geplante Transportzeit. Sind zur gewünschten Zeit genügend Kapazitäten bei der CPA vorhanden, kann der Slot für den Lkw-Anlauf gebucht werden. Auf diese Weise werden der Lkw-Transport und die Kapazität der CPA aufeinander abgestimmt. Damit sollen Staus auf den Straßen im Hafen bzw. lange Wartezeiten für die Durchleuchtung von Containern vermieden werden.

Ziel der Kooperation ist die Erweiterung des Systems zur bestmöglichen Unterstützung der innerbetrieblichen Logistik und zur Optimierung des Betriebsablaufes bei der CPA des Zollamts Hamburg und auch das Angebot einheitlicher Zugangsportale zu den Behörden im Hinblick auf die Realisierung des „Border One Stop Shops (BOSS)“ für die Hafennutzer. Zudem sollen Engpässe im Hamburger Hafen vermieden und es soll die Straßeninfrastruktur insgesamt entlastet werden.

Quelle: HPA, DAKOSY und der Zoll, Foto: Zollverwaltung




Planung des emissionsfreien Terminals

Baden-Württemberg will den Güterverkehr klimaschonender gestalten und deshalb den Aufbau sogenannter kombinierter Terminals zur Verladung von Waren auf verschiedene Verkehrsträger vorantreiben. Landesverkehrsminister Winfried Hermann übergab in Reutlingen dem Oberbürgermeister Thomas Keck einen Förderbescheid des Landes für das geplante Zero Emissions Logistics Terminal (kurz: ZELT RT). Mit dem ZELT RT plant die Stadt Reutlingen auf dem Areal des ehemaligen Güterbahnhofs eine Güterumschlaganlage für wettbewerbsfähigen, flexiblen und innovativen Kombinierten Verkehr in der Neckar-Alb-Region. Das Land fördert die Konzeptentwicklung mit gut 210.000 Euro.

Der Minister sagte: „Aufgrund seines Standorts und des geplanten Konzepts gilt das Terminal europaweit als innovatives Vorhaben. Auf deutlich kleineren Flächen soll eine neuartige Anlage geschaffen werden, die zu einer höheren Wertschöpfung führt als bei vorhandenen Umschlaganlagen. Im Mittelpunkt stehen zukunftsgerichtete und emissionsfreie Transporte sowie die langfristige Wirtschaftlichkeit für alle Nutzer.“ Eine Besonderheit des ZELT RT ist die Einbindung in ein Stadtlogistik-Konzept. So können die Attraktivität des Gewerbegebiets gestärkt, die innerstädtischen Gewerbeflächen optimal genutzt und die Güterversorgung der Stadt Reutlingen und der Umgebung sichergestellt werden.

Thomas Keck, Oberbürgermeister von Reutlingen, betonte: „Das ‚Zero Emission Logistics Terminal Reutlingen‘ (ZELT RT) soll zukünftig eine modellhafte, verkehrs- und emissionsarme Logistik bieten, die Reutlingen einen Ruf als innovative Großstadt ermöglicht. Dieses Ziel kann nur mit innovativen Verfahren erfüllt werden, die im Wesentlichen dazu führen, dass der Betrieb des Terminals vollständig emissionsfrei erfolgt! Wir freuen uns, dass Herr Minister Hermann in Reutlingen ist, um den Förderbescheid für das Projekt ZELT RT/Phase II persönlich zu übergeben und somit das Zeichen setzt, dass das Verkehrsministerium weiterhin hinter dem zukunftsweisenden Logistik-Projekt ZELT RT steht.“

Baden-Württemberg hat sich zur Aufgabe gemacht, bis 2030 jede dritte Tonne klimaneutral zu transportieren. Minister Hermann, betonte: „Für eine erfolgreiche Verkehrswende brauchen wir auch die Unterstützung von Kommunen, wie der Stadt Reutlingen, mit innovativen Ideen und Konzepten zur nachhaltigen und effizienzorientierten Weiterentwicklung des Kombinierten Verkehrs. Mit der Förderung möchten wir die Stadt Reutlingen weiter auf diesem Weg unterstützen.“ Bei der Planung und Realisierung eines solchen Innenstadtterminals müssen auch Lärm- und Klimaschutz beachtet werden. Der Minister erklärte: „Damit ZELT RT erfolgreich ist, muss die Bevölkerung von Anfang an aktiv einbezogen werden. Eine aktive Bürgerbeteiligung ist deshalb Bestandteil des Förderbescheids und mit einer Förderung des Landes eng verknüpft.“

Mit der Förderung beteiligt sich das Land Baden-Württemberg an den Planungsleistungen der Planungsphase II des ZELT RT. Diese dient als fundierte Grundlage für die Entwicklung, Planung und Errichtung eines nachhaltig wirtschaftlichen Gesamtkonzeptes für klimafreundliche multimodale Transporte.

In einem ersten Schritt wird im Rahmen einer Markangebots- und Erlösstudie mit integriertem Standortgutachten festgestellt, ob das ZELT RT wirtschaftlich betrieben werden kann. Nur wenn diese Prüfung positiv ausfällt, werden auch die weiteren Planungsleistungen der Planungsphase II des ZELT RT vom Land bereitgestellt.

Die Ergebnisse des Standortgutachtens werden voraussichtlich im Dezember 2021 erwartet und sollen dem Verkehrsministerium noch dieses Jahr vorgestellt werden.

Quelle: Ministerium für Verkehr Baden-Württemberg, Foto: Ministerium für Verkehr Baden-Württemberg/ Sebastian Berger




Zwei innovative Löschboote

Gleich zwei Täuflinge gab es jetzt im Hamburger Hafen: Die zwei neuen Feuerlöschboote der Flotte Hamburg wurden an der Überseebrücke im Beisein von Hamburgs Erstem Bürgermeister Dr. Peter Tschentscher und weiteren Ehrengästen von Hana Třeštíková, Stadträtin für Kultur, Denkmalschutz, Ausstellungswesen und Tourismus in Prag, sowie der Zweiten Bürgermeisterin Dresdens Annekatrin Klepsch feierlich auf die Namen der Hamburger Partnerstädte „Dresden“ und „Prag“ getauft.


Die beiden Schiffe bilden mit ihrer Namensgebung den Auftakt der neuen Namensgebungsreihe „Hamburger Partnerstädte“ der Flotte Hamburg. In Kürze wird das Planierschiff „Chicago“, das aktuell in der Hitzler Werft in Lauenburg gebaut wird, diese fortführen.

Die beiden baugleichen Schiffe, welche die Flotte Hamburg, eine 100-prozentigen Tochter der Hamburg Port Authority AöR (HPA) bei Damen Shipyards in Auftrag gegeben hatte, werden die beiden 1982 und 1984 gebauten Löschboote „Branddirektor Krüger“ und „Oberspritzenmeister Repsold“ ersetzen. Dank ihrer Abmessungen (35,30 Meter Länge, 7,80 Meter Breite, 1,50 Meter Tiefgang) sorgen die beiden Schiffe für Sicherheit in Hafenregionen, für die das große Feuerlöschschiff „Branddirektor Westphal“, welches 2018 ebenfalls an der Überseebrücke getauft wurde, zu groß ist. Das Investitionsvolumen für beide Schiffe lag bei unter 20 Millionen Euro, d. h. ca. zehn Millionen Euro je Schiff.

Hamburgs Erster Bürgermeister, Dr. Peter Tschentscher: „Die neuen Feuerlöschboote ‚Prag‘ und ‚Dresden‘ sorgen für Sicherheit im Hafen und können mit ihren Plugin-Hybrid-Antrieben emissionsfrei fahren. Die Patenschaft unserer Partnerstädte ist Ausdruck unserer Freundschaft und guten Zusammenarbeit mit vielfältigen Beziehungen in Wirtschaft und Verwaltung, in Bildung und Wissenschaft, in Kunst und Kultur. Die Namen und Patenschaften der neuen Feuerlöschboote sind ein starkes Zeichen der guten Beziehungen Hamburgs mit unseren Partnern an Elbe und Moldau.“

„Die beiden neuen Löschboote setzen die nachhaltige Strategie unseres Tochterunternehmens Flotte Hamburg weiter fort: Als erste Schiffe im Hamburger Hafen werden die ‚Dresden‘ und die ‚Prag‘ mit einem Plug-In-Hybrid angetrieben, sodass sie bis zu zwei Stunden emissionsfrei durch den Hafen fahren können“, sagt Jens Meier, CEO der HPA.

Nach der Schulung der Besatzung werden die beiden neuen Löschboote zum Jahresende in Dienst gestellt. Mit der Beschaffung der beiden neuen Fahrzeuge ist die Erneuerung der Löschbootflotte für den Hamburger Hafen beendet.

Daten der Feuerlöschboote „Prag“ und „Dresden“

  • Besatzung: 2-3 Personen + Einsatzkräfte der Feuerwehr
  • Maße: 35,30 m lang, 7,80 m breit; Tiefgang von 1,5 bis 1,8 m
  • Plug-In-Hybrid-Antrieb
  • Batteriegröße: 315 kWh (landstromtauglich)
  • Geschwindigkeit: max. 12 Knoten
  • Vollelektrische Fahrzeit: 120 min bei 7 Knoten
  • Wurfweite: max. 150 m
  • Wurfhöhe: max. 70 m
  • 2.500 m³/h Löschleistung, entspricht knapp die Hälfte der Leistung des großen Schiffes „Branddirektor Westphal“
  • Investitionsvolumen beider Schiffe unter 20 Mio. EUR, d.h. ca. 10 Mio. EUR je Schiff
  • Bauzeit: 30 Monate

Die Freie und Hansestadt Hamburg hat als „Tor zur Welt“ neun Partnerstädte, mit denen sie besondere Beziehungen pflegt: Chicago, Dar es Salaam, Dresden, Léon, Marseille, Osaka, Prag, Shanghai und St. Petersburg.

Quelle: HPA, Foto: HHM/ Prag, die neuen Feuerlöschboote haben eine Löschleistung von 40.000 Litern pro Minute.

 




Ein eigener Hafen nur für Containerschiffe

Es war ein Projekt ohne Beispiele in der Hafenbaugeschichte: Am 14. September 1971 eröffnete  der Präsident des Senats, Bürgermeister Hans Koschnick, das „Containerkreuz Bremerhaven“ und setzte damit einen historischen Meilenstein auf dem Weg Bremerhavens zu einem führenden europäischen Häfen. Nur fünf Jahre zuvor war im Bremer Überseehafen der erste Container in Deutschland an Land gesetzt worden. Und schnell war klar: Die Zukunft eines erfolgreichen  Containerhafens liegt nicht in der Stadt Bremen, die stadtbremischen Häfen müssen sich nah an der Küste auf die anstehende Revolution im Seeverkehr vorbereiten. Also im stadtbremischen Überseehafen in Bremerhaven.

Dort waren die bestehenden Hafenanlagen im Kaiserhafen oder an der Columbuskaje für den Containerumschlag nicht geeignet. Deshalb entschied die Hafendeputation bereits 1967, den Schwerpunkt der Investitionen von Bremen nach Bremerhaven zu legen und eine 750 m lange Seekaje nördlich der Nordschleuse zu bauen, die bis zu diesem Zeitpunkt den räumlichen Schlusspunkt der Hafenanlage an der Weser setzte.

Am 10. Februar 1968 fuhr Hafensenator Dr. Georg Borttscheller nördlich der Nordschleuse mit einem Raupenbagger vor, um so symbolisch den Bau des Containerterminals Bremerhaven zu starten. „Container-Schorsch“, so der Spitzname des Hafensenators  hatte die rasante Veränderung im Seetransportwesen frühzeitig erkannt und im Senat diese für die Zukunft weitreichende Entscheidung durchgesetzt.

Ein solches Projekt am offenen Gezeitenstrom war in der Welt ohne Vorbild. Die geplante Kaje musste ganz andere Lasten verkraften können als bislang für Passagierverkehr und Stückgutumschlag gebaute Kajen. Man entschied sich für eine überbaute Böschung in der Höhe des Landschutzdeiches vor, sodass Sturmfluten das anschließende Gelände nicht überschwemmen konnten. Unter der auf mehr als 40 m langen Stelzen stehende Kajenkante waren zur Wasserseite Wellenkammern ausgebildet. Sie sollten den Wellenschlag, insbesondere bei Sturm, auffangen.

Größte Probleme bereitete beim Bau der schlickige Boden. Die Rammpfähle waren schwer im Lot zu halten und hatten häufig nicht die erforderliche Standfestigkeit. Bodenaustauschversuche brachten auch nicht den gewünschten Erfolg. Ende 1969 stand fest, dass 13 Millionen Mark buchstäblich im Schlick versackt waren, da es nicht gelang, die langen Pfähle im Untergrund festzubekommen.

Im Senat mobilisierte man zusätzliche Gelder, insgesamt 208 Millionen Mark. Die Bremer Lagerhaus-Gesellschaft als Betreiberin war mit etwa 69 Millionen Mark dabei.

Und eine personelle Entscheidung trug dazu bei, das schwierige Projekt zu einem guten Ende zu bringen. Prof. Dr. Ing. Arnold Agatz, der rund 40 Jahre zuvor die Nordschleuse erbaut hatte, ließ sich mit 80 Jahren noch einmal in die Verantwortung nehmen, übernahm die Gesamtleitung und löste die bautechnischen Probleme. Nur fünf Jahre nach dem politischen Beschluss wurde der heute CT 1 fristgerecht fertiggestellt und am 14. September vor 50 Jahren feierlich zu eröffnen.

Eine Kaje macht noch keinen erfolgreichen Hafen. Dazu gehören entsprechende Umschlagseinrichtungen, eine ausreichend dimensionierte Aufstellfläche und eine gute Anbindung an das Straßen und Schienennetz. Und diese Stärken, mit denen der Überseehafen auch heute noch punktet, waren bereits damals angelegt. Eine Fläche von über 750.000 Quadratmetern bot ausreichend Platz für die stählernen Behälter, die von den inzwischen acht auf Bremerhaven fahrenden Containerdiensten angelandet wurden. Bahn- und Straßenanschlüsse standen für schnellen Weitertransport zur Verfügung, sodass die Anlage stolz als Containerkreuz bezeichnet werden konnte. Auf ihr wurden 1971 bereits 300.000 Einheiten TEU (Twenty Foot Equivalent Unit) umgeschlagen.

Mit der Entscheidung für den Bau dieses Containerterminals wurde der Grundstock für die bis heute anhaltende Erfolgsgeschichte gelegt. Nach dem ersten Bauabschnitt folgten in den folgenden Jahrzehnten fünf Erweiterungen, mit denen auch jeweils den neuesten Entwicklungen bei den Größen und dem Tiefgang der Schiffe Rechnung getragen wurde. Der CT 4 als letzte Ausbaustufe wurde im Jahr 2008 fertiggestellt.  Heute streckt sich der Containerterminal Wilhelm Kaisen auf fünf Kilometer Kajenlänge und mehr als drei Millionen Quadratmeter Aufstell- und Verkehrsfläche. Es gibt 14 Liegeplätze für Großcontainerschiffe und 90 Anschlüsse für Kühlcontainer.

Der Betrieb wird von eng kooperierenden Unternehmen durchgeführt. Im Norden arbeitet das North Sea Terminal Bremerhaven (NTB), den mittleren Teil betreibt Eurogate, im Süden, da wo der Aufstieg Bremerhavens zum führenden europäischen Containerkreuz  begann, befindet sich heute MSC Gate.
50 Jahre nach der feierlichen Eröffnung geht die Entwicklung weiter. Die in die Jahre gekommenen Abschnitte des Containerterminals entsprechen nicht mehr den Anforderungen der heutigen Schifffahrt. Größere Schiffe brauchen größere Kräne. Um die bremische Hafengeschichte erfolgreich fortzusetzen, ist die Hafengesellschaft bremenports deshalb beauftragt, Pläne für eine Ertüchtigung der in die Jahre gekommenen Umschlagsanlagen zu erarbeiten. Auch nach 50 Jahre Containerhafen ist klar: Hafenentwícklung ist nie zu Ende.

Quelle und Foto: brmenports




Basel, Mulhouse und Duisburg werden Partner

Die Schweizerischen Rheinhäfen (SRH) und die Ports de Mulhouse-Rhin (CCI Grand Est) unterzeichnen als Gesellschafter der RheinPorts GmbH (RheinPorts) eine Grundsatzvereinbarung über eine Partnerschaft mit der Duisburger Hafen AG (duisport). Dabei wird duisport den Gesellschafterkreis erweitern und ebenfalls in RheinPorts investieren. Die nötigen Gremienfreigaben liegen bereits vor, Gesellschaftsverträge werden kurzfristig unterzeichnet. Zentrales Ziel der Zusammenarbeit ist es, das von RheinPorts betriebene System „RheinPorts Information System“, eine digitale Verkehrsmanagementplattform für Containerverkehre per Binnenschiff, künftig unter Beteiligung von Europas bedeutendsten Hinterland-Hub effizient weiterzuentwickeln. Konkret soll die vorhandene Plattform schrittweise um Anwendungen erweitert sowie auf weitere Gütersegmente und Verkehrsträger – wie zum Beispiel die Schiene – ausgebaut werden.

Eine Partnerschaft auf Augenhöhe: Durch die bevorstehende Beteiligung von duisport erhält RheinPorts nicht nur einen weiteren Gesellschafter, sondern profitiert in seiner künftigen Entwicklung insbesondere von der umfassenden Erfahrung und dem Netzwerk des weltweit größten Binnenhafens. Gleichzeitig setzt duisport damit auf einen weiteren innovativen Lösungsansatz zur nachhaltigen Verbesserung der Logistikprozesse am Standort Duisburg, entlang des Rheins sowie generell im Hinterland.

Das RheinPorts Information System (RPIS) ist in Europa das erste umfängliche Hafenkommunikationssystem (Verkehrsmanagementplattform) im Hinterland. Es deckt heute die Abwicklung von Containerschiffen an zahlreichen Binnenhäfen am Oberrhein ab. Vereinfacht ausgedrückt werden über das System notwendige Informationen zwischen allen relevanten Anspruchsgruppen in internationalen Lieferketten ausgetauscht, um den physischen Warentransport und insbesondere den Umschlag an Logistik-Hubs bestmöglich zu unterstützen. Künftig wird das RPIS, insbesondere auch mit der Beteiligung von duisport, um weitere Funktionalitäten und Gütersegmente erweitert. So sollen zum Beispiel wesentliche Zollprozesse für die Binnenschifffahrt zwischen der Schweiz und der EU über das RPIS abgewickelt werden. Auch wird RPIS Anwendungen für den Schienengüterverkehr an Logistikknoten anbieten. RheinPorts hat das Ziel, das Hafenkommunikationssystem gemeinsam mit Partnern und Anwendern kontinuierlich funktional und geographisch gemäß Marktanforderungen zu erweitern. Die Plattform soll einen Standard am Rhein und im europäischen Hinterland bilden. Künftig wird RPIS als intelligente Dienstleistungsplattform ausgebaut und in die Warenströme und Lieferketten integriert, zu einer sogenannten „Smart Port and Logistics Service Platform“.

Florian Röthlingshöfer, Direktor Schweizerische Rheinhäfen: „Die Partnerschaft mit duisport ermöglicht es uns, die Digitalisierung zur Vernetzung der Häfen und der Binnenschifffahrt entlang des Rheins mit großen Schritten voran zu bringen. RPIS ist im Markt etabliert, die Mehrheit der Reedereien und Terminalbetreiber im Raum Basel nutzt die Plattform heute. duisport ist ein starker Partner. Gemeinsam wollen wir das System weiterentwickeln, neue Gütersegmente und Binnenhäfen einbinden.“

Markus Bangen, Vorstandsvorsitzender der Duisburger Hafen AG: „Wir freuen uns sehr über die aussichtsreiche Partnerschaft zwischen duisport und RheinPorts. Das RPIS ist ein wichtiger Meilenstein zur Digitalisierung der Binnenschifffahrt in Europa. Das Konzept der Verkehrsmanagementplattform wird auch den Standort Duisburg voranbringen. Als Duisburger Hafen wollen wir maßgeblich zu der Weiterentwicklung des Systems beitragen, um so einen Mehrwert für die gesamte Branche zu schaffen“.

Gilbert Stimpflin, Präsident CCI Grand Est: „Der Port de Mulhouse ist einer der Gründungsväter der RheinPorts vor über 15 Jahren gewesen. Die Erfolgsgeschichte von RheinPorts beweist, dass der kollaborative Ansatz, mit vereinten Kräften Herausforderungen gemeinsam zu meistern, der richtige Weg ist. Wir freuen uns sehr und sind überzeugt, dass die Zusammenarbeit mit duisport unsere führende Position in der Digitalisierung mit RPIS ausbaut und auch den Raum bieten wird, sich gemeinsam neuen Herausforderungen und Anforderungen aus der Politik und Wirtschaft zu widmen.“

Die RheinPorts GmbH (RheinPorts)ist eine Gesellschaft nach deutschem Recht. Beteiligt an der Gesellschaft sind aktuell die Schweizerischen Rheinhäfen und die Ports de Mulhouse-Rhin (CCI Grand Est). RheinPorts betreibt die elektronische Verkehrsmanagementplattform RheinPorts Information System. Geschäftsführer der RheinPorts GmbH ist Felix Harder, der Aufsichtsrat wird von Martin Nusser präsidiert.

MORE THAN A PORT – Die Duisburger Hafen AG ist die Eigentums- und Managementgesellschaft des Duisburger Hafens, des größten Binnenhafens der Welt. duisport bietet für den Hafen- und Logistikstandort Full- Service-Pakete in den Bereichen Infra- und Suprastruktur inkl. Ansiedlungsmanagement. Darüber hinaus erbringen die Tochtergesellschaften logistische Dienstleistungen wie beispielsweise den Aufbau und die Optimierung von Transport- und Logistikketten, Schienengüterverkehrsleistungen, Gebäudemanagement, Kontrakt- und Verpackungslogistik.

Quelle: duisport, Foto: Casper-Thiriet, Grundsatzvereinbarung unterzeichnet: In Basel trafen sich (v. l. n .r) Felix Harder, Geschäftsführer RheinPorts GmbH; Gilbert Stimpflin, Präsident CCI Grand Est; Markus Bangen, Vorstandsvorsitzender Duisburger Hafen AG; Florian Röthlingshöfer, Direktor Schweizerische Rheinhäfen. 




DeltaPort wird Drehscheibe für H2

Nachhaltig produzierter Wasserstoff kann einen entscheidenden Beitrag zur Energiewende leisten. Dazu wird der alternative Energieträger künftig auch über die Überseehäfen importiert werden müssen. Dabei kommt den DeltaPort Niederrheinhäfen (DPN) als Drehscheibe eine wichtige Rolle für die Versorgung des Ruhrgebiets und der Rheinschiene zu. Gemeinsam mit dem Hafen Rotterdam und Unternehmen und Institutionen der Region haben sich die DPN nun zur Arbeitsgemeinschaft (ARGE) „EcoPort 813 – H2UB DeltaPort“ zusammengeschlossen und einen Letter of Intent unterzeichnet.

Ziel ist es, die Aktivitäten zu bündeln und in die Wasserstoff-Strategie des Landes Nordrhein-Westfalen zu integrieren. Das Projekt habe „eine Impulswirkung weit über die Region hinaus“, freut sich Schirmherr Prof. Dr. Andreas Pinkwart, Minister für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie des Landes NRW, jetzt bei der Unterzeichnung der Vereinbarung.

Experten sind sich einig, dass grüner, also mit regenerativen Energien nachhaltig produzierter Wasserstoff (H2) eine große Rolle im Energiemix der Zukunft spielen wird. Deswegen investieren Bund und Länder 8 Milliarden Euro, um nationale Wasserstoff-Projekte zu fördern. Um die deutsche Wirtschaft langfristig klimaneutral umzugestalten, bedarf es allerdings mehr H2 als in Deutschland produziert werden kann. In diesem Zusammenhang werden die Offshore-Windparks im Nordseeraum und die sonnenreichen Mittelmeeranrainerstaaten wichtige Produktionsstandorte werden. Der dort durch Wind- beziehungsweise Solarenergie entstandene Wasserstoff wird auf dem Weg zum Endverbraucher zunächst per Schiff in die Überseehäfen wie Rotterdam gelangen. Dort wird der Wasserstoff in Binnentanker verfüllt, die technisch umgerüstet wurden, und gelangt über den Rhein zu den DeltaPort Niederrheinhäfen. Alternativ könnte der Wasserstoff auch per Pipeline nach Wesel kommen, wo er in Druckgascontainer umgefüllt und an die Verbraucher in der Region verteilt wird.

„Wir haben die Bedarfe in der Region abgefragt und waren erstaunt, wie viele Unternehmen planen, künftig auf grünen Wasserstoff als Energieträger zu setzen. Die Nachfrage ist also definitiv da“, sagt Klaus-Peter Ehrlich-Schnelting von der Wasserstoff Projektentwicklungsgesellschaft H2 PEG. Die DeltaPort Niederrheinhäfen bedienen künftig diesen Bedarf und werden damit zur Drehscheibe für die weitere H2-Verteilung ins Hinterland. „Die geografische Lage unserer Häfen und ihre trimodale Anbindung machen sie zu idealen Standorten, um den Wasserstoff von hier aus in Europas größten Ballungsraum weiter zu transportieren“, sagt Andreas Stolte, Geschäftsführer der DeltaPort Niederrheinhäfen. Stolte verweist darauf, wie wichtig der Anschluss ans Kanalnetz für die klimaschonende Verteilung des Wasserstoffs sei. Er betont: „Gemeinsam mit unseren Partnern möchten wir die Rolle als Wasserstoff-Drehscheibe gerne annehmen und so die Energiewende aktiv mitgestalten.“

Um die H2-Aktivitäten in der Region zu bündeln, ein Netzwerk zu schaffen und die Maßnahmen der Beteiligten systematisch zu verzahnen, haben sich die DeltaPort Niederrheinhäfen mit dem Hafen Rotterdam und vielen Unternehmen und Institutionen der Region zur Arbeitsgemeinschaft (ARGE) „EcoPort 813 – H2UB DeltaPort“ zusammengeschlossen. Ziel des Projekts ist es, durch den Einsatz von Wasserstofftechnik und Sektorenkopplung einen CO2-neutralen Hafen zu schaffen. Um Synergien zu schaffen, sollen die Aktivitäten darüber hinaus in die Wasserstoff-Strategie des Landes Nordrhein-Westfalen integriert werden. Im Rahmen einer feierlichen Zeremonie unterzeichneten die Partner nun einen Letter of Intent (LoI / Projektbeteiligte: siehe Infokasten).

„Nordrhein-Westfalen bringt alles mit, um Wasserstoffstandort Nummer eins in Europa zu werden. Gemeinsam mit unseren innovativen Industrien und den vielen Forschungseinrichtungen haben wir beste Voraussetzungen, die Wasserstoffwirtschaft der Zukunft zu gestalten“, so Wirtschaftsminister Prof. Dr. Andreas Pinkwart bei der feierlichen Unterzeichnung der Vereinbarung. „Die Signalwirkung des Projekts geht dabei weit über die Region hinaus: Es ist in seiner Form einzigartig und wird uns bei der Weiterentwicklung der Wasserstoffstrategie für Nordrhein-Westfalen wichtige Impulse liefern.“

Ingo Brohl, der als Landrat des Kreises Wesel über die kreiseigene EntwicklungsAgentur Wirtschaft mit zu den Unterzeichnern des Letter of Intent gehört, äußert sich ebenfalls sehr erfreut. „Es macht mich stolz zu sehen, mit wie viel Einsatz und Innovationsfreude alle Beteiligten ihre Kompetenzen einbringen und den Strukturwandel in unserer Region vorantreiben.“ Seine Überzeugung sei es immer gewesen, „dass wir sehr gute Voraussetzungen haben, um im Kreis Wesel aktiv von der Energiewende und insbesondere mit einer Fokussierung auf Wasserstoff zu profitieren und neue Geschäftsmodelle zu entwickeln. Die DeltaPort Häfen besitzen sowohl durch ihre Lage, ihre Flächenpotentiale als auch ihre hervorragende trimodale Anbindung ideale Voraussetzungen, um im Kreis Wesel aktiv an der Energiewende mitzuwirken – insbesondere mit einer Fokussierung auf Wasserstoff. Von dieser Entwicklung kann die Wirtschaft im Kreis Wesel durch die Schaffung neuer Strukturen, Wertschöpfungsketten und damit auch Arbeitsplätzen profitieren“. Und auch Matthijs van Doorn, Manager Logistics von Europas größtem Seehafen Rotterdam, freut sich über die Zusammenarbeit. „Die Binnenschifffahrt zwischen NRW und Rotterdam spielt eine bedeutende Rolle für die Energiewende in Europa, auch und gerade im Hinblick auf grünen Wasserstoff. Wir sind froh, dass wir mit den Projektpartnern gemeinsam an den Lösungen für die Zukunft arbeiten können.”

Der erste Teil des Projektnamens bezieht sich auf das Leuchtturmprojekt „EcoPort 813“. Bei diesem Projekt wird – ganz im Sinne der Sektorenkopplung – im Hafen Voerde-Emmelsum, am Rheinkilometer 813, überschüssige Abwärme aus der Aluminiumproduktion der Firma TRIMET als ressourcenschonende Energiequelle genutzt. Die Anlage gewinnt bis zu 136 GWh nutzbare Wärme pro Jahr, womit sich mehr als 27.000 Tonnen CO2 pro Jahr einsparen lassen. Ein großer Teil der CO2-neutralen Energie wird dabei von Deutschlands größtem Tiefkühllogistiker NORDFROST für sein Hafen-Hinterlandterminal mit angegliedertem Kühlhaus genutzt. Der zweite Teil des Projektnamens setzt sich zusammen aus der chemischen Formel für Wasserstoff (H2) und dem englischen Wort hub, das Drehscheibe bedeutet.

Innovative Techniken und das Ziel einer grünen Kreislaufwirtschaft sind wichtige Bestandteile von „EcoPort 813 – H2UB DeltaPort“. Beispielhaft zu erwähnen ist in diesem Zusammenhang etwa ein Projekt des Sonsbecker Unternehmens GS-Recycling zur Produktion und Verwendung von Wasserstoff aus Schiffsgasen mittels einer neuartigen Hydriertechnik. Dabei werden die Ladetanks von anlegenden Schiffen entgast. Aus den Schiffsgasen lässt sich Dampf erzeugen, der sogenannte Spilling-Motoren antreibt. Der auf diese Weise gewonnene Strom versorgt wiederum einen Elektrolyseur, der Wasser in Wasserstoff und Sauerstoff zerlegt. Beide Bestandteile finden direkt vor Ort in verschiedenen Prozessen Verwendung. Der bei der Wasserstoffproduktion anfallende Sauerstoff wird beispielsweise zur Belüftung der Klärbecken in der Abwasserbiologie eingesetzt.

Die Unterzeichnung des Letter of Intent ist für die DeltaPort Niederrheinhäfen mit ihren Standorten in Rheinberg-Orsoy, Voerde, Wesel und Emmerich ein weiterer wichtiger Schritt in ihrem Engagement für den klimaneutralen Umbau der Logistik. Dazu arbeiten die DPN in vielen nationalen und internationalen Forschungsprojekten mit. So befassen sich die DPN beispielsweise im Rahmen des EU-Projekts MAGPIE (sMArt Green Ports as Integrated Efficient multimodal hubs) als einziger deutscher Hafen mit dem Megatrend nachhaltige Logistik. Im Projekt H2PORT untersuchen sie gemeinsam mit der Hochschule Rhein-Waal, wie die Binnenschifffahrt optimal für die Verteilung von grünem Wasserstoff eingesetzt werden kann. „Der Strukturwandel hin zu einer klimaneutralen Wirtschaft betrifft uns als Teil der Gesellschaft und der Region, aber auch als Hafenbetreiber. Künftig werden große Volumina an Massengut wegfallen. Deswegen wenden wir uns alternativen Energieträgern zu, um die Herausforderungen als Chancen anzunehmen und fit für die Zukunft zu sein“, beschreibt Geschäftsführer Stolte die Motivation.

Gründungsmitglieder der Arbeitsgemeinschaft (ARGE) „EcoPort 813 – H2UB DeltaPort“ und Unterzeichner des Letter of Intent sind:
– DeltaPort GmbH und Co. KG
– NORDFROST GmbH & Co. KG
– E.ON Business Solution GmbH
– EntwicklungsAgentur Wirtschaft Kreis Wesel
– GS Recycling GmbH und Co. KG
– Niederrheinische Verkehrsbetriebe (NIAG)
– H2 PEG GmbH
– Zentrum für Brennstofftechnik GmbH (ZBT)
– AGRO-Anleg GmbH
– Port of Rotterdam
– Thyssengas GmbH
– TRIMET Aluminium SE

Quelle: DeltaPort, Foto: Port of Rotterdam




Jahrhundertchance für Hamburg und Norddeutschland

Das Bundesverkehrsministerium, die Stadt Hamburg und die Deutsche Bahn bringen eine Machbarkeitsstudie für eine Kapazitätserweiterung der Norderelbbrücke auf den Weg. Ziel der Prüfung ist die Machbarkeit der Kapazitätserweiterung der Norder- und Süderelbbrücke (Strecke Hamburg HBF – Hamburg-Harburg), um auf diese Weise einen zentralen Engpass im deutschen Schienenverkehr zu beseitigen.

Eine ohnehin anstehende Sanierung der Fernbahnbrücken könnte – bei einer erfolgreichen Machbarkeitsstudie und wenn der zusätzliche Bedarf festgestellt wird – mit dem Bau zweier zusätzlicher Gleise verbunden werden. Es wäre die erste Kapazitätserweiterung der Fernbahn in Hamburg über die Elbe seit fast 100 Jahren. Aktuell verengen sich die vier Gleise vom Hauptbahnhof und zwei Gleise aus Richtung Rothenburgsort im Bereich zwischen den beiden U- und S-Bahn-Stationen Elbbrücken zu vier Gleisen und bilden südlich des Hauptbahnhofs einen „Flaschenhals“ auf der Schiene.

„Mit der anstehenden Neuplanung der Norder- und Süderelbbrücken und der damit verbundenen Machbarkeitsstudie wollen wir eine Jahrhundert-Chance prüfen, ob die Schienenkapazität an einem echten Engpass für ganz Norddeutschland dauerhaft erweitert werden kann. Sechs statt vier Gleise über die Norderelbe für den Fern-, Regional und Güterverkehr wären ein echter Schub für die Mobilitätswende in Hamburg, die Region, aber auch für den Deutschland-Takt insgesamt. Es ist ein wichtiger Schritt, dass Bund, Bahn und Hamburg jetzt gemeinsam schauen wollen, ob und wenn ja wie wir diese große Chance ergreifen und umsetzen können. Wir werden diese Schritte eng und partnerschaftlich mit dem Land Niedersachsen abstimmen“, sagt Anjes Tjarks, Senator für Verkehr und Mobilitätswende.

Und weiter: „Die Stadt Hamburg ist dafür jetzt einen wichtigen Schritt gegangen: Wir haben beschlossen, die anstehende Sanierung der Freihafenelbbrücke zu verschieben, um den notwendigen Platz für die Realisierung einer weiteren Brücke über die Elbe nicht zu verbauen. Die Behörde für Verkehr und Mobilitätswende hat zudem eine Arbeitsgemeinschaft Elbbrücken ins Leben gerufen, um die komplizierten Prozesse der Neuplanung der Fernbahnbrücken, der Sanierung der Freihafenelbbrücke, des Neubaus der U-Bahnbrücke auf den Grasbrook sowie die Neubauten der A1 Norder- und Süderelbbrücken besser zu synchronisieren, die Chancen zu nutzen und die Auswirkungen zu minimieren. Zudem sind hier die diversen Belange der Stadtentwicklung auf dem Grasbrook, der Bau des Elbtowers und die stadtbildprägende Funktion der Brücken zu berücksichtigen. Ich bedanke mich bei allen Partnern für die vertrauensvolle Zusammenarbeit.“

Enak Ferlemann, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur: „Die von DB Netz AG und Hamburg vorgeschlagene Kapazitätserweiterung der Norder- und Süderelbbrücke (Strecke Hamburg-Harburg – Hamburg Hbf) sind neue Projekte und daher im aktuellen Bedarfsplan für die Bundesschienenwege nicht enthalten.
Um die verkehrliche Sinnhaftigkeit einer Kapazitätserweiterung des Knotens Hamburg strategisch zu beurteilen, wird das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur im Rahmen einer Machbarkeitsstudie neben einer weiteren westlichen Elbquerung in Hamburg auch die Variante eines Kapazitätsausbaus der Bestandsstrecke, insbesondere der Elbbrücken, betrachten. Die Arbeiten an der Studie sollen noch in diesem Jahr beginnen. Erste Ergebnisse sollen 2022 vorliegen. Sollte sich im Ergebnis der gesetzlich vorgeschriebenen nun anstehenden Bedarfsplanüberprüfung (BPÜ) vor dem Hintergrund einer neuen Verkehrsprognose zusätzlicher Ausbaubedarf abzeichnen, können unter Berücksichtigung der Studienergebnisse die ggf. erforderlichen kapazitativen Maßnahmen im Knoten Hamburg bewertet und bei positivem Ergebnis in den Bedarfsplan aufgenommen werden. Wir streben an, die Untersuchungen zur BPÜ im Jahr 2023 abzuschließen.“

Manuela Herbort, Konzernbevollmächtigte der Deutschen Bahn AG für Hamburg und Schleswig-Holstein: „Die verkehrlichen Anforderungen an den Knoten Hamburg und auf die Verbindungen zwischen Hamburg und den angrenzenden Bundesländern Schleswig-Holstein und Niedersachsen werden steigen. Die Engpassbeseitigung würde sich sehr positiv auf den Bahnverkehr im Norden auswirken und somit mehr Verkehr auf der umweltfreundlichen Schiene zulassen. Daher ist die Machbarkeitsstudie für die Kapazitätserweiterung über die Norderelbe der richtige Schritt.“
Auf der Norderlebbrücke besteht aktuell ein großer Engpass. Schon der Fahrplan 2020 ergab hier eine Überlastung des Streckenabschnitts und damit auch der Brücke. Die vorhandenen Engpässe führen in der Praxis dazu, dass zwischen Hauptbahnhof und Harburg teilweise keine freien Fahrbahntrassen mehr verfügbar sind. Die daraus resultierenden Einschränkungen wirken sich zeitweise negativ auf das gesamte Schienennetz aus. Auch für die Umsetzung der Mobilitätswende und des Deutschland-Taktes ist deshalb eine deutliche Steigerung der Kapazitäten nötig.
Um die Ergebnisse der Machbarkeitsstudie abwarten zu können, hat der Hamburger Senat entschieden, die Vergabe für die geplante Sanierung der Freihafenelbbrücke vorerst zurückzustellen.

Quelle: Behörde für Verkehr und Mobilitätswende, Foto: HHM / Hasenpusch Productions




Bevorzugter Hub für COSCO-Verkehre

CSPL, ein in Hongkong notierter Terminalbetreiber und Mitglied der COSCO Shipping Gruppe, erhält eine 35-prozentige Minderheitsbeteiligung an dem Hamburger Containerterminal. Die HHLA sieht in der Beteiligung eine Stärkung der Kundenbeziehung mit dem chinesischen Partner sowie eine nachhaltige Planungssicherheit für den Container Terminal Tollerort, um Auslastung und Beschäftigung im Hamburger Hafen zu sichern. Mit der Minderheitsbeteiligung von CSPL wird der CTT zu einem sogenannten „Preferred Hub“ in Europa, also einem bevorzugten Umschlagpunkt von COSCO, wo Ladungsströme konzentriert werden.

Angela Titzrath, Vorstandsvorsitzende der HHLA: „Die maritime Welt ist derzeit sehr starken Veränderungen ausgesetzt. Langjährige und vertrauensvolle Kundenbeziehungen, wie sie die HHLA seit 40 Jahren im Warenverkehr mit China pflegt, sind deshalb besonders wichtig. Schon 1982 wurde der erste chinesische Frachter am Tollerort abgefertigt. Seither hat sich der Terminal zu einem Knotenpunkt für Linienverkehre der heutigen COSCO Shipping Lines entwickelt. Vor diesem Hintergrund verfolgen HHLA und COSCO gleichermaßen das Ziel einer erfolgreichen Zukunftssicherung des CTT und noch stärkeren Verzahnung chinesischer Logistikströme am Standort Hamburg.“

Zhang Dayu, Managing Director von CSPL: „Der Container Terminal Tollerort in Hamburg ist eine wichtige Säule der Logistik in Europa und hat sehr gute Entwicklungsperspektiven für die Zukunft. Wir freuen uns darauf, gemeinsam mit unserem Partner HHLA die vorhandenen Potenziale zu entfalten und den Standort erfolgreich weiterzuentwickeln.“

Am CTT werden heute unter anderem zwei Fernost-Dienste, ein Mittelmeer-Verkehr und ein Ostsee-Feeder-Dienst von COSCO abgefertigt. Ungeachtet der vereinbarten Minderheitsbeteiligung von CSPL wird der CTT im Netzwerk der HHLA auch weiterhin für alle Reedereikunden offen sein.

Der CTT ist einer von drei Containerterminals der HHLA im Hamburger Hafen. Die Anlage verfügt über vier Liegeplätze und 14 Containerbrücken. Hier werden unter anderem die größten Containerschiffe von COSCO mit einer Stellplatzkapazität von 20.000 TEU und mehr abgefertigt. Der Terminal-eigene Bahnhof ist mit seinen fünf Gleisen ausgezeichnet an das Hinterland angebunden, sodass Güter schnell zwischen den europäischen Zielmärkten und dem CTT bewegt werden können.

Der Hamburger Hafen ist der wichtigste logistische Knotenpunkt für den maritimen und den kontinentalen Warenverkehr zwischen China und Europa. Fast jeder dritte Container, der in Hamburg über die Kaikante geht, stammt aus China oder ist für den chinesischen Markt bestimmt. Durch die strategische Partnerschaft mit CSPL wird entsprechend nicht nur der CTT und die HHLA, sondern die Position Hamburgs als Logistikhub in der europäischen Nordrange und gegenüber dem Ostseeraum gestärkt.

Der Vollzug der Transaktion ist vorbehaltlich verschiedener wettbewerbs- und außenwirtschaftsrechtlicher Genehmigungen. Der Aufsichtsrat der HHLA hat der Minderheitsbeteiligung bereits zugestimmt.

Quelle: HHLA, Foto: HHM




LIQVIS und VTG testen rollende Pipeline

Die VTG AG hat für die LIQVIS GmbH, eine Tochtergesellschaft von Uniper SE, einen ersten erfolgreichen Testtransport von tiefkalt verflüssigtem Erdgas – kurz LNG – im speziell entwickelten Kesselwagen erfolgreich durchgeführt. Die Beladung fand mit technischer Unterstützung durch Chart Ferox a.s. auf dem Gelände der Brunsbüttel Ports GmbH statt und wurde anschließend per Schienentransport zum rund 800 km entfernten Uniper-Kraftwerk Ingolstadt befördert.

LIQVIS möchte mit diesem Projekt, den Transport von LNG auf der Schiene als eine wichtige Alternative untersuchen, LNG sicher, wirtschaftlich und umweltschonend zu möglichen LNG-Verteilzentren zu bringen. Auf der Schiene könnten größere Mengen in einem Lot transportiert werden und dadurch Transportemissionen reduziert und Straßen entlastet werden. Zudem zeichnet sich der Transport von Gefahrgütern auf der Schiene durch eine allgemein hohe Sicherheit aus.

VTG engagiert sich seit vielen Jahren für den Energieträger LNG. Als erstes und bisher einziges Unternehmen im Bahnsektor hat VTG in Zusammenarbeit mit Chart Ferox a.s. einen innovativen Güterwagen entwickelt, der den Transport von LNG abseits der Seewege, des Straßentransports und eines Pipelinenetzes innerhalb Europas ermöglicht. Die neuartigen Kesselwaggons sind mit einem vakuumisolierten Tank ausgestattet, wodurch die Transporttemperatur, Einfülltemperatur für LNG sichergestellt ist und konstant gehalten wird. „VTG besitzt das erforderliche Know-how und die Logistikkonzepte, um bereits jetzt LNG zuverlässig, schnell und klimafreundlich über das europäische Schienennetz zu transportieren“, sagt Heinz-Jürgen Hiller, Business Development LNG Europe. „Als rollende Pipeline können unsere LNG-Kesselwagen Industrien mit einem großen Energiebedarf permanent mit Flüssigerdgas versorgen. Wir freuen uns über die Partnerschaft und schließen eine Lücke im Schienengüterverkehr.“

Sebastian Gröblinghoff, Geschäftsführer der LIQVIS GmbH: „Die durchgängige und sichere Belieferung unserer bestehenden und geplanten Tankstellen mit LNG ist für unsere Kunden und uns von zentraler Bedeutung. Dabei arbeiten wir daran, neben der Bereitstellung eines möglichst CO2-armen Produktes an unseren Tankstellen auch über die gesamte vorgelagerte  Wertschöpfungskette aktiv CO2-Emissionen einzusparen. Mit VTG haben wir einen starken Partner an unserer Seite, der unsere Vision einer nachhaltigen Zukunft teilt und mit uns im Rahmen des Testprojektes prüft, wo es noch Optimierungspotenziale bei der Belieferung unseres Tankstellennetzwerkes mit LNG gibt.“

Für die Verladung wurde der Elbehafen der Brunsbüttel Ports GmbH gewählt, nachdem bereits die Erstbefüllung des speziell entwickelten VTG Kesselwaggons mit LNG im April 2016 dort durchgeführt wurde. „Der Brunsbütteler Elbehafen hat sich aufgrund der strategisch günstigen Lage am Schnittpunkt Elbe und Nord-Ostsee-Kanal, der direkten Nähe zum Hamburger Hafen sowie dem direkten Zugang zu den baltischen und skandinavischen Märkten über den NOK in den vergangenen Jahren zu einem der führenden LNG-Standorte an der deutschen Nordseeküste entwickelt“, erläutert Frank Schnabel, Geschäftsführer der Brunsbüttel Ports GmbH / SCHRAMM group. Regelmäßig finden sowohl truck-to-ship als auch ship-to-ship  LNG-Bebunkerungen in Brunsbüttel statt. Die Planungen für ein LNG Import- und Distributionsterminal werden am Standort vorangetrieben. Eine Weiterverteilung des LNG könnte ab Brunsbüttel sowohl über die Schiene in Kooperation mit VTG als auch über LNG-Bunkerschiffe sowie über das Pipelinenetz erfolgen.

Quelle und Foto: VTG Aktiengesellschaft