Bevorzugter Hub für COSCO-Verkehre

CSPL, ein in Hongkong notierter Terminalbetreiber und Mitglied der COSCO Shipping Gruppe, erhält eine 35-prozentige Minderheitsbeteiligung an dem Hamburger Containerterminal. Die HHLA sieht in der Beteiligung eine Stärkung der Kundenbeziehung mit dem chinesischen Partner sowie eine nachhaltige Planungssicherheit für den Container Terminal Tollerort, um Auslastung und Beschäftigung im Hamburger Hafen zu sichern. Mit der Minderheitsbeteiligung von CSPL wird der CTT zu einem sogenannten „Preferred Hub“ in Europa, also einem bevorzugten Umschlagpunkt von COSCO, wo Ladungsströme konzentriert werden.

Angela Titzrath, Vorstandsvorsitzende der HHLA: „Die maritime Welt ist derzeit sehr starken Veränderungen ausgesetzt. Langjährige und vertrauensvolle Kundenbeziehungen, wie sie die HHLA seit 40 Jahren im Warenverkehr mit China pflegt, sind deshalb besonders wichtig. Schon 1982 wurde der erste chinesische Frachter am Tollerort abgefertigt. Seither hat sich der Terminal zu einem Knotenpunkt für Linienverkehre der heutigen COSCO Shipping Lines entwickelt. Vor diesem Hintergrund verfolgen HHLA und COSCO gleichermaßen das Ziel einer erfolgreichen Zukunftssicherung des CTT und noch stärkeren Verzahnung chinesischer Logistikströme am Standort Hamburg.“

Zhang Dayu, Managing Director von CSPL: „Der Container Terminal Tollerort in Hamburg ist eine wichtige Säule der Logistik in Europa und hat sehr gute Entwicklungsperspektiven für die Zukunft. Wir freuen uns darauf, gemeinsam mit unserem Partner HHLA die vorhandenen Potenziale zu entfalten und den Standort erfolgreich weiterzuentwickeln.“

Am CTT werden heute unter anderem zwei Fernost-Dienste, ein Mittelmeer-Verkehr und ein Ostsee-Feeder-Dienst von COSCO abgefertigt. Ungeachtet der vereinbarten Minderheitsbeteiligung von CSPL wird der CTT im Netzwerk der HHLA auch weiterhin für alle Reedereikunden offen sein.

Der CTT ist einer von drei Containerterminals der HHLA im Hamburger Hafen. Die Anlage verfügt über vier Liegeplätze und 14 Containerbrücken. Hier werden unter anderem die größten Containerschiffe von COSCO mit einer Stellplatzkapazität von 20.000 TEU und mehr abgefertigt. Der Terminal-eigene Bahnhof ist mit seinen fünf Gleisen ausgezeichnet an das Hinterland angebunden, sodass Güter schnell zwischen den europäischen Zielmärkten und dem CTT bewegt werden können.

Der Hamburger Hafen ist der wichtigste logistische Knotenpunkt für den maritimen und den kontinentalen Warenverkehr zwischen China und Europa. Fast jeder dritte Container, der in Hamburg über die Kaikante geht, stammt aus China oder ist für den chinesischen Markt bestimmt. Durch die strategische Partnerschaft mit CSPL wird entsprechend nicht nur der CTT und die HHLA, sondern die Position Hamburgs als Logistikhub in der europäischen Nordrange und gegenüber dem Ostseeraum gestärkt.

Der Vollzug der Transaktion ist vorbehaltlich verschiedener wettbewerbs- und außenwirtschaftsrechtlicher Genehmigungen. Der Aufsichtsrat der HHLA hat der Minderheitsbeteiligung bereits zugestimmt.

Quelle: HHLA, Foto: HHM




LIQVIS und VTG testen rollende Pipeline

Die VTG AG hat für die LIQVIS GmbH, eine Tochtergesellschaft von Uniper SE, einen ersten erfolgreichen Testtransport von tiefkalt verflüssigtem Erdgas – kurz LNG – im speziell entwickelten Kesselwagen erfolgreich durchgeführt. Die Beladung fand mit technischer Unterstützung durch Chart Ferox a.s. auf dem Gelände der Brunsbüttel Ports GmbH statt und wurde anschließend per Schienentransport zum rund 800 km entfernten Uniper-Kraftwerk Ingolstadt befördert.

LIQVIS möchte mit diesem Projekt, den Transport von LNG auf der Schiene als eine wichtige Alternative untersuchen, LNG sicher, wirtschaftlich und umweltschonend zu möglichen LNG-Verteilzentren zu bringen. Auf der Schiene könnten größere Mengen in einem Lot transportiert werden und dadurch Transportemissionen reduziert und Straßen entlastet werden. Zudem zeichnet sich der Transport von Gefahrgütern auf der Schiene durch eine allgemein hohe Sicherheit aus.

VTG engagiert sich seit vielen Jahren für den Energieträger LNG. Als erstes und bisher einziges Unternehmen im Bahnsektor hat VTG in Zusammenarbeit mit Chart Ferox a.s. einen innovativen Güterwagen entwickelt, der den Transport von LNG abseits der Seewege, des Straßentransports und eines Pipelinenetzes innerhalb Europas ermöglicht. Die neuartigen Kesselwaggons sind mit einem vakuumisolierten Tank ausgestattet, wodurch die Transporttemperatur, Einfülltemperatur für LNG sichergestellt ist und konstant gehalten wird. „VTG besitzt das erforderliche Know-how und die Logistikkonzepte, um bereits jetzt LNG zuverlässig, schnell und klimafreundlich über das europäische Schienennetz zu transportieren“, sagt Heinz-Jürgen Hiller, Business Development LNG Europe. „Als rollende Pipeline können unsere LNG-Kesselwagen Industrien mit einem großen Energiebedarf permanent mit Flüssigerdgas versorgen. Wir freuen uns über die Partnerschaft und schließen eine Lücke im Schienengüterverkehr.“

Sebastian Gröblinghoff, Geschäftsführer der LIQVIS GmbH: „Die durchgängige und sichere Belieferung unserer bestehenden und geplanten Tankstellen mit LNG ist für unsere Kunden und uns von zentraler Bedeutung. Dabei arbeiten wir daran, neben der Bereitstellung eines möglichst CO2-armen Produktes an unseren Tankstellen auch über die gesamte vorgelagerte  Wertschöpfungskette aktiv CO2-Emissionen einzusparen. Mit VTG haben wir einen starken Partner an unserer Seite, der unsere Vision einer nachhaltigen Zukunft teilt und mit uns im Rahmen des Testprojektes prüft, wo es noch Optimierungspotenziale bei der Belieferung unseres Tankstellennetzwerkes mit LNG gibt.“

Für die Verladung wurde der Elbehafen der Brunsbüttel Ports GmbH gewählt, nachdem bereits die Erstbefüllung des speziell entwickelten VTG Kesselwaggons mit LNG im April 2016 dort durchgeführt wurde. „Der Brunsbütteler Elbehafen hat sich aufgrund der strategisch günstigen Lage am Schnittpunkt Elbe und Nord-Ostsee-Kanal, der direkten Nähe zum Hamburger Hafen sowie dem direkten Zugang zu den baltischen und skandinavischen Märkten über den NOK in den vergangenen Jahren zu einem der führenden LNG-Standorte an der deutschen Nordseeküste entwickelt“, erläutert Frank Schnabel, Geschäftsführer der Brunsbüttel Ports GmbH / SCHRAMM group. Regelmäßig finden sowohl truck-to-ship als auch ship-to-ship  LNG-Bebunkerungen in Brunsbüttel statt. Die Planungen für ein LNG Import- und Distributionsterminal werden am Standort vorangetrieben. Eine Weiterverteilung des LNG könnte ab Brunsbüttel sowohl über die Schiene in Kooperation mit VTG als auch über LNG-Bunkerschiffe sowie über das Pipelinenetz erfolgen.

Quelle und Foto: VTG Aktiengesellschaft




Niedersachsen gibt Geld für Häfen

Mit Freude blickt Wirtschafts- und Verkehrsminister Dr. Bernd Althusmann auf die Entwicklungen in Wittingen, denn das Land Niedersachsen gewährt der Stadt knapp 2,5 Millionen Euro. Die Fördersumme ist dafür gedacht, ein Projekt unter dem Titel „Modernisierung der Liegestelle und Geländeanpassung im Hafen Wittingen“ durchzuführen. Die Mittel in Höhe von 2.464.491,95 Euro entsprechen annähernd 70 Prozent der zuwendungsfähigen Gesamtausgaben. Insgesamt vergibt das Land 20 Mio. Euro.

Mit dem Vorhaben soll die Leistungsfähigkeit des Wittinger Hafens erhöht werden, um regionales Wirtschaftswachstum und Beschäftigung zu sichern beziehungsweise zu generieren. Durch die Modernisierung der Liegestelle und die Geländeanpassung sollen die wirtschaftlichen Auswirkungen der Covid-19-Pandemie abgemildert werden, indem den im Hafen ansässigen Unternehmen verbesserte Verlademöglichkeiten angeboten werden. Unter anderem soll eine neue Spundwand eingesetzt werden. Durch den neu entstehenden Teilbereich, der etwa 175 Meter lang ist, soll die Möglichkeit geschaffen werden, zukünftig Schwergutumschlag vornehmen zu können.

Im Niedersächsischen Landtag übergab Althusmann einen Förderbescheid in Höhe von 9,2 Millionen Euro an die Stadt Papenburgmit dem Niedersachsen Ausbaggerungen im Hafen Papenburg im Jahr 2021 fördert.

Wirtschaftsminister Althusmann: „Mit unserer Förderung unterstützen wir in dieser schwierigen Zeit der Corona-Pandemie Kommunen und Hafenbetreiber dabei, durch weitere Investitionen ihre Standorte zu sichern und die Rahmenbedingungen vor Ort zu verbessern. Der Hafen Papenburg kann so weiter leistungsfähig bleiben, was auf Dauer möglichst viele Arbeitsplätze in der Region erhalten soll. Von den Ausbaggerungen im Hafen wird die gesamte dortige Hafenwirtschaft unmittelbar profitieren – das gilt auch für den Papenburger Standort der Meyer Werft und die gesamte örtliche Wirtschaft, für die so die uneingeschränkte Nutzung des Hafens weiter gesichert und verbessert wird.“

Das ‚Sonderprogramm Häfen‘ umfasst insgesamt 20 Millionen Euro. Mit diesem unterstützt das Land Kommunen und Hafenbetreiber bei Infrastrukturmaßnahmen und Ausbaggerungen in See- und Binnenhäfen, um die negativen wirtschaftlichen Auswirkungen aufgrund der COVID-19-Pandemie abzumildern und die Häfen als Teil der systemrelevanten Infrastruktur und der ansässigen maritimen und regionalen Wirtschaft zu stärken. So sollen die Rahmenbedingungen für wirtschaftliche Tätigkeit und Investitionen verbessert werden. Dazu zählen:

  • Investitionen in die Errichtung, den Ersatz oder die Modernisierung von Infrastrukturen und Einrichtungen in Häfen, mit deren Hilfe verkehrsbezogene Hafendienste erbracht werden,
  • Investitionen in die Errichtung, den Ersatz oder die Modernisierung von Infrastrukturen aller Art, die nötig für den Zugang in einen Hafen von Land, von See und/oder von Flüssen/Kanälen sind,
  • Ausbaggerungen in Zugangswasserstraßen zu einem Hafen oder in einem Hafen.

Die im Jahr 2021 zur Verfügung gestellten Mittel in Höhe von 20 Millionen Euro sind mittlerweile ausgeschöpft. Nach den bisherigen Erfahrungen bei der Abwicklung des Programms ist es geboten, für bereits jetzt absehbare wirtschaftliche Belastungen der niedersächsischen See- und Binnenhäfen auch für 2022 entsprechende Mittel bereitzustellen. Die Verlängerung des Sonderprogramms um ein weiteres Jahr ist daher in die Wege geleitet worden.

Vier Maßnahmen – inklusive Wittinger Hafen und Papenburger Hafen – wurden über das Sonderprogramm Häfen gefördert. Minister Dr. Bernd Althusmann: „Ich freue mich, dass unser Sonderprogramm so gut angenommen wurde und dass wir unseren Teil zur Zukunftsfähigkeit des Standortes Wittingen beitragen konnten. Dazu gehört übrigens auch eine Verbesserung der Gleisinfrastruktur.“

Denn: Neben dem Hafen ist auch die Bahnstrecke Celle-Wittingen im Blick des Landes. Diese Strecke im Netz der Osthannoverschen Eisenbahn (OHE) macht den Wittinger Hafen zu einem trimodalen Logistikknoten. Während das Land Vorbereitungen zu einem möglichen Kauf der gesamten OHE-Schieneninfrastruktur vorantreibt, hat die OHE AG bereits die Sanierung der Strecke Celle-Wittingen im Blick. Und hier überbringt das Ministerium eine weitere gute Nachricht an den Gifhorner Landrat Dr. Andreas Ebel und den Bürgermeister der Stadt Wittingen, Andreas Ritter, die sich für die Infrastrukturprojekte in Wittingen eingesetzt haben. Auch hierfür werden Fördermittel eingesetzt. Für die Förderung des Bundes über das Schienengüterfernverkehrsnetzförderungsgesetz (SGFFG) liegt jetzt der Förderbescheid über 1,89 Millionen Euro vor. Weitere Fördermittel des Landes Niedersachsen in der Höhe von 1,5 Millionen Euro sind in der Planung der OHE vorgesehen. Mit der Erneuerung von rund 12 Kilometer Gleis soll die durchgängige Befahrbarkeit der gesamten Strecke sichergestellt werden.

Quelle und Foto: Niedersächsisches Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und Digitalisierung




Kiel erhält Anbindung nach Verona

Im umweltfreundlichen Schienengüterverkehr erhält der Kieler Seehafen zusätzliche Kapazitäten und schnellere Verbindungen. Über den MegaHub Lehrte verkehren seit Anfang September wöchentlich fünf neue Zugpaare von Kiel im Alpentransit nach Verona in Norditalien. In der Schnellumschlagsanlage Lehrte besteht für die Frachteinheiten zudem Anschluss an die Destinationen Duisburg, München und Ludwigshafen.

Anlässlich der ersten Zugabfahrt vom Schwedenkai sagte Dr. Dirk Claus, Geschäftsführer des PORT OF KIEL: „Die neue Verbindung über Hannover Lehrte gibt uns jetzt die Kapazität, die für eine noch stärkere Verlagerung der Hinterlandverkehre von der Straße auf die Schiene benötigt wird.“

Betrieben werden die Züge von der Kombiverkehr KG, Frankfurt, deren Leiter Vertrieb Peter Dannewitz erklärte: „Der MegaHub Lehrte ermöglicht es uns, sowohl die Verbindungen zwischen Italien und dem Ostseeraum zu erweitern als auch zusätzliche nationale Umsteigemöglichkeiten von und nach Kiel anzubieten. Hier besteht mit dem PORT OF KIEL großes Potenzial auch für den weiteren Ausbau effizienter Schienenverbindungen.“ Neu ist in Kiel, dass jetzt auch die Züge von und nach Italien – genau wie der bestehende KV-Shuttle von und nach Hamburg – neben dem Schwedenkai zugleich den Ostuferhafen direkt anbinden und somit ebenfalls unmittelbare Möglichkeiten der Weiterverladung ins Baltikum sowie an die schwedische Süd- und Ostküste bieten.

Die fünf zusätzlichen Zugpaare haben eine für den Alpentransit über den Brenner zugelassene Länge von 540 m und verfügen über je 20 Waggon für den Transport von 20 Trailern sowie 20 Containern bis 30-Fuß. Die Züge verlassen Kiel jeweils am Abend, sodass Ladungseinheiten in Lehrte noch in der Nacht auf die weiteren Destinationen umsteigen können. In Gegenrichtung werden Container und Trailer aus den verschiedenen Relationen sowie dem Wirtschaftsraum Hannover/Braunschweig in Lehrte zugeladen und dann via Kiel mit Ziel Norwegen, Schweden sowie dem Baltikum weiterverschifft. Die Reedereien Stena Line (nach Göteborg), Color Line (nach Oslo) und DFDS (nach Klaipeda) bieten tägliche Abfahrten im Fährverkehr ab Kiel. Hinzu kommen wöchentlich zwei Rundläufe mit SCA Logistics an die schwedische Süd- und Ostküste (nach Malmö und Sundsvall sowie nach Umea bzw. Iggesund).

Der Kieler Hafen registriert eine stetig wachsende Anzahl von unbegleiteten Ladungseinheiten, die mit den Fähren verladen werden. Durch die Anbindung über Lehrte kann der Vor- und Nachlauf jetzt in noch größerem Umfang über die Bahn und damit nachhaltiger erfolgen. Im Vergleich zum Transport über die Autobahnen reduziert der Schienengüterverkehr den Ausstoß des Klimagases Kohlendioxid (CO2) im Hafenvor- und Nachlauf um durchschnittlich 57 Gramm je Tonnenkilometer. Auf der Relation Kiel – Verona spart dies circa 1,4 Tonnen CO2 je Ladungseinheit bei einem Ladegewicht von 20 Tonnen. Dirk Claus: “Die Verkehrsverlagerung auf die Schiene ist erklärtes Ziel unserer Blue Port-Strategie und unterstützt die Bestrebungen der verladenen Wirtschaft zu mehr Nachhaltigkeit im Transport. Durch die neuen Züge können jährlich bis zu 28.000 Tonnen CO2 eingespart werden.“

Im kombinierten Ladungsverkehr ist Kiel bereits mit dem werktäglichen KV-Shuttle über Hamburg-Billwerder an das nationale wie europäische Netz von Kombiverkehr angebunden. Hinzu kommen drei direkte Abfahrten je Woche und Richtung von und nach Bettembourg in Luxemburg. Auf der Relation von und nach Italien stehen nun insgesamt sechs wöchentliche Verbindungen zur Auswahl, davon fünf über Hannover Lehrte. Jährlich werden im Kieler Hafen mehr als 100.000 unbegleitete Trailer und Container umgeschlagen. Davon wird bereits etwa ein Drittel im Hafenhinterlandverkehr mit der Bahn befördert. Durch die Anbindung über den MegaHub Lehrte werden Kapazitäten für den umweltfreundlichen Transport von 20.000 zusätzlichen Frachteinheiten geschaffen.

Quelle und Foto: Port of Kiel, im umweltfreundlichen Schienengüterverkehr erhält der Kieler Seehafen zusätzliche Kapazitäten und schnellere Verbindungen. Über den MegaHub Lehrte verkehren seit Anfang September wöchentlich fünf neue Zugpaare von Kiel im Alpentransit nach Verona in Norditalien. In der Schnellumschlagsanlage Lehrte besteht für die Frachteinheiten zudem Anschluss an die Destinationen Duisburg, München und Ludwigshafen.




HPA kauft E-LKW von Iveco und Nikola

IVECO, die Nutzfahrzeugmarke von CNH Industrial (NYSE: CNHI/MI: CNHI), und die NIKOLA Corporation (NYSE: NKLA) haben anlässlich der Eröffnung des
gemeinsamen Produktionswerks im deutschen Ulm ein Memorandum of Understanding (MoU) mit der Hamburg Port Authority AöR (HPA) unterzeichnet. Die Vereinbarung regelt einen zweiphasigen Testlauf und die Lieferung von insgesamt 25 NIKOLA TRE BEV Sattelzugmaschinen, die im Jahr 2022 an den Hafen ausgeliefert werden.

In der ersten Phase testet der Hafen die NIKOLA TRE BEV Sattelzugmaschinen im täglichen Transport- und Logistikbetrieb zusammen mit einer leistungsstarken Ladesäule. In der zweiten Phase der Projektpartnerschaft erfolgen die vollständige Integration der BEV-Fahrzeuge in den Hafenbetrieb sowie die Installation der Ladeinfrastruktur und die damit verbundenen Servicedienstleistungen unter Einbeziehung der wichtigsten Lieferanten. Bei den für beiden Phasen zur Verfügung gestellten Fahrzeugen handelt es sich um die US-Version des NIKOLA TRE BEV mit einer Sondergenehmigung für den Betrieb im Hafen.

„Hamburg verfolgt im Rahmen der langfristigen EU-Klima-Strategie das Ziel, ebenfalls bis 2050 klimaneutral zu sein. Der Fokus des Hafens liegt darauf, eine Vorreiterrolle mit Pilotprojekten bei der Anwendung technischer Innovationen zu übernehmen. Wir sehen eine große Übereinstimmung zwischen unseren Anforderungen und dem Lkw, der ab sofort hier in Ulm gebaut wird, um unsere Ziele zu erreichen“, sagte Jens Meier, Vorsitzender der Geschäftsführung der Hamburg Port Authority.

„Hamburg ist bereit, Maßstäbe zu setzen, um eine klimafreundliche Stadt zu werden. Die Zusammenarbeit mit NIKOLA, einem Hersteller von schweren Nutzfahrzeugen für emissionsfreie, batterieelektrische Fahrzeuge, ist ein wichtiger Meilenstein. Gemeinsam möchten wir im Hamburger Hafen daran arbeiten, ein bisher einmaliges Pilotprojekt mit Ihnen und Partnern aus der Hafenlogistik auf den Weg zu bringen. Dieses MoU zwischen Corporate Communications NIKOLA und der HPA ist für mich ein erster, aber entscheidender Schritt, mit dem wir den Hamburger Hafen zum Piloten für innovative Antriebe machen. Aus Sicht der Freien und Hansestadt Hamburg freue ich mich auf eine gute und ergebnisreiche Zusammenarbeit”, bestätigte der Senator für Wirtschaft und Innovation in Hamburg, Michael Westhagemann.

„NIKOLA begrüßt die Nachhaltigkeitsziele des Hamburger Hafens und ist stolz darauf, bei diesem Projekt zusammenzuarbeiten“, sagte Mark Russell, CEO bei NIKOLA. „NIKOLA arbeitet auch an einem ähnlichen Programm in den Vereinigten Staaten von Amerika. Diese Art von richtungsweisenden Vereinbarungen hilft beim globalen Wandel hin zu einer emissionsfreien Zukunft.“

„Deutschlands größter Seehafen ist für uns der perfekte Ort, um die Leistungs- und Wettbewerbsfähigkeit des NIKOLA TRE zu demonstrieren. Wir freuen uns, schon anhand der ersten Ergebnisse der ersten Phase zu erfahren, wie wir die Hamburg Port Authority am besten dabei unterstützen können, ihre Umweltschutzziele zu erreichen“, sagte Gerrit Marx, President Commercial & Specialty Vehicles bei CNH Industrial.

Der NIKOLA TRE ist als sichere, zuverlässige und leistungsstarke, emissionsfreie Transportlösung konzipiert und treibt den Wandel in der Branche voran. Als Basis dient eine IVECO S-WAY Plattform mit einer von FPT Industrial mitentwickelten elektrischen Achse. Die fortschrittliche Elektro- und Brennstoffzellentechnologie von NIKOLA sowie Schlüsselkomponenten des Partners Bosch komplettieren den NIKOLA TRE.

Quelle und Foto: Hamburg Port Authority, Unterzeichner des MoU (v.l.n.r.): Mark Russell (CEO Nikola), Gerrit Marx (CEO IVECO), Iris Scheel (Leitung Strategy and External Affairs Hamburg Port Authority) und Jens Meier (CEO Hamburg Port Authority) vor Brennstoffzellen-LKW.




Energieverfügbarkeit und Infrastrukturausbau

Politische Rahmenbedingungen zur Stärkung der Industrie im Land Schleswig-Holstein unabdingbar. Werkleiterrunde begrüßt Studienergebnisse der TU Hamburg zur Vereinbarkeit von LNG und Wasserstoff am Standort Brunsbüttel. Bahnausbau zwingend notwendig, um Industrie- und Hafenstandort für die Zukunft zu rüsten.

Im Rahmen der Standortrunde des ChemCoast Park Brunsbüttel am 31. August 2021 empfing die Werkleiterrunde gemeinsam mit weiteren Akteuren der Region den schleswig-holsteinischen Wirtschafts- und Verkehrsminister Dr. Bernd Buchholz. Hintergrund der gemeinsamen Sitzung, die aufgrund der anhaltenden Corona-Lage in Form einer Videokonferenz stattfand, war der Austausch zu diversen Themen aus der Wirtschafts-, Verkehrs- und Energiepolitik, der üblicherweise traditionell auf dem jährlichen Brunsbütteler Industriegespräch (BIG) stattfindet. Aufgrund der aktuellen Corona-Entwicklungen hat sich die Werkleiterrunde jedoch auch in diesem Jahr dazu entschieden, das BIG zu verschieben.

Frank Schnabel, Sprecher der Werkleiterrunde des ChemCoast Park Brunsbüttel, begrüßt den kontinuierlichen Austausch mit der Politik und insbesondere den guten Dialog mit Wirtschafts- und Verkehrsminister Dr. Buchholz auch in dieser besonderen Zeit: „Das Gespräch mit dem Minister unterstreicht die Bedeutung des ChemCoast Park Brunsbüttel für das Land Schleswig-Holstein. Mit rund 4.500 Industriearbeitsplätzen und einer Bruttowertschöpfung von jährlich rund 870 Mio. Euro stellt unser Industrie- und Hafenstandort den industriellen Kern des Landes Schleswig-Holstein dar. Um diesen weiterzuentwickeln und die Industrie im Land insgesamt zu stärken, sind wirtschafts-, verkehrs- und energiepolitische Rahmenbedingungen für die ansässigen Unternehmen sowie für den gesamten Standort wichtiger denn je.“

Auch das Kieler Institut für Weltwirtschaft (IfW) hat vor Kurzem in einer Veröffentlichung die Bedeutung der Industrie hervorgehoben und empfohlen, die Weiterentwicklung industrieller Kerne politisch zu fokussieren und so den Anteil des Landes Schleswig-Holstein am deutschen Bruttoinlandsprodukt weiter auszubauen. Insbesondere die Verfügbarkeit von Energie in Form von elektrischer Energie, grünem Wasserstoff und LNG sind aus Sicht der Werkleiterrunde wichtige Impulse für weitere Ansiedlungen von Industrieunternehmen im ChemCoast Park Brunsbüttel. „In diesem Zusammenhang begrüßen wir insbesondere die kürzlich veröffentlichten Studienergebnisse der TU Hamburg (TUHH), dass das in Brunsbüttel geplante LNG-Terminal über die derzeit geplante Verwendung hinaus auch perspektivisch zum Aufbau einer Infrastruktur für eine zukünftige klimaneutrale Energieversorgung auf der Basis importierter regenerativer Energie beitragen kann, und dass Brunsbüttel als Wasserstoff-Import-Hub für Norddeutschland grundsätzlich sehr gut geeignet ist. Dieses Ergebnis unterstreicht, dass sich fossile und regenerative Energieträger nicht gegenseitig kategorisch ausschließen, sondern sich sinnvoll ergänzen, um die Energieversorgung der Zukunft zu sichern. Außerdem ist auch der in der Region erzeugte regenerative Windstrom, der zukünftig vor Ort auch zu grünem Wasserstoff umgewandelt und gespeichert werden kann, ein einzigartiger Standortvorteil für die Ansiedlung von Unternehmen“, so Schnabel.

Mit ca. 2.000 Hektar Fläche ist der ChemCoast Park Brunsbüttel das größte zusammenhängende Industriegebiet in Schleswig-Holstein und hat sich zu einem pulsierenden Cluster für Unternehmen aus der Chemie-, Energie- und Logistikbranche entwickelt. Zudem ist Brunsbüttel mit rund 13 Mio. Tonnen Ladung pro Jahr der sechstgrößte und einer der dynamischsten Seehafenstandorte Deutschlands. Aktuell investieren angesiedelte Unternehmen hohe dreistellige Millionenbeträge in ihre Anlagen – ein klares Bekenntnis der Unternehmen zur Attraktivität des Standortes. Außerdem bietet der Standort genügend Freiflächen, um weitere Unternehmen anzusiedeln.

Um die großen Potenziale, die der Industrie- und Hafenstandort bietet, nutzen zu können, muss die infrastrukturelle Anbindung des ChemCoast Park Brunsbüttel weiter verbessert werden. Seit vielen Jahren fordert die Werkleiterrunde die Weiterführung der A20 inklusive westlicher Elbquerung bei Glückstadt, den dreispurigen Ausbau der Bundestraße 5 über Wilster hinaus, die zeitnahe Fertigstellung der 5. Schleusenkammer in Brunsbüttel und den Ausbau des NOKs. Insbesondere ist außerdem der zweigleisige Bahnausbau inklusive Elektrifizierung vom Industriegebiet Brunsbüttel bis Wilster/Itzehoe erforderlich, um die wachsenden Gütermengen auf die Schiene verlagern zu können.

„Dank der Entscheidung des Landes Schleswig-Holstein, die Marschbahn zu elektrifizieren, kann die bisherige Lücke zwischen Bundesverkehrswegeplan und Schienenwegeausbaugesetz geschlossen werden, sodass der Planungsauftrag zur Elektrifizierung der Güterbahnstrecke Brunsbüttel-Wilster/Itzehoe nun vom Bundesverkehrsministerium vergeben werden kann. An dieser Stelle möchten wir allen politischen Akteuren für ihren Einsatz danken. Für den zweigleisigen Ausbau und die weiteren Infrastrukturthemen werden wir auch in Zukunft weiter werben, um unseren dynamischen Industrie- und Hafenstandort weiter für die Zukunft zu rüsten“, so Schnabel abschließend.

Quelle und Foto: Brunsbüttel Ports




Ersten Trailer-Zug aus Curtici im Hafen Dresden

Die Sächsische Staatssekretärin für Digitalisierung und Mobilität, Ines Fröhlich, hat den ersten Trailer-Zug aus Curtici (RO) im TrailerPort Alberthafen Dresden begrüßt.

Seit Jahresanfang verlädt die Sächsische Binnenhäfen Oberelbe GmbH (SBO) im TrailerPort Alberthafen Dresden täglich Sattelauflieger (Trailer) auf die Schiene nach Rostock und weiter Richtung Skandinavien. Nun wird das Angebot um die Relation Dresden-Curtici erweitert. Betreiber der Trailer-Züge ist die in Österreich ansässige LKW Walter Internationale Transportorganisation AG.

Staatssekretärin Ines Fröhlich: „Mehr Warenverkehr von der Straße auf die Schiene zu bekommen ist ein wichtiger Baustein der Verkehrs- und Klimawende. Das entlastet die Autobahnen und ist im Vergleich äußerst klimafreundlich. Daher bin ich sehr froh über das Engagement der SBO gemeinsam mit LKW Walter, den Logistikunternehmen hier im TrailerPort eine wirtschaftlich erfolgreiche Alternative zum straßengebundenen Güterverkehr anzubieten. Die neue Verbindung schafft nun eine Anbindung des südskandinavischen Raums mit dem Baltikum und verbindet Europa einmal mehr.“

Im TrailerPort Alberthafen Dresden werden nun insgesamt neun Trailer-Züge pro Woche verladen: 7x Dresden-Rostock, 2x Dresden-Curtici. Damit sind die südlichen Regionen Schwedens und Dänemarks direkt an Sachsen, Tschechien und Rumänien angebunden. „Wir freuen uns, dass mit der neuen Verbindung Dresden-Curtici auch der Südosten Europas über Sachsen eine direkte Zugverbindung zur Balticregion erhält“, sagt SBO-Geschäftsführer Heiko Loroff. „Gleichzeitig können wir kreuzende Ost-West-Verkehre um die Südeuroparelation ab Dresden ergänzen.“

Ende 2019 nahm die SBO im Rahmen des EU-Projektes CorCap*, in dem auch der Freistaat Sachsen und die SBO mit ihrer tschechischen Tochtergesellschaft CSP als Projektpartner mitarbeiten, zusammen mit dem ebenfalls beteiligten Projektpartner Rostock Ports Kontakt zum Unternehmen LKW Walter auf. Gemeinsam konnte die Idee für einen TrailerPort entwickelt werden, der seit Januar 2021 in die praktische Umsetzung gelangte. Neben der Nutzung bestehender Infrastruktur investierte die SBO ca. 500.000 Euro aus Eigenmitteln in die Bereiche IT, Abfertigung, Flächenbereitstellung und Umschlagtechnik. Ein wichtiger Faktor für die letztlich erfolgreiche Umsetzung des Vorhabens war der Zugang zum tschechischen Markt über die Tochtergesellschaft CSP mit Ihren Häfen Decin und Lovosice. Da ein Großteil der Nutzer dieser Verkehrslinie auf tschechischem Gebiet liegt, ist hier die Marktkenntnis und der Marktzugang der SBO von großem Vorteil gewesen und hat schlussendlich auch den Ausschlag gegeben, dass sich LKW Walter für die SBO als ganzheitlichen Dienstleister entschieden hat.

Zudem eignet sich der Standort Dresden hervorragend als Umschlagplatz, da die Stadt verkehrsgünstig an die Autobahnen A4/A13/A14/A17 als Verkehrswege in Richtung Westeuropa, Polen und Tschechien angebunden ist. Mit Curtici werden nunmehr auch die Industriezentren in Rumänien direkt angeschlossen.

*CorCap steht als Synonym für “Capitalising TEN-T corridors for regional development and logistics” und befasst sich mit der Verbesserung der Verkehrsverbindungen im Orient/EastMed-Korridor (OEM), der im Transeuropäischen Verkehrsnetz TEN-V u.a. von den deutschen See- und Binnenhäfen über die Tschechische und Slowakische Republik nach Ungarn verläuft. Das Projekt startete im April 2019 und wird voraussichtlich 2022 abgeschlossen sein. Der OEM-Korridor verbindet Mittel- und Südosteuropa. Aufgrund der sich abzeichnenden Engpässe im Abschnitt Dresden-Prag und der begrenzten Kapazität entlang alternativer TEN-V-Korridore, welche über den Knoten Wien betrieben werden, sind dringend Maßnahmen erforderlich, um den multimodalen Zugang zu den Bahn- und Binnenschiffsverkehren zu verbessern.

Quelle und Foto: Sächsische Binnenhäfen Oberelbe GmbH, Staatssekretärin Ines Fröhlich (SMWA) und Heiko Loroff (SBO)




„Hafenbau und Naturentwicklung“

Bei bestem Fahrradwetter haben sich am Sonntag  zahlreiche Besucherinnen und Besucher auf den Weg zur Luneplate gemacht. Zum dritten Mal bot die Hafengesellschaft bremenports die Gelegenheit, sich an mehreren Stationen über die Besonderheiten dieses Gebietes zu informieren, das im Zuge von ökologischen Ausgleichsmaßnahmen entstanden ist. Auch die Senatorin für Wissenschaft und Häfen Dr. Claudia Schilling nutze den „Fahrradtag auf der Luneplate“, um gemeinsam mit bremenports-Geschäftsführer Robert Howe die Informationsangebote im größten Naturschutzgebiet im Land Bremen wahrzunehmen.

Für den Ausgleich des vor zehn Jahren fertiggestellten Containerterminals IV hatte Bremen vom Land Niedersachsen eine große Fläche erworben. Damals erhielt die Stadt Bremerhaven etwa 15 Quadratkilometer Fläche hinzu und wuchs damit um fast 20 Prozent. Eine 1400 Hektar große Fläche wurde 2015 unter Naturschutz gestellt. Neben der großen Naturschutzfläche entsteht derzeit im Norden des großen Gebietes ein Gewerbegebiet, in dem sich vor allem Green Economy ansiedeln soll.

bremenports-Geschäftsführer Robert Howe berichtete, dass die Hafengesellschaft rund 50 Hafen-Kompensationsflächen in Bremen, Bremerhaven und dem niedersächsischen Umland betreut. Zuletzt hatte bremenports an dem Luneseitenarm Billerbeck einen fünf Kilometer langer kanalisierten Flussabschnitt zu einem mäandernden Fließgewässer umgestaltet, Und auch in unmittelbarerer Nähe zur Luneplate ist in den vergangenen Jahren die alte Weser umfassend ökologisch aufgewertet worden.

Robert Howe: „Ökologische Ausgleichsmaßnahmen sind für bremenports mehr als eine gesetzlich vorgegebene Notwendigkeit. Unser Anspruch ist es, hier einen Beitrag zur bestmöglichen Entwicklung des Lebensraumes für Wasser- und Watvögel zu leisten. Auf der Luneplate läßt sich besonders gut erfahren, wie vielfältig die Maßnahmen sind, die ergriffen werden müssen, um einen solch wertvoellen Naturraum zu gestalten.“

Häfensenatorin Dr. Claudia Schilling hob den Stellenwert der Öffentlichkeitsarbeit für die Hafenentwicklung und den Naturschutz hervor. „Der Fahrradtag ist besonders geeignet, um zu zeigen, dass bauliche Entwicklung im Hafen und Naturentwicklung Hand in Hand gehen können. Mit den Aussichtspunkten gibt es hier besonders gelungenen Beispiele dafür, dass Naturschutz auch für die Büregrinnen und Bürger erlebbar gestaltet werden kann.“

Am Fahrradtag hatten Besucherinnen und Besucher die Gelegenheit, sich von Experten über Themen wie Wasserhaltung, die Bedeutung der Wasserbüffel für die Naturentwicklung oder die besondere ornithologische Bedeutung des Naturschutzgebietes zu informieren. Auf der alten Hofstelle gab es zudem Unterhaltungsangebote für Kinder.

Quelle: bremenports GmbH, Foto: bremenports/ Scheer




Kooperation für grünen Wasserstoff

Das Energieversorgungsunternehmen Uniper und der Hafenbetrieb Rotterdam haben eine Vereinbarung über die Entwicklung der Produktion von grünem Wasserstoff an Unipers Maasebenen-Standort abgeschlossen. Diese Pläne sind eine Weiterführung der Ergebnisse einer rezenten Machbarkeitsstudie und schließen ebenfalls an die geplante neue Wasserstoffinfrastruktur und die wachsende Nachfrage nach nachhaltigem Wasserstoff seitens der Rotterdamer petrochemischen Industrie an.

Diese Vereinbarung, festgehalten in einer Absichtserklärung, einem sogenannten Memorandum of Understanding (MOU), ist ein wichtiger Meilenstein bei der weiteren Entwicklung der Wasserstoff-Wertschöpfungskette in der Region Rijnmond. Es wurde bereits bekannt, dass gut und gerne die Hälfte der gesamten niederländischen IPCEI*-Wasserstoffprojekte in Rotterdam entwickelt werden. Unipers Projekt steht ebenfalls auf dieser niederländischen IPCEI-Shortlist.

Die gemeinsame Machbarkeitsstudie, die kürzlich abgeschlossen wurde, zeigt auf, dass der Uniper-Standort auf der Maasebene sich besonders für die umfangreiche Produktion von grünem Wasserstoff mithilfe von Strom aus den Nordsee-Windparks eignet. Es ist geplant, die Wasserstofffabrik von Uniper an die HyTransport.RTM-Pipeline durch den Rotterdamer Hafen anzuschließen. Damit bekommt die Uniper-Fabrik zugleich auch eine Anbindung an die nationale Wasserstoffinfrastruktur und die Delta-Corridor-Pipelineverbindung. Dieses letztgenannte Projekt möchte die Versorgung mit Wasserstoff der Chemiecluster in Moerdijk und Geleen (Chemelot) und anschließend in Nordrhein-Westfalen übernehmen.

Wasserstoff wird heutzutage überwiegend auf Basis von Erdgas hergestellt, der sogenannte graue Wasserstoff. Damit geht in den Niederlanden ein Ausstoß von 19 Millionen Tonnen CO2 einher. Die Industrie in Rotterdam verbraucht ca. 77 PJ Wasserstoff pro Jahr (40 % des niederländischen Gesamtwasserstoffverbrauchs). Der Übergang von grauem zu grünem, nachhaltigem Wasserstoff durch die Rotterdamer Industrie zur Herstellung sauberer Kraftstoffe und als Rohstoff in der Chemieindustrie führt also zu einer starken CO2-Senkung. In Kombination mit dem Import nachhaltigen Wasserstoffs, Speichervermögen und dem (inter-)nationalen Wasserstoff-Transportnetzwerk kann dies letztendlich zu einem vollständigen Ausstieg aus der grauen Wasserstoffherstellung in Rotterdam führen.

Ein wichtiger nächster Schritt im Uniper-Projekt betrifft die „FEED“-Studie (Front-End Engineering & Design), die zurzeit ausgeschrieben wird. Die Studie dauert ca. neun Monate und liefert einen wichtigen Vertiefungsschritt des Entwurfs der Elektrolyse-Anlage (100 MW beim Start mit einer zukünftigen Kapazitätsvergrößerung auf 500 MW), der Planung des Projekts und eines realistischen Budget. Anhand dieser Ergebnisse kann es zur Ausschreibung der ersten Phase dieser einzigartigen Elektrolyse-Fabrik an diverse Lieferanten und Auftragnehmer kommen.

Gleichzeitig wird in Kürze mit dem Antrag der erforderlichen Genehmigungen, dem Erwerb (finanzieller) Unterstützung seitens unterschiedlicher Behörden, dem Abschluss von Vereinbarungen mit allen relevanten Partnern in der Wertschöpfungskette und der Vorbereitung einer Investitionsentscheidung im Jahr 2022 begonnen.

„Wir sind so ehrgeizig, dass wir in enger Zusammenarbeit mit dem Hafenbetrieb Rotterdam und anderen Partnern unsere Maasebenen-Site zu einem wichtigen Glied in der neuen europäischen Wasserstoff-Wertschöpfungskette umformen möchten“, sagt Yolande Verbeek, Geschäftsführerin von Uniper Benelux (Foto). „Es bieten sich sehr viele Chancen, nicht nur für Uniper, sondern auch für verschiedene andere Spieler in der Kette. Gemeinsam können wir mit nachhaltigem Wasserstoff den CO2-Ausstoß in Rotterdam erheblich reduzieren.“

Der Rotterdamer Hafen ist ein Energie-Drehkreuz für Westeuropa. Ungefähr 13 Prozent der europäischen Energienachfrage erreicht zurzeit über Rotterdam die Europäische Union. Der Hafen verfügt über den Ehrgeiz, 2050 CO2-neutral zu sein und gleichzeitig die zentrale Rolle im europäischen Energiesystem zu behalten. Der Hafenbetrieb erwartet, dass 2050 ca. 20 Millionen Tonnen Wasserstoff auf dem Weg zu Verbrauchern in den Niederlanden und außerhalb davon durch den Hafen fließen werden.

„Die Industrie in unserem Hafen muss mit der nachhaltigen Gestaltung ihrer Betriebsverfahren einen extrem großen Wandel vollziehen“, äußert sich Allard Castelein, CEO des Hafenbetriebs Rotterdam. „Wasserstoff wird dabei eine wichtige Rolle spielen. Gemeinsam mit Partnern arbeiten wir an der Verwirklichung eines groß angelegten, durch den Hafenkomplex verlaufenden Wasserstoffnetzes. Rotterdam wird damit zu einem internationalen Knotenpunkt für Produktion, Import und Transit von Wasserstoff in andere Länder Nordwesteuropas. Initiativen wie dieses Projekt von Uniper sind deshalb für die Zukunft von Rotterdam und der gesamten Niederlande wichtig.“

  • *) IPCEI steht für „Important Project of Common European interest“. Dabei handelt es sich um eine europäische Regelung, die Ländern die Möglichkeit bietet, Projekten zusätzliche Unterstützung zu gewähren.
  • **) Rapport HyWay 27, PwC/Strategy&, Juni 2021

Quelle: Port of Rotterdam, Foto: Port of Rotterdam/ ©Ivar Gosman




Wien: Mehr als 1 Mio. TEU umgeschlagen

Im August hat der Container-Terminal WienCont, ein Tochterunternehmen des Hafen Wien, für den Operateur Roland das Ein-Millionste TEU umgeschlagen – und täglich werden es mehr. „Die nächste Million TEU erreichen wir sicher in kürzerer Zeit“, sagt Roland-Geschäftsführer Christian Gutjahr. Mit WienCont verbindet Roland seit mehr als 20 Jahren eine enge Zusammenarbeit.

Die Nachfrage nach CO2-reduzierten Gütertransporten wird definitiv steigen- Daher bauen Roland und WienCont ihre Partnerschaft weiter aus und entwickeln die maritimen Verkehre aus und nach Hamburg bzw. Bremerhaven stetig weiter. Doch bereits jetzt ist Roland mit einer Million umgeschlagenen TEU (Twenty-foot Equivalent Unit) am trimodalen Terminal in der Freudenau Österreichs führender Operateur im maritimen Hinterlandverkehr. „WienCont ist stolz mit einem Partner wie Roland arbeiten zu dürfen, das ist gelebte Partnerschaft“, sagt WienCont-Geschäftsführer Harald Jony.

In den vergangenen Jahren hat sich der kombinierte Containerverkehr massiv verändert. So kommen bei Roland maßgeschneiderte, digitale Systeme zum Einsatz, um intermodalen Güterverkehr noch effizienter und damit wettbewerbsfähiger zu machen. „Durch unsere eigens programmierten Schnittstellen sind wir mit der WienCont auch digital bestens vernetzt“, sagt Roland-Geschäftsführer Nikolaus Hirnschall.

Über WienCont
WienCont ist das umschlagsstärkste trimodale Terminal in Österreich am Standort Freudenau und Tochterunternehmen des Hafen Wien. Modernste Technologien, eine einzigartige Schwungeinfahrt und ein Top-ausgebildetes, dynamisches Team ermöglichen es alle Arten von Container-/Trailer-Transporten abzuwickeln, sowie unverwechselbare Service Leistungen europaweit anzubieten.

Über Roland
Als Bahn-Operateur organisiert Roland tägliche Abfahrten von Containertransporten und ist seit 1982 verlässlicher Partner für Speditionen und Reedereien im maritimen Hinterlandverkehr. Durch den hohen Anteil an eigenproduzierten Roland-Strecken kann das Unternehmen seinen Kunden höchste Flexibilität bieten. Mit der großen LKW-Flotte und einer eigenen Zollabteilung ist Roland ein Full-Service-Provider, der seinen Kunden exakte flexible Planung, günstigste Konditionen und engagierten persönlichen Service bietet.

Quelle und Foto: Roland Spedition