neue Serie an Klimamaßnahmen

‚Eine force for good, die den Weg für die Gestaltung nachhaltiger Hafenaktivitäten ebnet.‘ Allard Castelein, CEO des Hafenbetriebs Rotterdam, brauchte auf der virtuellen CEO-Konferenz lediglich einige kurze Worte, um den Fortschritt des World Ports Climate Action Program (WPCAP) zu beschreiben. Castelein war Gastheber der Sitzung, in der die Vertreter von fünf Arbeitsgruppen Ergebnisse vorstellten und eine Reihe neuer Aktionen für dieses Jahr beschlossen wurde.

Das WPCAC wurde 2018 auf der Weltklimakonferenz in San Francisco gegründet. Mittlerweile weisen die Mitgliedshäfen mit Antwerpen, Barcelona, Göteborg, Hamburg, Le Havre, Long Beach, Los Angeles, New York / New Jersey, Rotterdam, Valencia, Vancouver und Yokohama eine beachtliche geografische Reichweite auf.

Das WPCAP richtet sich auf die Durchführung von Aktionen zur Bekämpfung des Klimawandels. Hafenkoalitionen arbeiten an spezifischen Projekten und beziehen dabei so viele Reedereien, Terminals und Energieversorger wie möglich ein, um eine maximale Wirkung zu erzielen.

‚Was uns verbindet, ist die gemeinsame Überzeugung, dass wir bei der Beschleunigung der Energiewende eine Rolle zu spielen haben‘, sagte Castelein. ‚In den vergangenen zehn Monaten ist es uns gelungen, die Lieferkette aufrechtzuerhalten. Darauf dürfen wir stolz sein. Aber wir sollten den Tag nicht vor dem Abend loben. Auf die COVID-Welle folgt eine noch größere Welle: die Erwärmung unseres Planeten. Wir wollen beim Anpacken dieser Situation eine aktive Rolle übernehmen. Das heißt, nicht auf Regulierungen zu warten, sondern selbst die Regie für unsere Zukunft in die Hand zu nehmen. Unser Netz aus tonangebenden internationalen Hafenorganisationen hat inzwischen eine kritische Masse erreicht, mit deren Hilfe eine Veränderung erfolgreich umgesetzt werden kann.‘

Die Arbeitsgruppen haben auf der Konferenz eine Reihe neuer Aktionen vorgestellt. Die erste Vereinbarung wurde zum Thema Energieeffizienz getroffen. Die Gruppe verwies auf die Bemühungen der IMO Global Industry Alliance zur Unterstützung der kohlenstoffarmen Schifffahrt (GIA) und der Fachleute aus Häfen, Terminals und Schifffahrt auf diesem Gebiet. Dies betrifft insbesondere neun Maßnahmen, die Häfen ergreifen können, um die Treibhausgasemissionen der Schifffahrt zu reduzieren. Die Maßnahmen werden zuerst bei einem IMO-GIA-Treffen Ende Februar mit sowohl aus den Häfen als auch aus dem Schifffahrtssektor stammenden Interessenvertretungen besprochen.

Die CEOs haben sich darauf geeinigt, dass jeder Mitgliedshafen in diesem Jahr mindestens eine (1) Maßnahme aus der Palette umsetzen wird, die von Geschwindigkeitsoptimierungen, Maßnahmen zum Austausch von Hafentreibstoff, Aktivitäten zur Reinigung des Schiffsrumpfes bis hin zu einer verbesserten Routenplanung und z. B. der Hafenumlaufzeit reicht. Die CEOs begrüßten diese Vorgehensweise mit der Aufforderung, sich für eine Maßnahme mit der größten Wirkung zu entscheiden.

Mit Landstrom (power-to-ship) können festgemachte Schiffe ihre eigenen Motoren abschalten und vorzugsweise grünen Strom nutzen, der von Hafen- und Terminalorganisationen geliefert wird. Die Arbeitsgruppe zu diesem Thema hat die finanziellen Vorteile berechnet, wenn Häfen bei der Einführung von Landstrom viel stärker kooperieren. Dabei zeigte sich, dass eine Standardisierung die Kosten um EUR fünf (5) bis zehn (10) Millionen Euro pro Hafen senken kann. Hamburg, Antwerpen, Le Havre und Rotterdam werden gemeinsam Investitionspläne prüfen und ebenfalls als Koalition auf die Reeder zugehen, da Landstrom sowohl in den Häfen als auch auf den Schiffen Anpassungen erfordert.

Jens Meier, CEO Port of Hamburg, war mit diesem Ergebnis zufrieden. ‚Eine Kooperation in diesem Bereich wird wirklich Vorteile mit sich bringen. Als Hafen haben wir in den letzten Jahren in Sachen Landstrom viel von Los Angeles gelernt. Darin liegt die Kraft dieses Hafennetzes.‘ Zudem wurde eine Neuheit vorgestellt, die kürzlich auf der IAPH-Website veröffentlicht wurde. Mit Google Earth können jetzt 68 Häfen in der ganzen Welt, wo Landstrom eingeführt wurde, virtuell besucht werden. Die Website bietet Informationen über Infrastruktur, Konfiguration, Nutzung, Emissionsreduzierung und eingesetzte strategische Instrumente – damit ist sie eine wichtige Ressource im weltweiten Informationsaustausch.

Seit Oktober letzten Jahres gibt es in Rotterdam eine ambitionierte Landstromstrategie für Seeschiffe. Die Stadt Rotterdam und der Hafenbetrieb haben gemeinsam einen Plan entwickelt, 2030 einen Großteil der Seeschiffe ‚an die Steckdose‘ angeschlossen zu haben, wenn sie am Kai liegen. In den nächsten fünf Jahre wird mit einer Reihe von Projekten die Beschleunigung und das Upscaling von Landstrom angegangen.

Die Arbeitsgruppe Politik betonte auf der Konferenz, dass strategische Instrumente weiterhin entscheidend sind, um Emissionssenkungen in der maritimen Industrie anzuregen, zum Beispiel durch den Einsatz von Nachlasssystemen, Preispolitik und Regulierungen , dies unter Berücksichtigung des Wettbewerbsrechts. Die CEOs unterstrichen, dass es verschiedene Wege gibt, Ergebnisse auf diesem Gebiet zu erzielen.

Robin Silvester, CEO der Vancouver Fraser Port Authority, lud die Arbeitsgruppe ein, darüber nachzudenken, wie Anreizprogramme besser auf gemeinschaftliche Themen ausgerichtet werden können, um eine CO2-Reduzierung zu erreichen. ‚Bei mehr als 60 Anreizprogrammen, die von Häfen weltweit angeboten werden, bin ich besonders daran interessiert zu sehen, wie wir diese Angebote straffen und vereinfachen können, damit Reeder auf internationalen Handelsrouten so viel Nutzen wie möglich daraus ziehen können.‘

Gene Seroka, Executive Director Port of Los Angeles, unterstützt eine koordinierte Vorgehensweise. ‚Es gibt zahlreiche Optionen, die in Betracht zu ziehen sind. Es lohnt sich, nochmals gut zu untersuchen, ob eine gemeinschaftliche Vorgehensweise sinnvoll ist.‘ Die Arbeitsgruppe wird diesbezüglich zu einem späteren Zeitpunkt in diesem Jahr Bericht erstatten.

Zur Beschleunigung und Ausweitung der Nutzung nachhaltiger Schifffahrtsbrennstoffe für Seeschiffe wurde vereinbart, die Kooperation mit allen Kunden der Häfen fortzusetzen. Die CEOs werden sich ebenfalls im Gespräch unter anderem mit Schifffahrtsunternehmen dafür einsetzen, die Nachfrage zu stimulieren. Im Endeffekt wird die zu nachhaltigem Lager- und Umschlagmaterial erstellte Datei für Gespräche mit Terminalbetreibern genutzt.

Die Konferenz, an der rund 70 Vertreter der zwölf Häfen teilnahmen, zeigte sich über die erzielten Fortschritte und Vereinbarungen zufrieden. Allard Castelein zum Abschluss: ‚Dies sorgt für neue Energie. Das Ergebnis ist ein Beweis dafür, dass wir aktionsorientiert sind und als Hafennetz hohe Relevanz haben. Bei der Routenplanung von Wegen für die Zukunft haben wir neue Schritte vorwärts gemacht; und damit machen wir weiterhin den Unterschied.‘

Die nächste WPCAP-Konferenz der CEOs ist für Oktober dieses Jahres geplant. HIER gibt es mehr über WPCAP.

Quelle: Port of Rotterdam, Foto: WPCAP/ Andrey Sharpilo

 




grünen Wasserstoffs auf der Maasvlakte

Das Energieunternehmen Uniper und der Hafenbetrieb Rotterdam untersuchen die Möglichkeiten für eine Produktion von grünem Wasserstoff in großem Maßstab auf der Maasvlakte. Es wird angestrebt, 2025 eine Wasserstoffanlage mit einer Kapazität von 100 MW auf dem Gelände von Uniper zu bauen und deren Kapazität im Endeffekt auf 500 MW zu erweitern. Die Machbarkeitsstudie soll bereits im Sommer abgeschlossen werden.

Andreas Schierenbeck, CEO von Uniper, erläutert: „Unser Standort auf der Maasvlakte ist perfekt dazu geeignet, grünen Wasserstoff im großen Maßstab herzustellen. Hier kommt alles zusammen: große Mengen an erneuerbarer Energie, die erforderliche Infrastruktur sowie Kunden aus der Industrie. Man kann sich für die Produktion von grünem Wasserstoff kaum einen besseren Ort vorstellen.“

Allard Castelein, Generaldirektor des Hafenbetriebs Rotterdam, ergänzt: „Die Produktion von grünem Wasserstoff am Uniper-Standort passt hervorragend in die Strategie des Hafenbetriebs zur nachhaltigen Gestaltung der Industrie. Grüner Wasserstoff ist eine nachhaltige Alternative beispielsweise für Erdgas, will man hohe Temperaturen erreichen. Zudem handelt es sich um einen wichtigen nachhaltigen Rohstoff für die chemische Industrie.“

Grüner Wasserstoff wird hergestellt, indem Wasser mit Hilfe erneuerbarer Energie in Wasserstoff und Sauerstoff aufgespaltet wird. Dieses Verfahren nennt man Elektrolyse. Die Maasvlakte ist ein hervorragender Ort für die Herstellung von grünem Wasserstoff. Erneuerbare Elektrizität von Offshore-Windparks kommt in Zukunft hier an Land, und auf dem Uniper-Gelände sind bereits verschiedene wichtige Einrichtungen dazu vorhanden.

Nach der kürzlich erfolgreich abgeschlossenen Präqualifikation für das IPCEI-Programm (Important Projects of Common European Interest) der EU werden in den kommenden Monaten die konzeptionelle Gestaltung und die technischen Dimensionen der Wasserstoffanlage ausgearbeitet. Auch die Absatzmärkte für den nachhaltigen Wasserstoff werden evaluiert, sowohl im Rotterdamer Hafengebiet als auch in Deutschland. Auf lange Sicht wird eine Lieferung über Pipelines an große Industriekomplexe in Nordrhein-Westfalen möglich. Zum Abschluss schaut sich das Projektteam die Möglichkeiten für Import, Speicherung und Export auf der Maasvlakte an und definiert die nächsten Schritte für das Projekt.

Quelle und Foto: Port of Rotterdam




HHLA erzielt 2020 positives Ergebnis

Die Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) hat im Geschäftsjahr 2020 nach vorläufigen, noch nicht testierten Zahlen ein positives Konzern-Betriebsergebnis (EBIT) in Höhe von rund 123 Mio. Euro erzielt (im Vorjahr: 221 Mio. Euro).

Zum einen belasteten die Einschränkungen der wirtschaftlichen Tätigkeit zur Bekämpfung der Corona-Pandemie das operative Ergebnis. Zum anderen wurde im vierten Quartal 2020 eine Rückstellung in Höhe von rund 43 Mio. Euro gebildet. Die Rückstellung steht im Zusammenhang mit der Durchführung von Restrukturierungsmaßnahmen im Zuge eines Effizienzprogramms im Segment Container. Ohne die Rückstellung läge das Konzern-EBIT bei rund 166 Mio. Euro. Die Konzern-Umsatzerlöse beliefen sich im abgelaufenen Geschäftsjahr auf rund 1,30 Mrd. Euro (im Vorjahr: 1,38 Mrd. Euro).

Angela Titzrath, HHLA-Vorstandsvorsitzende: „Dank rechtzeitig umgesetzter operativer Maßnahmen und der Disziplin unserer Beschäftigten ist die HHLA bisher gut durch die Corona-Pandemie gekommen. Das bestätigen auch die vorläufigen Zahlen für das Geschäftsjahr 2020. Mit der geplanten Rückstellung wollen wir die Leistungskraft und Wettbewerbsfähigkeit des Segments Container stärken, damit die HHLA auch künftig den Anforderungen ihrer Kunden gerecht werden kann.“

Im börsennotierten Teilkonzern Hafenlogistik beliefen sich die Umsatzerlöse im abgelaufenen Geschäftsjahr auf 1,27 Mrd. Euro (im Vorjahr: 1,35 Mrd. Euro). Unter Berücksichtigung der genannten Rückstellung erzielte der Teilkonzern ein Betriebsergebnis (EBIT) in Höhe von rund 110 Mio. Euro (im Vorjahr: 204 Mio. Euro). Das um die Rückstellung bereinigte EBIT beträgt rund 153 Mio. Euro. Der starke Rückgang des EBIT um 46,1 Prozent bzw. 24,9 Prozent vor Rückstellung resultiert im Wesentlichen aus pandemiebedingten Volumenrückgängen und Marktanteilsveränderungen. So reduzierte sich die Umschlagmenge im Segment Container um 10,6 Prozent auf 6.776 Tsd. Standardcontainer (TEU) (im Vorjahr: 7.577 Tsd. TEU). Der Containertransport im Segment Intermodal lag mit 1.536 Tsd. TEU leicht unter dem Niveau des Vorjahres (im Vorjahr: 1.565 Tsd. TEU).

Der Vorstand beabsichtigt, Aufsichtsrat und Hauptversammlung einen Dividendenvorschlag auf der Grundlage der kommunizierten Ausschüttungsquote von 50-70 Prozent des Ergebnisses für den Teilkonzern Hafenlogistik zu unterbreiten.

Die vollständigen Geschäftsjahreszahlen 2020 sowie einen Ausblick auf das laufende Geschäftsjahr wird die HHLA am Donnerstag, den 25. März 2021, um 7:30 Uhr veröffentlichen.

Quelle: HHLA, Foto: HHLA/ Martin Elsen




BLG unter den Top-50 klimabewussten Unternehmen

BLG LOGISTICS wurde mit dem Prädikat „klimabewusstes Unternehmen“ ausgezeichnet. Das renommierte Magazin Capital hat gemeinsam mit Statista eine groß angelegte Studie durchgeführt, zu der Frage welche Unternehmen die Intensität ihrer Treibhausgasemissionen in den vergangenen fünf Jahren am stärksten reduziert haben – und sich somit zu den „Klimabewussten Unternehmen Deutschlands 2021“ zählen dürfen. 

Von insgesamt 2.000 untersuchten Unternehmen schaffte es BLG LOGISTICS auf Platz 49. „Das Ergebnis bestätigt, dass wir mit unseren Klimaschutzmaßnahmen auf dem richtigen Weg sind und unsere Maßnahmen auch wissenschaftlichen Untersuchungen standhalten“, freut sich Frank Dreeke, Vorstandsvorsitzender bei BLG LOGISTICS.

Erst im November wurden die neuen Ziele von BLG LOGISTICS zur absoluten Reduktion der Treibhausgasemissionen von der renommierten Science Based Targets initiative (SBTi) anerkannt. Damit ist BLG LOGISTICS der erste deutsche Logistikdienstleister mit einer wissenschaftlich anerkannten Klimaschutzzielsetzung. Ein Ziel der BLG-Gruppe in puncto Nachhaltigkeit ist, die Emissionen innerhalb des Unternehmens bis 2030 um absolut 30 Prozent und außerhalb der Firma um 15 Prozent zu senken.

Die SBTi ist eine Zusammenarbeit zwischen der Umweltorganisation CDP, dem Global Compact der Vereinten Nationen, dem World Resources Institute (WRI) und dem World Wide Fund for Nature (WWF).

Den ganzen Artikel gibt es  hier.

Quelle undFoto: BLG Logistics, ein kleiner Schritt in Richtung mehr Klimaschutz: Im Tchibo-Hochregallager in Bremen tauschen zwei BLG- Mitarbeiter eine der rund 250 Leuchtstoffröhren gegen LED-Lampen aus.




Hafenbetrieb Rotterdam tritt BIM Basis Infra bei

Der Rotterdamer Hafen und die Bau-Industrie erleben eine Digitalisierung im Eiltempo. Durch Digitalisierung und Informatisierung wird ermöglicht, in einer immer komplexeren Umgebung miteinander zu kooperieren. Eine Grundbedingung für die digitale Zusammenarbeit mit Partnern in der Produktionskette – wie Ingenieurbüros und Bauunternehmen – besteht darin, dass man dieselbe ‚digitale‘ Sprache sprechen muss. Aus diesem Grunde ist der Hafenbetrieb Rotterdam BIM Basis Infra beigetreten, einer gemeinsamen Sprache, in der digitale Informationen über Infrastruktur ausgetauscht werden.

Die BIM Basis Infra trägt dazu bei, die so genannten Fehlerkosten (Kosten, die aus Fehlern in der Konstruktion und während des Baus) entstehen, zu vermeiden. Diese Entwicklung passt zu der Zielstrebigkeit des Hafenbetriebs Rotterdam, wo man an einem immer intelligenteren Hafen baut und die zuverlässigsten, ununterbrochenen und nachhaltigen Logistikketten über den Rotterdamer Hafen verlaufen lassen möchte.

Das BIM (Bouwwerk Informatie Management – (Gebäude-Informationsmanagement)) und die Arbeit mit BIM-Normen leisten dem Hafenbetrieb Rotterdam Unterstützung beim Informationsmanagement der verschiedenen Anlagen, die der Hafen besitzt (beispielsweise Kaimauern, Poller usw.). Abgesehen von der analogen Infrastruktur verfolgt der Hafenbetrieb Rotterdam das Ziel, eine digitale Infrastruktur anzulegen. Durch den Bau einer digitalen Nachbildung (eines so genannten „digital twin“ digitalen Zwillings) des Hafenindustriekomplexes kann eine Verknüpfung des Lebenszyklus sowie dessen Gestaltung erfolgen. Hierbei geht es um Entwicklung, Verwaltung und den Abbruch von Anlagen und Infrastruktur im Hafengebiet. Dies macht sowohl die Logistikketten als auch die Wartung von Anlagen intelligenter und effizienter. 3D BIM stellt eine solide Basis für die Entwicklung dieses digitalen Zwillings dar.

Bouw Informatie Management, mit der Abkürzung BIM, steht für die digitale Zusammenarbeit in der baulichen Umgebung. BIM beschäftigt sich mit der integralen Verwaltung und der (erneuten) Nutzung digitaler Gebäudeinformationen während des gesamten Lebenszyklus eines Gebäudes. Daten werden weitestgehend einmalig eingegeben und mehrfach genutzt. Mit Hilfe von offenen Normen tauschen Auftraggeber, Architekt, Berater, Bauunternehmer und Installateur untereinander Informationen aus. Jeder beteiligte Partner verwendet dazu seine eigene Software.

Quelle und Grafik: Hafen Rotterdam, 3D BIM Theemsweg trasse




Bioraffinerie in Rotterdam geplant

Das finnische Unternehmen UPM macht Fortschritte mit seinen Wachstumsplänen für Biokraftstoffe und startet die Basic-Engineering-Phase für eine Bioraffinerie der nächsten Generation. Die potenzielle Bioraffinerie soll eine jährliche Kapazität von 500.000 Tonnen qualitativ hochwertiger erneuerbarer Treibstoffe, einschließlich erneuerbaren Flugzeugtreibstoffs, haben.

Die Produkte würden den Kohlenstoffausstoß im Straßenverkehr und in der Luftfahrt deutlich reduzieren sowie fossile Rohstoffe durch erneuerbare Alternativen bei Chemikalien und Biokunststoffen ersetzen.

„Die geplante Bioraffinerie würde das erfolgreiche Biokraftstoffgeschäft von UPM auf ein neues Niveau heben. Gleichzeitig würde es die langfristige Wettbewerbsfähigkeit und die Nachhaltigkeitsleistung von UPM Biofuels durch die Einführung mehrerer nachhaltiger Rohstoffe weiter verbessern und im Vergleich zu den derzeit auf dem Markt befindlichen Biokraftstoffen eine unvergleichlich hohe CO2-Emissionsreduzierung erzielen“, sagt Jyrki Ovaska, Chief Technology Officer von UPM.

Die auf fester Holzbiomasse basierenden Reststoffe und Nebenströme von UPM würden im Rohstoffpool eine wesentliche Rolle spielen. Darüber hinaus würde er aus nachhaltigen flüssigen Abfällen und Restrohstoffen bestehen. „Dank unserer umfangreichen Aktivitäten in den Bereichen Zellstoff, Papier, Holz und Sperrholz verfügt UPM über eine hervorragende Position und über eine in Jahrzehnten erworbene Expertise bei der Beschaffung von Biomasse, und zwar sowohl in Finnland als auch in Mitteleuropa. Außerdem entwickeln und testen wir innovative Carbon-Farming-Konzepte.“

UPM wird nun mit einer detaillierten kommerziellen und Basic-Engineering-Studie fortfahren, um den Business Case zu definieren, die innovativste Technologieoption zu selektieren und den Investitionsbedarf zu schätzen. Das Technologiekonzept beinhaltet den Einsatz von grünem Wasserstoff beim Produktionsprozess. Während der Studie wird UPM auch die Betriebsumgebung vor allem an zwei Standorten überprüfen: Das sind Kotka, Finnland, und Rotterdam, Niederlande.

Die geschätzte Dauer dieser Basic-Engineering-Phase beträgt mindestens zwölf Monate. Sollten alle Vorbereitungen erfolgreich abgeschlossen sein, würde UPM das Standardverfahren des Unternehmens zur Analyse und Vorbereitung einer Investitionsentscheidung einleiten.

„Die UPM-Bioraffinerie Lappeenranta mit einer Jahreskapazität von 130.000 Tonnen ist ein Vorzeigebeispiel für die Schaffung eines erfolgreichen neuen Geschäftsfelds jenseits von fossilen Brennstoffen. Jahrelange Investitionen in Forschung & Entwicklung sowie Innovation haben sich ausgezahlt. Dies gibt uns das Vertrauen, das Upscaling dieses sehr interessanten Geschäftsfelds zu planen“, sagt Ovaska.

Quelle: UPM, Foto: Port of Rotterdam/ Dick Sellenraad




Hohe Zuverlässigkeit des Limburg Express erfordert Ausbau!

European Gateway Services (EGS), Barge Terminal Born und die Danser Group haben sich im Limburg Express seit einiger Zeit erfolgreich zusammengeschlossen. Der Limburg Express unterhält seit 2 Jahren eine regelmäßige Binnenschifffahrt zwischen Born, Venlo und dem ECT Delta Terminal in Rotterdam. Die Partner möchten nun auf Limburg Express 2.0 skalieren, wobei ein zusätzliches Schiff eingesetzt wird, das auch andere Terminals in Rotterdam anläuft.

Der Limburg Express ist einzigartig aufgrund der Zusammenarbeit zwischen zwei Inlandsterminals (Barge Termnal Born und Hutchison Ports Venlo) in Limburg, die ECT zuvor mit eigenen Schiffen bedienten. Die Zusammenarbeit führt zu verschiedenen Effizienzverbesserungen. Dank der Bündelung können in Rotterdam feste Fenster am ECT Delta Terminal verwendet werden. Dadurch wird das Schiff nach einem festen Zeitplan und damit zuverlässig gehandhabt.

Durch die Verwendung eines Schubverbandes (Schubschiff mit Leichter) werden größere Mengen pro Abfahrt nach Limburg transportiert, und die Abfertigung am Inlandsterminal ist wesentlich effizienter. Zum Beispiel wird der Leichter zum Entladen und Laden in Venlo festgemacht und das Schubschiff fährt weiter nach Born. Es gibt auch eine effiziente Wiederverwendung von Containern. Leere Container werden mit dem Limburg Express zwischen den Terminals neu positioniert. Beispielsweise können die leeren Importcontainer von Venlo nach Born transportiert werden, um erneut mit Exportfracht beladen zu werden.

Quelle und Foto: Port of Rotterdam




Kaimauer-Erweiterung Sif in Rotterdam

Im Auftrag des Hafenbetriebs Rotterdam hat Van Hattum en Blankevoort die Verlängerung des Tiefseekais von Sif in Angriff genommen. Das ist der zweite Teil des Tiefwasserkais im Hafen. Es geht dabei um eine Verlängerung von 200 Metern Kaimauer mit einer Rückhaltehöhe von 30 Metern im Arianehaven von Rotterdam auf der Maasvlakte.

Sif Netherlands b.v. stellt große Stahlrohre her, die als Fundamente für Offshore-Windkraftanlagen eingesetzt werden. Am Sif-Kai auf der Maasvlakte werden diese Monopiles mit Längen von bis zu 120 Metern und Durchmessern von bis zu 11 Metern auf riesige Offshore-Installationsschiffen verladen. Sobald sie an ihrem Offshore-Bestimmungsort sind, werden die Monopiles als Fundament für die Windkraftanlagen in den Meeresboden gerammt.

Der Sif-Kai ist speziell dafür ausgelegt, unter anderem die so genannten Errichter-Schiffe (Jack-up-Schiffe) aufzunehmen, die ihre Beine auf den Hafenboden stellen und sich selbst nach oben drücken, um die Fundamente oder andere Teile der Windkraftanlage zu laden.

Diese Erweiterung der Kaimauer gibt Sif die Möglichkeit, die eigenen Dienstleistungen für die Offshore-Windindustrie um Lagerung, Montage und Anlieferung, (das so genannte „Marshalling“), der Turbinen, Flügel und Türme für Offshore-Windparks zu erweitern. Der Kunde, der als erster in Kürze den Kai nutzt, ist Siemens Gamesa für das Projekt Hollandse Kust Zuid (Holländische Küste Süd). Sif wird alle Turbinen- und Fundamentkomponenten für den Windpark ab dem Sif-Terminal liefern.

Die Konstruktion eines Teils des tiefsten Kais im Rotterdamer Hafen ist eine komplexe Angelegenheit. Nach der Fertigstellung muss der Kai einen Höhenunterschied von dreißig Metern zwischen dem Kai und dem Meeresboden überbrücken, ohne unter der Last der Monopiles auf dem Kai und der davor liegenden Offshore-Arbeitsschiffe zusammenzubrechen. Damit in Zukunft der Kai noch weiter vertieft werden kann, wurde er einen (1) zusätzlichen Meter tiefer als bei Nutzungsbeginn erforderlich gebaut.

Quelle: Port of Rotterdam, Foto: Port of Rotterdam/ Ries van Wendel de Joode, Van Hattum en Blankevoort rammt die ersten Pfähle in die Verlängerung des Tiefseekais von Sif auf der Rotterdamer Maasvlakte 




Nachhaltig und leise auf der Schiene unterwegs

Die Bahntochter Metrans der Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) hat ihre rund 3.000 Containertragwagen umfassende Flotte vollständig mit den sogenannten „Flüsterbremsen“ (K-Sohle) ausgerüstet. Damit hat Metrans das vom Bundestag beschlossene Verbot von lauten Güterwagen in Deutschland bereits für das gesamte europäische Streckennetz umgesetzt.


Die Fahr- und Bremsgeräusche der Waggons werden um die Hälfte reduziert, weil das Komposit-Material der K-Sohle härter als das eigentliche Rad ist. Nicht nur der Bremsvorgang ist leiser, auch werden die Räder durch die Sohle geglättet, was zu weniger Reibungsgeräuschen mit der Schiene führt.
Die Waggons der Metrans sind zum überwiegenden Teil Leichttragwagen und daher besonders energieeffizient. Sie machen den öko-effizienten Bahntransport noch nachhaltiger, weil sie etwa 4.000 Kilogramm leichter als herkömmliche Containertragwagen sind. Ihr Rollwiderstand ist geringer und sie benötigen weniger Energie für den Transport. Außerdem ermöglicht eine spezielle Konstruktion, die Container auf den bis zu 700 Meter langen Blockzügen enger zu platzieren, so dass mehr Boxen bei gleicher Zuglänge transportiert werden können. Die Waggons wurden von Metrans und dem slowakischen Hersteller Tatravagonka gemeinsam entwickelt.

Für Peter Kiss, CEO der Metrans-Gruppe, sind Innovationen der richtige Weg zu mehr Nachhaltigkeit: „Unsere Schienenverkehre sind ökologisch dem Straßenverkehr überlegen. Wir dürfen uns aber nicht darauf ausruhen, sondern müssen diesen Vorteil weiter ausbauen. Bei Metrans machen wir uns deshalb um jedes Detail Gedanken. “

So testete Metrans als weltweit erstes Unternehmen beim Rangieren die umweltfreundliche Hybrid-Technologie, deren Antriebsmaschinen im Vergleich zu herkömmlichen Rangierlokomotiven bis zu 50 Prozent weniger CO2 ausstoßen. Andere Schadstoffemissionen wie beispielsweise Stickstoffdioxid werden sogar um bis zu 70 Prozent verringert. Mittlerweile gehören drei dieser Hybrid-Rangierloks zur regulären Fahrzeugflotte. Je nach Einsatz fährt eine Rangierlokomotive zwischen 50 und 70 Prozent ihrer Betriebsdauer im Batteriebetrieb, was den Kraftstoffverbrauch um bis zu 50 Prozent reduziert.

Auch auf den zahlreichen Zugverbindungen zwischen den Seehäfen und Metrans-Terminals kommen E-Lokomotiven neuester Bauart zum Einsatz, die sich durch moderne energieeffiziente Technik, eine hohe Leistungs- und Zugkraft sowie den flexiblen, grenzüberschreitenden Einsatz auszeichnen. Sie verfügen über geräuschreduzierende Scheibenbremsen und nutzen ihre Elektromotoren zur Unterstützung der Bremsvorgänge. So werden beim Bremsen bis zu 18 Prozent der Energie zurückgewonnen und wieder ins Stromnetz eingespeist.

Quelle und Foto: Metrans




PortShuttle bewegt mehr als 100.000 TEU

PortShuttle wurde 2015 zur Organisation des Containeraustauschs zwischen Terminals im Rotterdamer Hafen über die Schiene gegründet. Zusammen mit Martijn Loois übt Linda Borsodi die Geschäftsführung von PortShuttle Rotterdam aus.

„Während wir früher alles mit unserem eigenen Shuttle bewältigten, das die einzelnen Terminals anfährt, nutzen wir heute zunehmend die freien Kapazitäten von Partnerbahnoperateuren, die in der Regel ebenfalls mehrere Terminals ansteuern. Dies bezeichnen wir als Virtuelles PortShuttle Concept. Mit diesem Konzept schaffen wir ein Netz von Austauschmöglichkeiten per Bahn in Rotterdam. Bei Bedarf gibt es mitunter auch eine Abfertigung per Binnenschiff oder Lkw, beispielsweise zu Leerdepots, die nicht an das Bahnnetz angeschlossen sind.“

Die dadurch geschaffene Flexibilität war ein großer Anreiz für das Wachstum. Borsodi: „Wir bestreiten selbst drei Umläufe wöchentlich, doch über unsere Partner erreichen wir rund zwanzig wöchentliche Verbindungen. Dies wirkt sich günstig aus!” 30 % des Austauschs erfolgt zwischen den Maasvlakte-Terminals. Die anderen 70 % verkehren auf anderen Routen, überwiegend auf denen des Rail Service Centers Rotterdam zur Maasvlakte und zurück.”

Für das Virtuelle PortShuttle Concept übernimmt das Rotterdamer Unternehmen auch die administrative Abfertigung von Containern, die für als Partner fungierende Bahnoperateure mit der Bahn an- und abtransportiert werden. All dies erklärt, warum das TEU-Volumen letztes Jahr erstmals sechsstellig ausfiel.

Den steigenden Trend möchte PortShuttle 2021 durch eine Erweiterung des Bahnpartnernetzes fortsetzen, sodass noch mehr Austauschkapazität und -zeitpunkte verfügbar werden. „So ist beispielsweise der Shuttle der Bentheimer Eisenbahn zum EuroTerminal in Coevorden für uns eine interessante Ergänzung.” Man blickt jedoch auch schon weiter voraus. Borsodi: „Wir hoffen, dass wir dieses Jahr Sicherheit darüber erlangen, dass wir Dienstleistungsoperateur für die Container Exchange Route (CER) auf der Maasvlakte werden. Dies passt natürlich ausgezeichnet zu dem Zweck, zu dem wir gegründet wurden.“

Quelle: PortShuttle, Grafik: Port of Rotterdam