1

Port of Antwerp-Bruges kooperiert mit Routescanner

Der Port of Antwerp-Bruges bietet auf seiner Website „Direct Connections“ von Routescanner an. Mit Routescanner kann ein Verlader oder Spediteur mögliche Routen für seine Containertransporte auf einer neutralen Plattform leicht finden und vergleichen. „Direct Connections“ zeigt alle verfügbaren Verbindungen nach Antwerpen und Zeebrugge an. Die Plattform kann auch sofort die CO2-Emissionen der Strecke berechnen.

Das Direct-Connections-Plug-in von Routescanner ersetzt die Konnektivitätsplattformen auf der Website des Port of Antwerp-Bruges und wird vor allem Verbindungen über Antwerpen und Zeebrugge anzeigen. Der Nutzer gibt einen Start- und/oder Zielort ein und erhält dann einen Überblick über alle verfügbaren Verbindungen zum Hafen von Antwerpen und Zeebrugge, einschließlich Transitzeiten, Entfernungen, Verkehrsträger, CO2-Emissionen und anbietende Dienstleistern, die die Strecke anbieten.

Routescanner wird aktiv und kontinuierlich mit Informationen über Transportdienstleistungen im Vor- und Hinterland gefüttert und ermöglicht es dem Verlader oder Spediteur auch, sofort ein Angebot beim Dienstleister anzufordern.

Es handelt sich um eine benutzerfreundliche Plattform, die in der Transportwelt inzwischen sehr bekannt ist. So sind weltweit bereits über 10.000 Nutzer aktiv, die aus mehr als 730.000 Verkehrsdiensten wählen können.

Greet Van Wesemael, Mobilitätsmanagerin des Port of Antwerp-Bruges:„Verlader und Spediteure, die die Plattform nutzen, werden auch Lösungen sehen, an die sie selbst vielleicht zunächst nicht gedacht hätten. Sämtliche Verkehrsträger werden für den Hinterlandverkehr angezeigt und können im Handumdrehen verglichen werden. Dies dürfte die Verlagerung auf nachhaltigere Verkehrsträger wie die Eisenbahn und die Binnenschifffahrt vorantreiben.“

Da es sich um eine universelle Plattform handelt, müssen Transportdienstleister ihre Daten nur an einer Stelle eingeben, um Verlader und Spediteure in aller Welt zu erreichen. So sind bereits fast 200 Binnenschifffahrts- und Eisenbahnunternehmen sowie Short-Sea- und Übersee-Reedereien an Bord, und über 4.500 Terminals sind angeschlossen.

Chantal Gouka, Geschäftsführerin von Routescanner: „Wir sind sehr stolz darauf, dass der Port of Antwerp-Bruges unsere Direct-Connections-Lösung eingeführt hat. Als Gründerin von Routescanner bin ich davon überzeugt, dass die Zusammenarbeit bei der Bereitstellung globaler Einblicke in Schiffscontainertransportrouten zur Transparenz, Nachhaltigkeit und Effizienz des Logistiksektors beiträgt. Durch Direct Connections wird das Netz von und nach Antwerpen-Zeebrugge transparent gemacht und die Planung und Orientierung für die Kunden vereinfacht. Vielen Dank für das Vertrauen. Lassen Sie uns gemeinsam die Lieferketten neu überdenken!“

Quelle: Port of Antwerp-Bruges, Foto: Routescanner/Kim Los, v.l.n.r.: Erwin Verstraelen (Port of Antwerp-Bruges), Chantal Gouka (Routescanner), Maurice Delattre (Port of Amsterdam).




HHLA schließt 2022 mit gutem Ergebnis ab

Die Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) hat sich im Geschäftsjahr 2022 trotz herausfordernder Bedingungen erfolgreich entwickelt. Der Konzernumsatz stieg um 7,7 Prozent auf 1.578,4 Mio. Euro (im Vorjahr: 1.465,4 Mio. Euro). Das Konzernbetriebsergebnis (EBIT) reduzierte sich um 3,4 Prozent auf 220,4 Mio. Euro (im Vorjahr: 228,2 Mio. Euro). Der Konzernjahresüberschuss nach Anteilen anderer Gesellschafter sank im Vorjahresvergleich um 17,5 Prozent auf 92,7 Mio. Euro (im Vorjahr: 112,3 Mio. Euro).

Das Ergebnis je Aktie betrug damit 1,23 Euro (im Vorjahr: 1,50 Euro). Die Rendite auf das eingesetzte Kapital (ROCE) belief sich auf 9,7 Prozent und lag somit 0,9 Prozentpunkte unter dem Vorjahr. Während sich der Containerumschlag um 7,9 Prozent auf 6.396 Tsd. Standardcontainer (TEU) (im Vorjahr: 6.943 Tsd. TEU) reduzierte, blieb das Transportvolumen trotz Störungen im betrieblichen Zulauf auf die deutschen Seehafenterminals mit 1.694 Tsd. TEU nahezu konstant (im Vorjahr: 1.690 Tsd. TEU).

Angela Titzrath, Vorstandsvorsitzende: „Mit unserem europäischen Logistiknetzwerk, das sich über Seehäfen, Hinterland und Schiene erstreckt, erfüllt die HHLA zuverlässig ihren Auftrag für die Versorgungssicherheit in Deutschland und Europa. Diese Aufgabe haben wir auch im herausfordernden Geschäftsjahr 2022 gemeistert, das von dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine und dessen Auswirkungen sowie den Störungen der globalen Lieferketten geprägt war. Dennoch hat die HHLA ein gutes Ergebnis erzielt und somit ihre Leistungsfähigkeit unter Beweis gestellt. Vor uns liegt nun erneut ein Jahr, das viele Unsicherheiten mit sich bringt. Doch Logistiker zu sein, bedeutet auch immer, Volatilität zu managen. Wir gehen dieses Jahr voller Zuversicht und Mut an und werden unsere Investitionen in nachhaltige und innovative Lösungen für die Logistik vorantreiben, um so die Zukunftsfähigkeit der HHLA weiter zu stärken.“

Teilkonzern Hafenlogistik: Geschäftsentwicklung 2022 Im börsennotierten Teilkonzern Hafenlogistik stiegen die Umsatzerlöse um 7,4 Prozent auf 1.542,3 Mio. Euro (im Vorjahr: 1.435,8 Mio. Euro). Das Betriebsergebnis (EBIT) sank im Jahresvergleich um 5,2 Prozent auf 201,6 Mio. Euro (im Vorjahr: 212,6 Mio. Euro), lag damit aber deutlich oberhalb der Erwartung von 160 bis 195 Mio. Euro. Positiv auf die Umsatz- und Ergebnisentwicklung im Geschäftsjahr wirkten sich die unterjährig stark erhöhten Lagergelderlöse infolge der anhaltenden Störungen in den globalen Lieferketten aus, die zu längeren Verweildauern von Containern auf den Terminals der HHLA in Hamburg, Tallinn und Triest führten. Ergebnisbelastend wirkten die verringerten Umschlagvolumina, unter anderem durch die Auswirkungen des russischen Angriffskrieges auf den Umschlag am Terminal in Odessa. Hinzu kamen die allgemeinen Kostensteigerungen sowie zusätzlicher Material- und Personalaufwand aufgrund der erhöhten Lagerlast. Der Jahresüberschuss nach Anteilen anderer Gesellschafter reduzierte sich um 20,4 Prozent auf 82,1 Mio. Euro (im Vorjahr: 103,1 Mio. Euro). Das Ergebnis je A-Aktie belief sich damit auf 1,13 Euro (im Vorjahr: 1,43 Euro).

Im Berichtsjahr 2022 sank der konzernweite Containerumschlag um 7,9 Prozent auf 6.396 Tsd. TEU (im Vorjahr: 6.943 Tsd. TEU). Das Umschlagvolumen der drei Hamburger Containerterminals reduzierte sich im Vergleich zum Vorjahr um 4,1 Prozent auf 6.071 Tsd. TEU (im Vorjahr: 6.328 Tsd. TEU). Die rückläufige Entwicklung hing vor allem mit dem Fahrtgebiet Fernost sowie dem Einbruch der russlandgebundenen Mengen infolge der nach Kriegsbeginn verhängten EU-Sanktionen zusammen. Die Feederquote am wasserseitigen Umschlag ging geringfügig auf 19,8 Prozent zurück (im Vorjahr: 20,4 Prozent). Die internationalen Containerterminals verzeichneten einen starken Rückgang im Umschlagvolumen von 47,1 Prozent auf 326 Tsd. TEU (im Vorjahr: 615 Tsd. TEU). Ursache hierfür war der starke Rückgang der Ladungsmengen am Terminal in Odessa, nachdem dort Ende Februar 2022 der seeseitige Umschlag infolge des russischen Angriffskrieges auf behördliche Anweisung eingestellt worden war.

Das Volumen im Containertransport erhöhte sich hingegen geringfügig auf 1.694 Tsd. TEU (im Vorjahr: 1.690 Tsd. TEU). Dabei stiegen die Bahntransporte im Vergleich zum Vorjahr um 2,2 Prozent auf 1.409 Tsd. TEU (im Vorjahr: 1.379 Tsd. TEU). Die Straßentransporte verzeichneten einen Rückgang in der Transportmenge um 8,7 Prozent auf 285 Tsd. TEU (im Vorjahr: 312 Tsd. TEU).

Die HHLA-Immobilien in der historischen Speicherstadt und auf dem Fischmarktareal in Hamburg verzeichneten im Jahr 2022 eine positive Entwicklung bei annähernder Vollvermietung. Die Umsatzerlöse stiegen im Berichtszeitraum stark um 15,9 Prozent auf 44,1 Mio. Euro (im Vorjahr: 38,1 Mio. Euro). Neben gestiegenen Erlösen aus Umsatzmietvereinbarungen trugen hierzu vor allem auch höhere Mieterlöse aus neu entwickelten Objekten in der Speicherstadt bei.

Das kumulierte Betriebsergebnis (EBIT) stieg im Berichtszeitraum um 20,9 Prozent auf 18,4 Mio. Euro (im Vorjahr: 15,3 Mio. Euro). Für die fortgesetzt positive Ergebnisentwicklung waren bei einem reduzierten Instandhaltungsvolumen vorrangig die generierten Umsatzzuwächse maßgeblich.

Ausblick 2023

Unter der zum Zeitpunkt der Berichtserstellung noch ungewissen weiteren konjunkturellen Entwicklungen unterliegt die nachfolgende Prognose einer hohen Unsicherheit. Dies betrifft insbesondere die Entwicklung der geopolitischen Lage und deren Auswirkungen auf Inflation und wirtschaftliche Sanktionsmaßnahmen. Für den Container Terminal Odessa in der Ukraine wurde kein Wertberichtigungsbedarf unterstellt. Weiterhin geht die HHLA davon aus, dass die Lagergelderlöse im Segment Container bereits mit Beginn des Jahres deutlich sinken.

Für 2023 wird im Teilkonzern Hafenlogistik sowohl beim Containerumschlag als auch beim Containertransport mit einem moderaten Anstieg gegenüber dem Vorjahr gerechnet. Nachdem die Entwicklung der Umsatzerlöse und des Betriebsergebnisses (EBIT) im Geschäftsjahr 2022 von deutlich erhöhten Lagergelderlösen positiv beeinflusst war, werden für das aktuelle Geschäftsjahr für den Teilkonzern Hafenlogistik Umsatzerlöse auf dem Niveau des Vorjahres erwartet. Dabei wird gegenüber dem Vorjahr ein leichter Rückgang der Umsatzerlöse im Segment Container sowie ein deutlicher Anstieg im Segment Intermodal angenommen. Darüber hinaus wird für den Teilkonzern Hafenlogistik ein Betriebsergebnis (EBIT) in der Bandbreite von 145 bis 175 Mio. Euro für möglich gehalten. Dabei wird innerhalb dieser Spanne im Segment Container ein starker Rückgang und im Segment Intermodal ein moderater Anstieg des jeweiligen Segment-EBIT erwartet.

Für den Teilkonzern Immobilien wird mit Umsatzerlösen auf dem Niveau des Vorjahres gerechnet sowie mit einem deutlichen Rückgang im Betriebsergebnis (EBIT). In Summe wird auf Konzernebene von einer Umsatzentwicklung auf dem Niveau des Vorjahres und einem Betriebsergebnis (EBIT) in einer Bandbreite von 160 bis 190 Mio. Euro ausgegangen.

Zur weiteren Steigerung der Effizienz und Erhöhung der Kapazität in den Segmenten Container und Intermodal ist für das Jahr 2023 von Investitionen auf Konzernebene in einer Bandbreite von 250 bis 300 Mio. Euro auszugehen. Davon entfallen 220 bis 270 Mio. Euro auf den Teilkonzern Hafenlogistik. Die Investitionsschwerpunkte liegen im Segment Container auf der effizienten Nutzung der bestehenden Terminalflächen im Hamburger Hafen sowie der Erweiterung der ausländischen Terminals und im Segment Intermodal auf der Erweiterung der eigenen Transport- und Umschlagkapazitäten.

Es bleibt das Ziel der HHLA, ihre ertragsorientierte Ausschüttungspolitik, die eine Auszahlung zwischen 50 und 70 Prozent des Jahresüberschusses nach Anteilen Dritter als Dividende vorsieht, fortzusetzen.

Vorstand und Aufsichtsrat werden der Hauptversammlung am 15. Juni 2023 eine Dividende in Höhe von 0,75 Euro je dividendenberechtigter A-Aktie vorschlagen. Damit bestätigt die HHLA ihre Dividendenpolitik, nach Möglichkeit zwischen 50 und 70 Prozent des relevanten Jahresüberschusses des Teilkonzerns Hafenlogistik an ihre Aktionäre auszuschütten.

Quelle: HHLA, Foto: HHLA / Thies Rätzke




Jahresbericht 2022: Raum für den Wandel

Der Hafenbetrieb Rotterdam hat heute seinen Jahresbericht 2022 vorgelegt. Im vergangenen Jahr wurde die Welt mit dem Ausbruch des verheerenden Kriegs in der Ukraine konfrontiert. Der Krieg und die Sanktionen gegen Russland führten zu enormen Veränderungen der Güterströme und zu hohen Energiepreisen, was die Inflation anheizte und die Wirtschaft ausbremste.

Trotz dieser schwierigen Bedingungen haben die Rotterdamer Hafenindustrie und die Dienstleister jedoch schnell und adäquat auf die Veränderungen reagiert.

nsgesamt blieb das Volumen des Güterumschlags in Rotterdam mit 467,4 Millionen Tonnen gegenüber 2021 nahezu konstant. Auch finanziell blickt der Hafenbetrieb auf ein gutes Jahr zurück. Das Nettoergebnis blieb mit 247,2 Mio. € unverändert. Das positive finanzielle Resultat ermöglicht es, auch weiterhin umfassende Investitionen in den Hafen zu tätigen und den Wandel voranzutreiben. Insgesamt investierte der Hafenbetrieb im vergangenen Jahr 257,0 Mio. € in den Hafen, was gegenüber 2021 einem Anstieg von über 30 Mio. € entspricht.

Aufgrund der großen Veränderungen, die im Hafen stattfinden, haben wir uns für den Titel „Raum für den Wandel“ entschieden. Der Rotterdamer Hafen ist auf dem besten Weg, sich zu einem nachhaltigen Hafen- und Industriegebiet zu entwickeln. Dabei orientieren wir uns an den Nachhaltigkeitszielen der Vereinten Nationen. Der Bericht verschafft einen Einblick in die Leistungen und Ergebnisse des Hafenbetriebs Rotterdam im Jahr 2022.

Quelle und Foto: Port of Rotterdam




Hafenwirtschaft warnt vor Engpässen

Die Präsidentin des Zentralverbandes der Seehafenbetriebe (ZDS) Angela Titzrath hat auf die Schlüsselrolle der Häfen für den Ausbau der Windenergie hingewiesen. Mit Blick auf die Klimaschutz- und Nachhaltigkeitsziele der Bundesregierung mahnte sie einen entschiedeneren Ausbau der nötigen Infrastrukturen in den Seehäfen an.

ZDS-Präsidentin Titzrath: „Die Energiewende ist in vollem Gange. Es ist gut und richtig, dass die Bundesregierung den Ausbau der Windenergie vorantreibt. Dieser dient nicht nur der Deckung des Strombedarfs, sondern ist auch für die Erzeugung von grünem Wasserstoff, dem Energieträger einer klimaneutralen Industrie, von entscheidender Bedeutung. Wenn wir den Klimaschutz und die Ausbauziele ernst nehmen, müssen wir schnellstens die dafür nötigen Kapazitäten in den Seehäfen schaffen. Das gilt sowohl für den Bau neuer Offshore-Anlagen als auch für die Ausbauoffensive an Land.

Immer wieder hören wir aus der Branche, dass es an Produktionskapazitäten für Windkraftanlagen in Europa fehlt, um den deutschen Bedarf der kommenden Jahre zu decken. Für den Import dieser Anlagen wie auch für den Offshore-Ausbau brauchen wir in den Häfen deutlich mehr Schwerlastflächen, die groß genug für moderne Windräder sind. Darüber hinaus müssen die Hemmnisse bei der Durchführung notwendiger Schwerlasttransporte beseitigt, Genehmigungsverfahren verkürzt und die personelle Ausstattung optimiert werden.

Wir begrüßen sehr, dass das Land Niedersachsen am Standort Cuxhaven vorangeht und neue Schwerlastflächen schafft. Wir brauchen für diese nationale Aufgabe aber eine standortübergreifende Organisation der nötigen Investitionen entlang der gesamten deutschen Nord- und Ostseeküste. Auch bedarf es einer vorausschauenden Schaffung einer einheitlichen Vorschriftenlage. Politik und Hafenwirtschaft haben mit den LNG-Terminals gezeigt, was möglich ist. Das müssen wir wiederholen, um die Ausbauziele und damit die Energiewende insgesamt zu meistern.“

Der Zentralverband der deutschen Seehafenbetriebe e. V. (ZDS) ist der Bundesverband der 156 am Seegüterumschlag in den Häfen beteiligten Betriebe in Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und Schleswig-Holstein. Der ZDS vertritt die gemeinsamen wirtschafts-, gewerbe-, sozial- und tarifpolitischen Interessen der Unternehmen.

Quelle: ZDS, Foto: HHLA




Belastung überall unterhalb der Grenzwerte

Die Immissionen aus den verschiedenen Emissionsquellen von Luftschadstoffen im Hafen stellen in den umliegenden Wohngebieten keine gesundheitlichen Risiken dar: Das ist das aus Sicht der Senatorin für Wissenschaft und Häfen erfreuliche Ergebnis einer Studie, die der Ausschuss für die Angelegenheiten der Häfen im Lande Bremen und der Ausschuss für die stadtbremischen Häfen in ihrer letzten Sitzung zur Kenntnis genommen haben.

Ziel der bereits seit über zehn Jahren konsequent verfolgten „greenports“-Strategie ist es, in allen Teilbereichen der Häfen die Emissionen zu senken und sie perspektivisch emissionsfrei zu machen. Nachhaltige Maßnahmen im Sinn des vorsorgenden Umweltschutzes wie die Installation von insgesamt neun deutlich schadstoffmindernden Landstromanlagen, der Einsatz schadstoffarmer Antriebstechniken bei den Fahrzeugen auf den Terminals (zum Beispiel die kürzlich erfolgte Umstellung der Rangierloks von Diesel auf HVO) werden bereits umgesetzt oder sind in Planung. Auf der Basis des Emissions-Gutachtens soll nun gemeinsam mit der Senatorin für Klimaschutz, Umwelt, Mobilität, Bau und Stadtentwicklung ein Messprogramm erarbeitet werden, um die Luftwerte auch weiterhin zu prüfen und die Wirkung der technischen Neuerungen nachzuvollziehen.

Zum Gutachten: Betrachtet wurden die Werte für die Stoffe Stickoxid, Schwefeldioxid, Feinstaub sowie Kohlendioxid im Gebiet des stadtbremischen Überseehafengebietes in Bremerhaven im Zeitraum 1. Januar 2019 bis 31. Dezember 2019 (noch ohne Einfluss auf die Hafenaktivitäten durch veränderte Verkehrsflüsse aufgrund der Corona-Pandemie). So wurden beispielsweise außerhalb des Hafengeländes überwiegend Stickstoffdioxid (NO2)-Jahresmittelwerte von unter 24 Mikrogramm je Kubikmeter Luft berechnet – der Grenzwert von 40 Mikrogramm je Kubikmeter im Jahresmittel wird damit an der bestehenden Wohnbebauung deutlich unterschritten. Auch die Feinstaub (PM2.5)-Jahresmittelwerte liegen im Betrachtungsgebiet mit unter 13 Mikrogramm je Kubikmeter deutlich unter dem PM2.5-Grenzwert von 25 Mikrogramm je Kubikmeter im Jahresmittel und dem PM2.5-EU-Richtgrenzwert von 20 Mikrogramm je Kubikmeter. Die Auswertungen für den Schiffsverkehr im Überseehafen zeigen, dass die Schadstofffreisetzung überwiegend in günstigen Verhältnissen (u.a. große Höhe) erfolgt, sodass in Bodennähe keine besonderen Luftschadstoffkonzentrationen entstehen. Auch sind die Emissionsbereiche der Schiffe weit genug von Wohngebieten entfernt; die Schadstoffbeiträge des Schiffsverkehrs führen dort zu keinen wesentlich erhöhten Belastungen im Jahresmittel.

Zur Messtechnik: Die Immissionsberechnungen erfolgten unter Einbeziehung der lokalen Wind- und Ausbreitungsklassenstatistik, der topografischen Gegebenheiten, der übergebenen Emissionsdaten für den Schiffsverkehr, der berechneten Emissionen des Kfz-Verkehrs auf den Straßen, der Fahrbewegungen und Verladetätigkeiten in Terminalbereichen und auf Fahrwegen, den Emissionen des Schienenverkehrs und der aus Messdaten abgeleiteten Hintergrundbelastung. Die Emissionsberechnung basiert auf der aktuellen Emissionsdatenbank für den Kfz-Verkehr (HBEFA4.2) und das Bezugsjahr 2019. Die Beurteilung der Luftschadstoffimmissionen erfolgte im Vergleich mit den bestehenden Beurteilungswerten nach 39. BImSchV. und in Relation zu örtlichen Verhältnissen.

Quelle und Grafik: bremenports GmbH & Co. KG




Hoffnungsträger Binnenschiff mehr fördern

Laut der jüngsten Verkehrsprognose des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr (BMDV) soll der Marktanteil des Binnenschiffs am Transportaufkommen stagnieren. Das Volumen hingegen wird steigen, da ist sich die Prognose, die vom Ministerium beauftragt wurde, sicher. Dass das Potential der Binnenschifffahrt in dieser Studie unterschätzt wird, zeigte die Informationsveranstaltung „Nachhaltige Binnenschifffahrt im Spannungsfeld zwischen Markt und Politik“ der IHK Braunschweig und Hafen Hamburg Marketing e.V. (HHM).

So stellte Markus Heinen, Repräsentant West bei HHM, fest, dass es die Verkehrspolitik möglich machen sollte, die Vorteile der einzelnen Verkehrsträger zusammenzuführen und Synergien zu nutzen. Hier gelte es die Rahmenbedingungen zu schaffen.

Auch Stefan Heidler, Leiter Transport & Zoll bei New Yorker zeigte auf, dass Binnenschiffe nicht nur für den Transport von Massengütern geeignet seien. Mit ihnen lassen sich auch sehr gut Container transportieren. „Wir setzen Binnenschiffe auch in unserem schnell drehenden Geschäft erfolgreich ein“, betonte Heidler.

Das unterstrich auch Jens Hohls, Geschäftsführer, Hafenbetriebsgesellschaft Braunschweig mbH: „Das Binnenschiff ist ein klassischer Allrounder. Aufgrund der Fähigkeit große Gewichte zu transportieren, ist es am wirtschaftlichsten beim Transport von großen Mengen. Das muss kein Massen- oder Schwergut sein. Auch Stückgut lässt sich gut mit dem Binnenschiff transportieren. In unseren Häfen sind wir auch auf solche Ladung gut vorbereitet“, sagt Hohls.

Dabei sind besonders Binnenschiffe ein Hoffnungsträger, wenn es um nachhaltigen Transport geht. Aktuelle Forschungen und Projekte attestieren dem Verkehrsmittel ein hohes Innovationspotential im Bereich der alternativen Kraftstoffe. Gleichzeitig ist die Binnenschifffahrt für die angrenzenden Wirtschaftsregionen wie Südostniedersachsen von großer Bedeutung. Das bestätigte Dr. Florian Löbermann, Hauptgeschäftsführer der IHK Braunschweig: „Die Binnenschifffahrt ist für Unternehmen der Region ein entscheidender Verkehrsträger und damit auch für uns als IHK ein Thema, aktuell beschäftigt uns der Ausbau des Stichkanals in Salzgitter.“

Doch der Ausbau und Erhalt der Wasserstraßen wird nach Meinung von René Oloff, Niederlassungsleiter Hamburg bei der Deutschen Binnenreederei, vernachlässigt. „Wir haben immer wieder mit Streckensperrungen zu kämpfen. Zudem wurden viele Schleusen seit Jahrzehnten nur noch in Stand gehalten und nicht modernisiert. Das führt häufig zum Ausfall.“

Dessen ist sich auch das BMDV bewusst, dass die Binnenschifffahrt ein wichtiges Instrument im Mix der Transportmittel ist. „Wir werden die Binnenschifffahrt – als umweltverträglichen Verkehrsträger mit Potenzial – im Rahmen unserer Möglichkeiten weiter unterstützen. Dazu gehört die Bereitstellung einer bedarfsgerechten Infrastruktur sowie die Förderung von Innovationen, Digitalisierung und die Umrüstung auf klimafreundliche Antriebe, aber auch die Förderung der Aus- und Weiterbildung. Deshalb arbeiten wir daran, mehr Mittel für den Sektor zu erhalten“, sagte Hilde Kammerer, Leiterin der Unterabteilung WS1 (Wasserstraßen) im BMDV.

Dabei muss das Binnenschiff nicht immer nur auf den klassischen langen Strecken genutzt werden. Im Hamburger Hafen beispielsweise wären viele Containerumfuhren mit dem Lkw überflüssig, wenn hier mehr Binnenschiffe eingesetzt werden könnten. „Mehr Verkehre auf der Wasserstraße führen automatisch zu einer Entlastung der Straße und damit zu weniger CO2-Ausstoß. Um die wasserseitigen Anbindungen ins Hinterland und im Hafen noch besser koordinieren zu können, sind wir dabei viele Prozesse zu digitalisieren und automatisieren. Unser Ziel ist es, die Binnenschiffe schneller und effizienter abfertigen zu können“, sagte Volker Werner, Direktor Vertrieb bei der Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA).

Quelle: HHM, Foto: HHM/ Heinen, Teilnehmende und Diskutanten auf der Informationsveranstaltung „Nachhaltige Binnenschifffahrt im Spannungsfeld zwischen Markt und Politik“ der IHK Braunschweig und Hafen Hamburg Marketing e.V. 




100 MW-Wasserstoffanlage auf der Maasvlakte

Uniper hat Plug Power Inc. mit dem Design der Elektrolyseurtechnologie für den Uniper-Standort Maasvlakte im Hafen von Rotterdam beauftragt.

Am Standort Maasvlakte plant Uniper den Bau einer Anlage zur Erzeugung von Grünem Wasserstoff. Die Anlage wird 2026 eine Kapazität von 100 MW haben und die Kapazität bis spätestens 2030 auf 500 MW ausbauen.

Das Rotterdamer Hafengebiet, zu dem auch die Maasvlakte gehört, ist das größte kohlenstoffemittierende Industriegebiet in den Niederlanden. Im Jahr 2021 stieß das Gebiet 23,4 Millionen Tonnen CO2 aus. Die Dekarbonisierung dieses Gebiets allein würde erheblich zum Gesamtziel der Niederlande beitragen, bis 2050 eine Netto-Null-Emission zu erreichen.

„Uniper will seine Emissionen drastisch reduzieren“, sagt Allard Castelein, CEO des Hafens von Rotterdam. „Wir sind sehr erfreut über die Schritte, die Uniper unternimmt. Als Hafenbehörde unterstützen, fördern und helfen wir den Unternehmen in Rotterdam, die Ziele des Pariser Klimaabkommens auf vielfältige Weise zu erreichen, unter anderem durch die rechtzeitige Einrichtung einer Infrastruktur wie eines Wasserstoffpipelinenetzes. Projekte wie das von Uniper helfen dabei, die Klimaziele zu erreichen. Außerdem tragen sie zu einer gesunden Zukunft für Unternehmen bei.“

Im Rahmen der Vereinbarung wird Plug zehn PEM-Elektrolyse-Module (Proton Exchange Membrane) für Unipers H2Maasvlakte-Projekt liefern, sofern Uniper eine positive finale Investitionsentscheidung (FID, final investment decision) trifft. Uniper entschied sich aufgrund ihres hohen Grades an Standardisierung, Zuverlässigkeit und Flexibilität für die Technologie von Plug.

„Das H2Maasvlakte-Projekt ist ein bedeutender Meilenstein für Europas Übergang zu einer nachhaltigeren, lokalisierten Energieversorgung und zudem Antwort auf geopolitische Risiken und den Klimawandel“, betont Andy Marsh, CEO von Plug. „Plug hat sich voll und ganz einer grünen Wasserstoffzukunft verschrieben, und unsere Elektrolyseurtechnologie hat sich bei der Herstellung von grünem Wasserstoff in großem Maßstab bewährt. Unsere Partnerschaft mit Uniper bestätigt die Investitionen von Plug in den Aufbau unserer EU-Präsenz, um die dringend benötigte Energiesicherheit auf dem europäischen Markt zu gewährleisten.“

„Uniper strebt ein kohlenstoffneutrales Portfolio bis 2035 an. Unser Vorzeigeprojekt H2Maasvlakte leistet dazu einen wichtigen Beitrag“, sagt Axel Wietfeld, CEO von Uniper Hydrogen. „Ich freue mich, dass wir mit Plug einen Partner gefunden haben, mit dem wir dieses Vorhaben zügig umsetzen können.“

Plug designt die Elektrolysetechnologie für dieses Projekt im Rahmen der H2Maasvlakte Front-End Engineering Design (FEED)-Studie, die derzeit von Uniper mit Technip Energies durchgeführt wird. Die FEED-Studie wird durch Topsector Energie (TSE) Subventionen des niederländischen Ministeriums für Wirtschaft und Klima unterstützt. Die Technologie von Plug für H2Maasvlakte wird in der Europäischen Union und in den Vereinigten Staaten hergestellt werden.

Quelle und Foto: Port of Rotterdam




Bohmte schließt sich dem Hafenband am Mittellandkanal an

Zum Jahresbeginn ist der Hafen Bohmte dem Hafenband am Mittellandkanal beigetreten, einer Kooperation der Hafen Bückeburg-Berenbusch GmbH, der Stadt Espelkamp, der Wirtschafts-Betriebs-Gesellschaft Hille mbH, der Raiffeisen Lübbecker Land AG, der Hafen Wittlager Land GmbH sowie der Mindener Hafen GmbH. Es unterstützt bei der Vermittlung zwischen Kunden und Unternehmen im Verbundraum und bei der Erarbeitung optimaler Transportketten.

Die Hafen Wittlager Land GmbH konnte nach umfangreichen Planungen und Genehmigungsverfahren im Jahr 2021 mit den ersten Abrissarbeiten und Vorbereitungsarbeiten/ Erschließungsarbeiten für das neue Hafengelände und Verlegung der Hafenstraße beginnen. 2022 konnte dieser Bauabschnitt dann abgeschlossen werden. Aktuell wird an der Spundwandverstärkung und der Erstellung der neuen Hafenfläche selbst gearbeitet, sodass Mitte dieses Jahres der Hafen in Betrieb genommen werden kann.

Geplant sind dort Flächen für den Getreide- und Futtermittelumschlag, ein Bereich für den Umschlag von Schüttgütern sowie ein weiterer Bereich für den Containerumschlag. Die Getreide- und Futtermittelfläche ist bereits an die örtlichen Genossenschaften RWO und LBD verpachtet. Für die weiteren Bereiche Containerumschlag und Schüttgut sowie Betreiberunternehmen erfolgt in den nächsten Monaten eine EU-weite öffentliche Ausschreibung mit den notwendigen Inhalten zu den Themen Angebotsgegenstand, Betriebskonzept, Wirtschaftlichkeit und Kapazitätsberechnung.

Die Hafenfläche hat eine Gesamtgröße von 3,7 Hektar. 1,7 Hektar entfallen auf die Umschlagfläche für Futtermittel und Getreide, jeweils 1 Hektar auf den Containerumschlag sowie auf Schüttgut. Die maximale Kapazitätsauslastung liegt bei 10.000 TEU für Container mit einer Fläche für 160 „20er“ Container. Der Zugang erfolgt über ein Gate mit Waage bis zur Uferladekante. Diese ist auch Dritten für den Umschlag anderer Stück- oder Schwerlastgüter zugänglich.

Es werden zukunftsweisende Mobilitätslösungen angeboten und auf regenerative Energieerzeugung gesetzt.

Direkt an den Hafen schließt sich ein 5.000 Quadratmeter großes Gewerbe- und Industriegebiet an.

Auch in den weiteren Standorten des Hafenbandes wurde im letzten Jahr intensiv an der Verbesserung der Voraussetzungen für zukünftige Entwicklungen gearbeitet.

LÜBBECKE

Zum Jahresbeginn hat die Lübbecker Hafen GmbH, die bisher das Umschlaggeschäft auf dem vormals gepachteten Gelände betrieb, auch das operative Geschäft auf die Raiffeisen Lübbecker Land AG übertragen. „Wir sind seit 2015 Besitzer des südlich angrenzenden Grundstückes an das Hafengelände. Durch den Erwerb und die Zusammenführung des Geschäfts erhoffen wir uns weitere Wachstumsschritte an dem Standort in Lübbecke“, so Karl-Heinz Eikenhorst, Vorstand der Raiffeisen Lübbecker Land AG. „Für die Kunden der Lübbecker Hafen GmbH wird sich wenig ändern“, ergänzt Timo Buschendorf, Standortleiter in Lübbecke und Geschäftsführer der Lübbecker Hafen GmbH. Die Ansprechpartner und die laufenden Verträge der Kunden bleiben unverändert. Aus Kundensicht wird sich ausschließlich der Rechnungssteller ändern.

Im Industriegebiet am Mittellandkanal ist das letztverbliebene Grundstück von der Stadt Espelkamp veräußert worden. Ein lokales Recyclingunternehmen, welches auf die Wiederverwertung von Elektro- und Elektronikgeräten oder deren Bauteile spezialisiert ist, hat bereits mit den ersten Bauarbeiten auf dem unmittelbar am Mittellandkanal gelegenen Grundstück begonnen. Die Vermarktung im Industriegebiet gilt somit als abgeschlossen.

HILLE

Die Recycling OWL GmbH stellt den Hafen neu auf. Sie ist ein Tochterunternehmen der STORK Unternehmensgruppe mit Stammsitz in Magdeburg.

Seit mehr als 25 Jahren steht die STORK Unternehmensgruppe ihren Kunden als verlässlicher und erfahrender Partner im Bereich des Recyclings, der Verwertung und der Entsorgung zur Seite. Hierzu betreibt STORK diverse Aufbereitungsanlagen und verfügt zusätzlich über mobile Recyclingtechnik, zum Beispiel zur Schlackeaufbereitung. Im Bereich einer hocheffizienten Rückgewinnung von metallischen Rohstoffen wie unter anderem Aluminium, Kupfer und Edelstahl ist das Unternehmen besonders leistungsfähig.

Durch die trimodale Anbindung an Straße, Schiene sowie eigenem Ladekai mit Zugang zum Mittellandkanal ist der Standort Hille nicht nur logistisch optimal ausgestattet. Er erlaubt es auch, große Schüttgutmengen umweltschonend und effizient zu versenden.

Mit dem Standort in Hille wird der Kundennachfrage auch in diesem Bereich Deutschlands gerecht.

In Hille ist der Neubau einer Anlage für die Aufbereitung, Behandlung und Verwertung von mineralischen Materialien, insbesondere zum Zwecke der Metallrückgewinnung, geplant. Mit den Bauarbeiten wurde 2022 begonnen.

Mittels stationärer Aufbereitungstechnik werden alle Aspekte des Abfallrecyclings gewährleistet und diese nachhaltig umgesetzt.

MINDEN

Dank des Binnenschiffsverkehrs konnten die Auswirkungen des schwierigen und herausfordernden Jahres 2022 für den Hafen Minden begrenzt werden.

Seit Inbetriebnahme des RegioPort in Minden konzentrieren sich die Umschlagaktivitäten der Mindener Hafen GmbH im Bereich Binnenschiff auf den RegioPort. Der Bahnumschlag wird seitdem ausschließlich im Containerterminal im Industriehafen II abgewickelt. Der Gesamtumschlag ist im Vergleich zu 2021 nahezu unverändert. Verluste beim Bahnumschlag (- 8 %) konnten durch Steigerungen im Segment Binnenschifffahrt (+ 8,5 %) aufgefangen werden. Dies stellt zugleich das beste Ergebnis in diesem Bereich seit 2017 dar.

Im Jahr 2022 wurden insgesamt 140.506 TEU in den Terminals der Mindener Hafen GmbH umgeschlagen. Das ist zwar deutlich weniger als in den aufkommensstarken Jahren 2016 bis 2019 – angesichts des schwierigen Marktumfeldes jedoch ein befriedigendes Ergebnis. Der Containerumschlag im Mindener Hafen hatte auch im Jahr 2022 mit den weltweiten Auswirkungen der Krisen der letzten Jahre zu kämpfen.

Die Mindener Hafen GmbH bietet in Zusammenarbeit mit Ihren Partnern ganzheitliche logistische Lösungen für die angesiedelten Unternehmen und Kunden an. Das Portfolio reicht von Reparaturen, Reinigungen, Be-/Entlabelung und Be-/Entladung von Containern bis hin zur Stromversorgung temperaturgeführter Ladeeinheiten.

BÜCKEBURG

Als Ergebnis der umfangreichen Baumaßnahmen der letzten Jahre verfügt der Hafen Bückeburg-Berenbusch mittlerweile über ein umfangreiches Angebot für Hafenanrainer und Kunden.

Besonderes Augenmerk lag auf der kompletten Erneuerung der vorhandenen Schienenstränge auf den heutigen Standard D4 und der Erneuerung der Umschlagfläche.

Neben Massengütern wie Getreide, Düngemittel, Kies, Heizöl, Holzhackschnitzel und Stammholz werden auch Projektladungen und Schwergut umgeschlagen.

So auch am 9. Januar 2023, als ein Eisenbahn-Triebwagen mit einer Länge von 23,00 m und einem Gewicht von 42 t von einem Binnenschiff auf einen Schwergut-Tieflader umgeschlagen wurde. Anschließend wurde die Ladung nach Minden zur DB Systemtechnik für eisenbahntechnische Prüfungen transportiert.

Ein Transport des Fahrzeugs per Schiene über den vorhandenen Gleisanschluss wäre möglich gewesen, scheiterte aber an Kupplungsproblemen an den Eisenbahnfahrzeugen. Nach Abschluss der Prüfungen in Minden wurde der Triebwagen am 28. Februar 2023 wieder zum Hafen Berenbusch zurücktransportiert und in ein Binnenschiff umgeladen.

HAFENBAND

Die aktuellen Entwicklungen belegen die Bedeutung der Binnenhäfen in Ostwestfalen und dem westlichen Niedersachsen. Sie erfüllen vielfältige Funktionen als lokale Knotenpunkte globaler Lieferketten. Sie dienen sowohl als verlängertes Waren-Weltlager vor der Haustür als auch als Quelle und Ziel der Warenwirtschaft. Der regionalen Wirtschaft wird somit ein umweltschonendes Logistikangebot zur Verfügung gestellt.

Das Hafenband am Mittellandkanal steht damit, wie alle Binnenhäfen, für eine sichere Versorgung von Handel und Industrie mit Gütern und Energie. Damit einhergehend tragen sie auch zum Erhalt und der Schaffung von Arbeitsplätzen bei.

Quelle: Hafenband am Mittellandkanal, Foto: Hafen Wittlager Land GmbH, derzeitige Bauarbeiten im Hafen Bohmte 




3 Milliarden Dollar für Hafen-Transformation

Der vieldiskutierte US-Inflation Reduction Act (IRA) umfasst eine starke hafenpolitische Komponente: Das Gesetz stellt in den nächsten vier Jahren 3 Milliarden USD zur Verfügung, um die amerikanische Hafenwirtschaft beim Klima- und Umweltschutz zu unterstützen. Für den ZDS zeigt das Programm auf, mit welchem Nachdruck andere Wirtschaftsräume ihre Seehäfen bei den großen Transformationsprozessen unterstützen.

Im Clean Ports Program des IRA geht es um:

– Kauf oder Installation von emissionsfreier Hafenausrüstung oder -technologie

– Durchführung relevanter Planungen oder Genehmigungen im Zusammenhang mit der Anschaffung solcher emissionsfreier Hafenausrüstung/-technologie

– Entwicklung qualifizierter Klimaaktionspläne: Festlegung von Zielen, Umsetzungsstrategien sowie Monitoringverfahren zur Verringerung der Emissionen von Treibhausgasen, kriterienbezogenen Luftschadstoffen und gefährlichen Luftschadstoffen in einem oder mehreren Häfen

– Berücksichtigung von Verfahren zur Bürgerbeteiligung, für mögliche Auswirkungen auf Interessengruppen, einschließlich einkommensschwacher und benachteiligter Kommunen in Hafennähe

– Beschreibung von Maßnahmen zur Erhöhung der Resilienz des Hafens

Antragsberechtigt sind neben Infrastrukturbehörden, Bundesstaaten, Gebietskörperschaften und Luftreinhaltungsbehörden auch privatwirtschaftliche Unternehmen, die „Anlagen, Umschlaggeräte, Transportmittel oder damit verbundene Technologien eines Hafens besitzen, betreiben oder nutzen“, also Seehafenbetriebe.

Die Maßnahmen des Inflation Reduction Act, der einen Beitrag zur Reduzierung der CO²-Emissionen um 40 % bis 2030 in den USA leisten soll, ergänzen weitere Programme des amerikanischen Verkehrsministeriums, wie z.B. den Infrastructure Investment and Jobs Act, der 400 Mio. USD für ein Programm zur Reduzierung von LKW-Emissionen in Hafenanlagen sowie weitere 2,25 Mrd. USD für ein Programm zur Entwicklung der amerikanischen Hafeninfrastruktur zur Verfügung stellt.

Darüber hinaus werden im Rahmen des Bipartisan Infrastructure Law (BIL) sowie des Consolidated Appropriations Act im Haushaltsjahr 2023 insgesamt 662,2 Mio. USD für das Port Infrastructure Development Program bereitgestellt. Dieses Programm finanziert die Planung und Durchführung von Projekten zur Verbesserung der Sicherheit, Effizienz, Zuverlässigkeit und Umweltverträglichkeit des Warenverkehrs in und um die Häfen.

Die US-amerikanische Politik untermauert die Forderungen des ZDS in den laufenden Beratungen zum Bundeshaushalt ebenso wie bei den Überlegungen zur Nationalen Hafenstrategie, deutlich stärker in die Häfen und die Verkehrsinfrastruktur am Standort Deutschland zu investieren.

Quelle: ZDS Zentralverband der deutschen Seehafenbetriebe e.V., Foto: HHLA/ Luftbild Rätzke




Rotterdam wird Standort für Wasserstoff-Fertigungsindustrie

Ein Antrag in Höhe von ca. EUR 80 Millionen aus dem Groeifonds (Wachstumsfonds) soll Anschub für die niederländische Fertigungsindustrie für Elektrolyseure liefern.

Das Konsortium De Nederlandse Waterstof Delta (das niederländische Wasserstoffdelta) hat den Parlamentariern Bontenbal (CDA), Boucke (D66) und Erkens (VVD) einen Plan zum Anschub der Elektrolyseur-Herstellung und damit zur Beschleunigung der Wasserstoffwirtschaft überreicht. Der Plan – De Nederlandse Waterstof Delta – wurde von zwölf Konsortialpartnern entworfen. Für seine Umsetzung wurden rund 80 Millionen Euro aus dem Nationaal Groeifonds (niederländischen Wachstumsfonds) beantragt.

Der Plan sieht vor, dass die Niederlande ihre Autonomie stärken und die für die Produktion von grünem Wasserstoff benötigten Anlagen selbst herstellen. Das Nederlandse Waterstof Delta soll ab 2026 jährlich 1 Gigawatt an Anlagen liefern. Damit kann es die Hälfte aller Anlagen liefern, welche die Niederlande zur Erreichung ihrer vorläufigen Klimaziele bis 2030 brauchen. Die Anlagen arbeiten auf der Grundlage einer einzigartigen niederländischen Wasserstoffbatterie, mit dem Namen Battolyser. Diese an der TU Delft entwickelte Technologie kann Elektrizität speichern und grünen Wasserstoff aus erneuerbarem Strom erzeugen. Das System kann Wasserstoff produzieren, wenn viel Wind- und Sonnenenergie zur Verfügung steht, und Elektrizität in das Netz einspeisen, wenn es aufgrund von wenig Wind- und Sonnenenergie zu einem Elektrizitätsdefizit kommt.

Das Nederlandse Waterstof Delta hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2026 eine jährliche Produktionskapazität von 1 GW über Battolyser in der Region Merwe-Vierhavengebied (M4H) zu realisieren. Laut dem Hafenbetrieb Rotterdam ist die Fertigungsindustrie das fehlende Glied in der niederländischen Wasserstoffwirtschaftskette. Auf der Maasvlakte werden zum Beispiel zwar Fabriken zur Herstellung von grünem Wasserstoff gebaut, doch die entsprechenden Anlagen werden derzeit in den Niederlanden noch nicht hergestellt.

Der Förderungsantrag für den Wachstumsfonds wird auch für die Forschung und den verstärkten Aufbau von Zulieferern für eine breit angelegte Fertigungsindustrie verwendet. Zudem wird in ein sogenanntes H2 Innovation Hub investiert, in dem Unternehmen, Start-ups, Scale-ups, Investoren, Forscher und die Regierung zusammenkommen können, um Know-how auszutauschen und Kooperationen aufzubauen. Auch technische Ausbildungen sollen in diesem neuen Merwe-Vierhavengebied-Cluster vertreten sein.

Der Plan wurde drei Abgeordneten übergeben, die sich für eine Beschleunigung der Wasserstoffwirtschaft einsetzen und dabei ein besonderes Augenmerk auf die zur Erreichung der Ziele erforderliche Fertigungsindustrie legen. Der Plan und insbesondere der Produktionsstandort werden attraktive Arbeitsplätze schaffen. Dies wird darüber hinaus dafür sorgen, die Wirtschaft nachhaltiger zu machen und die Ertragskraft der Niederlande zu stärken. So wird gewährleistet, dass die Niederlande selbst über die Mittel verfügen, um die gesteckten Klimaziele zu erreichen. Damit soll verhindert werden, dass sich die Niederlande und Europa erneut auf Technologien aus Ländern wie China und Russland verlassen, um die Wirtschaft nachhaltiger zu gestalten.

Diese Entwicklung ist Teil einer umfassenderen Neugestaltung des M4H-Gebiets durch den Hafenbetrieb Rotterdam und die Stadt, wie es zuvor bereits beim RDM-Gelände der Fall war. Die diesen Entwicklungen zugrunde liegende Gesamtstrategie zielt darauf ab, den Rotterdam Makers District zu einem dynamischen Cluster für nachhaltige Fertigungsindustrie zu machen.

Das Konsortium De Nederlandse Waterstof Delta besteht aus Battolyser Systems, dem Hafenbetrieb Rotterdam, Platform Zero, Didak, Agfa Gevaert, Madern International, VSPARTICLE, Demcon, der Technischen Universität Delft, dem Techniek College Rotterdam, der Hogeschool Rotterdam und InnovationQuarter. Gemeinsam entwickeln und produzieren die Konsortialpartner die entscheidenden Komponenten für Elektrolyseure, bauen sie in großem Maßstab zusammen, realisieren ein Ökosystem mit den notwendigen Einrichtungen und stellen geschulte Mitarbeiter zur Verfügung.

Quelle und Foto: Port of Rotterdam, Übergabe des Plans für die Fertigungsindustrie von Elektrolyseuren im Unterhaus. Von links nach rechts: Mark Stoelinga (Hafenbehörde Rotterdam), Henri Bontenbal (CDA), Raoul Boucke (D66), Mattijs Slee (Battolyser Systems), Silvio Erkens (VVD), Sam de Haas (Battolyser Systems).