NORDFROST-Kühlhaus in Wesel eröffnet

Mit einer zeitlichen Punktlandung eröffnet die NORDFROST, Deutschlands führender Tiefkühllogistiker, ihr neu errichtetes Kühlhaus auf dem unternehmenseigenen Hafen-Terminal in Wesel am Niederrhein und schafft damit neue Möglichkeiten für eine nachhaltige Supply Chain.

Der Kühlhausbau wurde im Zeitplan pünktlich für die Inbetriebnahme am 1. Juli 2024 fertiggestellt. Ende vergangener Woche fand die Übergabe an die NORDFROST durch die Planungsgesellschaft assmann GmbH und Goldbeck Ost GmbH als Generalunternehmer für den Hochbau sowie Hagedorn Bau GmbH für den Tiefbau statt. Heute wurde das Kühlhaus in kleiner Runde feierlich eröffnet. Hierzu begrüßte das Team der NORDFROST als Gäste die Bürgermeisterin der Stadt Wesel Ulrike Westkamp mit Wirtschaftsförderer Wendelin Knuf, Landrat Ingo Brohl, Kreis Wesel, sowie Andreas Stolte und Dieter Thurm (beide Hafenverbund DeltaPort).

Die NORDFROST in Wesel ist damit startklar für die für Juli geplanten ersten Wareneingänge von Kundenseite. „Wir danken den kommunalen Vertretern für die äußerst konstruktive und reibungslose Zusammenarbeit. Nach dem Erhalt der erforderlichen behördlichen Zulassungen in der vergangenen Woche steht einem gelungenen Betriebsbeginn nichts mehr im Wege“, sagt Britta Bartels, geschäftsführende Gesellschafterin der NORDFROST. Philipp Brandstrup, Mitglied der NORDFROST-Geschäftsleitung, fügt hinzu: „Wir wünschen den Kolleginnen und Kollegen rund um Niederlassungsleiter Carsten Fricke sehr viel Freude in der neuen Wirkungsstätte und Erfolg bei der Erfüllung ihrer Aufgaben!“ Bereits 25 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind zum Betriebsstart in Wesel für das Familienunternehmen tätig.

Mit der Eröffnung des Kühlhauses stehen rd. 25.000 multi-temperierbare Palettenstellplätze zur Verfügung, primär ausgelegt für die Bereiche TK und Frische. Darüber hinaus können die Hallen auch ambient bis +18°C und als Trockenlager betrieben werden. Value Added Services wie Kommissionierung, Konfektionierung, Lohnverpackung, Zollabwicklung etc. werden nach Bedarf angeboten. Speziell für Kunden aus der Fruchtsaftbranche plant NORDFROST, künftig auch Dienstleistungen in der Fruchtsaftlogistik inklusive Crushen und Blenden zu entwickeln.

Das Kühlhaus ist ein entscheidender Bestandteil im Konzept des „Cool Corridor“. „Es wird eine Magnetwirkung entfalten und Kühlcontainer, die bisher zumeist im Landverkehr von und zu den Westhäfen Rotterdam und Antwerpen transportiert werden, auf den Wasserweg des Rheins ziehen. Allein durch die Verlagerung der Verkehre auf den Wasserweg sparen Kunden pro Container mehr als 65 % CO2 ein – ein maßgeblicher Beitrag zur Erreichung von Nachhaltigkeitszielen“, erklärt der Niederlassungsleiter Carsten Fricke. Den sogenannten „Cool Corridor“, für den tägliche Binnenschiffsverkehre von und zu den ARA- Häfen zur Verfügung stehen, promoted die NORDFROST gemeinsam mit dem Hafenverbund DeltaPort und dem Port of Rotterdam.

Das Konzept des „Cool Corridor“ entfaltet seine besonders nachhaltige Wirkung auch durch die Kombination verschiedener Serviceleistungen auf dem Terminal, wo zahlreiche Reeferplugs als Stromanschluss für lagernde Kühlcontainer zur Verfügung stehen. Alternativ können diese am Kühlhaus gestaut und entladen werden. Da sich das neue Lager direkt auf dem Terminalgelände befindet, unterliegt diese Abwicklung nicht der strengen Gewichtsbeschränkung der hiesigen Straßenverkehrsordnung. Die Container können damit beim Transport von schweren Gütern besser ausgelastet werden, ein weiteres Plus in puncto Nachhaltigkeit. Das angeschlossene Containerdepot bietet sämtliche Container Services inklusive PTI-Check und CSC-Prüfung, Reinigung und Reparatur, so dass am Kühlhaus entladene Container direkt für die nächste Beladung aufbereitet werden können und Containertransporte im besten Fall entfallen. Hierzu trägt auch die auf dem Terminal stattfindende behördliche Kontrolle der aus Drittländern im- oder exportierten Lebensmittel bei. Das Kühlhaus ist an das europaweite Transport-Netzwerk der NORDFROST angeschlossen, so dass vor- und nachlaufende Transporte bis hin zur Verteilung der Kühlgüter an die Empfänger auf kürzesten und schnellsten Wegen erfolgen.

Quelle und Foto: NORDFROST, Feierliche Eröffnung des neuen Kühlhauses auf dem neuen NORDFROST Hafen-Terminal Wesel. V.l.n.r.: Andreas Stolte, Geschäftsführer Hafenverbund DeltaPort, Landrat Ingo Brohl, Kreis Wesel, Ulrike Westkamp, Bürgermeisterin Stadt Wesel, Britta Bartels, Geschäftsführerin NORDFROST, Wirtschaftsförderer Wendelin Knuf, Stadt Wesel, Dieter Thurm, Technischer Leiter DeltaPort, Philipp Brandstrup, Mitglied NORDFROST-Geschäftsleitung sowie Carsten Fricke, Niederlassungsleiter NORDFROST Hafen-Terminal Wesel 




Erstes Methanol-Containerschiff in Estland

HHLA TK Estonia begrüßte jetzt das erste mit Methanol betriebene Containerschiff im estnischen Hafen Muuga. Die Eco Maestro von X-Press Feeders fährt auf der Green Finland X-PRESS (GFX)-Route von Rotterdam über Antwerpen, Kotka, Helsinki (Vuosaari), den Hafen von Muuga, und dann zurück nach Rotterdam.

Es ist das erste Mal, dass ein Methanolschiff in Muuga festmacht. Die Eco Maestro wird mit grünem Methanol betankt, einem erneuerbaren Kraftstoff, der bis zu 65 Prozent weniger Treibhausgase erzeugt als herkömmlicher Schiffskraftstoff. Grünes Methanol wird auf herkömmliche Weise entweder aus Biomasse oder aus abgeschiedenen CO2-Emissionen hergestellt.

Riia Sillave, CEO von HHLA TK Estonia: „X-Press Feeders hat in diesem Frühjahr einen regelmäßigen Dienst zu unserem Containerterminal aufgenommen, mit dem Ziel, seine Flotte Methanol-betriebener Schiffe in die Ostsee zu verlegen. Die Eco Maestro ist das erste von 14 bestellten Methanolschiffen. Wir freuen uns, dass unsere Kunden einen Nachhaltigkeitsfahrplan verfolgen und unsere Ambitionen für eine umweltfreundlichere Logistikindustrie teilen.“

Margus Vihman, CCO des Hafens von Tallinn: „Die Eco Maestro ist das erste Schiff dieser Art in Estland, wird aber sicher nicht das letzte sein. Die Entwicklung grüner Technologien und nachhaltiger Lösungen in der Schifffahrt wird das übergeordnete Ziel des Hafens von Tallinn unterstützen, Klimaneutralität zu erreichen und neue Geschäftsmöglichkeiten für den Logistiksektor zu schaffen. Mit der Ankunft der Eco Maestro und ihrer Route werden estnische Exporteure und Importeure nicht nur von der Umweltfreundlichkeit, sondern auch von zusätzlicher Zuverlässigkeit beim Transport ihrer Waren von und nach Europa profitieren.“

Die Eco Maestro fährt unter maltesischer Flagge und ist im Besitz des Unternehmens X-Press Feeders aus Singapur.

Quelle und Foto: HHLA




Ökostrom-Anschlüsse für den Hafen Kehl

Das Land Baden-Württemberg fördert gemeinsam mit dem Bund sogenannte Landstromanlagen im Hafen Kehl mit rund 1,1 Millionen Euro. Die Anlagen versorgen Schiffe im Hafenbereich mit erneuerbarer Energie, damit Generatoren nicht dauerhaft mit Kraftstoff laufen müssen. Das senkt die CO2-Emissionen in der Binnenschifffahrt.

Um auch dann Strom an Bord zu haben, wenn sie angelegt haben, verwenden Schiffe herkömmlicherweise Generatoren, die mit fossilen Brennstoffen wie Schiffsdiesel betrieben werden. Das belastet die Luftqualität in der Nähe von Häfen und Anlegestellen und erzeugt Lärm. Durch die geplanten Landstromanlagen können Schiffe von Land aus mit Ökostrom versorgt werden. Dadurch muss auf dem Schiff keine Energie mehr aus Kraftstoff erzeugt werden.

Verkehrsminister Winfried Hermann betonte: „Auch auf unseren Wasserstraßen sind unsere Klimaziele ambitioniert. Schiffe sind meist mehrere Jahrzehnte im Einsatz, bis sie ausgetauscht werden. Eine Umstellung auf klimaneutrale Antriebe wird deshalb in vielen Fällen langsam umgesetzt. Als Land helfen wir dabei, dass es mit der Dekarbonisierung in der Schifffahrt schneller geht. Mit den Landstromanlagen erreichen wir schon in wenigen Monaten Einsparungen bei den CO2-Emissionen. Zudem senken wir die Lärm- und Schadstoffbelastung im Bereich des Hafens. Ich wünsche mir hier mehr Unternehmen, die mit gutem Beispiel vorangehen.“

Die Anlagen werden vor allem Passagierschiffe auf Flusskreuzfahrten versorgen. Diese verfügen bereits über alle erforderlichen Einrichtungen, um die Landstromversorgung zu nutzen, so dass aufwendige Umbauten nicht notwendig sind. Zudem ist der Stromverbrauch an Bord höher als auf anderen Passagierschiffen. Die Förderung für die Versorgungsanschlüsse beläuft sich insgesamt auf rund 1,1 Millionen Euro.

Der Förderempfänger, die Ship & Dock Service GmbH, beabsichtigt im Bereich des Rheinhafens Kehl, zwei Liegeplätze für insgesamt bis zu vier Fahrgastkabinenschiffe mit Landstromanschlüssen auszustatten. Eine Liegestelle besteht bereits und wird dazu auch für das Anlegen größerer Schiffe angepasst, eine weitere wird neu gebaut. Die Inbetriebnahme der Anlagen ist noch im Dezember dieses Jahres geplant.

Die Ship & Dock Service GmbH rechnet innerhalb eines Jahres mit 277 Zwischenstopps von Schiffen mit Strombedarf an den beiden Anlegestellen am Rheinhafen Kehl. Aufgrund der Attraktivität des Rheins für Flusskreuzfahrttouristinnen und ‑touristen dürfte diese Zahl steigen. Die geförderten Landstromanlagen sollen aus erneuerbaren Energien versorgt werden. Letztendlich rechnet der Betreiber damit, rund 359 Tonnen CO2 einzusparen.

Quelle: Ministerium für Verkehr Baden-Württemberg, Foto: Hafenverwaltung Kehl




Hubertus Heil besucht BLG AutoTerminal Hamburg

Im Rahmen seiner „Mission Fachkraft” hat der Bundesminister für Arbeit und Soziales Hubertus Heil bei der BLG in Hamburg Halt gemacht. Auf dem BLG AutoTerminal Hamburg nutzte er die Gelegenheit, den Standort zu besichtigen und sich im Rahmen einer „Praxiswerkstatt“ intensiv mit der Arbeitsdirektorin, der Geschäftsführung und den Mitarbeitenden auszutauschen.  

Der Autoterminal Hamburg liegt auf der Kattwyk-Halbinsel direkt an der Elbe. Auf einer Gesamtfläche von 324.000m² werden hier pro Jahr rund 158.000 Fahrzeuge umgeschlagen, bearbeitet oder transportiert. Auf dem Gelände ist auch ein Stützpunkt der BLG Autotransporte GmbH & Co. KG. In Begleitung von Ulrike Riedel, Mitglied des Vorstands und Arbeitsdirektorin der BLG-Gruppe, dem Niederlassungsleiter des Autoterminal Hamburg, Sven Bröker, sowie der Geschäftsführung und Standortleitung der BLG Autotransporte GmbH & Co. KG nutzte der Bundesminister die Gelegenheit für ein persönliches Gespräch mit den Beschäftigten. „Die Mission Fachkraft dient dazu, uns eng mit den Unternehmen austauschen. Ich freue mich sehr, dass ich heute bei BLG LOGISTICS zu Gast bin. Es ist für mich sehr interessant zu hören, wie die BLG gute Arbeit definiert, welche Antworten das Unternehmen auf den Fachkräftemangel gefunden hat und an welchen Stellen wir, also die Politik, die Weichen stellen müssen. Ich nehme viele spannende Themen und Impulse mit”, so Bundesarbeitsminister Hubertus Heil.

Nach dem Rundgang über das Gelände wurde intensiv über verschiedenste Faktoren diskutiert, die „gute Arbeit“ ausmachen: „Unser Unternehmen steht für Verlässlichkeit und Zuverlässigkeit. Wir sind tarifgebunden und bei uns haben Mitbestimmung und Sozialpartnerschaft einen hohen Stellenwert”, erklärte die Arbeitsdirektorin der BLG-Gruppe, Ulrike Riedel. Die durchschnittliche Betriebszugehörigkeit von 11 Jahren am BLG AutoTerminal Hamburg spiegeln beispielhaft die hohe Zufriedenheit und Loyalität innerhalb des Unternehmens wider.

Vor allem der Fachkräftemangel, dessen Folgen für die Logistikbranche und mögliche Lösungen beschäftigte die Teilnehmenden an der Praxiswerkstatt. Um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken, setzt die BLG unter anderem auf die Anwerbung ausländischer Fachkräfte. Dabei arbeitet das Unternehmen eng mit Partnern in den Herkunftsländern, wie beispielsweise Marokko, zusammen. Auch die Integration von Geflüchteten in den Arbeitsmarkt spielt eine große Rolle für das Unternehmen. Beides ist nur möglich, wenn bürokratische Hürden überwunden werden. So setzt sich die BLG LOGISTICS aktiv für die Anerkennung ausländischer Berufsabschlüsse und Führerscheine ein. Diese Maßnahmen sind essenziell, um qualifizierte Arbeitskräfte aus dem Ausland erfolgreich in die Unternehmen zu integrieren. „Ein besonderes Hindernis stellen die langen Visaverfahren in deutschen Konsulaten dar, die den Prozess erheblich verzögern“, erklärt Pawel Byglewski, der als Geschäftsführer BLG Automobile Logistics GmbH & Co. KG und Leiter Transporte verantwortlich ist für alle Autotransportdienstleistungen. „Wir appellieren an die zuständigen Behörden, die Bearbeitungszeiten zu verkürzen und so den Zugang zu qualifizierten Fachkräften zu erleichtern.“

Die Förderung und die gezielte Entwicklung von Mitarbeitenden sind für BLG LOGISTICS an allen Standorten zentrale Themen und ein wesentlicher Faktor für „gute Arbeit“, betonte die Arbeitsdirektorin Ulrike Riedel. „Wir fördern Mitarbeitende über ihre gesamte Berufslaufbahn durch individuelle Angebote – unabhängig davon, an welchem Punkt ihrer Karriere sie stehen. Wir setzen auf eine umfassende Ausbildung sowie Qualifizierung und Weiterbildung, haben ein betriebliches Gesundheitsmanagement und fördern Inklusion und Digitalisierung.“

Auch Ausbildung spielt für das Unternehmen eine zentrale Rolle. Im vergangenen Jahr hat BLG LOGISTICS 96 neue Ausbildungsplätze besetzt und insgesamt 127 Auszubildende beschäftigt. Am Standort Hamburg gestaltet sich die Gewinnung von Auszubildenden auf Grund der fehlenden Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr allerdings schwierig. „Die nächste Bushaltestelle ist sechs Kilometer entfernt. Das macht es insbesondere für jüngere Kolleg:innen schwierig, hier zu arbeiten. Aktuell haben wir nur eine Auszubildende im zweiten Lehrjahr beschäftigt“, sagt Niederlassungsleiter Sven Bröker. „Eine bessere Anbindung der Hafenunternehmen an den ÖPNV wäre dringend notwendig, um die Ausbildungsplätze mit jungen Talenten besetzen zu können.”

Die Initiative „Mission Fachkraft“ wurde von Bundesarbeitsminister Hubertus Heil ins Leben gerufen, um die Sicherung und Förderung von Fachkräften in Deutschland gezielt zu unterstützen. Durch Gespräche mit Bürger:innen, Arbeitgebervertreter:innen, Gewerkschaften, Verbänden, Unternehmen und der Wissenschaft sollen innovative Strategien gegen den Fachkräftemangel entwickelt werden. Die Initiative umfasst Maßnahmen zur beruflichen Weiterbildung, zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen und zur gezielten Anwerbung von Fachkräften aus dem In- und Ausland. Ziel ist es, die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft zu stärken und gleichzeitig die Attraktivität des Arbeitsmarktes für qualifizierte Fachkräfte zu erhöhen.

Quelle: BLG, Foto: Jana Legler/BMAS, nach dem Rundgang gab es die Möglichkeit zu einem persönlichen Gespräch mit Bundesarbeitsminister Hubertus Heil im Rahmen einer Praxiswerkstatt.




Wachstum für Port of Antwerp-Bruges im Q1

Der Gesamtgüterumschlag des Port of Antwerp-Bruges belief sich in den ersten sechs Monaten dieses Jahres auf 143,2 Millionen Tonnen, was einer Steigerung von 3% im Vergleich zum selben Zeitraum des vorigen Jahres entspricht. Dieser Aufwärtstrend, der im ersten Quartal durch eine steigende Nachfrage nach Containertransporten eingeleitet wurde, setzt sich nun auch in anderen Produktgruppen fort. Und dies trotz anhaltender geopolitischer Spannungen und eines unsicheren makroökonomischen Kontextes. Der Port of Antwerp-Bruges leistet weiterhin Pionierarbeit und investiert in einen zukunftssicheren Hafen.

Schon im ersten Quartal zog der Containerumschlag nach einer weltweiten Verlangsamung aufgrund wirtschaftlicher Unsicherheit und Inflation wieder an. Dieses Wachstum setzte sich auch im zweiten Quartal fort. Der Umweg über das Kap der Guten Hoffnung ist inzwischen zur „neuen Normalität“ geworden. Daraus ergab sich ein Anstieg des gesamten Containerumschlags von 6,8% in Tonnen und 4,1% in TEU (6 665 000 TEU) im Vergleich zum ersten Quartal 2023.

Auch beim Umschlag von Stückgütern (konventionell) war ein Aufwärtstrend zu verzeichnen. Dieser begann im ersten Quartal nach einem schwachen letzten Quartal 2023. Auch wenn der Umschlag in der ersten Jahreshälfte um 6,2% niedriger war als im Vorjahreszeitraum, mit einem Rückgang der Einfuhr um 12,6% und einem Anstieg der Ausfuhr um 4,5%, nahm der Umschlag im zweiten Quartal im Vergleich zum ersten Quartal weiter zu.

In den letzten sechs Monaten blieb der Umschlag von Eisen und Stahl nahezu unverändert (+0,6%), wobei die Ausfuhr zunahm (+7,4%) und die Einfuhr zurückging (-3,7%). Im ersten Quartal war ein gegenläufiger Trend zu verzeichnen, nämlich ein Anstieg der Einfuhr und ein Rückgang der Ausfuhr. Auch wenn bei den meisten anderen Waren im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ein Rückgang zu verzeichnen war, ist der Umschlag dieser Produkte im Vergleich zum ersten Quartal gestiegen.

Der ​ Roll-on/Roll-off-Verkehr ging in der ersten Hälfte des Jahres 2024 um 5,7% zurück, was eine leichte Verbesserung gegenüber dem Ende des ersten Quartals bedeutet. Die Überlastung der RoRo-Terminals hielt an, was unter anderem auf das geänderte Geschäftsmodell der Automarken mit dem Aufbau von Lagerbeständen in den Häfen, die sinkende Marktnachfrage und die verzögerten Exportbewegungen aufgrund des Umwegs über das Kap der Guten Hoffnung zurückzuführen ist. Dies führte zu einem Rückgang des Umschlags aller Transportmaterialien um 13,2%. Vor allem der geringere Gebrauchtwagenumschlag (-45,8%) trug dazu bei, gefolgt von High & Heavy (-22,7%), Lkw (-17,6%) und Neuwagen (-9%). Im Gegensatz dazu stieg der Umschlag von unbegleiteter Fracht (ohne container) auf RoRo-Schiffen um 2,4%. Der Rückgang des Umschlags aus dem und in das Vereinigte Königreich (-4,6%) wurde durch einen Anstieg des Umschlags aus und nach Spanien und Portugal (+35%), Skandinavien (+18%) und Irland (+1,4%) mehr als ausgeglichen.

Das Segment des trockenen Schüttguts blieb mit einem leichten Anstieg von 0,4% auf dem gleichen Stand, was eine deutliche Verbesserung gegenüber dem Rückgang von 12,2% im ersten Quartal darstellt. Die Einfuhr sank um 6%, während die Ausfuhr um 10,9% stieg. Ein starker Anstieg (+34,8%) war beim Umschlag von Düngemitteln zu verzeichnen. Dies ist die größte Produktkategorie innerhalb des trockenen Schüttguts, die nach dem starken Rückgang im Jahr 2023 nun wieder anzieht. Der Umschlag von Nichteisenerzen (+26,9%) und anderen Baustoffen (außer Sand und Kies) (+13,6%) nahm zu. Der Umschlag von Steinkohle (-40%), Getreide (-9,5%), Sand und Kies (-8,3%) und Schrott (-5,9%) ging zurück.

Der Umschlag von flüssigem Schüttgut, der im ersten Quartal noch leicht um 0,7% zurückgegangen war, verzeichnete am Ende des zweiten Quartals ein Wachstum von 0,7%. Einem Rückgang der Einfuhr um 2,4% stand ein Anstieg der Ausfuhr um 5,4 % gegenüber. Zuwächse gab es beim Umschlag von Benzin (+18%) und Heizöl (+10,2%). Trotz des anhaltenden Drucks auf die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Chemieindustrie durch hohe Energie-, Rohstoff- und Lohnkosten führte die sich erholende Nachfrage zu einem Anstieg des Umschlags von Naphtha (+8,2%) und Chemikalien (+6,7%). ​ Der Umschlag von Diesel ging zurück (-19,3%), ebenso wie der von Flüssigerdgas (-6,4%) und von anderen Energiegasen (-3,6%). Flüssige Brennstoffe waren insgesamt leicht rückläufig (-1,1%).

In der ersten Hälfte des Jahre 2024 wurde der Hafen von 9.906 Seeschiffen angelaufen, was einem Rückgang von 2,8% entspricht. Die Bruttotonnage dieser Schiffe sank um 4,2%.

In der ersten Hälfte des Jahres 2024 begrüßte Zeebrugge 270.600 Kreuzfahrtpassagiere (+8,9%) auf 82 Kreuzfahrtschiffen. Das waren acht Kreuzfahrtschiffe weniger als im Vorjahr (-8,9%), was darauf hindeutet, dass die Auslastung der Kreuzfahrtschiffe wieder zunimmt.

Die Zahlen bestätigen die Widerstandsfähigkeit des Hafens, der auch in herausfordernden Zeiten weiterhin Pionierarbeit leistet und in einen zukunftssicheren Hafen investiert.

Im Mai wurde mit der Inbetriebnahme des ersten mit Methanol betriebenen Schleppers der Welt, dem Methatug, eine Weltpremiere gefeiert. Dieser ist, genau wie der Hydrotug, der erste wasserstoffbetriebene Schlepper, Teil eines Umweltprogramms für die eigene Flotte. Damit gelang dem Port of Antwerp-Bruges ein weiterer wichtiger Schritt auf dem Weg zu einem klimaneutralen Hafen bis 2050. Der erste Landstromanschluss für Seeschiffe in Belgien bestätigt die Vorreiterrolle des Hafens bei der Energiewende im maritimen Sektor. Die Einrichtung einer der größten öffentlichen Ladestationen für Elektro-Lkw in Europa macht das Antwerpener Hafengebiet zu einem wichtigen Bindeglied für den Transport mit Elektro-Lkw.

Nachhaltiges Wachstum bleibt eine Priorität, um einen zukunftssicheren Hafen zu gewährleisten. Im ersten Quartal lief zum ersten Mal ein Containerschiff mit einem Tiefgang von 16 Metern in das Deurganck-Dock ein, im Rahmen der normalen Zulassungspolitik. Im zweiten Quartal liefen bereits vier Containerschiffe mit diesem Tiefgang ein. Die Genehmigung hierfür wurde inzwischen auf andere Containerterminals ausgeweitet.

Neben der Erstellung des ersten Entwurfs einer Projektentscheidung für das komplexe Projekt der neuen Schleuse in Zeebrugge war der Abschluss der ersten Phase des Ausbaus des südlichen Kanaldocks und die damit verbundene Erweiterung des ICO-RoRo-Terminals um 600 Meter zusätzliche Kaimauer ein wichtiger Meilenstein für die Hafenplattform in Zeebrugge.

Jacques Vandermeiren, CEO Port of Antwerp-Bruges: „Das letzte halbe Jahr war sicherlich nicht ohne Herausforderungen. Doch trotz der anhaltenden geopolitischen Spannungen, einem nach wie vor fragilen wirtschaftlichen Klima und der Proteste der Landwirte können wir wieder mit positiven Zahlen und sogar mit einem stärkeren Wachstum im ersten Quartal punkten. Neben dem Containerumschlag zeigen auch andere Produktgruppen einen positiven Trend. Darüber hinaus halten uns diese Herausforderungen nicht davon ab, unsere Vorreiterrolle bei der Energiewende zu bestätigen, unter anderem mit Projekten rund um Landstrom oder Lkw-Ladeinfrastruktur. Wir sind also auf einem guten Weg, 2024 zu einem Jahr zu machen, in dem wir in allen Bereichen viel erreichen, dank unserer anhaltenden Widerstandsfähigkeit und des Engagements der gesamten Hafengemeinschaft.“

Annick De Ridder, Hafenrätin der Stadt Antwerpen und Vorsitzende des Verwaltungsrats von Port of Antwerp-Bruges: „Wachstum ist der beste Beweis für unsere Widerstandsfähigkeit als Welthafen und als ambitionierter Pionierhafen. Darüber hinaus wächst unser Marktanteil für die Hamburg − Le Havre-Range weiter an. Mit der Inbetriebnahme des Methatug haben wir einmal mehr bewiesen, dass wir auch in schwierigen Zeiten weiterhin Pionierarbeit leisten und investieren. Und weil wir jetzt Schiffe mit einem Tiefgang von 16 Metern empfangen können, hat Antwerpen alle Voraussetzungen dafür, der erste Anlaufhafen für die allergrößten Containerschiffe zu sein. Auf diese Weise setzen wir uns gemeinsam mit unseren Betrieben für ein nachhaltiges Wachstum ein und halten unsere Position als wirtschaftlicher Motor Flanderns aufrecht.“

Dirk De fauw, Bürgermeister der Stadt Brügge und stellvertretender Vorsitzender von Port of Antwerp-Bruges: „Diese positiven Zahlen zeigen wieder einmal, wie stark wir mit zwei sich ergänzenden Hafenplattformen sind. ​ Aber um unsere Rolle als Welthafen und als Tor aus und nach Europa weiterhin ausfüllen zu können, brauchen wir Kapazitäten und damit nachhaltiges Wachstum. Die Festlegung des ersten Entwurfs einer Projektentscheidung für die neue Schleuse in Zeebrugge war ein wichtiger Meilenstein, ebenso wie die weitere Entwicklung des südlichen Kanaldocks in Zeebrugge mit der Erweiterung des RoRo-Terminals von ICO.“




Gute Aussichten für die Zukunft

Die maritimen Zulieferer in Deutschland sind mit dem Geschäftsjahr 2023 zufrieden. Im laufenden Jahr erwarten wir wieder gute Geschäftsentwicklungen. „Der stagnierende Auftragseingänge des vergangenen Jahres wird sich nicht verstetigen, sondern war nach den sehr starken Auftragseingängen in den Vorjahren wohl nur eine kurze „Verschnaufpause“. Die Reeder investieren jetzt nicht nur weiter in Neubauten, sondern vor allem auch in die Modernisierung und Nachrüstung der Bestandsflotte. Dabei ist die IMO-Vorgabe zur Klimaneutralität sicher ein starker Treiber, insbesondere im weltweiten Service- und Ersatzteilgeschäft“, sagte Martin Johannsmann, Vorstandsvorsitzender der VDMA Marine Equipment and Systems und Geschäftsführer der SKF Marine GmbH.

„Wir haben als Branche die notwendigen technologischen Lösungen vorausschauend und zeitnah entwickelt, spüren aber auch, dass die enorme Masse an notwendigen Umrüstungen nicht nur an Kapazitäts- sondern auch an die monetären Grenzen bei den Betreibern stoßen könnte“, ergänzte er.

Die internationale Schifffahrts-Organisation (IMO) hat das strategische Ziel vorgegeben, bis 2050 Klimaneutralität in der Schifffahrt zu erreichen. Wichtige Zwischenziele bei der Treibhausgasreduzierung sind für 2030 (minus 30-40 Prozent) und 2040 (minus 70-80 Prozent) gesetzt. „Diese Ziele begrüßen wir ganz uneingeschränkt“, sagt Martin Johannsmann. „Alle Unternehmen in unserer Branche haben das Thema Nachhaltigkeit bei der Entwicklung ihrer Produkte als absolut notwendigen Schritt in die Zukunft erkannt und setzten dies um. Wichtig ist jedoch vor allem ein stabiles politisches Umfeld, das die entsprechenden Weichenstellungen zeitnah und verlässlich vornimmt, um zum Beispiel genügend alternative Kraftstoffe für die Welthandelsflotte (im industriellen Maßstab) in absehbarer Zeit herstellen zu können“.

Die Seeschifffahrt ist bereits jetzt der umweltfreundlichste Transportträger. Aufgrund der großen Transportmengen emittiert sie dabei 2 bis 3 Prozent des weltweiten CO2- Ausstoßes. „Hier haben wir als Schiffbau-Zulieferindustrie eine große Verantwortung in der Entwicklung von umweltgerechten Produkten. Oft im Verbund mit weiteren Unternehmen entwickeln und konstruieren wir effiziente, verkettete Systeme, die in Summe die effektivste Treibhausgasreduzierung ermöglichen“, erläutert Dr. Lars Greitsch, Vorstandsmitglied der VDMA Marine Equipment and Systems und Geschäftsführer der Mecklenburger Metallguss GmbH. „Weiterhin gilt es für uns gerade am Standort Waren, aber auch in Europa klimaschonend zu produzieren. Da sind wir als maritime Zulieferer an vielen Stellen Vorreiter und haben gute Erfolge bei der klimaschonenden Produktion. Was aber schwer in einem mittelständischen Produktionsbetrieb umsetzbar ist, ist der immer weiter zunehmende Aufwand bei der Bearbeitung der immer neuen EU-Regularien, wie beispielsweise die Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) oder das deutsche Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz (LkSG). Die notwendige Bearbeitung und das Berichtswesen erfordern immer mehr personelle Kapazitäten. Gleichzeitig müssen die Mitarbeitenden im Betrieb immer produktiver werden, um im internationalen Wettbewerb zu bestehen“, ergänzt Greitsch.

Die Beschäftigung in der Schiffbau- und Offshore-Zulieferindustrie ist im letzten Jahr auf gut 64.500 hochqualifizierte Mitarbeitende gestiegen. Die Nachwuchsgewinnung wird als das Zukunftsthema der Branche angesehen. „Unser derzeitiges Wachstum können wir nur mit genügenden Nachwuchskräften fortsetzen. Wir erreichen gerade die jungen Menschen, wenn wir ihnen weiterhin die „sinnstiftende Wertschöpfung“ ihrer Tätigkeit bei uns nahebringen können“, sagt Lars Greitsch, “dazu gehören so viel wie möglich kreative Freiräume und so wenig wie nötig bürokratische, nicht wertschöpfende Vorgaben.

Kennzahlen zur Schiffbau- und Offshore-Zulieferindustrie in Deutschland

  • Beschäftigte: 64.500 Mitarbeiter (2023: 64.000 Mitarbeiter)
  • Umsatz (2023): 11,3 Milliarden Euro (2022: 10,7 Mrd. Euro)
  • Exportquote: 79 Prozent

Auftragseingänge stagnieren: Für 2023 im Durchschnitt ein Minus von 1,0 Prozent

Märkte: Der deutsche Schiffbau- und Offshore-Markt nimmt rund 20 Prozent der Produkte direkt ab. Das europäische Ausland bestätigte seine stabile Rolle als wichtiger Exportmarkt der deutschen Zulieferer (35 Prozent der Exporte). Insgesamt beliefert die Branche mit knapp der Hälfte ihrer Erzeugnisse Deutschland und Europa. Nordamerika hat als Markt deutlich zugenommen. China und Korea haben weiterhin eine große Bedeutung als Absatzmärkte.

Der VDMA vertritt 3600 deutsche und europäische Unternehmen des Maschinen- und Anlagenbaus. Die Industrie steht für Innovation, Exportorientierung und Mittelstand. Die Unternehmen beschäftigen insgesamt rund 3 Millionen Menschen in der EU-27, davon mehr als 1,2 Millionen allein in Deutschland. Damit ist der Maschinen- und Anlagenbau unter den Investitionsgüterindustrien der größte Arbeitgeber, sowohl in der EU-27 als auch in Deutschland. Er steht in der Europäischen Union für ein Umsatzvolumen von geschätzt rund 910 Milliarden Euro. Rund 80 Prozent der in der EU verkauften Maschinen stammen aus einer Fertigungsstätte im Binnenmarkt.

Die VDMA Marine Equipment and Systems ist die Vertretung der exportstarken maritimen Industrie, die in die weltweiten Märkte der Schifffahrt, des Schiffbaus und der Offshore-Öl- & Gas-Industrie liefert.

Quelle und Grafik: VDMA AG Marine Equipment and Systems




HHLA eröffnet Wasserstoff-Testfeld im Hamburger Hafen

Die Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) hat das erste Testfeld für wasserstoffbetriebene Hafenlogistik und die dazugehörige Wasserstofftankstelle im Hamburger Hafen eröffnet. Das Testfeld am Container Terminal Tollerort (CTT) bildet einen weiteren Meilenstein in der Dekarbonisierung der Logistik. Gemeinsam mit ihren Partnerunternehmen im Clean Port & Logistics Cluster (CPL) testet die HHLA nun im operativen Betrieb, wie Wasserstoff verlässlich zur Versorgung von Schwerlastfahrzeugen eingesetzt werden kann.

Angela Titzrath, Vorstandsvorsitzende der HHLA, eröffnete das Testfeld gemeinsam mit Dr. Melanie Leonhard, Senatorin für Wirtschaft und Innovation der Freien und Hansestadt Hamburg, Christian Maaß, Leiter Wärme, Wasserstoff & Effizienz im Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz, Antje Roß, Managerin Hafennetzwerke und -anwendungen, NOW GmbH und Dr. Lucien Robroek, President Technology Solutions Division von Hyster-Yale Materials Handling, mit einer erfolgreichen Betankung einer wasserstoffbetriebenen Zugmaschine.

Angela Titzrath, CEO der HHLA: „Wir freuen uns sehr, heute das erste Testfeld für wasserstoffbetriebene Hafenlogistik zu eröffnen. Es ermöglicht uns, Zukunftstechnologien zu testen, wertvolle Daten zu sammeln und auszuwerten. So gestalten wir die nachhaltige Zukunft der Logistik und investieren weiter in innovative Technologien. Unsere Erkenntnisse teilen wir mit Unternehmen, die vor ähnlichen Herausforderungen stehen, um gemeinsam klimafreundliche Transportlösungen zu entwickeln. Unser Ziel ist klar: Die Dekarbonisierung der Logistikbranche und die Erreichung unseres Klimaziels, bis 2040 konzernweit klimaneutral zu produzieren.“

Dr. Volker Wissing, Bundesminister für Digitales und Verkehr: „Mit Clean Port & Logistics ist am Hamburger Hafen ein Leuchtturmprojekt für den Einsatz von Wasserstoff in der Hafenlogistik entstanden. Von Gabelstablern über Zugmaschinen bis Lkw – die hier von uns geförderte Wasserstoffinfrastruktur ebnet den Weg für eine klimafreundliche Logistik vor Ort. Ich hoffe, dass das Wasserstoff-Testfeld dank des Engagements der Hafenakteure eine starke Signalwirkung hat. Nur so gelingt es uns, die Logistik in Deutschland klimafreundlich zu machen.“

Dr. Melanie Leonhard, Senatorin für Wirtschaft und Innovation: „Für den Hamburger Hafen ist die Eröffnung ein wichtiger Schritt. Zukünftig wird damit der Einsatz von wasserstoffbetriebenen Schwerlastgeräten an den Terminals und darüber hinaus möglich. Das Potential für den Hamburger Hafen und die Logistikbranche ist dabei beachtlich – denn beispielsweise auch Lkw, die regelmäßig in den Hamburger Hafen kommen, können perspektivisch von einer solchen Infrastruktur profitieren. Das Testfeld hilft uns, dafür wichtige Erfahrungen zu sammeln. Damit treibt die HHLA mit ihren Partnern weiterhin die Transformation und Dekarbonisierung von Umschlag- und Transportprozessen voran.“

Dr. Lucien Robroek, President Technology Solutions Division von Hyster-Yale Materials Handling: „Hyster ist Vorreiter in der Entwicklung von Elektrofahrzeugen für Schwerlastanwendungen, darunter auch Zugmaschinen betrieben mit Nuvera® -Brennstoffzellen. Wir freuen uns sehr, die Hyster® Terminal-Zugmaschine mit Wasserstoff-Brennstoffzellenantrieb gemeinsam mit der HHLA im Terminalbetrieb zu testen. So setzen wir unsere Zusammenarbeit mit zukunftsorientierten Unternehmen fort, die im Rahmen ihrer Reise zu Nachhaltigkeit und Effizienz neue Lösungen erforschen möchten.“

Mit der Eröffnung des Testfelds und der Einweihung der Wasserstofftankstelle steht die benötigte Infrastruktur bereit, um den Übergang zu einem emissionsfreien Schwerlastlogistik- und Hafenbetrieb zu beschleunigen und die Dekarbonisierung der Logistik weiter voranzutreiben. Geräte wie Straddle Carrier, Leercontainerstapler, Gabelstapler, Reachstacker, Zugmaschinen aber auch Lkw können im Hamburger Hafen nun effizient mit grünem Wasserstoff auf 350 bar betankt werden. Die Tankstelle wird öffentlich zugänglich sein und bietet so weiteren Unternehmen die Chance, klimafreundliche Lösungen für den Transport zu testen. Für die Anmeldung am Terminal ist eine Registrierung in der App passify erforderlich. Weitere Informationen finden Sie hier.

Im Clean Port & Logistics Cluster entwickelt die HHLA gemeinsam mit über 40 Partnerunternehmen aus der ganzen Welt seit 2022 Lösungen, um wasserstoffbetriebene Schwerlastfahrzeuge und Terminalgeräte in kurzer Zeit zur Marktreife zu bringen und die für den Einsatz notwendigen Maßnahmen vorzubereiten. Die in den Arbeitsgruppen entwickelten Konzepte für Betrieb, Sicherheit, Wartung, Betankung und Versorgung werden dazu nun im praktischen Betrieb auf dem Testfeld am CTT erprobt und optimiert. In den vergangenen Wochen konnten bereits die ersten Tests der Tankstelle mit Geräten von Hyster-Yale, VWG Oldenburg sowie einem Wasserstoff-Truck von CMB.TECH durchgeführt werden. Die Zusammenarbeit bei CPL unterstützt die Unternehmen dabei, ihre Prozesse zu dekarbonisieren und sinnvolle, klimafreundliche Investitionen zu tätigen, indem sie erforderliche Informationen und praktische Erfahrungen sammeln.

Das Cluster und die Tankstelle werden im Rahmen des Nationalen Innovationsprogramms Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie durch das Bundesministerium für Digitales und Verkehr mit einer Summe von zusammen rund drei Millionen Euro gefördert. Die Förderrichtlinie wird von der NOW GmbH koordiniert und durch den Projektträger Jülich (PtJ) umgesetzt.

Die HHLA verfolgt im Rahmen ihrer Nachhaltigkeitsstrategie „Balanced Logistics“ das Ziel, bis 2040 konzernweit klimaneutral zu produzieren. Dafür setzt die HHLA bereits seit Jahren auf die Elektrifizierung ihrer Anlagen und Geräte in ganz Europa. Wasserstoff kann bei der weiteren Dekarbonisierung der Logistik einen wesentlichen Beitrag leisten. Daher engagiert sich die HHLA neben dem Einsatz von Wasserstoff bei ihren Schwerlastgeräten auch im Bereich des Imports und der Distribution des Energieträgers. Hier ist die HHLA mit ihrem breiten europäischen Netzwerk aus Seehafenterminals und Intermodalverbindungen hervorragend aufgestellt, um die Chancen im Bereich Wasserstoffimport und -transport zu nutzen.

Mit Clean Port & Logistics (CPL) hat die HHLA ein Innovationscluster zur Erprobung wasserstoffbetriebener Geräte in der Schwerlast- und Hafenlogistik gegründet. Im Cluster kommen Gerätehersteller, Hafen- und Logistikunternehmen, wissenschaftliche Partner, Produzenten von grünem Wasserstoff, Softwareunternehmen und Betreiber bzw. Hersteller von Tankstellen zusammen. In überregionaler Zusammenarbeit wird getestet und untersucht, wie Wasserstoff als Treibstoff beim Hafenumschlag und in der Schwergutlogistik verlässlich eingesetzt werden kann. Dazu führt das Cluster Simulationen und Untersuchungen durch, erarbeitet Ausbildungs- und Schulungskonzepte. Aktuell sind bereits über 40 Partnerunternehmen aus der ganzen Welt an Bord. Die Teilnahme steht grundsätzlich allen interessierten Unternehmen offen. Mehr Informationen finden Sie auf der Website.

Quelle: HHLA, Foto: HHLA / Thies Rätzke




Positives Halbjahresergebnis für den PORT OF KIEL

Das Halbjahresergebnis der SEEHAFEN KIEL GmbH & Co. KG verzeichnet einen positiven Trend: Der Kieler Hafen schlug in der ersten Hälfte des Jahres 3,8 Mio. Tonnen Fracht um
– zwei Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Damit führt der norddeutsche Hafen trotz einer allgemeinen Konjunkturschwäche seine positive Wachstumsentwicklung der vergangenen Jahre fort.

„Es sind positive Signale, die wir mit aus dem ersten Halbjahr nehmen“, sagt Dr. Dirk Claus, Geschäftsführer der SEEHAFEN KIEL GmbH & Co. KG, „Gerade in aktuell eher herausfordernden wirtschaftlichen Zeiten ist es für unser Unternehmen ein bestärkendes Signal, dass wir in weiten Teilen unseres Umschlagsgeschäftes weiterhin einen Wachstumstrend sehen.“

Die täglichen Fährverbindungen Richtung Skandinavien gehören zu den wichtigen Transport- und Frachtachsen zwischen der Landeshauptstadt und den skandinavischen Nachbarn – sie sind aber auch Seismografen für die nationalen wirtschaftlichen Entwicklungen. So haben sich die schwache schwedische Konjunktur und ein verhaltenes wirtschaftliches Wachstum in Norwegen im ersten Halbjahr auch auf die Frachtentwicklungen der beiden Fährverbindungen niedergeschlagen, die insgesamt leichte Rückgänge verzeichneten.

Durchweg positiv fällt hingegen die Frachtentwicklung am mengenstärksten Kieler Terminal, dem Ostuferhafen, aus: Auf der Route Richtung Litauen wird der Wachstumstrend aus den letzten Quartalen 2023 mit einem deutlichen Plus im ersten Halbjahr 2024 fortgeführt. Mit einem leicht reduzierten Fahrplan aber größeren eingesetzten Fährschiffen entwickelt sich das Frachtgeschehen auf der mengenstärksten Fährroute zwischen Deutschland und dem Baltikum vielversprechend. Auch im Papierumschlag setzt sich der positive Vorjahrestrend fort: Mit deutlichen Mengensteigerungen bleibt dieses Frachtgeschäft weiterhin ein Kieler Erfolgsmodell. Erst Anfang des Jahres wurden zusätzliche Lagerkapazitäten für die schwedischen Kunden am Kieler Ostuferhafen geschaffen, um der positiven Entwicklung hafenseitig zu begegnen.

An Bedeutung gewinnt auch der Umschlag von Massengut an den Außenterminals des Kieler Hafens: Mit einem niedrigen zweistelligen Plus im Umschlag von Baustoffen zeigt sich nicht nur der hohe Bedarf der hiesigen Bauwirtschaft, sondern auch die Bedeutung des Kieler Hafens für lokale und regionale Bauprojekte.

Als einer der passagierreichsten Kreuzfahrthäfen in Nordeuropa, blickt der Kieler Hafen auch in diesem Jahr auf eine vielversprechende Kreuzfahrtsaison. Mit bisher 82 Anläufen (2023: 88 Anläufe) und 380.000 Kreuzfahrtpassagieren hat der Kieler Hafen seit Jahresbeginn zwar weniger Schiffe aber mehr Passagiere (+ 2 %) als im Vorjahr begrüßt. Auch bei den Fährpassagieren liegt der Hafen mit insgesamt 728.000 Gästen leicht über dem Vorjahresergebnis (+1,3 %), was sich vor allem durch die gute Passagierentwicklung Richtung Skandinavien erklärt.

Quelle und Foto: SEEHAFEN KIEL GmbH & Co. KG , Foto: Port of Kiel/ Tom Koerber




Rhenus Port Logistics organisiert Umschlag

An Terminal 4 des Duisburger Hafens stellt Rhenus Port Logistics Rhein-Ruhr einen wettergeschützten Umschlagsplatz und spezielle Verladetechnik für Getreidetransporte aus der Ukraine bereit. Zuvor wurde der Futtermais über die ukrainische Hafenstadt Odessa an seine Zielorte verbracht.

Der Transport per Bahn durch die Ukraine, Polen und Deutschland ersetzt die bisherige Transportroute. In Duisburg angelangt, wird der Mais aus den Bahncontainern direkt in Binnenschiffe umgefüllt. Eine enge Koordination von Bahn- und Schiffsankünften sichert den schnellen Weitertransport der sensiblen Fracht.

Als Experte für den Stückgut- und Containerumschlag ist Rhenus Port Logistics in zahlreichen deutschen Häfen mit eigenen Terminals, Büros oder durch langjährige Partner vertreten. So auch im Duisburger Hafen mit dem Rhein-Ruhr-Terminal. Dieses verfügt über ausreichende Lagerkapazitäten und besonderes Umschlagsgerät sowie über eine multimodale Anbindung an alle Verkehrsträger. Weitere Projektbeteiligte des Maistransports aus der Ukraine sind der langjährige Rhenus-Partner und Container-Dienstleister Contargo und die Rhenus LBH PartnerShip. Letztere übernimmt den Weitertransport per Binnenschiff. Die Zugtransporte von der Ukraine über Polen nach Duisburg werden von verschiedenen Bahndienstleistern und abschließend von der duisport rail GmbH abgewickelt.

Das mehrfache Umladen der gesamten Fracht ist nur eine der Herausforderungen auf dem langen Transportweg. Noch im ukrainischen Grenzort Mostyska wird die Fracht von Getreide-Bunkerwaggons in EU-Standard-Schüttgutcontainer umgeladen. An der polnisch-ukrainischen Grenze erfolgt die Kennzeichnung der Ladung mit speziellen GPS-Tracking-Siegeln, die an der deutsch-polnischen Grenze wieder entfernt werden. Vier Monate lang analysierten die Partner Contargo und Rhenus die gesamte Lieferkette, bevor die ersten Transporte starteten. Neben einer GMP+-Zertifizierung für den sicheren Transport von Futtermitteln mussten alle Zollverfahren sowie Bahn- und Schiffsankünfte für einen termingerechten Umschlag koordiniert werden.

Nicht nur der aktuelle Getreidemarkt, auch die politischen Verhältnisse in der Ukraine sowie die Transit- und Importbeschränkungen für Getreide in Europa müssen beim Ausbau des Projekts berücksichtigt und die Transporte immer wieder auf ihre Durchführbarkeit und Wirtschaftlichkeit überprüft werden“, erklärt Michael Petersmann, Geschäftsführer der Rhenus Port Logistics Rhein-Ruhr. Derzeit erreichen bis zu vier Ganzzüge pro Monat den Duisburger Hafen. „Wir würden es begrüßen, den Umschlag in Duisburg langfristig als Alternative zur bisherigen Route über Odessa halten zu können. Eine Ausweitung der Transporte auf weitere Getreideprodukte wie Weizen, Raps, Zuckerrübenpellets und Sojabohnen wäre durchaus denkbar“, so Marcin Czachorowski, Geschäftsführer und Projektverantwortlicher seitens der Contargo Intermodal Polen.

Die partnerschaftliche Zusammenarbeit zwischen den Beteiligten der duisport rail GmbH und der Rhenus Port Logistics Duisburg ist ein Erfolgsgarant für die termingerechte Ver- und Entsorgung des Getreidezuges an der Umschlaganlage. Von besonderer Bedeutung ist dabei die Kommunikation zwischen der Disposition der duisport rail und der Disposition der Rhenus Ports Duisburg, die eine Just-in-time-Abwicklung des Ganzzuges gewährleistet.

Quelle und Foto: Rhenus, als Experte für den Stückgut- und Containerumschlag ist Rhenus Port Logistics in zahlreichen deutschen Häfen mit eigenen Terminals, Büros oder durch langjährige Partner vertreten. So auch im Duisburger Hafen mit dem Rhein-Ruhr-Terminal. Dieses verfügt über ausreichende Lagerkapazitäten und besonderes Umschlagsgerät sowie über eine multimodale Anbindung an alle Verkehrsträger. 




Alexander Voigt folgte Josef Reindl in Ludwigshafen

Die Hafenbetriebe Ludwigshafen am Rhein GmbH hat einenderen Geschäftsführer: Die Gremien hatten Alexander Voigt mit Wirkung zum 1. Juli zum Geschäftsführer bestellt. Er folgt auf den bisherigen Hafenchef Franz Josef Reindl, der nach 18 Jahrn in den verdienten Ruhestand ging..

„Mit Alexander Voigt konnten wir einen erfahrenen Hafenkenner als Geschäftsführer gewinnen, der mit seinen umfassenden Kenntnissen die positive Entwicklung der Landeshäfen am Rhein weiter fortsetzen wird. Der Aufsichtsrat freut sich auf eine erfolgreiche und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit ihm“, sagte Andy Becht, Aufsichtsratsvorsitzenden der Hafenbetriebe,

Der personelle Wechsel in der Geschäftsführung ging einher mit einer Neustrukturierung der Hafengesellschaften des Landes. Rückwirkend zum 1. Januar 2024 wird die Fusion der beiden landeseigenen Hafenbetriebe Rheinland-Pfalz GmbH und der Hafenbetriebe Ludwigshafen am Rhein GmbH zur Häfen Rheinland-Pfalz GmbH erfolgen, deren Leitung der neue Geschäftsführer Alexander Voigt übernehmen wird.

Der 50-jährige Volljurist hat als Prokurist der Rheincargo GmbH & Co KG und der Neuss-Düsseldorfer Häfen GmbH & Co.KG in verschiedenen Verwendungen langjährige Erfahrung in der Hafenwirtschaft und speziell im Immobilienmanagement der Häfen gewonnen. Zugleich war er in der Hafen Düsseldorf-Reisholz Entwicklungsgesellschaft mbH als Geschäftsführer mit der Entwicklung von Hafenflächen befasst.

„Ich freue mich auf die neue Aufgabe, die Hafenwirtschaft in ihrer Komplexität und Bedeutung für Wirtschaft und Region hat für mich einen besonderen Reiz. Ich bin überzeugt, dass die Verkehrsträger Eisenbahn und Binnenschiff in der Zukunft gerade bei der Frage der CO2 Vermeidung und Entlastung der Straßeninfrastruktur eine stärkere Rolle übernehmen müssen“, sagte Voigt. „Für mich ist es eine Herzenssache, an diesen wichtigen Zielen weiter mitarbeiten und gestalten zu können.“

Der bisherige Hafenchef Franz Josef Reindl hatte im Jahr 2006 die Hafengesellschaft des Landes in schwierigem Fahrwasser übernommen, auf finanziell gesunde Beine gestellt und hafenwirtschaftlich kontinuierlich weiterentwickelt. Staatssekretär Andy Becht dankte Franz Reindl für sein großes Engagement und unermüdliches Eintreten für die hafenwirtschaftlichen Belange nicht nur in Ludwigshafen, sondern für die gesamte Hafen- und Logistikbranche.

Quelle und Foto: Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau, v.l.n.r. Franz Josef Reindl, Staatssekretär Andy Becht, Alexander Voigt