Viking bestellt neun Flusskreuzfahrtschiff

Viking und die NEPTUN WERFT haben insgesamt zehn neue Flusskreuzfahrtschiffe auf Kiel gelegt. Damit geht die erfolgreiche Serie von bisher 65 Schiffen für Viking weiter. Die Reederei hat die NEPTUN WERFT nun mit dem Bau von neun weiteren innovativen Flusskreuzfahrtschiffen beauftragt. Es handelt sich bei den Flusskreuzfahrtschiffen um ein Schiff für die Seine und acht Schiffe der bekannten Longship-Serie. Ein weiteres Seine-Schiff wurde bereits im Februar 2023 beauftragt. Damit baut die NEPTUN WERFT bis 2026 insgesamt zehn Flusskreuzfahrtschiffe für Viking.

Während die Longships 135 Meter lang sind, basieren die Schiffe für die Seine auf den bereits für Viking gebauten „verkürzten“ Longships Viking Kari, Viking Radgrid, Viking Skaga und Viking Fjorgyn. Im Jahr 2025 und 2026 sollen jeweils ein Schiff für die Seine sowie vier Schiffe der Longship-Serie abgeliefert werden. Der Bau der Schiffe hat mit der Kiellegung auf der NEPTUN WERFT symbolisch begonnen.

Die neuen Schiffe werden mit einem Hybridsystem aus diesel-elektrischem Antrieb und einem Batteriesystem ausgestattet. Damit werden Lastspitzen abgefangen und erheblich Treibstoff eingespart. Die Longships werden erstmals auf der NEPTUN WERFT mit einem neuen PLM-System, einer kombinierten Software-Lösung aus Catia V6 und Cadmatic, konstruiert. Sie erhalten außerdem einige technische Neuerungen, wie eine Kompaktanlage für die Abwasserbehandlung.

„Wir freuen uns, die lange Serie der Viking-Schiffe mit diesen zehn Schiffen fortzuführen. Die Schiffe gehören mit ihrem Hybrid-System zu den umweltfreundlichsten auf Europas Flüssen. Der erfolgreiche Einsatz auf den bereits abgelieferten Schiffen war ein entscheidender Grund für Viking, beim Bau wieder auf die MEYER Gruppe zu setzen“, sagt Jan Meyer, der die NEPTUN WERFT zukünftig als Chief Business Innovation Officer leiten wird.

Die NEPTUN WERFT verfügt nun über ein gut gefülltes Auftragsbuch bis 2026 mit Aufträgen für zehn Flusskreuzfahrtschiffen, zwei Marinebetriebsstoffversorgern sowie Teilen des Forschungsschiffs METEOR IV. Zudem plant die MEYER Gruppe gemeinsam mit dem belgischen Unternehmen Smulders in Rostock den Einstieg in den Bau von Offshore-Konverterplattformen. Dazu befindet sich derzeit das Joint Venture NEPTUN SMULDERS Engineering im Aufbau. Diese Plattformen sollen künftig ebenfalls auf der NEPTUN WERFT entstehen. Für diese einzigartigen maritimen Projekte wächst das Team der Werft weiter.  Stellenangebote gibt es unter meyercareer.com.

Quelle und Foto: NEPTUN WERFT




Wasserstraße Rhein stärken und priorisieren

 In den allermeisten Fällen herrscht weitestgehende Einigkeit darüber, dass die Umsetzung von Verkehrsinfrastrukturprojekten in Deutschland deutlich zu lange dauert. Dies gilt gerade und besonders auch im Vergleich zu anderen EU-Staaten mit gleichen unionsrechtlichen Rahmenbedingungen.

Um dem Entgegenzuwirken, hat die Bundesregierung im Herbst 2022 mit ihrem „Gesetz zur Beschleunigung von Genehmigungsverfahren im Verkehrsbereich“ ein Vorhaben auf den Weg gebracht, das zum Ziel hat, die Planungs- und Genehmigungsdauer für Verkehrsprojekte in etwa zu halbieren. Nach langen und kontroversen Debatten hat dieses Gesetz am 24. November 2023 nun auch die Zustimmung des Bundesrates erhalten und wird damit zeitnah rechtskräftig. 

Zentraler Baustein: Ausgewählten Fernstraßenausbauprojekten (138 an der Zahl) und der Schiene wird mit diesem Gesetz der Status eines „überragenden öffentlichen Interesses“ zugeschrieben, wodurch diese künftig bei Behörden und Gerichten deutlich priorisiert behandelt werden müssen – grundsätzlich eine positive Entwicklung mit Blick auf die Entwicklung der adressierten Verkehrsträger. 

Die Wasserstraßenprojekte erhielten diesen Status im aktuellen Gesetz als einziger Verkehrsträger allerdings nicht – auch nicht einzelne Vorhaben, die in ihrer Bedeutung herausragen. Für die Wasserstraße gelten lediglich neue Regelungen zur Digitalisierung von Planfeststellungs- und Genehmigungsverfahren. 

Die Bundesregierung hat mit diesem Gesetz aus Sicht der hier zeichnenden Organisationen somit eine Chance vertan, die Wasserstraße in ihrer Bedeutung mit der Schiene und den Fernstraßen gleichzusetzen – und dies trotz anderslautender Empfehlung der Mehrheit der Bundesländer aus dem Mai 2023. Allgemein ist bekannt und vielfach wird betont, dass sie als klimafreundlicher Verkehrsträger gilt und auch für die Umsetzung der Energiewende gebraucht wird. Besonders im Rheinland und den benachbarten Niederlanden ist die Wasserstraße respektive der Rhein überdies ein sehr bedeutender Wirtschaftsfaktor. Dies gilt insbesondere für die weitere Verstärkung des europäischen Rhein-Alpin- Korridors sowie die damit verbundene Entwicklung der Binnenhäfen. Nähere Informationen dazu sind hier zu finden: https://t1p.de/29b0t 

Daher ergeht der eindringliche Appell, v.a. gerichtet an die Bundespolitik, jetzt zunächst den Projekten eine signifikante Priorisierung zukommen zu lassen, die für den Rhein und dessen Status als Europas wichtigster Wasserstraße auch bundes- und europaweit eine erhebliche Bedeutung haben: 

  • Abladeoptimierung der Fahrrinne am Mittelrhein (BVWP 2030, W25) 
  • Abladeverbesserung und Sohlenstabilisierung am Rhein zwischen Duisburg und Stürzelberg (BVWP 2030, W27) 
  • Ausbau des Wesel-Datteln-Kanals bis Marl und Ersatzneubau der „Großen Schleusen“ (BVWP 2030, W23) 

Um das System der mit dem Rhein verbundenen Wasserstraßen sowie die Wirtschaft und die Bevölkerung des nordrhein-westfälischen Rheinlands und des Euregio-Raums weiter zu stärken und gerade die Bedeutung des Rheins als Europas bedeutendster Wasserstraße nicht nur zu sichern, sondern auch auszubauen, sind entsprechende Ressourcen für diese bedeutsame Maßnahmen bereitzustellen. 

Konkret regen wir eine Priorisierung durch zwei Maßnahmen an: 

  • Bündelung / Konzentration der vorhandenen personellen und finanziellen Ressourcen für die genannten Projekte, v.a. bei der Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt des Bundes, 
  • Konsequente Umsetzung der Empfehlungen der „Beschleunigungskommission Mittelrhein“ vom September 2023. 

Wichtig ist nicht nur aus Sicht der hier zusammengeschlossenen Akteure, sondern auch als gesamt-volkswirtschaftlicher Betrachtung, dass diese Vorhaben zeitnah in eine konkrete Umsetzung bzw. zum Abschluss kommen. Vor allem die Engpassstelle am Mittelrhein gilt gerade bei den tendenziell immer häufiger auftretenden Niedrigwasserphasen als Nadelöhr, welches die Binnenschifffahrt auf dem gesamten Rheinstreckenabschnitt zwischen den Niederlanden, dem Niederrhein und dem Ballungsraum Rhein-Neckar in ganz erheblichem Maße einschränken kann, wie zuletzt v. a. in den Jahren 2018 und 2022 gesehen. Die Maßnahme ist im aktuellen Bundesverkehrswegeplan 2030 mit einem vordringlichen Bedarf mit Engpassbeseitigung gekennzeichnet und hat dort unter allen über 1.300 gelisteten Einzelmaßnahmen auf Straße, Schiene und Wasserstraße das zweithöchste Nutzen-Kosten-Verhältnisse (NKV) mit einem Wert von 30,7. Zum Vergleich: Der durchschnittliche Kosten-Nutzen-Wert aller 22 im BVWP gelisteten Wasserstraßenprojekte beträgt lediglich 6,8. 

Zeichnende Institutionen: 

duisport – Trimodale Logistikdrehscheibe und größter Hinterland-Hub Europas 

Die Duisburger Hafen AG (duisport) ist Eigentümerin und Betreiberin des Duisburger Hafens, der führenden Logistikdrehscheibe in Zentraleuropa. Die duisport-Gruppe bietet Full-Service-Leistungen im Bereich der Infra- und Suprastruktur. Darüber hinaus erbringen die Tochtergesellschaften logistische Dienstleistungen wie die Entwicklung und Optimierung von Transport-/Logistikketten, Schienengüterverkehr, Gebäudemanagement, Industriegüterverpackung und Kontraktlogistik. www.duisport.de

HGK Gruppe 

Die HGK AG ist die Logistikgesellschaft im Stadtwerke Köln Konzern, die sich zu einer europaweit tätigen Gruppe für integrierte Transport- und Logistikdienstleistungen entwickelt hat. Gegliedert ist sie in fünf Geschäftsbereiche: Logistics & Intermodal, Shipping, Rail Operations, Infrastructure & Maintenance und Real Estate. So betreibt die HGK-Gruppe über Tochter- und Beteiligungsunternehmen u. a. den größten Binnenhafen-Verbund Deutschlands, eine der größten privaten Güterverkehrsbahnen, spezialisierte Logistikbetriebe, Terminals sowie ein eigenes Schienenstreckennetz und Werkstattbetriebe für den Güterbahnverkehr.  www.hgk.de/ 

HGK Shipping 

Die HGK Shipping GmbH ist das größte Binnenschifffahrts-Unternehmen in Europa. Die Flotte umfasst rund 350 Schiffe, inklusive Partikuliere. Das Transportspektrum reicht dabei von flüssigen chemischen Produkten und verflüssigten Gasen über Trockengüter bis zu Breakbulk.  www.hgk.de/shipping/ 

Neuss-Düsseldorfer Häfen 

Die Neuss-Düsseldorfer Häfen GmbH & Co. KG (NDH) entstand 2003 durch die Fusion der Düsseldorfer Hafengesellschaft mit dem Neusser Hafen. So entstand der drittgrößte Binnenhafen Deutschlands, der heute eine wichtige Rolle im Güterverkehr der Logistikregion Rheinland einnimmt und vielfältige Möglichkeiten zur Abwicklung des Güterumschlags abdeckt. Neben dem Rhein als größte Wasserstraße profitieren die NDH dank ihrer zentralen Verkehrslage in Deutschland und Europa von einer optimalen Anbindungen an andere Verkehrsmärkte im In- und Ausland. Das ermöglicht einen effizienten Transport von Gütern zu den wichtigsten Seehäfen und Wirtschaftszentren des Kontinents. www.nd-haefen.de/ 

Euregio Rhein-Waal 

Die Euregio Rhein-Waal ist ein öffentlich-rechtlicher Zweckverband, dem ca. 50 Kommunen und regionalen Behörden angeschlossen sind. Hauptanliegen der Euregio Rhein-Waal ist die Verbesserung und Intensivierung der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit in Wirtschaft und Gesellschaft. Im Arbeitsgebiet der Euregio Rhein-Waal, von Düsseldorf über Duisburg, die Kreise Kleve und Wesel bis hin zu den niederländischen Städten Arnhem/Nijmegen, Ede/Wageningen und Apeldoorn, ist ein großes Potenzial für eine starke wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklung vorhanden. Die Euregio Rhein-Waal bringt Partner zusammen, um gemeinsame Initiativen zu starten und somit Synergieeffekte zu nutzen.  www.euregio.org 

Logistikregion Rheinland 

Der Logistikregion Rheinland e.V. ist ein Zusammenschluss aus Unternehmen, Verbänden und öffentlichen Institutionen mit dem Ziel der Weiterentwicklung und Stärkung des Rheinlandes als eine der führenden Logistikregionen Europas. Der Logistikregion Rheinland e.V. setzt sich dafür ein, dass die Menschen und Unternehmen der Region von den sich in der Wachstumsbranche Logistik bietenden Chancen durch zusätzliche Wertschöpfung und Arbeitsplätze profitieren und bildet ein Sprachrohr für die Interessen der Logistikwirtschaft im Rheinland. www.logistikregion-rheinland.de 

Metropolregion Rheinland 

Im Metropolregion Rheinland e.V. (MRR) haben sich sämtliche kreisfreie Städte, Kreise, Industrie- und Handels- sowie Handwerkskammern und der Landschaftsverband auf dem Gebiet des nordrhein-westfälischen Rheinlands zusammengeschlossen. Das Gebiet umfasst eine Fläche von rund 40% des Landes NRW mit rund 8,7 Mio. Menschen, die dort leben. Die MRR vertritt mit ihren insg. 35 Mitgliedern nach außen die Interessen des Rheinlands und dient nach innen der besseren Vernetzung der beteiligten Akteure. Inhaltliche Arbeitsschwerpunkte sind die Themen Energie und Transformation, Verkehr und Infrastruktur sowie Profilierung und Identifikation.  www.metropolregion-rheinland.de 

Foto: Neuss Düsseldorfer Häfen




thyssenkrupp Steel und duisport formen Joint Venture

thyssenkrupp Steel und duisport formen ein Joint Venture (JV) mit dem Ziel, in der Partnerschaft die Logistikkompetenz auszubauen. Vorbehaltlich der Zustimmung der Fusionskontrollbehörden soll das JV im zweiten Geschäftsjahresquartal 2023/24 starten. duisport beteiligt sich hierzu mit 49 Prozent an der thyssenkrupp Steel Logistics GmbH, die thyssenkrupp Steel Europe AG wird weiterhin 51 Prozent an der Gesellschaft halten.

Die seit 2022 ausgegliederte thyssenkrupp Steel Logistics GmbH wird zukünftig von der thyssenkrupp Steel Europe AG und der duisport-Gruppe als Eigentums- und Managementgesellschaft des Duisburger Hafens getragen. Die thyssenkrupp Steel Logistics GmbH mit rund 300 Mitarbeitenden verfügt über einen umfangreichen Hafenkomplex mit den Werkshäfen Schwelgern und Walsum sowie verbundenen Einheiten. Die Umschlagmenge beträgt derzeit rund 25 Mio. Tonnen pro Jahr. Die duisport-Gruppe bringt ihre langjährige Erfahrung und ihr Know-how in der Hafenlogistik, der Hafen- und Umschlagstechnik sowie deren Digitalisierung ein. Die Zusammenarbeit schließt mit den Umschlaghäfen die Kette an der Rheinschiene von logport I bis VI und wird u.a. die Hafen- und Brammenlagerlogistik weiterentwickeln und professionalisieren.

Die Partnerschaft wird voraussichtlich im zweiten Geschäftsjahresquartal 2023/24 operativ starten, auch mit dem Ziel, flexibel auf Marktschwankungen reagieren zu können. Da sich durch die Transformation der Stahlherstellung von thyssenkrupp Steel auch die Stoffströme in den Hafenanlagen verändern und damit Kapazitäten verlagern, soll das Geschäft zukünftig auch für Drittkunden geöffnet werden. So werden die Geschäftsaktivitäten gemeinsam zwischen thyssenkrupp Steel Logistics und duisport auch in Verantwortung für den Standort Duisburg und die Region weiterentwickelt.

Das JV steht unter anderem noch unter dem Vorbehalt der Zustimmung der relevanten Fusionskontrollbehörden und Gremien.

„Das Joint Venture bietet beiden Partnern die einzigartige Möglichkeit, Kräfte zu bündeln, die Transformation am größten Stahl- und Logistikstandort Europas gemeinsam voranzutreiben und langfristig Motor für die Region und damit für Beschäftigung zu sein. Gemeinsam wollen wir die Prozesse weiter professionalisieren, die vorhandenen Kapazitäten auslasten und neue Geschäftsmöglichkeiten und Ausbaupotentiale für den Logistikmarkt am Rhein erschließen. Wir sind überzeugt, dass wir durch diese Kooperation unsere Position als zentraler Logistikhub in der Region signifikant stärken werden“, sagt duisport-CEO Markus Bangen. Auch Markus Micken, verantwortlich für die Logistik bei thyssenkrupp Steel, freut sich über den erfolgreichen Prozess zum Aufbau der Partnerschaft: „Es hat sich früh gezeigt, wie konstruktiv die Gesprächsatmosphäre zur Ausgestaltung der Zusammenarbeit zwischen uns war. Mit duisport an unserer Seite bündeln wir weiter die Logistikkompetenz am Rhein und für die Region. Damit stärken wir unsere Expertise in diesem Bereich und können schneller und flexibler auf die Bedürfnisse unserer Kunden und Marktveränderungen reagieren.“

Das JV sucht bereits heute Fachkräfte, die das Team unterstützen. Interessierte finden Stellenausschreibungen auf der Homepage thyssenkrupp Steel Logistics: https://www.thyssenkrupp-steel-logistics.com/de/karriere.html

Quelle und Grafik: duisport




Blitz-Asphaltierung im Hamburger Hafen

Die Hamburg Port Authority (HPA) hat am vergangenen Wochenende Teile der Straßen Dradenaustraße. Finkenwerder Ring und Völlhöfner Weiden neu asphaltiert. Insgesamt wurde in weniger als 48 Stunden eine Fläche von ca. 10.000 m² (das entspricht ca. 1,5 Fußballfeldern) Asphalt ausgebaut und neu hergestellt. Um den Verkehr im Hamburger Hafen möglichst wenig zu beinträchtigen, wurden die drei Maßnahmen zusammengelegt.

Bei der Asphaltierung auf allen drei Straßen kam Recyclingasphalt, d.h. Material mit einem Recycling-Anteil von mehr als 50 Prozent im Asphaltmischgut zum Einsatz.

„Dank der Zusammenlegung der drei Maßnahnahmen und der Koordinierung miteinander konnten wir alle drei Straßenabschnitte an einem einzigen Wochenende fertigstellen“, sagt Peter Börgmann vom Kompetenzcenter Straße bei der HPA. „Insgesamt haben wir in den drei Tagen ca.1.000 Tonnen Material ausgetauscht.“

Quelle und Foto: HPA




800-MW-Electrolyseur in Rotterdam geplant

Eneco hat einen Antrag gestellt, um die Genehmigung für den Bau des „Eneco Electrolysers“ zu erhalten. Diese 800-MW-Anlage für grünen Wasserstoff wird das Ziel, bis 2030 in Rotterdam 2,5 GW grünen Wasserstoff zu produzieren, einen großen Schritt näher bringen.

Der Eneco Electrolyser wird grünen Strom aus Solar- und Windparks nutzen, um den Wasserstoff herzustellen. Mit diesem Wasserstoff, dessen Produktion somit ohne fossile Brennstoffe auskommt, kann die Industrie ihre Abläufe und Produkte nachhaltiger gestalten. Zur Zeit wird im Konversionspark auf der Maasvlakte die größte 200-MW-Wasserstoffanlage Europas, Holland Hydrogen 1, gebaut. Drei weitere ähnliche Projekte sind an diesem Standort in Planung. Der zweite Konversionspark auf der Maasvlakte, mit Platz für eine 1000-MW-Wasserstoffanlage, ist für den Gewinner der Ausschreibung des Windparks IJmuiden Ver reserviert. Das Energieunternehmen Uniper plant am eigenen Standort eine Wasserstoffanlage, die bis zu 500 MW leisten kann.

Der Eneco Electrolyser wird neben dem Enecogen-Elektrizitätswerk im Europoort gebaut. So können Anschlüsse zusammen genutzt werden. Die Fabrik wird eine Leistung von 800 MW haben. Damit werden jährlich bis zu 80 Kilotonnen Wasserstoff produziert, je nachdem, wie viel Ökostrom zur Verfügung steht und wie groß die Nachfrage der Industrie nach grünem Wasserstoff ist. Eneco geht davon aus, dass der Bau des Elektrolyseurs im Jahr 2026 beginnen wird. Die Wasserstoffanlage soll im Jahr 2029 in Betrieb genommen werden.

Quelle und Grafik: Eneco




LOG4NRW: Erster Containerzug hat sich auf den Weg gemacht

Runter von der Straße, rauf auf Schiene und Schiff: Rund 27.000 Lkw-Fahrten will eine schlagkräftige Allianz mehrerer Häfen und Eisenbahnbetreiber in Nordrhein-Westfalen künftig überflüssig machen. Jetzt hat sich der erste Containerzug im Rahmen des „LOG4NRW“-Projekts auf den Weg gemacht.

Schon der Premieren-Zug war beim Start in Kreuztal zu über 90 Prozent ausgelastet. Vom Südwestfalen Containerterminal in Kreuztal aus ging es für den Zug über Dortmund nach Duisburg. Hier wurden sie aufs Binnenschiff geladen und nach Rotterdam gebracht. Künftig werden wöchentlich zwei Containerzüge zwischen Südwestfalen und dem Ruhrgebiet verkehren.

Die Initiative steht unter der Schirmherrschaft von Oliver Krischer, Minister für Umwelt, Naturschutz und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen. „Es freut mich, dass LOG4NRW so schnell und erfolgreich an den Start gegangen ist. Die Verlagerung des Verkehrs von der Straße auf die Schiene ist ein wichtiger Baustein der Verkehrswende. Von nachhaltigen Lösungen der Logistik profitieren Wirtschaft und Klimaschutz gleichermaßen“, so Krischer.

Ziel ist es, für eine spürbare Entlastung der Verkehrssituation im Ruhrgebiet und in Südwestfalen zu sorgen. Das geplante Konzept sieht folgende Verbindung vor: Voerde-Emmelsum (Container-Terminal Contargo) – Duisburg-Walsum logport VI (Multimodal Terminal Duisburg) – Hafen Dortmund (CTD Container- Terminal Dortmund) – Siegerland (Südwestfalen Containerterminal in Kreuztal) und zurück. Dies führt zu einer unmittelbaren Entlastung der Autobahnen 2, 4 und 45 sowie der ohnehin angespannten Verkehrssituation in Südwestfalen, insbesondere im Sauerland. Darüber hinaus ermöglicht das kombinierte Bahn- und Binnenschiffsystem erstmals Transporte zwischen den Terminals in Duisburg, Voerde-Emmelsum, Dortmund und Kreuztal.

Da der Hafen Emmelsum am Niederrhein derzeit wegen einer defekten Brücke nicht per Zug angefahren werden kann, setzt duisport auf dieser Verbindung seine Wassertaxis ein.

Die Disposition der Buchungen für alle Kooperationspartner hat die duisport agency GmbH als zentrale Marketing- und Vertriebsgesellschaft der duisport-Gruppe übernommen. Die Traktion der Züge wird gemeinsam von der duisport-Tochtergesellschaft duisport rail GmbH und der Dortmunder Eisenbahn durchgeführt – von Emmelsum über logport VI in Duisburg, den Dortmunder Hafen und das CTD bis nach Kreuztal.

„Dass wir schon zwei Monate nach den ersten Gesprächen mit potenziellen Kunden loslegen können, zeigt: Wir hatten zur richtigen Zeit die richtige Idee. Nicht zuletzt mit Blick auf die Erhöhung der Maut-Gebühren im Dezember beweist sich die Bahn einmal mehr als hervorragende Alternative und echter Problemlöser“, sagt duisport-CEO Markus Bangen.

„Insbesondere in unserem staubelasteten Nordrhein-Westfalen, mit leider zunehmenden Infrastrukturproblemen, sehen wir die Zukunft der Logistik in einer intelligenten Verknüpfung der Verkehrsträger. Unsere Kooperation schafft somit Resilienz durch gelebte Verkehrsverlagerung und wirkt immens nachhaltig durch Reduktion der Emissionslast der Verkehre“, sagt DeltaPort-Geschäftsführer Andreas Stolte.

„Die Marke ,LOG4NRW‘ rollt. Mit dem ersten Zug wird deutlich, dass wir als starke Partner am Markt gemeinsam gut funktionieren und ein zielgerichtetes und attraktives Logistikangebot liefern. Wir gestalten gemeinsam und aktiv mit den Unter-nehmen die Verkehrswende und bieten allen weiteren Interessenten ein zukunftsgerichtetes Produkt an“, sagt Dortmunder-Hafen-Vorständin Bettina Brennenstuhl.

„Das Interesse der verladenden Wirtschaft am neuen Zugprodukt ist ungeachtet des schwierigen Marktumfeldes für den Kombinierten Verkehr in Europa erfreulich groß. Unsere heimischen Unternehmen sind zwingend auf Transporte von Wagengruppen, einzelnen Waggons und den Kombinierten Verkehr angewiesen, schließlich sind die meisten von ihnen nicht in der Lage, das Volumen für Ganzzüge zu stemmen. LOG4NRW ist folglich existenziell notwendig für die Logistik von Nord-rhein-Westfalen stärkster Industrieregion Südwestfalen.“, sagt Christian Betchen, Geschäftsführer der KSW Kreisbahn Siegen-Wittgenstein GmbH und Südwestfalen Container-Terminal GmbH.

Quelle: duisport, Foto: LOG4NRW, mit „LOG4NRW“ soll die Verkehrssituation im Ruhrgebiet und in Südwestfalen entlastet werden. Ein erster Zug startete jetzt vom Südwestfalen Containerterminal in Kreuztal. Über Dortmund ging es für den Zug nach Duisburg. Hier wurden sie aufs Binnenschiff geladen und nach Rotterdam gebracht.




Hapag-Lloyd mit Ergebnisrückgang im Neunmonatszeitraum

Hapag-Lloyd hat die ersten neun Monate 2023 mit einem Konzern-EBITDA in Höhe von 4,5 Milliarden US-Dollar (4,2 Milliarden Euro) und einem Konzern-EBIT von 3,0 Milliarden US-Dollar (2,8 Milliarden Euro) abgeschlossen. Das Konzernergebnis lag bei 3,4 Milliarden US-Dollar (3,2 Milliarden Euro). Angesichts der erheblich veränderten Marktbedingungen liegen diese Ergebnisse deutlich unter Vorjahresniveau. Mit dem weiteren Ausbau des Terminalgeschäfts wurden die Geschäftsaktivitäten des Hapag-Lloyd Konzerns zudem erstmals in die Segmente Linienschifffahrt sowie Terminal & Infrastruktur gegliedert.

Im Segment Linienschifffahrt verringerte sich das EBITDA in den ersten neun Monaten 2023 auf 4,5 Milliarden US-Dollar (4,1 Milliarden Euro). Das EBIT fiel auf 3,0 Milliarden US-Dollar (2,7 Milliarden Euro). Die Umsatzerlöse gingen auf 15,2 Milliarden US-Dollar (14,1 Milliarden Euro) zurück, vor allem aufgrund einer niedrigeren durchschnittlichen Frachtrate von 1.604 USD/TEU (9M 2022: 2.938 USD/TEU). Diese sackte in Q3 2023 weiter ab auf 1.312 USD/TEU (Q3 2022: 3.106 USD/TEU) und bewegte sich in mehreren Fahrtgebieten auf einem deutlich niedrigeren Niveau als im Vorjahreszeitraum. Die Transportmenge hingegen verbesserte sich im dritten Quartal um knapp 5 Prozent auf 3.110 TTEU (Q3 2022: 2.975 TTEU). So konnten auch die Volumina im Neunmonatszeitraum mit 8.916 TTEU nahezu auf dem Niveau des Vorjahres (9M 2022: 8.987 TTEU) gehalten werden.

Die Transportaufwendungen verringerten sich gegenüber dem Vorjahr um 11 Prozent auf 9,6 Milliarden US-Dollar (8,9 Milliarden Euro), insbesondere durch die fortwährende Normalisierung in den globalen Lieferketten sowie durch einen niedrigeren durchschnittlichen Bunkerverbrauchspreis von 611 USD/t (9M 2022: 755 USD/t).

Im Segment Terminal & Infrastruktur wurde in den ersten neun Monaten 2023 ein EBITDA von 38 Millionen US-Dollar (35 Millionen Euro) und ein EBIT von 29 Millionen US-Dollar (27 Millionen Euro) erzielt. Das neue Segment befindet sich im Aufbau und spiegelt deshalb nicht die Ergebnisse eines vollen Neunmonatszeitraums wider. Es bündelt die Anteile von Hapag-Lloyd an 20 Terminals in Europa, Lateinamerika, den Vereinigten Staaten, Indien und Nordafrika sowie weitere Infrastrukturbeteiligungen.

„Durch eine steigende Transportmenge im dritten Quartal sind unsere Volumina für den Neunmonatszeitraum nahezu unverändert im Vergleich zu 2022. Zudem haben wir unsere strategische Agenda weiter umgesetzt, unser Terminalportfolio ausgebaut und die Kundenzufriedenheit durch Qualitätsverbesserungen nochmals gesteigert. Die Frachtraten liegen jedoch unter dem Niveau des Vorjahres und haben, wie erwartet, auch im dritten Quartal nochmals nachgegeben – was sich in spürbar niedrigeren Erträgen zeigt. Deshalb arbeiten wir konsequent daran, unsere Kosten weiter zu senken – beispielsweise durch Einsparungen auf der Beschaffungsseite und Anpassungen in unserem Servicenetzwerk. In dem eingetrübten Marktumfeld könnten jedoch einige herausfordernde Quartale auf uns zukommen, sollten sich die Spotraten nicht wieder erholen“, sagte Rolf Habben Jansen, CEO der Hapag-Lloyd AG.

Für das Gesamtjahr 2023 konkretisiert Hapag-Lloyd seine am 2. März veröffentlichte Prognose. Das EBITDA wird nun in einer Bandbreite von 4,5 bis 5,5 Milliarden US-Dollar (4,1 bis 5 Milliarden Euro) und das EBIT in einer Bandbreite von 2,4 bis 3,4 Milliarden US-Dollar (2,2 bis 3,1 Milliarden Euro) erwartet. Angesichts zahlreicher geopolitischer Konflikte, des anhaltenden Inflationsdrucks und der weiterhin hohen Lagerbestände vieler Kunden ist die Prognose mit Unsicherheiten behaftet.

Der Finanzbericht für den Neunmonatszeitraum 2023 ist hier abrufbar.

Quelle und Grafik: Hapag-Lloyd Aktiengesellschaft




Nordfrost: Neue Kapazitäten in Wilhelmshaven

Vor genau einem Jahr hat die NORDFROST an Ihrem Seehafen-Terminal im Containerhafen Wilhelmshaven den ersten Spatenstich für den 6. Bauabschnitt getätigt. Nun wurden die neuen Anlagen mit einem Volumen von rd. 15 Mio. Euro auf dem 33 ha großen Gelände erfolgreich realisiert. Festlich eingeweiht und in Betrieb genommen wurden diese nun beim Traditionellen Empfang, zu dem das Familienunternehmen jährlich am 6. November zur Erinnerung an den Geburtstag des Firmengründers Horst Bartels einlädt.

Rund 200 Gäste, darunter langjährige Wegbegleiter, Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft und Verwaltung, Vertreter von Reedereien und Verladern sowie Nachbarn aus dem GVZ  feierten die offizielle Eröffnung der neuen Trockenhalle am NORDFROST Seehafen-Terminal. Dr. Falk Bartels und Britta Bartels, die die NORDFROST in zweiter Generation führen, gaben dabei traditionsgemäß einen Überblick über die aktuelle Unternehmensentwicklung mit einem Schwerpunkt auf den Fortschritten im Bereich von Hafenlogistik, Digitalisierung und Automatisierung sowie Nachhaltigkeit.

Der Oberbürgermeister der Stadt Wilhelmshaven, Carsten Feist, erinnerte in seinem Grußwort an Horst Bartels, den visionären Gründer des Unternehmens NORDFROST,  der das Wort Krise nicht kannte, sondern stets daran arbeitete, seine Ideen Wirklichkeit werden zu lassen.

Gastredner Jan Müller, Präsident der Oldenburgischen IHK, betonte, dass die von NORDFROST am Standort Wilhelmshaven getätigten Investitionen auf die Effizienz, die Nachhaltigkeit und die Wirtschaftlichkeit der Lieferketten einzahlen, die den Containerhafen Wilhelmshaven nutzen. Die Vorteile Wilhelmshavens gelten insbesondere für die Überseelogistik der Unternehmen des gesamten Kammerbezirks, die aufgrund der geographischen Nähe ihre Logistikketten optimieren können.

Dafür bietet der NORDFROST Seehafen-Terminal direkt an der Kaikante gedeckte Lagerflächen in allen Temperaturbereichen für Food, Non-Food und Pharma ebenso wie eine Schwerguthalle mit seemäßiger Verpackung für die Maschinenbau- oder die Erneuerbare-Energien-Branche. Ergänzt wird dieses Angebot durch Container bezogene Leistungen wie die Organisation von Seefrachten, das Containertrucking mit Im- und Exportabfertigung und den Betrieb eines Containerdepots. Letzteres wurde durch die neuen Flächen nun maßgeblich erweitert.

Die seit September 2023 freigegebenen neuen Container-Depotflächen, die auch als Außenflächen für die Projektlogistik genutzt werden, gliedern sich in zwei Bereiche auf. Das erste rd. 1,5 ha große Areal ist dem Terminal von der Autobahn aus kommend vorgelagert und soll perspektivisch als Leercontainerdepot dienen. Für die Zwischenlagerung von beladenen Kühlcontainern, die z.B. für die Verschiffung vorzeitig angeliefert werden, stehen zahlreiche Stromanschlüsse, so genannte Reefer-Plugs, zur Verfügung.

Die 2 ha große Depotfläche, die mit einer Werkshalle für Services wie Containerreparatur, PTI-Prüfung und CSC-Check ausgestattet ist, erstreckt sich entlang der Bahnlinie, die auf dem nördlichen Teil des Betriebsgrundstücks verläuft. Damit stehen nun alle Abschnitte der insgesamt 2 km langen Bahnanlage des Betriebes für die Be- und Entladung von Bahnwaggons zur Verfügung.

Die neue, 10.000 qm große Trockenhalle schließt sich an diese Depotfläche an. Sie bildet zusammen mit der bestehenden Schwerguthalle ein Ensemble für die Projektlogistik und ist für die Lagerung von Maschinen, Anlagenteilen, Möbeln oder Big Bags vorgesehen. Die hochwertig ausgeführte Halle verfügt über einen Tiefhof mit 8 Toren auf Rampenhöhe und ist zudem über drei weitere Tore von LKW befahrbar. Die 15 m hohe Halle ist für Bodenflächenlasten von bis zu 5t/qm ausgelegt. Das gesamte Dach ist bereits für die Aufnahme von PV-Modulen mit einer Leistung von 1.200 kWp vorbereitet.

Ausgeführt wurden die Bauarbeiten rund um die Trockenhalle von Generalunternehmer Goldbeck. Darin eingebunden waren ausführende regionale Auftragnehmer für die einzelnen Gewerke. Die dem Terminal vorgelagerte Depotfläche wurde durch die Firma Matthäi schwerlastmäßig erstellt. „Alle Bauarbeiten verliefen reibungslos und wir freuen uns über die neuen Anlagen, die wir zur Abwicklung unserer wachsenden Kundenprojekte dringend brauchen“, hob Britta Bartels hervor. „Von den 33 ha Fläche, über die wir direkt im Containerhafen Wilhelmshaven verfügen, sind noch rd. fünf Hektar unbebaut. Im nächsten Schritt werden wir auch diese bedarfsgerecht entwickeln“, ergänzt Dr. Falk
Bartels.

Quelle und Foto: NORDFROST, Dr. Falk Bartels und Britta Bartels, geschäftsführende Gesellschafter der NORDFROST (2. und 3. von links) durchschneiden das rote Band im Beisein von (v.l.n.r.): Torsten Rohloff (Bauunternehmen Matthäi), Jan Müller (Präsident der Oldenburgischen IHK) sowie Erik Burschäpers (Goldbeck Nord)




HGK Shipping und Salzgitter Flachstahl schließen Vertrag

Die HGK Shipping und die Salzgitter Flachstahl GmbH haben einen Time-Charter-Vertrag zur langfristigen Anmietung von drei Trockengüterschiffen geschlossen. Die Duisburger Reederei wird damit bevorzugter Partner für die Binnenschifffahrtsaktivitäten von Salzgitter Flachstahl. Diese sichert sich im Gegenzug Transportkapazitäten und bekräftigt mit diesem Schritt ihr klares Bekenntnis zur Wasserstraße. Bestandteil der Partnerschaft ist auch der Neubau eines Trockengüterschiffes, das direkt auf die Produktabmessungen und -anforderungen des Salzgitter-Konzerns sowie auf das westdeutsche Kanalgebiet ausgelegt sein wird.

Die Intensivierung der Zusammenarbeit und die Vereinbarung über den Schiffsneubau sind die ersten konkreten Schritte, die aus dem Memorandum of Understanding resultieren. Dieses hatten die HGK Shipping und zwei Tochterunternehmen der Salzgitter AG (SZAG) – Salzgitter Flachstahl und DEUMU-Deutsche Erz- und Metall-Union – im August 2023 unterzeichnet.

Die drei Time-Charter-Schiffe aus der HGK Shipping-Bestandsflotte werden unter Regie von Salzgitter Flachstahl innerhalb der SZAG koordiniert. Sie stehen den Unternehmen ab sofort zur Verfügung und werden im Wechselverkehr zwischen Salzgitter-Standorten und Kunden in den Niederlanden und Belgien eingesetzt, wobei das Transportgut Stahlaus- und -eingangsprodukte wie Stahlschrotte umfassen wird. Die HGK Shipping übernimmt damit eine wichtige Rolle für die Circular Economy und Circular-Supply-Chains der SZAG und ihrer Kunden. Auf mittlere Sicht soll die eingesetzte Flotte durch neuen Schiffsraum ersetzt werden. Der Auftrag für den ersten Neubau, der voraussichtlich im Juli 2025 in Betrieb genommen werden kann, wird in Kürze von der HGK Shipping platziert.

Florian Bleikamp, Head of Chartering Canal / Rhine der HGK Dry Shipping GmbH: „Gemeinsam mit dem Salzgitter-Konzern gehen wir konsequent weiter in Richtung Klimaneutralität. Die Verlagerung weiterer Verkehre auf die Wasserstraße sowie die Entwicklung und Nutzung modernen Schiffsraums sind wichtige Schritte auf diesem Weg. Wir sind stolz darauf, so partnerschaftlich und eng verbunden mit unserem Kunden daran arbeiten zu können, diese Transformation umzusetzen.“

Fabian Gerdes, Leiter Kundenlogistik, Salzgitter Flachstahl GmbH: „In unserer Logistik legen wir einen klaren Fokus auf nachhaltige Lösungen. Deshalb wollen wir den Lkw-Anteil am Modal Split auf der langen Strecke mittelfristig deutlich senken. Die Binnenschifffahrt ist hier ein sehr wichtiger Baustein in unserer Logistikstrategie, da sie sich durch ihre flexiblen Einsatzmöglichkeiten ideal für Closed-Loop-Verkehre auf langen Strecken eignet. Gleichzeitig sehen wir freie Kapazitäten und Steigerungspotenziale auf den europäischen Wasserstraßen. Gebremst wird dies allerdings durch eine zunehmende Verknappung an Schiffsraum und einer Veralterung der Flotte im westdeutschen Kanalgebiet. Daher freut es uns sehr, dass wir hier die Partnerschaft mit der HGK Shipping weiter ausbauen und gemeinsam in modernen Schiffsraum und eine langfristige Sicherung der Transportkapazitäten investieren.“

Die Konzernunternehmen der Salzgitter AG sind an zahlreichen Standorten an Wasserstraßen angeschlossen, so dass schon heute die Binnenschifffahrt eine bedeutende Rolle in der Logistikstrategie der SZAG spielt. Jährlich werden über eine Million Tonnen Stahl und Rohstoffe per Binnenschiff auf Europas Wasserstraßen transportiert. Ein Anteil, der weiter steigerungsfähig ist, wenn die richtigen Voraussetzungen geschaffen werden.

Quelle und Foto: HGK Shipping, Vertragsunterschrift an Bord des HGK-Schiffs „Franz Haniel 14“: (v. l. n. r.) Florian Bleikamp, Head of Chartering Canal / Rhine, HGK Dry Shipping GmbH, Steffen Schreiterer, Leiter Beschaffungslogistik, Salzgitter Flachstahl GmbH, Tim Gödde, Managing Director Ship Management, HGK Ship Management Lux S.à r.l, Fabian Gerdes, Leiter Kundenlogistik, Salzgitter Flachstahl GmbH, Steffen Bauer, CEO, HGK Shipping GmbH, Andreas Lemme, Managing Director, HGK Dry Shipping GmbH, Uwe Wedig, Vorsitzender des Vorstands / CEO der HGK Group, Henning Hirschfeld, Head of Legal, HGK Shipping GmbH, Eike Brünger, Managing Director Sales and Logistics / Member of Managing Board, Salzgitter Flachstahl GmbH




BLG LOGISTICS gewinnt Sonderpreis

Der Seehafen- und Logistikdienstleister BLG LOGISTICS erhält am 13. November 2023 in der Frankfurter Paulskirche den Sonderpreis „Energieeffizienz“ der deutschen Mobilitätswirtschaft für das nachhaltige Logistikzentrum „C3 Bremen“.

Mit diesem Sonderpreis zeichnet die Deutsche Verkehrswissenschaftliche Gesellschaft e.V. (DVWG) Erfolgsprojekte und Lösungen aus, die den Energieverbrauch und die klimarelevanten Emissionen im Verkehrssektor entscheidend sowie mess- bzw. nachweisbar reduzieren. “Wir freuen uns sehr, dass unser Leuchtturmprojekt, das C3 Bremen in diesem Jahr mit diesem Preis gewürdigt wird”, erklärt Matthias Magnor, Vorstandsmitglied und Chief Operating Officer (COO) der BLG-Gruppe.

Das „C3 Bremen“ ist das nachhaltige Logistikzentrum, mit dem die BLG neue Maßstäbe in Sachen Nachhaltigkeit und Ausstattung von Logistik-Immobilien setzt. Die namensgebende Abkürzung des C3 steht für die Anfangsbuchstaben der englischen Begriffe Customer, Climate und Comfort – Kundenanforderungen, Nachhaltigkeit und Mitarbeitendenbedürfnisse, die alle bei der Entwicklung des Gesamtkonzepts der Immobilie im Mittelpunkt standen. Neben einem ganzheitlichen Energiekonzept für Heizung, Warmwasser und Lüftung sowie einer umfassenden Gebäudeisolierung und intelligenter Lichtsteuerung, ist vor allem auch die Eigenenergieerzeugungskapazität des Gebäudes maßgeblich.

„Bei einem wachsenden Güterverkehr ist die nachhaltige Gestaltung von Lieferketten wichtiger denn je. Das betrifft auch die Immobilie, die in der Logistik einen besonders hohen Anteil an den CO2-Emissionen hat. Um gesetzte Klimaziele zu erreichen, muss die verbrauchte Fläche von Logistikzentren möglichst effizient genutzt werden“, begründet Jury-Mitglied Prof. Dr. Claudia Kemfert die Entscheidung. „Als Leuchtturmprojekt für grüne Logistik ist C3 Bremen in der Hinsicht deutlich innovativer, ganzheitlicher und nachhaltiger. Es umfasst vielfältige Komponenten von einer Photovoltaikanlage im Großformat bis hin zu verschiedenen Energieeffizienzmaßnahmen der Gebäudehülle und Grünanlagen. Damit konnte es die Jury von sich überzeugen.“

Die Ehrung findet im Rahmen des Deutschen Mobilitätskongresses statt, den die DVWG bereits zum neunten Mal gemeinsam mit dem Rhein-Main-Verkehrsverbund und der Messe Frankfurt GmbH veranstaltet.

Quelle: BLG, Foto: BLG/Jan Meier, Lager