Rhenus Cuxport wächst um ein Drittel

Mit dem Ausbau einer elf Hektar großen Fläche im Hinterland des Tiefseehafens Cuxhaven stellt sich der Hafenterminalbetreiber Rhenus Cuxport für den zunehmenden Automobilumschlag weiter auf. Da besonders in Asien der Herstellermarkt boomt, wandelt sich Deutschland immer stärker zum Importmarkt für Fertigfahrzeuge. Das Multipurpose-Terminal in Cuxhaven ist diesem neuen Bedarf nicht zuletzt dank seiner Lage an der Elbmündung bei multimodaler Verkehrsanbindung optimal gewachsen.

Rhenus Cuxport vergrößert ihre Bestandsfläche um rund ein Drittel und erschließt ein weiteres Terminal im rückwärtigen Hafenbereich. Dort entsteht auf rund elf Hektar die Infrastruktur für weitere Importfläche und mit 4.500 Pkw-Stellplätzen Platz zur Zwischenlagerung im Automobilumschlag. Dank Schwerlasteignung ist die Fläche auch für Branchen wie beispielsweise die On- und Offshore-Windindustrie interessant. Über eine kurze Fahrtstrecke ist das Areal an die Pier-nahen Terminalflächen angebunden.

Rhenus Cuxport hat die Fläche vorausschauend erworben und sich damit frühzeitig auf einen heute immer deutlicher werdenden Bedarf vorbereitet: Automobilhersteller und OEMs in Asien verzeichnen kontinuierliches Wachstum, allein China hat im ersten Halbjahr 2023 knapp zwei Millionen Fertigfahrzeuge weltweit exportiert. Eines der Ziele ist Europa, auch Deutschland wandelt sich daher vom Export- zum Importmarkt. Das hat einen steigenden Bedarf für den Automobilumschlag an den deutschen und europäischen Seehäfen zur Folge. „Indem Rhenus sich auf diesen Marktwandel strategisch einstellt, kommt dem Standort Cuxhaven im europäischen Hafen-Netzwerk von Rhenus aufgrund seiner idealen Voraussetzungen eine immer bedeutendere Hubfunktion zu, insbesondere für den Automobilmarkt“, erklärt Michael de Reese, Geschäftsführer der Rhenus Ports. Er ergänzt: „Dank unserer günstigen Lage zwischen Mittel- und Nordeuropa können wir den steigenden Bedarf und die zunehmenden Volumina aus Asien und anderen Märkten weltweit optimal bedienen. Mit dem Ausbau im Hinterland denken wir strategisch in die Zukunft.“

Die Fahrzeuge erreichen und verlassen Cuxhaven etwa per RoRo-Schiff, in geschlossenen oder Flat-Rack-Containern. Als Multipurpose-Terminal leistet Rhenus Cuxport alle anfallenden Zwischenschritte vom Löschen und Laden der Schiffe über das Strippen von Containern bis zur Zwischenpufferung für die weitere Distribution. Das neue Compound unterstützt dabei als Ergänzungsfläche und punktet mit seiner Lage im Hafenhinterland mit direkter Anbindung an die Autobahn A 27 nach Bremen und die Bundesstraße B 73 nach Hamburg.

Nach dem Baubeginn im April stehen als nächste Bauphasen der Asphalteintrag auf der neuen Fläche und die Errichtung der Suprastruktur an. Mit der Fertigstellung des Compounds rechnet Rhenus Cuxport bereits Ende September. „Der Ausbau unserer Fläche passt genau zum aktuell immer größer werdenden Bedarf im Automobillogistikmarkt. Mit den erweiterten Kapazitäten bieten wir OEMs Sicherheit und Planbarkeit im Fertigfahrzeugumschlag und damit deutliche Vorteile beim Import“, sagt Claudius Schumacher, Geschäftsführer bei Rhenus Cuxport. Langfristig plant Rhenus Cuxport zudem ein Wachstum von derzeit sechs auf neun Liegeplätze – und wird damit einmal mehr ihre Stellung als zentraler Hub in Europa stärken. Seit mehr als 25 Jahren ist das mehrheitlich zur Rhenus Gruppe gehörige Multipurpose-Terminal im Umschlag von Automobilen, Stück- und Schwergut sowie Containern tätig.

Quelle und Foto: Rhenus Cuxport, im direkten Hafenhinterland erschließt Rhenus Cuxport ein weiteres Terminal für den Automobilumschlag




COSCO Shipping Car Carriers startet Testverschiffung

Der RoRo Car Carrier MV COSCO SHENGSHI hat jetzt im Nordhafen von Bremerhaven festgemacht und damit eine erste Testverschiffung gestartet, um den Service nach Europa auszubauen. COSCO hat aktuell 24 neue RoRo Car Carrier im Auftragsbuch, welche ab Mitte 2024 ausgeliefert werden sollen. Zukünftig wird die Flotte aus 29 Schiffen bestehen. Zur Ankunft des Schiffs waren auch Vincent Xu, Managing Director COSCO Shipping Specialized Carriers (Europe) B.V. aus Rotterdam (Bild: Fünfter von rechts), und Lin Zhengxi, Managing Director COSCO Shipping Lines (Germany) GmbH (Bild: Vierter von rechts), vor Ort.

„Bremerhaven wird ein wichtiger Eingangshafen für COSCO Shipping Car Carriers für Europa und wir freuen uns auf eine gute Zusammenarbeit mit unseren lokalen Partnern wie der BLG, um unseren Kunden umfassende und effiziente Logistiklösungen anbieten zu können“, sagt Vincent Xu.

Das Team des BLG AutoTerminals Bremerhaven war bei diesem Testlauf für das Entladen, den Umschlag und die Bereitstellung zur Weiterleitung von 530 Import-Fahrzeugen zuständig. Beladen wird die COSCO SHENGSHI mit rund 1.000 Fahrzeugen sowie High & Heavy-Gütern. „Wir freuen uns sehr, dass die Reederei COSCO Shipping Car Carriers Bremerhaven ausgesucht hat. Das ist ein wichtiger Impuls für zukünftige Importe aus China“, erklärt Axel Bantel, Geschäftsführer Vertrieb der BLG Automobile Logistics (Bild: Dritter von links). Und weiter: „Chinesische Hersteller gewinnen weiter an Bedeutung. Als wichtige Drehscheibe für die internationale Automobilindustrie wollen und müssen wir an dieser Entwicklung partizipieren.“

Der BLG AutoTerminal Bremerhaven zählt zu den größten Autohäfen der Welt. Rund 1,7 Millionen Fahrzeuge (2022) werden pro Jahr dort umgeschlagen. Jedes Jahr laufen rund 1.000 Autoschiffe den Terminal an. Alle namhaften Autoreeder bedienen Bremerhaven regelmäßig. Insgesamt finden ca. 70.000 Fahrzeuge Platz auf dem Autoterminal in der Seestadt.

Quelle und Foto: BLG logistics




Nachhaltige Lieferketten auf der Wasserstraße

HGK Shipping und der Salzgitter-Konzern wollen ihre Zusammenarbeit intensivieren und künftig gemeinsam nachhaltige Logistikkonzepte auf der Wasserstraße fördern und ausbauen. Dazu haben zwei Tochterunternehmen der Salzgitter AG – Salzgitter Flachstahl und DEUMU-Deutsche Erz- und Metall-Union – und Europas größtes Binnenschifffahrtsunternehmen in Salzgitter ein Memorandum of Understanding (MoU) unterzeichnet.

Das übergeordnete Ziel ist, emissionsarme Logistikketten weiterzuentwickeln und zu etablieren. Dabei liegt der Schwerpunkt auf dem Auf- und Ausbau paariger Verkehre, das heißt der Generierung von Rückladung, um Leerfahrten zu vermeiden, sowie auf der optimierten Auslastung des vorhandenen Schiffsraums. Die intelligente Kombination und Planung von Verkehren bieten sich in dieser Kooperation besonders an. Während sich Salzgitter Flachstahl auf die Herstellung von Flachstahlprodukten etwa für Fahrzeug- und Röhrenhersteller und die Bauindustrie spezialisiert hat, ist die DEUMU im Recycling und Handel von Stahlschrotten, Metallen und Legierungen aktiv.

Beide Salzgitter-Unternehmen wollen in ihren Nachhaltigkeitsbestrebungen verstärkt auf den Einsatz der Binnenschifffahrt in ihren Logistikketten setzen. Unternehmen der Salzgitter AG sind an zahlreichen Standorten an das System Wasserstraße angeschlossen, so dass schon heute über eine Million Tonnen Stahl und Stahlvorprodukte jährlich per Binnenschiff auf Europas Wasserstraßen transportiert werden. Ein Anteil, der weiter steigerungsfähig ist, wenn die richtigen Voraussetzungen geschaffen werden.

Sandrina Sieverdingbeck, Geschäftsführerin DEUMU, erklärt zur Kooperation: „Der Salzgitter-Konzern hat sich als strategisches Ziel gegeben, führend in der Circular Economy zu sein. Ein zentraler Baustein wird der Einsatz von Stahlschrott zur Rohstahlgewinnung sein. Dazu gehört auch die nachhaltige Logistik dieses so bedeutenden Sekundärrohstoffes. So wollen wir den Transportweg Wasserstraße weiter ausbauen. Dies kann nur mit starken Partnern gelingen.“

Fabian Gerdes, Leiter Kundenlogistik SZFG, unterstreicht ebenfalls die Bedeutung der angestrebten Kooperation: „Wir werden auch in den Liefer- und Logistikketten zunehmend nachhaltige Lösungen wie die Binnenschifffahrt etablieren. Diese findet bisweilen wenig Berücksichtigung in der öffentlichen Diskussion und Wahrnehmung, wenn es um das Thema Verkehrswende und Entlastung der Straße geht. Dabei ist das Binnenschiff heute schon einer der nachhaltigsten Verkehrsträger und elementar für die Stahlindustrie und bietet kurz- und mittelfristige Steigerungspotenziale beim Transportvolumen.“

Florian Bleikamp, Head of Chartering Canal der HGK Dry Shipping GmbH, betont: „Die Zusammenarbeit mit dem Salzgitter-Konzern bestätigt uns darin, dass der Bedarf an nachhaltigen Lösungen auf dem System Wasserstraße ungebrochen vorhanden ist. Zukunftsfähige Lösungen, die den Anforderungen von Klimaschutz, Wirtschaftlichkeit und Versorgungssicherheit entsprechen, können nur entstehen, wenn wir die Herausforderungen gemeinsam angehen – Industrie und Logistik Hand in Hand.“

Auch Digitalisierung spielt in diesem Zusammenhang eine große Rolle. Die Kooperationspartner sind sich einig, mit ihren Transporten an dem SEAFAR-Pilotprojekt zum Test teilautonomer Binnenschifffahrt in Deutschland teilzunehmen, sobald dieses von den zuständigen Stellen freigegeben wird. Dazu werden Trockengüterschiffe, die HGK Shipping von und nach Salzgitter einsetzt, mit der entsprechenden Technologie für die Fernsteuerung von Land aus nachgerüstet.

Mittelfristig soll die enge Zusammenarbeit zudem dazu beitragen, neuen und zusätzlichen Schiffsraum zu entwickeln, der die Anforderungen an eine innovative und nachhaltige Binnenschifffahrt und die Bedürfnisse der Stahlindustrie nach Dekarbonisierung und Versorgungssicherheit gleichermaßen gerecht wird. Die Unterschrift des MoU ist nun der Startschuss für die weiteren Projekte.

Quelle: HGK-Gruppe und Salzgitter AG, Foto: Salzgitter AG / Frank Bierstedt, gemeinsames Treffen im Besucherzentrum der Salzgitter AG im Rahmen der Absichtserklärung (von links): Olaf Dewindenant, Leitung Stahlschrott Peine; Fabian Gerdes, Leiter Kundenlogistik SZFG; Eike Brünger, Geschäftsführer für Vertrieb und Logistik SZFG; Sandrina Sieverdingbeck, Geschäftsführerin DEUMU; Andreas Lemme, Geschäftsführer HGK Dry Shipping; Steffen Bauer, CEO HGK Shipping; Florian Bleikamp, Head of Chartering Canal der HGK Dry Shipping. 




Entlastung für die Straßen in NRW

Eine schlagkräftige Allianz mehrerer Häfen und Eisenbahnbetreiber will für eine spürbare Entlastung der Verkehrssituation im Ruhrgebiet und in Südwestfalen sorgen. DeltaPort, duisport, der Hafen Dortmund sowie die Kreisbahn Siegen-Wittgenstein werden unter dem Projektnamen „LOG4NRW“ zeitnah ein Bahn- und Binnenschiffsystem etablieren, mit dem ein erheblicher Anteil der Lkw-Verkehre in Nordrhein-Westfalen von der Straße auf Schienen und Wasserstraßen verlagert werden kann. Dies haben die Partner heute in Siegen bekanntgegeben. Die Schirmherrschaft für das Projekt übernimmt Oliver Krischer, Minister für Umwelt, Naturschutz und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen.

Bis zu 27.000 Lkw-Fahrten können durch das neue Verkehrsangebot überflüssig werden. Die ersten Züge sollen schon im vierten Quartal 2023 rollen. Das geplante Konzept sieht folgende Verbindung vor: Voerde-Emmelsum (Container-Terminal Contargo) – Duisburg-Walsum logport VI (Multimodal Terminal Duisburg) – Hafen Dortmund (CTD Container- Terminal Dortmund) – Siegerland (Südwestfalen Containerterminal in Kreuztal) und zurück. Dies führt zu einer unmittelbaren Entlastung der Autobahnen 2, 4 und 45 sowie der ohnehin angespannten Verkehrssituation in Südwestfalen, insbesondere im Sauerland. Darüber hinaus ermöglicht das kombinierte Bahn- und Binnenschiffsystem erstmals Transporte zwischen den Terminals in Duisburg, Voerde-Emmelsum, Dortmund und Kreuztal.

Minister Krischer begrüßt diese Entwicklung: „Es freut mich sehr, dass es unseren Logistikunternehmen erstmalig gelungen ist, Schienengüterverkehre zwischen wichtigen Wirtschaftsregionen Nordrhein-Westfalens zu schaffen. Dies ist gerade für die Region rund um die Rahmedetal-Brücke besonders wichtig. Die Zukunftskoalition Nordrhein-Westfalens will die Verkehrsverlagerung von der Straße auf Schiene und Wasserstraße. Darum fördert Nordrhein-Westfalen seit vielen Jahren die Nicht-Bundeseigenen Eisenbahnen im Infrastrukturausbau.“

DeltaPort als Impulsgeber der LOG4NRW-Projektidee hat sich bereits frühzeitig dem Thema der Verkehrsverlagerung gewidmet und in Zusammenarbeit mit der Universität Duisburg-Essen Lösungsansätze erarbeitet. Die regionale Vernetzung über den Einsatz von Binnenschiff und Bahn zur Hebung von Verkehrsverlagerungspotenzialen stand hierbei im Fokus. Aus diesem Impuls heraus wurde gedanklich das Projekt „LOG4NRW“ geboren. LOG steht hierbei für „Logistik“ und „4“, auf Englisch „four“ oder auch „for“ ausgesprochen, bedeutet „Logistik für Nordrhein-Westfalen“. Ziel des Projektes „LOG4NRW“ ist es, Quell- und Zielverkehre des bevölkerungsreichsten deutschen Bundeslandes auf alternative Verkehrsträger (Schiff / Bahn) zu verlagern. Im Rahmen der Kooperation mit dem größten Binnenhafen der Welt streben die Projektpartner nunmehr die kurzfristige Realisierung der Konzeptidee an.

Der Hafen Dortmund als Logistikdrehscheibe für den Raum Dortmund, östliches Westfalen, Sauer- und Siegerland, verfügt über starke tägliche Bahnverbindungen in Richtung der deutschen Seehäfen. Zahlreiche Großverlader werden auf der letzten Meile von den beiden Dortmunder KV-Terminals (KV = Kombinierter Verkehr) beliefert. Die ARA-Häfen (Amsterdam, Rotterdam, Antwerpen) sind über die Häfen in Duisburg und Voerde-Emmelsum angebunden.

Das Südwestfalen Container-Terminal der Kreisbahn Siegen-Wittgenstein verfügt derzeit über keine Bahnanbindung an die Drehscheiben Dortmund und Duisburg/Voerde-Emmelsum. Container aus dieser Region werden also derzeit per Lkw zu den Hinterlandterminals Rhein/Ruhr oder direkt in die Seehäfen transportiert. Die Krombacher Brauerei als Großverlader liegt nur sechs Kilometer oder zehn Minuten Fahrzeit vom Terminal entfernt. Der bundesdeutsche Getränkefachgroßhandel nutzt das Südwestfalen Container-Terminal heute bereits zur Versorgung der Regionen Berlin, Bremen und Hamburg.

 „Mit LOG4NRW bieten wir Deutschlands drittstärkster Wirtschaftsregion, Südwestfalen, auf einen Schlag ein Füllhorn an maritimen und kontinentalen Schienenverkehren zur Entlastung der Stau geplagten Ausweichrouten entlang der A45“, betont Landrat Andreas Müller, Aufsichtsratsvorsitzender der Kreisbahn. „Zugleich haben wir nun die Voraussetzung geschaffen, dass Unternehmen in der Region verstärkt über die Verlagerung von Transporten von der Straße auf die Schiene nachdenken können, weil es praktikabel und wirtschaftlich ist sowie auch ökologisch Sinn macht“, so Kreisbahn-Geschäftsführer Christian Betchen.

„Wir müssen die Anstrengungen vorantreiben und erhöhen, um unsere Bürgerinnen und Bürger und die Wirtschaft mit resilienten und nachhaltigen logistischen Lösungen zu versorgen. Als Landrat des Kreises Wesel freue ich mich besonders über den Startschuss des durch DeltaPort initiierten Logistikkonzeptes LOG4NRW, welches nunmehr gemeinsam mit dem Duisburger Hafen, dem Dortmunder Hafen und der Kreisbahn Siegen-Wittgenstein umgesetzt wird. Dieses wird erhebliche Lkw-Verkehre von unseren Straßen auf Bahn und Binnenschiff verlagern und somit einen bedeutenden Beitrag zur Mobilitätswende und zur CO²-Reduktion in NRW leisten können“, freut sich Landrat Ingo Brohl.

Die Disposition der Buchungen für alle Kooperationspartner übernimmt die duisport agency GmbH als zentrale Marketing- und Vertriebsgesellschaft der duisport-Gruppe. Die Traktion der Züge wird gemeinsam von der duisport-Tochtergesellschaft duisport rail GmbH und der Dortmunder Eisenbahn durchgeführt – von Emmelsum über logport VI in Duisburg, den Dortmunder Hafen und das CTD bis nach Kreuztal.

„Das Projekt LOG4NRW ist ein weiterer Beweis dafür, wie sinnvoll und effektiv Kooperationen innerhalb der Logistikbranche sein können. Hier entsteht eine vielfältige Win-win-Situation, von der nicht nur die beteiligten Partner, sondern auch Wirtschaft, Verbraucher und die Umwelt in Nordrhein-Westfalen profitieren“, sagt duisport-CEO Markus Bangen.

„Nachhaltigkeit und Resilienz bilden die Grundlage für die Abbildung CO²-armer und systemstabiler Logistikketten, die wir im Rahmen des LOG4NRW-Projektes als Partner gemeinsam initiieren wollen. Wir sind daher davon überzeugt, einerseits auf der Relation Emmelsum/Duisburg nach Dortmund und andererseits zwischen Dortmund und Kreuztal erhebliche ‚Last-Mile‘-Verkehre von der Straße auf die Schiene verlagern und somit einen erheblichen Beitrag für die Umwelt und die Wirtschaft leisten zu können“, sagt DeltaPort-Geschäftsführer Andreas Stolte.

„Die Kooperation der drei Binnenhäfen macht deutlich, dass Binnenhäfen zusammenarbeiten können und wollen und dabei einen großen Beitrag insbesondere im Bereich der Verkehrswende in NRW leisten. LOG4NRW ist ein gutes Beispiel für zukünftige Kooperationen von Binnenhäfen, um die vorhandenen Potenziale der Wasserstraße in Kombination mit der Schiene im Hinterland deutlich zu machen und diese zu heben“, sagt Dortmunder-Hafen-Vorständin Bettina Brennenstuhl.

Quelle: duisport, Foto: KSW, v.l.n.r.: Markus Bangen (CEO duisport), Andreas Müller (LR Kreis Siegen-Wittgenstein), Bettina Brennenstuhl (Vorständin Hafen Dortmund), Oliver Krischer (Minister MUNV NRW), Andreas Stolte (GF DeltaPort), Ingo Brohl (LR Kreis Wesel), Christian Betchen (GF Kreisbahn Siegen-Wittgenstein)




FLIE: Beschleuniger von Investitionen

Die Maschine hat nicht nur einen tollen Namen – Zeus, benannt nach dem obersten griechischen Gott – sie wird auch Beeindruckendes leisten. Direktor Peter van Hooft: „Bei FLIE können wir innovative Technologien in unseren Pilot- und Testanlagen beschleunigen und zur Marktreife bringen. Das ist dringend notwendig, wenn wir die Klimaziele erreichen wollen. Was mich antreibt, ist die Idee, Menschen zusammenzubringen, die die Welt verbessern wollen.“

FLIE steht für Fieldlab Industrial Electrification und ist eine Partnerschaft von Deltalinqs, FME, der Port of Rotterdam Authority, Innovation Quarter und TNO. FLIE wird in enger Zusammenarbeit mit dem EFRE-Zuschuss, der Stadt Rotterdam und der Provinz Südholland entwickelt. Peter van Hooft: „Wir wollen die Energiewende im Rotterdamer Hafengebiet praktisch unterstützen. FLIE ist ein Wissenszentrum zur Elektrifizierung, sowohl für Unternehmen als auch für Parteien. Wir bieten praktische Hilfe und Unterstützung sowie Beratung bei der Erneuerung von Prozessen. Und wir sind ein Demonstrations- und Testzentrum: Wir stellen die physische Infrastruktur und Einrichtungen wie Gas- und Stromversorgung sowie Messinfrastruktur zur Verfügung. Das macht das Fieldlab einzigartig, denn wir ermöglichen das Testen neuer innovativer Technologien im industriell relevanten Maßstab in der Prozesskette. Dadurch verdeutlichen wir den Mehrwert der Systeme. Auf diese Weise verringert sich das Investitionsrisiko, und es kann eine groß angelegte, gemeinsame Entwicklung mit der Industrie in Gang gesetzt werden.“

Das Fieldlab gibt es jetzt seit etwa zwei Jahren, sagt Peter van Hooft. „Wir haben bereits rund 20 Machbarkeitsprojekte mit Start-ups und Industrieunternehmen abgeschlossen. Dabei arbeiten wir eng mit der Port of Rotterdam Authority zusammen, die ebenfalls zu unseren Partnern im Verband zählt. Gemeinsam suchen wir nach neuen Gestaltungsmöglichkeiten für den Hafen- und Industriekomplex. Was wird benötigt? Dabei konzentrieren wir uns auf die Kreislaufwirtschaft und die Materialwende. Vor allem aber auf den Energiebedarf in naher Zukunft. Es ist wichtig, dass wir die Energiewende beschleunigen, schließlich haben wir die Klimaziele gemeinsam vereinbart. Darauf wollen wir denn auch hinarbeiten.“

So können bei FLIE Innovationen entwickelt und sicher getestet werden. Dabei handelt es sich hauptsächlich um Innovationen bei der Umwandlung von Strom in Wärme und der Umwandlung von CO2 in nutzbare Energie. Peter van Hooft: „Ein gutes Beispiel ist die Zeus-Anlage, die von TNO/VoltaChem entwickelt wurde. In dieser Anlage wird Ameisensäure aus grünem CO2 hergestellt. Ameisensäure ist ein Stoff, den Insekten und Pflanzen produzieren, um sich zu verteidigen. Sie wird in der Industrie häufig verwendet, zum Beispiel bei der Herstellung von Arzneimitteln. Sobald das Zeus-System im Fieldlab validiert und zugelassen ist, kann TNO dies hochskalieren und eine Pilotanlage errichten. Ziel ist es, damit eine Emissionsreduzierung von rund 2,5 Megatonnen pro Jahr zu erreichen.“

„Es ist zu viel CO2 in der Luft, und das ist ein großes Problem. Um die Klimaziele zu erreichen, sind drastische Maßnahmen erforderlich. Also weniger CO2-Emissionen in der Industrie und mehr neue, saubere und nachhaltige Produktionsverfahren. Dabei müssen wir wirklich schneller werden. Ich sehe mich als Dirigent, der Menschen zusammenbringt, die mit der gleichen Leidenschaft daran arbeiten, das Ganze zu beschleunigen. Was mich antreibt, ist die Idee, Parteien zusammenzubringen, die die Welt verbessern wollen. So wollen wir, dass FLIE in einigen Jahren 10 Systeme pro Jahr zur Marktreife bringt und einen positiven Beitrag zur Elektrifizierung der Industrie leistet.“

Hat Peter van Hooft Tipps für andere Unternehmen? „Die Klimaherausforderung ist groß, aber machbar. Wir können helfen, gute Lösungen für spezifische Prozesse und Abfallströme zu finden. Ohne Zusammenarbeit gibt es keine Beschleunigung. Gemeinsam können wir das schaffen, also lasst uns darüber reden!“

Quelle und Video: Port of Rotterdam




Hapag-Lloyd erzielt robustes Ergebnis

Hapag-Lloyd hat das erste Halbjahr 2023 mit einem EBITDA in Höhe von 3,8 Milliarden US-Dollar (3,5 Milliarden Euro) und einem EBIT von 2,8 Milliarden US-Dollar (2,6 Milliarden Euro) abgeschlossen. Das Konzernergebnis lag bei 3,1 Milliarden US-Dollar (2,9 Milliarden Euro). Diese Ergebnisse liegen erwartungsgemäß deutlich unter Vorjahresniveau.


Die Transportmenge verringerte sich gegenüber dem Vorjahreswert um 3,4 Prozent auf 5.807 TTEU (H1 2022: 6.012 TTEU). Wesentlicher Grund dafür war die geringere Nachfrage nach Containertransporten in den Fernost- und Europaverkehren nach Nordamerika. Darüber hinaus führte insbesondere eine niedrigere durchschnittliche Frachtrate von 1.761 USD/TEU (H1 2022: 2.855 USD/TEU) zu deutlich geringeren Umsatzerlösen von 10,8 Milliarden US-Dollar (10,0 Milliarden Euro). Die Transportaufwendungen lagen mit 6,3 Milliarden US-Dollar (5,9 Milliarden Euro) unter dem Vorjahresniveau, insbesondere durch geringere Aufwendungen für Stand- und Lagergelder und einen niedrigeren Bunkerverbrauchspreis von 625 USD/t (H1 2022: 703 USD/t).

„Die schwächere Nachfrage und die niedrigeren Frachtraten wirken sich sehr deutlich auf unsere Erträge aus. In einem herausfordernden Marktumfeld blicken wir insgesamt auf ein erfolgreiches erstes Halbjahr, in dem wir zugleich unser Terminalportfolio ausbauen konnten und durch unseren Fokus auf Qualität die Zufriedenheit unserer Kunden deutlich gesteigert haben. In der zweiten Jahreshälfte fokussieren wir uns weiter auf die Entwicklung unserer „Strategy 2030“. Mit dieser Strategie werden wir im nächsten Jahr an unseren strategischen Erfolgskurs anknüpfen“, sagte Rolf Habben Jansen, CEO der Hapag-Lloyd AG.

Für das Gesamtjahr 2023 bestätigt Hapag-Lloyd seine am 2. März veröffentlichte Prognose. Das EBITDA wird in einer Bandbreite von 4,3 bis 6,5 Milliarden US-Dollar (4 bis 6 Milliarden Euro) und das EBIT in einer Bandbreite von 2,1 bis 4,3 Milliarden US-Dollar (2 bis 4 Milliarden Euro) erwartet. Der andauernde Krieg in der Ukraine, geopolitische Unsicherheiten, anhaltender Inflationsdruck und hohe Lagerbestände führen jedoch zu Risiken, die die Prognose negativ beeinflussen könnten.

Der Finanzbericht für das erste Halbjahr 2023 ist hier abrufbar.

Quelle und Foto: Hapag-Lloyd




X-Press Feeders bunkert grünes Methanol

OCI Global und X-Press Feeders haben einen Vertrag geschlossen, wonach die neuen Schiffe der in Singapur ansässigen Reederei in Rotterdam mit grünem Methanol bebunkert werden.

Das erste neue Schiff von X-Press Feeders wird voraussichtlich im zweiten Quartal des Jahres 2024 in Rotterdam eintreffen. Es handelt sich um ein Hybridschiff, das mit zwei verschiedenen Kraftstoffarten betrieben werden kann. Insgesamt hat die Reederei 14 solcher Schiffe in Auftrag gegeben.

Port of Rotterdam Authority begrüßt diese neue Vereinbarung zwischen OCI Global (OCI) und X-Press Feeders, da sie mit ihrem Ziel, einen kohlenstoffneutralen Hafen zu schaffen, im Einklang steht.

Das niederländische Unternehmen OCI ist der weltweit größte Hersteller von grünem Methanol. Vor weniger als einem Monat wurde bekannt gegeben, dass OCI auch mit Maersk einen Vertrag unterzeichnet hat. Das Unternehmen bebunkert das erste mit grünem Methanol betriebene Containerschiff der Reederei. Dieses Schiff wird am 26. August im Hafen von Rotterdam erwartet.

Bereits früher in diesem Jahr hat OCI einen Vertrag mit Unibarge geschlossen. Das niederländisch-schweizerische Unternehmen hat sich auf die Binnentankschifffahrt spezialisiert und rüstet derzeit ein Bunkerschiff um, um im Auftrag von OCI grünes Methanol als Treibstoff an die Schifffahrt liefern zu können. OCI beabsichtigt, nach Rotterdam auch die Schifffahrt in anderen Häfen mit grünem Methanol zu versorgen.

Quelle und Foto: Port of Rotterdam




Hauswald vermarktet JadeWeserPort

Zum 1. August hat Marc-Oliver Hauswald als Geschäftsführer der Container Terminal Wilhelmshaven JadeWeserPort-Marketing GmbH & Co. KG die Nachfolge von Andreas Bullwinkel angetreten, der sich nach einer Übergabephase in den Ruhestand nach langjähriger Berufstätigkeit verabschieden wird. Andreas Bullwinkel hat die Geschicke der Vermarktungsgesellschaft für den JadeWeserPort seit 2013 geleitet.

Marc-Oliver Hauswald, geboren am 18. Mai 1969, ist Diplom Ökonom mit den Schwerpunkten Unternehmensrechnung und Controlling sowie Projektmanagement. Ihn zeichnen rund 20 Jahre operative und strategische Führungserfahrung in der internationalen Logistikbranche aus, mit den Schwerpunkten Hafenwirtschaft, Reederei, Spedition sowie weiteren hafenaffinen Dienstleistungen. Neben seinem finanzwirtschaftlichen Background beschäftigte sich Hauswald bislang insbesondere mit der strategischen Weiterentwicklung von Unternehmen und hat dabei wiederholt Hafenbetriebe im In- und Ausland gegründet und erfolgreich im Markt platziert.

Der gebürtige Bremer startete seine berufliche Laufbahn zunächst in der Unternehmensberatung und wechselte nach sieben Jahren in die Logistikbranche, der er bis heute treu blieb. Zu seinen beruflichen Stationen gehören u.a. die Rhenus, Buss-Ports, Imperial Logistics sowie die internationale Projektspedition Hansa Meyer Global.

Niedersachsens Wirtschaftsminister und Vorsitzender des Aufsichtsrates der Gesellschaft Olaf Lies erklärt: „Ich danke Andreas Bullwinkel sehr für seine geleistete Arbeit bei der Vermarktung des JadeWeserPort und der Weiterentwicklung des Güterverkehrszentrums. Er wird eine große Lücke hinterlassen. Umso mehr freue ich mich, dass es uns gelungen ist, mit Marc-Oliver Hauswald einen erfahrenen Logistikexperten der maritimem Hafenwirtschaft für seine Nachfolge zu gewinnen. Ich wünsche ihm für seine neue Aufgabe alles Gute und viel Erfolg.“

Marc Hauswald freut sich sehr auf die anstehenden Herausforderungen: „Vor dem Hintergrund der aktuellen Entwicklungen bin ich sehr zuversichtlich, die erfolgreiche Arbeit von Herrn Bullwinkel fortsetzen zu können. Die Vorzeichen, den Standort Wilhelmshaven als eine feste Bestandsgröße innerhalb der nordeuropäischen Seehäfen zu etablieren, waren selten so gut wie aktuell“.

Quelle: JadeWeserPort-Marketing




Viele neue Auszubildende

Am 1. August begann für 25 junge Menschen ein neuer Lebensabschnitt bei der HHLA. Die sieben Frauen und 18 Männer werden in den kommenden Jahren eine praxisnahe Ausbildung in den verschiedenen Betriebsstätten und Abteilungen der HHLA und deren Tochterunternehmen im In- und Ausland absolvieren. Nicht die einzige Stadt und das einzige Unternehmen, wo es gelang, die angesichts unter anderem des Fachkräftemangels, die offenen Stellen zu besetzen.

Drei der Nachwuchskräfte werden ihre Ausbildung überwiegend bei den HHLA-Tochterunternehmen Container-Transport-Dienst (CTD), Metrans Rail Deutschland und FMH Fischmarkt Hamburg-Altona absolvieren. Insgesamt sieben junge Frauen und Männer starten bei der HHLA die technische Ausbildung zur Mechatronikerin bzw. zum Mechatroniker. Ihre Expertise wird zukünftig bei der Wartung und Instandhaltung der leistungsstarken und teils automatisierten Umschlaggeräte auf den Hamburger HHLA-Containerterminals helfen und so einen wichtigen Beitrag zum effizienten Umschlag leisten. Neben dem technischen Bereich, bildet die HHLA auch kaufmännische Berufe aus, wie zum Beispiel einen Kaufmann für Digitalisierungsmanagement. Bei den Dual Studierenden setzt die HHLA mit Studiengängen wie Technische Informatik, Elektro- und IT-Technik sowie Wirtschaftsingenieurwesen einen klaren MINT-Fokus.

Für einen erfolgreichen Start sowie zur internen Vernetzung innerhalb des Jahrgangs und mit dem Ausbilder-Team dienen die Einführungswochen. In den ersten Tagen erkunden die neuen Auszubildenden und Studierenden per Barkasse und Bus den Hafen, erhalten einen Überblick über die zahlreichen Auszubildenden- sowie Studierenden-Projekte und bekommen viele praktische Informationen etwa zur Abrechnung, Altersvorsorge oder zum Deutschlandticket. Bis Mitte August lernen sie dann bereits unterschiedliche Bereiche der HHLA kennen und gehen anschließend in die ersten praktischen Einsätze.

Am Dienstag haben acht junge Menschen ihre Ausbildung beim PORT OF KIEL begonnen. Traditionell wurden die neuen Auszubildenden am Schwedenkai willkommen geheißen und auf einer Hafentour mit der unternehmenseigenen Motorbarkasse von Führungskräften und Ausbildenden verschiedener Abteilungen in die Kieler Hafenteile und ihr neues Arbeitsumfeld eingeführt.

„Wir freuen uns, dass wir mit unseren neuen Auszubildenden fünf Ausbildungsberufe in unserer Unternehmensgruppe besetzen konnten“, sagt Karoline Wolgast, Personalleiterin der SEEHAFEN KIEL GmbH & Co. KG. Die Beurteilung von geeigneten Auszubildenden unterscheide sich mittlerweile von den traditionellen Auswahlverfahren. „Noten allein sind nicht mehr das bestimmende Maß. Bei der Wahl der Auszubildenden sind uns vor allem Begeisterung für die zukünftige Tätigkeit, Gewissenhaftigkeit und die Bereitschaft zum Lernen wichtig. Unser Ziel ist es, nicht nur die Auszubildenden erfolgreich durch die drei Jahre zu führen, sondern sie nach Abschluss als Kolleg*innen im Unternehmen zu behalten.“, so Wolgast.

In den vergangenen fünf Jahren wurden beim PORT OF KIEL insgesamt zwei Drittel der Auszubildenden erfolgreich übernommen. In Zeiten eines branchenübergreifenden Arbeitskräftemangels setzt der PORT OF KIEL bei den Auszubildenden von Beginn an auf individuelle Weiterbildungsmöglichkeiten, unternehmenseigene Vergünstigungen bei Freizeitangeboten und eine rege Unternehmenskultur, um die Nachwuchskräfte langfristig an das Unternehmen zu binden. Eine aktive Jugend- und Ausbildungsvertretung vertritt die Belange der Auszubildenden am Hafen und ermöglicht es ihnen schon früh, gestaltend im Unternehmen mitzuwirken.

In diesem Jahr beginnen Auszubildende beim PORT OF KIEL in fünf Berufsfeldern: Büromanagement, Kfz-Mechatronik, Fachkraft Schutz und Sicherheit, Fachkraft für Hafenlogistik und Kaufleute für Spedition- und Logistikdienstleistungen. Gesucht werden aktuell noch weitere Auszubildende für den Beruf der Fachkraft für Hafenlogistik. Interessierte haben die Möglichkeit ihre Bewerbung noch einzureichen. Letztmöglicher Ausbildungsstart beim PORT OF KIEL in diesem Jahr ist der 1. Oktober 2023.

69 junge Frauen und Männer startete ihre  Ausbildung bei Hapag-Lloyd in Hamburg. Einige Auszubildende erlernen traditionelle nautische Berufe, darunter 14 Schiffsmechaniker:innen und 14 Nautische Offiziersassistent:innen. Weitere 24 Auszubildende werden Landberufe wie Schifffahrtskaufmann/-frau erlernen. Darüber hinaus qualifiziert Hapag-Lloyd 17 duale Bachelor-Studierende an der Hamburg School of Business Administration und an der Nordakademie.

14 weitere Schiffsmechaniker:innen haben bereits Anfang des Jahres ihre Ausbildung begonnen und Mitte Juli ihre dreimonatige Reise an Bord der „Chicago Express“ beendet. Das 8.600 TEU Schiff ist eines von zwei Hapag-Lloyd Ausbildungsschiffen und fährt von Südeuropa zur US-Ostküste. Das Konzept dieser Gruppenreise ist einzigartig in Deutschland und prägt die professionelle Ausbildung auf See. Ab Frühjahr 2024 gehen die jungen Seeleute dann zu zweit auf große Reise an Bord eines der 250 Hapag-Lloyd Schiffe.

„Wir freuen uns sehr, die nächste Generation von maritimen Logistiktalenten und Seeleuten bei Hapag-Lloyd willkommen zu heißen“, so Donya-Florence Amer, Chief Information and Human Resources Officer von Hapag-Lloyd. „Mit unseren vielfältigen Ausbildungsangeboten – sowohl an Land als auch auf See – bieten wir den Nachwuchstalenten attraktive und langfristige Karrieremöglichkeiten in einem internationalen Umfeld.“

Mit insgesamt zwölf verschiedenen Ausbildungsgängen an Land und auf See ist Hapag-Lloyd der größte maritime Ausbildungsbetrieb in Deutschland. Die Ausbildung im Unternehmen bildet dabei die Grundlage für vielversprechende Karrieren in der Seefahrt. „Viele unserer Seeleute und Kapitäne haben ihre Karriere mit der Ausbildung auf unseren Schiffen begonnen“, sagt Dr. Maximilian Rothkopf, Chief Operating Officer. „Die Schifffahrt befindet sich in einem umfassenden Wandel und wir können unseren Auszubildenden eine spannende Zukunft an Bord und an Land bieten.“ Die Perspektiven für eine Weiterbeschäftigung nach Abschluss der Ausbildung sind hervorragend: Der überwiegende Teil der Absolventen wird nach erfolgreichem Abschluss der Ausbildung übernommen.

In den vier Niedersachen Ports Niederlassungen Emden, Cuxhaven, Brake und Wilhelmshaven haben insgesamt 15 Auszubildende den ersten Schritt in einen neuen Lebensabschnitt gewagt.
Insgesamt sieben Ausbildungsberufe können bei Niedersachsen Ports erlernt werden. Neu hinzugekommen sind dieses Jahr die Ausbildungen als Kaufleute für Immobilien am Standort Wilhelmshaven sowie als Fachkraft für Metalltechnik in Brake.
Holger Banik, Geschäftsführer der Niedersachsen Ports GmbH & Co. KG sowie der JadeWeserPort Realisierungs GmbH & Co. KG heißt die neuen Kolleginnen und Kollegen herzlich willkommen: „Wir freuen uns, dass sich erneut so viele junge Menschen für eine Ausbildung in unseren Häfen entschieden haben. NPorts überzeugt seit Jahren mit einer qualitativ hochwertigen Ausbildung mit Einsatzmöglichkeit direkt vor Ort im Hafen.“

Neu ist dieses Jahr, dass die gewerblichen Auszubildenden an einem Austauschprogramm teilnehmen können. Für zwei Wochen wird zwischen den Niederlassung Emden und Norden sowie Brake und Cuxhaven getauscht. Der Vorteil für die Auszubildenden liegt auf der Hand: Sie können neue spannende Eindrücke an einem anderen Standort sammeln und Einblick in ein anderes Tätigkeitsfeld bekommen. Zudem nimmt NPorts seit 2017 am Energie-Scouts Programm der IHK Oldenburg teil. Insgesamt 20 Auszubildenden haben bislang für NPorts interessante Projekte umgesetzt und sich zu Energie Scouts ausbilden lassen.

Brake
Dieses Jahr konnte NPorts vier junge Menschen für eine Ausbildung im Braker Hafen gewinnen. Zwei Auszubildende starten als Elektroniker/in für Betriebstechnik und zwei Auszubildende als Fachkraft für Metalltechnik, Fachrichtung Montagetechnik.
NPorts erweitert am Weser-Standort mit diesem zweijährigen Ausbildungsweg das Angebot für junge Menschen, die schnell einen qualifizierten Berufseinstieg suchen. Nach Abschluss der Ausbildung besteht die Möglichkeit, eine einjährige Ausbildung zum Industriemechaniker in einem anderen Ausbildungsbetrieb anzuschließen und weiterführende Qualifikationen zu erwerben.

Cuxhaven
In Cuxhaven starten zwei Auszubildende in die gewerblichen Berufe Elektroniker/in für Energie- und Gebäudetechnik und Metallbauer/in Fachrichtung Konstruktionstechnik. Passend dazu wird in diesem Monat das neue Betriebsgebäude im Hafen fertiggestellt, in dem künftig alle Fachbereiche gemeinsam untergebracht sind – ein absoluter Mehrwert für alle Auszubildenden, die so vom Erfahrungsschatz vieler profitieren können.

Emden
In Emden gibt es mit sieben Azubis die größte Welle an Neulingen: Gleich vier angehende Industriemechaniker mit der Fachrichtung Instandhaltung und zwei angehende Elektroniker für Betriebstechnik beginnen ihre Ausbildung. Und auch die Stelle als Kauffrau für Büromanagement konnte dieses Jahr wieder erfolgreich besetzt werden.

Wilhelmshaven
In Wilhelmshaven wurden zwei angehende Kaufleute gesucht und gefunden – zum einen für das Büromanagement, zum anderen für den Bereich Immobilien, der erstmalig in Wilhelmshaven angeboten wird. Gebraucht wird es allemal – Grundstücks-, Bau- und Mietrecht sind relevante Themen in den niedersächsischen Häfen.

Quelle: HHLA, Port of Kiel, Hapag-Lloyd, Niedersachsen Ports, Foto: HHLA / Susanne Schmitt




DB Schenker weiter sehr profitabel

Trotz erschwerter Rahmenbedingungen wie anhaltender Inflation und Preisrückgängen an den internationalen Frachtmärkten hat der DB-Konzern insgesamt im ersten Halbjahr mit 331 Millionen Euro erneut ein positives operatives Ergebnis (EBIT bereinigt) erzielt. Der operative Gewinn ist aber, auch wegen hoher Vorleistungen der DB für Verbesserungen in der Infrastruktur, im Vergleich zu den ersten sechs Monaten 2022 um mehr als 500 Millionen Euro (rund 62 Prozent) gesunken. Der Konzernumsatz (bereinigt) betrug im ersten Halbjahr 2023 rund 25 Milliarden Euro (Vorjahreszeitraum: rund 28 Milliarden Euro).

Die Abweichungen beim Konzernergebnis gegenüber dem ersten Halbjahr 2022 sind neben dem allgemeinen Kostenanstieg und dem erheblich gesteigerten Aufwand der DB für das Schienennetz im Wesentlichen auf die branchenweite Normalisierung der Frachtraten in der Luft- und Seefracht zurückzuführen. Wie erwartet hat sich diese weltweite Entwicklung auch auf die Logistik-Tochter DB Schenker ausgewirkt. „DB Schenker hat trotz der sich normalisierenden Frachtraten im Luft- und Seefrachtverkehr im ersten Halbjahr 2023 einen deutlichen operativen Gewinn von 626 Millionen Euro erzielt“, sagte Lutz.

Der positive Beitrag der Logistik-Tochter zum Konzernergebnis liegt somit auf fast dreimal so hohem Niveau wie vor der Corona-Pandemie. DB Schenker hatte 2022 unter anderem aufgrund der damals weltweit extrem hohen Frachtraten den größten Gewinn seiner Unternehmensgeschichte erreicht.

Die Schienengüterverkehrstochter DB Cargo schreibt weiter Verluste. Negativ hat sich unter anderem das verschlechterte Wettbewerbsumfeld für den Schienengüterverkehr mit im Vergleich zu den Sprit- deutlich höheren Strompreisen und einer geringen Marktdynamik ausgewirkt. Insgesamt hat der Systemverbund Bahn in den ersten sechs Monaten 2023 einen Verlust von 339 Millionen Euro verzeichnet. Größter Treiber waren die deutlich höheren Ausgaben des Geschäftsfelds DB Netze Fahrweg für Verbesserungen bei der Infrastruktur.

Die Betriebsleistung auf dem Schienennetz ist im ersten Halbjahr 2023 mit rund 558 Millionen Trassenkilometern auf sehr hohem Niveau geblieben. Gegenüber den ersten sechs Monaten 2022 verringerte sie sich leicht um 0,9 Prozent.

Der Boom im Nah- und Fernverkehr hält an. Die Nachfrage in den Zügen der Deutschen Bahn (DB) ist im ersten Halbjahr 2023 weiter gestiegen – und zwar zweistellig. Das Deutschlandticket hat diesen Trend bereits in den ersten zwei Verkaufsmonaten mit branchenweit rund elf Millionen Abonnent:innen im Regionalverkehr zusätzlich beflügelt. Kräftiger noch als die Fahrgastzahlen ist dabei im Vergleich zu den ersten sechs Monaten 2022 die Verkehrsleistung im Schienenpersonenverkehr in Deutschland gewachsen – und damit die Anzahl der Kilometer, die Reisende klimafreundlich per Zug zurückgelegt haben. Der DB Fernverkehr erreichte bei der Verkehrsleistung sogar einen historischen Rekord.

„Unser Nachfragepotenzial ist noch lange nicht ausgeschöpft“, sagte DB-Vorstandsvorsitzender Dr. Richard Lutz in Berlin: „Das ist eine gute Nachricht für die DB und für das Klima.“ Er unterstrich: „Der Rückenwind für die Eisenbahn zeigt: Es ist unerlässlich, auch in herausfordernden Zeiten konsequent weiter in mehr Verkehr auf der klimafreundlichen Schiene zu investieren. Gleichzeitig arbeiten wir entschlossen daran, unsere Wirtschaftlichkeit zu erhöhen.“

Im Kerngeschäft der DB, dem Systemverbund Bahn, haben im ersten Halbjahr 2023 alle Bereiche ihre Umsätze teils deutlich gesteigert. Dazu hat die gewachsene Nachfrage im Personenverkehr beigetragen. Über 808 Millionen Reisende fuhren im ersten Halbjahr 2023 im Regionalverkehr auf der Schiene in Deutschland– rund 11,5 Prozent mehr als in den ersten sechs Monaten 2022. Mehr als 68 Millionen Fahrgäste nutzten im gleichen Zeitraum den DB-Fernverkehr, ein Zuwachs um über 9 Millionen Reisende oder 15,4 Prozent.

Vor allem bei der Verkehrsleistung, die auch die Länge der Fahrten berücksichtigt und in sogenannten Personenkilometern gemessen wird, ist das Plus sichtbar: Mit rund 21,7 Milliarden Personenkilometern lag der DB-Fernverkehr hier weit über dem Vorjahreshalbjahr (18,3 Milliarden Personenkilometer) und über dem Rekordhalbjahr 2019. Beim operativen Ergebnis verbesserte sich DB Fernverkehr im ersten Halbjahr 2023 um mehr als 130 Millionen Euro.

Weil deutschlandweit auf Rekordniveau gebaut und modernisiert wird, ist die Pünktlichkeit im Fernverkehr im ersten Halbjahr 2023 auf 68,7 Prozent gesunken (erstes Halbjahr 2022: 69,6 Prozent). „Auch wenn das allen Beteiligten aktuell viel abverlangt: Der Schlüssel zu nachhaltigen Verbesserungen für unsere Kundinnen und Kunden liegt in der Infrastruktur“, sagte Bahnchef Lutz.

Die DB ist im ersten Halbjahr 2023 bei der Infrastruktur massiv in Vorleistung gegangen und hat erheblich mehr Geld für Instandhaltung ausgegeben. „Wir haben trotz angespannter finanzieller Lage unseren Mitteleinsatz für Verbesserungen in der Schieneninfrastruktur deutlich verstärkt. Das ist eine einmalige Kraftanstrengung, bis im kommenden Jahr die angekündigte höhere Bundesförderung wirksam wird“, sagte Finanzvorstand Dr. Levin Holle.

Die DB hat ihre Netto-Investitionen aus Eigenmitteln in den ersten sechs Monaten 2023 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 13,1 Prozent auf 3,1 Milliarden Euro gesteigert – die Höchstmarke in einem ersten Halbjahr. Die Bruttoinvestitionen gemeinsam mit dem Bund sind um 16,7 Prozent auf 6,3 Milliarden Euro gewachsen, ebenfalls ein Rekord. Mehr als 90 Prozent aller Mittel fließen weiterhin in die Eisenbahn in Deutschland – etwa in Gleise, Bahnhöfe und neue Züge.

„Um unsere Zukunftsinvestitionen abzusichern, müssen wir in allen Bereichen produktiver und effizienter arbeiten“, betonte Holle. Zusätzliche Kosten müssten durch mehr Produktivität und höhere Erträge ausgeglichen werden.

Holle verwies auf die Rahmenbedingungen, die sich für die DB im Jahr 2023 verschlechtert haben, wie gesunkene weltweite Frachtraten, gestiegene Zinsen und die anhaltende Inflation. Anstehende Tarifabschlüsse dürften künftig ebenfalls zu höheren Kosten führen.

Aufgrund dieser Belastungen rechnet der DB-Konzern für das Gesamtjahr 2023 – wie bereits im März prognostiziert – mit einem deutlich negativen operativen Ergebnis. Der operative Verlust wird jetzt mit etwas weniger als einer Milliarde Euro erwartet. Der Konzernumsatz wird voraussichtlich etwa 51 Milliarden Euro betragen. Alle Vorhersagen sind wegen weiterhin volatiler Marktentwicklungen mit großen Unsicherheiten behaftet.

Quelle und Foto: Deutsche Bahn AG