Startschuss für den Bau des nationalen Wasserstoffnetzes

Der Bau des nationalen Wasserstoffnetzes, das im Hafen von Rotterdam beginnt, wurde am 27. Oktober offiziell und feierlich eröffnet. Die Anwesenheit von König Willem-Alexander, Minister für Klima und Energie Jetten, dem Rotterdamer Bürgermeister Ahmed Aboutaleb und dem Kommissar des Königs unterstreichen die Bedeutung dieses Netzwerks für die Niederlande.

Das Netzwerk, das allen Wasserstofflieferanten und -abnehmern offensteht, wird schon bald 1.200 Kilometer lang sein und 5 niederländischen Industrieclustern Zugang zu grünem Wasserstoff verschaffen. Über den Delta Rhine Corridor wird es auch eine Verbindung nach Deutschland geben.

Der erste, mehr als 30 Kilometer lange Abschnitt führt vom Konversionspark auf der Maasvlakte nach Pernis. Im Konversionspark wird jetzt die erste von vier Wasserstofffabriken gebaut. Diese 200-MW-Wasserstofffabrik, Holland Hydrogen 1, stellt den grünen Wasserstoff mit Strom aus Offshore-Windparks her und wird voraussichtlich ab 2025 in der Lage sein, den ersten grünen Wasserstoff nach Pernis zu transportieren.

Mit seinen groß angelegten Speichermöglichkeiten bietet das Wasserstoffnetz zusätzliche Flexibilität bei der Versorgung mit grüner Energie. Das Netzwerk fördert auch die Entwicklung der Niederlande als europäisches Wasserstoff-Energiezentrum und das Wachstum des internationalen Wasserstoffmarktes. Darüber hinaus trägt es zur europäischen Energieunabhängigkeit bei.

Quelle und Foto: Port of Rotterdam, Rob Jetten, Minister für Klima- und Energiepolitik, König Willem-Alexander, Han Fennema, CEO Gasunie




Wechsel an der Spitze von Currenta: Hartmann wird neuer CEO

Currenta-CEO Frank Hyldmar wird Operating Partner bei Currenta-Eigentümer Macquarie Asset Management. Als Nachfolger kommt Tim Hartmann (Foto) zum 1. Dezember in die Currenta-Geschäftsführung, den Posten des CEO übernimmt er von Frank Hyldmar zum Jahreswechsel.


Für Currenta bedeutet diese Entscheidung vor allem strategische Kontinuität. Bei den Themen Nachhaltigkeit und Sicherheit wird der Chemieparkbetreiber an seiner neuen Ausrichtung festhalten, um Europas nachhaltiger Chemiepark zu werden.

Der Aufsichtsrat der Currenta hat Tim Hartmann als CEO der Currenta zum Jahreswechsel bestellt. Mitglied der Geschäftsführung wird Hartmann bereits zum 1. Dezember. „Ich danke dem Aufsichtsrat für das Vertrauen. Wir wollen Europas nachhaltiger Chemiepark werden. Dieses Ziel werde ich mit großem persönlichem Engagement verfolgen“, so Hartmann. „Wir stehen dabei vor einer großen Transformationsaufgabe: Die chemische Industrie muss nachhaltig werden, darauf verlassen sich unsere Kund*innen genauso wie unsere Mitarbeiter*innen. Das ist eine Riesenherausforderung, die wir nur gemeinsam als Team mit unseren Kunden bestehen werden“, erklärt Hartmann.

Der 54-Jährige ist gelernter Diplom-Kaufmann. Er begann seine Laufbahn bei der WestLB und war danach viele Jahre im RWE-Konzern tätig. Anschließend war Hartmann als Vorstandsvorsitzender der Dillinger Hütte und Saarstahl AG tätig, wo er einen starken Fokus auf die Transformation zur Klimaneutralität gelegt hat. Tim Hartmann vervollständigt die Currenta-Geschäftsführung mit den beiden bisherigen Geschäftsführern Hans Gennen (Technik) und Wolfgang Homey (Finanzen, Arbeitsdirektor).

Frank Hyldmar wird zum 1. Januar als Operating Partner bei Currenta-Eigentümer Macquarie Asset Management berufen. Er wird sich in dieser Rolle um die strategische Weiterentwicklung verschiedener Portfolio-Unternehmen des Investors kümmern. Im Rahmen dieser Tätigkeit wird Frank Hyldmar demnächst zudem in den Aufsichtsrat der Currenta-Gruppe wechseln.

Dort wird er federführend das Beteiligungsmanagement der Currenta-Gruppe mitgestalten und dabei helfen, die eingeschlagene Strategie kontinuierlich umzusetzen.

„Über das in mich gesetzte Vertrauen freue ich mich natürlich sehr“, sagt Hyldmar. Bei aller Vorfreude auf meine neue Aufgabe: Ich habe bei Currenta und unseren Kunden viele großartige Menschen kennengelernt, die mich auch in sehr fordernden Zeiten fachlich und persönlich sehr beeindruckt haben. Umso schöner ist es, dass ich Currenta als Mitglied des Aufsichtsrates auch weiterhin – auf dem Weg Europas nachhaltiger Chemiepark zu werden – begleiten kann.“

Currenta befindet sich im Besitz von Fonds, die von Macquarie Asset Management, dem Vermögensverwaltungszweig der Macquarie Group, verwaltet werden. Insgesamt haben sich die 5.500 Mitarbeiter*innen von Currenta und der Tochterunternehmen Tectrion und Chemion einer Mission verschrieben: Wir gestalten Europas nachhaltigen Chemiepark. Dafür setzen wir als Chempark-Betreiber auf neue Technologien: Wir wollen den Chemiestandort mit Zukunftstechnologien sichern. Den Wandel aktiv mitgestalten – und nachhaltiger Chemiepark-Betreiber werden. Mit Wasserstoff, erneuerbaren Energien, Wärmepumpen – und vielen weiteren Innovationen. Dabei setzen wir auf Know-how und Engagement unserer Mitarbeiter*innen, die den CHEMPARK der Zukunft mitgestalten und den Wandel vorantreiben. Nachhaltig. Für neue Chemie.

Quelle und Foto: Currenta




HPA passt Entgelte ab Januar 2024 an

Aufgrund der weiterhin sehr hohen Inflation und gestiegener Preise hebt die Hamburg Port Authority (HPA) ab dem 1. Januar 2024 die Hafennutzungsentgelte im Mittel um 6,5 Prozent an.

Friedrich Stuhrmann, Chief Commercial Officer der HPA: „Unser Ziel ist, unseren Kunden im Hamburger Hafen eine leistungsfähige Infrastruktur bieten zu können. Um dies zu ermöglichen, ist mit Blick auf die Baupreisentwicklung eine Anpassung der Hafennutzungsentgelte notwendig.“

Mit den neuen Hafennutzungsentgelten vereinfacht die HPA auch die Tarifstruktur. Zum Beispiel entfällt die Mengenkomponente. Dies führt zu mehr Transparenz und weniger Aufwand auf allen Seiten. Weiter wird der bisher temporäre Quantumrabatt entfristet, ausgeweitet und im Volumen erhöht.

Gleichzeitig erhält die Umweltkomponente ein stärkeres Gewicht. Im Bereich der Binnenschifffahrt entfallen unter bestimmten Voraussetzungen befristet bis Ende 2028 wesentliche Entgelte, wenn entsprechende Schiffe ausschließlich mit umweltfreundlich erzeugtem Strom betrieben werden.

Quelle und Foto: HPA




BLG LOGISTICS testet Weserfähren für Autotransport

Am morgigen Dienstag testet BLG LOGISTICS den Transport von Pkw vom AutoTerminal zur neuen BLG-Lagerfläche Luneort mit einer Weserfähre. Verläuft der Test wie erwartet, werden Pkw zwischen AutoTerminal (ATB) und der Lagerfläche Luneort (Fähranleger an der Geeste) zukünftig auch mit der Weserfähre transportiert werden.

Seit dem 1. August 2023 hat BLG LOGISTICS Flächen auf dem stillgelegte Flughafen Luneort angemietet. Mit der neuen Außenfläche hat BLG eine zusätzliche Stellplatzkapazität von rund 6.000 Pkw geschaffen und damit die Produktivität auf der Wasser- und der Landseite verbessert. Bisher erfolgte die Umfuhr der Fahrzeuge zwischen ATB und Stellfläche ausschließlich per Lkw. Der Einsatz der Weserfähre ermöglicht eine Entlastung der Straße.

„Wir haben wie angekündigt verschiedene Optionen für einen emissionsärmeren Transport geprüft. Mit einer Fähre können wir zwischen 45 und 50 Pkw transportieren. Eine Fährfahrt hin und zurück entspricht etwa 16 Lkw-Fahrten, die pro Fährtransport entfallen“, erklärt Karsten Dirks, operativer Geschäftsführer am BLG AutoTerminal Bremerhaven. „Besser als der Wasserweg wäre lediglich der Transport per Bahn, aber leider wird das Gleis auf der Strecke noch bis Ende 2024 ertüchtigt und ist somit nicht befahrbar.“

Fällt das Ergebnis der Probeverladung so positiv aus wie von den Beteiligten erwartet, könnte eine Weserfähre wochentags ab 18 Uhr und am Wochenende Pkw statt Pendler befördern und damit die Belastung der Straße deutlich verringern. „Mit der Weserfähre haben wir einen starken Partner gefunden, der sich sehr für dieses Projekt engagiert. Auch die zuständigen Behörden haben sich sehr kooperativ gezeigt. Wir erwarten keine negativen Überraschungen bei der Probeverladung. Sobald unseren Kunden der Verladung ihrer Fahrzeuge auf die Fähre zugestimmt haben, könnten wir in den Regelbetrieb gehen“, erklärt Dirks.

Quelle und Foto: BLG Logistics




Hamburger Hafen wird zum Standort nachhaltiger Energie

Im Rahmen einer Auftaktveranstaltung mit zahlreichen Hafenunternehmen haben Senatorin Dr. Melanie Leonhard und Friedrich Stuhrmann, Chief Commercial Officer bei der Hamburg Port Authority (HPA), den Startschuss für die Initiative „Sustainable Energy Hub Hamburg“ gegeben.

Partner sind die Unternehmen Mabanaft, Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA), EVOS, Air Products, Green Ports Hamburg, Hamburg Energiewerke, Gasnetz Hamburg, Shell, Holborn, H&R Schindler, LOTHER GRUPPE, Energie Hub Moorburg GmbH und Hamburg Green Hydrogen Hub. Ziel der Initiative ist zum einen die engere Vernetzung der Hafenunternehmen untereinander, zum anderen soll die Bedeutung des Hamburger Hafens als Energiehafen stärker ins öffentliche Bewusstsein gerückt werden.

Wie zuletzt im Hafenentwicklungsplan 2040 vorgestellt, will der Hamburger Hafen die Chancen der Energiewende nutzen und sich zukünftig als „Sustainable Energy Hub“ positionieren. Dabei sollen priorisiert Unternehmen angesiedelt werden, die im Bereich nachhaltiger Energieträger tätig sind. Der Sustainable Energy Hub wird sich überwiegend in den Hafenteilen Neuhof, Hohe Schaar, Moorburg und Harburg mit großflächigen Industrie- und Umschlagsunternehmen und ausreichend Abstand zur Wohnbebauung und guter Netzinfrastruktur (Strom, Pipelines) abbilden. Keimzelle für die Realisierung sind die von der HPA erworbenen Flächen eines ehemaligen Tanklagers auf der Hohen Schaar. Hier sollen sowohl Lagerung, Verarbeitung und Raffinierung stattfinden, als auch relevante Zulieferbetriebe, Dienstleister und Fertigungsunternehmen von Anlagen und technischer Ausrüstung nachhaltiger Energieträger angesiedelt werden.

Umschlag, Herstellung, Distribution und Nutzung nachhaltiger Kraftstoffe und Energieträger stellen als Wachstumsmarkt eine große wirtschaftliche Chance für den Hafen dar. Schon heute ist der Hamburger Hafen selbst Energieproduzent und kann dies in Zukunft noch ausbauen. Darüber hinaus ist der Import von Energieträgern für die Versorgungssicherheit Deutschlands elementar. Wasserstoff und Wasserstoffderivate wie Methanol, e-Fuels, z. B. für die Hamburger Flugzeugindustrie und Schifffahrt, werden für den lokalen und deutschen Markt eingeführt werden.

Senatorin Dr. Melanie Leonhard: „Der Senat hat mit dem Hafenentwicklungsplan 2040 beschlossen, die Chancen und Herausforderungen der Energiewende zu nutzen und „Sustainable Energy Hub“ als tragende Säule des Universalhafens Hamburg zu entwickeln. Die Tatsache, dass so viele Unternehmen mitmachen zeigt, dass dies der richtige Weg ist.“

Friedrich Stuhrmann, Chief Commercial Officer bei der HPA: „Die HPA wird die Flächenentwicklung in einem Kerngebiet des Hamburger Hafens für Umschlag, Lagerung und Verarbeitung von Energieträgern vorantreiben. Wir wollen die Transformation Unternehmen Hamburger Hafen mit geeigneten Grundstücken und der räumlichen Bündelung von Zukunftsaktivitäten unterstützen.“

Quelle: Hamburg Port Authority AöR, Foto: HPA/Sebastian Engels, im Rahmen einer Auftaktveranstaltung mit zahlreichen Hafenunternehmen haben Senatorin Dr. Melanie Leonhard und Friedrich Stuhrmann, Chief Commercial Officer bei der Hamburg Port Authority (HPA), den Startschuss für die Initiative „Sustainable Energy Hub Hamburg“ gegeben.




thyssenkrupp investiert in Rotterdamer Hafen

thyssenkrupp Steel investiert in die Modernisierung des Terminalbetriebs bei Ertsoverslagbedrijf Europoort C.V. (EECV) im Rotterdamer Hafen. Mit der Investition eines mittleren zweistelligen Millionenbetrags wird ein alter Seeschiffentlader gegen ein hochmodernes Modell ausgetauscht und stärkt so die Zukunft von EECV und thyssenkrupp Veerhaven. Der neue Entlader verbessert Effizienz, Umweltfreundlichkeit und Sicherheit erheblich und soll voraussichtlich Ende 2025 in Betrieb gehen. Dies unterstreicht das Engagement von thyssenkrupp Steel für eine moderne Infrastruktur im Rotterdamer Hafen und die nachhaltige Versorgung von thyssenkrupp Steel sowie der Hüttenwerke Krupp Mannesmann (HKM).

Vier leistungsstarke Greiferkrane befördern am Terminal von EECV im Hafen Rotterdam Tag für Tag Eisenerz und Kohle für die Stahlerzeugung im Ruhrgebiet aus den Bäuchen der großen Massengutfrachter. Einer von ihnen ist in die Jahre gekommen und wird jetzt durch einen modernen, hocheffizienten Seeschiffentlader ersetzt. Die Höhe der von den Anteilseignern beschlossenen Investition liegt im mittleren zweistelligen Millionenbereich. Das Projekt ist ein starkes Signal für die Zukunft von EECV und thyssenkrupp Veerhaven, den beiden niederländischen Logistiktöchtern von thyssenkrupp Steel. Bei den Massenumschlagsanlagen der EECV sind die HKM auch als Anteilseigner beteiligt. Gemeinsam sorgen die beiden Unternehmen an 365 Tagen im Jahr für die Löschung von Seeschiffen sowie die Zwischenlagerung und den Transport von rund 24 Millionen Tonnen Eisenerz und Kohle für die Stahlherstellung in Duisburg.

Die erfolgreiche Arbeit der beiden Unternehmen wird – auch dank der Zustimmung aus Brüssel zur Förderung des Dekarbonisierungsprojektes „tkH2Steel“ durch den Bund und das Land Nordrhein-Westfalen – auch in Zukunft fortgesetzt. „Der Umschlag von Kohle geht ab 2027 schrittweise zurück, für die Herstellung von klimafreundlichem Stahl wird aber weiterhin Eisenerz gebraucht. EECV und thyssenkrupp Veerhaven transportieren damit zukünftig den Rohstoff für die neue Direktreduktionsanlage. Mit dem neuen Seeschiffentlader und der bewährten Schubbootflotte sorgen beide Unternehmen auch in den nächsten Jahrzehnten für eine sichere Verbindung zwischen dem Hafen Rotterdam und der dann grünen Hütte in Duisburg“, sagt Dr. Heike Denecke-Arnold, Chief Operations Officer von thyssenkrupp 

Der neue Seeschiffentlader wiegt wie sein Vorgänger rund 2.000 Tonnen, ist gut 60 Meter hoch, 30 Meter breit und hat eine Länge des Kranauslegers von rund 100 Meter. Mit diesen Kranabmessungen kann EECV die größten Massengutfrachter der Welt mit einer Produktivität von stündlich bis zu 2.600 Tonnen Eisenerz entladen. In Sachen Umweltfreundlichkeit und Energieeffizienz setzt der Kran neue Maßstäbe. Um mögliche Staubemissionen effektiv zu reduzieren, wird der Entlader mit einer Sprüh- und Vernebelungsanlage im Bereich des Bunkers ausgestattet. Die Lärmemissionen bleiben unterhalb der behördlich genehmigten Grenzwerte. Auch Arbeitssicherheit und Komfort für die Mitarbeiter werden deutlich verbessert. „Mit dem neuen Kran investieren wir in die Zukunft von EECV und in die Sicherheit der Rohstoffversorgung von thyssenkrupp Steel und HKM. Er eröffnet uns die Flexibilität, unser Geschäft weiterzuentwickeln, während wir den Abbau der Kohle vorantreiben“, fasst Frank Tazelaar, CEO von EECV und thyssenkrupp Veerhaven, zusammen. EECV wird in den nächsten Monaten den Lieferanten des neuen Entladers auswählen. Voraussichtlich Ende 2025 nimmt der neue Entlader dann den Betrieb auf.

Im vergangenen Jahr hatte thyssenkrupp Steel bereits begonnen, im Zuge ihrer grünen Transformation gemeinsam mit dem Hafen Rotterdam den Aufbau von Lieferketten für Wasserstoff auszuloten. Dieser wird in großen Mengen für die klimafreundliche Stahlherstellung gebraucht und könnte über Pipelinekorridore von Rotterdam nach Duisburg transportiert werden. Mit dem neuen Seeschiffentlader setzt thyssenkrupp Steel nun ein weiteres Zeichen für die Modernisierung und Zukunftsfähigkeit seiner Infrastruktur im Rotterdamer Hafen.

EECV betreibt seit 1970 im Europoort-Gebiet des Rotterdamer Hafens mit rund 300 Mitarbeitenden eine der größten und modernsten Massengutumschlagsanlagen Europas und den zweitgrößten Schüttgutterminal im Rotterdamer Hafen. Auf dem knapp 100 ha großen Terminal-Gelände heben die vier Seeschiffentlader an dem 1,1 Kilometer langen Seekai mit jedem Hub 30 bis 40 Tonnen Eisenerze und Kohle aus den Schiffen. Über Förderbänder werden die Rohstoffe anschließend zu den Lagerplätzen transportiert. Die Flotte der Schubfahrtreederei thyssenkrupp Veerhaven (ca. 200 Mitarbeitende) bringt die Rohstoffe für die Stahlerzeugung mit Schubleichtern und Binnenschiffen rund um die Uhr von Rotterdam über den Rhein nach Duisburg.

Quelle: thyssenkrupp AG, Foto: Frans van Keulen




Rhenus zeigte ferngesteuertes Binnenschiff


Gemeinsam mit mehreren Projektpartnern, darunter Argonics, DST, die Universität Duisburg-Essen und die RWTH Aachen, hat Rhenus PartnerShip im Jahr 2020 das Forschungsprojekt „FernBin“ gestartet. Das Ziel: flächendeckende Binnenschifffahrt per Fernsteuerung. Als Testobjekt wählte die Projektgruppe das fast 50 Jahre alte Binnenschiff Ernst Kramer aus. Auf der Nationalen Maritimen Konferenz (NMK) präsentierte Rhenus das ferngesteuerte Schiff nun erstmals einem breiten Publikum.

Mit einer Länge von 104,97 Metern, einer Breite von 9,50 Metern und einem maximalen Tiefgang von 3,15 Metern ist das Binnenschiff Ernst Kramer für eine Tragfähigkeit von 2.273,645 Tonnen ausgelegt. Um aus der Ferne per Mobilfunk auf die Hauptmaschine, die Ruder, Bugstrahler, das Funk- und Radargerät zugreifen zu können, bauten die Verantwortlichen im Projektverlauf teils analoge Prozesse um. Nach ersten Testfahrten im Juli dieses Jahres präsentierte Rhenus das außergewöhnliche Projekt nun auf der 13. Nationalen Maritimen Konferenz, der zentralen Veranstaltung der Bundesregierung zur Stärkung der maritimen Wirtschaft.

Am FernBin-Stand im Konferenzzentrum konnte sich das Publikum von den Möglichkeiten der ferngesteuerten Binnenschifffahrt überzeugen: Vom Fahrstand auf der Messe Bremen aus navigierten Schiffsführer Bernhard Büche und Herbert Berger per Fernsteuerung das Binnenschiff Ernst Kramer. Über eine Liveschaltung konnten die Besucher an beiden Messetagen verfolgen, wie das Schiff den Duisburger Hafen und die Ruhrmündung befuhr – alles ferngesteuert. Damit der Schiffsführer die Situation vor Ort genau im Blick hat, kann er vom Fahrstand aus via Mobilfunk auf alle Fahrdaten der Sensorsysteme und Kameras zugreifen. „Aus der Ferne müssen alle für die Fahrt notwendigen Funktionen steuerbar sein. Bisher sind das unter anderem die Drehzahl der Hauptmaschine, das Getriebe inklusive Kupplung, die Ruderlage sowie die Übertragung und Einstellung des Radarbildes und des Radarpiloten“, erklärt Lars Reckers, Technischer Inspektor bei Rhenus Schiffsmanagement. Während der Testfahrten erkennen die Projektbeteiligten je nach Szenario, welche übertragenen Funktionen zu verfeinern oder erweitern sind. „Dazu müssen wir auch schauen, in welchen Gebieten eine Fernsteuerung während der Fahrt möglich ist und wo der Mobilfunkempfang Probleme bereitet“, sagt Lars Reckers. Ein wichtiger Schritt im Projekt sei daher die behördliche Genehmigung für flächendeckende Testfahrten.

Der Prototyp des ferngesteuerten Binnenschiffs ist nicht nur eine technische Errungenschaft, sondern bietet perspektivisch deutliche Vorteile für den gesamten Berufsstand. „Auch die Binnenschifffahrt ist vom Fachkräftemangel betroffen. Durch die Fernsteuerung wäre es denkbar, einem Teil der Schiffsführer Homeoffice anzubieten und so den Beruf familienfreundlicher zu gestalten“, sagt Lars Reckers. Außerdem könnte der Einsatz von Fernsteuerung zu längeren Betriebszeiten der Schiffe führen: Während die Besatzung ihre Ruhezeiten einhält, ließe sich das Schiff vom Fernsteuerstand aus weiter betreiben. Das Forschungsprojekt „FernBin“ läuft noch bis Ende dieses Jahres, wobei die Beteiligten eine Verlängerung um drei Monate anstreben.

Technische Daten Binnenschiff Ernst Kramer:

  • Baujahr: 1974
  • Abmessungen: Länge: 104,97 Meter, Breite: 9,50 Meter, Tiefe: maximal 3,15 Meter, Tiefe leer: 0,731 Meter
  • Tragfähigkeit: 2.273,645 Tonnen
  • Laderaum Innenmaß: 78 Meter x 7,36 Meter
  • Hauptmaschine: Mitsubishi Heavy S16R-MPTA, 1170 kW 1600 U/min

Quelle und Foto: Rhenus Gruppe, am FernBin-Stand im Konferenzzentrum konnte sich das Publikum von den Möglichkeiten der ferngesteuerten Binnenschifffahrt überzeugen. (V. l. n. r.) Herbert Berger (Geschäftsführer Rhenus Schiffsmanagement GmbH), Dr. Alexander Lutz (Geschäftsführer Argonics GmbH), Dr. Jan Oberhagemann (Fachbereichsleiter Autonomes Fahren am DST) mit Wirtschaftsminister Robert Habeck.




BLG LOGISTICS nimmt eine der größten PV-Anlagen in Betrieb

Eine der größten zusammenhängenden Photovoltaikanlagen auf dem Dach einer Industrie-Immobilie in Deutschland und Europa ans Netz gegangen. Auf dem über 80.000 Quadratmeter großen Dach des C3 Bremen sorgen insgesamt 23.000 PV-Module und 52 Wechselrichter für die Stromversorgung der Immobilie. Im C3 Bremen wird gezeigt, was zusammengehört – modernste Technik, effektiver Klimaschutz und das Wohlbefinden der Menschen, die dort arbeiten.

„Das Logistikcenter C3 Bremen ist in vielerlei Hinsicht als Blaupause für den Bau und die Gestaltung von Logistikimmobilien der Zukunft zu sehen“, erklärt Christian Dieckhöfer, Geschäftsführer im Geschäftsbereich CONTRACT. Die drei „C“ stehen für die Anfangsbuchstaben der Worte Customer, Climate und Comfort. Über die Erfüllung der Kundenanforderungen (Customer) hinaus stehen das Schonen von Umwelt und Klima (Climate) und die Schaffung einer angenehmen Arbeitsumgebung für die Mitarbeitenden (Comfort) im besonderen Fokus des C3 Bremen. Das C3 Bremen ist ein sichtbarer Bestandteil der BLG-Nachhaltigkeitsstrategie, nämlich bis 2030 klimaneutral zu werden.

„Das Aufschalten der Anlage ist ein weiterer Meilenstein für uns“, bestätigt Tilo Nahrath, Geschäftsführer von Re.source. Der Solar-Service Provider RE.source erzeugt mit der knapp 9,3 MWp Modulleistung umfassenden Anlage jährlich 8,4 Millionen Kilowattstunden Solarstrom. Das entspricht der Versorgung von mehr als 2.400 Haushalten. Der generierte Strom wird in der Logistikimmobilie vor Ort genutzt. Mit den überschüssigen Mengen können Haushalte oder auch Industriepartner über Direktverträge versorgt werden.

Das C3 Bremen bündelt die Logistikaktivitäten für das globale Mercedes-Benz CKD-Produktionsnetzwerk in Deutschland. Fahrzeugteile werden nach der Completely-Knocked-Down-Methode (CKD) für den Versand über die großen deutschen Seehäfen weltweit vorbereitet. Das Gesamtkonzept des C3 hat in diesem Zusammenhang für den langjährigen Kunden der BLG klare Vorteile.

Quelle und Foto: BLG LOGISTICS




First Lady Elke Büdenbender tauft „Berlin Express“

Hapag-Lloyd hat am das erste Schiff seiner neuen Hamburg Express Klasse, die „Berlin Express“, offiziell in die Flotte aufgenommen. Im Beisein von rund 300 Gästen aus Wirtschaft und Politik vollzog Taufpatin Elke Büdenbender die feierliche Schiffstaufe am Containerterminal Burchardkai (Athabaskakai) im Hamburger Hafen. Zu den Gästen zählten Hamburgs Erster Bürgermeister Peter Tschentscher und Daniel Günther, Ministerpräsident von Schleswig-Holstein.

Mit der Hamburg Express Klasse markiert Hapag-Lloyd den Beginn einer neuen Ära für seine Flotte. Insgesamt werden zwölf hochmoderne Großcontainerschiffe bis 2025 in den Dienst gestellt. Damit leisten sie einen wichtigen Beitrag, die gesamte Hapag-Lloyd Flotte bis 2045 klimaneutral zu betreiben. Dank ihrer wegweisenden Dual-Fuel-Technologie können sie zukünftig auch mit nicht-fossilen Brennstoffen wie Bio-Methan oder e-Methan nahezu ohne CO2 Emissionen betrieben werden.

Vorerst wird Flüssiggas (LNG) verwendet, mit dem sich die CO2 Emissionen um bis zu 25 Prozent und Rußemissionen um 95 Prozent reduzieren lassen. Außerdem tragen fortschrittliche Bauteile wie ein optimierter Schiffsrumpf und ein hocheffizienter Propeller dazu bei, den Kraftstoffverbrauch und die Treibhausgasemissionen zu reduzieren. „Mit der neuen Hamburg Express Klasse steht bei Hapag-Lloyd eine Zeitenwende an“, sagt Rolf Habben Jansen. „Mit den hocheffizienten Schiffen lassen sich Emissionen sofort und sehr deutlich reduzieren. Gleichzeitig sind sie ein wichtiger Baustein unserer Strategie, die Dekarbonisierung Schritt für Schritt voranzutreiben. Alle Schiffe dieser Klasse werden unter deutscher Flagge fahren und leisten damit einen wichtigen Beitrag zur Stärkung des Schifffahrtsstandorts Deutschland.“

Gebaut wurde die „Berlin Express“ auf der Hanwha Ocean Werft in Südkorea. Mit einer Länge von fast 400 Metern und einer Kapazität von 23.600 TEU ist sie das größte Frachtschiff, das jemals unter deutscher Flagge gefahren ist. Die Containerschiffe der Hamburg Express Klasse werden ausschließlich die ladungsintensive Fernost-Route zwischen Asien und Europa befahren. Die „Berlin Express“ wird regulär auf dem FE3 Service zwischen Ningbo – Xiamen – Kaohsiung – Yantian – Hongkong – Singapur – Rotterdam und Hamburg eingesetzt.

Quelle und Foto: Hapag-Lloyd




Vertrag für MSC Gate Bremerhaven bis 2048 verlängert

Die EUROGATE GmbH & Co. KGaA, KG, Bremen, und Terminal Investment Limited (TiL), Genf, die Terminalbetreibergesellschaft der Mediterranean Shipping Company S.A. (MSC), Genf, haben den im Mai 2004 geschlossenen Vertrag zum gemeinsamen Betrieb des Containerterminals MSC Gate Bremerhaven GmbH & Co. KG (MSC Gate), Bremerhaven, für eine Laufzeit von mindestens 25 Jahren bis ins Jahr 2048 verlängert. Eine Neubewertung der Partnerschaft und Verhandlungen über Anpassungen des Vertrages zwischen den Gesellschaftern waren seinerzeit vertraglich mitgeregelt worden und wurden nun, wenige Monate vor dem 20-jährigen Bestehens des Joint Ventures, mit einem sehr positiven Ergebnis für MSC Gate und den gesamten Hafenstandort Bremerhaven abgeschlossen.

Michael Blach, Vorsitzender der Gruppengeschäftsführung von EUROGATE, sagte anlässlich der Unterzeichnung: „Mit dieser Vertragsverlängerung ist die Grundlage für die Fortsetzung der bislang erfolgreichen Zusammenarbeit gegeben. Das ist eine sehr gute Nachricht für Bremerhaven. Wir haben in den vergangenen knapp 20 Jahren gemeinsam viel erreicht. MSC Gate konnte sich als verlässlicher Terminalpartner im Netzwerk unseres Kunden MSC etablieren. Die Taufe der ‚MSC Michel Cappellini’, eines der neuesten und größten Schiffe der MSC-Containerschiffflotte, vor wenigen Wochen ist Beleg der Bedeutung des Terminals und des Standortes Bremerhaven für MSC. Das wollen wir gemeinsam fortführen und weiterentwickeln. Es laufen aktuell Gespräche hinsichtlich einer gemeinsamen zukunftsorientierten Modernisierung von MSC Gate. Dazu müssen die Anpassung der Kaje und der Außenweser zügig vorangetrieben werden, um im Wettbewerb weiter zu punkten.“

Ammar Kanaan, Chief Executive Officer von TiL, einer Tochtergesellschaft von MSC, sagte: „Die Verlängerung des Vertrages über die nächsten zweieinhalb Jahrzehnte zeugt von unserem Engagement für MSC Gate und für unsere Partnerschaft mit Bremerhaven. MSC Gate ist ein wichtiger Teil der Wachstumsstrategie von MSC. Mit der heutigen Ankündigung bauen wir auf dem soliden Fundament und der Erfolgsbilanz unserer seit 2004 bestehenden Partnerschaft auf. Wir freuen uns darauf, das Wachstumspotenzial des Hafens durch Investitionen in unsere Terminalinfrastruktur und vor allem in unsere Mitarbeiter weiter zu stärken.“

Florian Brandt, Geschäftsführer des MSC Gate Bremerhaven: „Der neue Vertrag ist ein starkes Signal und gleichzeitig Motivation, die Herausforderungen der Zukunft gemeinsam mit TiL und MSC anzugehen und Bremerhaven voranbringen. Dafür haben wir in neue Containerbrücken und zuletzt 35 Straddle Carrier mit Hybrid-Antrieb investiert und prüfen aktuell gemeinsam alle Möglichkeiten zur weiteren Digitalisierung und schrittweisen Automatisierung des Umschlagsbetriebes, um künftig noch besser die Wünsche und Anforderungen unserer Kunden erfüllen zu können.“

Quelle: Eurogate, Foto: bremenports/ Luftfoto Scheer