Contargo übernimmt HE-Logistics B.V.

Zum 1. September 2023 hat Contargo Road Logistics das niederländische Transportunternehmen HE-Logistics B.V. übernommen. Damit baut Contargo seine Position im Bereich des Container Direkttruckings innerhalb der Benelux-Staaten weiter aus.

HE-Logistics bietet Containertransporte mit eigenen und gecharterten Lkw an, ebenso Reefer- und Trailertransporte sowie Sammel- und konventionelle Transportdienstleistungen. „Mit der Übernahme von HE-Logistics B.V. stärken wir unsere Position insbesondere in den Niederlanden“, sagt Marcel Hulsker, Co-Geschäftsführer der Contargo GmbH & Co. KG. „Außerdem können wir unser Produktportfolio u.a. durch Trailerverkehre und Reefertransporte in den Beneluxländern und Europa erweitern.“

Der Geschäftsbetrieb von HE-Logistics B.V. wird künftig unter dem Namen Contargo HE-Logistics B.V. fortgeführt. Der Geschäftsführer von HE-Logistics B.V., Hennie van der Graaf, wird innerhalb der Contargo Gruppe weiterhin als Branch Manager der Contargo HE-Logistics B.V. unter der Geschäftsführung von Marcel Hulsker und Cor Bakker tätig sein.

Quelle und Foto: Contargo, (v.l.n.r.): Leo Maaskant, Managing Director Contargo Road Logistics, Cor Bakker, Managing Director Contargo HE-Logistics, Marcel Hulsker, Managing Director Contargo HE-Logistics, Esther van der Graaf, Administration und HR Contargo HE-Logistics, Hennie van der Graaf, Branch Manager Contargo HE-Logistics 




Betreiber für Containerterminal Straubing-Sand steht fest

Eine Bietergemeinschaft, bestehend aus dem Container-Hinterlandlogistik-Netzwerk Contargo, der SFI GmbH sowie der Ziegler Group, hat sich bei einer europaweiten Ausschreibung für den Betrieb des neuen bimodalen Containerterminals in Straubing-Sand durchgesetzt. Am 30. August hat das neugegründete Gemeinschaftsunternehmen der Bieter, die Contargo Combitrac Straubing-Sand GmbH, den Betriebspachtvertrag für das Terminal unterschrieben. Vertragsbeginn für den Betrieb des Terminals wird voraussichtlich 2. Quartal 2025 sein.

Die Anlage wird durch den Hafen Straubing-Sand auf einer rund 50.000 Quadratmeter großen Fläche errichtet. Die Bauphase hat bereits begonnen, Fertigstellung und Inbetriebnahme sind für 2. Quartal 2025 geplant. Künftig sollen bis zu zehn Züge pro Woche an dem neuen Terminal verkehren. Durch mobile Umschlaggeräte werden dann Transportgüter, vorwiegend Container, von der Straße auf die Schiene umgeschlagen, das heißt gehoben. Bis zu zwanzig Arbeitsplätze sollen dadurch am Standort entstehen.

„Der Hafen Straubing-Sand ist durch seine Ansiedlungen und seine Themen-Schwerpunkte seit vielen Jahren einer der Vorreiter im Bereich Nachhaltigkeit“, sagt Andreas Löffert, Geschäftsführer der Hafen Straubing-Sand GmbH. „Für uns war die Errichtung einer Terminalanlage für den kombinierten Verkehr eine logische Konsequenz, die im Einklang mit unseren Nachhaltigkeitszielen steht. Denn derartige KV-Anlagen bewirken eine Verlagerung von Wirtschaftsgütern von der Straße auf die Schiene und tragen somit zum Klimaschutz und zur Entlastung der Fernstraßen bei.“

„Die Verlagerung von Containern von der Straße auf die Schiene führt zu einer Reduzierung des transportbedingten CO2-Austoßes um 80 Prozent“, sagt Markus Schmid, Geschäftsführer der SFI GmbH. „Wir haben langjährige Erfahrungen in kombinierten Verkehren, also sehr umweltfreundlichen Transporten. Es wird stets modernstes Equipment eingesetzt. Für die Zukunft können für die Zustellungen, sprich die letzten Kilometer des Containers von der KV-Anlage zu den Lade- und Entladestellen, auch Lkw mit alternativen Antrieben eine Rolle spielen.“

Die effiziente und moderne KV-Anlage solle die Attraktivität der Regionen Niederbayern und Oberpfalz für weitere Unternehmensansiedlungen steigern. Insbesondere Logistiker, aber auch die produzierende Wirtschaft, schätzten die Vorteile solcher Anlagen, so die Bietergemeinschaft. In Zeiten eines sich verstärkenden Fahrermangels schafften KV-Anlagen eine erhöhte Zuverlässigkeit im Transport bei gleichzeitig geringeren Transportkosten.

„Die Lage des Standortes im Hafen Straubing-Sand ist für den schienenseitigen Anschluss hoch interessant“, sagt Andreas Sandner, Geschäftsführer der Ziegler Holding GmbH. „Güter, die im Ausland produziert werden, finden ihren Weg in die lokalen Geschäfte über die Seehäfen. Unser Ziel ist die Vernetzung der Region nicht nur an die großen Seehäfen in Deutschland, Niederlande und Belgien, sondern auch an die Adria-Häfen. Damit wird der verladenden Wirtschaft mehr Flexibilität ermöglicht.“

Erhöhte Transport-Flexibilität rückt in Zeiten von Fahrermangel und gestörten Lieferketten immer deutlicher in den Fokus. Der Standort Straubing-Sand wird deshalb auch Platz für die Lagerung von bis zu 1.000 TEU (Twenty-foot Equivalent Unit / 20-Fuß-Container) bieten. Durch angrenzende Flächen kann der Lagerbereich sogar erweitert werden. Die Möglichkeit zur Zwischenlagerung von Gütern ist bedeutend, denn Saison-Ware wird oft schon zeitlich vorgelagert geliefert. Sollten die Kapazitäten des Terminals nicht ausreichen, kann Contargo mit ihren 24 Anlagen unterstützen.

„Mit dem neuen Standort vergrößern wir nicht nur unser Netzwerk in Bayern, wir bedienen auch die Kundennachfrage nach neutralen Con-tainerdienstleistungen in dieser Region“, sagt Thomas Löffler, Geschäftsführer Contargo GmbH & Co. KG. „Schon heute liegen uns mehrere Kundenanfragen vor, die wir aktuell nicht bedienen können. Der Standort schafft neue Arbeitsplätze, Kapazitäten und neue Möglichkeiten, von denen die gesamte Region profitieren wird.“

Der Hafen Straubing-Sand ist ein etablierter Standort an dem sich aufgrund der guten Lage mit Anbindung an Wasserstraße, Bundesautobahn und das Schienennetz in den vergangenen Jahren verschiedene Logistikunternehmen angesiedelt haben. Auch die biobasierte Wirtschaft findet im Hafen Straubing-Sand gute Voraussetzungen vor, darunter ein Technologie- und Gründerzentrum, eine Mehrzweck-Demonstrationsanlage für die industrielle Biotechnologie und außeruniversitären Forschungseinrichtungen. Insgesamt sind 3.600 Menschen in den im Hafen angesiedelten Unternehmen beschäftigt.

Quelle und Foto: Contargo, (v.l.n.r.): Gerhard Schönbucher, Leiter Liegenschaften, Planung & Technik Hafen Straubing-Sand GmbH, Benedikt Rupp, Leitung Netzwerkerweiterung Contargo GmbH & Co.KG, Jörg Schubert, Geschäftsführer Contargo Combitrac Straubing-Sand GmbH, Andreas Sandner, Geschäftsführer Ziegler Holding GmbH, Markus Schmid, Geschäftsführer SFI GmbH, Thomas Löffler, Geschäftsführer Contargo GmbH & Co.KG, Andreas Löffert, Geschäftsführer Hafen Straubing-Sand GmbH 




Vertrag zum Ausbau des Hafens Orrskär in Schweden

Bauauftrag für Erweiterung des Hafens Orrskär konnte durch die Gemeinde Söderhamn an Bauunternehmen Peab AB vergeben werden. Auch SSHAB und Gemeinde Söderhamn unterzeichnen Vertrag zum Hafenausbau. SSHAB bleibt Betreiber der kommunalen Häfen in Söderhamn bis 2078.

Die Brunsbüttel Ports GmbH ist seit März 2017 Mehrheitsanteilseigner der Söderhamns Stuveri & Hamn AB (SSHAB) und damit Betreiber und maritimer Logistikdienstleister an insgesamt sechs Hafenterminals in der Region Söderhamn, an der Ostküste Mittelschwedens. Seither wurde der zukunftsweisende Ausbau des Hafens Orrskär, des größten und wichtigsten Hafens des Unternehmens, in enger Kooperation mit der Kommune Söderhamn geplant und vorangetrieben. Der Ausbau umfasst die Schaffung eines dritten Liegeplatzes sowie zusätzlicher Lagerfläche von ca. 2 Hektar.

In ihrer Rolle als Eigentümer der Hafeninfrastruktur konnte die Kommune Söderhamn nun den Bauauftrag an das Bauunternehmen Peab AB vergeben. Die Planungen sehen vor, dass der Bau des neuen Kais bereits im Oktober dieses Jahres beginnt. Im Zuge der Erweiterung des Hafens plant die SSHAB weitere Investitionen in die Suprastruktur des Hafens vorzunehmen und u.a. einen leistungsstarken Hafenmobilkran für den neuen Liegeplatz anzuschaffen. Ziel ist es, den Umschlag verschiedener Güter flexibler und schneller zu gestalten, um somit den Hafen für die Zukunft noch breiter aufzustellen und die Universalhafenstrategie zu festigen.

Grundlage des Hafenausbaus ist ein Vertrag zwischen der Gemeinde Söderhamn als Eigentümer der Hafeninfrastruktur und der SSHAB als Betreiber der kommunalen Häfen, welcher heute im Rathaus von Söderhamn unterzeichnet wurde. Neben den vertraglichen Vereinbarungen zum Hafenausbau wird in dem Vertrag auch festgelegt, dass der Betrieb der kommunalen Häfen bis 2078 durch die SSHAB durchgeführt werden wird. Dies verschafft beiden Seiten ausreichende Planungssicherheit für die anstehenden Investitionen in die Hafeninfrastruktur und -suprastruktur. Der bisherige Betreibervertrag hatte eine Gültigkeit bis 2029.

„Die Stärkung unserer schwedischen Standorte und insbesondere die Erweiterung unseres größten schwedischen Hafens Orrskär ist von höchstem Interesse für die SCHRAMM group. Daher freuen wir uns sehr, dass nun sehr zeitnah erste konkrete Baumaßnahmen für den lange geplanten Hafenausbau unternommen werden. Ebenso bedeutend für uns ist die Tatsache, dass wir den Vertrag zum Betrieb der kommunalen Häfen in Söderhamn bis 2078 verlängern konnten. Wir haben stets betont, dass unser Engagement als SCHRAMM group in Schweden langfristig geplant ist. Daher ist die heutige Unterzeichnung des Vertrages ein großer und wichtiger Schritt für die SSHAB und die gesamte SCHRAMM group mit ihrem großen Hafen- und Logistiknetzwerk“, betont Frank Schnabel, Geschäftsführer der Brunsbüttel Ports GmbH sowie Vorstandsvorsitzender der SSHAB.

„Wir sind uns des Entwicklungsbedarfs in Orrskär seit langem bewusst, und es ist ein gutes Gefühl, dass wir nun den Ausbau durchführen und die Finanzierung und den Betrieb der Häfen durch einen langfristigen Vertrag sichern können. Der Dialog mit der Hafengesellschaft war während des gesamten Prozesses gut und wir freuen uns auf eine lange Zusammenarbeit“, unterstreicht John-Erik Jansson, Bürgermeister der Gemeinde Söderhamn.

„Mein Dank gilt auch der Gemeinde Söderhamn, die langfristig die Entwicklung ihrer Häfen mit uns gemeinsam fortführen möchte. Dies zeugt von höchstem Vertrauen auf beiden Seiten!“, so Schnabel abschließend.

Quelle und Foto: Brunsbüttel Ports, (v.l.n.r.) Patrik Jakobsson (Landrat der Kommune Söderhamn), John-Erik Jansson (Bürgermeister der Kommune Söderhamn), Frank Schnabel (Vorstandsvorsitzender Söderhamns Stuveri & Hamn AB), Tomi Gladh (CEO Söderhamns Stuveri & Hamn AB), Hans Helmut Schramm (Eigentümer der SCHRAMM group) bei der Vertragsunterzeichnung.




Gate-Terminal beginnt mit dem Bau des 4. LNG-Tanks

Gate-Terminal und seine Aktionäre Gasunie und Vopak freuen sich, bekannt zu geben, dass die endgültige Investitionsentscheidung für die Erweiterung der Lager- und Regasifizierungskapazität von Gate-Terminal an seinem derzeitigen Standort im Rotterdamer Hafen getroffen wurde.

Die Erweiterung besteht aus einem neuen 180.000 Kubikmeter fassenden LNG-Lagertank und einer zusätzlichen Regasifizierungskapazität von 4 Milliarden Kubikmetern pro Jahr. Die neuen Kapazitäten, die voraussichtlich in der zweiten Hälfte des Jahres 2026 in Betrieb gehen, sind bereits im Rahmen langfristiger kommerzieller Verträge vermietet.

Vopak und Gasunie sind die Gründer und Eigentümer Von Gate-Terminal in Rotterdam, das seit 2011 in Betrieb ist. Das Terminal spielt eine entscheidende Rolle bei der Versorgung und Verfügbarkeit von Gas in den Niederlanden und den Nachbarländern. Wenn alle geplanten Projekte am Gate-Terminal abgeschlossen sind, wird das Terminal über eine Gesamtregasifizierungskapazität von 20 Milliarden Kubikmetern pro Jahr verfügen.

Hans Coenen, im Namen des Vorstands von Gasunie: „Die Investition in diesen neuen Tank ist Teil eines größeren Pakets geplanter und bereits realisierter Maßnahmen zur Erhöhung der LNG-Importkapazität in den Niederlanden. Dies ist notwendig, um den Verlust von russischem Erdgas auszugleichen und die Knappheit von Erdgas auf dem europäischen Gasmarkt zu verringern. Neben dem Ausbau der LNG-Importkapazität arbeitet Gasunie weiter an der Beschleunigung der Energiewende. Zum Beispiel durch den Aufbau eines landesweiten Wasserstoffnetzes und den Umbau von Importterminals. Wir konzentrieren uns auch weiterhin auf grünes Gas, Wärmetransport und CO2-Abscheidung und -Speicherung.“

Dick Richelle, CEO bei Vopak: „Wir freuen uns, dass wir unsere erfolgreiche Partnerschaft mit Gasunie weiter ausbauen können. Diese Investition passt gut in die Strategie von Vopak, im Bereich der LNG-Infrastruktur zu wachsen. Wir sind stolz darauf, eine zuverlässige und offene Infrastruktur zu entwickeln und zu betreiben, da sie eine wichtige Rolle für die Energiesicherheit spielt.“

Jarmo Stoopman, Geschäftsführer bei Gate-Terminal: „Wir freuen uns, dass nun alle Elemente zur Verfügung stehen und wir heute mit dem Bau dieser wichtigen Erweiterung beginnen können. Wir freuen uns darauf, mit unseren Auftragnehmern zusammenzuarbeiten und den sicheren und pünktlichen Bau dieses vierten Tanks zu gewährleisten.“

Die Gesamtinvestition beläuft sich auf etwa 350 Millionen Euro. Die geplante Finanzierungsstruktur dieser Erweiterung sieht vor, etwa 15 % der Kosten durch Eigenkapital und etwa 85 % durch eine „regresslose“ Projektfinanzierung zu finanzieren. Die Projektfinanzierung wird voraussichtlich bis Ende 2023 abgeschlossen sein. Die Kapitaleinlage jedes Aktionärs wird sich auf rund 26 Millionen Euro belaufen, wobei die Auszahlung in den kommenden Jahren erfolgen soll.

Quelle: Gasunie, Foto: Aeroview, die 3 grauen LNG-Tanks befinden sich direkt am Wasser – der 4. LNG-Tank wird neben diesen Tanks gebaut. 




Simon Lembke wird neuer Vorstand bei DAKOSY

Der Aufsichtsrat hat Simon Lembke zum 1. September 2023 in den Vorstand der DAKOSY AG berufen. Mit seiner umfassenden Expertise und seiner langjährigen Erfahrung in den DAKOSY-Geschäftsfeldern Rechenzentrum, Community Systemen und Zollanwendungen wird Simon Lembke zum 1. September 2023 die Arbeit in seiner neuen Position aufnehmen. Der 43-jährige ist derzeit Hauptabteilungsleiter für Zoll- und Speditionsanwendungen bei DAKOSY.

Für Lembke bedeutet die Vorstandstätigkeit eine neue Herausforderung im vertrauten Umfeld. In seiner neuen Rolle will er das Unternehmen weiter auf Zukunftskurs halten. Er betont: „Wir haben seit über 40 Jahren alle Herausforderungen in technologischer sowie organisatorischer Hinsicht erfolgreich gemeistert. Zielstrebig haben wir uns zu einem der führenden Softwarehäuser für die Logistik entwickelt und uns als Community Betreiber für See- und Flughäfen etabliert. Diesen Weg wollen wir konsequent weitergehen, indem wir neue Trends aufgreifen sowie geeignete Technologien identifizieren und diese für die Logistik nutzbar machen. Das ist unsere Strategie, um unsere Position als wichtiger Innovationstreiber für die Logistik weiter zu stärken.“

Zur Entscheidung des Aufsichtsrats erklärt Jens Hansen, Vorsitzender des Aufsichtsrates: „Wir freuen uns, Simon Lembke als neues Vorstandsmitglied zu begrüßen. Durch seine langjährige Erfahrung in verantwortungsvollen Positionen bringt er bereits eine umfassende Expertise mit, um die Weiterentwicklung der innovativen Produkte von DAKOSY weiter voranzutreiben. Seine guten Kundenbeziehungen und lösungsorientierte Denkweise machen ihn zu einer wertvollen Bereicherung für das Unternehmen. Wir sind sicher, dass er die erfolgreiche Arbeit seines Vorgängers fortsetzen und ausbauen wird. Wir wünschen Simon Lembke für seine neue Rolle bei DAKOSY viel Erfolg.“

Simon Lembke wird als Vorstand die Bereiche Entwicklung, Rechenzentrum und Support verantworten. Dem Vorstand gehören ferner Ulrich Wrage und Dieter Spark an. Letzterer wird nach langjähriger Vorstandstätigkeit zum Ende des Jahres ruhestandsbedingt ausscheiden.

Der 43-jährige Simon Lembke verfügt über 20 Jahre Erfahrung auf dem Informatik- und Logistikmarkt. Nach dem Abitur hat der gebürtige Hamburger an der Fachhochschule Wedel Wirtschaftsinformatik studiert. Bereits während dieser Zeit war er für DAKOSY und weitere Hamburger Logistikunternehmen als externer Mitarbeiter im Internet-Umfeld tätig. Nach seinem Abschluss begann Lembke Anfang 2004 seine Karriere bei DAKOSY in der zentralen Entwicklung, durchlief in den folgenden Jahren alle strategischen Abteilungen des Unternehmens und baute sich konsequent eine breitgefächerte Expertise auf. In seiner derzeitigen Position als Hauptabteilungsleiter für die Zoll- und Speditionsanwendungen verantwortet er seit 2020 sowohl die Entwicklung als auch den Betrieb sämtlicher Zoll- und Speditionssoftwarelösungen.

Quelle: Dakosy, Foto: Dakosy/ Christoph Niemann




Vernetzte Container-Terminals

5G für die Digitalisierung der Hafenlogistik: Europas führender reederei-unabhängiger Containerterminal-Betreiber EUROGATE hat die Deutsche Telekom mit der Realisierung von drei 5G-Campus-Netzen beauftragt. An den Häfen in Hamburg, Bremerhaven und Wilhelmshaven wird die 5G-Geschäftkunden-Lösung „Campus-Netz L“ die Mobilfunkversorgung an den Container-Terminals verbessern.

Damit wird der Containerterminal-Betreiber künftig digitale Logistik-Anwendungen noch sicherer und flexibler einsetzen – mit exklusiver Bandbreite, hoher Verfügbarkeit und voller 5G-Leistung. Dazu wird EUROGATE neben dem öffentlichen Mobilfunknetz der Telekom zusätzlich eigene 5G-Industriefrequenzen im Bereich 3,7 bis 3,8 Gigahertz (GHz) für kritischen Datenverkehr nutzen – zum Beispiel für die weitere Digitalisierung der Umschlagsprozesse oder die engere Vernetzung von Umschlagsgeräten mit den Steuerungs- und Prozesskontrollsystemen. Bei einer Kick-Off-Veranstaltung am Hamburger Hafen fiel jetzt der Startschuss für das Projekt.

Das Projekt „Port-As-A-Service“ wird im Rahmen der Förderrichtlinie „Digitale Testfelder in Häfen“ durch das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) gefördert. Hierbei wird der Aufbau digitaler Testfelder in Häfen unterstützt, um reale Erprobungsräume für Innovationen im Bereich Logistik 4.0 zu schaffen. Die Realisierung der 5G-Campus-Netze zusammen mit weiteren digitalen Infrastruktur-Maßnahmen bei EUROGATE mit einem Projektvolumen von 3,7 Mio. EUR wird im Rahmen der Förderrichtlinie mit 2,9 Mio. EUR gefördert und durch den TÜV Rheinland als Projektträger der Förderrichtlinie begleitet. Das Ziel von „Port-As-A-Service“ ist es, die Chancen der Digitalisierung für die deutschen Seehäfen zu nutzen und Investitionen in die Infrastrukturen zu optimieren. Für EUROGATE liegen die Chancen hierbei unter anderem in:

  • der Vernetzung von Steuerungs- und Prozesskontrollsystemen,
  • der Automatisierung des Containerumschlags durch den Einsatz automatischer und/oder autonomer Hafenumschlagsgeräte,
  • der Unterstützung der Containeran- und -auslieferung durch autonome LKW,
  • und der Anbindung der industriellen Hafenumschlagsanlagen (IIOT) an die Cloud und Nutzung der Daten im Rahmen eines digitalen Zwillings eines Containerterminals.

„Eine leistungsfähige und zuverlässige technische Infrastruktur ist die Grundlage dafür, den Containerumschlag an unseren Terminals noch effizienter zu gestalten und unsere Wettbewerbsfähigkeit nachhaltig zu sichern“, sagt Michael Blach, Vorsitzender der EUROGATE-Gruppengeschäftsführung. „Die 5G-Campus-Netze der Deutschen Telekom werden uns beste Voraussetzungen dafür bieten, unsere Abläufe weiter zu automatisieren und innovative Logistik-Lösungen auf Basis von 5G zu erproben“.

Die Campus-Netze der Telekom werden insgesamt eine Fläche von 5,6 Millionen Quadratmetern an den drei Container-Terminals mit dem neusten Mobilfunkstandard versorgen. Das entspricht einer Größe von rund 785 Fußballfeldern. Dazu werden zum einen vor Ort bestehende Mobilfunk-Anlagen erweitert. Zum anderen installiert die Telekom auf den Terminal-Geländen in Bremerhaven (2,9 Mio. m² Fläche) und Hamburg (1,4 Mio. m² Fläche) jeweils drei und in Wilhelmshaven (1,3 Mio. m² Fläche) zwei zusätzliche 5G-Funkstandorte. Das Besondere dabei: Es werden keine neuen Masten errichtet, sondern vorhandene Lichtmasten als Träger für die leistungsstarken 5G-Antennen genutzt. Der Aufbau der drei 5G-Campus-Netze wird bis Frühjahr 2024 abgeschlossen sein.

„Die 5G-Versorgung von EUROGATEs Containerterminals ist eines unserer bisher größten Campus-Netz-Projekte. EUROGATE wird so das volle Potential von 5G nutzen können, um Logistik-Prozesse weiter zu optimieren und die digitale Transformation der Hafenterminals voranzutreiben“, sagt Hagen Rickmann, Geschäftsführer im Bereich Geschäftskunden der Telekom Deutschland GmbH. „Neben leistungsstarker 5G-Konnektivität und exklusiver Bandbreite, bietet die Netz-Architektur der drei Campus-Netze in Zukunft ein besonders hohes Maß an Kontrolle über den kritischen Datenverkehr auf dem Terminal-Gelände.“

Die Telekom wird die Hafenterminals jeweils mit einem sogenannten Dual-Slice-Campus-Netz ausstatten. Dabei versorgt ein öffentliches 5G-Netz der Telekom etwa Mitarbeitende, externe Dienstleister, Zulieferbetriebe oder Kundinnen und Kunden. Das zusätzliche rein private 5G-Netz wird im lokalen 5G-Industriespektrum im Bereich 3,7 bis 3,8 GHz betrieben. Anders als beim öffentlichen 3,6 GHz-Frequenzspektrum der Telekom handelt es sich dabei um von der Bundesnetzagentur eigens für die Industrie bereitgestellte 5G-Frequenzen. Es bietet exklusive zugesicherte Netzressourcen für EUROGATEs internen Datenverkehr. Über diesen Teil des Netzes laufen Daten getrennt und gänzlich unbeeinflusst vom öffentlichen 5G-Datenverkehr. So stehen EUROGATE im Grunde zwei 5G-Frequenzbänder und insgesamt rund 190 MHz Bandbreite zur Verfügung.

Bei dem Projekt wird die Telekom erstmalig eine neue Netzwerk-Architektur im Rahmen der 5G-Geschäftskundenlösung „Campus-Netz L“ einsetzen. Damit profitiert EUROGATE durch den Einsatz eines virtualisierten und dedizierten Campus-Kernnetzes von geringeren Infrastrukturkosten bei gleichzeitig höherer technischer Flexibilität. Diese Netzwerk-Architektur ermöglicht eine sogenannte CUPS-Lösung (Control and User Plane Separation). Sie kombiniert ein zentrales 5G-Kernnetz innerhalb des Telekom Netzes mit einem lokalen User Gateway für den Kunden. Das heißt, das Management des 5G-Campus-Netzes erfolgt zentral durch die Telekom, die kundeneigenen Daten verbleiben jedoch ausschließlich vor Ort auf dem eigenen Campus. Das bietet EUROGATE maximale Sicherheit, ohne die Notwendigkeit zusätzlich in ein eigenes, vollständiges Kernnetz zu investieren. Das lokale User-Gateway sorgt außerdem für geringe Latenzen: Denn die Daten nehmen den direkten Weg vom Endgerät über das private Netz zur Kunden-IT.

Die 5G-Campus-Lösung ermöglicht EUROGATE den Einsatz exklusiver SIM-Karten mit unlimitierten Daten-Flatrates für vernetze Geräte. Diese garantieren maximale private 5G-Netzleistung mit Geschwindigkeiten von bis zu 1,5 GBit/s im Download pro Endgerät. Die kundenspezifischen SIM-Karten können über ein Self-Service Portal durch EUROGATE administriert werden – etwa für die Zuteilung von Berechtigungen oder zur Priorisierung ausgewählter Daten innerhalb des privaten 5G-Netzes. Darüber hinaus profitiert EUROGATE von Service-Level-Agreements auf höchster Stufe inklusive fester Ansprechpartner*innen und einer 24/7-Hotline der Telekom. Alle lokalen Netzkomponenten einschließlich des User-Gateways sind zudem redundant aufgebaut. Das gewährleistet die durchgängige Verfügbarkeit und Ausfallsicherheit des Netzes.

Quelle: Eurogate und Deutsche Telekom AG, Foto: Deutsche Telekom




Rhenus Cuxport wächst um ein Drittel

Mit dem Ausbau einer elf Hektar großen Fläche im Hinterland des Tiefseehafens Cuxhaven stellt sich der Hafenterminalbetreiber Rhenus Cuxport für den zunehmenden Automobilumschlag weiter auf. Da besonders in Asien der Herstellermarkt boomt, wandelt sich Deutschland immer stärker zum Importmarkt für Fertigfahrzeuge. Das Multipurpose-Terminal in Cuxhaven ist diesem neuen Bedarf nicht zuletzt dank seiner Lage an der Elbmündung bei multimodaler Verkehrsanbindung optimal gewachsen.

Rhenus Cuxport vergrößert ihre Bestandsfläche um rund ein Drittel und erschließt ein weiteres Terminal im rückwärtigen Hafenbereich. Dort entsteht auf rund elf Hektar die Infrastruktur für weitere Importfläche und mit 4.500 Pkw-Stellplätzen Platz zur Zwischenlagerung im Automobilumschlag. Dank Schwerlasteignung ist die Fläche auch für Branchen wie beispielsweise die On- und Offshore-Windindustrie interessant. Über eine kurze Fahrtstrecke ist das Areal an die Pier-nahen Terminalflächen angebunden.

Rhenus Cuxport hat die Fläche vorausschauend erworben und sich damit frühzeitig auf einen heute immer deutlicher werdenden Bedarf vorbereitet: Automobilhersteller und OEMs in Asien verzeichnen kontinuierliches Wachstum, allein China hat im ersten Halbjahr 2023 knapp zwei Millionen Fertigfahrzeuge weltweit exportiert. Eines der Ziele ist Europa, auch Deutschland wandelt sich daher vom Export- zum Importmarkt. Das hat einen steigenden Bedarf für den Automobilumschlag an den deutschen und europäischen Seehäfen zur Folge. „Indem Rhenus sich auf diesen Marktwandel strategisch einstellt, kommt dem Standort Cuxhaven im europäischen Hafen-Netzwerk von Rhenus aufgrund seiner idealen Voraussetzungen eine immer bedeutendere Hubfunktion zu, insbesondere für den Automobilmarkt“, erklärt Michael de Reese, Geschäftsführer der Rhenus Ports. Er ergänzt: „Dank unserer günstigen Lage zwischen Mittel- und Nordeuropa können wir den steigenden Bedarf und die zunehmenden Volumina aus Asien und anderen Märkten weltweit optimal bedienen. Mit dem Ausbau im Hinterland denken wir strategisch in die Zukunft.“

Die Fahrzeuge erreichen und verlassen Cuxhaven etwa per RoRo-Schiff, in geschlossenen oder Flat-Rack-Containern. Als Multipurpose-Terminal leistet Rhenus Cuxport alle anfallenden Zwischenschritte vom Löschen und Laden der Schiffe über das Strippen von Containern bis zur Zwischenpufferung für die weitere Distribution. Das neue Compound unterstützt dabei als Ergänzungsfläche und punktet mit seiner Lage im Hafenhinterland mit direkter Anbindung an die Autobahn A 27 nach Bremen und die Bundesstraße B 73 nach Hamburg.

Nach dem Baubeginn im April stehen als nächste Bauphasen der Asphalteintrag auf der neuen Fläche und die Errichtung der Suprastruktur an. Mit der Fertigstellung des Compounds rechnet Rhenus Cuxport bereits Ende September. „Der Ausbau unserer Fläche passt genau zum aktuell immer größer werdenden Bedarf im Automobillogistikmarkt. Mit den erweiterten Kapazitäten bieten wir OEMs Sicherheit und Planbarkeit im Fertigfahrzeugumschlag und damit deutliche Vorteile beim Import“, sagt Claudius Schumacher, Geschäftsführer bei Rhenus Cuxport. Langfristig plant Rhenus Cuxport zudem ein Wachstum von derzeit sechs auf neun Liegeplätze – und wird damit einmal mehr ihre Stellung als zentraler Hub in Europa stärken. Seit mehr als 25 Jahren ist das mehrheitlich zur Rhenus Gruppe gehörige Multipurpose-Terminal im Umschlag von Automobilen, Stück- und Schwergut sowie Containern tätig.

Quelle und Foto: Rhenus Cuxport, im direkten Hafenhinterland erschließt Rhenus Cuxport ein weiteres Terminal für den Automobilumschlag




COSCO Shipping Car Carriers startet Testverschiffung

Der RoRo Car Carrier MV COSCO SHENGSHI hat jetzt im Nordhafen von Bremerhaven festgemacht und damit eine erste Testverschiffung gestartet, um den Service nach Europa auszubauen. COSCO hat aktuell 24 neue RoRo Car Carrier im Auftragsbuch, welche ab Mitte 2024 ausgeliefert werden sollen. Zukünftig wird die Flotte aus 29 Schiffen bestehen. Zur Ankunft des Schiffs waren auch Vincent Xu, Managing Director COSCO Shipping Specialized Carriers (Europe) B.V. aus Rotterdam (Bild: Fünfter von rechts), und Lin Zhengxi, Managing Director COSCO Shipping Lines (Germany) GmbH (Bild: Vierter von rechts), vor Ort.

„Bremerhaven wird ein wichtiger Eingangshafen für COSCO Shipping Car Carriers für Europa und wir freuen uns auf eine gute Zusammenarbeit mit unseren lokalen Partnern wie der BLG, um unseren Kunden umfassende und effiziente Logistiklösungen anbieten zu können“, sagt Vincent Xu.

Das Team des BLG AutoTerminals Bremerhaven war bei diesem Testlauf für das Entladen, den Umschlag und die Bereitstellung zur Weiterleitung von 530 Import-Fahrzeugen zuständig. Beladen wird die COSCO SHENGSHI mit rund 1.000 Fahrzeugen sowie High & Heavy-Gütern. „Wir freuen uns sehr, dass die Reederei COSCO Shipping Car Carriers Bremerhaven ausgesucht hat. Das ist ein wichtiger Impuls für zukünftige Importe aus China“, erklärt Axel Bantel, Geschäftsführer Vertrieb der BLG Automobile Logistics (Bild: Dritter von links). Und weiter: „Chinesische Hersteller gewinnen weiter an Bedeutung. Als wichtige Drehscheibe für die internationale Automobilindustrie wollen und müssen wir an dieser Entwicklung partizipieren.“

Der BLG AutoTerminal Bremerhaven zählt zu den größten Autohäfen der Welt. Rund 1,7 Millionen Fahrzeuge (2022) werden pro Jahr dort umgeschlagen. Jedes Jahr laufen rund 1.000 Autoschiffe den Terminal an. Alle namhaften Autoreeder bedienen Bremerhaven regelmäßig. Insgesamt finden ca. 70.000 Fahrzeuge Platz auf dem Autoterminal in der Seestadt.

Quelle und Foto: BLG logistics




Nachhaltige Lieferketten auf der Wasserstraße

HGK Shipping und der Salzgitter-Konzern wollen ihre Zusammenarbeit intensivieren und künftig gemeinsam nachhaltige Logistikkonzepte auf der Wasserstraße fördern und ausbauen. Dazu haben zwei Tochterunternehmen der Salzgitter AG – Salzgitter Flachstahl und DEUMU-Deutsche Erz- und Metall-Union – und Europas größtes Binnenschifffahrtsunternehmen in Salzgitter ein Memorandum of Understanding (MoU) unterzeichnet.

Das übergeordnete Ziel ist, emissionsarme Logistikketten weiterzuentwickeln und zu etablieren. Dabei liegt der Schwerpunkt auf dem Auf- und Ausbau paariger Verkehre, das heißt der Generierung von Rückladung, um Leerfahrten zu vermeiden, sowie auf der optimierten Auslastung des vorhandenen Schiffsraums. Die intelligente Kombination und Planung von Verkehren bieten sich in dieser Kooperation besonders an. Während sich Salzgitter Flachstahl auf die Herstellung von Flachstahlprodukten etwa für Fahrzeug- und Röhrenhersteller und die Bauindustrie spezialisiert hat, ist die DEUMU im Recycling und Handel von Stahlschrotten, Metallen und Legierungen aktiv.

Beide Salzgitter-Unternehmen wollen in ihren Nachhaltigkeitsbestrebungen verstärkt auf den Einsatz der Binnenschifffahrt in ihren Logistikketten setzen. Unternehmen der Salzgitter AG sind an zahlreichen Standorten an das System Wasserstraße angeschlossen, so dass schon heute über eine Million Tonnen Stahl und Stahlvorprodukte jährlich per Binnenschiff auf Europas Wasserstraßen transportiert werden. Ein Anteil, der weiter steigerungsfähig ist, wenn die richtigen Voraussetzungen geschaffen werden.

Sandrina Sieverdingbeck, Geschäftsführerin DEUMU, erklärt zur Kooperation: „Der Salzgitter-Konzern hat sich als strategisches Ziel gegeben, führend in der Circular Economy zu sein. Ein zentraler Baustein wird der Einsatz von Stahlschrott zur Rohstahlgewinnung sein. Dazu gehört auch die nachhaltige Logistik dieses so bedeutenden Sekundärrohstoffes. So wollen wir den Transportweg Wasserstraße weiter ausbauen. Dies kann nur mit starken Partnern gelingen.“

Fabian Gerdes, Leiter Kundenlogistik SZFG, unterstreicht ebenfalls die Bedeutung der angestrebten Kooperation: „Wir werden auch in den Liefer- und Logistikketten zunehmend nachhaltige Lösungen wie die Binnenschifffahrt etablieren. Diese findet bisweilen wenig Berücksichtigung in der öffentlichen Diskussion und Wahrnehmung, wenn es um das Thema Verkehrswende und Entlastung der Straße geht. Dabei ist das Binnenschiff heute schon einer der nachhaltigsten Verkehrsträger und elementar für die Stahlindustrie und bietet kurz- und mittelfristige Steigerungspotenziale beim Transportvolumen.“

Florian Bleikamp, Head of Chartering Canal der HGK Dry Shipping GmbH, betont: „Die Zusammenarbeit mit dem Salzgitter-Konzern bestätigt uns darin, dass der Bedarf an nachhaltigen Lösungen auf dem System Wasserstraße ungebrochen vorhanden ist. Zukunftsfähige Lösungen, die den Anforderungen von Klimaschutz, Wirtschaftlichkeit und Versorgungssicherheit entsprechen, können nur entstehen, wenn wir die Herausforderungen gemeinsam angehen – Industrie und Logistik Hand in Hand.“

Auch Digitalisierung spielt in diesem Zusammenhang eine große Rolle. Die Kooperationspartner sind sich einig, mit ihren Transporten an dem SEAFAR-Pilotprojekt zum Test teilautonomer Binnenschifffahrt in Deutschland teilzunehmen, sobald dieses von den zuständigen Stellen freigegeben wird. Dazu werden Trockengüterschiffe, die HGK Shipping von und nach Salzgitter einsetzt, mit der entsprechenden Technologie für die Fernsteuerung von Land aus nachgerüstet.

Mittelfristig soll die enge Zusammenarbeit zudem dazu beitragen, neuen und zusätzlichen Schiffsraum zu entwickeln, der die Anforderungen an eine innovative und nachhaltige Binnenschifffahrt und die Bedürfnisse der Stahlindustrie nach Dekarbonisierung und Versorgungssicherheit gleichermaßen gerecht wird. Die Unterschrift des MoU ist nun der Startschuss für die weiteren Projekte.

Quelle: HGK-Gruppe und Salzgitter AG, Foto: Salzgitter AG / Frank Bierstedt, gemeinsames Treffen im Besucherzentrum der Salzgitter AG im Rahmen der Absichtserklärung (von links): Olaf Dewindenant, Leitung Stahlschrott Peine; Fabian Gerdes, Leiter Kundenlogistik SZFG; Eike Brünger, Geschäftsführer für Vertrieb und Logistik SZFG; Sandrina Sieverdingbeck, Geschäftsführerin DEUMU; Andreas Lemme, Geschäftsführer HGK Dry Shipping; Steffen Bauer, CEO HGK Shipping; Florian Bleikamp, Head of Chartering Canal der HGK Dry Shipping. 




Entlastung für die Straßen in NRW

Eine schlagkräftige Allianz mehrerer Häfen und Eisenbahnbetreiber will für eine spürbare Entlastung der Verkehrssituation im Ruhrgebiet und in Südwestfalen sorgen. DeltaPort, duisport, der Hafen Dortmund sowie die Kreisbahn Siegen-Wittgenstein werden unter dem Projektnamen „LOG4NRW“ zeitnah ein Bahn- und Binnenschiffsystem etablieren, mit dem ein erheblicher Anteil der Lkw-Verkehre in Nordrhein-Westfalen von der Straße auf Schienen und Wasserstraßen verlagert werden kann. Dies haben die Partner heute in Siegen bekanntgegeben. Die Schirmherrschaft für das Projekt übernimmt Oliver Krischer, Minister für Umwelt, Naturschutz und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen.

Bis zu 27.000 Lkw-Fahrten können durch das neue Verkehrsangebot überflüssig werden. Die ersten Züge sollen schon im vierten Quartal 2023 rollen. Das geplante Konzept sieht folgende Verbindung vor: Voerde-Emmelsum (Container-Terminal Contargo) – Duisburg-Walsum logport VI (Multimodal Terminal Duisburg) – Hafen Dortmund (CTD Container- Terminal Dortmund) – Siegerland (Südwestfalen Containerterminal in Kreuztal) und zurück. Dies führt zu einer unmittelbaren Entlastung der Autobahnen 2, 4 und 45 sowie der ohnehin angespannten Verkehrssituation in Südwestfalen, insbesondere im Sauerland. Darüber hinaus ermöglicht das kombinierte Bahn- und Binnenschiffsystem erstmals Transporte zwischen den Terminals in Duisburg, Voerde-Emmelsum, Dortmund und Kreuztal.

Minister Krischer begrüßt diese Entwicklung: „Es freut mich sehr, dass es unseren Logistikunternehmen erstmalig gelungen ist, Schienengüterverkehre zwischen wichtigen Wirtschaftsregionen Nordrhein-Westfalens zu schaffen. Dies ist gerade für die Region rund um die Rahmedetal-Brücke besonders wichtig. Die Zukunftskoalition Nordrhein-Westfalens will die Verkehrsverlagerung von der Straße auf Schiene und Wasserstraße. Darum fördert Nordrhein-Westfalen seit vielen Jahren die Nicht-Bundeseigenen Eisenbahnen im Infrastrukturausbau.“

DeltaPort als Impulsgeber der LOG4NRW-Projektidee hat sich bereits frühzeitig dem Thema der Verkehrsverlagerung gewidmet und in Zusammenarbeit mit der Universität Duisburg-Essen Lösungsansätze erarbeitet. Die regionale Vernetzung über den Einsatz von Binnenschiff und Bahn zur Hebung von Verkehrsverlagerungspotenzialen stand hierbei im Fokus. Aus diesem Impuls heraus wurde gedanklich das Projekt „LOG4NRW“ geboren. LOG steht hierbei für „Logistik“ und „4“, auf Englisch „four“ oder auch „for“ ausgesprochen, bedeutet „Logistik für Nordrhein-Westfalen“. Ziel des Projektes „LOG4NRW“ ist es, Quell- und Zielverkehre des bevölkerungsreichsten deutschen Bundeslandes auf alternative Verkehrsträger (Schiff / Bahn) zu verlagern. Im Rahmen der Kooperation mit dem größten Binnenhafen der Welt streben die Projektpartner nunmehr die kurzfristige Realisierung der Konzeptidee an.

Der Hafen Dortmund als Logistikdrehscheibe für den Raum Dortmund, östliches Westfalen, Sauer- und Siegerland, verfügt über starke tägliche Bahnverbindungen in Richtung der deutschen Seehäfen. Zahlreiche Großverlader werden auf der letzten Meile von den beiden Dortmunder KV-Terminals (KV = Kombinierter Verkehr) beliefert. Die ARA-Häfen (Amsterdam, Rotterdam, Antwerpen) sind über die Häfen in Duisburg und Voerde-Emmelsum angebunden.

Das Südwestfalen Container-Terminal der Kreisbahn Siegen-Wittgenstein verfügt derzeit über keine Bahnanbindung an die Drehscheiben Dortmund und Duisburg/Voerde-Emmelsum. Container aus dieser Region werden also derzeit per Lkw zu den Hinterlandterminals Rhein/Ruhr oder direkt in die Seehäfen transportiert. Die Krombacher Brauerei als Großverlader liegt nur sechs Kilometer oder zehn Minuten Fahrzeit vom Terminal entfernt. Der bundesdeutsche Getränkefachgroßhandel nutzt das Südwestfalen Container-Terminal heute bereits zur Versorgung der Regionen Berlin, Bremen und Hamburg.

 „Mit LOG4NRW bieten wir Deutschlands drittstärkster Wirtschaftsregion, Südwestfalen, auf einen Schlag ein Füllhorn an maritimen und kontinentalen Schienenverkehren zur Entlastung der Stau geplagten Ausweichrouten entlang der A45“, betont Landrat Andreas Müller, Aufsichtsratsvorsitzender der Kreisbahn. „Zugleich haben wir nun die Voraussetzung geschaffen, dass Unternehmen in der Region verstärkt über die Verlagerung von Transporten von der Straße auf die Schiene nachdenken können, weil es praktikabel und wirtschaftlich ist sowie auch ökologisch Sinn macht“, so Kreisbahn-Geschäftsführer Christian Betchen.

„Wir müssen die Anstrengungen vorantreiben und erhöhen, um unsere Bürgerinnen und Bürger und die Wirtschaft mit resilienten und nachhaltigen logistischen Lösungen zu versorgen. Als Landrat des Kreises Wesel freue ich mich besonders über den Startschuss des durch DeltaPort initiierten Logistikkonzeptes LOG4NRW, welches nunmehr gemeinsam mit dem Duisburger Hafen, dem Dortmunder Hafen und der Kreisbahn Siegen-Wittgenstein umgesetzt wird. Dieses wird erhebliche Lkw-Verkehre von unseren Straßen auf Bahn und Binnenschiff verlagern und somit einen bedeutenden Beitrag zur Mobilitätswende und zur CO²-Reduktion in NRW leisten können“, freut sich Landrat Ingo Brohl.

Die Disposition der Buchungen für alle Kooperationspartner übernimmt die duisport agency GmbH als zentrale Marketing- und Vertriebsgesellschaft der duisport-Gruppe. Die Traktion der Züge wird gemeinsam von der duisport-Tochtergesellschaft duisport rail GmbH und der Dortmunder Eisenbahn durchgeführt – von Emmelsum über logport VI in Duisburg, den Dortmunder Hafen und das CTD bis nach Kreuztal.

„Das Projekt LOG4NRW ist ein weiterer Beweis dafür, wie sinnvoll und effektiv Kooperationen innerhalb der Logistikbranche sein können. Hier entsteht eine vielfältige Win-win-Situation, von der nicht nur die beteiligten Partner, sondern auch Wirtschaft, Verbraucher und die Umwelt in Nordrhein-Westfalen profitieren“, sagt duisport-CEO Markus Bangen.

„Nachhaltigkeit und Resilienz bilden die Grundlage für die Abbildung CO²-armer und systemstabiler Logistikketten, die wir im Rahmen des LOG4NRW-Projektes als Partner gemeinsam initiieren wollen. Wir sind daher davon überzeugt, einerseits auf der Relation Emmelsum/Duisburg nach Dortmund und andererseits zwischen Dortmund und Kreuztal erhebliche ‚Last-Mile‘-Verkehre von der Straße auf die Schiene verlagern und somit einen erheblichen Beitrag für die Umwelt und die Wirtschaft leisten zu können“, sagt DeltaPort-Geschäftsführer Andreas Stolte.

„Die Kooperation der drei Binnenhäfen macht deutlich, dass Binnenhäfen zusammenarbeiten können und wollen und dabei einen großen Beitrag insbesondere im Bereich der Verkehrswende in NRW leisten. LOG4NRW ist ein gutes Beispiel für zukünftige Kooperationen von Binnenhäfen, um die vorhandenen Potenziale der Wasserstraße in Kombination mit der Schiene im Hinterland deutlich zu machen und diese zu heben“, sagt Dortmunder-Hafen-Vorständin Bettina Brennenstuhl.

Quelle: duisport, Foto: KSW, v.l.n.r.: Markus Bangen (CEO duisport), Andreas Müller (LR Kreis Siegen-Wittgenstein), Bettina Brennenstuhl (Vorständin Hafen Dortmund), Oliver Krischer (Minister MUNV NRW), Andreas Stolte (GF DeltaPort), Ingo Brohl (LR Kreis Wesel), Christian Betchen (GF Kreisbahn Siegen-Wittgenstein)