Rivergate: automatische Erkennung von Containern

duisport geht den nächsten wichtigen Schritt auf dem Weg zum digitalen Hafen der Zukunft: Während der Einsatz von „Optical Character Recognition“ (OCR)-Gates auf der Bahn- und der Straßenseite im Duisburger Hafen schon realisiert wurde, gab es auf der Wasserseite bisher keine Lösung.

Gemeinsam mit VITRONIC, einem der weltweit führenden Unternehmen für industrielle Bildverarbeitung, hat duisport in nur 15 Monaten ein auf der Basis von hochauflösenden 12K-Kameras arbeitendes „Rivergate“ entwickelt und erfolgreich an zwei Kränen getestet. Hiermit wurde eine nachhaltige Lösung geschaffen, um beim Be- und Entladen eines Binnenschiffs in wenigen Sekunden und mit einer Erkennungsrate von fast 100 Prozent die ID des Containers digital zu erfassen und mit der Ladeliste abzugleichen.

In Kombination mit dem „Crane Management System“ (CMS) der Firma POLO KNOW-HOW ist es damit möglich, Fehlverladungen zu vermeiden, da in Fällen eines sogenannten „Misspickings“ der Spreader nicht mehr entriegelt werden kann. Gleichzeitig ist das System in der Lage, die Unversehrtheit des Zollsiegels sowie etwaige Beschädigungen am Container zu erkennen. Dadurch werden bestehende Prozesse im Arbeitsalltag optimiert, und die Digitalisierung des weltweit größten Binnenhafens wird weiter vorangetrieben.

Das Tor zum digitalen Güterterminal

Zum Einsatz kommt das Rivergate zunächst auf einem Kran des Duisburg Trimodal Terminal (D3T) auf logport I in Duisburg-Rheinhausen sowie auf einem Kran auf dem Terminal GWW auf logport II in Duisburg-Hochfeld. Durch die Installation der speziell entwickelten Kamerasysteme wird eine effiziente und transparente Zustandsdokumentation und Erfassung in Echtzeit ermöglicht – auch nachts und bei schlechten Wetterbedingungen.

Während der Container die Kranbrücke passiert, erfasst das System den Zustand der Ladeeinheit in hochauflösenden Bildern. Im Hintergrund arbeiten mehrere speziell entwickelte Algorithmen, die die Daten umgehend dem Crane-Management-System (CMS) sowie dem Terminal-Operation-System (TOS) zur Verfügung stellen. So kann die Containernummer mit der Ladeliste abgeglichen werden, um eine Fehlverladung zu verhindern.

Rivergate ermöglicht nicht nur eine wichtige Prozessoptimierung, sondern ist ein weiterer Meilenstein bei der Digitalisierung des Duisburger Hafens. Dies ist ein großer Mehrwert für duisport und das gesamte Kunden- und Partnernetzwerk der zentralen Logistikdrehscheibe im Herzen Europas.

„Beim Entladen von Containern haben Kranführer selten die Chance, deren Zustand zu prüfen. Einmal abgesetzt gilt die Ladeeinheit als einwandfrei angenommen, auch wenn sie bereits beschädigt war. Dank des Rivergate können wir den Zustand der Container ab sofort beweiskräftig belegen und ihren Aufenthalt im Terminal lückenlos dokumentieren“, sagt Prof. Thomas Schlipköther, duisport-Vorstand für Technik und Betrieb, der sich schon seit vielen Jahren für die Digitalisierung der Hafenterminals einsetzt und dazu zahlreiche Projekte initiiert hat.

„Mit der Lösung Rivergate erschließt VITRONIC ein neues Geschäftsfeld. Wir nutzen die Technologie bereits in anderen Anwendungsbereichen, wie in der Mauterfassung oder der Identifikation von Paketen. Diese Expertise nutzen wir jetzt, um die Digitalisierung auch im Güterverkehr weiter voranzutreiben“, berichtet Daniel Scholz-Stein, Geschäftsführer (CEO) von VITRONIC.

Quelle: duisport, Foto: Copyright VITRONIC/Hosan




1-Gigawatt-Kraftwerk im Rotterdamer Hafen

Die weltweit erste große Battolyser-Fabrik wird im Rotterdamer Hafen gebaut, um die steigende Nachfrage nach grünem Wasserstoff und Stromspeicherung zu decken.

„Diese Partnerschaft wird die erste industrielle Produktionsanlage für grünen Wasserstoff in den Niederlanden entwickeln“, sagte Mattijs Slee, CEO von Battolyser Systems. „Mit unserem Offshore-Windpotenzial, der starken Infrastruktur und der Schwerindustrie von Weltrang können die Niederlande jetzt ein nachhaltiges und belastbares Energiesystem entwickeln.“

Die erste Battolyser-Fabrik mit einer jährlichen Produktionskapazität von 1 GW wird sich in dem MH4 Industriegebiet im Herzen Rotterdams befinden. Die Kosten für die Fabrik, mit einer Produktionsfläche von 14,000 m2, Büros und Laboren, belaufen sich auf schätzungsweise 100 Millionen Euro. Bei vollem Betrieb wird die Battolyser Fabrik etwa 700 Arbeitsplätze generieren, mit bis zu viermal so vielen weiteren Stellen bei Partnern in der Lieferkette.

„Rotterdam positioniert sich als Europas Wasserstoff-Drehscheibe und begrüßt neue nachhaltige Industrien, die dazu beitragen, den in Rotterdam stattfindenden Wandel zu realisieren. Wir brauchen Unternehmen wie Battolyser Systems und wir sind überzeugt davon, dass der Hafen der perfekte Standort für die erste große Fabrik des Unternehmen ist“, erklärte Allard Castelein, CEO des Hafenbetriebs Rotterdam.

Deutschland und die Niederlande sind heute die beiden größten Wasserstoffverbraucher in Europa. Beide haben gigantische Pläne für grünen Wasserstoff, der im Rotterdamer Hafen verbraucht wird oder diesen passiert.

„In diesem industriellen Ökosystem soll die Battolyser-Fabrik zu einem Anker für eine neue Plattform von Unternehmen werden, die sich dazu verpflichtet haben, eine nachhaltige Lieferkette für die Anlagenherstellung aufzubauen“, erläuterte Castelein. „Im Hafen angesiedelte Unternehmen arbeiten bereits aktiv an Projekten im Zusammenhang mit der Produktion, dem Import, dem Transport, der Lagerung und der Nutzung von grünem Wasserstoff. Mit dieser Fabrik ergänzen wir das Portfolio um die Herstellung von Anlagen für grünen Wasserstoff. Dies ist von großem Wert für die laufenden Bemühungen des Hafens um die Dekarbonisierung und die Förderung nachhaltiger Industrien für die Zukunft.“

Die Fabrik wird sowohl den Hauptsitz als auch das Forschungs- und Entwicklungszentrum von Battolyser Systems beherbergen und soll in der zweiten Hälfte des Jahres 2024 eröffnet werden. Die definitive Investitionsentscheidung ist für folgendes Jahr geplant und erfordert private und öffentliche Investitionen, um sich im internationalen Wettbewerb zu behaupten.

Battolyser hat das erste integrierte Batterie-/Elektrolyseursystem der Welt entwickelt und ist auch für die Herstellung zuständig. Ein Battolyser kann Wasserstoff aus Sonnen- und Windenergie erzeugen, wenn die Strompreise niedrig sind, und Elektrizität ins Netz einspeisen, wenn die Preise hoch sind. Das System ist äußerst flexibel, effizient und robust. Es kann Netzüberlastungen reduzieren, den Ausbau von Solar- und Windenergie ermöglichen und den kostengünstigsten grünen Wasserstoff anbieten. Die Battolyser-Technologie kann in großem Maßstab eingesetzt werden und nutzt reichlich vorhandene und konfliktfreie aktive Materialien: Nickel und Eisen. Die Technologie wurde von Prof. Dr. Fokko Mulder und seinem Forschungsteam an der Technischen Universität Delft in den Niederlanden erfunden.

„Diese Partnerschaft mit dem Rotterdamer Hafen zur gemeinsamen Entwicklung unserer ersten großen Produktionsanlage ist ein bedeutender Fortschritt für unsere Vermarktungsstrategie. Diese Fabrik ermöglicht es uns, Battolyser in industriellem Maßstab und zu erschwinglichen Preisen zu liefern. Wir führen zurzeit konstruktive Gesprächen mit der niederländischen Regierung und den EU-Institutionen und sind zuversichtlich, dass wir gemeinsam die erforderliche Finanzierung icherstellen können“, sagte Slee.

„Eine Netto-Null-Welt wird zwischen 5.000 und 10.000 GW an installierter Elektrolyseur-Kapazität benötigen. Die Lieferkette für Elektrolyseure bedeutet für die Niederlande eine große Chance, neue nachhaltige Industrien zu entwickeln, die unseren Bedarf für die Energiewende decken und der Welt Exportprodukte anbieten können.“

Quelle: Port of Rotterdam, Foto: Hafenbetrieb Rotterdam – Danny Cornelissen




RheinCargo kooperiert mit RWE Power AG

 RheinCargo befindet sich mit dem Bereich Werks- und Industriebahnen auf einem konsequenten Expansionskurs: Der Logistikdienstleister und der Energieversorger RWE haben sich auf eine langfristige Zusammenarbeit am RWE-Standort Niederaußem geeinigt. Die RheinCargo GmbH & Co. KG hat die Ausschreibung für die Übernahme der Rangierdienste der RWE Power AG am Kraftwerk Fortuna gewonnen, der Vertrag besitzt eine Laufzeit von sieben Jahren. 

Insgesamt vier Lokomotiven werden von RheinCargo vor Ort in Niederaußem betrieben. Zwei Triebfahrzeuge vom Typ Gravita 10 BB des Herstellers Voith hat RC von RWE übernommen, die im Bereich des Kraftwerks für die Beförderung der Braunkohle, Wirbelschichtkohle und Kleinkoks eingesetzt werden. Hinzu kommen eine Vossloh G 1000, die RheinCargo dort für den Transport von Kalkzügen zu den Kraftwerken Neurath und Niederaußem stationiert hat. Eine Dreiachser-Lok der Klasse Deutz MG 530 C dient zudem als Reserve-Triebfahrzeug, das im Be-darfsfall sofort eingesetzt werden kann. So können eventuelle kurzfristige Ausfälle begrenzt und eine permanente Transportfähigkeit gewährleistet werden. 

Neben den Rangierdiensten befördert RheinCargo auch Ein- und Ausgangszüge über das Streckennetz der RWE Power AG zu den Bahnhöfen Frechen, Gustorf und Niederaußem. „Die Kooperation mit RWE ist hervorragend angelaufen. Natürlich entstehen bei so einem großen Projekt Herausforderungen, die erst im operativen Geschäft auffallen. Diese konnten wir aber alle sehr schnell und problemlos lösen“, berichtet Thomas Nebich, kommissarischer Leiter „Werks und Industriebahnen“ bei RheinCargo. 

Gemeinsam mit dem kommissarischen Standortleiter Sascha Hisgen rekrutiert er derzeit weiteres Personal: „Mit aktuell 19 Mitarbeitenden leisten wir hier an 365 Tagen im Jahr rund um die Uhr hier die Rangierdienste. Aktuell ist geplant, noch zwei weitere Arbeitskräfte einzustellen“, so Nebich. 

Für die RheinCargo GmbH & Co. KG bedeutet die Kooperation mit dem Energie-Konzern einen weiteren großen Schritt bei der Entwicklung des Bereichs Werks- und Industriebahnen. „In einem für die gesamte Eisenbahn-Branche schwierigen Jahr ist unsere Zusammenarbeit mit RWE ein sehr positives Signal. Wir sind in diesem Segment auf dem richtigen Weg und werden das Geschäftsfeld zukünftig weiter ausbauen“, erklärt Wolfgang Birlin, für den Eisenbahn-Bereich zuständiger Geschäftsführer der RheinCargo. 

Quelle und Foto: RheinCargo




Data Safe House Rotterdam ist gestartet

Die Stiftung Data Safe House Rotterdam wurde vor kurzem offiziell gegründet, und der erste Informationsaustausch zwischen großen Industrieunternehmen und Netzbetreibern ist bereits in vollem Gange.

Der Datenaustausch stellt sicher, dass die Netzbetreiber immer über die aktuellsten Informationen zu den Nachhaltigkeitsplänen der Mitgliedsunternehmen verfügen. Dies hilft ihnen, dafür zu sorgen, dass die Infrastruktur für die Energiewende rechtzeitig fertiggestellt ist. Das Data Safe House beschleunigt somit die Wende. Das Rotterdamer Konzept kann auch in anderen Industrieclustern angewendet werden.

Alle Unternehmen in der Raffinerie-, Chemie- und Energiebranche schmieden Pläne zur nachhaltigeren Gestaltung ihrer Aktivitäten. Dies führt zu einer Veränderung von Angebot und Nachfrage von verschiedenen Energieträgern. In vielen Fällen bedeutet das, dass mehr (grüner) Strom und Wasserstoff und weniger Öl, Erdgas und Kohle verwendet wird. Netzbetreiber wie Stedin und TenneT müssen vor allem wissen, wie viel zusätzlicher Strom wann und wo benötigt wird. Investitionen in die Infrastruktur sind mit Milliarden von Euro verbunden und müssen effektiv und effizient eingesetzt werden. Gleichzeitig wollen die Unternehmen sicher sein, dass der Strom auch geliefert werden kann, bevor sie sich für einen Wechsel entscheiden. Es geht darum, Engpässe zu vermeiden. Gleichzeitig möchten die Unternehmen nicht, dass ihre Konkurrenten ihre genauen Pläne kennen, es sei denn, sie wollen gemeinsam ein Projekt entwickeln.

Zwecks eines optimalen, vertraulichen und effizienten Informationsaustauschs zwischen Unternehmen und Netzbetreibern haben der Hafenbetrieb Rotterdam und Deltalinqs das Data Safe House ins Leben gerufen. Es handelt sich dabei um eine selbständige und unabhängige Stiftung, die Informationen von Unternehmen über ihre Dekarbonisierungspläne sammelt. Die Unternehmen entscheiden selbst, wer diese Informationen sehen darf: Sie bleiben immer selbst „Eigentümer“ der Informationen. Der große Vorteil für Unternehmen besteht darin, dass sie nicht mehr die gleichen Informationen an verschiedene Parteien senden müssen. Das macht die Sache für sie effizienter. Netzbetreiber erhalten nach dem „bottom-up-Prinzip“ zuverlässige, aktuelle Informationen, die vom Data Safe House Manager überprüft werden. Dies verringert das Risiko, dass Netzbetreiber mit veralteten, unzuverlässigen Informationen arbeiten.

Das Data Safe House wurde in Rotterdam ins Leben gerufen, wobei geplant ist, dass es auch von anderen Industrieclustern übernommen werden kann. Netbeheer Nederland hat daher seine Unterstützung für diese Initiative signalisiert. Durch den landesweiten Datenaustausch über das Data Safe House können beispielsweise auch die Prognosen der nationalen Planungsbehörden zuverlässiger werden. Das Data Safe House wird, zusammen mit einem Smart Energy-Zuschuss der Stadt Rotterdam, durch Beiträge der teilnehmenden Parteien finanziert. Inzwischen haben sich dreizehn Parteien dem Data Safe House angeschlossen.

Quelle und Foto: Port of Rotterdam




„Die Energiewende ist wie ein Gummiband“

„Wir müssen rechtzeitig rudern. Dann erwischen wir die grüne Energiewelle“, so Nico van Dooren, Direktor für New Business Development & Portfolio des Hafenbetriebs Rotterdam. Im 11. Stock des Rotterdamer World Port Centers verwendet Nico van Dooren in einer knappen halben Stunde reichlich Metaphern. Dabei ist er richtig schwungvoll, um der enormen Bedeutung der Energiewende für eine lebenswerte Erde Ausdruck zu verleihen.

„Nicht nur für künftige Generationen, sondern auch jetzt, für uns selbst, betont er. Sowohl privat als auch geschäftlich setzt er sich dafür ein. „Leider sind wir Vorreiter“, erläutert er weiter. „Wir sollten alle schon viel weiter sein. Jetzt steht bei Unternehmen und Privatleuten noch an erster Stelle, dass sich Nachhaltigkeit finanziell lohnen muss. Erst wenn dies gewährleistet ist, wird gehandelt. Doch damit alleine erreicht man das Ziel nicht.“ Unternehmen und Menschen sollten eine Wende anstreben. Als Beispiel führt er die Initiative ZES (Zero Emission Services) an: „Sowohl Heineken als auch wir wollten emissionsfreie Binnenschifftransporte erreichen. Die letztliche Lösung, der Wunsch, war für uns der Ausgangspunkt, nicht das Geschäftsmodell. Erst danach haben wir analysiert, ob die Lösung technisch und finanziell realisierbar ist. Das Ergebnis spricht für sich: Auf diese Weise ist es uns gelungen.“

Die Energiewende ist nur gemeinsam möglich. „Der Hafen, in dem so viele Unternehmen in direkter Nähe zusammen angesiedelt sind, ist dafür der ideale Ort.“Nico erläutert näher, warum: „In Frankreich gibt es einen Winzer, der Wein aus biologischem Anbau herstellt. Sein Nachbar erzeugt den Wein noch auf traditionelle Weise. Die Folge ist, dass der Bio-Winzer am Rand seiner Anbaufläche auf Pestizide stößt. Den Wein dieser Trauben kann er nicht mit einem Biolabel versehen. Doch er hat eine Lösung gefunden. Auf den Eimer mit gepflückten „unbrauchbaren“ Trauben klebt er ein Etikett mit einem negativen Text über seinen Nachbarn: „Robert est un … “ (Robert ist ein …). Vervollständigen Sie den Satz selbst. Ich möchte nur sagen: Nur auf dem eigenen Flecken Land an der Energiewende oder Klimafreundlichkeit zu arbeiten, funktioniert nicht. Der Nachbar muss mitmachen.“

Ein emissionsfreier Hafen, das ist das Ziel. Doch Nico van Dooren strebt einen Hafen an, der nettopositiv ist. Er nennt das Beispiel Westlake Epoxy: „Das Abwasser, das dieses Unternehmen einleitet, enthält weniger Verunreinigungen als das Wasser, das es aus dem Wasserhahn bezieht. Doch dies ist erst 1 Unternehmen, das mir in dieser Hinsicht bekannt ist.“ Mit seinem Team versucht er, diese Entwicklung weiter voranzutreiben. „Wie? Wir fangen blanko an. Wir lernen, was nettopositiv bedeutet, schauen, wo das Know-how zu finden ist und erschließen ein Netzwerk. Ich verwende intern immer die Metapher: Wenn man zu fest zieht, reißt das Gummiband; wenn man zu vorsichtig zieht, hängt es durch. Man muss also die passende Zugstärke, Ausgewogenheit finden, um eine Energiewende zu ermöglichen.“

Privat hat Nico van Dooren schon seit Jahren Solarmodule auf dem Dach und seit 15 Jahren einen Solarboiler. „Und ich streue auch mitunter Kaffeesatz als Dünger für Champignons in den Garten.“ Trotz der Klimavorteile der Solarmodule geben die ersten Solarmodule auf seinem Dach ihm Stoff zum Nachdenken. „Sie sind fast am Ende ihrer Lebensdauer angelangt. Und was machen wir dann damit? Wie können wir sie recyclen oder wiederverwenden? Sogar das Forschungsinstitut TNO weiß es noch nicht, trotz Studien dazu.“ Nico van Dooren würde sich wünschen, dass es jetzt schon anders wäre, doch ist voll guten Mutes, dass die Kenntnisse entwickelt werden.

Was für Solarmodule gilt, gilt auch für Windkraftanlagen in der Nordsee. Auch ihre Nutzungsdauer ist begrenzt. Während die neueste Generation von Solarmodulen ca. 25 Jahre hält, haben Windkraftanlagen eine Lebensdauer von maximal 15 Jahren. „Heute gibt es fast 300 Windkraftanlagen in der Nordsee. 2030 werden es fast 2000 sein, die zusammen ca. 21 GW jährlich an Windenergie erzeugen. Die Nutzungsdauer endet nicht bei allen gleichzeitig, doch es geht um eine große Anzahl jährlich. Die ersten 300 sind dann am Ende ihrer Lebensdauer angekommen. Jede Windkraftanlage hat 3 Rotorblätter. Sie sind aus Aluminium oder einem Verbundstoff aus Kunststoff und Aluminium oder Polyester und Polyurethan gefertigt. Bisher kenne ich erst ein Unternehmen – es liegt im Botlek-Hafen – das diese Rotorblätter verarbeiten kann.“

Außer Metaphern kennt Nico van Dooren auch Klassiker. Ein Zitat von Ghandi hält ihn und sein Team (netto)positiv: „First they ignore you, then they laugh at you, then they fight you, then you win.“ Und so soll es werden, wenn es an Nico van Dooren liegt: Der Hafen soll emissionsfrei sein, mit einem zweiten Leben für Solarmodule, ebenso für Windkraftanlagen und einer Menge (Netto-)Positivität, auch beim Nachbarn. Dafür setzen er und sein Team sich ein.

Quelle: Port of Rotterdam, Foto: Marc Nolte




Rhenus Project Logistics verschifft Kabeltrommeln

Die geplante SuedOstLink-Stromtrasse liefert künftig per Windenergie erzeugten Strom aus Nord- und Ostdeutschland nach Süddeutschland. Für den Bau des SuedOstLinks wickelt Rhenus Project Logistics den multimodalen Transport der tonnenschweren Kabeltrommeln ab. Jetzt hat Rhenus mit der Auslieferung der 100. Kabeltrommel einen Meilenstein erreicht.

Das Projekt SuedOstLink ist von großer Bedeutung für die Energiewende in Deutschland und Europa, die auf eine grünere und nachhaltigere Zukunft ausgerichtet ist. Über Gleichstrom-Erdkabel fließt künftig nachhaltig erzeugter Strom unter anderem aus den Windparks aus Nord- und Ostdeutschland nach Süddeutschland. Die Trasse verläuft im Südosten Deutschlands von Mecklenburg-Vorpommern über Sachsen-Anhalt bis nach Bayern. Für die Konstruktion der Höchstspannungs-Gleichstromleitung werden insgesamt über 300 Kabeltrommeln geliefert mit Stückgewichten von bis zu rund 85 Tonnen. Bislang hat Rhenus Project Logistics in Zusammenarbeit mit internen und externen Partnern bereits 100 Kabeltrommeln transportiert – ein Meilenstein. „Da der Transport über Ländergrenzen verläuft, ist die Abbildung der gesamten Supply Chain herausfordernd. Hier sind unser umfangreiches Know-how und das europaweite Netzwerk von Rhenus entscheidende Vorteile“, erklärt Moritz Becker, Managing Director bei Rhenus Project Logistics Deutschland.

Da die Kabeltrommeln ein enormes Gewicht aufweisen, sind umfassende Sicherheitsvorkehrungen sowie die Wahl der passenden Verkehrsträger zentral. Mit Binnen- und Küstenmotorschiffen transportiert Rhenus das Material effizient, sicher und nachhaltig. Entlang der Wasserstraßen verfügt das Unternehmen über eigene Hafenstandorte. Rhenus überwacht alle Umschlagspunkte unter Berücksichtigung höchster HSE-Anforderungen und bildet so die gesamte Lieferkette ab. „Wir sind sehr stolz darauf, ein Enabler für die Energiewende hin zu einer nachhaltigeren Zukunft in Deutschland und der Welt zu sein. Unser Team beweist einmal mehr seine hochprofessionelle Art, komplexe logistische Herausforderungen zu planen und durchzuführen“, sagt Moritz Becker.

Quelle und Foto: Rhenus Group




Wijgula erhält das Prädikat „Königliche“

Wijnhoff & Van Gulpen & Larsen B.V. (Wijgula), einem Tochterunternehmen der HGK Shipping, wurde jetzt das Prädikat „Königliche“ verliehen. Das Traditionsunternehmen steht seit 100 Jahren für die zuverlässige Durchführung von Transporten aller Arten von Flüssiggütern. Die Auszeichnung ist die königliche Anerkennung der Bedeutung der Reederei und erlaubt der Wijgula, ab sofort den Firmennamen mit dem Zusatz „Königliche“ zu versehen und die königliche Krone zu verwenden.

Bei einer feierlichen Zeremonie am Unternehmensstandort Druten nahm Norbert Meixner, Geschäftsführer der Wijgula und zugleich Business Unit Director Liquid Chemicals der HGK Shipping, den königlichen Orden von Jan Markink, einem Abgesandten des Königshauses, und im Beisein von Corry van Rhee-Oud Ammerveld, Bürgermeisterin von Druten, sowie Stadtrat Ronald Thoonen entgegen.

„Wir fühlen uns außerordentlich geehrt, diese Auszeichnung zu erhalten“, sagte Norbert Meixner. „Die königliche Anerkennung bestätigt den hervorragenden Ruf unseres Unternehmens, das sich in den vergangenen 100 Jahren vom Schwefelsäurehändler zu einer modernen Reederei für flüssige Chemikalien und Marktführer im Transport von anorganischen Schwerchemikalien entwickelt hat. Dieser Erfolg basiert auf zwei Säulen: Da sind zum einen die tollen Mitarbeitenden, die unsere Firma zu dem gemacht haben, wofür sie heute steht und zum anderen unsere hoch spezialisierte Flotte, mit der wir bestens auf die Bedürfnisse unserer Kunden eingehen können. Ganz besonders freut es uns, dass wir mit unserem neuen Shareholder, der HGK, in hochmoderne und nachhaltige Tankschiffe investieren können und uns somit bestens für die Zukunft aufstellen.“

Im Juni dieses Jahres feierte das Unternehmen in Rotterdam die Schiffstaufe der „Synthese 18“. Der Typ-C-Tanker ist ein Niedrigwasser-Schiff mit diesel-elektrischem Antrieb. Er wird künftig auf dem Rhein und seinen Nebenflüssen für den Transport flüssiger Chemieprodukte eingesetzt. Das innovative Niedrigwasser-Tankmotorschiff der HGK Shipping ist so konstruiert, dass es bei einem Tiefgang von nur 1,05 Meter immer noch 300 Tonnen Zuladung transportieren kann. Durch weitere bereits im Bau befindliche innovative und nachhaltige Neubauten wird die Reederei in den nächsten Jahren ihre Flotte weiter verstärken und modernisieren.

Die Wijgula versorgt mit rund 60 eigenen und gecharterten Tankschiffen der Tankschiffstypen C und N (ausschließlich doppelwandige Schiffe) den Handel, die chemische und die metallurgische Industrie mit Produkten wie Säuren, Laugen, Slurry und anderen Flüssigprodukten. Um flexibel auf Kundenwünsche eingehen zu können, deckt die Flotte eine breite Spannweite an Spezialschiffen ab. Jährlich bewegt das Unternehmen ca. 6 Mio. Tonnen zwischen der ARA-Region, in Belgien, den Niederlanden, Frankreich dem Rhein und seinen Nebenflüssen sowie dem Nord-Westdeutschen Kanalgebiet. Bei allen Abläufen richtet sich die Wijgula verbindlich nach den Sicherheits-, Gesundheits- und Umweltleitlinien. Ein bewährtes Qualitätssicherungssystem, u. a. nach ISO-Norm 9001:2015, bietet den Kunden größtmögliche Transportsicherheit.

Quelle: HGK, Foto: Wijgula / Fotograf: Rob Acket, die niederländische HGK Shipping-Tochtergesellschaft Wijnhoff & Van Gulpen & Larsen B.V. (Wijgula) darf künftig den Zusatz „Königliche“ im Namen tragen. (Mitte: Norbert Meixner, Geschäftsführer der Wijgula und Business Unit Director Liquid Chemicals der HGK Shipping)




TX Logistik will Wilhelmshaven integrieren

Die TX Logistik AG (Mercitalia-Gruppe) wird den Tiefwasserhafen Jade-Weser-Port Wilhelmshaven in ihr Netzwerk integrieren. Vorgesehen ist, im Seehafenhinterlandverkehr ab Mitte Januar 2023 mit einer neuen Verbindung zwischen Wilhelmshaven und Süddeutschland zu starten. Zielorte sollen die Bahnterminals in Nürnberg und Kornwestheim sein. Weitere Terminals werden im ersten Halbjahr 2023 folgen.

Mit der neuen Relation möchte TX Logistik den Kunden weitere Kapazitäten für den Containertransport auf der Schiene bieten und vom prognostizierten Mengenwachstum im Jade-Weser-Port profitieren. So gilt es unter Experten als sicher, dass der Umschlag im kommenden Jahr weiter zunehmen wird, wenn die Containerreederei Hapag-Lloyd mit weiteren Mitgliedern des Schifffahrtskonsortiums „The Alliance“ dort den ersten Fernost-Dienst beginnen wird. Im April hatte die EU-Kommission die Beteiligung von Hapag-Lloyd am Jade-Weser-Port genehmigt.

Wichtige Voraussetzung für die neue Verbindung ist für TX Logistik allerdings auch, dass die Bahnstrecke zwischen Oldenburg und Wilhelmshaven zweigleisig ausgebaut und vollständig elektrifiziert wurde. Mit dem Abschluss aller Baumaßnahmen zum Jahresende 2022 kann die knapp 70 Kilometer lange Strecke 2023 nun durchgängig mit modernen Elektroloks befahren werden. Das sorgt für eine effiziente Traktion und verbessert die Erreichbarkeit der Logistikdrehscheibe Jade-Weser-Port für Güterzüge deutlich.

Aktuell laufen bei TX Logistik die letzten Detailplanungen. Parallel dazu werden Gespräche mit den potenziellen Nutzern der neuen Relation geführt, die im Rahmen der Produktionsplattform boxXpress angeboten werden soll.

Quelle: TX Logistik AG AD, Foto: JadeWeserPort




Mutig in die Zukunft

Mutig nach vorne – das war und bleibt das Motto des Digital Hub Logistics Hamburg, das jetzt den Umzug in seine 3.200 qm neuen Räumlichkeiten in der Speicherstadt feierte. Bekannte Politiker:innen, Unternehmer:innen aus der Logistik, Influencern und zahlreiche zukunftsorientierte Start-Ups teilten auf dem HubDay 2022 Wissen, Netzwerk und vor allem die Freude an ihren individuellen Plänen miteinander.

„Seit der Gründung 2017 ist uns im Digital Hub Logistics eines besonders wichtig: Menschen zusammenzubringen, die mehr Mut als Angst haben und deren Freude am Gewinn größer ist als die Angst vor Verlust,“ erklärt Johannes Berg, Geschäftsführer, mit einem Lächeln. Denn er und sein zehn-köpfiges Team wissen um den Tatendrang, die Entschlossenheit und Erfolgsorientierung der mittlerweile 85 Start-Ups im Hub. Die Kontinuität, mit der Start-Ups, Partnerunternehmen und das Hub-Team an den Tag legen, zahlt sich aus.

„Im Digital Hub Logistics Hamburg entstehen kluge Ideen und smarte Innovationen für die Transportwirtschaft der Zukunft,“ sagt Dr. Peter Tschentscher, Erster Bürgermeister der Freien und Hansestadt Hamburg. „Der Hub hat in den letzten fünf Jahren bereits über 80 Start-Ups Rückenwind gegeben und verdoppelt mit dem Umzug seine Kapazitäten. Hamburg ist der größte Logistikstandort Deutschlands und setzt auf die Kooperation innovativer Unternehmen, Startups und wissenschaftlicher Institute. Ich danke dem Team des Digital Hub Logistics Hamburg für die engagierte Arbeit und wünsche weiterhin viel Erfolg,“ resümiert er.

Für die Zukunft ist nicht nur die weitere Stärkung von Hamburg als Innovationsstandort geplant; die zukunftsgerichtete digitale Durchdringung der vielfältigen Logistikbranche steht ebenso auf der Agenda wie die Erweiterung des bundesweiten und internationalen Radius.

„Mit dem Digital Hub Logistics ist hier in Hamburg ein inspirierender Heimathafen für digitale Lösungen und Innovationen in der Logistik entstanden, dessen Strahlkraft weiter über die Grenzen der Stadt hinausgeht,“ freut sich Kerstin Wendt-Heinrich, Vorsitzende der

Logistik-Initiative Hamburg. „Der Schaffensgeist der agilen Start-Ups schafft nicht nur Mehrwert für die bereits beteiligten großen Logistikunternehmen; er hilft insbesondere auch den zahlreichen mittelständischen Unternehmen unserer Branche, die digitale Transformation erfolgreich zu meistern.“

Der Digital Hub Logisticswurde 2017 gegründet und vernetzt seitdem Unternehmer, Investoren, Start-ups, Forscher und Wissenschaftler an einem Ort. Im Herzen der Hamburger Speicherstadt gelegen, zielt der Hub auf den Aufbau eines internationalen Netzwerks für moderne Logistik ab. Er beherbergt aktuell 85 Start-ups aus verschiedenen

Bereichen der Logistik und hat 24 Partner, die diese Start-ups bei der Weiterentwicklung und Umsetzung ihrer Ideen unterstützen. Die Digital Hub Logistics GmbH ist eine von der Logistik-Initiative Hamburg Service GmbH und der Freien und Hansestadt Hamburg unter Führung der Senatsbehörde für Wirtschaft und Innovation geführte Gesellschaft. Er ist einer von aktuell 12 Hubs der Digital Hub Initiative des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz und des Digitalverbandes Bitkom. Weitere Informationen unter de-hub.de

Quelle und Foto: Digital Hub Logistics, Dr. Peter Tschentscher, erster Bürgermeister Hamburgs, bei der offiziellen Einweihungszeremonie 




Teilweise eingleisig: Bahn baut 2025 zwischen Emmerich und Oberhausen

Die Deutsche Bahn (DB) geht die nächsten Schritte auf dem Weg zum künftigen Hochleistungsnetz. Um mehr Verkehr auf der klimafreundlichen Schiene zu ermöglichen und gleichzeitig Qualität und Pünktlichkeit zu steigern, packt die DB im Jahr 2025 zwei weitere Korridore an: Hamburg–Berlin und Emmerich–Oberhausen. Eine der meistfrequentierten Strecken im Personenverkehr sowie eine wichtige Güterverkehrsachse zählen damit künftig zu den modernsten und leistungsfähigsten Strecken Deutschlands.

Für die Strecke Emmerich–Oberhausen wird ein speziell auf diesen Korridor angepasstes Sanierungs- und Ausbaukonzept geplant. Hintergrund: Die 72 Kilometer lange Strecke kann nicht für einen längeren Zeitraum voll gesperrt werden, denn die vielen internationalen Güterzüge lassen sich nicht komplett auf die vorhandenen Umleitungsstrecken verlagern. Deshalb wird die Sanierung im Zeitraum zwischen November 2024 und Juni 2026 mit getakteten Sperrungen und bei überwiegend eingleisigem Betrieb auf Grundlage der mit den Niederlanden erfolgten Abstimmungen vorgenommen. In dieser Zeit setzt die DB möglichst viele Maßnahmen parallel um. Dazu gehören der Bau des bereits geplanten dritten Gleises sowie die notwendige Sanierung der Bestandsanlagen.

Bundesverkehrsminister Dr. Volker Wissing: „Ich begrüße es sehr, dass die Abstimmungen mit der Branche voranschreiten und wir die nächsten Schritte auf dem Weg zum Hochleistungsnetz gehen können. Die Generalsanierung wird auf dem stark ausgelasteten Teilstück der Rotterdam-GenuaLinie insbesondere die Bedingungen für den Güterverkehr wieder verbessern. Hamburg–Berlin hat hingegen schon in der Vergangenheit bewiesen, welches Potential ein gut funktionierendes Bahnangebot auf dieser Strecke für den Klimaschutz hat. Das Ziel ist auch hier wieder klar: Mit einem kurzen gebündelten Eingriff möglichst viel Verbesserung für das Gesamtsystem zu erzielen.

DB-Vorstandsvorsitzender Dr. Richard Lutz:Die Strecke Hamburg–Berlin verbindet die beiden größten deutschen Städte und ist mit täglich 30.000 Fahrgästen in den Fernzügen Spitzenreiter unter den Städte-Direktverbindungen in Deutschland. Bereits heute verkehren die Züge hier halbstündlich nach dem Deutschlandtakt. Auch den Güterverkehr haben wir im Fokus. Mit Emmerich–Oberhausen sanieren wir die Transport-Schlagader Rotterdam–Genua. Beide Korridore sind zentrale Bausteine im künftigen Hochleistungsnetz. Unser klares Ziel ist es, durch die gebündelte Erneuerung der wichtigsten Korridore noch mehr Menschen und Unternehmen für die klimafreundliche Schiene zu gewinnen.

Der Korridor Hamburg–Berlin wird für die sogenannte Generalsanierung von Juni bis Dezember 2025 für den Zugverkehr gesperrt. In dieser Zeit bündelt die DB auf der rund 280 Kilometer langen Strecke zahlreiche Arbeiten an Gleisen, Weichen und Oberleitungen und bringt die Ausrüstung für den digitalen Bahnbetrieb der Zukunft weiter voran, unter anderem durch die Modernisierung von Stellwerken. In Hagenow-Land und Wittenberge baut die DB die Gleisinfrastruktur aus. Zusätzliche Überholmöglichkeiten für Züge schaffen mehr Flexibilität im Fern-, Nah- und Güterverkehr.

Durch die Generalsanierung können zahlreiche Streckensperrungen in den Folgejahren vermieden werden. Darüber hinaus wertet die DB die Bahnhöfe auf. Sie erhalten moderne Bahnsteigdächer, Wetterschutzhäuser, neue Wegeleitsysteme und werden für mehr Barrierefreiheit ausgerüstet. Reisende und Güter gelangen während der Arbeiten zuverlässig und planbar ans Ziel. Dafür erarbeitet die DB mit den betroffenen Eisenbahn-Verkehrsunternehmen und Ländern ein umfassendes Ersatzkonzept. Die Umleitungsstrecken werden vorab ertüchtigt.

Die positiven Effekte werden nach Abschluss der Arbeiten für Reisende und Güterverkehrsunternehmen über den Korridor Hamburg–Berlin und die Strecke Emmerich–Oberhausen hinaus im gesamten Schienennetz spürbar sein: Leistungsfähigere Strecken, pünktlichere Züge, weniger infrastrukturbedingte Störungen und mehr Kapazität für den Personen- und Güterverkehr. Gleichzeitig vermeidet bzw. reduziert die DB damit künftig Einschränkungen durch wiederkehrende Baumaßnahmen.

Mit der Generalsanierung der hochbelasteten Korridore startet die DB im Jahr 2024 auf der Strecke zwischen Frankfurt/Main und Mannheim, der sogenannten Riedbahn. Bis 2030 will die DB pro Jahr mindestens zwei weitere Korridore anpacken. Auswahl und Priorisierung der Strecken erfolgen in  enger Abstimmung mit dem Bund und seinen Behörden sowie den Eisenbahnverkehrsunternehmen, Aufgabenträgern und Verbänden.

Quelle und Foto: BMDV