Erstes Importterminal für grünen Ammoniak

Air Products (New York Stock Exchange:APD) und Mabanaft, über ihre Tochtergesellschaft Oiltanking Deutschland, haben die Absicht bekannt geben, Deutschlands erstes großes Importterminal für grüne Energie im Hamburger Hafen zu bauen. Die gemeinsame Vereinbarung ist ein wichtiger Schritt beim Aufbau einer Import- und Vertriebsinfrastruktur für grünes Ammoniak im Hamburger Hafen. Die Feierlichkeiten in Hamburg begleiteten Robert Habeck, Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz, und Dr. Peter Tschentscher, der Erste Bürgermeister von Hamburg.

Mit dem Ziel, Deutschland ab 2026 mit Wasserstoff zu versorgen, soll das geplante Importterminal am bestehenden Tanklager von Mabanaft im Hamburger Hafen angesiedelt werden. Der Standort ermöglicht den strategischen Zugang zu grünem Ammoniak aus großen Produktionsanlagen für grünen Wasserstoff, die Air Products und seine Partner auf der ganzen Welt betreiben. Absicht ist es, das Ammoniak über Air Products Anlagen in Hamburg in grünen Wasserstoff umzuwandeln, bevor es an Käufer vor Ort und in ganz Norddeutschland vertrieben wird. Das Vorhaben reagiert zum einen auf die zunehmende Nachfrage nach sauberer Energie, um Klimaziele zu erreichen, und zum anderen auf die Notwendigkeit, Energiequellen künftig breiter zu streuen.

Air Products und Mabanaft haben sich mit ihrer signifikanten Investition zum Ziel gesetzt, die Entwicklung dieser umweltfreundlichen Importanlage für Deutschland entschlossen voranzutreiben. „Air Products freut sich sehr über die Unterstützung und die zukunftsgewandte Führung der deutschen Regierung, und wir freuen uns darauf, gemeinsam mit Mabanaft diese Anlage voranzubringen, um die erforderliche Menge an erneuerbarer Energie nach Deutschland zu importieren“, so Seifi Ghasemi, Vorstand, Präsident und CEO von Air Products. „Als weltweit größter Produzent von Wasserstoff ist Air Products in einer hervorragenden Ausgangsposition, um diese Nachfrage zu decken, da es Milliarden von Dollar investiert hat, um erneuerbare Energien an Standorten auf der ganzen Welt zu produzieren. Wir wissen die Unterstützung der Bundesregierung voll und ganz zu schätzen, die durch die Anwesenheit von Bundesminister Habeck, dem Hamburger Hafen und anderen Mitgliedern der regionalen und lokalen Regierung bei den heutigen Feierlichkeiten weiter ersichtlich wird“, fügte er hinzu.

„Wir freuen uns, bei der Entwicklung dieses Terminals mit Air Products, dem weltweit führenden Wasserstoffhersteller, zusammenzuarbeiten. Wir werden in der Folge erhebliche Investitionen tätigen und unsere Energieinfrastrukturkapazitäten und unser Know-how einsetzen, um die Energiewende in Hamburg als wichtigstem Einfallstor für den Import in Deutschland zu beschleunigen“, bekräftigt Volker Ebeling, Senior Vice President New Energy, Chemicals & Gas bei Mabanaft. Die geplante Anlage wendet sich der dringenden Aufgabe zu, verschiedene Komponenten des Mobilitätssektors und industrieller Verfahren zu dekarbonisieren und insbesondere einen klimabewussten Weg für die jeweiligen Kunden von Mabanaft und Air Products zu ebnen. „Dieses Projekt unterstreicht das Engagement von Mabanaft, unser Geschäft wirtschaftlich, ökologisch und sozial verantwortlich zu führen“, ergänzt Volker Ebeling.

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck: „Wir müssen die Wasserstoffwirtschaft mehr denn je vorantreiben. Dazu bauen wir in Deutschland eine eigene Wasserstoffproduktion auf, benötigen aber natürlich auch Wasserstoff aus Importen. Eine beschleunigte Energiewende mit mehr Tempo beim Ausbau erneuerbarer Energien und der Hochlauf von grünem Wasserstoff sind die richtigen Antworten auf die russische Aggression und die richtigen Antworten, um Energiesicherheit, Resilienz und Wettbewerbsfähigkeit zu stärken.“

Hamburgs Erster Bürgermeister Dr. Peter Tschentscher: „Hamburg bietet hervorragende Voraussetzungen für den Import, die Verteilung und Nutzung von grünem Wasserstoff. Schon heute steht fest: Der Bedarf an Wasserstoff in Deutschland übersteigt die heimischen Produktionskapazitäten bei weitem. Als traditionelle Handelsstadt pflegen wir gute Beziehungen in alle Welt, und das Interesse unserer internationalen Partner am Aufbau einer grünen Wasserstoffwirtschaft ist groß. Hamburg hat das Ziel, zu einem führenden Wasserstoffstandort in Europa zu werden. Wir wollen dazu beizutragen, die Energiesicherheit in Deutschland zu gewährleisten und die Dekarbonisierung von Industrie und Wirtschaft voran zu bringen.“

Hamburgs Wirtschaftssenator Michael Westhagemann: „Der Aufbau einer Importinfrastruktur für grünen Wasserstoff ist von außerordentlicher Bedeutung. Nur so können wir den enormen Bedarf nach grünem Wasserstoff zukünftig decken. Der Standort Hamburg mit seinem Hafen und seiner geografischen und infrastrukturellen Lage und Anbindung ist dafür prädestiniert. Ich freue mich daher sehr, dass die Hamburger Strategie für den Import von grünem Wasserstoff durch den geplanten Bau des ersten deutschen Importterminals im Hamburger Hafen heute weiter umgesetzt wird. Hamburg entwickelt sich damit zu einem der führenden Wasserstoffverteilzentren Europas. Genau hierfür haben wir nun sehr starke Partner aus der Wirtschaft an unserer Seite.“
Jens Meier, CEO der Hamburg Port Authority dazu: „Der Hamburger Hafen engagiert sich für den Klimaschutz. Nachdem wir im Februar 2022 mit der Unterzeichnung einer Absichtserklärung mit Air Products einen ersten wichtigen Meilenstein erreicht haben, freuen wir uns nun, diesen nächsten großen Schritt zu gehen: der Aufbau einer Wasserstoff-Wertschöpfungskette in Zusammenarbeit mit unseren kompetenten Partnern Air Products und Mabanaft im Zuge des Imports von grünem Ammoniak zur Umwandlung in grünen Wasserstoff als zentraler Baustein. Hamburg wird weltweit einer der ersten Häfen sein, der eine solche Infrastruktur für den Wasserstoffimport anbietet. Der Import wird die Dekarbonisierung für mehrere Bereiche sowohl im Hafen als auch in der Schifffahrt vorantreiben.“

Die heutige Ankündigung folgt einer Absichtserklärung, die Air Products und die Hamburg Port Authority im Februar 2022 unterzeichnet haben. Beide Parteien verpflichten sich darin, die Herstellung, die Lieferkette und den Verbrauch von erneuerbarem Wasserstoff in Norddeutschland und in der Freien und Hansestadt Hamburg voranzubringen.

Quelle: Air Products und Mabanaft, Foto: Sebastian Engels, v.l.: Michael Westhagemann, Senator für Wirtschaft und Innovation, Jonathan Perkins, Geschäftsführer von Mabanaft, Seifi Ghasemi, Geschäftsführer von Air Products, Bürgermeister der Freien und Hansestadt Hamburg Dr. Peter Tschentscher, Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz Robert Habeck, Christoph Witte, Geschäftsführer von Marquard & Bahls, Jens Kerstan, Senator in der Behörde für Umwelt und Energie, Jens Meier, Vorsitzender der Geschäftsführung der Hamburg Port Authority.




Vielversprechende Ideen für den Chemiepark der Zukunft

Aus Komplex mach Hacks. Wie aus umfassenden Problemen durch technische Kniffe umsetzbare Lösungen werden können, bewiesen die Teilnehmer*innen des ersten Currenta Coding Weekends. Zunächst machten sie die Zonser Nordhalle für 48 Stunden zum Ideenlabor und überzeugten dann die Jury mit handfesten Lösungsansätzen. Pitches und Preisverleihung bildeten das Finale eines ereignisreichen Wochenendes. Am Ende gab es Begeisterung auf allen Seiten, Challenges mit echtem Gewinn und ein klares Ziel: Zukunft!

Pumpen- und Anlagenausfälle besser vorhersagen und monitoren, Ressourcen teilen und effizienter einsetzen, Pumpwasserspeicher dort zur nachhaltigen Stromerzeugung nutzen, wo es eigentlich gar nicht möglich ist – was nach Zukunft und Theorie klingt, ließen die Teams in den insgesamt drei Challenges zu umsetzbaren Codes und echten Modellen werden.

„Wahnsinn, wie Ihr Euch innerhalb von 48 Stunden in diese komplexen Probleme gegraben habt, das war echt beeindruckend“, lobte Currenta-Ingenieur Daniel Toennessen bei der Abschlussveranstaltung die Teilnehmer*innen und erarbeiteten Ergebnisse. Von den gefundenen Lösungen zeigte sich die fünfköpfige Jury so begeistert, dass sie das Preisgeld für die dritte, offene Challenge gleich auf mehrere Teams aufteilte. Organisiert hat Currenta das Coding Weekend gemeinsam dem Industry Hub Dormagen und dem Team der Smart Industrial City der Wirtschaftsförderung Dormagen. Hier zeigt sich, wie gut öffentliche Hand und Industrie gemeinsam an Zukunftsthemen arbeiten.

Den mit 5.000 Euro dotierten Preis für die erste Challenge erhielt das Start-Up laizee.ai, das einen Software-Prototypen zur Vorhersage von Anlagenausfällen programmiert hat und somit in Echtzeit Schäden und Anomalien aufzudecken. Weitere 5.000 Euro gehen an das Team InItToWinIt, das mit einer Lösung überzeugen konnte, die nicht nur Pumpenausfälle prognostiziert, sondern in weiteren Schritten auch automatisiert festlegt, welche Pumpe der kosten- und energieeffizienteste Ersatz wäre.

Bei der dritten, offenen Challenge, die Raum für besonders innovative Ideen bot, hat die Jury mit Industry Analytics (2.000 Euro) und Good Chem (1.500 Euro) zwei Teams ausgezeichnet, die zum einen ebenfalls einen Smart Alarm Prototypen für Anlagen entwickelt haben, aber auch eine Plattform programmierten, die das Teilen von Logistik, Services und Anlagen der verschiedenen Betriebe im Chempark ermöglicht, Ressourcen effizienter zu nutzen und im Sinne der Nachhaltigkeit miteinander zu teilen.

Weitere 1.500 Euro erhielt Max Welker vom Gewinnerteam InItToWinIt, der sich einer eigenen Challenge stellte: Entwickelt hat der 21-jährige ein Modell, um Pumpwasserspeicher trotz vermeintlich unzureichenden geographischen Bedingungen am Standort Dormagen zur nachhaltigen Stromerzeugung zu nutzen.

Wie angenehm und freundschaftlich die Atmosphäre des Wochenendes war, zeigt die Entscheidung von InItToWinIt und Max Welker: Trotz der Entscheidung, sich der eigenen Challenge zu stellen, teilten die zwei Teams ihre Gewinne gemeinschaftlich. Denn beim CURCW22 gab es kein*e Verlierer*innen und keine Konkurrenz: Gemeinsam geht es Richtung Zukunft!

Und das nicht nur in Sachen Ideenumsetzung in den kommenden Wochen und Monaten. „Wir möchten natürlich auch mit den jungen Talenten, die wir bei diesem tollen Event kennengelernt haben, in Kontakt bleiben“, sagt Currenta-Recruiterin Dr. Ute Breitsohl. Denn kreative Köpfe mit guten Ideen sind gefragt. Jetzt und in Zukunft.

Quelle und Foto: Currenta, tolle Pitches bedeuten schwierige Entscheidungen für die Juroren: (v.l.) SWD-Geschäftsführer Michael Bison, Elke Hohmann von der Zukunftsagentur Rheinisches Revier, Currenta-Betriebsrätin Joline Macek und Currenta-Ingenieur Daniel Toennessen.




Hapag-Lloyd erzielt sehr gutes Neunmonatsergebnis

Hapag-Lloyd hat die ersten neun Monate 2022 mit einem EBITDA in Höhe von 16,6 Milliarden US-Dollar (15,6 Milliarden Euro) und einem EBIT von 15,1 Milliarden US-Dollar (14,2 Milliarden Euro) abgeschlossen. Das Konzernergebnis verbesserte sich auf 14,7 Milliarden US-Dollar (13,8 Milliarden Euro).

„Durch höhere Frachtraten haben wir ein außergewöhnlich starkes Neunmonatsergebnis erzielt. Allerdings sehen wir auch, dass sich das Marktumfeld im dritten Quartal weiter eingetrübt hat. Das zeigt sich beispielsweise in rückläufigen Spotraten und höheren inflationsbedingten Stückkosten“, sagte Rolf Habben Jansen, CEO der Hapag-Lloyd AG.

Die ersten neun Monate waren wesentlich von Störungen der weltweiten Lieferketten geprägt, die zu längeren Umlaufzeiten für Schiffe und Container führten. Zum Ende des dritten Quartals zeigte sich eine schwächere Nachfrage nach Containertransporten und damit eine leichte Entspannung bei den verfügbaren Transportkapazitäten.

Die Transportmenge lag mit rund 8.987 TTEU auf dem Niveau des Vorjahres (9M 2021: 8.980 TTEU). Die Umsatzerlöse erhöhten sich auf 28,4 Milliarden US-Dollar (26,7 Milliarden Euro), insbesondere durch einen deutlichen Anstieg der durchschnittlichen Frachtrate auf 2.938 USD / TEU (9M 2021: 1.818 USD / TEU) und einen stärkeren US-Dollar.

Die Transportaufwendungen erhöhten sich auf 10,8 Milliarden US-Dollar (10,1 Milliarden Euro). Dazu beigetragen hat ein signifikant höherer Bunkerverbrauchspreis von 755 USD / t (9M 2021: 452 USD / t) und höhere Aufwendungen für das Containerhandling.

Die starke Geschäftsentwicklung der ersten neun Monate bewegte sich insgesamt im Rahmen der am 28. Juli 2022 angepassten Prognose. Dies gilt auch für den bisherigen Verlauf des vierten Quartals. Für 2022 wird deshalb weiterhin ein EBITDA in der Bandbreite von 19,5 bis 21,5 Milliarden US-Dollar (18,2 bis 20,1 Milliarden Euro) und ein EBIT in der Bandbreite von 17,5 bis 19,5 Milliarden US-Dollar (16,3 bis 18,2 Milliarden Euro) erwartet. Angesichts des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine, noch nicht vollends gelöster Lieferkettenstörungen sowie der Effekte der COVID-19-Pandemie bleibt die Prognose jedoch mit hohen Unsicherheiten behaftet.

„In den kommenden Monaten sollte sich die angespannte Situation in den globalen Lieferketten weiter normalisieren. Zugleich wird uns unsere starke Bilanz dabei helfen, auch in schwierigem Fahrwasser Kurs zu halten. Wir werden an unserer strategischen Agenda festhalten und verstärkt in Qualität und Wachstum sowie in die weitere Dekarbonisierung unserer Flotte investieren. Einen sehr wesentlichen Schwerpunkt bilden Investitionen in Infrastruktur, mit denen wir unser Terminalportfolio weiter ausbauen“, so Rolf Habben Jansen.

Mit der Umsetzung der Strategy 2023 hat Hapag-Lloyd sein Engagement im Terminalbereich weiter intensiviert – zuletzt durch Vereinbarungen zu Beteiligungen am Terminalgeschäft der chilenischen SM SAAM sowie an der italienischen Spinelli Group. Weiterhin ist Hapag-Lloyd am JadeWeserPort in Wilhelmshaven, am Containerterminal Altenwerder in Hamburg und am Terminal TC3 in Tanger beteiligt sowie an dem Neubau des Terminal 2 in Damietta.

Der Finanzbericht für den Neunmonatszeitraum 2022 ist abrufbar unter: https://www.hapag-lloyd.com/de/ir/publications/financial-report.html

Quelle und Foto: Hapag-Lloyd




BLG LOGISTICS schafft neue Position „Chief Operating Officer“

In einer außerordentlichen Sitzung hat der BLG-Aufsichtsrat heute entschieden, die Position eines Chief Operating Officer (COO), der auf Vorstandsebene das operative Geschäft betreut, im Unternehmen neu zu schaffen. Die beiden Vorstandsressorts AUTOMOBILE, das aktuell der Vorsitzende des Vorstands Frank Dreeke interimistisch verantwortet, und CONTRACT werden im Sinne des Prinzips „One Face to the Customer“ zusammengeführt.


Auch die Entscheidung über die Besetzung ist bereits gefallen: Matthias Magnor, der seit dem 1. Oktober 2021 als Mitglied des Vorstands den Geschäftsbereich CONTRACT verantwortet, übernimmt das Amt ab dem 1. Dezember 2022.

Konkret geht mit der Schaffung der Position des COO eine organisationale Spiegelung der Verantwortung für Fertigfahrzeuge und Kontraktlogistik gegenüber den Kunden der BLG-Gruppe, insbesondere den großen Automobilherstellern, einher. Das Unternehmen erhofft sich Synergieeffekte durch die engere Zusammenarbeit der beiden operativen Geschäftsbereiche. Indem keine Vorstandsnachbesetzung für den Geschäftsbereich AUTOMOBILE erfolgt, ergeben sich auch Kosteneinsparungen.

„BLG LOGISTICS stellt mit dieser Entscheidung wichtige Weichen für die Zukunft, indem es auf eine moderne Vorstandsstruktur setzt“, kommentiert Dr. Klaus Meier, Vorsitzender des Aufsichtsrats der BREMER LAGERHAUS-GESELLSCHAFT –Aktiengesellschaft von 1877– die Entscheidung. Und weiter: „Wir freuen uns sehr, dass wir Matthias Magnor für diese herausfordernde Aufgabe gewinnen konnten. Aufgrund seiner unbestrittenen fachlichen, persönlichen und kommunikativen Fähigkeiten ist er die ideale Besetzung der neuen Position des Chief Operating Officer.“

Das oberste Führungsgremium der BLG besteht nun aus dem Vorstandsvorsitzenden (CEO) Frank Dreeke, dem Chief Operating Officer (COO) Matthias Magnor, dem Vorstand Finanzen (CFO) Christine Hein und dem Vorstand Personal (CHRO) Ulrike Riedel. Michael Blach, Vorsitzender der EUROGATE-Gruppengeschäftsführung, ist als Vorstandsmitglied für den dritten operativen Geschäftsbereich CONTAINER zuständig.

Matthias Magnor verantwortet seit dem 1. Oktober 2021 als Mitglied des Vorstands der BLG-Gruppe den Geschäftsbereich CONTRACT. Diesen hat er mit Wirkung zum 4. Oktober 2022 organisatorisch völlig neu aufgestellt. Ziel der neuen Struktur ist es, die Kontraktlogistik der BLG agiler, zukunfts- und wettbewerbsfähiger auszurichten. Vor seiner Zeit bei BLG LOGISTICS war Matthias Magnor als Chief Operating Officer und Mitglied des Executive Board bei Hellmann Worldwide Logistics in Osnabrück tätig. Von 2014 bis 2015 arbeitete er als Chief Executive Officer für die LH Bundeswehr Bekleidungsgesellschaft in Köln. Der gebürtige Osnabrücker besitzt eine umfangreiche Expertise im Bereich Supply Chain Management, Logistik, Dienstleistungen und Handel.

Quelle und Foto: BLG LOGISTICS GROUP AG & Co. KG




Flämische Ministerin Lydia Peeters besucht Seafar

Die flämische Ministerin für Mobilität und Öffentliche Arbeiten, Lydia Peeters, besuchte jetzt das Shore Control Center (SCC) von Seafar in Antwerpen. Thema des Besuchs war der weitere Ausbau der Dienstleistungen des Unternehmens, insbesondre die neuen Projekte in ganz Flandern sowie den Nachbarländern, darunter die Deutsche Initiative für (teil-)autonome Binnenschifffahrt, die Seafar in diesem Jahr gemeinsam mit der HGK Shipping und der Reederei Deymann gestartet hat.

Gemeinsam mit Chris Danckaerts, dem Geschäftsführer von De Vlaamse Waterweg nv, wurde der aktuelle Stand der Technik und des operativen Betriebs von Seafar sowie die Vorschriften zur automatisierten Binnenschifffahrt ausführlich erläutert.

Die anschließende Diskussion mit den verschiedenen Akteuren konzentrierte sich auf die Frage, welche Lösungen die Technologie für die Herausforderungen im Binnenschifffahrtssektor bieten kann, insbesondere im Hinblick darauf, dass der Anteil der Binnenschifffahrt am Gesamtgüterverkehr deutlich erhöht werden soll. Dabei geht die Zahl der verfügbaren Arbeitskräfte von Jahr zu Jahr zurück. Die Technologie von Seafar ermöglicht es den Schiffsführern, von Land aus zu operieren – ein attraktives Angebot zur Verbesserung der Work-Life-Balance von Schiffsführern in diesem Sektor. Diese Arbeitsweise trägt unter anderem dazu bei, den Nachwuchs in der Branche zu fördern und zu halten.

Ein wichtiger Aspekt, der die Einführung neuer Technologien vorantreiben und beschleunigen kann, ist die Regulierung. Ministerin Peeters bekräftigte die Rolle der flämischen Regierung und von De Vlaamse Waterweg nv als Vermittler, um den Unternehmen, die sich mit automatisierter Navigation beschäftigen, den Weg zu ebnen und so zur Zukunft der automatisierten Navigation für kommerzielle Zwecke im In- und Ausland beizutragen.

„Flandern setzt sich stark für Innovation ein. Was die Binnenschifffahrt betrifft, so befassen wir uns unter anderem mit Automatisierung und Digitalisierung. Beide Aspekte werden in der Binnenschifffahrt der Zukunft eine wichtige Rolle spielen und den Sektor voranbringen. Gemeinsam mit einem Unternehmen wie Seafar sorgen wir dafür, dass Flandern seine Vorreiterrolle in Sachen Innovation und Nachhaltigkeit beibehält“, sagte Ministerin Peeters.

„De Vlaamse Waterweg nv ist davon überzeugt, dass Innovationen im Zusammenhang mit der Automatisierung und der Digitalisierung die Branche voranbringen werden, und hat deshalb das Programm Smart Shipping ins Leben gerufen, um der Regulierung, der Automatisierung, dem Schifffahrtsmanagement und der Schiffstechnik in Zusammenarbeit mit allen Beteiligten alle erforderlichen Möglichkeiten zu bieten. Die Spitzentechnologie von Anbietern wie Seafar passt perfekt in unser Programm Smart Shipping, mit dem wir die Binnenschifffahrt als umweltfreundlichen, innovativen, sicheren und wettbewerbsfähigen Verkehrsträger stärker in den Vordergrund rücken wollen“, sagt De Vlaamse Waterweg Geschäftsführer Chris Danckaerts.

Die Technologien und Verfahren von Seafar ermöglichen den automatisierten Betrieb eines Binnenschiffs mit einer begrenzten Besatzung an Bord. Die automatisierte Schifffahrt bietet eine Lösung für das wachsende Besatzungsproblem und die Möglichkeit, die Wettbewerbsfähigkeit der Schifffahrt zu steigern. Das Ergebnis ist eine beschleunigte Entwicklung einer neuen Generation von automatisierten und umweltfreundlichen Schiffen.

Derzeit werden 12 Schiffe vom Landkontrollzentrum in Antwerpen aus gesteuert, und eine ganze Reihe neuer Projekte ist in Arbeit. Die Schiffsführer werden durch modernste Technologien wie Autonomie und künstliche Intelligenz unterstützt, um die Effizienz und Sicherheit des Betriebs zu verbessern.

Ab Januar wird die erste von insgesamt zehn „Riverdrones“ vollständig vom SCC in Antwerpen aus gesteuert werden. Die halbautonomen Schiffe, die für Trockenfracht und Container geeignet sind, haben Seafar-Technologie an Bord und stellen „eine neue Generation nachhaltiger Schiffe“.

Die Flämische Wasserstraße hat 2019 als erste Wasserstraßenbehörde in Europa einen Rahmen geschaffen, der Smart Shipping ermöglicht. Das Testgebiet für automatisierte und autonome Schiffe umfasst das gesamte Netz von De Vlaamse Waterweg. Seitdem laufen in ganz Flandern mehrere lizenzierte Projekte, deren Ergebnisse von De Vlaamse Waterweg für weitere Untersuchungen genutzt werden.

Seafar ist ein führendes Unternehmen mit Sitz in Antwerpen, das modernste Technologien für die automatisierte Binnen- und Seeschifffahrt entwickelt und in den Betrieb integriert. Über unser Kontrollzentrum verwalten und betreiben wir unbemannte und bemannte Binnen- und Küstenschiffe, wobei wir uns auf einen effektiven und sicheren Betrieb konzentrieren. Die Technologie von Seafar bietet eine Lösung für das wachsende Besatzungsproblem und die Möglichkeit, die Wettbewerbsfähigkeit des Schiffsverkehrs zu verbessern. Das Ergebnis ist eine beschleunigte Entwicklung einer neuen Generation von automatisierten und umweltfreundlichen Schiffen.

 Quelle: Seafar, Foto: Kim Vandernbroucke, Besuch der flämischen Ministerin für Mobilität und Öffentliche Arbeiten, Lydia Peeters, im Shore Control Center von Seafar in Antwerpen.




Tanja Dreilich wird Finanzvorständin der HHLA

Der Aufsichtsrat der Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) hat Tanja Dreilich in den Vorstand des europäischen Logistikkonzerns berufen. Sie wird ihre Vorstandstätigkeit am 1. Januar 2023 bei der HHLA beginnen und ab 1. Februar 2023 im Vorstand die Ressorts Finanzen und Immobilien verantworten. Sie folgt auf Dr. Roland Lappin, der das Unternehmen Ende Januar 2023 verlassen wird.

Dreilich wechselt von der ZF Friedrichshafen AG, einem weltweit führenden Anbieter für Mobilitätstechnologie, wo sie seit September 2021 das Finanzressort der Division Pkw-Fahrwerktechnik verantwortet, zur HHLA.

Zur Berufung erklärt der HHLA-Aufsichtsratsvorsitzende Prof. Dr. Rüdiger Grube: „Mit Frau Dreilich haben wir uns für eine Managerin entschieden, die für ihre Aufgabe bei der HHLA eine umfassende inhaltlich-strategische Expertise in allen relevanten Finanzthemen mitbringt. Durch ihre Tätigkeiten als Führungskraft in verschiedenen Branchen und börsennotierten Unternehmen verfügt sie über ein breites Wissen auf verschiedenen Feldern der Industrie. Wir freuen uns, dass im Vorstand der HHLA künftig gleichberechtigt Frauen und Männer Verantwortung für die erfolgreiche Weiterentwicklung der HHLA tragen. Die HHLA gehört damit zu den wenigen börsennotierten Unternehmen, wo dies der Fall ist. Wir wünschen Frau Dreilich für ihre verantwortungsvolle Aufgabe in herausfordernden Zeiten viel Erfolg.“

Angela Titzrath, Vorstandsvorsitzende der HHLA, erklärt: „Ich freue mich sehr auf die Zusammenarbeit mit Frau Dreilich. Gemeinsam mit den beiden anderen Vorstandsmitgliedern werden wir die auf Wachstum und Nachhaltigkeit ausgerichtete Strategie der HHLA weiter erfolgreich umsetzen.“

Dreilich ist studierte Wirtschaftswissenschaftlerin und erlangte ihren Abschluss als Diplom-Kauffrau an der J. W. Goethe Universität Frankfurt und ihren Executive MBA an der WHU Business School in Vallendar und der Kellogg Business School in Chicago. Ihre berufliche Karriere begann sie beim Automobilhersteller Adam Opel. In den Folgejahren war sie in verschiedenen Management-Positionen im Mutterkonzern General Motors tätig. Ab Januar 2005 verantwortete sie als CFO des Elektrotechnik-Herstellers ITT Cannon das Finanzressort. Von September 2007 bis Juni 2010 war Frau Dreilich in gleicher Position beim Zuckerhersteller Nordzucker in Braunschweig tätig. Anschließend wechselte sie zum börsennotierten Immobilienkonzern Gagfah in Essen. Ab Mai 2012 verantwortete Dreilich als Vorstandschefin und CFO die Geschäfte der Nemetschek AG in München, einem Softwareanbieter für die Bauindustrie.

Im September 2014 wurde Dreilich Geschäftsführerin und CFO des Automobilzulieferers Kirchhoff in Iserlohn. Von Oktober 2019 bis August 2021 war sie in gleicher Position bei der Constantia Flexible Group in Wien beschäftigt, einem Hersteller von flexiblen Verpackungen.

Zusätzlich war Dreilich ab Mai 2015 vier Jahre lang Mitglied im Aufsichtsrat des Finanzdienstleisters Grenke AG.

Quelle: HHLA, Foto: Kirchhoff




Duisburg baut Testfeld für teilautomatisierte Containerkräne

Im Duisburger Hafen hat der Aufbau eines 5G-Testfelds begonnen. Über die Mobilfunktechnologie soll die teilautomatisierte Steuerung von Hafenkränen erprobt werden. Ziel ist es, auf diesem Weg die Kapazitäten für den Umschlag von Containern zu erhöhen. Das Land Nordrhein-Westfalen hat das Projekt über den Wettbewerb 5G.NRW für eine Förderung ausgewählt und stellt dafür in den nächsten zwei Jahren rund eine Million Euro bereit.

Eine teilautomatische Steuerung von mobilen Umschlaggeräten in Binnenhäfen ist bisher nicht möglich. Die Projektpartner wollen in Duisburg erstmals die technischen Voraussetzungen dafür schaffen. Beteiligt sind die Universität Duisburg-Essen (UDE), die Duisburger Hafen AG (duisport), die startport GmbH, die Deutsche Telekom und die POLO KNOW-HOW Industrie-Engineering GmbH. Koordiniert werden die Forschungs- und Entwicklungsarbeiten von Prof. Andreas Stöhr aus den Ingenieurwissenschaften der UDE.

„Wir wollen in Duisburg auf Teilen des größten Binnenhafens Europas innovative Logistik-Lösungen auf Basis von 5G entwickeln und erproben“, so der Wissenschaftler.

Die Deutsche Telekom stattet das Hafengelände des Logport I in Rheinhausen für das Projekt mit einem eigenen 5G-Campus-Netz aus. Ein solches Campus-Netz ist ein exklusives, lokal begrenztes Mobilfunknetz, das auf individuelle technische Bedürfnisse zugeschnitten werden kann. Es bildet die Grundlage zur Digitalisierung der erforderlichen Steuerungseinheiten. Die Containerkräne wickeln den wesentlichen Teil des Güterumschlags ab. Die Teilautomatisierung mit Hilfe von 5G soll die Kapazität der Kräne erhöhen. Dadurch ließe sich der Container-Umsatz steigern, ohne dass der Hafen zusätzliche Flächen benötigt. Geplant ist außerdem, über die 5G-Technologie eine Vielzahl von Kameras und Sensoren im Hafengebiet miteinander zu verknüpfen. So soll der Warenumschlag über Straße, Schiene und Wasser noch transparenter und besser steuerbar werden.

Vom Aufbau des 5G-Campus-Netzes auf dem Hafengelände profitieren neben der duisport-Gruppe auch die lokalen Unternehmen. Durch die 5G-Technologie können sie ihre individuellen Prozesse automatisieren und weiter optimieren. Für Kranführer*innen verbessern sich so nicht nur die Bedingungen bei der Arbeit, gleichzeitig macht die neue Mobilfunk-Generation die Prozesse zuverlässiger und sicherer. Zusätzlich verbessert 5G die Kontinuität in der Abfertigung.

Als Innovations-Partner aus der Kran-Industrie ist die Duisburger Firma POLO KNOW-HOW in das Projekt eingebunden. Deren Geschäftsführer Rüdiger Tornow sieht in der 5G Technologie weitere Wachstumschancen und neue Geschäftsfelder für sein Unternehmen: „Im Rahmen dieses Projekts wollen wir den Nachweis bringen, dass 5G die richtige Antwort auf die Herausforderungen durch die bisher vorhandene Lücke in der Kommunikationsinfrastruktur der Terminals ist. Dies eröffnet unserem Unternehmen die Möglichkeit, aktuelle und zukünftige technologische Innovationen für alle am Hafenumschlag beteiligten Geräte performant, zuverlässig und sicher bereitzustellen.“

Alexander Garbar, Leiter der Unternehmensentwicklung bei duisport und Geschäftsführer der startport GmbH erklärt: „Die 5G-Technologie ermöglicht das Erproben neuer Innovationen in der intermodalen Logistik. Die Ergebnisse des Projektes können zu einer Blaupause für andere Terminals in Duisburg, aber auch für Hinterlandterminals in ganz Deutschland sowie international werden. Besonders freut mich die enge Verknüpfung mit unseren Aktivitäten bei startport. Bei der Umsetzung der Automatisierung setzen wir u. a. auch auf Startup-Innovationen. Darüber hinaus bietet das Campus Netz auf logport I ideale Voraussetzungen für die Erprobung neuer Geschäftsmodelle technologiegetriebener Startups aus unserem Programm.“

Hagen Rickmann, Geschäftsführer des Geschäftskundenbereichs der Telekom Deutschland GmbH, betont: „Die Telekom hat hier in Duisburg nicht nur die Möglichkeit, die Infrastruktur aufzubauen und zu betreiben. Mit diesem Projekt werden wir gemeinsam mit unseren Partnern neue Anwendungsfelder für 5G erforschen und entwickeln. Die Digitalisierung spielt insbesondere bei Logistik-Prozessen eine immer größere Rolle. 5G ist dafür ein wichtiger Treiber. Von diesem Projekt profitieren sowohl der Duisburger Hafen als auch die dort tätigen Firmen.“

Die Stadt Duisburg unterstützt das Vorhaben und rechnet damit, dass dieses Leuchtturmprojekt in der Branche Hafenlogistik für Aufsehen sorgen wird. „Wir rechnen damit, dass dies Unternehmen anziehen wird, die hier in Duisburg ihre 5G-Logistiklösungen ausprobieren und anwenden können“, so Matthias Börger, Beigeordneter der Stadt Duisburg. „Die Stadt Duisburg wird zum Motor und Vorbild des digitalen Wandels in Duisburg und der Region und ergänzt die Smart City Strategie unserer Stadt perfekt.“

Quelle: duisport, Foto: dws Werbeagentur GmbH, Blick auf Das D3T Terminal




Digitaler Zwilling erhöht die Transparenz im Stückgutumschlag

DACHSER hat zusammen mit dem Fraunhofer IML eine Innovation in der Stückgutlogistik entwickelt und in die Praxis gebracht. Im sogenannten „@ILO-Terminal“ wird vollautomatisch und in Echtzeit ein komplettes digitales Abbild aller Packstücke, Assets und Abläufe eines Umschlaglagers erstellt. Damit beschleunigen sich die Eingangs- und Ausgangsprozesse und es sind stets aktuelle Informationen verfügbar, wo sich welches Packstück befindet. Davon profitieren gewerbliche Mitarbeitende, Fahrerinnen und Fahrer, aber auch Mitarbeitende in Disposition und Kundenservice.

Im Echtbetrieb bewährt sich die technologische Neuerung bereits in den Umschlaglagern der DACHSER Niederlassungen in Unterschleißheim bei München und Öhringen bei Heilbronn. @ILO steht für „Advanced Indoor Localization and Operations“ und ist ein Forschungsprojekt aus dem DACHSER Enterprise Lab, das der Logistikdienstleister gemeinsam mit dem Fraunhofer Institut für Materialfluss und Logistik (IML) betreibt. Herzstück ist die gemeinsam entwickelte @ILO Software. Spezielle KI-basierte Algorithmen interpretieren die im Sekundentakt von optischen Scaneinheiten erfassten Daten, um so alle Packstücke automatisch und unmittelbar zu identifizieren, zu lokalisieren und in Zukunft auch zu vermessen. Dabei wird ein komplettes, jederzeit aktuelles Abbild des Lagers und seiner Prozesse erstellt – ein so genannter, digitaler Zwilling‘. Dieser soll in Zukunft Echtzeitdaten zu jeder palettierten Sendung im europäischen DACHSER-Transportnetzwerk liefern.

„Mit der konsequenten Digitalisierung unserer Kernprozesse können wir unsere Dienstleistung weiter verbessern“, erklärt Burkhard Eling, CEO von DACHSER. „Wir setzen dabei nicht nur auf modernste Technologien, sondern wollen – wie im @ILO-Terminal – auch unsere Mitarbeitenden in die digitale Welt mitnehmen. Diese Innovation bringt klare Vorteile für die tägliche Arbeit im Umschlaglager mit sich und hat so das Potenzial, ein Meilenstein auf dem Weg zu effizienteren und nachhaltigeren Logistikoperationen zu sein.“

„Mit dem @ILO-Terminal erreichen wir eine neue Stufe der Supply Chain Visibility“, sagt Stefan Hohm, CDO von DACHSER und Mitglied des Vorstands. „Gemeinsam mit dem Fraunhofer IML haben wir über vier Jahre an dem digitalen Zwilling gearbeitet. Mit viel Wissen, Ideen und vor allem Leidenschaft haben die Teams aus Wissenschaft und Praxis das Internet der Dinge und die Vision von Logistik 4.0 auch in der Stückgutlogistik Wirklichkeit werden lassen.“

Im @ILO Terminal werden Packstücke beim Eintritt, Aufenthalt und Verlassen vollautomatisch identifiziert und im Transportmanagementsystem erfasst. Manuelle Scanvorgänge von Barcodes und das zusätzliche Beschriften der Packstücke entfallen. Technologische Basis des Systems sind zweidimensionale Datamatrix-Codes auf der Oberseite jedes Packstücks, die als Identifikator dienen sowie mehrere hundert optische Scaneinheiten im Deckenbereich der Hallen, die den gesamten Boden erfassen.

Dies ermöglicht auch die metergenaue Ortung aller Paletten in Echtzeit in den oftmals Fußballfeld-großen Umschlaglagern. Die Stellplätze von Sendungen als auch die Position von Flurförderzeugen lassen sich in Echtzeit visualisieren und auf Websites, Apps oder mobilen Displays zusammen mit Leitinformationen für den innerbetrieblichen Transport darstellen, was die Transparenz im Lager deutlich verbessert. sowie Such- und Beladeprozesse beschleunigt.

Eine Neuheit ist die so genannte automatische „Verheiratung“ der Flurförderzeuge (FFZ) und Packstücke. Das @ILO-System erkennt die Aufnahme einer Palette mit einem FFZ automatisch und übermittelt in Echtzeit Informationen zum jeweiligen Packstück über Displays an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Auch diese Funktionalität spart Prozesszeiten und kann Abläufe im Umschlaglager neu gestalten.

in weiteres technologisches Highlight des @ILO Terminals soll in Zukunft die vollautomatische und permanente Vermessung aller Packstücke werden. Bereits im Pilotbetrieb kann das System die Dimensionen der Packstücke mit hoher Genauigkeit ermitteln. Wenn das System vollkommen praxistauglich ist, können die ermittelten Volumendaten unter anderem von intelligenten Algorithmen genutzt werden, um Fahrerinnen und Fahrer sowie die Beschäftigten im Umschlaglager bei der Verladungs- und Tourenplanung zu unterstützen und die Auslastung von Wechselbrücken, Trailern und Nahverkehrsfahrzeugen weiter zu erhöhen. Dies würde dann zu einer Reduzierung von Transportkilometern und so auch zu einer Vermeidung von Emissionen führen.

„Bereits in den ersten Tests haben sich die praktischen Vorteile des @ILO-Terminals deutlich gezeigt“, berichtet Alexander Tonn COO Road Logistics bei DACHSER. „Die Kolleginnen und Kollegen sparen mit dem System wertvolle Zeit und können die Abläufe im Terminal noch effizienter gestalten. Auch die Beladung und Abfahrt gestaltet sich für die Fahrerinnen und Fahrer deutlich entspannter. All das hat das Potenzial für einen Innovationssprung in der Stückgutlogistik.“

Quelle und Foto: DACHSER




Mit Roboter auf Trailersuche in Lübeck

Ein Roboterfahrzeug soll in Zukunft im Lübecker Hafen dabei helfen, die LKW-Trailer noch schneller auf Schiffe zu verladen. Daran arbeitet aktuell ein Team der TITUS Research GmbH im Rahmen des vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) geförderten Forschungsprojekts „Baltic Future Port“. Das auf drei Jahre angelegte Projekt wird die Digitalisierung des Lübecker Hafens auf Basis des neuen 5G-Mobilfunkstandards voranbringen.

Wenn im Lübecker Hafen ein Trailer auf die nächste Fähre verladen werden soll, dann begibt sich derzeit ein Hafenmitarbeiter auf die Suche nach dem Anhänger. Wenn es gut läuft, steht dieser in der richtigen Reihe. Ist das jedoch nicht der Fall, muss der Mitarbeiter auf die Suche gehen.

Das geht besser, wie eine ausführliche Analyse der TITUS-Forscher zu Beginn des Projektes gezeigt hat. In einer Simulation hat das Forscherteam herausgefunden, dass eine digitale Verwaltung der Stellplätze Zeit und Kosten sparen würde. Die Lösung hierfür istEin Roboterfahrzeug, dass die Trailer erkennt und lokalisiert und gleichzeitig auch den Zustand der Stellplätze kontrolliert. Diese Informationen werden an einen Leitstand weitergeleitet und mit Hilfe einer Künstlichen Intelligenz ausgewertet. Daraus wird schließlich eine Karte mit den genauen Stellplätzen der Trailer erstellt.

Im Projekt „Baltic Future Port“ wollen die beteiligten Partner erforschen, wie der neue 5G-Mobilfunkstandard für das schnellere Be- und Entladen der Schiffe im Lübecker Hafen genutzt werden kann. Neben der Hansestadt Lübeck als Lead-Partner sind u.a. auch die Lübeck Port Authority, die Lübecker Hafen-Gesellschaft als Betreiberin des Hafens und die Reederei TT-Line am Projekt beteiligt. Zur Halbzeit des Projekts im August präsentierten die beteiligten Unternehmen im Rahmen des 10. logRegio Logistikforums in Lübeck ihren jeweiligen Projektstand. Auch TITUS Research war mit dem erst kurz zuvor ausgelieferten Roboterfahrzeug vor Ort, um erste Testfahrten durchzuführen und Daten zu sammeln.

Bis zum richtigen Einsatz des Roboterfahrzeugs müssen die Forscher noch einige Hürden überwinden, wie TITUS-Projektleiter Michael Reich erläutert: „Bislang lief sowohl die Navigation als auch die Muster- bzw. Objekterkennung der Trailer nur in einer virtuellen Umgebung. Jetzt gilt es, mit der dynamischen Umgebung auf dem Hafenterminal umzugehen und automatisiert Daten zu sammeln.“

Auch das Zusammenspiel mit dem 5G-Netz wird noch spannend: „Ob Bandbreite und Latenz für unsere Projektziele ausreichen, müssen wir noch herausfinden. Gerade für eine Teleoperation sind kurze Reaktionszeiten entscheidend“, so Reich. Der Testbetrieb des 5G-Campusnetzes auf dem Gelände des Skandinavienkai soll im nächsten Jahr starten.

Zudem bringt der alltägliche Realbetrieb im Hafen ganz praktische Herausforderungen mit sich: So gibt es die Befürchtung, dass der im Vergleich doch recht kleine Roboter von den großen LKW übersehen wird, was dann leider ein schnelles Ende für ihn zur Folge hätte. Hier sind also Ideen gefragt, wie das Fahrzeug möglichst schnell gesehen und erkannt wird.

Mehr Informationen zum Projekt „Baltic Future Port“

Quelle: TITUS Research GmbH, Foto: LHG




Hafen Rotterdam setzt auf Quantenphysik

Die Unternehmen in Rotterdams Hafen, dem größten in Europa, werden künftig via Internet kommunizieren, ohne dabei Gefahr zu laufen, dass Unbefugte mithören und -lesen. Das wird möglich mit „Q*Bird„, dem ersten Verschlüsselungssystem, das auf Quantenphysik basiert. Es ermöglicht die Vernetzung mehrerer Benutzer über einen Center-Hub, eine Internetverbindung, die sich nicht hacken lässt. Das System haben Forscher der Technischen Universität Delft und der Forschungsorganisation TNO entwickelt.

„Unsere Technologie basiert auf einer speziellen Implementierung der Quantenschlüsselverteilung, die einen zentralen Hub nutzt, um Benutzer zu verbinden, die abhörsicher miteinander kommunizieren wollen. Unser Quantennetzwerk lässt sich kostengünstig implementieren. Es kann auf viele Endbenutzer ausgebaut werden, die es mit meist handelsüblichen Geräten nutzen können“, sagt Q*Birds-Mitbegründer und -Direktor Remon Berrevoets.

Das quantensichere Kommunikationssystem habe sich bereits während eines Proof-of-Concept beim großen niederländischen Telekommunikationsanbieter KPN mit Cisco-Hardware sowie beim digitalen Infrastrukturanbieter Eurofiber mit Juniper-Hardware als funktionstüchtig erwiesen, ergänzt Q*Birds-Mitbegründerin und -Direktorin Ingrid Romijn.

In einem ersten Schritt wird ein zentraler Knotenpunkt im Hafenbetrieb Rotterdam eingerichtet und mit dem Betrieb selbst sowie zwei oder drei anderen Logistikunternehmen mit Sitz im Rotterdamer Hafen verbunden. Die Multi-User-Fähigkeiten des zentralen Hubs ermöglichen spätere Anschlüsse weiterer Unternehmen im Hafen. „Zu gegebener Zeit“ könnten weitere Endbenutzer an das System angeschlossen werden, etwa Drittkunden, Lieferanten und Rettungsdienste, so Q*Birds.

Die Benutzer werden Schlüssel erhalten, die mit Quantenphysik generiert und zum Verschlüsseln und Entschlüsseln von Nachrichten verwendet werden. Die Stärke dieser Art von Setup ist die Leichtigkeit, mit der es sich auf viel mehr Benutzer erweitern lässt, und die relativ niedrigen Erweiterungskosten. Nach Abschluss kann die Hafenverwaltung sicher sein, dass ihre Kommunikationsleitung zu anderen Nutzern sicher ist, heißt es.

Quelle: Q*Birds, Foto: Port of Rotterdam