neska entwickelt in Dordrecht Logistik-Hub

Im Rahmen der Messe „transport logistic“ in München vereinbaren die neska Containerline B.V., ein Unternehmen der HGK Logistics and Intermodal, und der niederländische Umschlagsdienstleister ZHD Stevedores eine intensive Zusammenarbeit bei einem nachhaltigen Zukunftsprojekt. Die Partner beabsichtigen, im niederländischen Dordrecht ein Logistik-Hub zu entwickeln.

Dieses Mehrzweck- Terminal wird die Qualität des Gütertransports über die Wasserstraßen von und zur Nordseeküste maßgeblich verbessern, da die stark beanspruchten Terminals der Seehäfen Antwerpen und Rotterdam so entlastet werden können. 

Am Donnerstag, 11. Mai 2023, werden neska Containerline B.V. und ZHD auf der „transport logistic“ dazu einen Vertrag über eine Machbarkeitsstudie unterzeichnen. „Ich freue mich sehr, dass wir die Planungen gemeinsam vorantreiben. Diese Kooperation ermöglicht uns neue Perspektiven für unsere bestehende Container-Logistik im europäischen Hinterland. Darüber hinaus ergeben sich Chancen in der Versorgung des Benelux-Marktes über ein integriertes Warehouse-Konzept“, erklärt Markus Krämer, CEO der HGK Logistics and Intermodal (Foto).

Auf der vorgesehenen Fläche von 78.000qm² können zukünftig Umschlag, Lagerung und Transport der Container aus dem Hinterland viel flexibler gesteuert werden. Das entlastet gleichermaßen Seeterminals und Wasserstraßen, sorgt zudem für eine bessere Planbarkeit der Gütertransporte. „Endlich besteht die Aussicht, einen lang gehegten Wunsch zu verwirklichen: Ein Terminal in der Nähe des Seehafens vor der Küste eröffnet uns die Möglichkeit, die Dienstleistungen für unsere Kunden weiter zu optimieren und die Qualität zu steigern“, freut sich auch Hans Buytendijk, Direktor der neska Containerline B.V. 

Das Grundstück am Prins Willem Alexander Kade in Dordrecht wird durch ZHD Stevedores bebaut und schlüsselfertig bereitgestellt. „Wir erhoffen uns von der Kooperation mit der neska Containerline B.V. mehr Diversität, Streuung und Ausweitung der Aktivitäten. Uns reizt die Zusammenarbeit mit einem Top-Experten, der auf Containerlogistik spezialisiert ist und eine eigene Binnenschiffsanbindung ins Hinterland unterhält“, erläutert ZHD-Geschäftsführer Alain Bornet die Vorteile. 

Im Rahmen der Kooperation sondieren beide Partner nun intensiv die Marktmöglichkeiten so-wie die konkrete Ausgestaltung der Fläche. 

Quelle und Foto: HGK, Markus Krämer




Ganzzugkonzept auf Kurzstrecke

Ganzzugverkehre können auch auf einer Strecke bis 150 km die bessere Wahl gegenüber dem Lkw sein. Dies beweist ein Seehafenvorlaufkonzept auf dieser Distanz, das der Intermodaldienstleister Robert Kukla umgesetzt hat. Ein Hersteller aus Brandenburg konnte in der Folge seine Exporte auf diesem Wege steigern und die Rampenauslastung stabilisieren.

Am Anfang des Projekts stand der Auftrag eines namhaften Verladers, den Seehafenvorlauf von einem Hersteller aus Brandenburg in das 150 km entfernte Hamburg aus ökologischen Gründen von der Straße auf die Schiene zu verlagern.

Eine Bestandsaufnahme von Dirk Wessels, Geschäftsführer von Robert Kukla Hamburg, ergab weiteren Verbesserungsbedarf, auch abseits der gewünschten Verlagerung: „Die Rampenauslastung war wegen der Abhängigkeit von der Verkehrslage auf der Autobahn und der Verfügbarkeit der Leercontainer in den Seehäfen nicht optimal. Es konnten teilweise nur gut die Hälfte der 20 geplanten Beladungen täglich durchgeführt werden. Die Logistik wurde damit zeitgleich zum begrenzenden Faktor für die Fertigung.“

Das daraufhin entwickelte Konzept von Wessels setzt sich aus mehreren Bestandteilen zusammen. Es beinhaltet zwei wöchentliche Rundläufe per Ganzzug zwischen Wittenberge und den Seehäfen Hamburg und Bremerhaven – mit vollen Containern hin, und Leercontainern zurück. Die verbleibenden 50 km zum Hersteller werden mit zwei CNG betriebenen Lkw abgedeckt, die im Shuttle verkehren. Damit ist Transportlösung komplett nachhaltig.

Eine wesentliche Veränderung gab es in diesem Zusammenhang für das Seehafenleerdepot. „Dieses haben wir an das Terminal in Wittenberge verlegt, um die Verfügbarkeit der Leercontainer zu stabilisieren. Wenn es erforderlich ist, können wir jetzt auch innerhalb von drei Stunden gestellen“, sagt Wessels über die Flexibilität.

Mit bis zu 700 Stellplätzen für 40-Fuß-Container dient das von ElbePort Wittenberge betriebene Terminal auch als Zwischenlager. Denn Schiffsverspätungen führen immer wieder dazu, dass der Vorlauf der aktuellen Schiffsabfahrt angepasst werden muss.   „Das Leercontainerdepot in unmittelbarer Nähe ermöglichte auch eine optimierte Auslastung der Rampen und eine Einhaltung der gebuchten Slots“, beschreibt Wessels die zentrale Rolle. Im eineinhalb Stundentakt pendeln die zwei CNG betriebenen Lkw zwischen Wittenberge und dem Hersteller. Wegen der kurzen Distanz gibt es keine Verspätungen mehr und die vorhandenen Rampen können mit über 20 Beladungen pro Tag ausgelastet werden. Zuvor kamen die Leercontainer per Lkw direkt aus dem Seehafen und waren aufgrund von Staus an den Terminals im Seehafen und der Verkehrslage auf der Strecke nicht immer wie gewünscht rechtzeitig zur Beladung vor Ort.

„Der Engpass an der Rampe ist beseitigt“, freut sich Wessels. Somit konnte der Hersteller seine Exporte stabilisieren und planbarer wachsen. Dieses Ergebnis kann aus Wessels Sicht auch Vorbildcharakter für andere Kurzstreckenverkehre haben: „Dieses System hat sich als nachhaltige, stabile und belastbare Transportlösung bestätigt.“  Nach Wessels Schätzungen lohnt sich die Betrachtung solcher Konzepte mit einem eigenen Ganzzug auch auf kürzeren Strecken, da man zum einen die Leercontainer zur unmittelbaren Nähe des Herstellers auslagert und damit eine planbare Ladungskapazität realisieren kann. Alternativ sei es auch eine Möglichkeit, die produzierten Mengen verschiedener Hersteller in der gleichen Region zu bündeln.

Quelle: Robert Kukla GmbH, Foto: HPA/ Andreas Schmidt-Wiehoff




Erstes Lager für Tankcontainer mit grünen Energieträgern

Für den langfristigen Erfolg der Energiewende und die Transformation der Industrie an Rhein und Ruhr werden große Mengen an erneuerbaren Energien benötigt. Der Duisburger Hafen spielt beim Aufbau einer Wasserstoffinfrastruktur eine zentrale Rolle. Das Chemie-Logistikunternehmen Bertschi AG aus der Schweiz sowie die duisport-Beteiligungsgesellschaft Duisburg Gateway Terminal GmbH gehen nun den nächsten Schritt und stellen konkrete Pläne für das erste Lager für Tankcontainer mit grünen Energieträgern und weiteren Chemieprodukten im größten Binnenhafen der Welt vor.

Das Lager, das für den Chemiestandort Nordrhein-Westfalen und die Transformation der Wirtschaft hin zur Klimaneutralität eine hohe Bedeutung hat, soll auf einer Fläche des zweiten Bauabschnitts des Duisburg Gateway Terminal (DGT) errichtet werden. Vorgesehen ist, dass dort bis zu 900 mit Wasserstoff, Ammoniak, Methanol und weiteren Chemieprodukten beladene Tankcontainer zwischengelagert werden können.

Die Bertschi AG und die Duisburg Gateway Terminal GmbH haben dazu die Gründung einer gemeinsamen Projektgesellschaft vereinbart. Vorbehaltlich der Freigabe durch die Kartellbehörden werden die Bertschi AG 75 Prozent und die Duisburg Gateway Terminal GmbH 25 Prozent der Anteile an dieser Investitions- und Betreibergesellschaft halten.

„Klimaschonende Logistik-Konzepte sind bei unseren Kunden am Chemiestandort Nordrhein-Westfalen und darüber hinaus sehr gefragt. Bereits über 90 Prozent unserer Transporte werden intermodal abgewickelt. Wir freuen uns deshalb mit Duisburg Gateway Terminal ein für alle Parteien offenes Lagerkonzept für grüne Energieträger und Chemieprodukte zu realisieren. Das Konzept passt ideal in unsere weltweite Infrastruktur für Tankcontainer-Logistik.  Die Integration der Container-Lagerung in das trimodale DGT wird in bedeutendem Ausmaß Transporte von und zu den Überseehäfen in der Nordrange von der Straße auf die Schiene und das Binnenschiff verlagern,“ sagt Jan Arnet, CEO der Bertschi Gruppe.

„Der Bedarf an Wasserstoff ist groß – insbesondere in der deutschen Chemie- und Stahlindustrie. Gemeinsam mit Bertschi wollen wir einen Teil dieses Bedarfs decken und das erste Lager für grüne Energieträger in einem deutschen Binnenhafen errichten. Damit werden wir unserer Rolle als Vorreiter gerecht und leisten einen wichtigen Beitrag, um die Wettbewerbsfähigkeit des Industrie- und Chemiestandortes Nordrhein-Westfalen deutlich zu stärken“, sagt duisport-CEO Markus Bangen in seiner Funktion als Vorsitzender der Gesellschafterversammlung der Duisburg Gateway Terminal GmbH.

Die Inbetriebnahme des Lagers ist für Ende 2025 vorgesehen. Für die Errichtung der Anlage ist ein Genehmigungsverfahren nach dem Bundes-Immissionsschutzgesetz erforderlich, welches zeitnah eingeleitet wird. Das vorgesehene Gelände im Herzen des Industriegebiets Duisburger Hafen liegt jedoch fernab von Schutzobjekten wie Wohnbebauung, sodass selbst die größten gesetzlichen Abstandsvorgaben unproblematisch eingehalten werden können. Für den Umschlag und die bis zu 24-stündige Lagerung der genannten Stoffe liegen bereits heute Genehmigungen vor.

Auch eine zusätzliche Verkehrsbelastung durch Lkw kann bereits im Vorfeld ausgeschlossen werden, weil die Anlage keine weiteren als die bereits für das DGT genehmigten Lkw-Transporte verursachen wird. Im Gegenteil: Die meisten Zu- und Abfuhren der Ladeeinheiten sollen per Bahn und Binnenschiff abgewickelt werden.

Unabhängig von den offiziellen Genehmigungsverfahren planen die Projektpartner eine erste öffentliche Bürgerinformation nach den Sommerferien, um mögliche Bedenken aus der Bevölkerung frühzeitig anhören und ausräumen zu können.

Quelle und Bild/Montage: duisport, das Lager soll auf einer Fläche des zweiten Bauabschnitts des Duisburg Gateway Terminal (DGT) errichtet werden.




Contargo startet neuen Binnenschiffsdienst

Contargo hat eine neue Container-Binnenschifffahrtslinie mit zwei Rundläufen pro Woche zwischen den Seehäfen Antwerpen und Rotterdam und dem multimodalen Terminal in Dourges gestartet.

Contargo hat in Nordfrankreich ihr Netzwerk für den Containertransport auf dem Wasser erweitert. Zusätzlich zu ihren Binnenschiffsdiensten im Kombinierten Verkehr über das Containerterminal in Valenciennes bietet Contargo North France damit nun auch direkte Binnenschiffsverbindungen zwischen Antwerpen, Rotterdam und Delta 3, dem LDCT-Terminal in Dourges, an.

Mit zwei Umläufen pro Woche werden die Dienste von zwei Leichtern mit einer Kapazität von jeweils 78 TEU erbracht. Transportiert werden alle Arten von Containern einschließlich Gefahrgut (außer Klassen 1 und 7) und Reefer. Contargo organisiert für diese Transporte auch die Vor- und Nachläufe per Lkw. Die Transitzeit zwischen Antwerpen – Dourges beträgt 30 Stunden und 40 Stunden für die Strecke Rotterdam – Dourges.

„Um der Marktnachfrage gerecht zu werden, haben wir beschlossen, unser Netzwerk auf das Terminal Dourges auszuweiten, wo wir ein großes Entwicklungspotenzial sehen. Dies kommt zu den regelmäßigen Diensten hinzu, die wir seit Jahren in Valenciennes, dem wichtigsten Terminal für Seecontainer in der Region, anbieten“, erklärt Gilbert Bredel, Managing Director Contargo North France. „Insgesamt betreiben wir sieben Binnenschiffe mit einer wöchentlichen Gesamtkapazität von über 1.200 TEU für den multimodalen Containertransport in Nordfrankreich.“

Quelle: Contargo, Foto: Delta 3




Mehr flüssige Massengüter im Duisburger Hafen

duisport setzt die Standortentwicklung von Duisburg zur zentralen Drehscheibe für erneuerbare Energien konsequent fort: Die Duisburger Hafen AG und Koole Terminals B.V., ein niederländischer Entwickler und Betreiber von Flüssigmassengut-Terminals, haben eine gemeinsame Absichtserklärung unterzeichnet, um ein Tanklager für flüssige erneuerbare Brennstoffe und Rohstoffe wie Ammoniak im Duisburger Hafen zu entwickeln. Ammoniak ist ein wichtiger Energieträger für Wasserstoff. Als künftiger Standort wurde ein Grundstück am Rheinkai Nord in Duisburg-Hochfeld gewählt.

Die Partnerschaft zwischen duisport und Koole schafft Voraussetzungen und setzt Synergien frei, welche die gesamte Industrieregion Rhein-Ruhr langfristig stärken und Duisburg als zentralen Wasserstoff-Hub kontinuierlich weiter ausbauen und stärken werden.

duisport-CEO Markus Bangen: „Damit die Energiewende gelingen kann, ist Deutschlands Industrie auf den raschen Ausbau einer leistungsstarken Infrastruktur für erneuerbare Energien wie Wasserstoff angewiesen – wir stellen sie ihr zur Verfügung. Damit leisten wir einen wichtigen Beitrag, um Duisburg als zentralen Hub für nachhaltige Energieprodukte in Nordrhein-Westfalen zu etablieren. Mit Koole haben wir einen starken und erfahrenen internationalen Partner mit dem nötigen Know-how gefunden, um diese Pläne als Teil unserer langfristigen Entwicklungsstrategie zu verwirklichen.“

„Das Thema Wasserstoff spielt schon lange eine zentrale Rolle für Duisburg und ist zugleich der Schlüssel für eine nachhaltige Zukunft der Logistik. Wo am Rheinkai Nord ehemals Kohle gelagert und umgeschlagen wurde, sollen zukünftig grüne Produkte bewegt werden. Das ist Strukturwandel par excellence“, ergänzt Alexander Garbar, Leiter Unternehmensentwicklung bei duisport.

„Koole ist ein erfahrener unabhängiger Betreiber von 21 Flüssigmassengut-Terminals in sieben Ländern. Mit unserer aktuellen und geplanten Infrastruktur, unseren Terminals, Modalitäten und integrierten Lösungen spielen wir eine führende Rolle bei der Umsetzung der Energiewende. Wir freuen uns über die Möglichkeit, in Duisburg an einem zentralen Standort in Deutschland ein Terminal für nachhaltige Brennstoffe und Rohstoffe zu entwickeln. So können wir unsere bestehenden und neuen Kunden in dieser neuen Ära noch besser bedienen”, sagt Tamme Mekkes, Business Development Director bei Koole Terminals.

Quelle: duisport, Foto: duisport/ Hans Blossey, hier im Gebiet des Rheinkai Nord in Duisburg-Hochfeld plant Koole gemeinsam mit duisport künftig die Lagerung sowie den Umschlag von flüssigen Massengütern im Duisburger Hafen. 




Leinen los für die KD! Mit Volldampf in die Saison

Leinen los! Mit ganz viel Schwung und Zuversicht startete die Flotte der Köln-Düsseldorfer Deutsche Rheinschiffahrt GmbH (KD) am 1. April in die neue Saison. Die Schiffstouren auf Rhein, Main und Mosel sind viel mehr als ein Weg von A nach B. Sie verheißen Entspannung, Entschleunigung, verschaffen neue Eindrücke, ermöglichen ein Wiederentdecken von liebgewonnenen Zielen und sorgen für Glücksmomente.
Am 1. April starteten in Köln, Düsseldorf, Frankfurt und Cochem die beliebten einstündigen Rundfahrten. Am romantischen Mittelrhein fiel ebenfalls der Startschuss für Loreley- und Burgenfahrten ab Boppard und Rüdesheim. Die Hauptsaison mit einem noch dichteren Fahrplantakt beginnt am 29. April. Dann legen die Schiffe wieder täglich außer montags ab ins Siebengebirge, und am Mittelrhein geht das inzwischen 110 Jahre alte Schaufeldradschiff GOETHE auf Nostalgie-Tour durch das UNESCO Welterbe von Koblenz bis Rüdesheim und zurück.

Der neue Fahrplan wurde auf Basis intensiver Gespräche mit den KD Mitarbeitern auf den Schiffen und in der Verwaltung sowie an den Ticket Offices vor Ort optimiert. Dabei haben selbstverständlich auch die zahlreichen Anregungen der Gäste Beachtung gefunden. So setzt die KD wie in der vergangenen Saison auf echte Rundfahrten am Mittelrhein. Gleich vier Abfahrten täglich gibt es für die Loreley-Rundfahrt im Herzen des Welterbes zwischen Boppard und St. Goar. Ab Rüdesheim ist die Rheinromantik auf insgesamt drei täglichen Rundfahrten zum sagenumwobenen Felsen zu erspüren. Der Ein- und Ausstieg für einen Landgang zwischendurch ist dank des dichten Fahrplannetzes der KD ebenfalls möglich.

Ein besonderes Erlebnis ist und bleibt die Fahrt mit dem historischen Schaufelradschiff GOETHE auf der Nostalgie-Route. Die Gäste erleben an Bord des detailgetreu restaurierten Klassikers aus dem Jahr 1913 die gesamte Strecke des UNESCO Welterbes Oberes Mittelrheintal. Ab 29. April geht es täglich (außer montags) von Koblenz nach Rüdesheim und zurück. Wer bei der nächsten Fahrt genau hinschaut, wird entdecken, dass die GOETHE ein neues Dach bekommen hat. Zum 110. Geburtstag des einmaligen Klassikers, wurde diese Sanierung über den Winter vorgenommen. Kosten ca. 250.000 Euro.

Für ihren gesamten Eventbereich blickt die KD sehr optimistisch nach vorne. Nach den schwierigen Jahren der Corona-Pandemie, in denen zahlreiche Events gar nicht stattfinden konnten, überzeugte die KD bereits 2022 mit einem gut gefüllten Eventkalender und zahlreichen ausverkauften Veranstaltungen. 2023 können sich die Gäste wieder auf etablierte Formate wie die Partyfahrten mit unterschiedlichen Mottos, all-inclusive Abendfahrten sowie den Sonntagsbrunch in Köln und in Düsseldorf freuen.

Hinzu kommen neue kulinarische Events wie die „Kitchen Party“ in Düsseldorf, bei der die Chefköche der KD die Gäste mit kulinarischen Köstlichkeiten überraschen, oder die verschiedenen Dinnerfahrten mit Entertainment-Programm.

Im Charter- und B2B-Bereich punktet die KD vor allem mit ihrer imposanten Eventflotte. Neuer Star ist die im Frühjahr 2022 getaufte MS RheinGalaxie in Düsseldorf. Das neueste Mitglied der KD-Flotte bietet ein besonderes Maß an Komfort und Luxus und ist perfekt geeignet für Events, Firmenveranstaltungen, Tagungen, Party- und Genussfahrten. Das 85 m lange und 14 m breite Eventschiff fasst bis zu 1.000 Gäste und wird hauptsächlich im Bereich Düsseldorf/Köln/Bonn eingesetzt. Eventkatamaran MS RheinEnergie ist mit bis zu 1.650 Gästen das größte Schiff der KD. Auch hier hat die KD über den Winter kräftig in das Interieur des Schiffes investiert. Die Gäste können sich auf einen neuen Boden, neue Sonnensegel und neue Theken auf dem Freideck freuen.

Nach der erfolgreichen Premiere der Party-Kurzkreuzfahrten von Düsseldorf nach Amsterdam im Winter 2022/23 baut die KD ihr Kurzreisen-Programm in diesem Jahr weiter aus. In der Nebensaison von November 2023 bis März 2024 wird es neben den 3-tägigen Partykreuzfahrten in die Grachtenmetropole auch neue Eventkreuzfahrten ab Köln den Rhein hinauf mit Besuch der Weihnachtsmärkte in Koblenz und Bonn geben. Auch eine Silvesterreise nach Amsterdam ist geplant. Zudem kann das Original KrimiDinner in Köln mit einer Übernachtung auf dem Hotelschiff unter dem Namen „KrimiHotel“ gebucht werden.

Die KD liefert auf ihrer Website zahlreiche Tipps und Inspirationen für einen perfekten Urlaubstag auf dem Rhein. Infos und Tickets zu allen Veranstaltungen sind ebenfalls unter www.k-d.com erhältlich.

Quelle und Foto: KD Deutsche Rheinschiffahrt GmbH, die Goethe auf dem Mittelrhein unterhalb Burg Schönburg




BLG LOGISTICS mit guten Ergebnis für 2022

Der Vorstand der BLG LOGISTICS GROUP AG & Co. KG präsentierte auf seiner Bilanzpressekonferenz die Ergebnisse des Geschäftsjahrs 2022. So konnte das Unternehmen ein erneut herausforderndes Geschäftsjahr in seiner Gesamtheit gut abschließen. Die BLG-Gruppe verbucht für 2022 über 1,1 Milliarden Euro Umsatz, 6,5 Prozent mehr als im Vorjahr. Die Umsatzerlöse stiegen in allen drei Geschäftsbereichen – AUTOMOBILE, CONTRACT und CONTAINER.

Insgesamt weist die Unternehmensgruppe für das Geschäftsjahr 2022 ein Ergebnis vor Steuern (EBT) von 55,7 Millionen Euro und damit 3,5 Millionen Euro mehr als 2021 aus. Der Vorstandsvorsitzende der BLG-Gruppe Frank Dreeke zeigt sich mit diesem Ergebnis zufrieden: „Trotz aller globalen Unsicherheiten ist es uns gelungen, unsere Geschäfte im Multi-Krisen-Jahr 2022 weiter auszubauen und die BLG-Gruppe zukunftsfähig aufzustellen. Wir sehen uns aber weiterhin einem volatilen Marktumfeld ausgesetzt.“

Die Automobillogistik der BLG erwirtschaftete Umsatzerlöse in Höhe von 579,7 Millionen Euro. Damit stiegen die Umsatzerlöse im Vergleich zum Vorjahr um 61,8 Millionen Euro bzw. 11,9 Prozent. Dies ist im Wesentlichen auf höhere Erlöse im Transportbereich sowie auf Lagergelder zurückzuführen. Das EBT bleibt mit minus 11,6 Millionen Euro deutlich unter den Erwartungen zurück. Ursachen hierfür sind verschiedene Faktoren, die entlang der globalen Wertschöpfungsketten der Automobilindustrie Einfluss auf die Entwicklungen im AUTOMOBILE-Bereich genommen haben: Durch die Energiekrise und die steigende Inflation war die Lage an den Beschaffungsmärkten im vergangenen Jahr sehr herausfordernd. Hohe Preissteigerungen belasteten die Wertschöpfungskette und dämpften das Konsumverhalten der Verbraucher.

„Trotz der herausfordernden Rahmenbedingungen konnten wir mit 4,7 Millionen transportierten, umgeschlagenen und technisch bearbeiteten Fahrzeugen im gesamten Geschäftsbereich AUTOMOBILE ein Volumen nahezu auf Vorjahresniveau abwickeln“, erklärt Matthias Magnor, seit dem 1. Dezember 2022 als Chief Operating Officer (COO) für die beiden operativen Geschäftsbereiche AUTOMOBILE und CONTRACT verantwortlich. „Wir müssen aber davon ausgehen, dass der Absatz von Neufahrzeugen in Deutschland durch Inflation und Unsicherheiten in der Energieversorgung rückläufig sein wird. Die Situation im Geschäftsbereich AUTOMOBILE bleibt angespannt“, so Matthias Magnor weiter. Das Sorgenkind des Bereichs ist der BLG AutoTerminal Bremerhaven. Hier wurden 2022 rund 1,7 Millionen Fahrzeuge umgeschlagen, transportiert oder technisch bearbeitet – vor Corona lag das Niveau bei 2,1 Millionen Fahrzeugen (2019). Seit Mitte 2022 befindet sich der BLG AutoTerminal Bremerhaven in der Restrukturierung. In diesem Zuge wurde ein Beschäftigungssicherungstarifvertrag mit den Tarifparteien vereinbart. Das oberste Ziel ist es, den Standort Bremerhaven langfristig auch ohne einen solchen Vertrag robust und zukunftsfit aufzustellen.

Die Umsatzerlöse im Geschäftsbereich CONTRACT belaufen sich 2022 auf 548,1 Millionen Euro. Dieses Ergebnis entspricht einer Steigerung von einem Prozent im Vergleich zum Vorjahr (542,7 Millionen Euro) und ist vor allem durch die Ausweitung der Geschäfte im Bereich Sports & Fashion begründet. Das EBT ist gegenüber dem Vorjahr um 2,5 Millionen Euro auf 11,2 Millionen Euro gestiegen. Das entspricht einer Steigerung in Höhe von 29,1 Prozent. Die EBT-Marge stieg auf 2,1 Prozent. Der Geschäftsbereich CONTRACT konnte neue Kunden, wie die Deutz AG aus Köln, gewinnen und Geschäfte für Bestands-kunden ausweiten. Auf der anderen Seite belasteten hohe Preise u.a. für Energie das Geschäft. Die BLG-Gruppe hat frühzeitig auf die steigenden Kosten reagiert und mit den Kunden Vereinbarungen zur Kostenbeteiligung getroffen.

„Das ist angesichts der vielen Krisen und Herausforderungen eine respektable Leistung und zeigt, dass wir mit der Neuorganisation des Bereichs im letzten Jahr den richtigen Weg eingeschlagen haben“, erläutert COO Matthias Magnor. Unter dem Titel „Roadmap CONTRACT 2027“ wurde der Bereich neu aufgestellt. Standorte und Länder werden nun in einer Regionalstruktur geführt; Technologie und Nachhaltigkeit stärker organisatorisch verankert und damit aufgewertet.

Zu dem positiven Ergebnis der BLG-Gruppe hat wesentlich das hohe Beteiligungsergebnis des Geschäftsbereichs CONTAINER beigetragen. „Das positive Ergebnis der BLG-Gruppe wurde wie im Vorjahr ganz wesentlich im Geschäftsbereich CONTAINER, also durch unsere Beteiligung Eurogate erwirtschaftet. Der Ergebnisanteil aus der Equity-Beteiligung beträgt 76,7 Mio. EUR und liegt damit 14,9 % über dem Vorjahreswert“, erklärt Christine Hein, CFO der BLG-Gruppe. Das Ergebnis des Geschäftsbereichs CONTAINER liegt mit 80 Millionen Euro deutlich über dem Vorjahresniveau (69,8 Millionen Euro). EUROGATE konnte bei einem Rückgang der Umschlagsmengen (Deutschland -8,3 Prozent, insgesamt -2,8 Prozent) einen spürbaren Anstieg des Umsatzes von rund 13 Prozent verzeichnen. Der Gesamtumschlag der EUROGATE-Gruppe liegt bei etwa 12 Millionen TEU und damit unter den Erwartungen. Hohe Lagergelder sorgten aber für ein deutlich über Plan liegendes Ergebnis. Diese Lagergelder sind allerdings Sondereffekte. Sie haben insofern zwar positive, aber lediglich temporäre Auswirkungen. „Wir sind auf dem richtigen Weg, aber noch lange nicht am Ziel. Die weitere Umsetzung der Transformationsmaßnahmen für eine stabile Zukunft von EUROGATE ist und bleibt also unabdingbar“, betont Michael Blach, als BLG-Vorstandsmitglied verantwortlich für den Geschäftsbereich CONTAINER sowie Vorsitzender der Geschäftsführung von EUROGATE.

Um den anstehenden Aufgaben flexibel und erfolgreich zu begegnen, geht BLG LOGISTICS Themen wie Digitalisierung, Automatisierung und Nachhaltigkeit weiter mit voller Kraft an. Der wichtigste Erfolgsfaktor sind die Menschen, die bei der BLG arbeiten. Das Zusammenspiel zwischen Menschen und Technologie, der Umgang mit neuen Möglichkeiten und das Eröffnen von Perspektiven und Horizonten haben das Geschäftsjahr 2022 geprägt. „Unsere Mitarbeitenden haben in diesem Jahr erneut gezeigt, dass sie gerade in schwierigen Zeiten zusammenhalten und zusammenarbeiten, um unsere Geschäftsabläufe gut und sicher abzuwickeln“, betont Arbeitsdirektorin Ulrike Riedel. „Wir legen viel Wert auf Förderung und Entwicklung unserer Kolleginnen und Kollegen.“

Neben der klassischen Berufsausbildung sind – insbesondere im Hinblick auf den Fachkräftemangel – interne und externe Qualifizierungsprogramme von zentraler Bedeutung: BLG LOGISTICS hat 2022 insgesamt 165 Schulungen, Seminare und Qualifizierungsprogramme angeboten. 3.479 Mitarbeitende haben davon Gebrauch gemacht. So sind 4.364 Schulungstage zusammengekommen, rund 600 Tage mehr als 2021. Auch für Berufseinsteiger schafft das Unternehmen zahlreiche Möglichkeiten: 56 neue Azubis und dual Studierende starteten im September 2022 bei der BLG in ihr Berufsleben. Insgesamt waren im vergangenen Jahr 241 junge Menschen und dual Studierende in Ausbildung. Für den Berufsstart bei der BLG stehen etwa 20 verschiedene Ausbildungsberufe zur Wahl. „Die rund 20.000 Menschen, die inklusive aller Beteiligungen weltweit für uns arbeiten, sind das Rückgrat und der Motor unseres Unternehmens. Das zeigt sich gerade in Zeiten der Krisen. Ihnen widmen wir deshalb die diesjährige Geschäftsberichterstattung unter dem Motto ‚Menschen und Möglichkeiten‘“, betont CEO Frank Dreeke zum Abschluss der Bilanzpressekonferenz.

Die gesamte Jahresberichterstattung inklusive eines Online-Magazins steht unter diesem Link zur Verfügung.

Quelle und Foto: BLG LOGISTICS




Kühne + Nagel: Weniger Geschäftsvolumen im 1. Quartal

Der Auftakt in das Geschäftsjahr 2023 war weltweit von geopolitischen und inflationsbedingten Herausforderungen geprägt. Somit haben sich die wirtschaftlichen Verhältnisse nach den Boomjahren 2021 und 2022 rasch normalisiert. Obwohl die Nachfrage nach Transportdienstleistungen in diesem Kontext erwartungsgemäss zurückging, erzielte die Kühne+Nagel-Gruppe solide Ergebnisse.

Die coronabedinge Sonderkonjunktur verzerrt die vergleichende Darstellung mit dem Vorjahr. Im Rahmen eines normalisierten Geschäftsumfeldes und im Vergleich zum Geschäftsgang vor der Pandemie stellt das erste Quartal 2023 einen Rekordwert dar.

Der Nettoumsatz für die ersten drei Monate 2023 lag bei CHF 6,7 Mrd., der EBIT bei CHF 612 Mio. und der Reingewinn bei CHF 462 Mio. Die Konversionsrate (Conversion Rate), die das Verhältnis von EBIT zu Rohertrag der Gruppe beschreibt, blieb mit 26% auf einem hohen Niveau.

Stefan Paul, CEO der Kühne+Nagel International AG: „Das gesamtwirtschaftliche Umfeld blieb auch zum Jahresauftakt 2023 äusserst herausfordernd. Dies kommt nicht überraschend, denn nach der coronabedingten Sonderkonjunktur für Logistikdienstleistungen der Vorjahre zeichnete sich bereits im Herbst letzten Jahres eine deutliche Abschwächung der Nachfrage ab.

Mit dem Fokus auf Kosteneffizienz durch die konsequente Ausschöpfung des Asset Light-Modells konnte sich die Kühne+Nagel-Gruppe in diesem Umfeld gut behaupten und Marktanteile weltweit ausbauen. Wir sehen bereits erste Impulse von der im März vorgestellten strategischen Roadmap 2026.“

Der Nettoumsatz des Geschäftsbereichs Seefracht betrug im ersten Quartal 2023 CHF 2.7 Mrd. und der EBIT CHF 344 Mio. Die Konversionsrate konnte mit 50% auf hohem Niveau gehalten werden. Das Containervolumen lag Ende März 2023 bei 987.000 TEU.

Besonders auf der Transpazifikroute konnte die Kühne+Nagel-Seefracht erhebliche Marktanteilsgewinne verzeichnen und ist nun auch dort die klare Nummer eins.

Der Nettoumsatz des Geschäftsbereichs Luftfracht betrug im ersten Quartal 2023 CHF 1,9 Mrd. und der EBIT CHF 154 Mio. Die Konversionsrate lag bei 32%. Das Luftfrachtvolumen lag Ende März 2023 bei 475.000 Tonnen. In einem insgesamt rückläufigen Luftfrachtmarkt konnte Kühne+Nagel besonders im Transport von verderblichen Gütern Marktanteile gewinnen.

Im Rahmen eines langfristigen Chartervertrags mit Atlas Air nahm Kühne+Nagel im Februar die letzte je produzierte Boeing 747 in Seattle in Empfang. Der Jumbojet wird für die Kühne+Nagel-Tochter Apex Logistics in erster Linie für Fracht auf der Transpazifikroute eingesetzt.

Der Nettoumsatz des Geschäftsbereichs Landverkehre belief sich im ersten Quartal 2023 auf CHF 956 Mio. und der EBIT auf CHF 52 Mio. Im ersten Quartal wurden rund 6 Mio. Aufträge abgewickelt. Die Netzwerke waren weiterhin gut ausgelastet, so dass der Geschäftsbereich ein Rekordergebnis einfahren konnte.

Im März nahm Kühne+Nagel in Frankreich die ersten 23 Elektro-Lkw in Betrieb. Sie werden vor allem im städtischen Umfeld eingesetzt.

Der Nettoumsatz des Geschäftsbereichs Kontraktlogistik belief sich im ersten Quartal 2023 auf CHF 1,3 Mrd. und der EBIT auf CHF 62 Mio. Die Konzentration auf wertschöpfungsstarke Kundensegmente und die hohe Auslastung der Lagerflächen führten erneut zu einer Steigerung der Profitabilität auf ein neues Rekordniveau.

Mit der Eröffnung eines neuen Distributionszentrums für Decathlon erweiterte der Geschäftsbereich die Logistikkapazität für den französischen Sportartikelhändler in Lateinamerika um rund 30%. Das neue Lager in Chile ist mit modernster Robotik für die Omnichannel-Kommissionierung ausgestattet.

Quelle und Foto: Kühne+Nagel




System Wasserstraße hat Nachbesserungsbedarf

Mit dem Modernisierungspaket für Klimaschutz und Planungsbeschleunigung hat die Regierungskoalition wichtige und sinnvolle Impulse für die Sanierung der Verkehrsinfrastruktur gesendet. Aus Sicht der Binnenhäfen, der Bauindustrie und des VBW gibt es mit Blick auf das System Wasserstraße aber auch großen Nachbesserungsbedarf.

Joachim Zimmermann (bayernhafen), Präsident der Binnenhäfen: „In den Binnenhäfen wird rund ein Drittel des in Deutschland jährlich anfallenden Schienengüterverkehrs abgewickelt. Die Binnenhäfen sind gewillt und in der Lage, einen deutlich größeren Beitrag zur Verkehrsverlagerung und zur Erreichung der Modal-Split-Ziele für Schiene und Wasserstraße zu leisten. Wir sehen allerdings seit Längerem, dass das vorgelagerte Eisenbahnnetz derzeit nicht in der Lage ist, die zusätzlich benötigten Kapazitäten aufzunehmen. Daher begrüßen wir die im Koalitionspapier festgelegten Schritte für den Ausbau und die Modernisierung des Schienennetzes sehr. Multimodalität ist ohne den LKW im Vor- und Nachlauf nicht denkbar. Deshalb brauchen wir auch weiterhin gut ausgebaute Straßen und Autobahnen und funktionierende Brücken. Dass die Koalitionäre sich dazu durchgerungen haben, Straße und Schiene nicht mehr gegeneinander auszuspielen und nun auch die Engpassbeseitigung im Straßensektor beschleunigt werden soll, ist ein positives Signal. Erheblichen Nachbesserungsbedarf sehen wir mit Blick auf Planungsbeschleunigung und Finanzierung bei der Wasserstraße. Diese scheint in den 30-stündigen Beratungen völlig aus dem Fokus der Ampel geraten zu sein.“

Thomas Gross (Hülskens Wasserbau), Vorsitzender der Bundesfachabteilung „Wasserbau“ im Hauptverband der Deutschen Bauindustrie und Vizepräsident des VBW: „Wir erwarten, dass die Regierungsparteien sich an ihre Zusagen aus dem Koalitionsvertrag halten, die Sanierung und den Ausbau der Schleusen zu beschleunigen und den Modal-Split-Anteil der Binnenschifffahrt zu steigern. Wasserstraßenprojekte müssen wie Schienen- und Straßeninfrastruktur ebenfalls als „überragendes öffentliches Interesse“ eingestuft werden und in das Genehmigungsbeschleunigungsgesetz einfließen. Das Fiasko, dass die Wasserstraße bei der Aufstellung des Haushaltes 2023 erlebt hat, darf sich nicht wiederholen. Die aktuelle Unterdeckung muss geschlossen und der Mittelansatz ab 2024 auf mindestens 2 Mrd. Euro jährlich angehoben werden. Ansonsten droht weiterer Substanzverlust an Schleusen, Wehren und Kanälen, der die Verlässlichkeit unserer Lieferketten weiter schwächen und dem Industriestandort Deutschland mittelfristig schaden wird.“

Quelle und Foto: Bundesverband Öffentlicher Binnenhäfen e. V.




Liebherr: 2022 mit neuem Rekordumsatz

Die Firmengruppe Liebherr hat das Jahr 2022 mit einem neuen Rekordumsatz von 12.589 Mio. € abgeschlossen. Im Vergleich zum Vorjahr verzeichnete das Unternehmen somit ein Umsatzwachstum von 950 Mio. € oder 8,2 %.

Schwierige Rahmenbedingungen, rapide gestiegene Lebensmittel- und Treibstoffpreise sowie die anhaltende Corona-Pandemie und damit verbundene regionale Lockdowns belasteten im vergangenen Geschäftsjahr die wirtschaftliche Entwicklung und verlangsamten das Wirtschaftswachstum. Dennoch legte Liebherr beim Umsatz gegenüber dem Vorjahr deutlich zu. So hat die Firmengruppe in zehn ihrer 13 Produktsegmente teils deutliche Umsatzsteigerungen erzielt. Sie übertraf damit ihren bisherigen Umsatzrekord aus dem Jahr 2021 um 950 Mio. €.

Der Umsatz in den sieben Produktsegmenten Erdbewegungsmaschinen, Materialumschlagmaschinen, Spezialtiefbaumaschinen, Mobil- und Raupenkrane, Turmdrehkrane, Betontechnik und Mining betrug insgesamt 8.561 Mio. € und lag damit 6,9 % über dem Vorjahresniveau. In den sechs Produktsegmenten Maritime Krane, Aerospace und Verkehrstechnik, Verzahntechnik und Automationssysteme, Kühl- und Gefriergeräte, Komponenten und Hotels erzielte Liebherr einen Gesamtumsatz von 4.028 Mio. €, was einem Zuwachs von 11 % gegenüber dem Vorjahr entspricht.

Innerhalb der Europäischen Union, der für die Firmengruppe traditionell stärksten Absatzregion, konnte der Umsatz leicht gesteigert werden. Die Wachstumsraten in den EU-Märkten schwankten, wobei sich insbesondere in den Niederlanden und Italien das Geschäft positiv entwickelt hat. In Nordamerika sowie in Mittel- und Südamerika entwickelte sich Liebherr äußerst positiv, wobei starke Wachstumsimpulse aus den USA und Kanada sowie erneut aus Brasilien kamen. Ein erfreuliches Plus verzeichnete die Firmengruppe auch in Afrika sowie im Nahen und Mittleren Osten. Leicht über dem Niveau des Vorjahres lag der Umsatz in Asien und Ozeanien.

Die Firmengruppe Liebherr erzielte 2022 ein Jahresergebnis von 2 Mio. €. Betriebs- und Finanzergebnis haben im Vergleich zum Vorjahr deutlich abgenommen. Erneut gewachsen ist im Geschäftsjahr 2022 die Mitarbeiterzahl. Zum Jahresende beschäftigte die Firmengruppe Liebherr weltweit insgesamt 51.321 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, 1.710 mehr als im Vorjahr.

Als Technologieunternehmen verfolgt die Firmengruppe das Ziel, den technologischen Fortschritt in den für Liebherr relevanten Branchen maßgeblich mitzugestalten. Im vergangenen Jahr investierte die Firmengruppe deshalb 588 Mio. € in Forschung und Entwicklung. Ein Großteil davon floss in die Entwicklung neuer Produkte. Zahlreiche Kooperationen mit Universitäten, Hochschulen und Forschungsinstituten wurden initiiert oder fortgesetzt.

Ein Schwerpunkt der Forschungsprojekte bei Liebherr sind weiterhin alternative Antriebe. Im Rahmen ihres technologieoffenen Ansatzes, der unterschiedlichste Einsatzgebiete und Produktanforderungen von Kunden weltweit berücksichtigt, arbeitet die Firmengruppe unter anderem am verstärkten Einsatz von hydrierten Pflanzenölen (HVO). Der aus erneuerbaren Energiequellen gewonnene Kraftstoff kann in einem Großteil der Liebherr-Baumaschinen, Krane und Miningmaschinen unmittelbar zum Einsatz kommen und so auch die CO2-Emissionen von Bestandsflotten deutlich reduzieren. Eine absolute Neuheit ist der R 9XX H2: Der mit dem Bauma-Innovationspreis für Klimaschutz ausgezeichnete Raupenbagger wird mit dem Wasserstoff-Verbrennungsmotor H966 von Liebherr betrieben und stößt im Baustellenbetrieb fast kein CO2 aus. Liebherr setzte außerdem seine Forschung auf dem Gebiet der Brennstoffzellensysteme für die Luftfahrtindustrie fort. Das erste dieser Systeme konnte in 2022 erfolgreich in Betrieb genommen werden.

Auf dem Gebiet der elektrischen Antriebe zählt Liebherr seit dem abgelaufenen Geschäftsjahr sechs neue Modelle zu seiner Unplugged-Reihe, die aus batteriebetriebenen, lokal emissionsfreien Raupenkranen sowie Ramm- und Bohrgeräten bis 400 Tonnen besteht. Darüber hinaus ist der neue Kompaktkran LTC 1050-3.1 E zusätzlich zum konventionellen Antrieb mit einem Elektromotor ausgestattet. Eine weitere Neuentwicklung von Liebherr ist das mobile Energiespeichersystem Liduro Power Port (LPO) zur Stromversorgung hybrider oder vollelektrischer Baumaschinen und Anlagen auf Baustellen.

Zu den Entwicklungsschwerpunkten der Firmengruppe zählt auch die Digitalisierung. Die neue LICCON3-Kransteuerung in den Modellen LTM 1110-5.2 und LTM 1100-5.3 legte den Grundstein für eine neue, digitalisierte Generation von Mobilkranen. Weiterentwickelt wurde unter anderem LiTool, ein Auslegungs- und Simulationsprogramm für erhöhte Qualität von Verzahnwerkzeugen. Im Bereich der Komponenten setzte Liebherr verschiedene Kamera-Monitor-Systeme und Rundumsichtlösungen um. Um in der Betontechnik Daten zur Prozessoptimierung sammeln und aufbereiten zu können, startete im Berichtsjahr die Entwicklung einer Software für Steuerungstechnik. Zudem wurden in mehreren Produktsegmenten die bestehenden Technologien zur Fernsteuerung, Automatisierung und Vernetzung optimiert. Gearbeitet wurde zum Beispiel am Teleoperations-System Liebherr-Remote-Control (LiReCon). Mit ihm lassen sich sowohl Krane als auch Erdbewegungsmaschinen wie Bagger, Radlader und Planierraupen sicher und komfortabel aus der Ferne steuern. Liebherr hat im vergangenen Jahr auch im Bereich Assistenzsysteme weiterentwickelt. Hervorzuheben ist etwa die Erweiterung der Assistenzsysteme für Mining-Trucks um die Trolley Guidance- und Crusher Guidance-Systeme, welche die Bedieneffizienz und die Betriebssicherheit erhöhen.

Investitionen in Höhe von 863 Mio. € flossen in die Produktionsstätten und das weltweite Vertriebs- und Servicenetz. Die Investitionen erhöhten sich damit im Vergleich zum Vorjahr um 121 Mio. €. Dem stehen Abschreibungen in Höhe von 528 Mio. € gegenüber. So baute die Firmengruppe ihre Vertriebs- und Serviceaktivitäten auf dem französischen Markt aus und erweiterte die Liebherr Distribution et Services France SAS um eine neue Zweigstelle, die sich in Taverny bei Paris befindet. Im Segment Aerospace und Verkehrstechnik eröffnete Liebherr eine Reparaturwerkstatt in Singapur und beantragte eine Erweiterung des Standortes in Campsas bei Toulouse (Frankreich), um dort die Herstellung von Wärmetauschern auszuweiten. Um die Aufarbeitung von gebrauchten Bauteilen weiter auszubauen und somit einen wichtigen Beitrag zur Ressourcenschonung zu leisten, begann Liebherr am Standort Jakarta (Indonesien) mit dem Bau eines neuen Remanufacturing-Workshops. In Österreich setzte Liebherr am Standort Telfs den Bau eines neuen Logistikzentrums fort. Dort wird zukünftig der größte Teil des Produktionsmaterials gelagert. In Oberopfingen (Deutschland) wurden die Baumaßnahmen für ein neues Hydraulikzylinder-Werk initiiert und im Segment der Turmdrehkrane plant Liebherr am Fertigungsstandort Pune (Indien) eine Erweiterung der bestehenden Fabrikhalle. Mit der Eröffnung der neuen Reparaturniederlassung in Ehingen-Berg (Deutschland) ging Liebherr den ersten Schritt einer großflächigen Werkserweiterung am Standort Ehingen, die höhere Produktionskapazitäten und eine Optimierung der Serviceangebote ermöglicht. Bis 2024 sollen alle Projektmaßnahmen an der Reparaturniederlassung in Ehingen-Berg abgeschlossen sein. Des Weiteren investierte die Firmengruppe im Berichtsjahr intensiv in emissionssenkende und energiesparende Maßnahmen an verschiedenen Standorten, wie beispielsweise Photovoltaikanlagen, LEDs als Lichtquellen sowie die weitere emissionsarme Gestaltung des Werksverkehrs durch elektrische Antriebe und die Verwendung von HVO.

Die Firmengruppe Liebherr ist mit einer positiven Auftragslage in das Jahr 2023 gestartet. Hinsichtlich des Krieges in der Ukraine besteht allerdings weiterhin große Unsicherheit, ob und inwiefern ein graduelles Nachlassen eintritt, die Sanktionen in Kraft bleiben und eine Gasmangellage, welche Rationierungen zur Folge hätte, vermieden werden kann. Gleichzeitig bestehen noch immer gesamtwirtschaftliche Unsicherheiten bezüglich der Dauer und Verteilung des erwarteten Rückgangs der Wirtschaftsaktivität in Europa, der Dauer der breiten Preissteigerungen bei vielen Gütern und Dienstleistungen und der Knappheit bestimmter Rohstoffe und Arbeitskräfte. Gleiches gilt für Engpässe in unterschiedlichen Lieferketten. Ebenfalls unklar ist, wie sich fiskal- und geldpolitische Maßnahmen auf die Firmengruppe Liebherr auswirken. Gesamtwirtschaftlich kann jedoch die geringere Inflation Unsicherheiten reduzieren und so die Nachfrage nach Produkten und Dienstleistungen der Firmengruppe erhöhen. Nach den erfolgreichen vergangenen Geschäftsjahren rechnet Liebherr auch für das Jahr 2023 mit einem weiteren Umsatzwachstum.

Der aktuelle Geschäftsbericht enthält neben detaillierten Zahlen einen Magazinteil, der auf das vergangene Geschäftsjahr zurückblickt. In einem Interview ziehen Dr. h.c. Dipl.-Kfm. Isolde Liebherr, Dr. h.c. Dipl.-Ing. (ETH) Willi Liebherr, Jan Liebherr und Patricia Rüf ihr Fazit für 2022.

Quelle und Grafik: Liebherr