Häfensenatorin empfängt innovativsten Güterzug

Der derzeit wohl innovativste Güterverkehrszug Deutschlands machte jetzt Station im Seehafen Bremerhaven und wurde hier von der Senatorin für Wissenschaft und Häfen, Dr. Claudia Schilling, gemeinsam mit Vertreter und Vertreterinnen des Terminalbertreibers North Sea Terminal Bremerhaven GmbH & Co. (NTB) in Empfang genommen.

Der sogenannte „DAK-Demonstrator“, ein Pilotprojekt beauftragt und finanziert vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) zur Demonstration, Erprobung und Zulassung der Digitalen Automatischen Kupplung (DAK) für den Schienengüterverkehr, birgt eine fundamentale Systeminnovation für den Schienengüterverkehr der Zukunft.

Senatorin Dr. Schilling sagte bei der Begrüßung des Güterzuges: „Die Bremischen Häfen haben einen klaren strategischen Entwicklungsfokus auf die Stärkung des Hafenhinterland-Verkehres und hier insbesondere auf die Bahn gelegt. Seit Jahren investieren wir hohe Beträge in den Ausbau und die Erneuerung unserer eigenen Bremischen Hafeneisenbahn. Mit einer Einführung der Digitalen Automatischen Kupplung (DAK) verbinden wir die Erwartung, dass auch andere von Bremen aus initiierte Innovationsprojekte wie das autonome Rangieren auf Hafenbahnen eine Realisierungsperspektive bekommen.“

Senatorin Dr. Schilling nutze die Gelegenheit, um die mit dem neuen Hafenkonzept verbundene Smart Port Orientierung herauszustellen: „Wir wollen unsere Bremischen Häfen in allen Bereichen modernisieren und innovativ und smart aufstellen. Dabei sehen wir gerade im besonders umwelt- und klimafreundlichen Schienengüterverkehr große Optionen, die wir neben dem Containertransport gerne auch auf den für Bremerhaven ebenfalls sehr bedeutenden schienengebundenen Automobiltransport übertragen und in der Praxis anwenden möchten.“

Dr. Daniela Gerd tom Markotten, DB-Vorständin für Digitalisierung und Technik: „Die Digitale Automatische Kupplung ist eine Revolution; ihr gehört die Zukunft. Die DAK macht Güterwagen schlau und schnell: beim Kuppeln, aber auch beim Fahren. Mit dieser Technologie können nicht nur mehr Güterwagen auf der Schiene fahren, sie ermöglicht auch eine Verdichtung des Schienenverkehrs, die allen zugutekommt. Ohne die Ingenieure der DB und ihr Know-how würde es diese Kupplung nicht geben. Wir machen sie zusammen mit den Herstellern serienreif. Wir bringen die DAK auf die Schiene!“

Dazu Anne Busch, Leitung Bahn /Project Coordination NTB: „NTB als einer der größten Bahnhöfe Europas für den kombinierten Ladungsverkehr (KV) mit einem jährlichen Umschlagvolumen von knapp 330.000 Containern freut sich sehr, seinen Teil zur weiteren Innovation des stetig steigenden Schienengüterverkehrs beitragen zu können, indem wir dem „DAK-Demonstratorzug“ gestern die Möglichkeit geben konnten, unter Realbedingungen die automatischen Kupplungen zu testen.“

 

Senatorin Dr. Schilling und Ingo Lengsfeld, Betrieblicher Versuchsleiter DAK, DB Cargo AG, inspizieren den „DAK-Demonstrator“. Foto: Pressereferat Senatorin für Wissenschaft und HäfenSenatorin Dr. Schilling und Ingo Lengsfeld, Betrieblicher Versuchsleiter DAK, DB Cargo AG, inspizieren den „DAK-Demonstrator“. Foto: Pressereferat Senatorin für Wissenschaft und Häfen




Neuer 320 Tonnen Umschlagbagger für den Hafenumschlag

Zur bauma 2022 bringt SENNEBOGEN die größte, jemals auf einer bauma ausgestellte Umschlagmaschine auf seinen Messestand: den 885 G-Serie. Der Umschlag-Gigant für den Hafen beeindruckt mit einem Einsatzgewicht von rund 320 Tonnen und einer Reichweite von bis zu 38 m. Eine Maschine, die mit eindrucksvollen Dimensionen und modernster Technik für den Hafen überzeugt.

Mit dem neuen Hafenumschlagbagger, der zur bauma der Öffentlichkeit vorgestellt wird, fügt SENNEBOGEN seinem Portfolio eine weitere große Umschlagmaschine hinzu, die mit ihren rund 320 Tonnen Einsatzgewicht vor allem im anspruchsvollen Hafensegment eingesetzt werden kann.

Der 885 G reiht sich perfekt in die Lücke zwischen den bisher vorhandenen 875 E und dem weltgrößten Umschlagbagger 895 E ein und trägt damit den wachsenden Schiffsgrößen – vor allem in Binnenhäfen – Rechnung. Im Vergleich zum Wettbewerb verfügt die SENNEBOGEN Maschine über den gesamten Arbeitsbereich im Durchschnitt über rund 30 % höhere Traglasten. Mit dem 885 G arbeiten Sie nicht nur mit höchster Präzision und Geschwindigkeit, sondern zudem besonders effizient und sparsam.

Dank der SENNEBOGEN-typischen Ausrüstzungsvielfalt kann die Maschine gemäß den jeweiligen Kundenanforderungen individuell konfiguriert und für sämtliche Umschlagtätigkeiten im Hafen eingesetzt werden. Es kann beispielsweise zwischen fünf verschiedenen Ausrüstungsvarianten von 24 bis 38 m Reichweite gewählt, und mit dem Schnellwechsler am Stiel sowie der leistungsstarken Hydraulik können flexibel unterschiedlichste Anbaugeräte bedient werden. Darüber hinaus ist er hervorragend für den schweren Stückguteinsatz geeignet und meistert sowohl schwere Containerhübe als auch Hübe im Schwerlastbereich bis 50 Tonnen.

Als weitere Entwicklung der neuesten Maschinengeneration, der G-Serie, wurde auch beim 885 G ein besonderes Augenmerk auf die Themen Energieeffizienz und Fahrerkomfort gelegt. Nicht nur das durchdachte Maschinendesign an sich ist ressourcensparend, der neue Umschlagbagger ist auch mit dem weltweit geschätzten SENNEBOGEN Green Hybrid Rekuperationssystem ausgestattet, das sich bereits erfolgreich bei den Umschlagbaggern ab 47 t Einsatzgewicht etabliert hat. Diese innovative Rekuperationsmethode funktioniert nicht nur äußerst zuverlässig und sicher, sondern spart zudem bis zu 30% an Betriebskosten. Zudem ist die Maschine sowohl mit Diesel- als auch mit energiesparendem Elektroantrieb erhältlich.

Die niedrigen Betriebskosten gehen Hand in Hand mit der hohen Umschlagkapazität von bis zu 1.800 t pro Stunde. Dies reduziert die Liegezeit von Schiffen im Hafen deutlich und wirkt sich wiederum positiv auf den Geldbeutel des Hafenbetreibers aus. Ein robuster Stahlbau sowie eine beherrschbare und servicefreundliche Technik mit hochwertigen Antriebs- und Steuerkomponenten sorgen zudem für dauerhaft gleichbleibende Leistung und ein Höchstmaß an Verfügbarkeit. Die moderne Greiferautomatik Safety Boom Lift schützt zum Beispiel durch den automatischen Hub beim Schließen des Greifers sowohl Ausrüstung, Schiffsrumpf als auch Hafenflächen.

Beste Rundumsicht und Komfort bietet die komplett überarbeitete Großraumkabine Portcab. Großzügige Front und Bodenscheiben aus Sicherheitsglas erlauben einen optimalen Blick in den Schiffsrumpf. Zudem unterstützen Kameras, deren Bild auf einem großen, 10,2″ messenden Monitor in der Kabine gezeigt wird, bei der Überwachung der Gefahrenbereiche. Ein neues Heiz-Klima-Konzept mit insgesamt 14 im Raum verteilten Luftdüsen mit Frischluft und Umluft-Filter sorgen für optimale Temperatur- und Luftverhältnisse in der Kabine. Einfach verstellbare Arm- und Fußstützen, praktische Stau- und Ablageflächen sowie ein ergonomisch ausgefeilter Fahrersitz, der die Konzentration des Fahrers fördert, runden das optimierte Kabinenkonzept ab.

Besonders stabil und sicher geht es auch in die Höhe: Eine Vielfalt an flexibel justierbaren Skylift-Kabinenerhöhungen bringen den Fahrer auf eine Sichthöhe von bis zu 22 m. Ein durchdachtes System an Treppen, Aufstiegen und Geländern gestaltet den Zugang zu Kabine und Wartungspunkten am Oberwagen komfortabel und sichert den Auf- und Abstieg sorgfältig ab.

Quelle und Foto: Sennebogen




Rhenus mit FCL -Transport bis 2045 zu 100 Prozent klimaneutral

Rhenus gestaltet ihren weltweiten FCL (Full Container Load)-Transport bis 2045 zu 100 Prozent klimaneutral. Das Unternehmen setzt damit den nächsten Punkt seiner Nachhaltigkeitsagenda in die Tat um. Zuletzt verpflichtete sich Rhenus bei ihren LCL (Less Than Container Load)-Transporten zu CO2-Neutralität.

Null Emissionen bei allen globalen FCL-Dienstleistungen: Diese Zielsetzung setzt die Rhenus Gruppe bis 2045 um. Der Logistikdienstleister beschäftigt sich stetig mit nachhaltigen Transportmöglichkeiten. Das Unternehmen arbeitet beispielsweise an einem Tool, das den gesamten CO2-Fußabdruck der weltweiten Luft- und Seetransporte transparent gestaltet. Rhenus forscht außerdem an alternativen Biokraftstoffen, um Emissionen zu reduzieren.

Bereits 2021 verpflichtete sich das Unternehmen, seine LCL-Transporte bis 2030 klimaneutral zu gestalten. Schon kurz darauf gelang Rhenus mit dem Start eines Pilotprojekts der erste Meilenstein auf diesem Weg: Alle Sendungen ab Hilden in Nordrhein-Westfalen sind seit diesem Jahr klimaneutral. Das dokumentiert ein Carbon-Neutral-Zertifikat von Climate Partner für alle Exportsendungen, die im ersten Quartal 2022 abgewickelt wurden.

„Rhenus ist bestrebt, den Wandel der Logistikbranche zu einer nachhaltigeren Industrie voranzutreiben. Wir suchen ständig nach Möglichkeiten, um die Entwicklung umweltfreundlicherer und nachhaltigerer Alternativen für Seefrachttransporte zu fördern und voranzutreiben“, sagte Jan Harnisch, CEO Global bei Rhenus Air & Ocean. Rhenus konzentriert sich nach eigenen Aussagen zunächst auf den asiatischen Binnenmarkt, da es sich hierbei um eine der am schnellsten wachsenden Handelsrouten der Welt handelt. Nach und nach werden sämtliche Initiativen auf alle anderen globalen Routen ausgeweitet. Die neue FCL-Initiative vervollständigt die Gesamtstrategie von Rhenus Ocean Freight hinsichtlich CO2-Neutralität und bietet Rhenus-Kunden schon in Kürze eine nachhaltigere Logistik.

Quelle: Rhenus, Foto: Rhenus Air & Ocean.




Ab November entlasten Umfuhren per Feederschiff die Straße

Für Containerumfuhren zwischen den großen Terminals im Hamburger Hafen können ab dem 1. November 2022 gezielt Feederschiffe eingesetzt werden. Zu den angestrebten Zielen zählen die Entlastung der Hafeninfrastruktur durch weniger Lkw-Fahrten zwischen den Terminals, kürzere Wartezeiten an den Terminals und ein damit verbundener geringerer CO2-Ausstoß. Den Weg dafür bereitet haben die dänische Reederei Unifeeder als Initiator, das Hamburger Softwarehaus DAKOSY und die DIHLA DAKOSY Interessengemeinschaft Hamburger Linienagenten (DIHLA). Gemeinsam haben sie einen digitalen Prozess geschaffen, der auch die zollrechtliche Behandlung abbildet.

Täglich finden im Hamburger Hafen im großen Stil Transhipment-Containerumfuhren per Lkw statt (Transhipment = Umschlag von Containern zwischen Großcontainerschiffen und Feederschiffen), die nicht am gleichen Terminal weiterverladen werden. Insgesamt zählte der Hafen Hamburg in 2021 etwa 3,3 Mio. TEU Transhipments-Umschläge, wobei nicht jeder Umschlag eine Umfuhr nach sich zieht. „Durch schiffsbezogene Umfuhren können jährlich mehrere tausend Container von der Straße geholt werden. Jeder Container, den wir über die Wasserstraße bewegen, bedeutet eine Einsparung an C02“, sensibilisiert DIHLA-Geschäftsführer Alexander Geisler.

„Für diese Containerumfuhren sehen wir ein hohes Verlagerungspotenzial von der Straße auf die Wasserstraße, indem wir unseren bestehenden Schiffsraum nutzen. Als größter Feedercarrier in Nordeuropa haben wir in Hamburg bis zu 85 Terminalanläufe pro Woche und damit ausreichend Kapazitäten, zusätzliche Container auch innerhalb des Hafens zu transportieren“, umreißt Florian Pein, Area Director West and Central Europe bei Unifeeder das Konzept. Der daraus entwickelte Service umfasst Containerumfuhren per Feederschiff zwischen den HHLA Terminals CTA, CTT und CTB sowie Eurogate und in Kürze auch dem Süd-West Terminal. Mittelfristig strebt Unifeeder an, auf diesem Weg 50 Prozent seiner Transhipment-Umfuhren vom Lkw auf Feedercarrier zu verlagern. Diese Alternative ist für Pein von besonderer Bedeutung, auch vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels bei den Lkw-Fahrern. „Wir spüren die Auswirkungen der seit Jahren rückgängigen Nachwuchszahlen im Lkw-Fahrerbereich. Dies führt stetig zu erheblich fehlenden Umfuhrmöglichkeiten und langen Wartezeiten im Hamburger Hafen“, betont Pein.

Die Voraussetzungen für den digitalen Prozess und die zollrechtliche Umsetzung der Feederumfuhren haben DAKOSY, DIHLA und Unifeeder gemeinsam geschaffen. Die Basis bildet das von DAKOSY betriebene Port Community System, in das ein neues Modul integriert wurde. „Die Anwendung ist auch für andere Feedercarrier interessant und kann von diesen an November genutzt werden“, betont DAKOSY-Projektleiter Franz Schwanke und kann weiter berichten: „Das Modul hat sich bereits im Live-Test bewährt. Während der dreimonatigen Pilotphase hat Unifeeder etwa 50 Container pro Monat umgefahren.“

Die Herausforderung des Projekts lag darin, die Voraussetzungen für die digitale zollrechtliche Behandlung von Umfuhren zu schaffen. „Normalerweise muss ein exportseitiges Zollverfahren abgeschlossen werden, sobald ein Container auf ein Feederschiff verladen wird. Unter Einbeziehung des Zolls haben wir jetzt eine Integrationsfunktion in der Importplattform IMP und der Exportplattform EMP geschaffen, mit der Umfuhren zollrechtlich sauber abgebildet werden können“, vertieft Schwanke.

In den Prozess wurde das sogenannte Umfuhrmanifest neu eingeführt. Mit diesem signalisiert der Feeder-Carrier per EDI-Schnittstelle oder über die IMP-Webanwendung, dass er eine Umfuhr per Feederschiff durchführen möchte. Daraufhin wird automatisiert ein Verwahrerwechsel ausgelöst und kein Ausfuhrprozess angestoßen. Mit dem Manifest werden zudem Start- und Zielterminal über die geplante Umfuhr informiert und im weiteren Verlauf mit Statusmeldungen versorgt. Auf diese Weise können die Terminals ihre internen Prozesse ebenfalls optimiert steuern.

Die Vorfinanzierung für die Realisierung der Feederumfuhren notwendigen digitalen Prozesse hat die DIHLA übernommen. Die Motivation verdeutlicht deren Geschäftsführer Alexander Geisler: „Für uns ist die schiffsbezogene Umfuhr im Hafen der richtige Weg. Die Hürden in der Praxis haben gezeigt, dass es dafür einen Bedarf gibt. Jetzt sind die Voraussetzungen für die digitale zollrechtliche Behandlung geschaffen. Damit ist der Weg frei, die Straßeninfrastruktur im Hafen zu entlasten und unter Berücksichtigung vorhandener Schiffskapazitäten und digitaler Infrastruktur umweltfreundlicher und damit zukunftsweisend unterwegs zu sein.“

Als eines der führenden Softwarehäuser für die Logistik bietet DAKOSY seit nahezu 40 Jahren digitale Lösungen für die internationale Speditions- und Zollabwicklung sowie das Supply Chain Management an. Darüber hinaus betreibt DAKOSY das Port Community System (PCS) für den Hamburger Hafen und das Cargo Community System (FAIR@Link) für die Flughäfen Frankfurt und Hamburg. Alle in die Export- und Importprozesse involviertenUnternehmen und Behörden können durch die Nutzung der digitalen Plattformen ihre Transportprozesse schnell und automatisiert abwickeln.

Seit 45 Jahren bietet Unifeeder Containerverkehre in Nordeuropa an und ist mit über 50 angelaufenen Häfen (kompletter Ostseeraum, England/Irland und Portugalservice) im heutigen Netzwerk seit Jahren führend. Größter Hub-Port in diesem Service ist Hamburg gefolgt von Rotterdam und Bremerhaven. Das Kerngeschäft besteht zum größten Teil aus Transhipments sowie den wachsenden hauseigenen Shortsea- und Tankbulk-Verkehren.

Quelle: DAKOSY, Unifeeder und DIHLA, Foto: Unifeeder




Von Einkaufsschiffen zu schwimmenden Brücken

Als Sten A. Olsson, der Gründer von Stena Line, 1962 eine Schifffahrtsroute zwischen seiner Heimatstadt Göteborg in Schweden und Skagen in Dänemark eröffnete, konnte er bereits auf 20 Jahre Erfahrung als Unternehmer zurückblicken – als Schrotthändler. Wo andere lediglich Abfall sahen, sah Sten A. Olsson Möglichkeiten. Damit schuf er die Basis für eine der ikonischsten Marken Schwedens: Stena.

Die Enstehung der Marke manifestierte sich auch in der frühen Umbenennung seiner ersten Fährroute von der Skagenlinjen zur Stenalinjen. Auf dem internationalen Parkett wurde die Firma bald als Stena Line präsentiert – denn nur auf den skandinavischen Märkten aktiv zu sein war schnell nicht mehr ausreichend für die Ambitionen von Sten A. Olsson und seiner Familie.

Mit 18 Routen und 38 Schiffen, einem europaweiten Routennnetz von Irland bis Lettland, in dem sechs Millionen Passagiere und mehreren Millionen Frachteinheiten pro Jahr transportiert werden, ist Stena Line heute eins der weltweit führenden Fährunternehmen. Der erfolgreiche Kurs der Reederei fußt dabei schon seit jeher auf drei Prinzipien: dem Anspruch, weiter zu wachsen, der Fähigkeit, sich an wandelnde Gegebenheiten anzupassen, und nicht zuletzt der Neugier, die die Grundlage für stetigen Wandel und Innovationsdrang ist.

1967 eröffente Stena Line die Route Göteborg-Kiel. Damit gab es erstmals eine Fährlinie und einen direkten Weg von Westschweden nach Zentraleuropa. In den 80er und 90er Jahren konnte Stena Line, nun unter Führung von Stens Sohn, Dan Sten, durch strategische Zukäufe und Übernahmen die ersten Routen zwischen den Niederlanden und Großbritannien, und von dort weiter nach Irland erwerben. Nach dem Fall des Eisernen Vorhangs schließlich erschloss Stena Line mit der Route von Karlskrona nach Gdynia in Polen 1995 eine ihrer dynamischsten Wachstumsregionen der vergangenen Jahre.

„Sten A. Olsson war ein echter Visionär, und sein Ehrgeiz, sein Durchhaltevermögen und sein Unternehmergeist sind Teil der Stena Line-DNA. In den sechs Jahrzehnten seit unserer Gründung sind wir stetig dabei, Bestehendes zu hinterfragen und Neues zu entwickeln. Mit Spannung und einer positiven Erwartungshaltung blicken wir daher heute in die Zukunft, sehen weitere Wachstumsmöglichkeiten und arbeiten hart an nachhaltigen Innovationen“, sagt Niclas Mårtensson, CEO Stena Line.

Stena Line bietet heute effiziente und hochfrequente, frachtorientierte und gastfreundliche  Transportdienstleistungen an – das Ergebnis eines jahrzehntelangen Wandels, von den ersten „schwimmenden Lebensmittelgeschäften“ nach Dänemark über kreuzfahrtähnliche, duty free-getriebene Freizeitfahrten, bis zum multimodalen Transportnetzwerk von heute. Die große Herausforderung der Zukunft besteht für Stena Line in der grünen Transformation, aufbauend auf Projekten wie den effizienten E-Flexer-Fähren, der Methanolfähre Stena Germanica und der Elektrifizierung des Fährverkehrs. Das Motto der Reederei, das auf den Schiffen weithin lesbar ist, ist dabei Anspruch und Zieldefinition gleichermaßen: Connecting Europe for a Sustainable Future

Quelle und Foto: Stena Line




Uniper beauftragt Technip Energies als FEED-Anbieter H2Maasvlakte

Nach der Ankündigung der Europäischen Kommission, dass das H2Maasvlakte-Projekt von Uniper als wichtiges Projekt von gemeinsamem europäischem Interesse (IPCEI) ausgewählt wurde, hat Uniper diese Woche einen weiteren wichtigen Schritt zur Realisierung ihres 100-MW-Elektrolyseur-Projekts für grünen Wasserstoff am Kraftwerksstandort Maasvlakte im Rotterdamer Hafen gemacht.

Auf dem World Hydrogen Congress unterzeichneten Uniper und Technip Energies heute die Vereinbarung, die dem internationalen Ingenieur- und Technologieunternehmen den Auftrag für die Front-End-Engineering-Studie (FEED) erteilt, die im Oktober 2022 beginnen soll. Ein Meilenstein, der Unipers Vorzeige-Wasserstoffprojekt in den Niederlanden einen wichtigen Schritt näher zur Realisierung bringt.

H2Maasvlakte soll bis 2030 schrittweise auf eine Gesamtelektrolysekapazität von 500 MW für grünen Wasserstoff ausgebaut werden. Die ersten 100 MW sollen im Jahr 2025 in Betrieb genommen werden.

Unipers Vorzeigeprojekt H2Maasvlakte wird einen sehr wichtigen Beitrag zum Ziel der niederländischen Regierung leisten, bis 2025 eine Elektrolyseurkapazität von 500 MW für grünen Wasserstoff aufzubauen und bis 2030 3-4 GW zu erreichen.

Vor kurzem hat die Europäische Kommission im Rahmen des IPCEI-Programms das Uniper H2Maasvlakte-Projekt für die Wasserstoff-Wertschöpfungskette „IPCEI Hy2Use“ nominiert. Im Rahmen dieses Prozesses erhielt das Projekt H2Maasvlakte eine Vielzahl von Unterstützungserklärungen, Absichtserklärungen und abgeschlossenen Absichtserklärungen von verschiedenen Parteien, von Erzeugern erneuerbarer Energien, die sich um Hollandse Kust VI und VII (West) bewerben, über Erstausrüster (OEMs) für Elektrolyseure bis hin zu Abnehmern von grünem Wasserstoff in industriellen Prozessen. Dieses hohe Maß an Unterstützung zeigt das große Interesse, das dieses Projekt in der gesamten Wertschöpfungskette auf lokaler, nationaler und internationaler Ebene gefunden hat.

Als Teil des FEED-Arbeitsumfangs wird ein multidisziplinäres Team von Technip Energies das komplette FEED-Paket liefern, einschließlich eines Entwurfs für ein groß angelegtes Wasserelektrolysesystem, die Anlagenbilanz sowie die Standortintegration.

Axel Wietfeld, CEO von Uniper Hydrogen, sagte: „Wir sind sehr stolz auf diesen wichtigen Schritt und die FEED für eines unserer Vorzeige-Wasserstoffprojekte in den Niederlanden abzuschließen. Der Standort des Projekts in Maasvlakte im Rotterdamer Hafen wird eine Schlüsselrolle bei der Produktion von Wasserstoff für die Industrie spielen. Maasvlakte nutzt die Synergien, die sich aus den derzeitigen Aktivitäten von Uniper ergeben, und ermöglicht gleichzeitig die Systemintegration für den Anschluss Erneuerbarer Energien an einem sehr stark frequentierten Standort. Wir freuen uns sehr über die Zusammenarbeit mit Technip Energies, mit denen wir die gleichen Werte teilen, nämlich Pioniere bei der Ermöglichung der Energiewende mit Wasserstoff zu sein.“

Allard Castelein, CEO Hafen von Rotterdam: „Die Entscheidung von Uniper, die FEED-Phase ihres 100-MW-Elektrolyseurs zu starten, ist ein wichtiger nächster Schritt, um Rotterdam zu Europas Wasserstoff-Drehscheibe zu machen. Unser Ziel ist es, den Rotterdamer Hafen zu einem wichtigen Standort für die Produktion von grünem Wasserstoff und zu einer wichtigen Importdrehscheibe zu machen. Der Beginn der FEED-Studie zeigt die Entschlossenheit von Uniper, Teil dieses Übergangs zu einer nachhaltigen Industrie zu sein.“

Quelle, Foto (Haliade-X vor dem Uniper-Gelände) und Grafik: Port of Rotterdam




BLG-Kontraktlogistik stellt sich neu auf

Der BLG-Geschäftsbereich CONTRACT gliedert sich seit Anfang Oktober 2022 in drei Säulen: Contract Operations, Customer & Business Development und Performance Support. Damit verabschiedet sich das Unternehmen von der bisherigen Untergliederung in die Geschäftsfelder Industrielogistik und Handelslogistik.

„Mit der organisatorischen Neuaufstellung werden wir unsere Stärken betonen, Potentiale noch besser nutzen und insgesamt agiler werden“, erläutert Matthias Magnor, Mitglied des Vorstands von BLG LOGISTICS und seit einem Jahr verantwortlich für den Geschäftsbereich CONTRACT.

BLG LOGISTICS ist in der Kontraktlogistik an über 40 Standorten in ganz Deutschland und der Welt tätig. Die Standorte und Länder werden zukünftig in einer Regionalstruktur geführt. Damit ist das BLG-Team noch näher am Kunden und wird noch unternehmerischer handeln. Ein weiteres Ziel der neuen Struktur ist es, sich zukunfts- und wettbewerbsfähig aufzustellen. Darüber hinaus werden die Themen Technologie und Nachhaltigkeit stärker organisatorisch verankert.

Als Logistikarchitekt bietet BLG LOGISTICS kundenspezifische Logistiklösungen in der Beschaffungs-, Produktions- und Distributionslogistik sowie in der Retouren- und Ersatzteillogistik an. Zu den Kunden zählen starke nationale und internationale Unternehmen aus den Branchen Automotive, Industrie, Handel und Energie.

Quelle und Foto: BLG Logistics




Contargo Industriepark Frankfurt-Höchst erweitert Terminal

Die Contargo Industriepark Frankfurt-Höchst GmbH, ein Gemeinschaftsunternehmen der Contargo und der Infraserv Logistics, wird das Containerterminal im Industriepark Höchst deutlich erweitern. In diesem Zusammenhang wurde die Vertragslaufzeit bis mindestens zum Jahr 2042 verlängert. Bereits seit 2004 bietet das Unternehmen im Industriepark Höchst in Frankfurt am Main Containerdienstleistungen an. Noch in diesem Jahr soll mit der Erweiterung des Terminals begonnen werden, da die Kapazitäten inzwischen ausgeschöpft sind.

„Zu unserem Selbstverständnis als Anbieter standortbezogener Dienstleistungen gehört es auch, unseren Kunden eine gute Anbindung an die Seehäfen bereitzustellen. Mit Contargo haben wir einen Partner, der diese Aufgabe zuverlässig erfüllt. So können sich die Unternehmen im Industriepark Höchst auf ihre Kernkompetenzen konzentrieren und Contargo übernimmt sämtliche verkehrsträgerbezogenen Dienstleistungen rund um die Container“, sagt Jürgen Vormann, Vorsitzender der Geschäftsführung der Infraserv GmbH & Co. Höchst KG.

„Mit der Terminalerweiterung geht eine Verlängerung unseres Vertrags mit der Infraserv Höchst einher und sichert so den Betrieb der Contargo Industriepark Frankfurt-Höchst GmbH im Industriepark für mindestens die nächsten 20 Jahre. Der Förderbescheid liegt vor, so dass die Bauarbeiten noch in diesem Jahr beginnen können“, sagt Kawus Khederzadeh, Geschäftsführer Contargo Industriepark Frankfurt-Höchst GmbH.

Das Terminal wird um rund 10.000 qm erweitert. Es werden weitere Lkw-Stellplätze geschaffen, einschließlich Ladeinfrastruktur für elektrisch betriebene Lkw. Die Fertigstellung der Terminalerweiterung, zu der auch die Errichtung eines zusätzlichen Containerkrans wasserseitig gehört, wird bis Ende 2023/Anfang 2024 erwartet.

Contargo Industriepark Frankfurt-Höchst ist ein Dienstleister für die gesamte Logistikkette – von der Laderampe des Produktionsbetriebs bis in die Terminals der großen Seehäfen. Dazu setzt das Unternehmen flexibel Binnenschiff, Bahn und Lkw ein. Über feste Fahrpläne ist das Terminal wöchentlich bis zu neunmal per Bahn und Binnenschiff mit den Seehäfen Rotterdam und Antwerpen verbunden.

Neben Transport, Umschlag und Lagerung von Containern aller Art bietet Contargo im Industriepark auch weitere Dienste an wie das Heizen von Tankcontainern, das Installieren von Inletts, Umschlag und Lagerung von Kühlcontainern und gefährlichen Gütern (alle Gefahrgutklassen außer 1, 6.2 und 7).

Quelle: Contargo, Foto: infraserv




Felbermayr feiert 80-jähriges Bestehen

In nur drei Generationen entwickelte sich das Welser Familienunternehmen zu einem international bedeutenden Schwergutunternehmen, das auch im Bauwesen über die Landesgrenzen hinaus eine rasante Entwicklung gemacht hat. Am Donnerstag feierte das Unternehmen zusammen mit rund 500 Gästen das 80-jährige Bestehen mit einer würdigen Feier in der im Juni 2021 bezogenen Firmenzentrale in Wels-Oberthan.

Üblicherweise werden in der rund 2.000 Quadratmeter großen Umbauhalle Fahrzeugkonfigurationen für mehrere Hundert Tonnen schwere Industriekomponenten zusammengeschraubt. Für das Firmenjubiläum bot sie einen in doppeltem Sinn großartigen Rahmen.

Firmenchef Horst Felbermayr leitet das Familienunternehmen in dritter Generation, hat es väterlicherseits übernommen und somit schon als Kind wachsen gesehen und über viele Jahre mit seinem Vater gestaltet: „Die DNA ist in mir – wir leben das weiter, was meine Eltern aufgebaut haben“, sagt der heute 51-jährige CEO der Felbermayr Holding, welcher zusammen mit seiner Frau Andrea und Alfred Feldbauer als kaufmännischer Geschäftsführer die Holding leitet und stolz ist auf die Leistung seiner Mitarbeiter: „Um diese großen Aufgaben und die rasante Entwicklung meistern zu können, stemmen unsere Mitarbeiter große Herausforderungen“. Somit könne der Weg des Erfolgs fortgesetzt werden, ist der Unternehmer überzeugt.

Chefin Andrea Felbermayr verantwortet ergänzend zu Rechnungswesen und Bilanzierung die Personalagenden: „Die Zeiten sind fordernd, allein in Österreich haben wir derzeit mehr als 100 vakante Positionen.“ Durch zahlreiche Maßnahmen wie eine Kinderbetreuung und einem attraktiven Fortbildungsangebot sowie einer allgemeinen Attraktivierung der Arbeitsplätze begegne man aber den Herausforderungen in optimaler Weise.

Feldbauer sieht als größte Herausforderung die Organisation mit dem Wachstum „mitwachsen“ zu lassen. „Wir sind stets darauf bedacht die Organisation nicht zu überdehnen, dafür bedarf es ergänzend zur effizienten Personalentwicklung auch einer durchgängigen Digitalisierung, um die Prozesse effizient zu gestalten.“ Wesentlich sei es laut Feldbauer auch, die Unterschiede der einzelnen Unternehmenseinheiten als Stärke zu begreifen. „Das bringt Vielfalt und fördert die prosperierende Entwicklung“, ist der 60-Jährige überzeugt.

Das Geschäftsfeld Transport- und Hebetechnik wird durch eine Dreierspitze mit Wolfgang Schellerer, Peter Stöttinger und Christoph Nüssler geleitet. Die Verantwortung für das Geschäftsfeld Bau haben Stefan Hielle als technischer Geschäftsführer und Dietmar Rosenberger für kaufmännische Belange.

Schellerer ist seit mehr als 40 Jahren bei Felbermayr und hat zusammen mit dem 2020 verstorbenen Seniorchef und Anfangs rund 100 Mitarbeitern den Schwertransportbereich maßgeblich mitgestaltet: „Wir haben bereits Ende der 80er-Jahre die Vision der drei Verkehrswege gehabt“, berichtet Schellerer. Diese habe sich dann nach der Aufnahme des Verkehrsträgers Schiene 1994 und mit dem Kauf des Schwerlasthafens von der damaligen Vöest 1996 bestens entwickelt. „Somit können unsere Kunden heute mit zeitgemäßer Nachhaltigkeit bedient werden“, argumentiert Schellerer mit dem Hinweis auf umweltfreundliche Verkehrsträger wie Wasser und Schiene.

Ebenfalls zum Angebot gehören die Felbermayr-Kranvermietung mit europaweit rund 530 Kränen und die ebenfalls international ausgerichtete Arbeitsbühnenvermietung mit rund 3.800 Arbeitsbühnen und Staplern. Hinzukommen noch Schwermontage und Einbringung. „Damit sind wir in der Lage ganze Produktionsstraßen zu übersiedeln“, weiß Schellerer und argumentiert das mit Verweis auf technisches Know-how in Hydraulik und Elektrik.

„Von unserer Kompetenz im Hoch-, Industrie- und Kraftwerksbau kann man sich bei Projekten wie dieser Firmenzentrale oder beim naheliegenden Kraftwerk Traunleithen überzeugen“, lässt Hielle die Gäste wissen. Den Wert des Felbermayr-Bauwesens sieht Hielle jedoch vorrangig im Nischenangebot: „Ergänzend zu allgemeinen Bauleistungen im Hoch- und Tiefbau haben wir unsere Stärke vor allem im leichten hochalpinen Spezialtiefbau sowie mit der in Bayern ansässigen Firma Hagn auch in der Umwelttechnik“. Diese entwickelt beispielsweise Lösungen für Kanalsanierungen und im Deponiebau.

Doch auch der Wasserbau sei eine entscheidende Größe so Hielle: „Durch den Erwerb des bayerischen Wasser- und Schiffsbauunternehmens Domarin sind wir zu einem Big Player im Wasserbau geworden“. Ergänzend dazu sind lokal auch die Gewerke Pflasterungen mit der Firma West-Asphalt und Danner Landschaftsbau von besonderer Bedeutung. Mit dem Bereich Umwelt und Ressourcen habe man zudem das Baustoffrecycling und die Kies- und Schottergewinnung im Portfolio.

Als besondere Anerkennung der Leistungen für das Land Oberösterreich und das soziale Engagement überreichte Landeshauptmann Thomas Stelzer der Seniorchefin das Goldene Ehrenzeichen des Landes Oberösterreich. Seiner Ansicht nach könne man viel lernen vom Unternehmen Felbermayr, denn es steht nie still und so sei auch die neue Firmenzentrale ein Symbol für das was das Unternehmen ausmache. „Es verdient großen Respekt diese internationale Firmengruppe noch immer als Familienunternehmen zu führen“, so Stelzer, darüber hinaus könne sich auch das gut aufgestellte Land Oberösterreich den „Blick nach vorne“ zum Beispiel nehmen.

Der Welser Bürgermeister Andreas Rabl würdigte die Handschlagqualität der Entscheidungsträger, die auch eingehalten werde, wenn ein rauer Wind entgegenbläst. „Diese Fairness schafft Vertrauen“, sagt Rabl und sieht darin die Basis für die generationsübergreifende Aufbauarbeit.

Um motivierte Mitarbeiter zu behalten und neue in das Team zu holen, werden zusätzlich zu den Maßnahmen der HR-Abteilung auch die Arbeitsplätze und das Arbeitsumfeld optimiert, wie man am Standort in Wels-Oberthan feststellen kann. Dieses Fest war auch gleichzeitig die Eröffnungsfeier für die Unternehmenszentrale, in der das Arbeiten mit Freude und vielen Annehmlichkeiten verbunden ist. Das beginnt schon beim Parken in der Früh in der Tiefgarage, die sämtliche Gebäudeteile verbindet, die modern ausgestatteten Arbeitsplätze, das frisch zubereitete Mittagessen im Mitarbeiter-Restaurant und endet eventuell im Fitnessbereich. Um das Berufs- und Familienleben perfekt vereinbaren zu können, gibt es hier am Standort auch eine professionelle Kinderbetreuung.

Dafür und generell für die Standortentwicklungen verantwortlich ist die eigene Immobilien-Gesellschaft, welche von der Familie mit viel Herzblut und kompetenten Mitarbeitern geführt wird. Gemeinsam werden von Seniorchefin Gisela Felbermayr, Horst Felbermayr und seiner Schwester Elisabeth Felbermayr-Schierl die baulichen Maßnahmen entschieden und in enger Abstimmung mit den operativen Bereichen umgesetzt. Aktuell werden an fünf Standorten Neubauten und Erweiterungen geplant und gebaut und trotz widriger Rahmenbedingungen wird in die Zukunft des Unternehmens und der Mitarbeiter investiert.

Unverzichtbarer Bestandteil des „Lebenswerk Felbermayr“ in dritter Generation sind auch die Lieferanten und Kunden, welchen die Jubiläumsfeiern ebenso gewidmet waren wie den rund 3.000 Mitarbeitern.

An 77 Standorten in 19 Ländern Europas erwirtschaften die Mitarbeiter einen Jahresumsatz von rund 600 Millionen Euro.

Das eigens gestaltete Mitarbeiterfest in der Firmenzentrale konnte am Samstag bei herrlichem Herbstwetter stattfinden. Die etwa 850 Teilnehmer aus Oberösterreich genossen das kulinarische und unterhaltsame Angebot in fröhlicher Atmosphäre. Gleichzeitig gab es in allen anderen österreichischen und internationalen Niederlassungen Veranstaltungen und Feste für alle, die für Felbermayr tätig sind.

Quelle und Foto: Felbermayr Holding GmbH, drei Generationen auf einem Bild: Die Familie Felbermayr




Kommission muss Oligopole begrenzen

Der Zentralverband der deutschen Seehafenbetriebe ZDS erwartet, dass die Europäische Kommission das Gebaren von Linienschifffahrtsunternehmen in Allianzen und Konsortien eingrenzt. In einer zum gestrigen Stichtag bei den EU-Wettbewerbsbehörden eingereichten Stellungnahme fordert der Verband ein ausdrückliches Verbot des gemeinsamen Einkaufs von Umschlag- und Hafendienstleistungen und eindeutige Einschränkungen bei den kartellähnlichen Absprachen unter Linienschifffahrtsunternehmen.

Daniel Hosseus, Hauptgeschäftsführer des ZDS: „Die großen internationalen Linienschifffahrtsunternehmen dürfen ihre Angebote abstimmen und untereinander absprechen, welche Schiffe wie häufig welche Häfen und Umschlagbetriebe anlaufen. Dazu kommen dauerhafte enorme Steuervorteile. Mit dieser Marktmacht im Rücken gehen diese Linienreedereien in die Verhandlungen mit den einzelnen Umschlagbetrieben vor Ort oder versuchen gleich direkt, ihr Geschäft auf weitere Teile der Lieferkette auszudehnen und andere Unternehmen zu verdrängen. Fairer Wettbewerb sieht anders aus. Die Europäische Kommission muss dieses Mal handeln.“

Die Europäische Kommission hat im August 2022 ein Nachprüfungsverfahren zur umstrittenen Rechtsgrundlage für Konsortien in der Linienschifffahrt angestrengt. In einem vorangegangenen Verfahren war die Kommission über die aus allen Teilen der Wirtschaft geforderten Änderungswünsche hinweggegangen. Industrie, Handel, Spediteure, Transportunternehmen aller Verkehrsträger und Hafendienstleister hatten bereits im Jahr 2018 dringend Reformen angemahnt.

Hosseus weiter: „Die EU lässt die dramatischen Marktentwicklungen seit 2014 unbeachtet. Das schadet europäischen Verbrauchern ebenso wie der Logistikbranche. Die Europäische Kommission erfüllt ihren Auftrag nicht.“

Gab es früher mehr als ein Dutzend größerer Konsortialverbünde und unabhängige Linienreedereien, bestimmen nun drei große Allianzen von Linienschifffahrtsunternehmen (2M, THE Alliance und Ocean Alliance) das Marktgeschehen. Darüber hinaus treffen in vielen Fahrtgebieten Mitglieder von Allianzen Absprachen mit Mitgliedern anderer Allianzen.

Daniel Hosseus: „Diese vielfältigen Verflechtungen durchschaut kaum noch einer. Die Generaldirektion Wettbewerb schaut aber auch gar nicht hin. Wir erwarten die Durchsetzung von bestehendem Linienschifffahrtsrecht und für die Zukunft einen klaren und spezifischen EU-Rechtsrahmen für Konsortien und Allianzen, der zwischen Aktivitäten auf dem Wasser und an Land unterscheidet.“

Hintergrund: Rechtsgrundlage für Konsortien ist die Verordnung (EG) Nr. 906/2009 Kommission vom 28. September 2009 über die Anwendung von Artikel 81 Absatz 3 EG-Vertrag auf bestimmte Gruppen von Vereinbarungen, Beschlüssen und aufeinander abgestimmten Verhaltensweisen zwischen Seeschifffahrtsunternehmen (Konsortien), zuletzt verlängert durch Verordnung (EU) 2020/436 der Kommission vom 24. März 2020 zur Änderung der Verordnung (EG) Nr. 906/2009 hinsichtlich ihrer Geltungsdauer.

Die Verordnung ermöglicht „eine Vereinbarung oder mehrere miteinander zusammenhängende Vereinbarungen zwischen mindestens zwei Seeschifffahrtsunternehmen, die internationale Liniendienste ausschließlich zur Beförderung von Gütern auf einer oder mehreren Routen betreiben, deren Ziel die Zusammenarbeit beim gemeinsamen Betrieb eines Seeverkehrsdienstes zur Verbesserung des Leistungsangebotes ist, das jedes Mitglied ohne Konsortium allein erbringen würde, um mit Hilfe technischer, betrieblicher und/oder kommerzieller Abmachungen ihre Beförderungsleistungen zu rationalisieren.“ Sie betrifft vorrangig die Containerfahrt, aber auch den Bereich konventionelles Stückgut.

Die aktuelle Gruppenfreistellungsverordnung läuft am 25. April 2024 aus.

Quelle: ZDS, Foto: HHM/ Lindner