Eine Mio Kühlcontainer im Hafen Antwerpen

Das Wachstum im Kühlkettensegment von Port of Antwerp hält 2021 an. Dies ist bemerkenswert in einem Jahr, in dem die globale Logistikkette vor noch nie dagewesenen Herausforderungen stand. Was bringt 2022? Die Perishables Expertise Group von Port of Antwerp bietet Antworten auf einige drängende Fragen.

Die Gesamtzahl der im Antwerpener Hafen umgeschlagenen Kühlcontainer stieg 2021 im Vergleich zu 2020 um 2,7 %. Zum zweiten Mal in Folge wurde die Marke von 1 Million TEU an betriebsbereiten Kühlcontainern überschritten. Das Wachstum war hauptsächlich auf einen Anstieg des Exportvolumens um 6 % zurückzuführen. Etwa 60 % der im Hafen von Antwerpen umgeschlagenen Container sind für den Export bestimmt. Der Anteil des Kühlcontaineraufkommens (in TEU) beträgt 8,2 % des gesamten Containerverkehrs im Hafen.

Perishables Expertise Group: „Unsere Essgewohnheiten haben einen positiven Einfluss auf die Zahlen der Kühltransporte. Lebensmittelkisten mit frischen Produkten werden immer beliebter. Auch die Supermärkte prüfen, wie sie Ihnen frische Lebensmittel nach Hause liefern können. Dieses Phänomen ist im Vereinigten Königreich bereits weit verbreitet und wird voraussichtlich auch in Belgien Einzug halten. Viele Verbraucher entscheiden sich bewusst für eine pflanzliche Ernährung und suchen nach einem größeren Angebot an Obst, Gemüse und Fleischersatzprodukten. Und das möglichst das ganze Jahr über.“

Auffallend an den jährlichen Zahlen ist die Zunahme der konventionellen Kühltransporte. Das gesamte konventionelle Volumen stieg im Vergleich zu 2020 um 6 %. Vor der Corona-Krise war ein massiver Rückgang des Einsatzes herkömmlicher Kühlschiffe zu verzeichnen, da der Großteil der verderblichen Waren in Kühlcontainern transportiert wurde. Ab 2020 war der Einsatz von Kühlschiffen in der Linienfahrt aufgrund der hohen Tarife in der Container-Linienfahrt wieder rentabel. Haben konventionelle Kühlschiffe noch eine Zukunft?

Perishables Expertise Group: „Die derzeitige Flotte konventioneller Kühlschiffe wurde vor der Gesundheitskrise wegen ihrer hohen Bunkerkosten aus dem Markt gedrängt. Dieser Schiffstyp passt jedoch perfekt in das derzeitige System der Kühllagerung und des Cross-Docking. Da diese Schiffe schnell be- und entladen werden können und die Infrastruktur dafür geeignet ist, könnte eine neue und umweltfreundliche Generation von konventionellen Kühlschiffen in Zukunft wieder eine wichtige Rolle spielen.“

Der maritime Sektor hat sich den UN-Zielen der nachhaltigen Entwicklung verpflichtet. Im Rahmen der IMO 2023 werden im nächsten Jahr Maßnahmen zur Verringerung der Treibhausgasemissionen im internationalen Schiffsverkehr in Kraft treten. Diese Richtlinie wird sich zusammen mit den steigenden Energiepreisen auf die globale Kühlkette auswirken. Unternehmen investieren in großem Umfang in ihre eigenen erneuerbaren Energiequellen. Wird dies ausreichen, um das Energieproblem zu lösen?

Perishables Expertise Group: „Nur erneuerbare Energien zu nutzen, reicht nicht aus. Der Sektor muss auch in die Speicherung dieser Energie investieren. Indem man Restenergie in einer Batterie speichert, kann man sie zu Spitzenzeiten nutzen. Man kann Einspeisung von Wind- und Sonnenenergie überwachen und sie mit dem Verbrauch des eigenen Unternehmens vergleichen. So lässt sich der Energieverbrauch optimieren. Eine große Investition, aber sie zahlt sich aus. Dies wirkt sich sowohl finanziell als auch ökologisch positiv aus.“

Zu Beginn des Jahres 2022 steht der globale Containerhandel noch vor vielen Herausforderungen. Nahezu alle Lager sind voll, die Liniendienste sind noch nicht im Zeitplan und die Container sind nicht dort, wo sie sein sollten. Dennoch herrscht ein vorsichtiger Optimismus. Aufgrund der hohen Durchimpfungsrate in Belgien (ca. 77,8 %) sind weniger Arbeitnehmer krankheitsbedingt abwesend. Dies wird sich positiv auf die Überlastung der Terminals und den Mangel an Lkw-Fahrern auswirken. Auch der Verwaltungsrückstau wird schrittweise abgebaut. Ist 2022 ein Wendepunkt für den Containersektor?

Perishables Expertise Group: „Eines ist sicher: alle Glieder der Logistikkette werden zusammenarbeiten müssen, um die Probleme zu lösen. Letzten Endes werden sich die Sätze auf einem tragfähigen Niveau stabilisieren. Die niedrigen Preise der Vergangenheit werden wir nicht mehr erleben. Aber das ist positiv. Höhere Tarife sorgen für mehr Disziplin bei der Bestellung und Verwaltung von Kapazitäten in den verschiedenen Gliedern der Logistikkette. Dies hilft, zukünftige Probleme zu vermeiden. Unvorhergesehene Ereignisse können jedoch immer negative Auswirkungen auf den Container-Linienverkehr haben. Man denke zum Beispiel an die aktuellen Sanktionen gegen Russland.“

„Um in Zukunft weniger von solchen Störungen der Logistikkette betroffen zu sein, könnte man sich nach Verladern umsehen, die näher am Wohnort liegen. Bei tropischen Früchten ist dies natürlich nicht selbstverständlich. Eine andere Lösung besteht darin, die Abhängigkeit von einer einzigen Seeverbindung oder einem einzigen Gebiet für den Import und Export von Waren zu verringern. Man kann zum Beispiel Mangos sowohl aus Indien als auch aus Mexiko importieren. So verteilt man das Risiko und garantiert die Versorgung.“

Die Perishables Expertise Group besteht aus Fachleuten von Remant Cool Logistics, DP World, Foodcareplus, Hapag-Lloyd, Seafrigo, Liege Natie, PSA Cargo Solutions, IDP, Eurofruitports, MSC und Sea invest.

Quelle und Foto: Hafen Antwerpen




Rumpf von AVATAR in Gent angekommen

Eines der Ziele von AVATAR ist der Bau eines neuen, hochautomatisierten Schiffes (Ladekapazität 25 Tonnen, emissionsfrei), das für die Güterverteilung in der Stadt eingesetzt werden soll. Der Rumpf des neuen AVATAR-Schiffs ist jetzt in Gent angekommen.

Seit 2020 arbeitet die Logistik-Initiative Hamburg gemeinsam mit 9 Partnern aus Deutschland, Belgien, Niederlande und Schweden an Konzepten für die Zukunft der letzten Meile durch die Nutzung von Kanälen und Wasserwegen. Beim Bau des „AVATAR-Schiffs wurde nun ein wichtiger Meilenstein erreicht. Der Rumpf des Schiffs wurde in einem niederländischen Werftbetrieb fertiggestellt und zur weiteren Entwicklung Mitte Januar 2022 nach Belgien transportiert, wo es in Gent bald zum Einsatz kommen soll.

In Absprache mit den Schiffbauarchitekten, den technischen Ingenieuren und der Werft wurden dabei im Laufe des letzten Jahres zahlreiche Anpassungen am ursprünglichen Entwurf des Schiffes vorgenommen. So wurden beispielsweise Ballasttanks für 10.000 Liter Ballast eingebaut, die es uns ermöglichen, das Schiff zum Be- und Entladen auf verschiedene Kaihöhen anzuheben. Dies trägt auch zur Stabilität des Schiffes bei und ermöglicht es uns, unter den vielen historischen Brücken Gents hindurchzufahren, die nicht mehr geöffnet werden können.

Die Schiffskonstruktion ist an die Binnenwasserstraßen der Stadt Gent angepasst. Es handelt sich um ein Flachschiffmodell mit einem Fassungsvermögen von 25 Tonnen, das aus Aluminium gefertigt ist. Mit einer Größe von ca. 15 m x 4 m und einem Tiefgang von 0,4 m ist es perfekt für die flachen Gewässer der mittelalterlichen Stadt geeignet. Der Antrieb erfolgt über einen vollelektrischen Motor mit einem Batteriepaket, wodurch das Schiff emissionsfrei unterwegs ist. Die mögliche Fahrzeit einer Batterieladung wird mindestens acht Stunden bei einer Geschwindigkeit von 9 km/h betragen. Das Schiff wird von einem Skipper gesegelt, ist aber bereits für automatisiertes Segeln auf hohem Niveau vorbereitet.

Im nächsten Schritt wird das Projektteam das neue AVATAR-Schiff mit dem entsprechenden Motor und der entsprechenden Ausrüstung ausstatten. Die Projektpartner E. Van WingenKU Leuven und SEAFAR werden federführend an dieser Entwicklung beteiligt sein. Ziel ist es, mit dem neuen AVATAR-Schiff am Sommer 2022 in der Stadt Gent mit Tests unter realitätsnahen Bedingungen zu beginnen. Zusammen mit den federführenden Projektpartnern wird hierfür aktuell ein Koordinierungsplan erstellt.

Quelle: Logistik-Initiative Hamburg Management GmbH, Foto: Opleidingscentrum voor Hout en Bouw vzw – Peter Geirnaert




Konecranes: Auftrag aus Kalifornien

Der Hafen von San Diego hat zwei ökoeffiziente Konecranes Gottwald Hafenmobilkrane der Generation 6 bestellt. Die Krane sind für das Tenth Avenue Marine Terminal (TAMT) vorgesehen, und sollen dort zum Erreichen der ambitionierten Umweltziele beitragen. Der Auftrag wurde im Januar 2022 erteilt; die Krane werden voraussichtlich Mitte 2023 ihren Betrieb in Südkalifornien aufnehmen.

Seit 60 Jahren verwaltet und schützt der Hafen von San Diego die Bucht von San Diego mit ihren 34 Meilen natürlichen Ufers. Der Hafen bietet Services an, die im Rahmen seiner nachhaltigen Umweltinitiative, der Maritime Clean Air Strategy, ein besonderes Augenmerk auf die Vermeidung von Umweltverschmutzung sowie auf Energieeffizienz legen. Damit soll zum einen die Gesundheit der Bevölkerung verbessert werden; gleichzeitig wird die Förderung moderner Unternehmen bzw. Arbeitsplätze im maritimen Umfeld unterstützt. Der Hafen von San Diego verfügt als wichtiges Drehkreuz für den regionalen Handel über zwei Terminals. Eines davon, das Allzweck-Terminal TAMT, benötigt nun eine neue Ausrüstung, um die erwartete Zunahme beim Umschlag von schweren Projektgütern und Containern bewältigen zu können, ohne dass dabei lokale Abgasemissionen entstehen.

„Konecranes bietet uns eine einzigartige Lösung, die bereits bewährte Batterietechnologie auf neue Weise nutzt. Die Krane können nicht nur schwerste Lasten heben, sie sind auch vollelektrisch angetrieben und erzeugen deshalb keinerlei Abgasemissionen sowie deutlich weniger Lärmemissionen. Das verschafft uns einen Wettbewerbsvorteil und ist positiv sowohl für unsere Kunden als auch für die Menschen und die Umwelt in der Region. Unser Ziel lautet, ab 2030 keine Emissionen mehr zu verursachen“, so Dan Malcolm, Chairman, Port of San Diego Board of Port Commissioners.

Die Konecranes Gottwald Hafenmobilkrane der Generation 6 sind mit einer externen Stromversorgung ausgestattet. Mit ihrem elektrischen Konstruktionskonzept ist ihre Effizienz besonders hoch, wenn sie an das Hafennetz angeschlossen sind. Anstelle von Dieselmotoren an Bord sind die Krane mit Batteriepaketen ausgestattet, die längere Fahrten auch dann ermöglichen, wenn die Geräte nicht an das Netz angeschlossen sind. Zudem ist mit dem Batterieantrieb im Notfall, etwa bei einem Stromausfall, auch ein kurzfristiger Güterumschlag möglich. Die Batterie bezieht ihre Ladung aus dem Stromnetz und speichert darüber hinaus Energie aus Brems- und Senkbewegungen zur späteren Verwendung. Ein ähnlicher batteriebetriebener Kran wurde in Schweden erfolgreich getestet, so dass es sich um bereits bewährte Technologie handelt.“Konecranes arbeitet seit über 20 Jahren eng mit dem Hafen von San Diego zusammen, und wir freuen uns, dass die beiden Krane als die ersten vollelektrischen Hafenmobilkrane der Generation 6 auf dem amerikanischen Kontinent in unsere gemeinsame Geschichte eingehen werden. Unsere langjährige Erfahrung rund um elektrisch betriebene Hafenausrüstung werden dafür sorgen, dass die Krane über viele Jahre hinweg hohe Leistung, Produktivität und maximale Ökoeffizienz bieten werden“, so Andreas Moeller, Senior Sales Manager, Port Solutions, Region Americas, Konecranes.

Bei den beiden vollelektrischen Kranen im Hafen handelt es sich um Konecranes Gottwald ESP.9 Hafenmobilkrane mit einem Arbeitsradius von bis zu 59 m und einer maximalen Tragfähigkeit von 200 t. Die Krane können auch gemeinsam eingesetzt werden und verdoppeln in dem Falle ihre Tragfähigkeit auf 400 t. Möglich wird dies durch den Tandem-Lift-Assistenten. Dieses intelligente Feature unterstützt die Synchronisierung der Krane beim Tandemhub, der von einem einzigen Bediener gesteuert wird. Dadurch wird die volle Kapazität beider Krane genutzt und sowohl die Leistung als auch die Sicherheit beim Umschlag schwerer Projektladung im Hafen von San Diego erhöht.

Mit dem Vertrag setzt Konecranes einmal mehr seine Ecolifting Vision um. Diese steht für die Ausweitung von Konecranes’ Handabdruck – sprich: die positiven Auswirkungen des eigenen Produkt- und Service-Portfolios – bei gleichzeitiger Reduzierung des CO2-Fussabdrucks seiner Kunden. Ecolifting reicht vom Einsatz öko-optimierter Diesel-Antriebe, über Hybridisierung bis hin zu voll-elektrischen Flotten und hat das Ziel, mit weniger mehr zu erreichen.

Eine besonders große Kundennähe sowie ein Fokus auf Wachstum und stetige Weiterentwicklung machen Konecranes zu einem Marktführer im Bereich Hebetechnik. Dazu trägt neben Investitionen in Technologie und Digitalisierung unsere tägliche Arbeit bei, mit der wir Lieferketten effizienter machen. Dabei setzen wir auf Lösungen zur Dekarbonisierung der Industrie sowie zur Förderung des Güterkreislaufs und der Sicherheit.

Quelle und Foto: Konecranes Port Solutions



Rhenus setzt ab 2024 auf Wasserstoff-Lkw

Im Rahmen des Forschungsvorhabens „Bayernflotte“ hat Nutzfahrzeughersteller MAN Truck & Bus seine ersten Nutzfahrzeuge vorgestellt, die mit einem Wasserstoffantrieb ausgestattet sind. Für dieses Zukunftsprojekt stellt das Land Bayern eine Summe von 8,5 Millionen Euro zur Verfügung. Neben vier weiteren Unternehmen wird die Rhenus Gruppe die mit Wasserstoff betriebenen Brennstoffzellen-Trucks ab 2024 für ein Jahr im realen Einsatz testen.

Bereits seit über 15 Jahren gestaltet die Rhenus Gruppe den Wandel hin zu alternativen Antrieben innerhalb der Logistikbranche aktiv mit. Schon heute besitzt Rhenus eine der größten E-Lkw-Flotten und wird ab 2024 als Feldversuchspartner von MAN Truck & Bus auch mit wasserstoffbetriebenen Lkw unterwegs sein.

„Der Vorteil eines Wasserstoffantriebs gegenüber dem batteriebetriebenen Elektro-Lkw ist eindeutig die höhere Reichweite“, erklärt Sascha Hähnke, Geschäftsführer von Rhenus Transport. „Darüber hinaus können allein schon aufgrund der zu erwartenden Überlastungen der Stromnetze durch Spannungsspitzen rein batterieelektrische Antriebe nicht in Gänze den Diesel-Lkw ersetzen. Meiner Meinung nach müssen wir uns in Zukunft nicht für eine einzige Antriebstechnologie entscheiden, sondern werden auch weiterhin mehrere nachhaltige Technologien in verschiedenen Einsatzszenarien nutzen.“

Quelle und Foto: Rhenus SE & Co. KG




LNG-Terminal Brunsbüttel auf der Zielgeraden!

Gemäß Bekanntmachung haben am Freitag die Kreditanstalt für Wiederaufbau (im Auftrag der deutschen Bundesregierung), Gasunie (zu 100 % in niederländischem Staatsbesitz) und RWE ein Memorandum of Understanding (MoU) zur gemeinsamen Errichtung eines Terminals für den Import von Flüssigerdgas (LNG) am Standort Brunsbüttel unterzeichnet.

Frank Schnabel, Geschäftsführer der Brunsbüttel Ports GmbH sowie Sprecher der Werkleiterrunde des ChemCoast Park Brunsbüttel: „Wir fühlen uns bestätigt in unserer langjährigen Forderung für den Aufbau einer alternativen Importinfrastruktur zur Diversifizierung der deutschen Erdgasbezugsquellen. Wir freuen uns sehr, dass Gasunie, mit denen wir bereits seit 2014 hinsichtlich der Entwicklung des LNG-Terminalprojektes in einem engen Austausch stehen, nun das Projekt gemeinsam mit dem Bund und RWE als weiteren Projektpartner umsetzen will. Damit wurden die Fakten geschaffen, mit denen der Bau des LNG-Terminals am Standort Brunsbüttel zeitnah realisiert werden kann, um unter anderem die Abhängigkeit vom russischen Erdgas zu verringern. Für den Industrie- und Hafenstrandort Brunsbüttel sind das herausragende Neuigkeiten und das Projekt, dass wir vor über 10 Jahren begonnen haben biegt nun auf die Zielgerade ein.“

In einer Pressemitteilung hat die German LNG Terminal GmbH bekannt gemacht, dass sich die Gesellschafterstruktur der German LNG Terminal GmbH verändern wird. Nach dem Einstieg der KfW im Auftrag der Bundesregierung werden die langjährigen Gesellschafter Vopak LNG Holding B.V. sowie die Oiltanking GmbH nach erfolgreicher Aufbauarbeit bis spätestens Ende Mai 2022 aus dem Gesellschafterkreis ausscheiden. Frank Schnabel bedankt sich ausdrücklich für die Zusammenarbeit mit den beiden ausscheidenden Gesellschaftern in den vergangenen Jahren: „Wir waren immer von dem Projekt und der Realisierung überzeugt, auch weil wir stets die Ernsthaftigkeit und Professionalität der drei Gesellschafter in unserer täglichen Arbeit mit ihnen gespürt haben. Die Zusammenarbeit war stets vertrauensvoll, konstruktiv und zielgerichtet. Daher möchten wir uns bei Oiltanking und Vopak für die gute Zusammenarbeit bedanken, freuen uns aber zugleich Gasunie weiterhin bei der Umsetzung des Projektes eng zu unterstützen.“

Das geplante Terminal soll nicht nur durch den Import von LNG die Versorgungssicherheit mit Erdgas in Deutschland erhöhen, sondern auch in Zukunft die Möglichkeiten für den Import von grünen Energieträgern wie z.B. Wasserstoffderivaten schaffen. Daher ist die Realisierung des LNG-Terminal Brunsbüttel auch für die Industrieunternehmen des ChemCoast Park Brunsbüttel ein wichtiges Signal für die Zukunft! Die energieintensiven Unternehmen aus der chemischen Industrie benötigen hohe Mengen Erdgas und zukünftig grüne Energieträger, wie z.B. Wasserstoff. „Das LNG-Terminal am Standort Brunsbüttel wird für die Versorgungssicherheit der Industrieunternehmen auf Jahrzehnte hinweg eine wichtige Säule darstellen können. Auch wird Brunsbüttel noch attraktiver für Neuansiedlungen von energieintensiven Industrieunternehmen“ ergänzt Frank Schnabel in seiner Funktion als Sprecher der Werkleiterrunde.

Quelle und Foto: Brunsbüttel Ports




Staatliche Hilfe für Delta Corridor

Die niederländische Regierung unterstützt das Delta-Corridor-Projekt Pipeline Projekt sowohl finanziell als auch mit einer wachsenden Projektorganisation. Dies teilte Klima- und Energieminister Rob Jetten dem Parlament in einem Schreiben mit.

Bereits Ende letzten Jahres hatte die Regierung Delta Corridor durch Aufnahme in das mehrjährige Infrastruktur-Energie- und Klimaprogramm (MIEK) als Projekt von nationaler Bedeutung ausgewiesen. In der Praxis führt dies zu mehr staatlicher Regie, um den Bau des neuen Pipelinebündels von Rotterdam über Moerdijk-Geertruidenberg-Tilburg-Venlo zum Chemelot-Industrie-Cluster und angrenzenden Deutschland (und möglicherweise auch Flandern) voranzutreiben.

Die rechtzeitige Anlieferung von Wasserstoff, (synthetischem) Flüssiggas und (Bio-)Propen in Kombination mit der CO2-Abfuhr hilft der Industrie im In- und Ausland, die nachhaltige Entwicklung zu beschleunigen und Emissionen drastisch zu reduzieren. Dies ist ein wichtiger Schritt zur Realisierung der Klimaziele und der Rohstoffwende. Ein sicherer Pipelinetransport entlastet auch den Bahntransport.

Delta Corridor trägt zur zukünftigen Ertragsfähigkeit der Niederlande bei. Schließlich verleiht die internationale Verbindung dem Projekt ein solides Fundament und sichert die strategische Rolle der Niederlande in Nordwesteuropa. Eine neue Anbindung an andere Industrie-Cluster stärkt die Wettbewerbsposition der Industrie und entlang der unterirdischen Trasse sind die Ankoppelungsmöglichkeiten für die lokale Wirtschaft in unmittelbarer Reichweite.

Das Kabinett prüft nun den Nutzen und die Notwendigkeit sowie den gesellschaftlichen Mehrwert des Projekts. Diese Analyse soll im kommenden Sommer abgeschlossen sein. Der Hafenbetrieb Rotterdam konzentriert sich hauptsächlich auf die technischen und kommerziellen Aspekte des Pipelinekorridors, pro Pipeline und als übergreifendes Projekt. Daneben wird versucht, die Organisation mit privaten Teilnehmern zu erweitern.

Die Regierung wird darüber hinaus eine Organisation einrichten, die dafür sorgt, dass insbesondere die räumliche Integration und die damit verbundenen Verfahren reibungslos verlaufen. In seinem Schreiben an das Parlament befürwortet Minister Jetten das Delta-Corridor-Projekt nachdrücklich: „Ich unterstütze den Ansatz und die Geschwindigkeit, die diese Organisation anstrebt. Um das gewünschte Tempo, das auf die ambitionierte Realisierung im Jahr 2026 abzielt, von staatlicher Seite zu fördern, stellen wir sicher, dass wir bereit sind, dieses Projekt von der öffentlichen Rolle aus voranzutreiben“.

Die erforderlichen öffentlichen Mittel belaufen sich auf 5 bis 7 Millionen Euro. Die Wirtschaft trägt jährlich 12 bis 14 Millionen Euro bei.

Quelle und Foto: Port of Rotterdam 




Frank Dreeke als BLG-Chef bis Ende 2024 bestätigt

Frank Dreeke ist erneut vom Aufsichtsrat als Vorsitzender des Vorstands der BREMER LAGERHAUS-GESELLSCHAFT -Aktiengesellschaft von 1877- bestellt worden. Der Beschluss zur zweijährigen Vertragsverlängerung bis Ende 2024 wurde einstimmig vom Aufsichtsrat gefasst. 

„Frank Dreeke steuert das Unternehmen erfolgreich, auch in den herausfordernden Zeiten des Wandels und der Pandemie. Dabei treibt er neben der Diversifizierung der Geschäftsbereiche insbesondere die Zukunftsthemen Digitalisierung und Klimaschutz voran“, sagt Dr. Klaus Meier, Vorsitzender des Aufsichtsrats der BREMER LAGERHAUS-GESELLSCHAFT –Aktiengesellschaft von 1877– .

„Ich danke für das langjährige Vertrauen in meine Person und freue mich darauf, gemeinsam mit einem starken Team die BLG in den nächsten Jahren weiter robust und anpassungsfähig zu entwickeln.“

Frank Dreeke, geboren 1959, blickt auf mehr als drei Jahrzehnte Erfahrung in der Hafen- und Logistikbranche zurück. Nach der Ausbildung zum Schifffahrtskaufmann und dem Studium der Betriebswirtschaftslehre war er in verschiedenen Unternehmen als Geschäftsführer beziehungsweise General Manager tätig. Seit dem 1. Januar 2013 ist Frank Dreeke Mitglied des Vorstands der BLG LOGISTICS GROUP und hat am 1. Juni 2013 den Vorsitz des Vorstands übernommen.

Mit der Ernennung verlängert sich Dreekes Amtszeit um zwei weitere Jahre bis zur Erreichung der Regelaltersgrenze von Vorstandsmitgliedern, die BLG nach Vorgabe des Deutschen Corporate Governance Kodex eingeführt hatte.

Quelle: BLG, Foto: BLG / Oliver Lang




Kühne+Nagel mit ausserordentlich starkem 2021

Kühne+Nagel erzielte im Geschäftsjahr 2021 ein ausserordentlich starkes Ergebnis. Die Gruppe konnte sämtliche Kennzahlen gegenüber dem Vorjahr deutlich steigern: Der Nettoumsatz stieg um 61% auf CHF 32,8 Mrd., der EBIT um 175% auf CHF 2,9 Mrd. und der Reingewinn um 173% auf CHF 2,2 Mrd. Die Konversionsrate, die das Verhältnis von EBIT zu Rohertrag der Gruppe beschreibt, lag mit 30% weit über dem langfristig gesetzten Durchschnittsziel von 16%. Sämtliche Geschäftsbereiche trugen zum Unternehmenserfolg bei.

Dr. Detlef Trefzger, CEO der Kühne + Nagel International AG, Foto, sagt: „Kühne+Nagel erwies sich in 2021 als relevanter und verlässlicher Logistikpartner in einem herausfordernden Marktumfeld. Unsere 78.000 Kolleginnen und Kollegen haben mit Hochdruck daran gearbeitet, unsere Kunden mit einem überzeugenden Dienstleistungsangebot zu unterstützen. Einmal mehr haben wir den Fokus auf Kunden, Systeme und Mitarbeitende gesetzt, die strategischen Initiativen beschleunigt sowie unsere ambitionierten Finanzziele weit übertroffen. Für das laufende Jahr waren die Geschäftsaussichten bisher günstig; die Kriegshandlungen Russlands haben die Unwägbarkeiten weltpolitischer Entwicklungen aufgezeigt, deren Auswirkungen auf das Wirtschaftsgeschehen noch nicht zu überblicken sind.“

Beim Geschäftsbereich Seefracht führte das angespannte Marktumfeld – mit Engpässen in den Häfen sowie aus dem Takt geratenen Lieferketten – zu einem ausgesprochen hohen Bearbeitungsaufwand in 2021.

Das Containervolumen lag im Gesamtjahr 2021 mit 4,6 Mio. TEU ca. 2% über dem Vorjahr. Der Nettoumsatz des Geschäftsbereichs lag bei CHF 13,7 Mrd. und der EBIT bei CHF 1,5 Mrd. Die Conversion Rate erreichte 55,5%.

Die bewährte Onlineplattform Seaexplorer wurde in 2021 deutlich erweitert. Die Plattform schafft Transparenz und warnt vor möglichen Beeinträchtigungen der Lieferketten durch Ineffizienz in der Abwicklung oder schlechte Wetterbedingungen als Beispiele. Ergänzend dazu hat Kühne+Nagel den „Disruption Indicator“ entwickelt, um die Effizienz der weltweiten Seefrachtnetze zu messen.

Global begrenzte Frachtkapazitäten in 2021 erforderten massgeschneiderte Dienstleistungen im Geschäftsbereich Luftfracht. Unverändert stark nachgefragt waren Kühne+Nagel-Angebote für Pharma- und systemrelevante Güter sowie E-Commerce. Dadurch konnte der Geschäftsbereich deutlich Marktanteile gewinnen.

Das Luftfrachtvolumen lag im Gesamtjahr 2021 mit 2,2 Mio. Tonnen um 55% über dem Vorjahr. Ungefähr die Hälfte des Wachstums trug der im Mai 2021 erstmals konsolidierte Luftfrachtdienstleister Apex Logistics bei. Der gesamte Nettoumsatz der Luftfracht betrug CHF 10,8 Mrd. und der EBIT CHF 1,2 Mrd. Die Conversion Rate erreichte 45,7%.

Die Luftfracht spielte eine massgebliche Rolle bei der weltweiten Verteilung von Covid-19-Impfstoffen. Insgesamt wurden 1,2 Mrd. Dosen in rund 90 Ländern um den Globus befördert. Das globale Healthcare-Netzwerk von Kühne+Nagel mit über 240 Standorten bildete das robuste Fundament der Impfstofflogistik.

Der Geschäftsbereich Landverkehre steigerte in 2021 das Volumen um mehr als 13% auf insgesamt 24,4 Mio. Bestellungen. Neben der starken Auslastung in Europa waren zudem die Netze in Nordamerika gut gebucht. Die ursprünglich auf Asien ausgerichtete digitale Buchungsplattform eTrucknow wurde in rund 20 Ländern in Europa, dem Nahen Osten und Südamerika eingeführt.

Der Nettoumsatz des Geschäftsbereichs lag im Gesamtjahr 2021 bei CHF 3,7 Mrd. und der EBIT stieg um 52% gegenüber dem Vorjahr auf CHF 94 Mio. Mit 7,5% erreichte die Conversion Rate ein Rekordniveau.

Die ursprünglich für den Brexit entwickelte, digitale Verzollungsplattform bietet den Kunden nun auch eine weltweite Abdeckung an. Das System reduziert den Verwaltungsaufwand bei der Zollabfertigung erheblich und beschleunigt die Abwicklung zwischen allen Beteiligten.

Der Geschäftsbereich Kontraktlogistik war in 2021 von einer hohen Auslastung gekennzeichnet. Der Bereich baute insbesondere das Angebot für Pharma und E-Commerce-Fulfilment rasch aus. Mittlerweile sind 100 Distributionszentren auf den Pharma- und Gesundheitssektor sowie 175 auf E-Commerce-Fulfilment spezialisiert.

Nach Veräusserung eines grossen Teils spezialisierter Lager- und Distributionsaktivitäten in Grossbritannien lag der Nettoumsatz des Geschäftsbereichs mit CHF 4,6 Mrd. in Gesamtjahr 2021 zwar leicht unter dem Vorjahr; der EBIT hingegen verdoppelte sich nahezu auf CHF 156 Mio.

Integrierte Logistikdienstleistungen (4PL) waren erneut sehr gefragt. An acht globalen Standorten mit KN Control Towers entwickeln und betreiben Spezialisten Angebote für flexible und effiziente Lieferketten. Auf diese Weise können Kosten, Durchlaufzeiten und Lagerbestände auch in einem herausfordernden, operativen Umfeld optimiert werden.

Der Verwaltungsrat schlägt der am 3. Mai 2022 stattfindenden Generalversammlung eine Dividende von CHF 10,00 pro Aktie vor.

Dr. Jörg Wolle, Präsident des Verwaltungsrats der Kühne + Nagel International AG: „Kühne+Nagel hat im Geschäftsjahr 2021 vor allem die Chancen genutzt, die sich aus dem strategischen Aufbruch der letzten Jahre ergeben haben. Das Unternehmen ist ebenso gut wie nachhaltig aufgestellt, es ist agil, innovationsstark und rund um den Erdball einer der Treiber für die Entwicklung der Logistik zu einer Schlüsselsparte der Weltwirtschaft. Daraus ergeben sich auch für die Zukunft überzeugende Potenziale. Kühne+Nagel ist strategisch bestens positioniert, um von diesen weitreichenden Entwicklungen im besonderen Mass zu profitieren. Wir freuen uns sehr, dass wir der Generalversammlung eine Dividende in Höhe von 10 Franken je Aktie vorschlagen können und damit unsere Aktionärinnen und Aktionäre am Unternehmenserfolg teilhaben werden.“

Quelle und Foto: Kühne+Nagel




Auszeichnung für Rheinmetall im Neusser Hafen

Der Technologiekonzern Rheinmetall hat an seinem Standort in Neuss erfolgreich ein neues Auditverfahren eingeführt und wurde dafür von PSA Peugeot Citroën ausgezeichnet. Der Automobilhersteller, der dem Stellantis-Konzern angehört, verlieh der Neusser Tochtergesellschaft für die gelungene Umsetzung das begehrte QSB+ Zertifikat, welches eine Auszeichnung für die Erfüllung der Kundenanforderung darstellt.

„Wir freuen uns sehr über das Erreichen der Bewertungs¬kriterien des QSB+ Zertifikats“, sagt David Papenfuß, Werkleiter des Standorts Niederrhein und Sponsor des Projekts. „Ohne das gemeinsame Engagement der Beteiligten in den verschiedenen Abteilungen und dem Werkführungsteam wäre dies nicht möglich gewesen.“

Der Erfolg hat zudem auch strategische Bedeutung: „Mit der Einführung des Layered Process Audits (LPA) erfüllen wir nun auch die IATF-Anforderungen an die Qualitätsmanagementsysteme, die zukünftig von allen Automobilherstellern gefordert werden. Beste Voraussetzungen also, bevorzugter Partner für alle unsere Kunden zu werden“, erläutert Papenfuß.

Die Einführung des neuen Auditverfahrens am Standort Neuss ist das Ergebnis einer kontinuierlichen Zusammenarbeit verschiedener europäischer Qualitäts¬bereiche von Rheinmetall. Entsprechend dem sogenannten Layered Process Audit (LPA) werden die verschiedenen Abläufe in den Bereichen Produktion, Logistik sowie Qualitätsmanagement erfasst und systematisch beobachtet. Bei Bedarf werden Verbesserungen neu geplant, umgesetzt, überprüft und weiter beobachtet – ein kontinuierlicher Optimierungsprozess.

„Bei dem LPA handelt es sich nicht um eine kurze, einmalige Intervention, sondern um ein Optimierungsinstrument, das auf Kontinuität und Langfristigkeit ausgerichtet ist. Wir konzentrieren uns auf die Verbesserung unserer Prozesse in den Bereichen Produktion und Logistik, die das Qualitätsmanagement beeinflussen“, erklärt Steffen Grunert, Senior Manager Quality im Werk Niederrhein in Neuss.

Involviert sind dabei alle Abteilungen und Ebenen, einschließlich der Geschäftsführung. So überwacht der Produktionsbetrieb die Qualität der Produkte sowie die Kundenbedarfe und gestaltet aktiv den eigenen Verbesserungsprozess.

Nach dem erfolgreichen Projektstart in Neuss wird das richtungsweisende Verfahren bald auch an anderen Rheinmetall-Standorten implementiert.

Quelle und Foto: Rheinmetall Aktiengesellschaft




Erfolgreiche Premiere: auf Donau nach Passau

Ende Februar reisten erstmals Schwarzmüller-Trailer per Schiff zum bayernhafen Passau. Die Anhänger wurden per LKW vom ungarischen Werk zum Hafen in Budapest transportiert und dort auf den RoRo-Katamaran der Fa. Donau Star aufgefahren – also „roll on“. Den Großteil der Strecke legten sie auf der Donau zurück, wurden dann in Passau wieder von Deck gefahren – „roll-off“ – und weiter bis zu Ihrem Zielort transportiert.

Die erfolgreiche Logistikkette realisierte Schwarzmüller mit seinen Partnern Spedition Hitzinger, dem Rosenheimer Logistikunternehmen BTK und bayernhafen Passau. Die Firma Donau Star BG EOOD betreibt seit 2015 einem Liniendienst per RoRo-Schiff zwischen dem bayernhafen Passau und dem bulgarischen Hafen Ruse sowie weiteren RoRo-geeigneten Häfen an der Donau.

Zukünftig plant Schwarzmüller sechs bis acht Schiffsverbindungen pro Jahr.

bayernhafen-Geschäftsführer Joachim Zimmermann begrüßt die neue, umweltfreundliche Transportkette: „Ich freue mich, dass der über Jahrzehnte bewährte Transport von Trailern auf RoRo-Schiffen eine Renaissance erlebt. Nur wenn wir alle Optionen nutzen gelingt die Verkehrswende.“

Dem Pilotversuch sollen jetzt regelmäßig Schiffsfahrten folgen, gab der CFO der Schwarzmüller Gruppe, Mag. Michael Hummelbrunner, bei der Entladung in Passau bekannt. Rund 575 Kilometer haben die neuen Plateaufahrzeuge auf der Donau hinter sich gebracht. Vom Werk Dunaharaszti zum Hafen Budapest wurden sie mit dem LKW gezogen und dort auf dem mehr als 100 Meter langen bulgarischen Spezialschiff verladen. Der Transport erfolgt „Roll on Roll off“, das Ladegut wird dabei auf das Deck gefahren und nicht wie ein Container gehoben. Vom Hafen Passau werden die Trailer mit dem LKW zum endgültigen Bestimmungsort in Österreich und Süddeutschland gebracht.

Zum ersten Mal überhaupt kam ein Donauschiff mit neuen Anhängern an Bord in Passau an. Nach zehn Monaten Vorbereitungszeit war Schwarzmüller mit seinen Partnern bayernhafen Passau, Spedition Hitzinger und dem Rosenheimer Logistikunternehmen BTK nun zum ersten Einsatz bereit. Die Premiere hat reibungslos funktioniert, BTK konnte 20 neue Fahrzeuge in Empfang nehmen. Bei der Beladung in Budapest hatte es noch die eine oder andere Überraschung gegeben. Zum Beispiel lassen sich bis zu 40 Trailer und nicht nur 35 mit einer Komplettladung transportieren. Andererseits passt der Megatrailer nicht auf das Deck und muss weiter auf der Straße ausgeliefert werden.

Für Schwarzmüller hat der Transport mit Donauschiffen mehrere Vorteile. Abseits der verstopften Fernverkehrswege fährt das Donauschiff streng nach Fahrplan und lässt sich besser planen. Die Transportzeit ist dabei nur unwesentlich länger. Einzelzustellungen werden durch die Komplettbeladung eines Schiffes ersetzt, was letztendlich einen Vorteil bei der CO2-Bilanz bringt. Der Transport ist durch die Bündelung auch wirtschaftlicher. Die Anforderungen an die Planung steigen allerdings: Es müssen genügend Aufträge für die Zielregion in einem engen Zeitfenster vorhanden sein und für die Ladevorgänge werden Zugmaschinen benötigt.

Schwarzmüller will das neu entwickelte Logistikmodul jetzt ausführlich testen. „Wir wissen noch nicht genau, wohin uns der Weg führen wird. Aktuell planen wir sechs bis acht Schiffe pro Jahr. Aus der Praxis werden sich neue Perspektiven ergeben“, betonte CFO Hummelbrunner. Die Schwarzmüller Gruppe ist in den meisten Donau-Anrainerstaaten tätig. Auch der Schwerpunktmarkt Polen liegt im Einzugsgebiet der Donau. In einigen Jahren könnte aus dem heutigen Versuch ein neues internationales Modul der Fahrzeugauslieferung werden.

Quelle und Foto: bayernhafen Passau und Schwarzmüller, Foto: bayernhafen Passau/ M. Ziegler, mit dem ersten Transport von Schwarzmüller-Trailern auf einem Donauschiff sehr zufrieden (von links nach rechts): Stefan Ring (Leiter Technik und Betrieb, bayernhafen Passau), Daniel Hitzinger, Manfred Hitzinger (beide Hitzinger Transporte), Josef Heiß (Geschäftsführer BTK Logistik, Rosenheim), Alexander Rubchev (Geschäftsführer Donau Star BG EOOD), Mag. Michael Hummelbrunner (CFO Schwarzmüller Gruppe, Freinberg)