Erfolgreiche Premiere: auf Donau nach Passau

Ende Februar reisten erstmals Schwarzmüller-Trailer per Schiff zum bayernhafen Passau. Die Anhänger wurden per LKW vom ungarischen Werk zum Hafen in Budapest transportiert und dort auf den RoRo-Katamaran der Fa. Donau Star aufgefahren – also „roll on“. Den Großteil der Strecke legten sie auf der Donau zurück, wurden dann in Passau wieder von Deck gefahren – „roll-off“ – und weiter bis zu Ihrem Zielort transportiert.

Die erfolgreiche Logistikkette realisierte Schwarzmüller mit seinen Partnern Spedition Hitzinger, dem Rosenheimer Logistikunternehmen BTK und bayernhafen Passau. Die Firma Donau Star BG EOOD betreibt seit 2015 einem Liniendienst per RoRo-Schiff zwischen dem bayernhafen Passau und dem bulgarischen Hafen Ruse sowie weiteren RoRo-geeigneten Häfen an der Donau.

Zukünftig plant Schwarzmüller sechs bis acht Schiffsverbindungen pro Jahr.

bayernhafen-Geschäftsführer Joachim Zimmermann begrüßt die neue, umweltfreundliche Transportkette: „Ich freue mich, dass der über Jahrzehnte bewährte Transport von Trailern auf RoRo-Schiffen eine Renaissance erlebt. Nur wenn wir alle Optionen nutzen gelingt die Verkehrswende.“

Dem Pilotversuch sollen jetzt regelmäßig Schiffsfahrten folgen, gab der CFO der Schwarzmüller Gruppe, Mag. Michael Hummelbrunner, bei der Entladung in Passau bekannt. Rund 575 Kilometer haben die neuen Plateaufahrzeuge auf der Donau hinter sich gebracht. Vom Werk Dunaharaszti zum Hafen Budapest wurden sie mit dem LKW gezogen und dort auf dem mehr als 100 Meter langen bulgarischen Spezialschiff verladen. Der Transport erfolgt „Roll on Roll off“, das Ladegut wird dabei auf das Deck gefahren und nicht wie ein Container gehoben. Vom Hafen Passau werden die Trailer mit dem LKW zum endgültigen Bestimmungsort in Österreich und Süddeutschland gebracht.

Zum ersten Mal überhaupt kam ein Donauschiff mit neuen Anhängern an Bord in Passau an. Nach zehn Monaten Vorbereitungszeit war Schwarzmüller mit seinen Partnern bayernhafen Passau, Spedition Hitzinger und dem Rosenheimer Logistikunternehmen BTK nun zum ersten Einsatz bereit. Die Premiere hat reibungslos funktioniert, BTK konnte 20 neue Fahrzeuge in Empfang nehmen. Bei der Beladung in Budapest hatte es noch die eine oder andere Überraschung gegeben. Zum Beispiel lassen sich bis zu 40 Trailer und nicht nur 35 mit einer Komplettladung transportieren. Andererseits passt der Megatrailer nicht auf das Deck und muss weiter auf der Straße ausgeliefert werden.

Für Schwarzmüller hat der Transport mit Donauschiffen mehrere Vorteile. Abseits der verstopften Fernverkehrswege fährt das Donauschiff streng nach Fahrplan und lässt sich besser planen. Die Transportzeit ist dabei nur unwesentlich länger. Einzelzustellungen werden durch die Komplettbeladung eines Schiffes ersetzt, was letztendlich einen Vorteil bei der CO2-Bilanz bringt. Der Transport ist durch die Bündelung auch wirtschaftlicher. Die Anforderungen an die Planung steigen allerdings: Es müssen genügend Aufträge für die Zielregion in einem engen Zeitfenster vorhanden sein und für die Ladevorgänge werden Zugmaschinen benötigt.

Schwarzmüller will das neu entwickelte Logistikmodul jetzt ausführlich testen. „Wir wissen noch nicht genau, wohin uns der Weg führen wird. Aktuell planen wir sechs bis acht Schiffe pro Jahr. Aus der Praxis werden sich neue Perspektiven ergeben“, betonte CFO Hummelbrunner. Die Schwarzmüller Gruppe ist in den meisten Donau-Anrainerstaaten tätig. Auch der Schwerpunktmarkt Polen liegt im Einzugsgebiet der Donau. In einigen Jahren könnte aus dem heutigen Versuch ein neues internationales Modul der Fahrzeugauslieferung werden.

Quelle und Foto: bayernhafen Passau und Schwarzmüller, Foto: bayernhafen Passau/ M. Ziegler, mit dem ersten Transport von Schwarzmüller-Trailern auf einem Donauschiff sehr zufrieden (von links nach rechts): Stefan Ring (Leiter Technik und Betrieb, bayernhafen Passau), Daniel Hitzinger, Manfred Hitzinger (beide Hitzinger Transporte), Josef Heiß (Geschäftsführer BTK Logistik, Rosenheim), Alexander Rubchev (Geschäftsführer Donau Star BG EOOD), Mag. Michael Hummelbrunner (CFO Schwarzmüller Gruppe, Freinberg)




Werkleiterrunde begrüßt Regierungserklärung

Frank Schnabel, Sprecher der Werkleiterrunde des ChemCoast Park Brunsbüttel, begrüßt das klare Bekenntnis von Bundeskanzler Olaf Scholz in seiner Regierungserklärung vom 27. Februar 2022 zum Bau des geplanten LNG-Terminals in Brunsbüttel: „Nur mit dem Bau einer eigenen Energie-Import-Infrastruktur, über die zunächst LNG aus dem Weltmarkt und zukünftig auch grüne Energieträger importiert werden könnten, ist es für die Bundesrepublik Deutschland möglich, die Abhängigkeit von russischem Pipelinegas zu verringern.“

„Nur so kann die Versorgungssicherheit der energieintensiven Industrie im ChemCoast Park Brunsbüttel, die Erdgas als Energieträger und Grundstoff für ihre Produktion vor Ort einsetzt, und der privaten Haushalte gewährleistet werden. Der Handlungsbedarf durch die Politik ist durch die gegenwärtige geopolitische Entwicklung mit dem sich massiv verschärften Russland-Ukraine Konflikt so groß wie nie zuvor und die Bundesregierung zieht nun die richtigen Konsequenzen für ihre Energiepolitik. Das Vorgehen Russlands verurteilen wir in jeder Hinsicht. Die notwendige Diversifizierung der Gasbezugsquellen der Bundesrepublik Deutschland mit einer eigenen Energie-Import-Infrastruktur bestätigt unsere Strategie, die wir seit vielen Jahren am Industrie- und Energiestandort ChemCoast Park Brunsbüttel verfolgen. Mit höchster Dringlichkeit und konsequenter Unterstützung durch die Bundesregierung müssen nun unverzüglich die Voraussetzungen dafür geschaffen werden, dass schnellstmöglich mit dem Bau in Brunsbüttel begonnen werden kann, um insbesondere die Versorgungssicherheit und Preisstabilität für Energie zukünftig zu gewährleisten.“

Quelle und Foto: ChemCoastPark




Grüne Industrie braucht internationalen Ansatz

In einem offenen Brief an die niederländische, belgische und deutsche Regierung fordern große Unternehmen und NRO die Niederlande, Belgien und Deutschland auf, besser und enger zusammenzuarbeiten, um die Schwerindustrie klimafreundlich zu machen.

Grenzüberschreitende Infrastrukturen sind für die Erreichung der Klimaziele unerlässlich. Sie betonen die Notwendigkeit einer gemeinsamen Vision für die Abscheidung und dauerhafte Speicherung von CO2-Emissionen. Der Hafenbetrieb Rotterdam ist einer der Unterzeichner.

Allard Castelein, CEO des Hafenbetriebs Rotterdam: „Grenzüberschreitende Infrastrukturen, unter anderem für Wasserstoff und CO2, sind für die Bekämpfung des Klimawandels unerlässlich. Gemeinsam mit vielen Organisationen und Unternehmen entwickelt der Hafenbetrieb Rotterdam das Projekt Delta Corridor. Dabei handelt es sich um eine Reihe von Pipelines zwischen Rotterdam und Nordrhein-Westfalen, die die dazwischen liegenden Industriegebiete Chemelot und Moerdijk miteinander verbinden und auch eine Verbindung zur belgischen Industrie herstellen. Diese grenzüberschreitende Infrastruktur wird der Industrie helfen, ihre Prozesse zu dekarbonisieren“.

Der offene Brief wird unterstützt von: Aramis, Bellona Europa, Bellona Deutschland, Benelux Business Roundtable, Bundesverband der Deutschen Kalkindustrie, Carbon Collectors, Clean Air Task Force, Energie Beheer Nederland, Fluxys, Gasunie, General Electric, HeidelbergCement, Holcim België NV, Lhoist, Natuur & Milieu, Natuur en Milieu Federatie Zuid-Holland, North Sea Port, Port of Antwerp, Port of Rotterdam, Porthos, Shell, Smart Delta Resources, TotalEnergies, Victrol und Verein Deutscher Zementwerke (VDZ).

Quelle und Foto: Port of Rotterdam




Über 9 Prozent Wachstum, Resilienz im Netzwerk

Die Kombiverkehr KG verlagerte im vergangenen Jahr insgesamt 937.959 Lkw-Sendungen (eine Sendung entspricht der Kapazität eines Lastzuges) beziehungsweise 1,88 Millionen TEU von der Straße und dem Seeweg auf die klimafreundliche Schiene.

„Mit einer Zunahme der transportierten Sendungen in Höhe von 9,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr befinden wir uns damit auf klarem Wachstumskurs, nachdem bereits im Sommer 2021 das Transportvolumen aus Vor-Corona-Zeiten übertroffen wurde. Zum Jahresbeginn 2022 haben wir mit neuen Produktangeboten und Kapazitätserweiterungen die Weichen für eine weitere positive Unternehmensentwicklung gestellt“, kommentiert Geschäftsführer Alexander Ochs das Sendungsergebnis des Vorjahres.

Um die anhaltend hohe Nachfrage nach intermodalen Leistungen auch wettbewerbsfähig bedienen zu können, müssen steigende Strompreisentwicklungen für Traktionsleistungen gemildert und das nationale und internationale Baustellenmanagement für eine planbare Leistungsqualität harmonisiert werden. „2021 war auch ein Jahr mit vielfältigen betrieblichen Herausforderungen, die wir mit Stabilität, Flexibilität und Resilienz als Netzwerkanbieter größtenteils meistern konnten“, ergänzt Geschäftsführerkollege Armin Riedl. „Zum Ende des Jahres hätten wir noch stärker wachsen können. Zugauslegungen in Folge von verpassten Terminalslots oder gestörten Wagenumläufen aufgrund der Leistungsqualität der Bahnen haben dies allerdings verhindert.“ Für die Zukunft sieht Riedl daher ein harmonisiertes Baustellenmanagement auf nationaler wie auch internationaler Ebene als unerlässlich an. „Unsere Anforderungen an die Netzbetreiber lauten deshalb, konzentriert bauen, Korridore offen halten und frühzeitig Baustellen kommunizieren. Und an die Politik, die finanziellen Mittel für eine Verflüssigung von Baustellen bereitzustellen. Für die Verlagerung auf die umweltfreundliche Schiene ist das Potential mehr denn je vorhanden, das mit adäquater Leistungsqualität auch gehoben werden kann.“

Im zweiten Pandemiejahr überzeugte der Intermodale Verkehr wiederholt als verlässliche Transportalternative zum durchgehenden Straßengüterverkehr, was sich im Zusammenspiel mit einem attraktiven Leistungsportfolio mit 170 täglichen Direktzügen in mehr als 25 Länder Europas positiv auf die Geschäftsentwicklung auswirkte. In allen Verkehrsbereichen legte die Kombiverkehr KG zu. Im Verkehr mit den deutschen Ostseehäfen (83.486 Lkw-Sendungen) um 3,2 Prozent, im Internationalen Verkehr (663.949 Lkw-Sendungen) um 8,5 Prozent und im Nationalen Verkehr (190.521 Lkw-Sendungen) sogar zweistellig um 15,4 Prozent.

Die Gründe für das Mengenwachstum sind vielfältig. Mit der Einbindung der Schnellumschlaganlage MegaHub Lehrte wurde nicht nur eine bedeutende regionale Wirtschaftsregion an das europäische Intermodalnetzwerk des Operateurs angeschlossen, sondern es entstanden auch zusätzliche Routings im Binnen- sowie im europäischen Verkehr mit erweiterten Kapazitäten über die neue Drehscheibe im Osten Hannovers. Zudem wurden mit neuen Zugprodukten via Schweiz von und nach Mortara in Norditalien Verbindungen im Benelux-Verkehr geschaffen, deren Verkehrsfrequenzen aufgrund einer ansteigenden Nachfrage im Jahresverlauf bereits hochgefahren wurden. Hinzu kamen Neuverkehre beispielsweise zwischen München und Wels in Österreich und diverse Kapazitätserweiterungen auf bestehenden Relationen.

Mit neuen Angeboten wie der Verbindung Nürnberg – Rotterdam Cobelfred, die seit Mitte Januar in Produktionskooperation mit der TFG Transfracht GmbH angeboten wird, sorgt Kombiverkehr für neue kontinentale Transportmöglichkeiten von und nach Großbritannien. „Auch mit Company Trains, die unser Produktportfolio als Intermodal-Operateur geradezu abrunden, sehen wir Möglichkeiten, Kundenanforderungen zu erfüllen und unsere Dienstleistungen erfolgreich am Markt zu platzieren. Das offene Zugnetzwerk ist und bleibt für uns sowie unsere Kommanditisten und zahlreichen Speditionskunden jedoch selbstverständlich das Maß aller Dinge“, gibt Ochs Einblick in die strategische Produktausrichtung. „Jedes Logistikunternehmen unterstützen wir beim Wechsel von der Straße hin zum Intermodalen Verkehr mit unserem KV-Coaching, um den Einstieg auf der Schiene so einfach wie möglich zu gestalten.“ Als weiteren Beschleuniger für den Kombinierten Verkehr sieht das Unternehmen die Konjunkturprognose der EU für das laufende Jahr an, die für die Eurozone ein Plus von 4,4 Prozent vorhersagt, warnt jedoch zugleich vor möglichen Einschränkungen in den Logistikketten, die sich durch Omikron oder weiteren Virusvarianten kurz- und mittelfristig ergeben könnten. Mit vorausschauenden Pandemiekonzepten setzt die Kombiverkehr KG zusammen mit den Leistungspartnern alles daran, die Betriebslage jederzeit aufrechtzuerhalten.

Das gesteigerte Volumen auf mehr als 937.000 Sendungen lässt auch den CO2-Fußabdruck der Kunden des Intermodal-Anbieters kleiner werden. Mit 1.107.600 Tonnen lag die Emissionseinsparung einhundert Tonnen über den Werten des Vorjahres. Neben den Dauerthemen Fahrermangel und Ressourcenengpässe steht der Klimaschutz derzeit weit oben auf der Liste der Beweggründe für Kombinierten Verkehr. Die gemeinsam mit Kunden erzielten Resultate zeigen auf, dass durch den Hauptlauf auf der Schiene Klimaziele auch tatsächlich erreicht werden können. Das Angebot an klimaneutralen Transportlösungen wird der Intermodal-Dienstleister mit den Traktionspartnern forcieren, um langfristig die CO2-freie Transportkette zu verwirklichen.

Quelle und Foto: Kombiverkehr




Contargo North France fährt nach China

Seit über einem Jahr treffen an dem französischen Terminal Container aus China ein, die über die neue Seidenstraße per Bahn in Duisburg ankommen und dann mit dem Binnenschiff nach Valenciennes gelangen. Dank eines eigenen Zollagers kann Contargo dort auch gleich die Zollformalitäten abwickeln. Nun bietet das Unternehmen auch Exporte nach China ab Valenciennes an.


Das von Contargo betriebene Escaut Valenciennes Terminal, das sich am Kai von Bruay-sur-l’Escaut/Saint-Saulve in der Nähe von Valenciennes befindet, ist einer der neueren Akteure auf der Seidenstraße zwischen China und Europa. Seit etwas mehr als einem Jahr bietet Contargo dort eine alternative Route, die Eisenbahn und Binnenschifffahrt kombiniert. Die Container erreichen Nordfrankreich nach einem Bahn-Binnenschiff-Umschlag am Duisburg Intermodal Terminal. Ab sofort können französische Verlader ihre Container auch über Valenciennes nach China transportieren lassen.

Der Transport der Container auf dem Landweg ist eine ernstzunehmende Konkurrenz für den Seeweg, da sie nur halb so lange wie auf dem Seeweg unterwegs sind, was infolge der gestörten internationalen Lieferketten auf dem Seeweg noch schwerer wiegt. Innerhalb von weniger als 20 Tagen erreichen die Container aus China Valenciennes. Dort kann Contargo North France dank seines vom französischen Zoll zugelassenen Zolllagers gleich alle Zollformalitäten für den Endkunden in Frankreich übernehmen. Die Container sind somit innerhalb weniger Stunden nach ihrer Entladung verzollt und verfügbar.

„Zusammen mit unseren Kollegen aus den anderen Contargo-Einheiten und unseren chinesischen und europäischen Partnern tragen wir zu einem relevanten und wettbewerbsfähigen Transportangebot zwischen China und Europa bei. Dies entspricht einem Bedürfnis einiger großer Importeure in unserer Region“, sagte Gilbert Bredel, Managing Director Contargo North France.

Quelle und Foto:  Contargo




Projekt Antwerp@C halbiert CO2 Fußabdruck

Antwerp@C, eine Initiative von Air Liquide, BASF, Borealis, ExxonMobil, INEOS7, TotalEnergies, Fluxys und dem Hafen von Antwerpen hat zum Ziel, die Bemühungen der Industrie zur Halbierung der CO2-Emissionen im Hafen von Antwerpen bis 2030 durch die Errichtung einer gemeinsamen CO2-Infrastruktur zu unterstützen. Mit dem Beginn der technischen Studien hat das Projekt nun einen neuen Meilenstein erreicht, um einen nachhaltigeren, kohlenstoffärmeren Betrieb rund um den Hafen von Antwerpen zu ermöglichen.

Es wäre eine der ersten und weltweit größten multimodalen CO2-Exportanlagen mit öffentlichem Zugang. Die sieben führenden Chemie- und Energieunternehmen wollen damit einen wesentlichen Beitrag zu den Klimazielen Belgiens und der EU leisten.

Nach Abschluss einer Machbarkeitsstudie in 2021 tritt Antwerp@C nun mit dem Beginn technischer Studien in die nächste Phase ein. Dabei wird der Bau eines zentralen „Backbone“ im gesamten Hafen von Antwerpen entlang der Industriegebiete am rechten und linken Scheldeufer weiter untersucht. Teil der technischen Studien ist auch eine gemeinsame CO2-Verflüssigungsanlage mit Zwischenlagerung und Schiffsladeeinrichtungen für den grenzüberschreitenden Transport. Diese Studien werden teilweise durch Zuschüsse der Connecting Europe Facility (CEF) und der flämischen Regierung zur Machbarkeitsstudie und durch Beiträge aller Teilnehmenden des Konsortiums finanziert. Nach Abschluss der technischen Studien wird eine endgültige Investitionsentscheidung für die erste Phase Ende 2022 erwartet.

In der Zwischenzeit haben Fluxys, Air Liquide und Pipelink (eine Tochtergesellschaft des Hafens von Antwerpen) eine „Open Season“ organisiert, um die anfängliche Nachfrage nach der geplanten CO2-Infrastruktur zu ermitteln. Die Open Season war eine Einladung an alle Unternehmen im weiteren Umkreis des Hafens von Antwerpen, ihr Interesse an einer CO2-Transport- und/oder CO2-Terminierungsinfrastruktur in Antwerpen zu bekunden. Die vom Markt gesammelte Reaktion wird berücksichtigt, um eine endgültige Investitionsentscheidung zu treffen.

Der Hafen von Antwerpen beherbergt den größten integrierten Energie- und Chemiecluster Europas. Damit ist er der ideale Standort für neue, grenzüberschreitende Kooperationsprojekte zur innovativen CO2-Reduzierung. Zu diesem Zweck haben sich die genannten Unternehmen Ende 2019 unter dem Namen Antwerp@C zusammengeschlossen, um die technische und wirtschaftliche Machbarkeit des Aufbaus einer CO2-Infrastruktur zur Unterstützung künftiger CCUS-Anwendungen (Carbon Capture Utilization & Storage) zu untersuchen. Das bedeutet, dass Abscheidung, (Wieder-)Verwendung und Speicherung von CO2 als wichtige Wege für den Übergang des Antwerpener Hafens zu einem kohlenstoffneutralen Hafen angesehen werden.

Jacques Vandermeiren, CEO des Hafens von Antwerpen: „Es ist an der Zeit, den Übergang zu einer kohlenstoffneutralen Wirtschaft zu vollziehen. Europa nimmt auf globaler Ebene eine Vorreiterrolle ein. Mit Antwerp@C verfügt der Hafen von Antwerpen über den Schlüssel zur Realisierung eines innovativen grenzüberschreitenden CCUS-Projekts, das hinsichtlich seines Konzepts und Umfangs einzigartig ist. Wir möchten gerne in die nächste Phase der technischen Studien eintreten, da dieses Projekt einen Beitrag zu den flämischen, belgischen und europäischen Klimazielen und zu den erhöhten EU-Zielen für 2030 zur Emissionsreduzierung auf mindestens 55 Prozent leisten wird.“

Wouter de Geest, Vorstandsvorsitzender von Antwerp@C: „Die wichtige Entscheidung, mit der Planung eines so komplexen Projekts zu beginnen, bestätigt das Engagement aller Partner für ihre Klimaziele. Die Unterstützung dieses Engagements durch verschiedene Behörden war unerlässlich, um diese Entscheidung zu treffen, und wird auch während der weiteren Entwicklung des Projekts unerlässlich bleiben. Gemeinsam sind wir viel stärker und können das Industriecluster im Hafen von Antwerpen umgestalten.“

Pascal De Buck, CEO von Fluxys: „Das Antwerp@C-Projekt ist Teil des allgemeinen Projektansatzes von Fluxys, um den Aufbau der erforderlichen Dekarbonisierungsinfrastruktur in ganz Belgien und in Richtung der Nachbarländer zu unterstützen. Sowohl für CO2 als auch für Wasserstoff arbeiten wir mit spezifischen Infrastrukturvorschlägen, derzeit in fünf und in Kürze in sechs wichtigen Industrieclustern. Gemeinsam mit dem Markt bereiten wir die Infrastruktur Schritt für Schritt vor. Innerhalb der Industriecluster, zwischen den Clustern und auch mit Verbindungen zu den Nachbarländern wie in Antwerpen. Auf diese Weise wird unser Land zu einer Drehscheibe für die Moleküle für eine kohlenstoffneutrale Zukunft.“

Quelle und Foto: Port of Antwerp




weniger Schadstoffe am Liegeplatz

Durch die Nutzung von fossilen Schiffstreibstoffen tragen Schiffe erheblich zu Emissionen im Hafen und Hafenumfeld bei. Netzgebundene Landstromanlagen können eine effektive Lösung zur Emissionsreduzierung von Schiffen während der Liegezeit im Hafen sein, wenn diese mit 100% erneuerbarem Strom betrieben werden, jedoch nicht für jeden Hafen, nicht für jeden Liegeplatz und nicht für jedes Schiff. Aus diesem Grunde wollen deutsche Seehäfen weitere Lösungen kennenlernen, um einen möglichst klimaneutralen Betrieb von Schiffen am Liegeplatz zu ermöglichen und um Luftschadstoffe zu vermeiden.

Mit einem Innovationswettbewerb, zu dem neun deutsche Seehäfen gemeinsam mit dem Maritimen Cluster Norddeutschland aufrufen, werden Lösungen gesucht, die zur Emissionsreduzierung am Liegeplatz beitragen können.

Dabei sollen innovative Ideen, Konzepte und technologieoffene Lösungsansätze zur Energieversorgung von Schiffen am Liegeplatz aufgezeigt werden. Von Interesse sind auch Lösungen, welche im Fahrtbetrieb zur Emissionsreduzierung beitragen.

In den folgenden Kategorien werden Innovationen gesucht:

► A. Konzepte – Gesucht werden konzeptionelle Beschreibungen für alternative Energieversorgungsansätze für Schiffe am Liegeplatz. Konzepte welche sich noch in einem F&E Stadium befinden, welche aber das Innovationspotential aufzeigen können.

► B. Prototypen – Gesucht werden Ideen, die eine technische Machbarkeit nachweisen, bei denen aber noch Entwicklungsschritte fehlen (z. B. Wirtschaftlichkeitsbetrachtungen oder weitere Systementwicklungen)

► C. Existente Lösungen – Gesucht werden marktreife Lösungen, die bereits erfolgreich in anderen Häfen oder an Bord zum Einsatz kommen und verfügbar sind, die aber noch adaptiert und / oder skaliert werden müssen.

Der Innovationswettbewerb ist am 1. Februar gestartet und läuft bis zum 18. Juni diesen Jahres. Gesucht werden Innovationen aus dem In- und Ausland.  Die 7-köpfige Jury besteht aus Vertreterinnen und Vertretern von Verbänden, Reedereien und der Wissenschaft. Neben der Jury sind auch Vertreter der Häfen in die Bewertung der Einreichungen involviert.

Nähere Informationen finden sich unter  www.zeroemissionatberth.com. Über diese Seite können auch die Wettbewerbsbeiträge eingereicht werden.

Die Preisverleihung wird voraussichtlich im September sein.

Quelle: bremenports, Foto: HHM/ Hasenpusch




CTE Enns meldet Rekordumschlag in 2021

Die CTE, Betreibergesellschaft des Container-Terminals im Ennshafen, meldet für das Gesamtjahr 2021 einen erheblichen Zuwachs von +15% im Containerumschlag verglichen mit dem Wert zu 2020. Erstmals wurde die Marke von 450.000 TEU Jahresumschlag überschritten und damit ein bisher noch nicht erreichtes Ergebnis erzielt. CT-Enns hat im Jahr 2021 mit Vorbereitungen für die IT-basierte Optimierung der Kranmodule begonnen, alle Verkehrsträger sollen digital vernetzt werden.

Die Verkehrsanbindungen zu den Deutschen Nordseehäfen, Hamburg, Bremerhaven und Wilhelmshaven sowie die Verkehre nach Koper werden vom Betreiber CTE als Leistungsträger der guten wirtschaftlichen Entwicklung angegeben. CTE kann zudem seine trimodale Drehscheibenfunktion als Gateway für Ost- und Südösterreich voll ausspielen. Hochmoderne Infrastruktur, Serviceorientierung und Serviceleistungen, wie Reparatur und Zollabfertigung tragen wesentlichen zur sehr guten Entwicklung der Mengen bei. Durch die Erweiterung des Terminals im Jahr 2019 konnte mit einer Terminalfläche von 270.000m2 eine solide infrastrukturelle Basis für künftiges Mengenwachstum geschaffen werden, so hat auch die Zwischenlagerung von Leercontainern um über 30% zugenommen und ist auch ein Anstieg der durchgeführten Reparaturen von rund +15% zu verzeichnen. Treiber dieser Entwicklung ist hier ganz klar die Oberösterreichische Industrie, gefolgt von den Transitverkehren nach Wien und Graz, die in Enns abgewickelt werden. Während der Pandemie konnte die CTE im Ennshafen die Versorgungsleistung der Wirtschaft sehr gut aufrechterhalten und die Zugsfrequenzen zu den Seehäfen sogar weiter steigern. Über 100 Züge werden pro Woche über die eigene Anschlussbahn im Ennshafen zu und von den Seehäfen auf den Weg gebracht. Bis zu 500 LKW’s werden täglich über die vollautomatischen Gatesysteme des Terminals abgewickelt. 11 kranbare Gleise mit über 700 Meter bedienbarer Länge, vier hochmoderne Portalkrane und 5 Großcontainerstapler stehen dem Terminalbetreiber zur Bewältigung der Verkehre zur Verfügung. Modernes Equipment, ein professionelles Terminalbetriebssystem und tolle Mitarbeiter sind für das hervorragende Ergebnis verantwortlich, freuen sich die Geschäftsführer Otto Hawlicek und Michael Heinemann und kündigen gleichzeitig Verkehrserweiterungen zu den Bestandsverkehren im Ennshafen an. Als Ergänzung zum aktuellen Betriebssystem wird derzeit im Rahmen einer CINEA-Förderung an der Integrierung von Zug- und LKW Daten in das Betriebssystem gearbeitet. Innerhalb der nächsten Monate laufen intensive Vorbereitung zur Entwicklung des Systems NCCPS New Computerized Container Positioning System der CTE, das wesentlich zur Optimierung der Slotzeiten für Zugverkehre führen soll. Wie alle CTE Systeme wird der OPIMIERER in Zusammenarbeit mit der in Seewalchen (OÖ) beheimateten Firma FoxIT www.foxit.at konzeptioniert und inhouse in Zusammenarbeit mit einem führenden österreichischen Operater in eine Testphase gebracht. Wesentlicher Bestandteil dieser Neuentwicklung ist die APP gestützte Abfertigung von Containern über das Smartphone des Fahrers TRUDI www.trudi.app.

Quelle und Foto: CTE Container Terminal Enns




Mannheim liegt über dem Vorjahr

In den Mannheimer Häfen wurden im Jahr 2021 insgesamt 7.271.551 Tonnen Güter wasserseitig umgeschlagen. Der Umschlag stieg von 6.898.862 Tonnen des Vorjahres, um 372.689 Tonnen (+ 5,40 Prozent).

Ein Zuwachs konnte insbesondere in den Gütergruppen Eisen, Stahl und NE–Metalle (+ 38,09 Prozent, + 84.731 Tonnen), Feste mineralische Brennstoffe (+ 30,08 Prozent, + 485.450 Tonnen) sowie Steine und Erden (+ 10,66 Prozent, + 63.748 Tonnen) verzeichnet werden. Am stärksten beeinträchtigt wurde der Umschlag in den Gütergruppen Erdöl, Mineralöl, -erzeugnisse, Gase (- 23,48 Prozent, – 156.092 Tonnen), Land-, Forstwirtschaftliche und andere Erzeugnisse (- 16,23 Prozent, – 33.463 Tonnen), und andere Nahrungs- und Futtermittel (- 11,89 Prozent, – 213.363 Tonnen).

Der wasserseitige Containerverkehr lag bei insgesamt 853.288 Tonnen. Die Gesamttonnage verringerte sich im Vergleich zum Vorjahr leicht um 0,68 Prozent von 859.136 Tonnen. In Stückzahlen wurden insgesamt 88.606 TEU (20-Fuß-Container) geladen und gelöscht. Dies sind 1,96 Prozent mehr als im Jahr 2020 mit 86.906 TEU.

An der Roll on-Roll off-Anlage wurden 17.997 Fahrzeuge umgeschlagen. Das sind 4.159 Fahrzeuge mehr als im Vorjahr (+ 30,05 Prozent).

Der durchschnittliche Wasserstand lag im Jahr 2021 bei Rheinpegel Mannheim 3,16 Meter und somit um 0,51 Meter über dem Durchschnittspegel des Vorjahres mit 2,65 Meter. Insgesamt haben 7.047 Schiffe im Jahr 2021 die Mannheimer Häfen angesteuert, um dort Güter zu laden und zu löschen. Es konnten insgesamt 54 Schiffe mehr verzeichnet werden als im Jahr 2020.

Quelle: Hafen Mannheim, Foto: Contargo/ Rinderspacher




Viktoria Präg-Jähn folgt auf Hans Pieper

Die Planungsgesellschaft Kombinierter Verkehr (PKV) hat zum 1. Februar 2022 eine neue Geschäftsführerin benannt, die von der Kombiverkehr KG entsandt wird. Viktoria Präg-Jähn (38), Projektleiterin bei der KombiConsult GmbH, tritt die zweite Geschäftsführerposition an und wird zusammen mit Geschäftsführerkollegin Carola Belitz, Head of Affiliated Company Management bei der DB Cargo AG, die Geschicke des Unternehmens lenken.

Präg-Jähn übernimmt die Themenbereiche Anlagenbetrieb und Technik von Hans Pieper, der zum Ende des letzten Jahres auf eigenen Wunsch hin die Geschäftsführungsposition niederlegte. In Kürze anstehende Projekte sind der Umbau der von der Deutschen Umschlaggesellschaft Schiene-Straße mbH (DUSS) betriebenen Terminalanlage am heimischen Standort Duisburg-Ruhrort Hafen sowie mehrere Modernisierungsmaßnahmen. Zudem soll die erfahrene Beraterin das Projektmanagement der Gesellschaft weiter ausbauen.

Viktoria Präg-Jähn studierte von 2003 bis 2008 Betriebswirtschaftslehre mit Schwerpunkt Logistik und Unternehmensführung an der Phillips-Universität in Marburg mit Abschluss Diplom-Kauffrau. Nach Auslandsaufenthalten in Russland und Südafrika stieg sie 2009 bei der KombiConsult GmbH, einer 100 Prozent Tochter der Frankfurter Kombiverkehr KG, als Logistic Consultant ein und leitet mittlerweile als Handlungsbevollmächtigte diverse Projekte im Unternehmen. Diese Funktion behält sie weiterhin bei.

Quelle und Foto: Kombiverkehr