Von Nürnberg nach Rotterdam

Eine neue Intermodal-Verbindung verkehrt ab sofort fünf Mal pro Woche zwischen dem KV-Terminal im bayernhafen Nürnberg und Rotterdam Cobelfret. Von dort gibt es per Fähre Anschluss nach London, Dublin und Killingholme. Auf der Relation können neben Containern auch Sattelauflieger und Wechselbrücken transportiert werden.

So leistet die neue Verbindung einen direkten Beitrag, um LKW auf kontinentalen Verbindungen weg von der Straße auf die umweltfreundlichen Verkehrsträger Schiene und Wasser zu verlagern. Dadurch werden Straßen entlastet und CO2 eingespart. Betrieben wird die neue Verbindung nach Rotterdam von einer Kooperation der Kombiverkehr KG und der TFG Transfracht GmbH.

„Mit dem neuen kontinentalen Zugangebot geben wir unseren Speditionskunden eine klare Antwort auf Ressourcen-Knappheit bei Laderaum und Lkw-Fahrern, die derzeit nicht nur auf diesem Korridor im durchgehenden Straßengüterverkehr besteht“, sagt Alexander Ochs, Geschäftsführer bei der Kombiverkehr KG. „Je nach Zielregion konzipieren wir unsere Intermodal-Züge so, dass ein direkter Umstieg auf andere Verkehrsträger ohne Umfuhr möglich ist.“

Ein Nutzer der Verbindung von Nürnberg über Rotterdam nach UK ist die Spedition Heinloth Transport & Co. KG, die ihren Sitz nahe des bayernhafen Roth hat. „Wir adressieren mit diesem Zug Industriekunden, die wiederum ihre Kunden in UK zuverlässig erreichen wollen“, sagt Florian Bast, Prokurist von Heinloth, „da sind vielfältige Branchen dabei, von Industriekunden bis Kunden der chemischen Industrie.“

Die neue KV-Verbindung unterstreicht die Bedeutung einer engen Vernetzung von Binnenhäfen und Seehäfen. So entstehen flexible und gleichzeitig robuste Transportketten – ein klarer Vorteil in Zeiten, in denen Lieferketten durch die Auswirkungen von Brexit und Corona besonders unter Spannung stehen. „Je dichter das Netz der Verbindungen, desto besser sind Hafenkunden, die verladende Industrie und die Menschen in Bayern angebunden“, sagt bayernhafen-Geschäftsführer Joachim Zimmermann, „als Standort-Architekt eröffnen wir mit unseren Partnern neue Wege zu allen relevanten Seehäfen und intensivieren bestehende. Dabei gilt für uns Neutralität und Partnerschaft auf Augenhöhe.“

Quelle und Foto: bayernhafen Nürnberg




Überdachtes Stahllogistik-Hub Duisburg eröffnet

Das neue trimodale Stahllogistik-Hub von Haeger & Schmidt Logistics (HSL) hat zum 1. Februar 2022 seine operative Geschäftstätigkeit aufgenommen. Auf der Stahlinsel in Duisburg gelegen, wurden im vergangenen Jahr etwa 12 Millionen Euro in den Neubau-Komplex investiert.

Anlässlich dem offiziellen Start sagte DI Horst Felbermayr, geschäftsführender Inhaber der österreichischen Felbermayr Gruppe, zu der HSL gehört: „Mit der Eröffnung dieser hochmodernen Lagerhalle vertiefen wir unser Angebot als trimodaler Full-Service-Logistikanbieter weiter. Damit werden unsere Möglichkeiten in der Distribution von hochqualitativen Stahlprodukten enorm ausgebaut. Zusammen mit unseren weiteren multimodalen Hafenterminals in Krefeld, Linz und Wien/Albern sowie dem seit vergangenem Jahr bestehenden Joint Venture mit PSA Beakbulk in Antwerpen ist dieser Standortausbau auch eine wesentliche Erweiterung unseres Dienstleistungsangebots.“

Herzstück des trimodalen Multifunktionshubs ist die beheizbare 9.000 m² große Stahlhalle mit einer Kapazität von etwa 60.000 t für hochwertige Stahlprodukte. „Die Resonanz am Markt ist sehr gut. Über die Hälfte der Lagerflächen sind bereits gebucht“, verrät HSL-Geschäftsführer Heiko Brückner. Zwei Halbzuggleise mit je 210 Metern Schienen führen in die Halle zur Abfertigung eines Ganzzuges. Außerdem wird der Neubau an die große Bestandshalle mit Wasseranschluss über eine Coil-Fähre überdacht angebunden.

Zu der strategischen Ausrichtung erklärt Brückner: „Mit dem Neubau stellt HSL die Weichen für ein signifikantes Wachstum im Bereich hochwertiger Stahlprodukte am Standort Duisburg. Durch die Investition ist möglich, tiefer in die Logistikkette einzusteigen und Stahllogistik aus einer Hand anzubieten.“ Sowohl für das stabile Exportgeschäft als auch das zunehmend an Fahrt gewinnende Importgeschäft bringt das moderne Terminal als Hub zahlreiche Zeit- und Qualitätsvorteile.

HSL-CFO Per Nyström hat bereits positive Rückmeldungen erhalten: „Die Kombination aus Trimodalität und umfangreichen Abfertigungs- und Lagerkapazitäten unter einem Dach wird angefragt. Wir schließen eine Marktlücke und das „Indoor-Stahlhandling“ eröffnet uns einen neuen Kundenkreis.“

Mit der Lieferung des Laufkrans mit einer Traglast von 40 t Mitte Januar 2022 ist die Stahllagerhalle jetzt bereit für den Umschlag und die Abfertigung der schweren Güter. Zu den Tätigkeiten von HSL gehört neben dem klassischen Handling und der Lagerung auch das seemäßige Stauen der Container sowie die fachmännische Entladung der Coils und Bleche aus den Boxen. Außerdem übernimmt HSL die termingenaue Steuerung des Nach- oder Vorlaufs per Binnenschiff, Bahn, LKW und Short Sea. Auf der Stahlinsel werden jährlich über 1 Mio. t Stahl umgeschlagen.

Stahllogistik-Hub in Kürze
– zwei Halbzuggleise mit je 210 Metern Schienen führen in die Halle zur Abfertigung eines Ganzzuges, Halle für Lkw befahrbar
– 9.000 m² beheizbare Halle (Länge: 210 m, Breite 45 m); Lagerkapazität von 60.000 t; Laufkran mit 40 t Traglast, Temperaturführung über Fußbodenheizung
– Anbindung an die Bestandshalle. Transporte zwischen den Hallen per Coil-Fähre
– LKW-Tiefhof mit 6 Rampen für schnellen Umschlag inkl. schnelles Stuffing und Stripping von Containern.
– 7.300 m² Bestandshallen mit Wasseranschluss
– LKW-Vorhof mit Selbstabfertigungsschalter für Lkw

Quelle: Jaeger & Schmidt Logistics, Foto: Hager & Schmidt Logistics/ Heike Kaldenhoff, symbolischer Auftakt für das neue Stahllogistikhub mit Björn Becker (HSL), Per Nyström (HSL), DI Horst Felbermayr (Felbermayr), Heiko Brückner (HSL) und Prof. Thomas Schlipköther (Duisport).




DACHSER vergrößert emissionsfreie Flotte

Der Logistikdienstleister investiert in batterieelektrische Lkw, Firmen-Pkw und Dienstwagen sowie in entsprechende Ladetechnik. Tests mit Wasserstoff-Lkw sind ebenfalls geplant.

Der Logistikdienstleister DACHSER forciert den Einsatz von Null-Emissionsfahrzeugen. Das sind Lkw und Pkw, die unmittelbar weder Treibhausgase noch Luftschadstoffe ausstoßen. In einem ersten Schritt schickt das Familienunternehmen bis Ende 2023 mindestens 50 zusätzliche batterieelektrische Lkw auf die Straßen Europas und plant rund 1.000 elektrische Pkw in die Firmen- und Dienstwagenflotte aufzunehmen. Zusätzlich wird DACHSER die Entwicklung und Erprobung von Lkw mit Wasserstoff-Brennstoffzellentechnik im Rahmen von Pilotprojekten vorantreiben. Spätestens ab 2023 sollen erste Fahrzeuge verschiedener Hersteller im DACHSER-Netzwerk unterwegs sein.

„Der Transportsektor kann das langfristige Ziel der Weltgemeinschaft von Netto-Nullemissionen nur mit Null-Emissionsfahrzeugen erreichen. Sie spielen deshalb auch in der Umsetzung unserer eigenen Klimaschutzstrategie eine entscheidende Rolle“, erklärt Stefan Hohm, Chief Development Officer (CDO) bei DACHSER. „Wir weiten den Einsatz der umweltfreundlichen Fahrzeuge in den kommenden Jahren signifikant aus, um wertvolle Praxiserfahrungen zu sammeln und unseren Beitrag zur Erhöhung der Stückzahlen zu leisten.“

Im DACHSER-Stückgutnetzwerk kommen batterieelektrische Fahrzeuge derzeit vor allem im Rahmen der Stadtbelieferung zum Einsatz. Neben elektrisch unterstützten Lastenrädern sind bei DACHSER in Europa bisher vor allem Elektro-Fahrzeuge mit bis zu 7,5 Tonnen zulässigem Gesamtgewicht in täglichen Verkehren unterwegs. Vollelektrische Serienfahrzeuge in höheren Gewichtsklassen waren am Markt bisher kaum verfügbar. Aktuell setzt DACHSER lediglich in der baden-württembergischen Landeshauptstadt Stuttgart ein Vorserienmodell des 19-Tonners eActros im Rahmen einer Innovationspartnerschaft mit Daimler ein.

In den kommenden zwei Jahren wird DACHSER mindestens 50 zusätzliche Nullemissions-Lkw, darunter auch schwere batterieelektrische Motorwagen und Sattelzugmaschinen unterschiedlicher Hersteller, selbst anschaffen oder zusammen mit Transportpartnern zum Einsatz bringen.

„Wir treiben den Einsatz von emissionsfreien Fahrzeugen in unserem europäischen Netzwerk aktiv voran, um sie optimal in unsere Transportprozesse einzubinden. Das sind Investitionen in die Zukunft, die sich langfristig auszahlen werden“, erläutert Alexander Tonn, Chief Operations Officer (COO) Road Logistics bei DACHSER. „Den Einsatzbereich der emissionsfreien Lkw weiten wir in diesem Jahr auf regionale Verkehre und insbesondere Shuttle-Transporte aus. Außerdem wollen wir batterieelektrische Hoffahrzeuge für das Umsetzen von Wechselbrücken und Sattelaufliegern in unseren Niederlassungen nutzen.“

Elektrische Dienstwagenflotte

Darüber hinaus soll bis Ende 2023 bereits jeder zweite Firmen- oder Dienstwagen bei DACHSER in Europa ein batterieelektrisches Fahrzeug sein. Das sind in Summe rund 1.000 Pkw. Fahrer und Fahrerinnen von Dienstwagen sowie DACHSER-Niederlassungen können zwischen verschiedenen Modellen unterschiedlicher Hersteller wählen. Der Umstieg auf vollelektrische Pkw erfolgt schrittweise, da das geforderte Nutzungsprofil nicht immer zu den technischen Möglichkeiten der Fahrzeuge passt. Zudem lassen sich derzeit aufgrund der sehr langen Lieferzeiten kurzfristige Bedarfe nicht decken. Die Mitglieder des DACHSER Executive Board werden 2022 komplett auf elektrische Dienstwagen umsteigen.

Ladetechnik mit Grünstrom
Parallel dazu schafft DACHSER ausreichende Ladepunkte für elektrische Dienstwagen in den Niederlassungen. Außerdem sind über 40 neue Schnellladesäulen für Lkw mit jeweils 180 kW Ladeleistung in Planung. Sämtliche Ladepunkte werden mit grünem Strom versorgt, der entweder eingekauft oder selbst über Photovoltaikanlagen produziert wird.

Quelle und Foto: DACHSER




Mearsk baut in Rotterdam

Maersk und der Hafenbetrieb Rotterdam haben sich auf die Vergabe eines 185.000 m² großen Geländes am südlichsten Punkt des Amaliahafensgeeinigt. Hier wird der Logistikdienstleister ein Crossdock mit 23.000 m² sowie ein Kühlhaus (Coldstore) mit einer Fläche von 35.000 m² bauen. Die Fertigstellung des Komplexes ist für 2023 geplant.

Der Rotterdamer Hafen wird jährlich von zahllosen Schiffen von Maersk angelaufen. Jetzt wird das Unternehmen auch als Mieter von Geländen für Logistikzwecke aktiv. Das Crossdock ist für die kurzzeitige Lagerung von Verbrauchsgütern des täglichen Bedarfs bestimmt, während im Coldstore landwirtschaftliche Erzeugnisse wie Tiefkühlfleisch, Fisch, Gemüse und Obst gelagert werden.

„Rotterdam ist für Maersk der größte Hafen für temperaturkontrollierte Ladung“, erklärt Jens Ole Krenzien, Vice President von Maersk North West Continent. „Der Hafen ist ein wichtiges Tor vom und zum europäischen Festland mit großem Einzugsgebiet und starken Verkehrsverbindungen ins Hinterland. Der Bau des Crossdocks und des Coldstores sind darum auch ein logischer Schritt zur Festigung unserer bereits starken Position und für ein weiteres Wachstum im Rotterdamer Hafen. Die beiden Gebäude werden unseren Kunden in der Lieferkette einen hohen Mehrwert bieten. Sie können schneller auf Marktschwankungen reagieren, ihren CO2-Fußabdruck verkleinern und die Durchlaufzeiten verkürzen. Außerdem können sie hierdurch ihre eigenen Lagerbestände verringern.“

Das betreffende Gelände war bereits von dem mit Maersk verbundenen Unternehmen APM Terminals für den Containerumschlag reserviert worden.

Rolf Nielsen (Head of Hub APMT): „Die Fokussierung von Maersk auf die Maasvlakte II und die Unterstützung des Hafenbetriebs tragen in wesentlichem Maße zur Steigerung der Kraft und des Potenzials dieses Hafenbereichs bei. Wir sind Maersk und dem Hafenbetrieb für die Unterstützung bei der Pacht dieses Geländes sehr dankbar, denn so entsteht ein ausgewogenerer Mix gewerblicher Aktivitäten. Das gekühlte Umschlaglager, das 2023 in Betrieb genommen wird, bietet den Beförderern die Möglichkeit, vorübergehend umfangreiche Ladungen sicher, übersichtlich und wenn nötig gekühlt zu lagern und zu verarbeiten. Dieses Angebot war dringend nötig.“

„Auch wir begrüßen diesen Schritt sehr“, erklärt Hans Nagtegaal, Geschäftsführer für Container beim Hafenbetrieb Rotterdam. „Das Gelände wird nun früher als geplant genutzt, und das ist ein wichtiger Zwischenschritt bei der Entwicklung des Amaliahafens. Zudem werden die Gebäude energieneutral sein. Insgesamt spricht daraus ein großes Vertrauen von Maersk in Rotterdam. Und das beruht auf Gegenseitigkeit.“

Die Entwicklung des Crossdocks und des Coldstores kostet rund fünfzig Millionen Euro, und der Komplex wird etwa 200 Menschen einen Arbeitsplatz bieten.

Unterdessen sind im Amaliahafen die Arbeiten für den Bau der neuen Tiefsee- und Binnenschifffahrtskais, 1825 und 160 Meter lang, in vollem Gange. Die Containerterminals RWG und APM Terminals haben sich bereits Optionen für die Nutzung der Kais und die weitere Entwicklung der Gelände im Umfeld des Hafens gesichert.

Nielsen: „Wir haben erklärt, dass wir beabsichtigen, die Kapazität unseres APM-Terminals auf der Maasvlakte II zu verdoppeln. Die konkreten Pläne für diese Erweiterung und die dafür notwendigen Transformationen werden zurzeit intensiv und sorgfältig mit den Gewerkschaften und dem Betriebsrat besprochen und gegebenenfalls verbessert. Wir hoffen, dass dann vor Ende März ein konkreter Plan vorliegt, der für alle Beteiligten akzeptabel ist. Dann können wir ab Anfang 2026 endlich mit voller Kapazität arbeiten.“

Quelle: Port of Rotterdam, Foto: Port of Rotterdam/ Danny Cornelissen, Vlnr: Jan Buijze (APM Terminals Maasvlakte II), Hans Nagtegaal (Hafenbetrief Rotterdam) und Marijn Visser (Maersk)




Hapag-Lloyd mit außerordentlich starkem Ergebnis

Im Geschäftsjahr 2021 und auf Basis vorläufiger Zahlen hat Hapag-Lloyd sein Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) auf gut 12,8 Milliarden US-Dollar (rund 10,9 Milliarden Euro) gesteigert. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) wuchs auf rund 11,1 Milliarden US-Dollar (rund 9,4 Milliarden Euro). Grund für diese positive Geschäftsentwicklung waren deutlich höhere Frachtraten infolge einer sehr starken Nachfrage nach Exportgütern aus dem asiatischen Raum. Zugleich führten die erheblichen Störungen in den globalen Lieferketten zu einem deutlichen Anstieg der Transportaufwendungen.


Die Umsätze erhöhten sich auf rund 26,4 Milliarden US-Dollar (circa 22,3 Milliarden Euro), insbesondere aufgrund der höheren durchschnittlichen Frachtrate von 2.003 USD/TEU (2020: 1.115 USD/TEU). Die Transportmenge bewegte sich aufgrund der angespannten Lieferketten mit 11,9 Millionen TEU in etwa auf dem Niveau des Vorjahres (2020: 11,8 Millionen TEU).

Der Geschäftsbericht und die testierten Geschäftszahlen für das Jahr 2021 sowie ein Ausblick auf das laufende Geschäftsjahr werden am 10. März 2022 veröffentlicht.

Erläuterungen zu den verwendeten Kennzahlen EBITDA und EBIT sind hier zu finden: https://www.hapag-lloyd.com/de/ir/publications/financial-report.html

Quelle und Foto: Hapag-Lloyd




UPM baut neue Bioraffinerie in Rotterdam

Das finnische Unternehmen UPM hat sich für Rotterdam als beabsichtigten Standort für den Bau einer neuen Bioraffinerie entschieden. UPM gab das bei der Präsentation der Jahreszahlen bekannt. UPM will ihre Produktkapazitäten erweitern und hat sich kürzlich zwei mögliche Standorte angeschaut. UPM konzentriert sich bezüglich der Ausarbeitung der Pläne jetzt komplett auf Rotterdam.

Die Ansiedlung von Unternehmen wie UPM, die erneuerbare Kraftstoffe herstellen, entspricht der Strategie des Havenbedrijf, den Rotterdamer Hafen- und Industriecluster nachhaltiger zu gestalten. Für UMP wurde ein Gelände an der Maasvlakte 2 reserviert.

Quelle: Port of Rotterdam, Foto: Port of Rotterdam/ Foto: Dick Sellenraad




Smooth Ports beendet erste Projektphase

Unter der Leitung der Hamburger Behörde für Wirtschaft und Innovation haben die Beteiligten die erste Phase des EU-Projekts Smooth Ports abgeschlossen. Dank der Förderung durch Interreg Europe haben Häfen und Hafenbehörden aus Italien, Frankreich, Bulgarien und Deutschland die Möglichkeit, gemeinsam das Thema Reduzierung von CO2 Emissionen in Häfen voranzutreiben.

Dabei entwickelten die Beteiligten während der ersten Projektphase verschiedene Lösungsansätze und prüften diese auf ihre Eignung für andere Hafenstandorte. Damit ist der erste wichtige Projektmeilenstein erreicht.

Die ermittelten Lösungsansätze sollen über sogenannte Aktionspläne nun im zweiten Meilenstein des Projekts gefördert und vorangetrieben werden. Die Freie und Hansestadt Hamburg wird aller Voraussicht nach eine Fördergrundlage im künftigen Hamburger EFRE-Förderprogramm verankern (Europäischer Fonds für Regionale Entwicklung), mit der digitale Lösungsideen des Projekts zur Reduzierung von LKW-CO2-Emissionen gefördert werden können. Dazu zählen beispielsweise digitale LKW-Hafenverkehrssysteme, digitales Parkraummanagement, aber auch ein virtuelles System zur Instandhaltung der Straßen im Hafen. Bei durchschnittlich etwas mehr als 17 000 Schwerlastfahrzeugen pro Tag die im Hafen unterwegs sind und einen Rundlauf von ca. 10 Kilometern haben, bietet eine solche Lösung in Hamburg große Chancen nicht nur den Verkehr auf den Straßen, sondern auch die CO2 Ausstöße zu reduzieren.

Andere Häfen setzen innovative Konzepte hinsichtlich Abfertigung, E-Mobilität im Hafen, oder Slot-Managementsysteme um. Der bulgarische Partner wird einen im Hafenumfeld ansässigen Industriebetrieb mit Förderbändern an die Kaikante anbinden und auf diese Weise viele LKW-Fahrten einsparen. Alle Maßnahmen haben insbesondere das Ziel, den LKW-Verkehr in den Häfen zu minimieren. Die Hafenbehörde in Nantes Saint-Nazaire wiederum unterstützt die Nutzung von alternativen Kraftstoffen für Fahrzeuge die sich im Hafengebiet bewegen, in dem Sie den Bau einer Erdgastankstelle auf Ihrem Grund unterstützte.

Trotz der andauernden SARS-CoV-2 Pandemie konnten sich die Projektpartner für einen konstruktiven Austausch zweimal in Italien treffen. Weitere virtuelle Treffen sorgten dafür, dass das Projekt weiter fortschritt. Darüber hinaus bereicherten externe Experten den Austausch von Ideen und Kenntnissen. Diese ermöglichten dann virtuelle Touren, oder präsentierten ein Projekt relevantes Thema.

Des Weiteren war es Partnern von Smooth Ports möglich, an europäischen Veranstaltungen wie ‚Europa und die Umwelt‘ und ‚European Week of Regions and Cities‘ teilzunehmen und sich dort mit anderen Experten auszutauschen. Hier konnte die Hamburger Behörde für Wirtschaft und Innovation und Ihre Partner der Öffentlichkeit die Aktivitäten im Projekt vorstellen und das Gespräch suchen. Dies führt zu einer größeren Reichweite und Akzeptanz in der Bevölkerung. Andere Formate, an denen die Behörde für Wirtschaft und Innovation teilgenommen hat und somit die Erfahrungen der Stadt Hamburg teilen konnte, sind ein sogenannter ‚Peer Review‘ mit der Hauts de France Region und ein Matchmaking der Interreg Europe Policy Learning Platform. Ersteres war ein Austausch mit verschiedenen Institutionen über strategische Hafenentwicklungspläne und ‚Smart Port Solutions‘. Letzteres war ein Austausch zwischen Hafenbehörden zum Thema CO2 Emissionen durch Hafenaktivitäten.

Die Projektpartner werden in Phase zwei des Projektes bis Anfang 2023 die Aktionspläne umsetzen und weiterhin im Austausch mit den verschiedenen Interessenvertretern zu bleiben. Es ist derzeit geplant im September 2022 noch einmal eine Abschlussveranstaltung zu organisieren, um die Projektergebnisse zu präsentieren und sich noch einmal persönlich austauschen zu können, bevor das Projekt 2023 abgeschlossen ist.

Quelle: HHM, Foto:




Hupac spart 1,5 Millionen Tonnen CO2

Trotz der schwierigen Wirtschaftslage steigerte der Kombi-Operateur Hupac das Verkehrsvolumen in 2021 um 10,7% auf rund 1,1 Millionen Strassensendungen. Die zentralen Erfolgsfaktoren für die weitere Verlagerung des Schwerverkehrs auf die Schiene sind ausreichende Kapazität im Netz, hohe Zuverlässigkeit des Verkehrs und tragfähige Energie- und Bahnkosten. Für die Strategieperiode 2021-2026 verabschiedet Hupac ein ehrgeiziges Investitionsprogramm in Rollmaterial, Umschlagterminals und Informationstechnologie.

Im vergangenen Jahr beförderte die Hupac Gruppe 1.123.562 Strassensendungen bzw. 2.118.000 TEUs im Kombinierten Verkehr Strasse/Schiene und im maritimen Hinterland-Transport. Gegenüber dem Vorjahr konnten rund 100.000 Lkw zusätzlich verlagert werden, was einem Wachstum von 10,7% entspricht. „Die Klimaziele sind erreichbar“, sagt Michail Stahlhut, CEO der Hupac Gruppe. „Im Vergleich zum reinen Strassentransport haben wir der Umwelt 1,5 Millionen Tonnen CO2 erspart und den Energieverbrauch um 17 Milliarden Megajoule gesenkt – und dazu die Strassen um den Transport von 21 Millionen Tonnen Gütern entlastet. Wir leisten unseren Beitrag durch einen zuverlässigen Service und die effiziente, umweltschonende Bewirtschaftung des Netzwerks.“ Die Zertifizierung der Umweltleistung ist für die Kunden der Hupac Intermodal online abrufbar.

Zur positiven Entwicklung 2021 haben alle Verkehrssegmente in vergleichbarem Ausmass beigetragen. Der transalpine Verkehr wuchs um 11,8%, was insbesondere auf die erfolgreiche Nutzung des 4-Meter-Korridors via Gotthard zurückzuführen ist. Im nicht-transalpinen Verkehr (+10,4%) entwickelten sich die Segmente Südost- und Südwesteuropa ausgesprochen dynamisch. Im maritimen Containerverkehr holte die zur Hupac Gruppe gehörige ERS Railways die pandemiebedingten Verkehrsverluste des Vorjahres auf und generierte trotz der nach wie vor bestehenden Volatilitäten ein zufriedenstellendes Mengenwachstum. Stahlhut: „Die Unterstützungsmassnahmen in verschiedenen Ländern haben dazu beigetragen, dass wir unser Netzwerk in der Pandemie aufrechterhalten und somit die Versorgung sicherstellen konnten.“

Die positive Verkehrsentwicklung ist nicht nur auf die wirtschaftliche Erholung im vergangenen Jahr zurückzuführen, sondern auch auf das steigende Interesse der Logistik an wettbewerbsfähigen, klimaschonenden Transportlösungen auf der Schiene. „Mit zuverlässigen Leistungen können wir die Erwartungen der Industrie erfüllen und weitere signifikante Mengen auf die Schiene verlagern“, so Michail Stahlhut. „Die Voraussetzung dafür ist stabile Qualität. Das erfordert heute und in den kommenden Jahren und Jahrzehnten ein besseres Management der Bautätigkeit insbesondere auf dem Korridor Rhein-Alpen. Störungen und Ineffizienzen wie im zweiten Halbjahr 2021 dürfen nicht mehr vorkommen.“

Stichworte für eine nachhaltige Verbesserung der Qualität sind die Organisation von Wochenend-Resets zur Stabilisierung der Verkehrslage, die Stärkung der Baustellenkoordination zwischen den verschiedenen Infrastrukturbetreibern und ein effizientes Verkehrsmanagement mit einer spürbaren Verringerung der Störzeiten.

Von zentraler Bedeutung für die kommenden Jahre ist die Einrichtung von internationalen Bypässen wie beispielsweise die Ertüchtigung einer linksrheinischen Alternativstrecke zwischen Karlsruhe und Basel. „Mit relativ geringen Mitteln kann kurzfristig die zusätzliche Kapazität entstehen, die wir für eine zuverlässige Verkehrsführung auf den Zulaufstrecken zu den Schweizer Basistunnel brauchen“, erklärt Hans-Jörg Bertschi, Präsident des Verwaltungsrats der Hupac AG. „Der Ausbau der linksrheinischen Nord-Süd-Achse ist eine wichtige Voraussetzung für die volle Nutzung der NEAT und für die weitere Verlagerung des alpenquerenden Güterverkehrs“.

Eine weitere Herausforderung für den Kombinierten Verkehr sind die gegenwärtig explodierenden Energiekosten. In verschiedenen europäischen Ländern haben sich die Kosten für Bahnstrom verdoppelt oder gar verdreifacht. Die Folge sind Preissteigerungen, die nicht kompensiert werden können und die die Marktfähigkeit des Kombinierten Verkehrs spürbar belasten. „Die Energiekosten im Schienengüterverkehr sollten volkswirtschaftlich bewertet werden“, fordert Michail Stahlhut. „Wir schaffen die Grüne Wende nur mit wettbewerbsfähigen Preisen. Eine Förderung der Stromübertragungskosten – also der Preiskomponente für Bahnstromanlagen, Oberleitungen usw. – würde die gegenwärtige Situation entschärfen und ein wichtiges Signal an den Markt senden.“

Für die kommenden Jahre rechnet Hupac mit einem bedeutenden Interesse für den Kombinierten Verkehr als Beitrag zur Erreichung des Netto-Null-Klimaziels. „Mit unserer Strategie 2021-2026 stellen wir die Weichen für ein Wachstum, das die Green-Deal Erwartungen erfüllt“, so Hans-Jörg Bertschi. „Bei einem jährlichen Mengenwachstum von 7% streben wir ein Volumen von 1,5 Millionen Strassensendungen per 2026 an.“ In den kommenden Jahren wird Hupac das Angebot im Kernmarkt des alpenquerenden Verkehrs durch die Schweiz stärken und sich für Produktivitätsverbesserungen einsetzen, um den Abbau der Fördermittel zu kompensieren. Weitere Entwicklungsschwerpunkte sind Süditalien, Spanien, Ost- und Südosteuropa. Das Investitionsprogramm für die nächsten fünf Jahre sieht CHF 300 Mio. für Terminals, Rollmaterial und IT-Systeme vor.

Quelle und Foto: Hupac Group




Mit 80 Kranen um die Welt

Liebherr konnte mit seinen maritimen Hafenmobilkranen ein Rekordjahr verbuchen. Das Auftragseingangsvolumen war im zurückliegenden Jahr 2021 so hoch wie nie zuvor. Insgesamt wurden mehr als 80 Neugeräte und zudem verschiedene Gebrauchtgeräte an Kunden weltweit verkauft. Aus 31 verschiedenen Ländern wurden Liebherr-Hafenmobilkrane geordert.

Dabei waren alle Kontinente vertreten, mit starkem Anstieg in den Regionen Naher Osten und Westafrika und stabilen Kernmärkten in Europa sowie Nord- und Südamerika. Der LHM 550 ist, wie bereits in den Jahren zuvor, der Bestseller, dicht gefolgt vom LHM 420. Ein starker Anstieg ist im Absatz des LHM 800 zu vermerken, dieser hat sich im Vergleich zum Vorjahr mehr als verdreifacht.

Die insgesamt erzielten Umsätze überstiegen alle zurückliegenden Vertriebsjahre. Damit hat sich Liebherr im Hafenmobilkran Bereich einen sehr aussichtsreichen Auftragsbestand erarbeitet und kann zuversichtlich auf das Jahr 2022 blicken. „Der Liebherr-Hafenmobilkran und seine klaren technischen Vorteile auf dem MHC-Markt haben erneut Kunden auf der ganzen Welt überzeugt. Ich bin sehr stolz auf unser Vertriebsteam hier in Rostock und in den über 40 Vertriebs- und Servicestellen weltweit. Nur durch unsere kooperative und partnerschaftliche Zusammenarbeit können wir den Bedürfnissen unseren Kunden gerecht werden,“ sagt Andreas Müller, Vertriebsleiter für Liebherr-Hafenmobilkrane.

Ein weiterer noch nie da gewesener Rekord ist im Bereich der Portalkrane zu verzeichnen. In keinem Jahr zuvor wurden so viele Hafenkrane mit einem Portal-Unterbau verkauft. Mehr als 20 Neugeräte waren Liebherr Portal Slewing Krane (LPS). Ein Großprojekt konnte Liebherr zum Ende des Jahres 2021 verbuchen. Der führende Stahlhersteller in Italien, Acciaierie d’Italia, hat vier neue  LPS 800-Portalkrane geordert. Die vier Geräte werden zu 100% elektrisch betrieben und ermöglichen so einen emissionsfreien Schüttgutumschlag. Außerdem sind sie mit dem Liebherr-Hybridsystem Pactronic ausgestattet, das den Kran bei Bedarf mit zusätzlicher Leistung versorgt.

Fast die Hälfte aller in 2021 verkauften Hafenmobilkrane waren mit einem elektrischen Hauptantrieb ausgestattet und somit für den emissionsfreien Güterumschlag gerüstet. Die Nachfrage nach verschiedenen elektrischen Antriebslösungen hat sich im Vergleich zum Vertriebsjahr 2019 sogar verdoppelt. „Die Liebherr-MCCtec GmbH steht seit Jahrzehnten für Nachhaltigkeit in Sachen Antriebe. Wir sehen, dass unsere hochentwickelten Elektromotoren den Hafenumschlag revolutionieren.

Zusammen mit unseren Kunden werden wir den Weg zu einem nachhaltigen Hafenumschlag weiter beschreiten. Unsere innovativen Krane und die Entwicklung CO2-neutraler Antriebstechnologie begeistern die Branche. Mitbewerber versuchen nachzuziehen, aber die Liebherr-MCCtec ist seit vielen Jahren führend auf dem Gebiet der Entwicklung und Innovation,“ kommentiert Andreas Ritschel, stellvertretender Vertriebsleiter für
Liebherr-Hafenmobilkrane.

2021 war auch das Jahr des vollelektrischen Portalkrans LPS 420 E. Neben dem klaren Trend innerhalb der maritimen Kranbranche hin zu mehr elektrischen Hauptantrieben hatte auch der ausschließlich mit Elektromotoren angetriebene und fortschrittlich entwickelte LPS 420 E ein Rekordjahr. Zwar waren die Verkäufe seit der Einführung des Geräts konstant stabil, 2021 aber wurden insgesamt sechs Portalkrane verkauft – einer davon nach Deutschland. Euroports Germany mit Sitz in Rostock wird im kommenden Jahr den ersten vollelektrischen LPS 420 E im europäischen Markt in Betrieb nehmen. „Die Umschlagsleistung an unserem Bulk Terminal wollen wir weiter verstärken. Im kommenden Jahr investieren wir nicht nur in einen neuen Kran, um noch leistungsfähiger zu sein, sondern wir wollen auch unseren Beitrag zur Nachhaltigkeit leisten“, so Karsten Lentz, Geschäftsführer der Euroports Germany Gruppe.

Afrika befindet sich schon seit einigen Jahren im wirtschaftlichen Aufschwung, einhergehend mit umfangreichen Investitionen in die Infrastruktur. Auch für die Zukunft wird dem Kontinent enormes wirtschaftliches Potential zugeschrieben. Diese Entwicklung spiegelt sich seit Jahren an den afrikanischen Häfen wider und ist auch 2021 vor allem bei Containerkranen klar erkennbar. Liebherr hat zwei neue LHM 800 in der High-Rise-Variante an den Sogester Container Terminal in Angola geliefert. Kurz vor Jahresende wurden zwei weitere LHM 800 nach Togo verschifft. Der Kunde TIL Terminals wird die beiden Giganten für den Containerumschlag im Hafen von Lomé einsetzen.

Aus einer gestärkten Marktposition erwächst auch Verantwortung gegenüber Kunden und Partnern weltweit. Die LiebherrMCC-tec ist sich dem entgegengebrachten Vertrauen in Bezug auf Qualität, Zuverlässigkeit und Verfügbarkeit bewusst. „Dieser Verantwortung können wir nur durch gemeinsame Anstrengungen gerecht werden. Das schaffen wir, indem wir kontinuierlich unser Servicenetzwerk, unsere Technologien und unsere Standards optimieren,“ sagt Martin Mathis, General Manager Customer Service Liebherr Maritime Krane.

Neben den verschiedenen elektrischen Lösungen bietet die Liebherr-MCCtec auch die Möglichkeit dieselbetriebene Geräte umweltfreundlicher zu betreiben. In der ersten Jahreshälfte wurde der erste mit HVO-Diesel angetriebene LHM 420 in die schwedische Hafenstadt Södertälje geliefert. HVO Renewable Diesel ist ein fossilfreies Premium-Dieselprodukt aus 100 % nachwachsenden Rohstoffen, das kein neues Kohlendioxid an die Atmosphäre abgibt. Ein weiterer Schritt zur Nachhaltigkeit wurde im September mit der Auszeichnung der EcoVadis Goldmedaille für die Liebherr-MCCtec erreicht. EcoVadis ist der weltweit renommierteste Anbieter von Nachhaltigkeitsratings mit über 85.000 bewerteten Unternehmen. Die Goldmedaille platziert die Liebherr-MCCtec unter den besten 5 % aller bewerteten Unternehmen und den besten 3 % der produzierenden Unternehmen

Quelle und Foto: Liebherr MCCtec Rostock GmbH, TIL Terminals wird zwei Hafenmobilkran-Giganten vom Typ LHM 800 high-rise für den Containerumschlag im Hafen von Lomé (Togo, Afrika) einsetzen.




Ab 2024 grüner Wasserstoff für Covestro

Fortescue Future Industries (FFI), ein weltweit tätiges Unternehmen für grüne Energie und grüne Industrie mit Sitz in Australien, und Covestro, ein in Deutschland ansässiger, weltweit führender Anbieter von Hightech-Polymerwerkstoffen, beabsichtigen, eine langfristige Vereinbarung über die Lieferung von grünem Wasserstoff und seinen Derivaten, darunter grünes Ammoniak, zu schließen.

Laut der Absichtserklärung werden FFI und Covestro an einer Liefervereinbarung arbeiten, nach der FFI Covestro mit dem Äquivalent von bis zu 100.000 Tonnen grünem Wasserstoff (GH2) pro Jahr beliefern soll. Mit dieser Vereinbarung könnte Covestro grauen Wasserstoff und seine Derivate durch GH2 ersetzen und somit seine Treibhausgasemissionen um bis zu 900.000 Tonnen CO2 pro Jahr reduzieren. Die Lieferungen sind für die Produktionsstandorte in Asien, Nordamerika und Europa vorgesehen und könnten 2024 beginnen.

Für FFI und Covestro ist die unverbindliche Absichtserklärung ein erster Schritt zu einer umfassenderen strategischen Partnerschaft, die den Übergang zu grüner Energie, insbesondere in der energieintensiven Industrie, beschleunigen soll.

Der Vorsitzende von FFI Dr. Andrew Forrest AO sagte: „Dies ist eine bahnbrechende Zusammenarbeit, die unterstreicht, welche Kraft grüner Wasserstoff hat, um die Dekarbonisierung einiger der energieintensivsten Industrien der Welt zu beschleunigen. FFI und Covestro teilen die Überzeugung, dass grüner Wasserstoff und grünes Ammoniak eine entscheidende Rolle dabei spielen werden, um Unternehmen die Erreichung ihrer Klimaziele zu ermöglichen und einer unkontrollierten globalen Erwärmung vorzubeugen. Wir freuen uns darauf, mit Covestro zusammenzuarbeiten, um den Bedarf des Unternehmens an grünem Wasserstoff zu decken, und mit Deutschland zusammenzuarbeiten, damit es zum weltweiten Vorreiter bei der Dekarbonisierung, grünem Wasserstoff und Ammoniak wird.“

Dr. Markus Steilemann, Vorstandsvorsitzender von Covestro, sagte: „Wir freuen uns, dass FFI unsere Vision der Kreislaufwirtschaft teilt und bereit ist, mutige Schritte zu unternehmen, um den dringend benötigten Markthochlauf für grünen Wasserstoff zu fördern. Unsere Zusammenarbeit mit FFI unterstreicht unsere Ambition, eine Vorreiterrrolle beim Aufbau der Kreislaufwirtschaft und dem Übergang zur klimaneutralen Produktion einzunehmen. Grüner Wasserstoff und seine Derivate spielen für die chemische Industrie eine wichtige Rolle – sowohl als alternativer Rohstoff als auch als Quelle für saubere Energie. Der Übergang zur Nutzung von grünem Wasserstoff und seinen Derivaten ist ein wesentlicher Schritt bei unseren Bemühungen, nachhaltigere Produkte anzubieten, die wiederum die CO2-Bilanz unserer Kundenbranchen verringern.“

Julie Shuttleworth AM, Vorstandsvorsitzende von FFI, sagte: „Covestro ist ein weltweit führendes Unternehmen in seiner Branche, dessen Werkstoffe in fast allen Bereichen des modernen Lebens eingesetzt werden – zum Beispiel in der Automobil-, Bau- und Elektronikindustrie. Diese Zusammenarbeit zeigt einmal mehr, dass grüner Wasserstoff für zahlreiche Branchen, die nur schwer zu dekarbonisieren sind, eine praktische, gut umsetzbare Lösung ist.“

Grüner Wasserstoff wird aus erneuerbarer Energie hergestellt. Seine Produktion verursacht keinerlei Emissionen, denn das einzige Nebenprodukt ist Dampf. FFI hat sich zum Ziel gesetzt, die Produktion von grünem Wasserstoff bis 2030 auf 15 Millionen Tonnen pro Jahr zu steigern. Im darauf folgenden Jahrzehnt soll die Produktion dann auf 50 Millionen Tonnen pro Jahr ansteigen.

Covestro verwendet Wasserstoff und seine Derivate als Ausgangsstoff für die Herstellung von Hochleistungspolymeren. Im Rahmen einer breit angelegten Strategie für die Kreislaufwirtschaft hat sich Covestro verpflichtet, vollständig auf alternative, erneuerbare Rohstoffe sowie Grünstrom zu setzen. Die Partnerschaft mit FFI ist ein wichtiger Meilenstein hin zu diesem Ziel.

Quelle: Covestro