Ab 2024 grüner Wasserstoff für Covestro

Fortescue Future Industries (FFI), ein weltweit tätiges Unternehmen für grüne Energie und grüne Industrie mit Sitz in Australien, und Covestro, ein in Deutschland ansässiger, weltweit führender Anbieter von Hightech-Polymerwerkstoffen, beabsichtigen, eine langfristige Vereinbarung über die Lieferung von grünem Wasserstoff und seinen Derivaten, darunter grünes Ammoniak, zu schließen.

Laut der Absichtserklärung werden FFI und Covestro an einer Liefervereinbarung arbeiten, nach der FFI Covestro mit dem Äquivalent von bis zu 100.000 Tonnen grünem Wasserstoff (GH2) pro Jahr beliefern soll. Mit dieser Vereinbarung könnte Covestro grauen Wasserstoff und seine Derivate durch GH2 ersetzen und somit seine Treibhausgasemissionen um bis zu 900.000 Tonnen CO2 pro Jahr reduzieren. Die Lieferungen sind für die Produktionsstandorte in Asien, Nordamerika und Europa vorgesehen und könnten 2024 beginnen.

Für FFI und Covestro ist die unverbindliche Absichtserklärung ein erster Schritt zu einer umfassenderen strategischen Partnerschaft, die den Übergang zu grüner Energie, insbesondere in der energieintensiven Industrie, beschleunigen soll.

Der Vorsitzende von FFI Dr. Andrew Forrest AO sagte: „Dies ist eine bahnbrechende Zusammenarbeit, die unterstreicht, welche Kraft grüner Wasserstoff hat, um die Dekarbonisierung einiger der energieintensivsten Industrien der Welt zu beschleunigen. FFI und Covestro teilen die Überzeugung, dass grüner Wasserstoff und grünes Ammoniak eine entscheidende Rolle dabei spielen werden, um Unternehmen die Erreichung ihrer Klimaziele zu ermöglichen und einer unkontrollierten globalen Erwärmung vorzubeugen. Wir freuen uns darauf, mit Covestro zusammenzuarbeiten, um den Bedarf des Unternehmens an grünem Wasserstoff zu decken, und mit Deutschland zusammenzuarbeiten, damit es zum weltweiten Vorreiter bei der Dekarbonisierung, grünem Wasserstoff und Ammoniak wird.“

Dr. Markus Steilemann, Vorstandsvorsitzender von Covestro, sagte: „Wir freuen uns, dass FFI unsere Vision der Kreislaufwirtschaft teilt und bereit ist, mutige Schritte zu unternehmen, um den dringend benötigten Markthochlauf für grünen Wasserstoff zu fördern. Unsere Zusammenarbeit mit FFI unterstreicht unsere Ambition, eine Vorreiterrrolle beim Aufbau der Kreislaufwirtschaft und dem Übergang zur klimaneutralen Produktion einzunehmen. Grüner Wasserstoff und seine Derivate spielen für die chemische Industrie eine wichtige Rolle – sowohl als alternativer Rohstoff als auch als Quelle für saubere Energie. Der Übergang zur Nutzung von grünem Wasserstoff und seinen Derivaten ist ein wesentlicher Schritt bei unseren Bemühungen, nachhaltigere Produkte anzubieten, die wiederum die CO2-Bilanz unserer Kundenbranchen verringern.“

Julie Shuttleworth AM, Vorstandsvorsitzende von FFI, sagte: „Covestro ist ein weltweit führendes Unternehmen in seiner Branche, dessen Werkstoffe in fast allen Bereichen des modernen Lebens eingesetzt werden – zum Beispiel in der Automobil-, Bau- und Elektronikindustrie. Diese Zusammenarbeit zeigt einmal mehr, dass grüner Wasserstoff für zahlreiche Branchen, die nur schwer zu dekarbonisieren sind, eine praktische, gut umsetzbare Lösung ist.“

Grüner Wasserstoff wird aus erneuerbarer Energie hergestellt. Seine Produktion verursacht keinerlei Emissionen, denn das einzige Nebenprodukt ist Dampf. FFI hat sich zum Ziel gesetzt, die Produktion von grünem Wasserstoff bis 2030 auf 15 Millionen Tonnen pro Jahr zu steigern. Im darauf folgenden Jahrzehnt soll die Produktion dann auf 50 Millionen Tonnen pro Jahr ansteigen.

Covestro verwendet Wasserstoff und seine Derivate als Ausgangsstoff für die Herstellung von Hochleistungspolymeren. Im Rahmen einer breit angelegten Strategie für die Kreislaufwirtschaft hat sich Covestro verpflichtet, vollständig auf alternative, erneuerbare Rohstoffe sowie Grünstrom zu setzen. Die Partnerschaft mit FFI ist ein wichtiger Meilenstein hin zu diesem Ziel.

Quelle: Covestro




Lochmann übernimmt Geschäftsführung

Antje Lochmann (43) verfügt über langjährige Erfahrung in der Logistikbranche und innerhalb der GEODIS-Organisation. Ihre Karriere bei GEODIS startete sie 2011 und war seitdem in verschiedenen Positionen in den Bereichen Verkauf, Marketing, Key Accounts und strategische Vertriebsplanung tätig. Sie ist eine der jüngsten Führungskräfte, die als Teilnehmerin des Leadership-Programms von GEODIS befördert wurde.

Seit Antje Lochmann 2018 die Funktion als Geschäftsführerin der deutschen Freight Forwarding Aktivitäten übernommen hat, haben Antje Lochmann und ihr Team diesen Geschäftsbereich zu kontinuierlichem Wachstum und Profitabilität geführt. Nun übernimmt sie auch die Geschäftsleitung der deutschen Contract Logistics Aktivitäten und ist damit für 22 Standorte und rund 1.350 Mitarbeitende in Deutschland verantwortlich. Sie ist Mitglied der Geschäftsführung der Region Nord-, Ost- und Zentraleuropa von GEODIS und leitet die Geschäfte von Hamburg aus.

„Unsere Geschäftsbereiche Freight Forwarding und Contract Logistics werden in Deutschland unter einer gemeinsamen Leitung zusammengeführt, um neue Synergien zu schaffen und das Unternehmen im Rahmen unserer regionalen Wachstumsstrategie erfolgreich weiterzuentwickeln“, kommentiert Thomas Kraus, President & CEO North, East and Central Europe von GEODIS, die Ernennung. „Ich freue mich sehr, dass wir mit Antje Lochmann eine hervorragende und erfahrene Führungskraft für einen unserer wichtigsten Märkte in der Region haben.“

Quelle und Foto: Geodis




Rotterdam – Kehl/Strasbourg auf sieben erhöht

Die Zahl der Container-Bahnpendelverkehr von und nach der Region Kehl und Straßburg wurde kürzlich von fünf auf sieben erhöht. MMR Intermodal Services ist ab November von zwei auf drei Umläufe in Straßburg umgestiegen. Außerdem hat C3C den Elsass-Rotterdam-Express um einen regelmäßigen Dienst in diese französische Stadt erweitert.

Der letztgenannte Zug, eine Initiative der C3C-Kooperation zwischen der Danser Group, Haeger & Schmidt Logistics und Ultra-Brag, startete 2015 und verkehrte bereits dreimal wöchentlich in Kehl in Deutschland. „Am Terminal Strasbourg-Nord gab es jetzt zusätzlichen Platz, daher diese Erweiterung“, sagt Michel Bot, Sales & Marketing-Manager der Danser Group. „Jede Woche kommen 90 TEU an Importen und 90 TEU an Exporten zu unserem Volumen hinzu. Für die Kunden macht es keinen Unterschied, ob Kehl oder Straßburg in diesem industriellen Grenzgebiet liegt.“

Kehl und Straßburg bilden einen Ballungsraum, wobei Straßburg auf der französischen Seite des Rheins liegt und Kehl auf der deutschen Seite. „Damit bedienen wir das französische Elsass und das deutsche Baden-Württemberg, bieten aber auch zusätzliche Transporte in die Schweiz per Binnenschiff an“, ergänzt Maik Bastian, Geschäftsführer der Division Intermodal von Haeger & Schmidt Logistics. „Wir haben Kapazitätsengpässe in Rotterdam und beim Last-Mile-Umschlag in Frankreich und Deutschland, sonst hätten wir die Zahl der Bahnshuttles sicher erhöht.“

In die gleiche Kerbe schlägt Mattijs Nollen, Geschäftsführer von MMR Intermodal Services. „Das Volumen steigt rapide an. Innerhalb weniger Jahre sind wir von null auf sieben Zugverbindungen pro Woche gestiegen. Alles gehört dazu: von Elektronik bis zu Möbeln und von Autoteilen bis zu Leuchten. Und natürlich… als Exportgut befindet sich auch eine ganze Menge Wein im Zug.“ Mit der dritten Rotation erhöht MMR die Hin- und Rückreisekapazität um 103 TEU. „Ich schließe ein viertes Shuttle nicht aus, aber drei sind im Hinblick auf die Auslastung der Geräte optimal.“

Die beiden trimodalen Terminals des Port Autonome de Strasbourg und das Terminal in Kehl schlagen jährlich rund 400.000 TEU um. Direkte Bahn- und Binnenschiffsverbindungen verbinden die Terminals u. a. mit den Seehäfen von Rotterdam. Langfristig will Straßburg das derzeitige Containeraufkommen auf der Schiene verdoppeln und neue Zugverbindungen nach China, Duisburg, Osteuropa und Spanien einrichten. Ein neues Bahnterminal im südlichen Hafengebiet wird derzeit geprüft.

„Bis 2021 wird sich der Bahnverkehr zwischen Rotterdam und Straßburg verdoppeln“, sagt Maria Cherkasova, verantwortlich für die multimodale Entwicklung von Port de Strasbourg. „Das neue Terminal bietet umfangreiche Möglichkeiten für weiteres Wachstum, auch im Hinblick auf einen nachhaltigeren Verkehr. Die Bahn ist ein effizienter und umweltfreundlicher Verkehrsträger. Gemeinsam mit der Stadt Straßburg unterstützen wir das sehr. Schließlich ist unser Hafen nicht weit vom Stadtzentrum Straßburgs entfernt“

Quelle und Foto: Port of Rotterdam




Wechsel bei EUROGATE Container Terminals Hamburg

Johannes Stelten (57) wird mit Wirkung zum 1. März 2022 neuer Geschäftsführer der EUROGATE Container Terminal Hamburg GmbH (CTH). Er tritt damit die Nachfolge von Tom Eckelmann (38) an, der das Unternehmen nach drei Jahren verlässt, um sich neuen Aufgaben bei EUROKAI, dem familiengeführten 50%-Gesellschafter von EUROGATE, sowie der EUROGATE-Gruppe zu widmen.

Michael Blach, Vorsitzender der Gruppengeschäftsführung von EUROGATE, sagte anlässlich der Entscheidung: „Tom Eckelmann hat den EUROGATE Container Terminal Hamburg erfolgreich durch eine schwierige Zeit geführt. Dem erheblichen Verlust von Umschlagsvolumen am CTH durch die Folgen der ReederKonsolidierung im Zeitraum 2017/18 konnten er und sein Team die Akquisition des Neukunden CMA CGM und die Inbetriebnahme des neuen Liegeplatzes 6 entgegensetzen. Dadurch schlägt CTH heute wieder Containermengen auf dem Niveau von 2017 um. Darüber hinaus ist es ihm und seiner Mannschaft trotz der umfassenden und nachhaltigen pandemischen Auswirkungen gelungen, den Betrieb aufrecht zu erhalten und sicherzustellen. In dem im Geschäftsjahr 2020 gestarteten Transformationsprozess konnten er und alle Beteiligten in den letzten Wochen wichtige Fortschritte erzielen. Seinen Wunsch, sich mit der intensiven Praxiserfahrung der letzten drei Jahre jetzt beruflich weiterzuentwickeln, respektieren und begrüßen wir und wünschen ihm dafür viel Erfolg und alles Gute. Wir freuen uns auf die weitere Zusammenarbeit.“

Zum Nachfolger Johannes Stelten sagt Michael Blach: „Johannes Stelten ist ein sehr erfahrener Manager und hat in der EUROGATEGruppe bereits etliche Führungsaufgaben erfolgreich gemeistert. Als derzeitiger Betriebsleiter des CTH sind die Erfolge der letzten 18 Monate auch sein Verdienst. Daher ist seine Berufung zum Geschäftsführer des CTH nur folgerichtig. Wir wünschen ihm für die bevorstehenden Aufgaben viel Erfolg und Durchsetzungsvermögen und freuen uns auch hier auf die weitere Zusammenarbeit.“

Quelle und Foto: Eurogate, Johannes Stelten (links) löst ab März 2022 Tom Eckelmann als Geschäftsführer des EUROGATE Container Terminals Hamburg ab.




Umschlag 2021 in Rostock auf Rekordniveau

Im Jahr 2021 gingen insgesamt 30,48 Millionen Tonnen Fracht über die Kaikanten, so viel wie nie zuvor in der Geschichte der Rostocker Häfen. Der Löwenanteil wurde mit 28,68 Millionen Tonnen im Überseehafen Rostock umgeschlagen, wo ein Zuwachs von 14 Prozent bzw. 3,58 Millionen Tonnen im Vergleich zum Jahr 2020 und damit ebenfalls ein neuer Rekord verzeichnet werden konnte.

„Bemerkenswert am Ergebnis ist zum einen, dass alle vier Umschlagsgruppen zum Wachstum beitrugen, zum anderen, dass auch im Vergleich zum Vorkrisenjahr 2019 beträchtlich zugelegt werden konnte: und zwar um respektable 11,7 Prozent. Im Gegensatz zu den globalen funktionieren die europaweiten Transportketten auch in Pandemiezeiten“, sagt ROSTOCK PORT-Geschäftsführer Dr. Gernot Tesch. Das stärkste Wachstum wurde beim Umschlag von rollender Ladung im Fähr- und RoRo-Verkehr erzielt. „Der kontinuierliche Ausbau des Fähr- und Bahn-Netzwerkes, zum Beispiel durch die Stärkung der bestehenden sowie durch die Etablierung einer neuen Fähr- und mehrerer neuer Bahndestinationen in den letzten Jahren, zahlt sich aus.“

Erfreuliche Wachstumsraten erbrachten außerdem der kombinierte Verkehr und der Containerverkehr, der zwischen China und Europa per Bahn und zwischen Kaliningrad und Rostock per Schiff erfolgt. „Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der in Rostock tätigen Reedereien, Behörden, Umschlag- und Serviceunternehmen haben unter schwierigen Rahmenbedingungen ein außergewöhnliches zweistelliges Wachstum erarbeitet. Diese Entwicklung verdeutlicht die hohe Leistungsfähigkeit des Wirtschaftsstandortes Überseehafen Rostock“, erklärt Jens A. Scharner, Geschäftsführer von ROSTOCK PORT.

Nach Auskunft des Rostocker Hafen- und Seemannsamtes wurden in den anderen Rostocker Häfen wie dem Fracht- und Fischereihafen sowie Chemiehafen im Jahr 2021 weitere 1,8 Millionen Tonnen Güter umgeschlagen.

Mit 1,7 Millionen Passagieren auf den Fährlinien von und nach Nordeuropa gab es ein Plus von 330.000 im Vergleich zum ersten Corona-Jahr 2020. Auch die Kreuzschifffahrt konnte im Vorjahresvergleich mit 47 Anläufen und 100.000 Passagieren wieder Fahrt aufnehmen. Insgesamt aber lag der Passagierverkehr des Jahres 2021 noch unter dem Niveau der Vorjahre.

Das Investitionsvolumen in die Infrastruktur des Überseehafens betrug im Jahr 2021 rund neun Millionen Euro.

Insgesamt gab es im Überseehafen Rostock im vergangenen Jahr 7.551 Anläufe von Fähr- und RoRo-, Tank-, Fracht- und Kreuzfahrtschiffen. Davon entfielen 5.733 Anläufe auf Fähr- und RoRo-Schiffe.

Der Schüttgutumschlag lag mit insgesamt 6,9 Millionen Tonnen zwei Prozent über dem bereits sehr hohen Niveau des Vorjahres. Mit einem Jahresergebnis von 3,4 Millionen Tonnen ist Getreide die dominierende Schüttgutart im Überseehafen.

Der Umschlag von Flüssiggütern lag mit 3,1 Millionen Tonnen sogar 27 Prozent über dem Vorjahresergebnis. Es wurden zum Beispiel mehr Biodiesel, Gasöl, Rohbenzin (Naphtha) und Rohöl über die Kaikanten gepumpt.

Mit 680.000 Tonnen lag der Umschlag von wertschöpfungsintensiven Stückgütern zwölf Prozent über dem Vorjahr. Während die Verladung von Containern, Zink und Zellulose zunahm, ging die Umschlagmenge von Projektladung leicht zurück.

Bei der rollenden Ladung, den Fähr- und RoRo-Gütern, wurde mit einem Umschlagergebnis von 18 Millionen Tonnen (+ 2,7 Millionen Tonnen bzw. + 18 Prozent) eine neue Bestmarke erreicht. Der Anteil rollender Fracht am Gesamtumschlag des Überseehafens Rostock betrug damit im vergangenen Jahr 63 Prozent.

Die Zahl der auf den Fähr- und RoRo-Verbindungen von und nach Nordeuropa beförderten Lkw-Einheiten nahm zu: von 367.000 im Jahr 2020 auf 407.000 im vergangenen Jahr, ein Wachstum von elf Prozent. Die Anzahl umgeschlagener Trailer stieg ebenfalls an: von 126.000 um 27 Prozent auf 161.000 im zurückliegenden Jahr.

Auch der private Reiseverkehr erholte sich nach dem sehr starken Rückgang im Jahr 2020 teilweise. Die Anzahl der zwischen Nordeuropa und Rostock beförderten Pkw und Wohnmobile betrug 429.000: ein Plus von 31 Prozent.

Die Beförderung von Eisenbahnwaggons von und nach Trelleborg erhöhte sich um enorme 41 Prozent: von 19.200 auf 27.100 Einheiten. Der Überseehafen Rostock gewinnt als traditioneller Eisenbahnhafen an der deutschen Ostseeküste weiter an Bedeutung.

Im Jahr 2021 wurden 676.000 Tonnen Papier und Zellulose im Überseehafen umgeschlagen und damit 51.000 Tonnen mehr als im Vorjahr.

Der Umschlag intermodaler Ladeeinheiten im Kombinierten Ladungsverkehr (KV) im Terminal des Betreibers Rostock Trimodal GmbH stieg im Jahr 2021 signifikant auf über 121.000 Einheiten (+ 33 Prozent). Derzeit verkehren wöchentlich 42 Kombiverkehrszüge von und nach Verona (15) und Bologna (3) in Italien, von und nach Bratislava (5) in der Slowakei, von und nach Dresden (10), Herne (5) und Halle (1) in Deutschland, von und nach Bettembourg (3) in Luxemburg.

„Wir freuen uns, dass wir auch im vergangenen Jahr eine äußerst positive Entwicklung im kombinierten Verkehr am Standort Rostock erzielen und die Schallmauer von 100.000 Einheiten erheblich überschreiten konnten. Das zeigt uns erneut, wie richtig und wichtig der Fokus auf den kombinierten Verkehr ist. Mit dem Jahreswechsel 2021/2022 werden einige Kunden ihre bestehenden Verbindungen ab Rostock erneut ausweiten. Dies zeigt das Vertrauen unserer Kunden in die Leistungsfähigkeit des Standortes“, so Dr. Gernot Tesch.

So wird der Zug nach Bratislava nunmehr fünfmal wöchentlich verkehren und verdeutlicht einmal mehr das Potential auf der Achse nach Südosteuropa. Weitere Kapazitätssteigerungen gibt es mit nun zehn Verbindungen pro Woche zwischen Dresden Alberthafen und dem Überseehafen Rostock. Neben Verona konnte mit Bologna zudem eine weiterer italienischer Bahnknotenpunkt angebunden werden.

Im April 2020 erreichten die ersten 49 Container mit Industrie- und Medizingütern aus Xi’an in der zentralchinesischen Provinz Shaanxi über den Schienen- und Seeweg der Neuen Seidenstraße den Überseehafen Rostock.

Der Bahntransport führt von China über Kasachstan, Russland, Weißrussland und Litauen bis in den russischen Hafen Kaliningrad. Dort übernimmt die Reederei Mann Lines die Ladung und transportiert diese in den Überseehafen Rostock zum General Cargo Terminal des Umschlagunternehmens Euroports Germany. Hier werden die Container umgeschlagen und größtenteils direkt auf Ganzzüge mit Ziel Duisburg und Hamburg verladen. Das Bahnprodukt wird zum Beispiel von der DB Cargo Eurasia organisiert. Aber auch andere Operateure nutzen Rostock als Alternative zu den ausschließlich landbasierten Transportrouten der Seidenstraße.

Der entscheidende Vorteil dieser Route liegt in der Nutzung bereits bestehender land- und seeseitiger Verkehrsverbindungen ab Rostock. Das engmaschige Intermodal-Netzwerk mit mehr als 40 wöchentlichen Zugverbindungen sowie den dicht getakteten Fähr- und RoRo-Verbindungen nach Dänemark, Schweden und Finnland mit bis zu 20 Abfahrten pro Tag, ist der Überseehafen Rostock ein idealer Verkehrsknoten zum Sammeln und Verteilen der Container nach Nord- und Kontinentaleuropa.

Die hohe Nachfrage nach Containertransporten spiegelt sich ebenfalls in transeurasischen Zugprodukten und damit auch in der Shortsea-Alternative Rostock–Kaliningrad wieder. Durch eine Frequenzerhöhung auf bestehenden und Etablierung neuer Bahnrouten konnten die diesjährigen Volumina gesteigert werden.

Um die Umschlagseffizienz zu verbessern und weiteres Wachstum zu ermöglichen, ist zusätzliche Bahnkapazität notwendig. Dazu wird derzeit ein weiteres Gleis am General Cargo Terminal ertüchtigt. Die zusätzliche Möglichkeit einer Zugbeladung und -entladung schafft nicht nur Kapazitäten für Container, sondern ebenfalls für andere schienenaffine Stück- und Projektgüter.

Mit Fertigstellung der Straßenunterführung unter der Straße ‚Am Seehafen‘ im Juli 2021 und dem einhergehenden Flächenverbund im südlichen Hafenareal wurde ein weiterer Meilenstein für die Inbetriebnahme des neuen RoRo-Terminals am Hafeneingang erreicht. Ebenfalls fertiggestellt wurden mit Unterstützung der DB Netz zwei leistungsfähige Anschlussgleise für die Terminalfläche. Bis Ende des Jahres wurden die Arbeiten zur Herstellung der Verkehrsflächen im Wesentlichen abgeschlossen und damit eine weitere bahn-seitige und umweltfreundliche Anbindung für Ladungsgüter über den Hafen realisiert. Der Betreiber des neuen Logistikterminals investierte zudem in zwei doppelstöckige Verladerampen an den Gleisenden und plant in diesem Jahr die Errichtung einer Pkw-Brücke über die Ost-West-Straße zum Liegeplatz 50.

Im Terminal für den kombinierten Verkehr wurde im vergangenen Jahr durch Flächenumgestaltungen im Gleisbereich eine zusätzliche Möglichkeit für die Abfertigung von Zügen mit bis 740 Meter Länge geschaffen. Die Maßnahme wurde durch das Eisenbahn-Bundesamt auf Basis der Richtlinie zur Förderung von Umschlaganlagen des kombinierten Verkehrs kofinanziert. „Mit den Investitionen in den Ausbau und der Stärkung umweltfreundlicher Verkehrsträger wie Schiff und Bahn nehmen die Stakeholder gemeinsam mit dem Eisenbahnhafen Rostock ihre Verantwortung für eine nachhaltigere Entwicklung und bessere Verknüpfung der Verkehrsträger wahr“, stellt Jens A. Scharner heraus.

Der Neubau der Liegeplätze 31 und 32 wurde im November 2021 nach EU-weiter Ausschreibung beauftragt. Damit kann in diesem Jahr die komplette Erneuerung der ältesten Liegeplätze im Überseehafen Rostock auf der Ostseite von Pier II in Angriff genommen werden. Das Baufeld hat eine Länge von 400 Metern. Die Bauarbeiten starten Anfang 2022 und werden bis Ende 2023 abgeschlossen.

Ebenfalls Ende des Jahres 2021 wurde der komplette Neubau des mittleren Teils der Ost-West-Straße bis an den Hafeneingang in Auftrag gegeben. Die Länge der Baustrecke beläuft sich auf etwa 530 Meter über die gesamte Fahrbahnbreite und den Randbereich. Im Zuge des Straßenneubaus wird ein neues Vorflut- bzw. Rohrsystem zur Entwässerung südlicher Flächen über Liegeplatz 30 am Hafenbecken B integriert. Die Rohrtrasse muss dabei zwei Gleise der Deutschen Bahn kreuzen. Im Frühjahr dieses Jahres werden die Straßenbauarbeiten beginnen und bis in das Jahr 2023 andauern. Dieses Bauprojekt ist Bestandteil der vom Land Mecklenburg-Vorpommern geförderten Maßnahme zur Verkehrsertüchtigung 2. Bauabschnitt. Die Stadtwerke Rostock und Nordwasser nutzen die Baustelle, um Leitungssysteme in einem Zuge mit zu erneuern.

Nach Erteilung einer Plangenehmigung zum Bau einer neuen Teilanschlussstelle an der Bundesautobahn 19 im vergangenen Jahr hat nach planerischen Vorleistungen durch ROSTOCK PORT die bundeseigene Autobahn GmbH als Auftraggeber die Hauptleistungen zum Bau öffentlich ausgeschrieben. Die Baumaßnahmen sollen Anfang 2022 starten und bis zum Oktober abgeschlossen sein.

Um die Zukunftsfähigkeit zu sichern, investiert der Hafen Rostock in die Entwicklung neuer Geschäftsfelder und die Infrastruktur. Hervorzuheben ist die Berücksichtigung des IPCEI-Antrages des HyTechHafens Rostock im Rahmen der Vorevaluation beim Aufbau der deutschen und europäischen Wasserstoff-strategie. Ziel des Projektes in Rostock ist der Aufbau einer Wasserstoffproduktion von mehreren Partnern am Standort. Rostock plant die Nutzung grünen Stromes für eine 100-MW-Elektrolyseanlage zur Produktion von Wasserstoff oder Wasserstoffderivaten.

„Die erfolgreiche Transformation von fossilen Energieträgern wie Kohle zu nichtfossilen Energieträgern wie Wasserstoff betrifft viele Teile des Hafens. Ein konsequenter Einstieg in den Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern kann die fossilen Energieträger ablösen und zur Dekarbonisierung der Region führen. Mit der Initiierung des Projektes HyTechHafen möchten wir weiterhin Impulsgeber für eine klimaschonende und nachhaltige Hafenwirtschaft sein“, hebt Jens A. Scharner hervor.

Insgesamt 47 Anläufe von Kreuzfahrtschiffen mit knapp 100 000 Passagieren an Bord konnten im vergangenen Jahr in Warnemünde begrüßt werden. Im Vor-Corona-Jahr 2019 waren es noch gut 600 000 Seereisende, die bei 196 Schiffsanläufen an oder von Bord gingen. „Alle Beteiligten sind sehr gut auf die Wiederaufnahme der Kreuzschifffahrt in diesem Jahr vorbereitet“, so Jens A. Scharner. „Wir sind stolz, gemeinsam mit den Reedereien, Behörden und Dienstleistungsunternehmen im vergangenen Jahr sicheren Kreuzfahrttourismus ermöglicht zu haben.“ Vor dem Hintergrund unterschiedlicher Reisebestimmungen und kurzfristiger Änderungen danken wir unseren Partnern für das Vertrauen und die Zusammenarbeit in einer schwierigen Zeit.

Mit der im Mai 2021 in Betrieb gegangenen Landstromanlage für Kreuzfahrtschiffe in Warnemünde hat der Rostocker Hafen ein deutliches Zeichen für eine positive und nachhaltige Zukunft des Seetourismus gesetzt. An den beiden Warnemünder Liegeplätzen können damit zwei Kreuzfahrtschiffe gleichzeitig mit Strom aus erneuerbaren Quellen versorgt werden. Während der Pandemie wurde zuerst die «Aidasol» mit Landstrom versorgt. Nach Synchronisationstests konnte sich dann Ende Juni das Kreuzfahrtschiff AIDAprima erfolgreich an die neue Landstromanlage in Warnemünde anschließen.

Auch im Pandemiejahr 2021 war der Hafen zu 100 Prozent betriebs- und leistungsfähig. Der Dank des Hafenbetreibers ROSTOCK PORT gilt allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Unternehmen und Behörden im Hafen, die die Transport- und Lieferketten aufrechterhalten haben und mit ihrem außergewöhnlichen Einsatz und Engagement zu diesem guten Ergebnis beigetragen haben.

Neben den bereits erwähnten Investitionsprojekten legt ROSTOCK PORT in diesem Jahr den Schwerpunkt auf die Energietransformation und beabsichtigt mit Partnern, das erste Wasserstoffprojekt im Überseehafen Rostock zu etablieren. Wir nehmen unsere Verantwortung ernst, unseren Beitrag zum Klimaschutz zu leisten und Maßnahmen zu entwickeln, die zur Klimaneutralität des Hafens und der Region beitragen, zum Beispiel über Bahninfrastrukturprojekte. ROSTOCK PORT ist zuversichtlich, dass der Passagierreiseverkehr auf Fähr- und Kreuzfahrtschiffen im weiteren Verlauf der Pandemie wieder ein höheres Niveau erreichen wird.

Quelle: ROSTOCK PORT, Foto: ROSTOCK PORT/nordlicht




DB und Nord-Länder schließen Bündnis

Die Deutsche Bahn (DB) und die Bundesländer Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen sowie Schleswig-Holstein treiben mit einem gemeinsamen Bündnis den Schienenausbau im Norden Deutschlands massiv voran. Mit der „Zukunft Schiene Nord“ sollen Neu- und Ausbauprojekte gefördert und beschleunigt, die vorhandene Infrastruktur robuster sowie der Fern-, Nah- und Güterverkehr gestärkt werden – über Bundesländergrenzen hinweg.

Die Bündnispartner:innen wollen somit das Angebot auf der Schiene ausbauen und die Attraktivität der Eisenbahn steigern. Das übergeordnete Ziel: mehr Fahrgäste und Güterverkehrskund:innen für das umweltfreundliche Verkehrsmittel Schiene zu gewinnen und damit das Klima zu schützen. Insgesamt sollen bis 2030 mehr als 30 Milliarden Euro in die Schieneninfrastruktur des Nordens fließen. Vertretende der Partner:innen unterzeichneten heute zur Gründung des Bündnisses ein Memorandum of Understanding (MoU).

Ronald Pofalla, Infrastrukturvorstand der DB: „Wir gründen eine Schienen-Hanse. Das Bündnis steht für eine attraktive Eisenbahn in den norddeutschen Bundesländern, für mehr Güter auf der Schiene und den Deutschlandtakt. Eine derart starke Allianz aus fünf Bundesländern und der DB ist einzigartig für den Schienenausbau in Deutschland. Gemeinsam machen wir die klimafreundliche Schiene zu einem leistungsstarken und attraktiven Verkehrsträger. Das gilt für die Metropolen sowie den ländlichen Raum gleichermaßen. Durch die länderübergreifende Zusammenarbeit planen wir künftig effektiver, schneller und gesamthafter – für Schienenverkehrsangebote aus einem Guss.“

Dr. Bernd Althusmann, Minister für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und Digitalisierung des Landes Niedersachsen: „Wir im Norden wissen, dass wir die Schieneninfrastruktur nicht nur für den internationalen Fernverkehr ausbauen müssen, sondern insbesondere für die Pendler im Nahverkehr. Auch mehr Güterverkehr muss auf der Schiene rollen. Mit dem Bündnis ,Zukunft Schiene Nord‘ wird das Netz der Deutschen Bahn schneller und gemeinsam mit den beteiligten Bundesländern geplant und ausgebaut werden.“

Dr. Bernd Buchholz, Minister für Wirtschaft, Verkehr, Arbeit, Technologie und Tourismus des Landes Schleswig-Holstein: „Unser jüngst vom Landtag beschlossener Landesweiter Nahverkehrsplan ist genau der passende Baustein für die ,Zukunft Schiene Nord‘. Hier haben wir bereits weitere wichtige Schieneninfrastrukturprojekte verankert, die wir in den nächsten Jahren umsetzen wollen. Dabei spielt unter anderem die Elektrifizierung von weiteren Bahnstrecken eine wichtige Rolle. Um die vielen Projekte schnellstmöglich umzusetzen, sollten alle Möglichkeiten des Investitionsbeschleunigungs-Gesetzes konsequent ausgenutzt werden. Außerdem bedarf es einer ausreichenden Anzahl von Personal, um die Genehmigungsverfahren ohne Verzögerungen abzuarbeiten.“

Reinhard Meyer, Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit des Landes Mecklenburg-Vorpommern: „Eine gute Verkehrsinfrastruktur ist eine entscheidende Voraussetzung für die weitere Entwicklung der Wirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern. Das betrifft transnationale Warentransporte, die kleinräumige Verteilung von Gütern, Reiseverbindungen für die Gäste unseres Landes und selbstverständlich auch die Mobilität der Bürgerinnen und Bürger in Mecklenburg-Vorpommern. Im engen Schulterschluss werden die Nord-Bundesländer und die Deutsche Bahn AG gemeinsam dafür Sorge tragen, dass der Aus- und Neubau auf der Schiene intensiv vorangetrieben wird. Besonders wichtig ist, dass Planung und Koordination künftig enger miteinander verzahnt werden, um notwendige bauliche Maßnahmen schneller umzusetzen.“

Dr. Maike Schaefer, Senatorin für Klimaschutz, Umwelt, Mobilität, Stadtentwicklung und Wohnungsbau der Freien Hansestadt Bremen: Die Verkehrswende ist ein Schwerpunkthema von Bund und Ländern, sie unterstützt das Erreichen der Klimaziele. Ein erfolgreicher Eisenbahnverkehr, der ein wesentlicher Bestandteil der Verkehrswende ist, ist immer grenzüberschreitend: Infrastrukturausbau macht nicht an Grenzen halt. Dieser Ausbau wird nur dann zügig und abgestimmt gelingen, wenn Bund und Länder, Aufgabenträger und Eisenbahnunternehmen eng zusammenarbeiten. Mit der heutigen Unterschrift machen die Länder und die DB gemeinsam einen großen Schritt in die Zukunft, hin zu einem attraktiven und leistungsfähigen Schienennetz im Norden.

Dr. Anjes Tjarks, Senator für Verkehr und Mobilitätswende der Freien und Hansestadt Hamburg: „Die Mobilitätwende ist ein deutschlandweites Projekt und ein wichtiger Hebel, um die Klimaziele deutschlandweit zu erreichen. Der Deutschlandtakt kann nur realisiert werden, wenn alle Akteure länderübergreifend noch stärker zusammenarbeiten. Dazu will Hamburg, als ein Drehkreuz für den Personenverkehr in Nordeuropa sowie als ein nationaler und internationaler Logistikknoten, gemeinschaftlich mit seinen Umlandpartnern seinen Beitrag leisten. Wir wollen das Ausbautempo unseres Schienennetzes beschleunigen und gehen deshalb mit dem Bündnis ,Zukunft Schiene Nord‘ einen wichtigen Schritt in Richtung eines noch leistungsfähigeren Schienenverkehrs in Norddeutschland. Das ist eine echte norddeutsche Schienen-Allianz. Wir erwarten eine deutliche Zunahme des Schienenverkehrs in den kommenden Dekaden und es ist daher elementar, das System Schiene deutschlandweit zu stärken, die Infrastruktur zukunftsgerecht auszubauen und die Kapazitäten zu erweitern. Mehr denn je brauchen wir einen attraktiven und zuverlässigen Schienenverkehr, um in ganz Deutschland die Mobilitätswende und den Klimaschutz nachhaltig voranzubringen.“

Vier Punkte stehen im Fokus des Memorandums of Understanding:

1. Investitionsoffensive
Mehr Kapazität auf der Schiene: Bis 2030 werden in den Ausbau der Schieneninfrastruktur im Norden mindestens 30 Milliarden Euro investiert.

2. Maßnahmenkatalog
Das Bündnis „Zukunft Schiene Nord“ entwickelt gemeinsame Maßnahmen, mit denen die Schieneninfrastruktur im Norden robuster, leistungsfähiger und für die Kund:innen attraktiver wird.

3. Planungsbeschleunigung
Länder und Deutsche Bahn verabreden, die Planungen frühzeitig gemeinsam anzuschieben. Sie bringen hierzu Ideen und Studien zur Machbarkeit für zukünftige Projekte ein.

4. Baustellenmanagement
Die Bündnispartner:innen verbessern das Baustellenmanagement, damit die Züge trotz vieler Baustellen weiter fahren können. Bauen und Fahren sollen optimal aufeinander abgestimmt werden.

Im Sommer 2022 wollen die Beteiligten erste konkrete Ergebnisse der „Zukunft Schiene Nord“ präsentieren.

Quelle: Deutsche Bahn AG, Foto: Deutsche Bahn AG/ Oliver Lang




Erste Verträge im NextGen District Antwerpens

Vergangene Woche unterzeichneten die ersten Konzessionäre offiziell den Vertrag für den NextGen District im Herzen des Antwerpener Hafens. Die Zusage der beiden Pionierunternehmen Triple Helix und Bolder Industries ist ein wichtiger Meilenstein für die konkrete Realisierung des künftigen Hotspots für die Kreislaufwirtschaft. Gemeinsam mit innovativen Vorreitern möchte der Hafen von Antwerpen in diesem Cluster zirkulärer Unternehmen zum Übergang zu einer klimaneutralen Gesellschaft beitragen.

Der 88 Hektar große NextGen District entsteht auf dem ehemaligen Gelände von General Motors und wird künftig der Hotspot für die Kreislaufwirtschaft im Hafen von Antwerpen sein. Der Antwerpener Hafen entschied sich bewusst dafür, dieses große Areal in der Nähe von Europas größtem Chemie-Cluster für die Kreislaufwirtschaft zur Verfügung zu stellen. Innovative Akteure der Kreislaufwirtschaft und der Fertigungsindustrie werden dort Altprodukten ein neues Leben geben, zirkuläre Kohlenstofflösungen erforschen und Experimente mit erneuerbaren Energien durchführen. Um möglichst viele nationale und internationale Pioniere auf dem Gebiet der Kreislaufwirtschaft zu gewinnen, wurden im Oktober 2020 und Juni 2021Marktumfragen durchgeführt.

Die beiden Unternehmen, die als erste für NextGen District unterzeichneten, gelten als „Gamechanger“. Das Antwerpener Unternehmen Triple Helix wird eine Fabrik errichten, in der Polyurethanschaum, der unter anderem aus ausrangierten Matratzen, Dämmplatten und Autositzen stammt, zusammen mit gebrauchtem PET aus dem Einzelhandel und der Lebensmittelindustrie zu Polyolen verarbeitet wird. Diese reinen Chemikalien können dann beispielsweise bei der Herstellung neuer Polyurethanprodukte wiederverwendet werden. Die Fabrik wird vollständig kreislauffähig und energieautark arbeiten.

Bolder Industries, der Pionier für die Herstellung fortschrittlicher, nachhaltiger Chemikalien aus Altreifen, ermöglicht der globalen Gummi- und Kunststoffindustrie und ihren Kunden bedeutende Umwelteinsparungen. Das firmeneigene materialwissenschaftliche Verfahren nutzt die Chemikalien in Altreifen zur Herstellung von BolderBlack® und BolderOil™ für die Lieferketten der Gummi-, Kunststoff- und Petrochemieindustrie und deren neue Produkte. Bei diesem Rückgewinnungsprozess werden 98 Prozent der Materialien des Reifens genutzt und 75 Prozent der festen und flüssigen Bestandteile finden ihren Weg zurück in neue Reifen, Gummiprodukte und Kunststoffe.

Der Gesamtwert der Investitionen dieser beiden neuen Akteure beläuft sich auf rund 100 Millionen Euro und wird mindestens 75 neue Arbeitsplätze schaffen. Nach Beantragung der erforderlichen Genehmigungen soll der Betrieb spätestens 2024 aufgenommen werden.

In der Zwischenzeit sind die Gespräche mit möglichen anderen Kandidaten noch in vollem Gange. Die Projekte werden nach den Kriterien Machbarkeit, Zukunftsorientierung, Innovationswert, Klimawirkung und Flexibilität bewertet. Weitere Nachrichten hierzu folgen im Laufe des Jahres 2022.

Jacques Vandermeiren, CEO des Hafens von Antwerpen: „Die Unterzeichnung durch diese ersten beiden Konzessionäre ist ein Meilenstein für NextGen District und für den Hafen von Antwerpen. Mehrere Teams innerhalb unserer Organisation haben in den letzten Monaten hart daran gearbeitet, dieses Ziel zu erreichen. Dies ist ein weiterer wichtiger Schritt für unsere Vorreiterrolle im Rahmen des Klimawandels. Ich möchte beiden Unternehmen dafür danken, dass sie diese ersten mutigen Schritte gewagt haben, und ich hoffe, dass andere ‚Changemaker‘ folgen werden.“

Steven Peleman, CEO von Triple Helix: „Um Emissionen und Abfallverschmutzung drastisch zu reduzieren, wollen wir der Welt das Prinzip der Material-Reinkarnation zeigen. In unserer Anlage im NextGen District wollen wir Polyurethan-Schaumstoffe am Ende ihrer Lebensdauer zurückgewinnen und sie in ihre Hauptbestandteile umwandeln, um sie in neuen Produkten wieder zu verwenden. Das ist innovativ und herausfordernd, aber zusammen mit dem Hafen Antwerpen, BlueChem und unseren Industrie- und Wissenspartnern sind wir bereit, diese Schlacht zu schlagen. Nicht mit Worten, sondern mit Taten!“

Tony Wibbeler, CEO von Bolder Industries: „Seit 2015 haben wir Materiallösungen geliefert, die jetzt in Tausenden von Gummi-, Kunststoff- und petrochemischen Produkten weltweit und bei einigen der bekanntesten Marken der Welt zu finden sind. Wir sind sehr stolz darauf, uns dem NextGen District des Hafens von Antwerpen anzuschließen, der strategisch günstig gelegen ist und es Bolder Industries ermöglicht, unsere globalen Kunden besser zu bedienen und einen bedeutenden Beitrag zur Kreislaufwirtschaft zu leisten.“

Annick De Ridder, Vorsitzende des Verwaltungsrats des Hafens von Antwerpen und für den Hafen zuständige Stadträtin von Antwerpen: „Diese neuen Akteure und die damit verbundenen Investitionen und Arbeitsplätze sind eine sehr gute Nachricht für das nachhaltige Wachstum unseres Hafens. Im NextGen District werden diese Pioniere alle Möglichkeiten erhalten, Innovationen zu entwickeln und zur Stärkung, Synergie und Diversifizierung der Hafenplattform beizutragen. Mit diesem Cluster zirkulärer Unternehmen an einem Top-Logistikstandort können wir den Übergang zu einer klimaneutralen Gesellschaft beschleunigen.“

Claire Tillekaerts, CEO der Flanders Investment & Trade Agency: „Auch in Zeiten der Covid-19-Krise bleibt Flandern ein attraktives Ziel für neue ausländische Investoren. Die Synergie zwischen der zentralen Lage unserer Region und den logistischen Vorzügen des Antwerpener Hafens, verstärkt durch eine praxisorientierte Politik der flämischen Regierung, die sich der Kreislaufwirtschaft verschrieben hat, bildet einen sehr attraktiven Rahmen für innovative Unternehmen mit sich gegenseitig ergänzenden Effekten. Ich freue mich daher sehr, Bolder Industries als neuen, das Ökosystem stärkenden Partner in Flandern begrüßen zu dürfen.“

Quelle und Foto: Port of Antwerp




BLG AutoTerminal Kelheim eröffnet Autoregal

50 Kilometer Kabel, 32 Ladesäulen für Elektrofahrzeuge, 2.800 LED-Leuchten: Das dritte Autoregal („P3“) auf dem 547.000 Quadratmeter großen BLG AutoTerminal Kelheim ist erfolgreich in den laufenden Betrieb integriert worden. Damit ist ein starker Standort im internationalen Automobillogistiknetzwerk der BLG-Gruppe mit Hauptsitz in Bremen weiter gewachsen.

Das „P3“ sorgt für eine noch effizientere Wegnutzung und ist nach den neuesten Baustandards errichtet worden. So ist auf dem Dach eine Photovoltaikanlage geplant – bereits die zweite auf dem Gelände. Seit 2019 befindet sich auf einem weiteren der Hallendächer des Terminals eine solche Anlage. Durch sie werden 43.000 kWh Strom produziert, wovon der Standort 85 Prozent für den Eigenbedarf nutzt. Außerdem bereitet Kelheim Wasser auf: Das Wasser wird recycelt, so dass für alle anfallenden Arbeiten auf dem Terminal lediglich 20 Prozent Frischwasser gebraucht werden.

Mit einer Länge von 155 Metern, einer Breite von 84 Metern und einer Höhe von 23 Metern ist das neue, dritte Autoregal, das exklusiv für den Kunden Kia Deutschland gebaut wurde, das größte auf dem Kelheimer Terminal. Auf acht Ebenen bietet es überdachte Stellfläche für 5.368 Kia-Fahrzeuge. Das erhöht die Anzahl der überdachten Plätze auf dem Terminalgelände auf insgesamt 13.000. Insbesondere Neuwagen-Kunden wissen diese geschützte Unterbringung der Fahrzeuge zu schätzen.

Errichtet hat das neue Autoregal „P3“ die GOLDBECK Ost GmbH – Niederlassung Regensburg. Zeit- und Kostenplan wurden trotz Pandemie eingehalten. Das Investitionsvolumen für das neue Autoregal lag bei rund 24 Millionen Euro.

Im Zuge der Kapazitätserweiterung in die Höhe hat die BLG-Gruppe auch einen langfristigen Vertrag über die weitere Zusammenarbeit mit Kia Deutschland geschlossen. Seit der Eröffnung des Kia-Werks im slowakischen Zilina 2006 arbeitet der BLG-Standort in der Nähe von Regensburg für den südkoreanischen Automobilhersteller. Die Neufahrzeuge für den deutschen Markt erreichen den Kelheimer Terminal per Bahn, dann erfolgt die technische Aufbereitung inklusive Sondereinbauten und Lagerung der Fahrzeuge. Die BLG AutoTransport GmbH & Co. KG, die einen eigenen Stützpunkt auf dem Terminal unterhält, verteilt die Fahrzeuge an den Handel.

Weitere Zahlen zum Neubau „P3“:
1.000 Vollverdrängungssäulen (Pfähle)
4.000 Tonnen Konstruktionsstahl
1.600 Kubikmeter Fundamentbeton
6.000 Betonplatten
50 Kilometer beschichtete Betonfugen
2.800 LED-Leuchten mit 13 Kilometer Systemkabel für Beleuchtung
32 Wallboxen für die E-Mobilität
118 Batterie-Ladegeräte mit 4.250 Meter Schienen
20 Kilometer Wärmesensorkabel für die Brandmeldeanlage unterhalb der Betondecken
5 Kilometer Brandmeldekabel
50 Kilometer Elektrokabel in 2,5 Kilometer Kabelrinnen

Gegründet 1995, stellt der BLG AutoTerminal Kelheim einen wichtigen Standort im internationalen Automobillogistiknetzwerk der BLG-Gruppe dar, ideal gelegen für die Konsolidierung von Fahrzeugen und anschließender Händlerverteilung in den deutschen Markt sowie die BENELUX-Länder. In Kelheim kommen die Fahrzeuge meist per Binnenschiff aus Ungarn, per Lkw aus den süddeutschen Automobilwerken oder per Bahn aus der Slowakei und der Tschechischen Republik. Die Fahrzeuge werden am Terminal zwischengelagert und von dort an Händler bundesweit verteilt.

Auf einer Fläche von 547.000 Quadratmetern und in zwei 2007 und 2009 errichteten Autoregalen konnten bisher 27.000 Pkw auf dem Terminal gelagert werden. Mit dem 2021 neu gebauten, dritten Autoregal sind es nun 32.000 Stellplätze. Neben dem Terminalhandling und der Lagerung der Fahrzeuge gehören auch umfangreiche technische Dienstleistungen wie Fahrzeugaufbereitung, Wäsche, Unterbodenschutz, Lackierung und Sondereinbauten zum Leistungsportfolio. Der Terminal verfügt über zwei Bahnanschlüsse und Liegeplätze für Binnenschiffe.

Quelle und Foto: BLG Logistics, Das neue Autoregal „P3“ auf dem BLG AutoTerminal Kelheim bietet auf acht Ebenen überdachte Stellfläche für 5.368 Kia-Fahrzeuge.




ThyssenKrupp baut Elektrolyseanlage im Hafen Rotterdam

thyssenkrupp Uhde Chlorine Engineers hat mit Shell einen Liefervertrag für das Großprojekt ‚Hydrogen Holland I‘ im Hafen von Rotterdam in den Niederlanden unterzeichnet. Im Rahmen des Vertrages wird thyssenkrupp Uhde Chlorine Engineers eine 200 MW Elektrolyse-Anlage auf der Basis seines 20 MW Großmoduls für die alkalische Wasserelektrolyse fertigen.

Die ersten Bauarbeiten für die Elektrolyseure beginnen voraussichtlich im Frühjahr 2022. Die endgültige Investitionsentscheidung von Shell für den Bau von ‚Hydrogen Holland I‘ wird in 2022 erwartet, die Inbetriebnahme ist für 2024 vorgesehen.

„Wir freuen uns darauf, den Aufbau eines großen Wasserstoff-Hubs in Mitteleuropa zu unterstützen und damit einen Beitrag zum Übergang Europas zu grüner Energie zu leisten“, sagt Dr. Christoph Noeres, Head of Green Hydrogen von thyssenkrupp Uhde Chlorine Engineers. „Mit unseren großformatigen Standardmodulen werden wir die Wasserstoffstrategie von Shell weiter stärken. Unsere Partnerschaft verbindet in idealer Weise unsere Engineering-Exzellenz mit der Kompetenz von Shell als großem globalem Energieunternehmen.“

Das Zentrum der Wasserstoffprojektanlage ‚Hydrogen Holland I‘ wird eine Halle sein, die sich über 2 Hektar erstreckt und damit so groß wie drei Fußballfelder ist. Grüner Wasserstoff wird für die Industrie und den Verkehrssektor produziert, wobei der Strom aus dem Offshore-Windpark Hollandse Kust (Noord) stammt, und zwar mit Herkunftsnachweisen. Der Wasserstoff kann über eine etwa 40 Kilometer lange Pipeline transportiert werden, die von der Anlage zum Energie- und Chemiepark Rotterdam zu Shell führt. Klimaneutralität ist eine der obersten Prioritäten für die Anlage: Wo immer möglich, werden wiederverwendbare Baumaterialien eingesetzt und die Außenwände des Werks werden mit Solarzellen ausgestattet. Die Anlage wird nach ihrer vollständigen Inbetriebnahme für ausgewählte Besucher geöffnet sein.

Grüner Wasserstoff ist ein wichtiger Pfeiler der Energiewende hin zu einer nachhaltigen Dekarbonisierung. Bis 2025 wird erwartet, dass Länder, die mehr als 80 Prozent des weltweiten BIP repräsentieren, mit einer eigenen Wasserstoffstrategie in die Wasserstoffwirtschaft einsteigen werden. Als weltweiter Technologieführer für grünen Wasserstoff ermöglicht thyssenkrupp Uhde Chlorine Engineers seinen Kunden den Übergang zu einer kohlenstofffreien Industrie.

thyssenkrupp Uhde Chlorine Engineers bietet weltweit führende Technologien für hocheffiziente Elektrolyseanlagen. Das Unternehmen, ein Joint Venture mit Industrie De Nora, verfügt über umfangreiches Know-how in der Planung, Beschaffung und dem Bau von elektrochemischen Anlagen und kann auf seine Erfolgsbilanz von mehr als 600 erfolgreich installierten Projekten mit einer Gesamtkapazität von über 10 Gigawatt verweisen. Mit seiner Wasserelektrolyse-Technologie zur Erzeugung von grünem Wasserstoff bietet das Unternehmen eine innovative Lösung im industriellen Maßstab für grüne Wertschöpfungsketten und eine Industrie, die mit sauberer Energie betrieben wird – ein wichtiger Schritt in Richtung Klimaneutralität.

Quelle und Foto: thyssenkrupp Uhde Chlorine Engineers




Kombiverkehr mit Profil P400 und mehr Zugabfahrten

Die Kombiverkehr KG bietet nach dem Fahrplanwechsel Schienentransporte mit Profil P400 auf den Verbindungen zwischen Mortara via Lötschberg und dem Greenport-Terminal in Venlo beziehungsweise zwischen Mortara via Gotthard und Rotterdam CTT an.

„Mit der Trassenumstellung auf das Profil P400 ermöglichen wir Spediteuren nun den Transport von Sattelaufliegern mit einer Eckhöhe von vier Metern“, sagt Alexander Ochs, Geschäftsführer von Kombiverkehr. „Dank der höheren Ladekapazität steigt für unsere Kunden die Effizienz ihrer intermodalen Sendungen auf diesen Strecken spürbar.“ Der Direktzug Mortara – Venlo v.v. verkehrt dreimal pro Woche an den Versandtagen Montag, Mittwoch und Freitag in beiden Richtungen. Von und nach Rotterdam besteht zurzeit fünfmal wöchentlich von Montag bis Freitag die Möglichkeit für Transporte auf der umweltfreundlichen Schiene.

Die Frequenz der stark genutzten Zugrelation zum Nordseehafen Gent wird ausgebaut. Nach einer ersten Frequenzerhöhung zum 17. Januar wird nur kurze Zeit später am 7. Februar 2022 die achte Zugabfahrt pro Woche und Richtung in den Fahrplan aufgenommen. „Der weiter anziehenden Nachfrage auf unseren Verbindungen von Italien über die Schweiz bis in die Benelux-Länder begegnen wir mit noch vielfältigeren Versandmöglichkeiten auf diesem transalpinen Korridor“, so Ochs. „Die weiterführenden Fähranbindungen ab Gent machen dieses multimodale Angebot nach dem Brexit obendrein besonders interessant für Spediteure mit Transportgeschäften mit dem Vereinigten Königreich.“

Quelle: Kombiverkehr, Foto: Kombiverkehr KG, Serse Zoppi, mit dem Fahrplanwechsel am 13. Dezember 2021 verkehren Kombiverkehr-Züge zwischen Mortara und Venlo sowie Rotterdam mit Profil 400.