Hapag-Lloyd veröffentlicht Jahresabschluss

Hapag-Lloyd hat seinen testierten Jahresabschluss für das Geschäftsjahr 2021 veröffentlicht. Im Berichtsjahr konnte das EBITDA auf gut 12,8 Milliarden US-Dollar (rund 10,9 Milliarden Euro) gesteigert werden. Das EBIT wuchs auf rund 11,1 Milliarden US-Dollar (rund 9,4 Milliarden Euro) und das Konzernergebnis verbesserte sich auf rund 10,8 Milliarden US-Dollar (9,1 Milliarden Euro). Treiber dieser positiven Geschäftsentwicklung waren im Wesentlichen deutlich höhere Frachtraten infolge sehr starker Nachfrage nach Exportgütern aus Asien.


„Wir blicken auf ein außergewöhnlich erfolgreiches Jahr zurück, in dem wir massiv in moderne Schiffe und neue Container investiert haben. Darüber hinaus haben wir unsere Finanz- und Vermögenslage deutlich gestärkt. Leider sind aber auch die Transportaufwendungen deutlich gestiegen, vor allem aufgrund der Engpässe in den globalen Lieferketten“, sagte Rolf Habben Jansen, Vorstandsvorsitzender der Hapag-Lloyd AG.

Die Umsätze erhöhten sich auf rund 26,4 Milliarden US-Dollar (circa 22,3 Milliarden Euro), insbesondere aufgrund der höheren durchschnittlichen Frachtrate von 2.003 USD/TEU (2020: 1.115 USD/TEU). Die Transportmenge bewegte sich aufgrund der angespannten Lieferketten mit 11,9 Millionen TEU in etwa auf dem Niveau des Vorjahres (2020: 11,8 Millionen TEU). Gleichzeitig stiegen die Transportaufwendungen sehr deutlich um 17,1 Prozent auf 12,2 Milliarden US-Dollar (10,3 Milliarden Euro). Grund dafür sind insbesondere höhere Bunkerpreise und Charterraten sowie gestiegene Stand- und Lagergelder.

Im Jahr 2021 wurde die Nettoverschuldung vollständig abgebaut. Per Jahresultimo lag die Liquidität bei etwa 8,7 Milliarden US-Dollar (etwa 7,7 Milliarden Euro). Damit überstieg sie die Finanzschulden deutlich, sodass Hapag-Lloyd zum Bilanzstichtag über eine Nettoliquidität von etwa 2,5 Milliarden US-Dollar (2,2 Milliarden Euro) verfügte.

Aufgrund des sehr erfolgreich verlaufenen Geschäftsjahres haben Vorstand und Aufsichtsrat der Hapag-Lloyd AG beschlossen, der Hauptversammlung für das Geschäftsjahr 2021 eine Dividendenzahlung in Höhe von 35 Euro pro Aktie vorzuschlagen.

Ausblickend erwartet Hapag-Lloyd eine sehr starke Ergebnisentwicklung im ersten Halbjahr 2022. Für die zweite Jahreshälfte sollte sich die angespannte Situation in den globalen Lieferketten verbessern und dies zu einer beginnenden Ergebnisnormalisierung führen. Das EBITDA wird in einer Bandbreite von 12 bis 14 Milliarden US-Dollar (10,7 bis 12,4 Milliarden Euro), das EBIT in einer Bandbreite von 10 bis 12 Milliarden US-Dollar (8,9 bis 10,7 Milliarden Euro) erwartet.

Vor dem Hintergrund der andauernden COVID-19-Pandemie sowie der derzeitigen Entwicklungen in der Ukraine ist die Prognose jedoch mit erheblichen Unsicherheiten behaftet.

„Das Geschäftsjahr 2022 hat für uns erfolgreich begonnen, aber in den gestörten Lieferketten gibt es noch keine wesentliche Entspannung. Hinzu kommt der furchtbare Krieg in der Ukraine, der uns alle betrifft. Wir stehen an der Seite der internationalen Gemeinschaft, haben unsere Buchungen von und nach Russland gestoppt und fordern eine dringende Deeskalation und Frieden“, so Rolf Habben Jansen und ergänzt: „Die Sicherheit und das Wohlergehen unserer Mitarbeitenden hat für uns weiterhin höchste Priorität – und wir werden alles in unserer Macht Stehende tun, um auch humanitäre Unterstützung zu leisten.“

Die vollständigen Geschäftszahlen für das Jahr 2021 inklusive der Erläuterungen zu den Kennzahlen EBITDA und EBIT finden Sie als Download im digitalen Geschäftsbericht:
https://hlag-2021.corporate-report.net

Quelle und Grafik: Hapag-Lloyd




Hafenbetrieb Rotterdam: Jahresbericht informiert

Im Rotterdamer Hafen wurden 2021 wieder ebenso viele Güter umgeschlagen wie vor der Pandemie 2019. Der Gesamtumschlag nahm gegenüber 2020 um 7,3 % zu. Besonders auffallend war der Containerumschlag, bei dem ein Anstieg auf einen Rekordumfang von 15,3 Mio. TEU zu verzeichnen war.

Durch einen höheren Umsatz und geringere Kosten erzielte der Hafenbetrieb Rotterdam ein Betriebsergebnis vor Zinsen, Abschreibungen und Steuern in Höhe von 512,2 Mio. € (2020: 477,5 Mio. €). Die Energiewende nimmt im Hafen zunehmend mehr Form an. Für verschiedene Projekte wurde im vergangenen Jahr eine Investitionsentscheidung getroffen, für weitere Projekte steht die Entscheidung im Laufe des Jahres 2022 an. Darüber sowie über noch zahlreiche weitere Aspekte informiert der Geschäftsbericht mit dem Thema „Gemeinsam am Hafen von morgen bauen“.

In puncto Sicherheit sind im Hafen 2021 keine großen Zwischenfälle oder Unfälle zu verzeichnen, sowohl in der Schifffahrt, an Land als auch bei der Sicherheit von Informations- und Kommunikationssystemen.

Finanziell kann man im Hafenbetrieb auf ein gutes Jahr zurückblicken. Die Einnahmen aus den Hafengebühren stiegen um 2,6 % auf 772,7 Mio. €, während die operationellen Ausgaben um 5,5 % auf 260,5 Mio. € zurückgingen. Das Betriebsergebnis vor Steuern, Abschreibungen und Steuern (EBITDA) erhöhte sich um 7,3 % auf 512,2 Mio. €.

Der Hafenbetrieb investiert in digitale Infrastruktur, um die über Rotterdam verlaufenden Logistikketten noch effizienter zu gestalten. Als Beispiele lassen sich die digitalen Planungstools Routescanner und Nextlogic sowie der 2021 eingeführte Blockchain-Service Quay Connect anführen. Mit dem letztgenannten Service wird ein effizienterer Export ins Vereinigte Königreich ermöglicht.

Die Umsetzung großer Projekte erfordert einen langen Atem. Sechs Jahre nach der Unterzeichnung des Klimaübereinkommens von Paris befinden sich einige große Projekte mit bedeutenden Auswirkungen in der Phase der definitiven Beschlussfassung, sowohl beim Hafenbetrieb als auch in der Wirtschaft. Im vergangenen Zeitraum wurden beispielsweise die definitiven Verträge mit den vier Unternehmen geschlossen, die das CO2-Transport- und -speicherungssystem Porthos nutzen; zudem wurde eine große Landstromanlage im Calandkanaal übergeben und begann Shell in Pernis mit dem Bau einer großen Biokraftstoffanlage. Für dieses Jahr werden Investitionsentscheidungen u. a. für Porthos, die Wasserstoffleitung durch das Hafengebiet HyTransPort sowie eine erste große Anlage für grünen Wasserstoff auf der Maasvlakte erwartet.

Die derzeit geplanten Projekte im Rahmen der Energiewende erzielen zusammen eine CO2-Einsparung von insgesamt 23 Mio. t. Dies sind 35 % der gesamten niederländischen Zielsetzung für die CO2-Einsparung für 2030. Darüber hinaus arbeitet der Hafenbetrieb mit verschiedenen Partnern am Import von Wasserstoff für die Industrie in Rotterdam und anderen Orten. Ein Import von 1 bis 2 Mio. t Wasserstoff im Jahr 2030 ist realisierbar und ermöglicht eine weitere CO2-Einsparung von 10 bis 20 Mio. t. Zur Umsetzung dieser Projekte ist der Hafenbetrieb mit verschiedenen staatlichen Stellen über eine anspornende, effektive staatliche Politik im Gespräch; dabei geht es um die Schaffung von Möglichkeiten innerhalb der gesetzlichen Stickstoffgrenzwerte, die Realisierung der Infrastruktur für (neue) Energieträger, den zweckmäßigen Einsatz von Gebühren, Fördermitteln und Auflagen für Unternehmen und vor allem um Tempo.

Der Titel des Jahresbericht 2021 lautet „Samen bouwen aan de haven van morgen“ (Gemeinsam am Hafen von morgen bauen). Der Jahresbericht informiert über die Leistungen und Ergebnisse des Hafenbetriebs Rotterdam im Jahr 2021. Der vollständige Jahresbericht ist nur auf Niederländisch verfügbar. Internationale Leser können die deutschen Highlights herunterladen.

Quelle und Foto: Hafen Rotterdam




Dispositeure wünschen aktuelle Informationen

Das Softwarehaus DAKOSY registriert eine steigende Nachfrage nach der Import Message Plattform (IMP) bei Spediteuren, die ihre Importe über den Hamburger Hafen effizienter steuern wollen. „Das vermehrte Interesse führen wir darauf zurück, dass die anhaltenden Schiffsverspätungen die Disposition von Importcontainern extrem erschweren. Die Anfragen zeigen, dass die Spediteure ihre digitalen Möglichkeiten verstärkt ausschöpfen wollen“, erklärt Dieter Spark, Vorstand des Hamburger IT-Softwarehauses DAKOSY.

Die Transparenz in der Logistikkette und die Vorwegnahme von Prozessen, wie beispielsweise Zollverfahren, gewinnen angesichts der Lieferkettenverzögerungen an Bedeutung und machen Container planbarer und sogar schneller. Im Hamburger Hafen werden diese Möglichkeiten über die IMP zunehmend genutzt.

Sebastian Magdeburg, Head of Seafreight Germany des Fullservice-Dienstleisters Hellmann Worldwide Logistics, bestätigt den Trend zu mehr Transparenz: „Industrie- und Handelsunternehmen haben zunehmend die Erwartungshaltung, dass sie alle 24 Stunden Updates zu der jeweiligen Schiffsankunft erhalten: Über die Teilnahme an der IMP aktualisieren wir Veränderungen bei den Schiffsankünften für unsere Kunden nahezu live und erfüllen somit diese Anforderungen für Hamburg.“ Auch deswegen werden nahezu alle Container, die Hellmann über den Seehafen Hamburg importseitig abfertigt, über die IMP-Plattform abgewickelt.

Durch die enge Zusammenarbeit mit dem HVCC, dem Hamburg Vessel Coordination Center, das für die Schiffskoordination rund um den Zu- und Ablauf im Hamburger Hafen verantwortlich ist, erhält DAKOSY Statusinformationen zu allen Schiffsanläufen im Hamburger Hafen. Das HVCC hat die Schiffe bereits ab ihrer Ankunft in Europa „auf dem Schirm“ und verfeinert die Informationen fortlaufend bis zur Ankunft im Hafen. Aus vielen Datenquellen erstellt das HVCC in Zusammenarbeit mit der Hamburg Port Authority (HPA) eine Verkehrslage für die nächsten vier Tage im Voraus. Spark ist davon überzeugt, dass DAKOSY mit den HVCC-Informationen die bestmöglichen Prognosen für nahezu alle relevanten Schiffe erhält.
Auch die Vorwegnahme von Importprozessen, bevor die Ware im Hafen Hamburg eintrifft, ist aktuell eine sehr gefragte Funktion der IMP-Plattform.

Für den praktischen Nutzen nennt Magdeburg ein Beispiel: „Gelöschte und automatisch verzollte Container können direkt vom Trucker abgeholt werden, auch außerhalb unserer Bürozeiten.“ Gerade für Container, die Sammelladungen enthalten, sei dies interessant. Der Trucker könne diese Container noch in der Nacht zum Hellmann-Lager umfahren. Zu Schichtbeginn sei alles bereit für die Dekonsolidierung. Würde der Prozess erst manuell am nächsten Tag zu den Bürozeiten angestoßen werden, stünden die Container frühestens mittags zur Entladung bereit, so die Erfahrung bei Hellmann.

Die Import-Message-Plattform ist Teil des Port Community Systems, an das mehr als 2.500 Unternehmen aus der Hafenwirtschaft, Logistik, Industrie und Handel angeschlossen sind, und gehört zu den am weitest entwickelten Hafen-IT-Systemen in der Welt. Denn in Hamburg zahlen viele Beteiligte gemeinsam in das kollaborative System IMP ein, und zwar in Form von Daten: Carrier, Behörden, Speditionen, Terminaldienstleister und andere Hafenbeteiligte. Als Daten-Rendite werden mehr als 100 Statusinformationen rund um den betroffenen Container ausgegeben.

Quelle: DAKOSY, Foto: HHM/ Thomas Wägener




Importplatz für grünen Wasserstoff

Behörde für Wirtschaft und Innovation (BWI) veröffentlicht Importstrategie: „Green Hydrogen Hub Europe – Hamburg als Drehkreuz für Wasserstoffimporte nach Deutschland und Europa“

Mit der nun vorliegenden Importstrategie will Hamburg den zu erwartenden Markthochlauf von grünem Wasserstoff als Chance für den Standort nutzen. Damit verfolgt Hamburg die Strategie, die Anforderungen an den Klimaschutz mit seinen wirtschaftspolitischen Zielen zu verbinden.

Die Importstrategie soll Hamburgs Vorreiterstellung als Wasserstoffstandort weiter festigen. Sie umfasst einen Aktionsplan, um dem großskaligen Import von Wasserstoff landseitig per Pipeline und auf dem Seeweg den Weg zu ebnen. Zur Umsetzung der Klimaziele ist in den nächsten Jahren auf nationaler und europäischer Ebene ein starker Zuwachs des Bedarfs an grünem, klimaneutralem Wasserstoff zu erwarten, der nicht über lokale Erzeugung abzudecken ist. Die Strategie sieht vor, durch Importe nicht nur regionale Bedarfe, z. B. zur Dekarbonisierung der ortsansässigen Industrie, sondern auch Teile des nationalen und europäischen Wasserstoffbedarfs zu bedienen. Dafür soll Hamburg als internationales Drehkreuz in ein europäisches Wasserstoffnetz eingebunden werden.

Michael Westhagemann, Senator für Wirtschaft und Innovation: „Ich freue mich, dass sich mit der Importstrategie für grünen Wasserstoff ein weiteres wichtiges Puzzlestück für die Zukunft des Wirtschafts- und Hafenstandortes einfügt. Hamburg will sich als verlässlicher Partner für Exportländer etablieren, dafür setzt die Strategie die richtige Grundlage. Wir sehen uns gut gerüstet, um zukünftige Wasserstoffbedarfe am Standort und weit darüber hinaus über Hamburg als Importhafen abzuwickeln. Damit wollen wir auch die lokale Wasserstoffwirtschaft fördern, Arbeitsplätze in bestehenden Industriezweigen sichern und neues Wertschöpfungspotential am Standort generieren.“

Die Umsetzung der konkreten Aktionspunkte der Strategie ist essentiell, um die gesetzten Ziele zu erreichen. Zunächst sollen die Wasserstoffbedarfe auf lokaler und regionaler Ebene erfasst werden. Darauf aufbauend soll die bedarfsgerechte Umsetzung von Infrastrukturprojekten wie HyPerLink III, einem Anschluss Hamburgs an das skandinavische Wasserstoffnetz über Dänemark, und der Ausbau der notwendigen Terminalinfrastruktur im Hafen forciert werden. Einen weiteren wichtigen Punkt stellt der Abschluss von Kooperationsvereinbarungen mit europäischen und außereuropäischen Exportländern dar.

Das Strategiepapier gibt es auf der homepage www.hamburg.de/bwi/medien

Quelle: Behörde für Wirtschaft und Innovation, Grafik: HHLA




Ein Plus von 4,6 % für bayernhafen

bayernhafen bündelt Gütermengen und verlagert Langstreckenverkehre mit der passenden Infrastruktur weg von der Straße auf die beiden umweltfreundlicheren Verkehrsträger Binnenschiff und Bahn. So schlug bayernhafen 2021 über seine sechs Standorte Aschaffenburg, Bamberg, Nürnberg, Roth, Regensburg und Passau insgesamt 9,15 Mio. Tonnen Güter per Schiff und Bahn um – das ist ein Plus von 4,6 % im Vergleich zum Vorjahr. Dies entspricht rund 535.000 eingesparten Lkw-Fahrten.

Der Bahngüterumschlag 2021 betrug 6,396 Mio. t, das ist ein Zuwachs von 14,3 % im Vergleich zum Vorjahr. Der Schiffsgüterumschlag betrug 2,755 Mio. t, das sind 12,8 % weniger als im Vorjahr – maßgeblich dafür ist, dass aufgrund der im Mehrjahresvergleich guten Wasserstände der Donau kaum Leichterungen (Umschlag Schiff-Schiff) bei überregionalen Schiffstransporten in den beiden Donauhäfen Regensburg und Passau erforderlich waren. Per Schiff und Bahn werden z.B. Agrargüter, Baustoffe, Nahrungsmittel, Brennstoffe, Recyclinggüter, Mineralien und Industriegüter wie Maschinen und Automotivteile sowie Schwergut wie Trafos transportiert.

Ein deutliches Plus gab es beim Kombinierten Verkehr, der im Vergleich zum Vorjahr um 22 % zulegte. 2021 wurden über alle bayernhafen-Standorte 492.726 TEU (twenty foot equivalent unit) umgeschlagen. Neben Containern im Seehafenhinterlandverkehr gehören dazu zunehmend Wechselbrücken und Sattelauflieger im kontinentalen Verkehr – ein Segment mit weiterem Wachstumspotenzial. Durch die Investitionen in den Ausbau der Terminals in den bayernhafen-Standorten Nürnberg und Regensburg wird der Kombinierte Verkehr weiter gestärkt.

„In jeder unserer Standort-Regionen sind wir Güter-Drehscheibe für Import und Export und Motor der regionalen Wirtschaft. Für eine zuverlässige Versorgung der Region und einen umweltfreundlicheren Güterverkehr per Schiff und Schiene braucht es unsere Binnenhäfen mit ihrer Infrastruktur“, sagt Joachim Zimmermann, Geschäftsführer bayernhafen, „Grundlage dafür sind langfristige Investitionen in die trimodale Hafeninfrastruktur und die konzentrierte Ansiedlung von Logistikunternehmen. Daher kann es nur eine klare Absage dafür geben, funktionierende Hafenflächen durch Nutzungsänderungen der Nachbarschaft einzuschränken oder Hafenflächen in größerem Stil gar anderweitig zu nutzen. Bestehende Beeinträchtigungen müssen im Sinne einer gegenseitigen Rücksichtnahme minimiert werden.“

„Von der neuen Bundesregierung erwarten wir zur Förderung des multimodalen Verkehrs Planbarkeit und Verlässlichkeit“, sagt Joachim Zimmermann, Geschäftsführer bayernhafen, „wir brauchen gleiche Wettbewerbsbedingungen für alle Verkehrsträger. Für zeitkritische Verkehre ist die Schiene prädestiniert, dafür braucht es ausreichend Kapazität bei den Bahntrassen im Netz. Bei Massengütern und Schwergut kann das Binnenschiff seine Stärken ausspielen.“ Neue Chancen sieht Zimmermann bei den regenerativen Energien wie durch den Transport und Lagerung von grünem Wasserstoff und synthetischen Fuels: „Wie bei der Verkehrswende werden unsere Binnenhäfen auch bei der Energiewende in den Netzsystemen eine entscheidende Rolle spielen.“

Nicht einschätzbar ist derzeit für bayernhafen das Ausmaß der wirtschaftlichen Auswirkungen des Kriegs in der Ukraine und damit auf die Logistikbranche und die internationalen Lieferketten – sei es bei Container-Verkehren, im Agrarbereich oder bei der Versorgung mit Rohstoffen für die Industrie.

Nachfolgende Beispiele für Investitionen durch langjährige Kunden unterstreichen die Standortbedeutung: Rund 35 Mio. Euro investiert im bayernhafen Aschaffenburg die Firma Pollmeier in ein neues Hochregallager und eine Holz-Zuschnittanlage. Inbetriebnahme ist für Sommer 2022 geplant. Ermöglicht wurde dies durch eine Erweiterung der Ansiedlungsfläche direkt am bestehenden Werk – alles auf der ehemaligen Kraftwerks-Fläche, die Standort-Architekt bayernhafen durch Konversion in eine Fläche für logistikintensive Industrieunternehmen umwandelte. Sowohl für die Rohstoffbeschaffung als auch die Belieferung seiner Kunden nutzt Pollmeier die Infrastruktur des Hafens. Die Geis Gruppe investiert rund 25 Mio. Euro in ein neues Logistik- und Technologiezentrum im bayernhafen Nürnberg. Teil 1 mit rund 15.000 qm Logistikfläche sowie Büroflächen ging im April 2021 in Betrieb, Teil 2 folgte im Februar 2022. Ausschlaggebend ist die unmittelbare Nähe zum Hafen und dem Containerterminal. Die benötigte Fläche wurde auch in dem Fall durch Konversion vorbereitet.

bayernhafen setzte 2021 das hohe Investitionsniveau der Vorjahre fort und stieß über alle Standorte über mehrere Jahre laufende Investitionen in die Vorbereitung von Flächen und in seine Hafeninfrastruktur von rund 20 Mio. Euro an. Die für 2022 vorgesehenen Investitionen bewegen sich ebenfalls auf dem hohen Niveau der Vorjahre.

Als ‚vierte‘ Infrastruktur neben Wasserstraße, Schiene und Straße sind ‚Datenautobahnen‘ für zukunftsfähige Binnenhäfen und die angesiedelten Logistikunternehmen von hoher Bedeutung. Nach Nürnberg, Bamberg und Regensburg bekommt auch Aschaffenburg schnelles Breitband-Internet – im Oktober 2021 startete der Energie- und Infrastrukturdienstleister Entega Medianet GmbH mit dem eigenwirtschaftlichen Ausbau.

Nach dem 100sten Geburtstag des bayernhafen Aschaffenburg 2021 feiert der bayernhafen Nürnberg 2022 seinen 50sten. Der 1972 als Teil der transeuropäischen Wasserstraße zwischen Nordsee und Schwarzem Meer eröffnete bayernhafen Nürnberg zählt heute zu den wichtigsten Güterverkehrs- und Logistikzentren Europas. Für die Region ist er ein Jobmotor – rund 7.000 Menschen arbeiten hier. bayernhafen plant, interessierte Bürgerinnen und Bürger 2022 zu einem Fest aufs Hafengelände einzuladen – im Juli in Aschaffenburg und im September in Nürnberg. Das Programm ‚Hafen live erleben‘ soll einen Einblick in die vielfältige Welt der Logistik ermöglichen und die Bedeutung von Binnenhäfen für die Bevölkerung aufzeigen.

Quelle: bayernhafen, Foto: bayernhafen / M. Ziegler, der Standort in Regensburg




Nachfrage nach Hamburger Import Message Plattform steigt

Das Softwarehaus DAKOSY registriert eine steigende Nachfrage nach der Import Message Plattform (IMP) bei Spediteuren, die ihre Importe über den Hamburger Hafen effizienter steuern wollen. „Das vermehrte Interesse führen wir darauf zurück, dass die anhaltenden Schiffsverspätungen die Disposition von Importcontainern extrem erschweren. Die Anfragen zeigen, dass die Spediteure ihre digitalen Möglichkeiten verstärkt ausschöpfen wollen“, erklärt Dieter Spark, Vorstand des Hamburger IT-Softwarehauses DAKOSY.

Die Transparenz in der Logistikkette und die Vorwegnahme von Prozessen, wie beispielsweise Zollverfahren, gewinnen angesichts der Lieferkettenverzögerungen an Bedeutung und machen Container planbarer und sogar schneller. Im Hamburger Hafen werden diese Möglichkeiten über die IMP zunehmend genutzt.

Sebastian Magdeburg, Head of Seafreight Germany des Fullservice-Dienstleisters Hellmann Worldwide Logistics, bestätigt den Trend zu mehr Transparenz: „Industrie- und Handelsunternehmen haben zunehmend die Erwartungshaltung, dass sie alle 24 Stunden Updates zu der jeweiligen Schiffsankunft erhalten: Über die Teilnahme an der IMP aktualisieren wir Veränderungen bei den Schiffsankünften für unsere Kunden nahezu live und erfüllen somit diese Anforderungen für Hamburg.“ Auch deswegen werden nahezu alle Container, die Hellmann über den Seehafen Hamburg importseitig abfertigt, über die IMP-Plattform abgewickelt.

Durch die enge Zusammenarbeit mit dem HVCC, dem Hamburg Vessel Coordination Center, das für die Schiffskoordination rund um den Zu- und Ablauf im Hamburger Hafen verantwortlich ist, erhält DAKOSY Statusinformationen zu allen Schiffsanläufen im Hamburger Hafen. Das HVCC hat die Schiffe bereits ab ihrer Ankunft in Europa „auf dem Schirm“ und verfeinert die Informationen fortlaufend bis zur Ankunft im Hafen. Aus vielen Datenquellen erstellt das HVCC in Zusammenarbeit mit der Hamburg Port Authority (HPA) eine Verkehrslage für die nächsten vier Tage im Voraus. Spark ist davon überzeugt, dass DAKOSY mit den HVCC-Informationen die bestmöglichen Prognosen für nahezu alle relevanten Schiffe erhält.
Auch die Vorwegnahme von Importprozessen, bevor die Ware im Hafen Hamburg eintrifft, ist aktuell eine sehr gefragte Funktion der IMP-Plattform.

Für den praktischen Nutzen nennt Magdeburg ein Beispiel: „Gelöschte und automatisch verzollte Container können direkt vom Trucker abgeholt werden, auch außerhalb unserer Bürozeiten.“ Gerade für Container, die Sammelladungen enthalten, sei dies interessant. Der Trucker könne diese Container noch in der Nacht zum Hellmann-Lager umfahren. Zu Schichtbeginn sei alles bereit für die Dekonsolidierung. Würde der Prozess erst manuell am nächsten Tag zu den Bürozeiten angestoßen werden, stünden die Container frühestens mittags zur Entladung bereit, so die Erfahrung bei Hellmann.

Die Import-Message-Plattform ist Teil des Port Community Systems, an das mehr als 2.500 Unternehmen aus der Hafenwirtschaft, Logistik, Industrie und Handel angeschlossen sind, und gehört zu den am weitest entwickelten Hafen-IT-Systemen in der Welt. Denn in Hamburg zahlen viele Beteiligte gemeinsam in das kollaborative System IMP ein, und zwar in Form von Daten: Carrier, Behörden, Speditionen, Terminaldienstleister und andere Hafenbeteiligte. Als Daten-Rendite werden mehr als 100 Statusinformationen rund um den betroffenen Container ausgegeben.

Als eines der führenden Softwarehäuser für die Logistik bietet DAKOSY seit nahezu 40 Jahren digitale Lösungen für die internationale Speditions- und Zollabwicklung sowie das Supply Chain Management an. Darüber hinaus betreibt DAKOSY das Port Community System (PCS) für den Hamburger Hafen und das Cargo Community System (FAIR@Link) für die Flughäfen Frankfurt und Hamburg. Alle in die Export- und Importprozesse involvierten Unternehmen und Behörden können durch die Nutzung der digitalen Plattformen ihre Transportprozesse schnell und automatisiert abwickeln.

Quelle: DAKOSY, Foto: Hellmann Worldwide Logistics




Eine Mio Kühlcontainer im Hafen Antwerpen

Das Wachstum im Kühlkettensegment von Port of Antwerp hält 2021 an. Dies ist bemerkenswert in einem Jahr, in dem die globale Logistikkette vor noch nie dagewesenen Herausforderungen stand. Was bringt 2022? Die Perishables Expertise Group von Port of Antwerp bietet Antworten auf einige drängende Fragen.

Die Gesamtzahl der im Antwerpener Hafen umgeschlagenen Kühlcontainer stieg 2021 im Vergleich zu 2020 um 2,7 %. Zum zweiten Mal in Folge wurde die Marke von 1 Million TEU an betriebsbereiten Kühlcontainern überschritten. Das Wachstum war hauptsächlich auf einen Anstieg des Exportvolumens um 6 % zurückzuführen. Etwa 60 % der im Hafen von Antwerpen umgeschlagenen Container sind für den Export bestimmt. Der Anteil des Kühlcontaineraufkommens (in TEU) beträgt 8,2 % des gesamten Containerverkehrs im Hafen.

Perishables Expertise Group: „Unsere Essgewohnheiten haben einen positiven Einfluss auf die Zahlen der Kühltransporte. Lebensmittelkisten mit frischen Produkten werden immer beliebter. Auch die Supermärkte prüfen, wie sie Ihnen frische Lebensmittel nach Hause liefern können. Dieses Phänomen ist im Vereinigten Königreich bereits weit verbreitet und wird voraussichtlich auch in Belgien Einzug halten. Viele Verbraucher entscheiden sich bewusst für eine pflanzliche Ernährung und suchen nach einem größeren Angebot an Obst, Gemüse und Fleischersatzprodukten. Und das möglichst das ganze Jahr über.“

Auffallend an den jährlichen Zahlen ist die Zunahme der konventionellen Kühltransporte. Das gesamte konventionelle Volumen stieg im Vergleich zu 2020 um 6 %. Vor der Corona-Krise war ein massiver Rückgang des Einsatzes herkömmlicher Kühlschiffe zu verzeichnen, da der Großteil der verderblichen Waren in Kühlcontainern transportiert wurde. Ab 2020 war der Einsatz von Kühlschiffen in der Linienfahrt aufgrund der hohen Tarife in der Container-Linienfahrt wieder rentabel. Haben konventionelle Kühlschiffe noch eine Zukunft?

Perishables Expertise Group: „Die derzeitige Flotte konventioneller Kühlschiffe wurde vor der Gesundheitskrise wegen ihrer hohen Bunkerkosten aus dem Markt gedrängt. Dieser Schiffstyp passt jedoch perfekt in das derzeitige System der Kühllagerung und des Cross-Docking. Da diese Schiffe schnell be- und entladen werden können und die Infrastruktur dafür geeignet ist, könnte eine neue und umweltfreundliche Generation von konventionellen Kühlschiffen in Zukunft wieder eine wichtige Rolle spielen.“

Der maritime Sektor hat sich den UN-Zielen der nachhaltigen Entwicklung verpflichtet. Im Rahmen der IMO 2023 werden im nächsten Jahr Maßnahmen zur Verringerung der Treibhausgasemissionen im internationalen Schiffsverkehr in Kraft treten. Diese Richtlinie wird sich zusammen mit den steigenden Energiepreisen auf die globale Kühlkette auswirken. Unternehmen investieren in großem Umfang in ihre eigenen erneuerbaren Energiequellen. Wird dies ausreichen, um das Energieproblem zu lösen?

Perishables Expertise Group: „Nur erneuerbare Energien zu nutzen, reicht nicht aus. Der Sektor muss auch in die Speicherung dieser Energie investieren. Indem man Restenergie in einer Batterie speichert, kann man sie zu Spitzenzeiten nutzen. Man kann Einspeisung von Wind- und Sonnenenergie überwachen und sie mit dem Verbrauch des eigenen Unternehmens vergleichen. So lässt sich der Energieverbrauch optimieren. Eine große Investition, aber sie zahlt sich aus. Dies wirkt sich sowohl finanziell als auch ökologisch positiv aus.“

Zu Beginn des Jahres 2022 steht der globale Containerhandel noch vor vielen Herausforderungen. Nahezu alle Lager sind voll, die Liniendienste sind noch nicht im Zeitplan und die Container sind nicht dort, wo sie sein sollten. Dennoch herrscht ein vorsichtiger Optimismus. Aufgrund der hohen Durchimpfungsrate in Belgien (ca. 77,8 %) sind weniger Arbeitnehmer krankheitsbedingt abwesend. Dies wird sich positiv auf die Überlastung der Terminals und den Mangel an Lkw-Fahrern auswirken. Auch der Verwaltungsrückstau wird schrittweise abgebaut. Ist 2022 ein Wendepunkt für den Containersektor?

Perishables Expertise Group: „Eines ist sicher: alle Glieder der Logistikkette werden zusammenarbeiten müssen, um die Probleme zu lösen. Letzten Endes werden sich die Sätze auf einem tragfähigen Niveau stabilisieren. Die niedrigen Preise der Vergangenheit werden wir nicht mehr erleben. Aber das ist positiv. Höhere Tarife sorgen für mehr Disziplin bei der Bestellung und Verwaltung von Kapazitäten in den verschiedenen Gliedern der Logistikkette. Dies hilft, zukünftige Probleme zu vermeiden. Unvorhergesehene Ereignisse können jedoch immer negative Auswirkungen auf den Container-Linienverkehr haben. Man denke zum Beispiel an die aktuellen Sanktionen gegen Russland.“

„Um in Zukunft weniger von solchen Störungen der Logistikkette betroffen zu sein, könnte man sich nach Verladern umsehen, die näher am Wohnort liegen. Bei tropischen Früchten ist dies natürlich nicht selbstverständlich. Eine andere Lösung besteht darin, die Abhängigkeit von einer einzigen Seeverbindung oder einem einzigen Gebiet für den Import und Export von Waren zu verringern. Man kann zum Beispiel Mangos sowohl aus Indien als auch aus Mexiko importieren. So verteilt man das Risiko und garantiert die Versorgung.“

Die Perishables Expertise Group besteht aus Fachleuten von Remant Cool Logistics, DP World, Foodcareplus, Hapag-Lloyd, Seafrigo, Liege Natie, PSA Cargo Solutions, IDP, Eurofruitports, MSC und Sea invest.

Quelle und Foto: Hafen Antwerpen




Rumpf von AVATAR in Gent angekommen

Eines der Ziele von AVATAR ist der Bau eines neuen, hochautomatisierten Schiffes (Ladekapazität 25 Tonnen, emissionsfrei), das für die Güterverteilung in der Stadt eingesetzt werden soll. Der Rumpf des neuen AVATAR-Schiffs ist jetzt in Gent angekommen.

Seit 2020 arbeitet die Logistik-Initiative Hamburg gemeinsam mit 9 Partnern aus Deutschland, Belgien, Niederlande und Schweden an Konzepten für die Zukunft der letzten Meile durch die Nutzung von Kanälen und Wasserwegen. Beim Bau des „AVATAR-Schiffs wurde nun ein wichtiger Meilenstein erreicht. Der Rumpf des Schiffs wurde in einem niederländischen Werftbetrieb fertiggestellt und zur weiteren Entwicklung Mitte Januar 2022 nach Belgien transportiert, wo es in Gent bald zum Einsatz kommen soll.

In Absprache mit den Schiffbauarchitekten, den technischen Ingenieuren und der Werft wurden dabei im Laufe des letzten Jahres zahlreiche Anpassungen am ursprünglichen Entwurf des Schiffes vorgenommen. So wurden beispielsweise Ballasttanks für 10.000 Liter Ballast eingebaut, die es uns ermöglichen, das Schiff zum Be- und Entladen auf verschiedene Kaihöhen anzuheben. Dies trägt auch zur Stabilität des Schiffes bei und ermöglicht es uns, unter den vielen historischen Brücken Gents hindurchzufahren, die nicht mehr geöffnet werden können.

Die Schiffskonstruktion ist an die Binnenwasserstraßen der Stadt Gent angepasst. Es handelt sich um ein Flachschiffmodell mit einem Fassungsvermögen von 25 Tonnen, das aus Aluminium gefertigt ist. Mit einer Größe von ca. 15 m x 4 m und einem Tiefgang von 0,4 m ist es perfekt für die flachen Gewässer der mittelalterlichen Stadt geeignet. Der Antrieb erfolgt über einen vollelektrischen Motor mit einem Batteriepaket, wodurch das Schiff emissionsfrei unterwegs ist. Die mögliche Fahrzeit einer Batterieladung wird mindestens acht Stunden bei einer Geschwindigkeit von 9 km/h betragen. Das Schiff wird von einem Skipper gesegelt, ist aber bereits für automatisiertes Segeln auf hohem Niveau vorbereitet.

Im nächsten Schritt wird das Projektteam das neue AVATAR-Schiff mit dem entsprechenden Motor und der entsprechenden Ausrüstung ausstatten. Die Projektpartner E. Van WingenKU Leuven und SEAFAR werden federführend an dieser Entwicklung beteiligt sein. Ziel ist es, mit dem neuen AVATAR-Schiff am Sommer 2022 in der Stadt Gent mit Tests unter realitätsnahen Bedingungen zu beginnen. Zusammen mit den federführenden Projektpartnern wird hierfür aktuell ein Koordinierungsplan erstellt.

Quelle: Logistik-Initiative Hamburg Management GmbH, Foto: Opleidingscentrum voor Hout en Bouw vzw – Peter Geirnaert




Konecranes: Auftrag aus Kalifornien

Der Hafen von San Diego hat zwei ökoeffiziente Konecranes Gottwald Hafenmobilkrane der Generation 6 bestellt. Die Krane sind für das Tenth Avenue Marine Terminal (TAMT) vorgesehen, und sollen dort zum Erreichen der ambitionierten Umweltziele beitragen. Der Auftrag wurde im Januar 2022 erteilt; die Krane werden voraussichtlich Mitte 2023 ihren Betrieb in Südkalifornien aufnehmen.

Seit 60 Jahren verwaltet und schützt der Hafen von San Diego die Bucht von San Diego mit ihren 34 Meilen natürlichen Ufers. Der Hafen bietet Services an, die im Rahmen seiner nachhaltigen Umweltinitiative, der Maritime Clean Air Strategy, ein besonderes Augenmerk auf die Vermeidung von Umweltverschmutzung sowie auf Energieeffizienz legen. Damit soll zum einen die Gesundheit der Bevölkerung verbessert werden; gleichzeitig wird die Förderung moderner Unternehmen bzw. Arbeitsplätze im maritimen Umfeld unterstützt. Der Hafen von San Diego verfügt als wichtiges Drehkreuz für den regionalen Handel über zwei Terminals. Eines davon, das Allzweck-Terminal TAMT, benötigt nun eine neue Ausrüstung, um die erwartete Zunahme beim Umschlag von schweren Projektgütern und Containern bewältigen zu können, ohne dass dabei lokale Abgasemissionen entstehen.

„Konecranes bietet uns eine einzigartige Lösung, die bereits bewährte Batterietechnologie auf neue Weise nutzt. Die Krane können nicht nur schwerste Lasten heben, sie sind auch vollelektrisch angetrieben und erzeugen deshalb keinerlei Abgasemissionen sowie deutlich weniger Lärmemissionen. Das verschafft uns einen Wettbewerbsvorteil und ist positiv sowohl für unsere Kunden als auch für die Menschen und die Umwelt in der Region. Unser Ziel lautet, ab 2030 keine Emissionen mehr zu verursachen“, so Dan Malcolm, Chairman, Port of San Diego Board of Port Commissioners.

Die Konecranes Gottwald Hafenmobilkrane der Generation 6 sind mit einer externen Stromversorgung ausgestattet. Mit ihrem elektrischen Konstruktionskonzept ist ihre Effizienz besonders hoch, wenn sie an das Hafennetz angeschlossen sind. Anstelle von Dieselmotoren an Bord sind die Krane mit Batteriepaketen ausgestattet, die längere Fahrten auch dann ermöglichen, wenn die Geräte nicht an das Netz angeschlossen sind. Zudem ist mit dem Batterieantrieb im Notfall, etwa bei einem Stromausfall, auch ein kurzfristiger Güterumschlag möglich. Die Batterie bezieht ihre Ladung aus dem Stromnetz und speichert darüber hinaus Energie aus Brems- und Senkbewegungen zur späteren Verwendung. Ein ähnlicher batteriebetriebener Kran wurde in Schweden erfolgreich getestet, so dass es sich um bereits bewährte Technologie handelt.“Konecranes arbeitet seit über 20 Jahren eng mit dem Hafen von San Diego zusammen, und wir freuen uns, dass die beiden Krane als die ersten vollelektrischen Hafenmobilkrane der Generation 6 auf dem amerikanischen Kontinent in unsere gemeinsame Geschichte eingehen werden. Unsere langjährige Erfahrung rund um elektrisch betriebene Hafenausrüstung werden dafür sorgen, dass die Krane über viele Jahre hinweg hohe Leistung, Produktivität und maximale Ökoeffizienz bieten werden“, so Andreas Moeller, Senior Sales Manager, Port Solutions, Region Americas, Konecranes.

Bei den beiden vollelektrischen Kranen im Hafen handelt es sich um Konecranes Gottwald ESP.9 Hafenmobilkrane mit einem Arbeitsradius von bis zu 59 m und einer maximalen Tragfähigkeit von 200 t. Die Krane können auch gemeinsam eingesetzt werden und verdoppeln in dem Falle ihre Tragfähigkeit auf 400 t. Möglich wird dies durch den Tandem-Lift-Assistenten. Dieses intelligente Feature unterstützt die Synchronisierung der Krane beim Tandemhub, der von einem einzigen Bediener gesteuert wird. Dadurch wird die volle Kapazität beider Krane genutzt und sowohl die Leistung als auch die Sicherheit beim Umschlag schwerer Projektladung im Hafen von San Diego erhöht.

Mit dem Vertrag setzt Konecranes einmal mehr seine Ecolifting Vision um. Diese steht für die Ausweitung von Konecranes’ Handabdruck – sprich: die positiven Auswirkungen des eigenen Produkt- und Service-Portfolios – bei gleichzeitiger Reduzierung des CO2-Fussabdrucks seiner Kunden. Ecolifting reicht vom Einsatz öko-optimierter Diesel-Antriebe, über Hybridisierung bis hin zu voll-elektrischen Flotten und hat das Ziel, mit weniger mehr zu erreichen.

Eine besonders große Kundennähe sowie ein Fokus auf Wachstum und stetige Weiterentwicklung machen Konecranes zu einem Marktführer im Bereich Hebetechnik. Dazu trägt neben Investitionen in Technologie und Digitalisierung unsere tägliche Arbeit bei, mit der wir Lieferketten effizienter machen. Dabei setzen wir auf Lösungen zur Dekarbonisierung der Industrie sowie zur Förderung des Güterkreislaufs und der Sicherheit.

Quelle und Foto: Konecranes Port Solutions



Rhenus setzt ab 2024 auf Wasserstoff-Lkw

Im Rahmen des Forschungsvorhabens „Bayernflotte“ hat Nutzfahrzeughersteller MAN Truck & Bus seine ersten Nutzfahrzeuge vorgestellt, die mit einem Wasserstoffantrieb ausgestattet sind. Für dieses Zukunftsprojekt stellt das Land Bayern eine Summe von 8,5 Millionen Euro zur Verfügung. Neben vier weiteren Unternehmen wird die Rhenus Gruppe die mit Wasserstoff betriebenen Brennstoffzellen-Trucks ab 2024 für ein Jahr im realen Einsatz testen.

Bereits seit über 15 Jahren gestaltet die Rhenus Gruppe den Wandel hin zu alternativen Antrieben innerhalb der Logistikbranche aktiv mit. Schon heute besitzt Rhenus eine der größten E-Lkw-Flotten und wird ab 2024 als Feldversuchspartner von MAN Truck & Bus auch mit wasserstoffbetriebenen Lkw unterwegs sein.

„Der Vorteil eines Wasserstoffantriebs gegenüber dem batteriebetriebenen Elektro-Lkw ist eindeutig die höhere Reichweite“, erklärt Sascha Hähnke, Geschäftsführer von Rhenus Transport. „Darüber hinaus können allein schon aufgrund der zu erwartenden Überlastungen der Stromnetze durch Spannungsspitzen rein batterieelektrische Antriebe nicht in Gänze den Diesel-Lkw ersetzen. Meiner Meinung nach müssen wir uns in Zukunft nicht für eine einzige Antriebstechnologie entscheiden, sondern werden auch weiterhin mehrere nachhaltige Technologien in verschiedenen Einsatzszenarien nutzen.“

Quelle und Foto: Rhenus SE & Co. KG