Jürgen Albersmann in den Verwaltungsrat der UIRR gewählt

Jürgen Albersmann, CEO der Contargo GmbH & Co. KG, wurde jetzt in den Verwaltungsrat der Internationalen Vereinigung für den Kombinierten Verkehr Schiene-Straße (UIRR) gewählt. Albersmann will mit diesem Engagement dazu beitragen, Resilienz und Wettbewerbsfähigkeit der europäischen KV-Operateure zu stärken und damit dem Kombinierten Verkehr ermöglichen, zum Motor der Verkehrswende zu werden.

„Contargo ist mittlerweile ein KV-Unternehmen im Herzen Europas mit über 90 Prozent grenzüberschreitenden Verkehren“, sagte Jürgen Albersmann. „Für die Entwicklung unseres Unternehmens ist die Positionierung des Kombinierten Verkehrs in Europa als klimafreundlicher Verkehrsträger und Antwort auf Engpässe bei den Verkehrsinfrastrukturen ein entscheidender Faktor. Für den Kombinierten Verkehr wären einheitliche und langfristig angelegte Gesetzesinitiativen und Programme innerhalb der europäischen Mitgliedsstaaten ein Schlüssel für den weiteren Ausbau der Kapazitäten.“

Zu den Themenschwerpunkten der UIRR in den kommenden drei Jahren gehört, die EU-Direktive für den Kombinierten Verkehr (KV) im Sinne einer nachhaltigen, die Verlagerung begünstigenden Politik, der EU-Mitgliedsstaaten zu gestalten. Darüber hinaus will die UIRR die positiven Effekte des KV für die Auslastung der Verkehrsinfrastrukturen herausstellen und den Ausbau der europäischen Korridore mit entsprechenden KV-Infrastrukturen unterstützen. Eine weitere Baustelle sei, so Albersmann, die Digitalisierung und Harmonisierung der Prozesse im Kombinierten Verkehr grenzüberschreitend voranzubringen. Zudem solle die UIRR die positive Wirkung des Kombinierten Verkehrs auf die Dekarbonisierung des Verkehrssektors noch nachdrücklicher erklären und bei politischen Entscheidungsträgern hinterlegen. So sollen die Resilienz und Wettbewerbsfähigkeit der europäischen KV-Operateure und nicht zuletzt der gesamten Wirtschaft gestärkt werden.

Die 1970 gegründete Internationale Vereinigung für den Kombinierten Verkehr Straße-Schiene (UIRR) vertritt die Interessen der europäischen Operateure des Kombinierten Verkehrs Straße-Schiene und der Betreiber von Umschlagterminals. Sie hat derzeit über 50 Mitglieder, die über 150 KV-Umschlagterminals und die entsprechenden Transportangebote auf Schiene und Binnenschiff repräsentieren.

Quelle und Foto: Contargo




Der weltweit erste mit Methanol betriebene Schlepper

Der Hafen Antwerpen-Brügge präsentierte jetzt eine Weltpremiere: den Methatug. Dieser mit Methanol betriebene Schlepper ist Teil eines Programms zur Ökologisierung der Hafenflotte und ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu einem klimaneutralen Hafen bis 2050. Das Projekt wird durch das europäische Forschungsprogramm Horizon 2020 finanziert und ist Teil des FASTWATER-Projekts, das die Eignung von Methanol als nachhaltigen Kraftstoff für die Schifffahrtsindustrie demonstrieren soll.

Methanol ist einer der Kraftstoffe der Zukunft und verursacht weniger Emissionen, ein wichtiger Faktor für das Ziel des Hafens Antwerpen-Brügge, bis 2050 klimaneutral zu sein. ​ Der weltweit erste mit Methanol betriebene Schlepper, der Methatug, wurde heute im Hafen von Antwerpen vorgestellt. Methanol kann aus erneuerbaren Quellen hergestellt werden, ist ein sauberer Kraftstoff und kann sowohl für fabrikneue Schiffe als auch für Nachrüstungen verwendet werden, da es unter Umgebungsbedingungen flüssig ist. Für den Methatug wurden die Motoren eines vorhandenen Schleppers zu „Dual-Fuel“-Motoren umgebaut, d. h. sie werden mit einer Mischung aus Methanol und herkömmlichem Kraftstoff betrieben. Der 30 Meter lange Schlepper hat eine Zugkraft von 50 Tonnen und kann 12.000 Liter Methanol lagern, genug für zwei Wochen Schleppertätigkeit.

Der Methatug ist Teil des europäischen FASTWATER-Projekts, das die Eignung von Methanol als nachhaltigen Kraftstoff für die Schifffahrtsindustrie demonstrieren soll, und wurde durch das europäische Forschungsprogramm Horizon 2020 finanziert. Neben dem Hafen Antwerpen-Brügge sind verschiedene andere Partner des FASTWATER-Konsortiums an diesem Projekt beteiligt: die schwedische Schiffskonstruktionsagentur ScandiNAOS, der belgische Motorenhersteller Anglo Belgian Corporation, das deutsche Unternehmen Heinzmann, das für die Methanoleinspritzdüsen verantwortlich ist, die Universität Gent für das Emissionsüberwachungsprogramm und der kanadische Methanollieferant Methanex während der Tests. Im Rahmen des FASTWATER-Projekts werden auch die Umrüstung eines Lotsenboots in Schweden, eines Flusskreuzfahrtschiffs in Deutschland und eines Schiffs der Küstenwache in Griechenland auf Methanol-Antrieb umgesetzt.

Diese Weltpremiere ist Teil eines umfassenden Programms zur Ökologisierung der Flotte des Hafens Antwerpen-Brügge, das darauf abzielt, systematisch die umweltfreundlichsten verfügbaren Technologien zu integrieren. Bislang wurden bereits der Hydrotug 1, der erste mit Wasserstoff betriebene Schlepper, und energieeffiziente RSD-Schlepper in die Flotte aufgenommen. Ein weiterer elektrisch angetriebener Schlepper wird noch in diesem Jahr folgen, als erster in Europa.

Als fünftgrößter Bunkerhafen der Welt möchte der Hafen Antwerpen-Brügge auch ein vollwertiger Multi-Fuel-Hafen werden, in dem See- und Binnenschiffe nicht nur konventionelle Kraftstoffe, sondern auch alternative, kohlenstoffarme Kraftstoffe wie Methanol, Wasserstoff oder Strom bunkern können. Anfang April fand in Antwerpen die erste Methanolbunkerung mit dem Hochseeschiff Ane Maersk statt, ein neuer Meilenstein in Bezug auf dieses Ziel.

Jacques Vandermeiren, CEO Port of Antwerp-Bruges: „Gemeinsam mit unseren Partnern leisten wir mit innovativen Technologien Pionierarbeit für den Übergang zu alternativen und erneuerbaren Energiequellen. Der Methatug ist ein neuer und wesentlicher Schritt in unseren Bemühungen, unsere eigene Flotte umweltfreundlicher zu machen und bis 2050 klimaneutral zu werden. Dank Projekten wie diesem ebnen wir den Weg und hoffen, ein Vorbild und eine Quelle der Inspiration für andere Häfen zu sein.“

Annick De Ridder, Hafenrätin der Stadt Antwerpen und Vorstandsvorsitzende von Port of Antwerp-Bruges: „Die Tatsache, dass wir heute eine weitere Weltpremiere im Bereich der sauberen Energie ankündigen können, ist eine fantastische Nachricht für unseren Hafen und für die Schifffahrtsindustrie im Allgemeinen. Wie schon beim Hydrotug, dem ersten wasserstoffbetriebenen Schlepper der Welt, bestätigt dieses Projekt unsere Vorreiterrolle im Bereich der Energiewende. Das Ökosystem unserer Hafenplattform ist dafür ein ideales, groß angelegtes Testfeld.“

Prof. Sebastian Verhelst, Projektkoordinator FASTWATER: „Methanol hat alles, um der Kraftstoff der Zukunft zu werden und eine Vorreiterrolle bei der Ökologisierung der Schifffahrtsindustrie zu spielen. Dank des Fachwissens und der Bemühungen der verschiedenen Partner des Konsortiums sind wir nun in der Lage, mit dem Methatug wichtige Schritte zu unternehmen, um seine Eignung zu demonstrieren.“

Spezifikationen des Hydrotug 1

  • 11 Meter Breite und 29,5 Meter Länge
  • Gewicht von 584 Tonnen
  • Zwei ABC 8DZC Dual-Fuel-Motoren mit mittlerer Drehzahl
  • 50 Tonnen Pfahlzug
  • Speicher für 12.000 Liter flüssiges Methanol

Quelle und Foto: Port of Antwerp-Bruges




Smarte Gabelstapler revolutionieren die Intralogistik

Meilenstein für Innovation und Effizienzsteigerung im Bereich der Intralogistik: Nach dem erfolgreichen Abschluss eines Pilotprojekts zwischen duisport und ForkOn, wird die Kooperation nun auf das Flottenmanagement für Gabelstapler erweitert. Bereits 2019 hat ForkOn bei der duisport-Tochter startport Eindruck gemacht.

Auch Gabelstapler werden smart: Die Integration der fortschrittlichen Telematik-Technologie von ForkOn in 80 Gabelstapler des Duisburger Hafens an 13 Industrie- und Kontraktlogistik-Standorten in Deutschland, markiert einen bedeutenden Fortschritt in der Digitalisierung der intralogistischen Abläufe. Die Partnerschaft mit ForkOn unterstreicht das Engagement von duisport für Herstellerunabhängigkeit und die nahtlose Integration von Technologien in logistische Prozesse.

duisport, eine der wichtigsten Logistikdrehscheiben in Europa und größter Binnenhafen der Welt, ist bekannt für sein Bemühen um Innovation und operative Effizienz. Die erste Begegnung mit ForkOn wurde durch die Tochtergesellschaft startport ermöglicht. Die Innovationsplattform für Logistik-Startups konnte ForkOn 2019 erfolgreich in ihr Förderprogramm integrieren. Mittlerweile hat sich ForkOn als führender Anbieter für herstellerunabhängiges Flottenmanagement für Gabelstapler und AGVs etabliert.

Durch die Partnerschaft werden nicht nur gesetzliche Anforderungen zum Schutz vor unbefugter Nutzung und eine vereinfachte Schulungs- und Einweisungskontrolle ermöglicht, sondern auch die tägliche Abfahrtskontrolle vereinfacht und digitalisiert.

Ein weiteres wichtiges Kriterium für die Auswahl von ForkOn liegt in der ausgefeilten Sensorik, die Anfahrschäden an Geräten und Waren erkennt und eine unmittelbare Kontrolle des Equipments durch einen Vorarbeiter veranlasst, um einen sicheren Arbeitsplatz für die Mitarbeitenden zu gewährleisten.

Alexander Garbar, Leiter Unternehmensentwicklung, Digitalisierung und Strategie bei duisport, betont: „Die Zusammenarbeit mit ForkOn ermöglicht es uns, in Bezug auf Innovation und betriebliche Effizienz an der Spitze zu bleiben. Wir sind bestrebt, erstklassige Lösungen anzubieten, die unsere Wettbewerbsfähigkeit und Nachhaltigkeit in unseren Betrieben fördern.“

Jan Malte Wöhrle, Geschäftsführer der Industrielogistiksparte des Duisburger Hafens, merkt an: „Mit ForkOn haben wir einen Partner gefunden, der unsere komplexen Geschäftsprozesse durch die vielen Optionen gut abbilden konnte. So können beispielsweise alle Dialoge mehrsprachig dargestellt werden. Auch die ForkOn-Hardware deckt unsere Anforderungen sehr gut ab und wurde gemeinsam mit ForkOn weiterentwickelt: Auch unsere internen Warehousemanagement-Lösungen laufen auf den ForkOn-Geräten, sodass wir die Hardware für unsere Mitarbeitenden reduzieren konnten.

Tim Klauke, CEO von ForkOn, fügt hinzu: „Wir freuen uns, mit duisport zusammenzuarbeiten, um maßgeschneiderte Lösungen zu entwickeln, die den spezifischen Anforderungen des Unternehmens entsprechen. Unsere intelligente Telematik-Technologie bietet für duisport erhebliche Vorteile in Bezug auf Sicherheit, Effizienz und Rentabilität.”

Alessandro Benassi, Managing Director der startport GmbH: „Die Zusammenarbeit zwischen duisport und ForkOn verdeutlicht die wichtige Funktion von Startups bei der Adressierung und Lösung bestehender Probleme in der Logistikbranche. Sie zeigt auf, wie neue Lösungsansätze nahtlos von der Pilotphase in den regulären Betrieb überführt werden können.“

Quelle:  duisport, Foto: duisport/ Hans Blossey




Rückläufiges Ergebnis der HHLA im 1. Quartal 2024

Die Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) verzeichnete in den ersten drei Monaten des Jahres 2024 eine rückläufige Umsatz- und Ergebnisentwicklung. Das von andauernden Krisen und zunehmenden geopolitischen Spannungen geprägte Umfeld belastete die weltwirtschaftliche Entwicklung weiter. Zudem führte der militärische Konflikt im Roten Meer zu Jahresbeginn zu deutlichen Schiffsverspätungen und -ausfällen in den europäischen Häfen, was sich auch auf die Hinterlandverkehre auswirkte.

Vor diesem Hintergrund reduzierte sich der Konzernumsatz im ersten Quartal geringfügig um 0,3 Prozent auf 363,6 Mio. Euro (im Vorjahr: 364,7 Mio. Euro). Das Konzern-Betriebsergebnis (EBIT) verringerte sich infolge inflationsbedingter Kostensteigerungen und letztjähriger Sondereffekte um 23,9 Prozent auf 17,4 Mio. Euro (im Vorjahr: 22,9 Mio. Euro). Die EBIT-Marge betrug 4,8 Prozent nach 6,3 Prozent im Vorjahr. Das Konzernergebnis nach Anteilen anderer Gesellschafter belief sich auf – 1,1 Mio. Euro (im Vorjahr: 2,8 Mio. Euro).

Angela Titzrath, HHLA-Vorstandsvorsitzende: „Der Start der HHLA in das Jahr 2024 wurde durch die Störungen in den Lieferketten aufgrund der Situation im Roten Meer und das herausfordernde wirtschaftliche Umfeld abermals erschwert. Schiffe erreichten die Häfen verspätet, was sich auch auf die Containerterminals und die Hinterlandverkehre der HHLA auswirkte. Trotz des unsicheren Marktumfelds hat die HHLA ihren zukunftsorientierten Wandel weiter vorangetrieben und in die Ausweitung ihres Netzwerks sowie in die Modernisierung ihrer Anlagen investiert.

Der börsennotierte Teilkonzern Hafenlogistik verzeichnete in den ersten drei Monaten einen geringfügigen Umsatzrückgang auf 354,9 Mio. Euro (im Vorjahr: 355,1 Mio. Euro). Das Betriebsergebnis (EBIT) reduzierte sich um 25,6 Prozent auf 13,7 Mio. Euro (im Vorjahr: 18,5 Mio. Euro). Die EBIT-Marge sank im Vergleich zum Vorjahr um 1,3 Prozentpunkte auf 3,9 Prozent. Im Vorjahr hatten Erträge aus der Auflösung von sonstigen Verbindlichkeiten für Schiffsverspätungen an den Hamburger Containerterminals das Betriebsergebnis positiv beeinflusst. Das Ergebnis nach Steuern und nach Anteilen anderer Gesellschafter belief sich auf – 3,4 Mio. Euro (im Vorjahr: 0,4 Mio. Euro). Das Ergebnis je Aktie betrug damit – 0,05 Euro (im Vorjahr: 0,00 Euro).

Im Segment Container stieg der Containerumschlag an den Containerterminals der HHLA im Vergleich zu den schwachen ersten drei Monaten des Vorjahres um 3,3 Prozent auf 1.464 Tsd. Standardcontainer (TEU) (im Vorjahr: 1.416 Tsd. TEU). Das Umschlagvolumen an den Hamburger Containerterminals lag dabei mit 1.400 Tsd. TEU um 2,9 Prozent über dem Vergleichswert des Vorjahres (im Vorjahr: 1.360 Tsd. TEU). Haupttreiber für die positive Entwicklung war der Anstieg der Volumen für die Fahrtgebiete Süd-, Mittel- und Nordamerika. Besonders die Ladungsmengen der USA verzeichneten einen großen Zuwachs. Die Umschlagmenge des Fahrgebiets Fernost ging weiter zurück. Bei den Zubringerverkehren (Feeder) lag die Mengenentwicklung weiterhin auf schwachem Niveau, jedoch deutlich über dem Vorjahr. Die Feederquote am wasserseitigen Umschlag betrug in den ersten drei Monaten des Jahres 18,8 Prozent (im Vorjahr: 18,1 Prozent).

Die internationalen Containerterminals verzeichneten einen Anstieg im Umschlagvolumen von 12,7 Prozent auf 63 Tsd. TEU (im Vorjahr: 56 Tsd. TEU). Treiber hierfür war der starke Anstieg am Multifunktionsterminal HHLA TK Estonia. Die aufgrund von Schiffsumroutungen und Ausfällen infolge des militärischen Konflikts im Roten Meer reduzierten Umschlagmengen bei HHLA PLT Italy in Triest konnten dadurch mehr als ausgeglichen werden. Am Container Terminal Odessa (CTO) blieben die Volumen weiter aus, seit dort Ende Februar 2022 der seeseitige Umschlag infolge des russischen Angriffskriegs auf behördliche Anweisung eingestellt werden musste.

Die Umsatzerlöse des Segments stiegen im Berichtszeitraum um 5,4 Prozent auf 185,3 Mio. Euro (im Vorjahr: 175,8 Mio. Euro). Grund hierfür war neben dem Mengenanstieg auch die temporär längere Verweildauer umzuschlagender Container an den Hamburger Terminals, die sich steigernd auf die Lagergelderlöse auswirkten. Das Betriebsergebnis (EBIT) erhöhte sich vor diesem Hintergrund um 87,3 Prozent auf 10,7 Mio. Euro (im Vorjahr: 5,7 Mio. Euro). Die EBIT-Marge stieg um 2,6 Prozentpunkte auf 5,8 Prozent (im Vorjahr: 3,2 Prozent).

Das Segment Intermodal verzeichnete im ersten Quartal 2024 einen deutlichen Mengenrückgang. Der Containertransport reduzierte sich insgesamt um 5,5 Prozent auf 386 Tsd. TEU (im Vorjahr: 408 Tsd. TEU). Die Bahntransporte verringerten sich im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 3,2 Prozent auf 329 Tsd. TEU (im Vorjahr: 340 Tsd. TEU). Von dem Rückgang waren insbesondere die Verkehre mit den adriatischen Seehäfen sowie die polnischen Verkehre betroffen. Die Straßentransporte verzeichneten einen Rückgang um 16,8 Prozent auf 56 Tsd. TEU (im Vorjahr: 68 Tsd. TEU).

Die Umsatzerlöse lagen mit 151,8 Mio. Euro um 3,5 Prozent unter dem Vorjahreswert (im Vorjahr: 157,3 Mio. Euro) und gingen damit weniger stark zurück als die Transportmenge. Hintergrund hierfür war u.a. das gestiegene Niveau der Transporterlöse, das an die gestiegenen Kosten im Leistungseinkauf angepasst werden konnte. Zudem stieg der Bahnanteil an der Transportmenge weiter auf 85,4 Prozent (im Vorjahr: 83,4 Prozent). Das Betriebsergebnis (EBIT) belief sich in den ersten drei Monates des Jahres auf 14,1 Mio. Euro (im Vorjahr: 21,4 Mio. Euro) und sank somit um 34,3 Prozent. Die EBIT-Marge ging um 4,3 Prozentpunkte auf 9,3 Prozent zurück (im Vorjahr: 13,6 Prozent). Ursächlich für die rückläufige EBIT-Entwicklung war im Wesentlichen der Rückgang der Transportmenge. Daneben hatten Tariferhöhungen sowie die Geschäftsausweitung bei den Bahnverkehren Auswirkungen auf die Ergebnisentwicklung.

Die HHLA-Immobilien in der historischen Speicherstadt und auf dem Fischmarktareal in Hamburg wiesen trotz eines schwachen Marktumfelds auch im ersten Quartal 2024 eine stabile Entwicklung bei annähernder Vollvermietung aus.

Die Umsatzerlöse sanken im Berichtszeitraum um 2,0 Prozent auf 11,4 Mio. Euro (im Vorjahr: 11,6 Mio. Euro), was bei konstanten Mieterlösen in der Speicherstadt im Wesentlichen auf den projektvorbereitenden Abriss von Kühl- und Lagerhallen am Fischmarktareal zurückzuführen war. Das Betriebsergebnis (EBIT) sank im Berichtszeitraum um 17,0 Prozent auf 3,6 Mio. Euro (im Vorjahr: 4,3 Mio. Euro). Bei annähernd konstanten Instandhaltungskosten resultierte der Rückgang maßgeblich aus Aufwendungen, die im Zuge erfolgreicher Anschlussvermietungen von Flächen in der Speicherstadt angefallen waren.

In den ersten drei Monaten des Geschäftsjahres 2024 sind grundsätzlich keine neuen Ereignisse von wesentlicher Bedeutung eingetreten, die zu einer Anpassung der Ende März mit Veröffentlichung des Geschäftsberichts 2023 gegebenen Erwartung an den Geschäftsverlauf 2024 führen.

Die Quartalsmitteilung gibt es unter: https://bericht.hhla.de

Quelle: HHLA, Foto: HHLA / Thies Rätzke




Maersk eröffnet neue Cross-Dock-Anlage in Rotterdam

A.P. Moller – Maersk hat ein neues Cross Dock-Logistikzentrum in Rotterdam auf seinem Terminal Maasvlakte II eingeweiht. Es wird den Fluss der Ladung von der Ankunft auf einem Containerschiff im Hafen bis zum finalen Ziel der Produkte erheblich beschleunigen – insbesondere ins deutsche Hinterland wie auch in den Benelux-Staaten und Frankreich.

Nach dem Entladen von Containern von einem ankommenden Schiff können die Produkte ausgepackt, auf konventionelle LKWs umgeladen und innerhalb weniger Stunden weiter verteilt werden. Maersk begrüßte Starbucks als ersten Kunden in dem neu eröffneten Logistikzentrum, das insgesamt über eine Gesamtfläche von 23.000 m², 120 Docks sowie Zwischenlagerflächen verfügt. Bei voller Auslastung entstehen mehr als 200 neue Arbeitsplätze.

Das Zwischenlager im Cross Dock flexibilisiert zudem die Lieferketten der Kunden, wenn deren Lagerflächen zum Beispiel bei Spitzen voll ausgelastet sind. Das Cross Dock befindet sich auf dem Maersk-eigenen Terminal Maasvlakte II, im Herzen von Europas größtem Hafen. Terminal und Cross Dock haben eine direkte interne Straßenverbindung. Ein weiterer direkter Weg führt zum deutlich vergrößerten STAR-Depot für eine sofortige Rückgabe der entladenen Container, was die D&D-Kosten für die Kunden senken wird.

Für Kunden mit temperaturempfindlicher Ladung wie Frischwaren, Pharmazeutika, Fleisch, Fisch und anderer Tiefkühlkost wird am selben Standort auf der Maasvlakte II zudem in direkter Nachbarschaft des Cross Dock ein großes Kühl Logistikzentrum gebaut. Es wird über 40.000 m² Fläche mit mehreren Temperaturzonen verfügen und soll Ende 2024 in Betrieb gehen.

Maersk hat sich mit einem Net-Zero-Ziel bis 2040 ehrgeizige Ziele für die Dekarbonisierung der Logistik zu Land, zu Wasser und in der Luft gesetzt. Daher sind alle neuen Anlagen, von Schiffen bis hin zu den Logistikzentren, für sehr niedrige Treibhausgasemissionen ausgelegt. Das neue Cross Dock ist nach dem Nachhaltigkeitsstandard BREEAM Excellent gebaut. Darüber hinaus wird es von dem angrenzenden Kühlhaus profitieren. Durch die Wiederverwendung der Restwärme aus dem Kühlhaus im Cross Dock spart Maersk jährlich mehr als 200.000 Kilowattstunden Strom.

Quelle und Foto: AP Moller – Maersk




Erster Spatenstich für KV-Terminal im Hafen Straubing-Sand

Mit dem ersten Spatenstich wurde jetzt der offizielle Baubeginn des Containerterminals im Hafen Straubing-Sand gefeiert. Den Betrieb des Terminals im Kombinierten Verkehr wird die Contargo Combitrac Straubing-Sand GmbH übernehmen, die ein Zusammenschluss des Container-Hinterlandlogistiknetzwerks Contargo, der SFI GmbH sowie der Ziegler Group ist.

Mit dem neuen Containerterminal im Hafen Straubing-Sand entsteht auf einer Fläche von rund 50.000 Quadratmetern eine neue Schnittstelle von Straße und Schiene.

Das neue Terminal soll voraussichtlich 2025 den Betrieb aufnehmen und bis zu 20 neue Arbeitsplätze schaffen. Dort werden bis zu 1.000 TEU gelagert werden können und bis zu zehn Züge pro Woche ankommen.

Alle Beteiligten betrachten das bimodale Terminal als Chance für eine nachhaltigere Logistik in der Region. Darüber hinaus soll das Terminal in Zeiten von Fahrermangel und gestörten Lieferketten zu mehr Flexibilität beitragen.

Quelle und Foto: Contargo




Landstrom für Containerschiffe im Hamburger Hafen

Hamburg ist europaweit Vorreiter bei der Landstromversorgung. Nach der bereits seit einigen Jahren erfolgreichen Landstromversorgung von Kreuzfahrtschiffen im Hamburger Hafen wird die Technologie nun auch für Frachtschiffe zum Einsatz kommen. Der Hamburger Hafen ist damit der erste Hafen in Europa, der Landstrom sowohl für Container- als auch Kreuzfahrtschiffe anbietet.

Am Containerterminal Hamburg (CTH) wurde mit der „Vasco de Gama“ (IMO 9706889) der CMA CGM Gruppe, dem Globalen Player für See-, Land-, Luft- und Logistiklösungen, erstmals ein Containerschiff regulär mit Landstrom versorgt. Vorausgegangen waren zahlreiche Tests mit unterschiedlichen Anlagen und Schiffen. Künftig können auch Containerschiffe während der Liegezeit Strom aus erneuerbarer Energie von Land beziehen, statt die Schiffsmotoren laufen zu lassen. Die im Hafen nötige Technik wird weiterentwickelt, während zugleich die Reedereien die schiffsseitigen Voraussetzungen schaffen.

Dr. Peter Tschentscher, Erster Bürgermeister: „Als erster Hafen in Europa bietet Hamburg Landstromversorgung für Kreuzfahrt- und Containerschiffe an. Ab 2025 verfügen alle großen Kreuzfahrt- und Containerterminals im Hamburger Hafen über Landstromanschlüsse. Das ist einmalig in Europa und ein großer Schritt bei der Senkung der CO2- und Schadstoff-Emissionen im Hamburger Hafen.“

Hamburgs Wirtschaftssenatorin Dr. Melanie Leonhard: „Gemeinsam mit Reedereien, Hafen- und Terminalbetreibern sind wir auf dem Weg zu mehr Nachhaltigkeit in der Schifffahrt. Der Hamburger Hafen kann dabei auf langjährige und verlässliche Geschäftsbeziehungen zu geschätzten Partnern zurückgreifen. Die Zusammenarbeit der unterschiedlichen Akteure ist unverzichtbar, um die Dekarbonisierung und die Verbreitung der Technologie voranzubringen. Dieses Beispiel zeigt, dass es hilfreich ist, sich mit Akteuren aus der Branche zusammenzutun, um als Hafen, als Metropole und als Schifffahrtsunternehmen gemeinsame Ziele zu erreichen.“

Emmanuel Delran, Vice President Operations Efficiency, CMA CGM Group: „Indem wir die Schiffe an den Liegeplätzen mit Landstrom versorgen, leisten wir gemeinsam einen weiteren wichtigen Beitrag zu sauberer Luft und geringeren Treibhausgasemissionen im Hamburger Hafen. Die CMA CGM-Gruppe hat sich verpflichtet, ihre Emissionen zu reduzieren, und arbeitet daran, bis 2050 Netto-Null-Emissionen zu erreichen. Bei vielen unserer Schiffe, die den Hamburger Hafen anlaufen, handelt es sich um ‚Dual-Fuel‘-Schiffe mit LNG-Antrieb, d. h. sie können auch Bio-/E-Methan verwenden, um die Emissionen weiter zu senken und die Luftqualität im Hafen zu verbessern.“

Jens Meier, CEO, Hamburg Port Authority: „Dieses Projekt wurde gestartet, als noch viele Unsicherheiten bezüglich der Nutzung von Landstrom bestanden. Der Anteil landstromfähiger Containerschiffe in Europa war nahezu null. Trotz dieser Unsicherheiten haben wir uns entschieden voranzugehen und den Weg für eine nachhaltigere Zukunft zu ebnen. Dadurch hat Hamburg sein weltweites Profil als innovativer Vorreiter und Macher geschärft.“

Die Anlage, die künftig am CTH in Betrieb sein wird, bietet Landstrom für die drei Großschiffsliegeplätze des Terminals und verfügt über Anschlüsse mit je 7,5 MVA Leistung. Sie versorgt die Schiffe mit Strom aus erneuerbarer Energie des Anbieters HEnW aus dem öffentlichen Netz. Insgesamt sind in der zweijährigen Entwicklungszeit rund 13 Millionen Euro investiert worden, neben dem Hamburger Anteil beteiligte sich der Bund über das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz zu 50 Prozent an den Kosten. Vertragliche Vereinbarungen über die Nutzung und die Konditionen schließt die Hamburg Port Authority derzeit mit den Reedereien, für die eine Nutzung von Landstrom in Frage kommen, und baut hiermit auf bereits bestehenden Vereinbarungen (Memorandum of Understanding) mit Kunden des Hamburger Hafens auf.

Der Senat beabsichtigt den weiteren Ausbau von Landstromanlagen. Die Hamburg Port Authority wird in den kommenden Monaten weitere Anlagen, z. B. am Container Terminal Burchardkai und Container Terminal Altenwerder, in Betrieb nehmen und das Angebot schrittweise ausweiten. Im gleichen Zuge erfolgen laufend Schiffsintegrationstests und technische Prüfungen, um die Anschlussfähigkeit weiterer Schiffe zu prüfen und die technischen Gegebenheiten an die Erfordernisse anzupassen.

Quelle: HPA, Foto: HPA / Andreas Schmidt-Wiethoff




duisport beteiligt sich an Erfinder

Die duisport-Gruppe erweitert ihr Portfolio im Bereich der Industriegüterverpackung und übernimmt den Erfinder einer innovativen Verpackungslösung: Dazu plant die duisport packaging solutions Süd GmbH & Co. KG (dps), schrittweise die britische Crocodile Packaging Ltd. (Crocodile) mit sämtlichen Mitarbeitenden übernehmen.

Crocodile hat vor mehr als zwanzig Jahren mit der Clipkiste eine neuartige und umweltfreundliche Lösung für die Verpackung von Industriegütern entwickelt, die auch heute schon bei der dps zum Einsatz kommt. Dabei handelt es sich um eine standardisierte Bauart von Kisten, die mit Hilfe von Federstahlklammern schnell und sicher auf- und abgebaut werden können. Das erhöht die Geschwindigkeit beim Aufbau, reduziert die Geräuschbelastung und senkt die Verletzungsgefahr. Durch den Einsatz als Mehrwegverpackung der Kisten in Kreislauf- und Pooling-Systemen ist ein nachhaltiger Einsatz der Packmittel möglich. Durch das stark reduzierte Versandvolumen der zerlegten Kisten zurück zum Versandort und die Möglichkeiten der Wiederverwendung wird zudem der CO2-Ausstoß deutlich reduziert.

Christian Staudner, Geschäftsleiter Industrielogistik der duisport-Gruppe: „Die schrittweise Übernahme unseres Partners Crocodile, mit dem wir seit vielen Jahren vertrauensvoll zusammenarbeiten, ist ein wichtiger Baustein zur Weiterentwicklung des Geschäftsbereichs packaging solutions. Aus dem Eintritt auf den britischen Markt ergeben sich zahlreiche Möglichkeiten, um das Bestandskundengeschäft in Nordrhein-Westfalen und Deutschland auszuweiten. Außerdem erwerben wir nicht nur wertvolles Wissen und Erfahrung im Bereich Konstruktion und Vertrieb, sondern können perspektivisch auch völlig neue Marktpotenziale erschließen.“

Quentin Philip, Geschäftsführer von Crocodile: „Wir freuen uns sehr über die Zusammenarbeit mit duisport und die Weiterentwicklung unserer bereits heute exzellenten Beziehungen. Unsere Partnerschaft wird Crocodile in die Lage versetzen, unseren bestehenden Kunden eine Vielzahl neuer Vorteile zu bieten, wenn wir mit duisport in Europa zusammenarbeiten. Ebenso freuen wir uns darauf, duisport dabei zu unterstützen, seine bestehenden Kunden, die Einrichtungen in Großbritannien haben, zu bedienen. Gemeinsam haben wir die großartige Möglichkeit, die Verpackung in ganz Europa mit unseren einzigartigen Verpackungslösungen auf wirklich nachhaltige Weise zu verbessern.“

Der Geschäftsbereich Industrielogistik der duisport-Gruppe unterteilt sich in die Sparten „industrial solutions“ (Verpackungs- und Werkslogistik) sowie „packaging solutions“ (Herstellung von Verpackungssystemen). Die Sparte „packaging solutions“ ist hierbei auf die Herstellung von hochinnovativen und insbesondere wiederverwendbaren Verpackungssystemen ausgerichtet. Kunden kommen u. a. aus den Bereichen Energietechnik sowie Pumpen- und Anlagenbau, die für ihre hochwertigen Produkte millimetergenau angefertigte Verpackungssysteme inklusive CNC-gefräster Innenausbauten und Schaumstoff-Inlays erhalten.

Der Erwerb der Anteile an der Crocodile Packaging Ltd. wurde von der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PKF Francis Clark UK sowie der Kanzlei Dentons UK begleitet.

Crocodile Packaging Limited (www.crocodile.uk.com) wurde 1991 von Quentin Philip gegründet und stellt innovative Verpackungssysteme (u. a. die o.g. Clipkisten) her. Sitz der Gesellschaft ist Swindon/Großbritannien. Crocodile beschäftigt aktuell 52 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Quelle und Foto: duisport, freuen sich über die Zusammenarbeit (v.l.): Christian Staudner, Geschäftsleitung duisport industrial solutions, Quentin Philip, Geschäftsführender Gesellschafter Crocodile, Lilian Philip, Head of Finance (Crocodile), und Gregor Marx, Leiter M&A und Beteiligungen Duisburger Hafen AG.




Weiterer Standort an Container Exchange Route angeschlossen



QTerminals Kramer Rotterdam und die Port of Rotterdam Authority haben eine Vereinbarung über den zeitweisen Anschluss des Standorts Rail Terminal West II (RTW-II) an die Container Exchange Route (CER) unterzeichnet. RTW-II ist ein temporärer Standort von QTerminals Kramer Rotterdam an der Magallanestraat auf der Maasvlakte. Über die CER wird RTW-II mit anderen Standorten von QTerminals Kramer Rotterdam (RCT, KCL/DCS, KDD), der zentralen Anlaufstelle der Zollbehörden, RWG und dem ECT-Delta-Terminal verbunden sein.

Mit der Vereinbarung über den temporären Anschluss des RTW-II werden alle Terminals und Depots von QTerminals Kramer Rotterdam in absehbarer Zeit an die CER angeschlossen sein. Die KDD- und RTW-II-Verbindungen werden im Laufe dieses Jahres fertiggestellt.

Das 17 Kilometer lange, geschlossene Straßennetz verbindet jetzt neben den Terminals und Depots der QTerminals Kramer Rotterdam die Containerterminals von Rotterdam World Gateway (RWG), das Delta-Terminal von Hutchison Ports ECT Rotterdam (ECT) sowie das Terminal der zentralen Anlaufstelle der Zollbehörden Rotterdam miteinander.

Die Inbetriebnahme der CER erfolgte Ende November 2023. Seit Ende letzten Jahres ist das Verkehrsaufkommen auf der Strecke stetig gestiegen und es wurden bereits Tausende von Fahrten durchgeführt. In naher Zukunft werden weitere Verbindungen von Terminals, Depots und Vertriebszentren erwartet. Die Port of Rotterdam Authority möchte möglichst viele Containerunternehmen mit einer physischen Verbindungsmöglichkeit über die CER verknüpfen.

Quelle und Foto: Port of Rotterdam




BLG LOGISTICS übertrifft ihre Ziele

Trotz aller Herausforderungen schlossen alle drei Geschäftsbereiche der BLG LOGISTICS GROUP AG & Co. KG – AUTOMOBILE, CONTRACT und CONTAINER – mit positivem Ergebnis ab. Während der Gruppenumsatz im Vergleich zum Vorjahr stieg, fiel das Ergebnis etwas schlechter aus als 2022, war aber tatsächlich besser als erwartet.

Die Anforderungen an die Logistik verändern sich mit zunehmender Geschwindigkeit. Energiepreise, Inflation, Fachkräftemangel, Klimawandel, Ukraine-Krieg, die Lage in Nahost, die Angriffe der Huthi-Rebellen auf Handelsschiffe – die Liste von Kriegen, Krisen und Herausforderungen ist lang. Das hat 2023 erneut zu einem herausfordernden Geschäftsumfeld gemacht. Angesichts dessen bewertet der Vorstand der BLG-Gruppe die starke operative Performance und das stabile finanzielle Ergebnis der BLG-Gruppe im abgelaufenen Geschäftsjahr als sehr erfreulich.

Im Geschäftsjahr 2023 ist der Gruppenumsatz gegenüber dem Vorjahr um 8,1 Prozent auf 1,21 Milliarden Euro gestiegen (ohne EUROGATE). „Das ist angesichts der Vielzahl an Krisen und Herausforderungen eine mehr als respektable Leistung. Dazu beigetragen haben alle Bereiche und jede Kollegin und jeder Kollege“, betonte Frank Dreeke, der Vorsitzende des Vorstands der BLG-Gruppe, anlässlich der Vorstellung des Ergebnisses.

Alle drei Geschäftsbereiche – AUTOMOBILE, CONTRACT und CONTAINER – schlossen mit positivem Ergebnis ab. Hervorzuheben sind die Umsätze im Geschäftsbereich AUTOMOBILE, die um 62,1 Millionen Euro auf 641,9 Millionen Euro gewachsen sind. Dieses Umsatzwachstum ist im Wesentlichen auf höhere Erlöse im Transportbereich sowie auf Lagergelder zurückzuführen. Auch die Umsatzerlöse in der Kontraktlogistik stiegen, um 20,9 Millionen Euro auf 569,1 Millionen Euro. Der Geschäftsbereich CONTAINER verzeichnete einen Umsatzrückgang in Höhe von 43,2 Millionen Euro. Die anteiligen Umsatzerlöse der BLG beliefen sich 2023 auf knapp 302 Millionen Euro.

Das Ergebnis vor Steuern (EBT) lag mit 36,1 Millionen Euro um 35,2 Prozent unter dem Vorjahr (55,7 Millionen Euro). Somit reduzierte sich das EBT der BLG-Gruppe im Vergleich zum Vorjahr um 19,6 Millionen Euro. Wesentlicher Grund: das geringere Beteiligungsergebnis im Geschäftsbereich CONTAINER.

Im gesamten Geschäftsbereich AUTOMOBILE hat die BLG im Geschäftsjahr 2023 fünf Millionen Fahrzeuge transportiert, umgeschlagen und technisch bearbeitet. Das Volumen liegt damit leicht über Vorjahresniveau. Insbesondere die Inlandterminals haben zu diesem guten Ergebnis beigetragen. Am Seehafenterminal in Bremerhaven – dem BLG AutoTerminal Bremerhaven – wurden rund 1,5 Millionen Fahrzeuge umgeschlagen, transportiert oder technisch bearbeitet – etwas weniger als 2022 (1,7 Millionen Fahrzeuge), bedingt insbesondere durch die konjunkturelle Lage. Im Segment High & Heavy konnte das Umschlagsvolumen um 0,2 Millionen Tonnen auf 1,3 Millionen Tonnen gesteigert werden.

Matthias Magnor, Mitglied des Vorstands und Chief Operating Officer (COO) der BLG-Gruppe, erklärte zum Autoterminal: „2023 hat der Standort schwarze Zahlen geschrieben und damit eine erhebliche Ergebnisverbesserung im Vergleich zu den Vorjahren erreicht. Das ist insbesondere den greifenden Restrukturierungs- und Transformationsprozessen und den neu verhandelten Verträgen mit vielen wichtigen Kunden zu verdanken.“

Matthias Magnor nutzte die Bilanzpressekonferenz auch, um über ein neues Abkommen zu berichten: „Ich war vor einigen Wochen in China und habe ein Friendship Agreement zwischen unserem Autoterminal und dem Haitong RoRo-Terminal in Shanghai unterzeichnet. Mit dieser Kooperation schaffen wir eine besondere Verbindung zwischen Shanghai und Bremerhaven, um chinesische Automobilunternehmen beim Export ihrer Fahrzeuge nach Europa zu unterstützen und die Positionierung unserer Häfen als führende RoRo-Häfen in Asien und Europa zu festigen.“ Es gelte jedoch, dass Bremerhaven ein offener Hafen für alle Reedereien und Automobilhersteller ist und bleibt.

Geschäftsbereich CONTRACT ist an über 40 Standorten in ganz Deutschland und der Welt tätig. Im anhaltenden Multi-Krisen-Umfeld ist es der BLG-Kontraktlogistik im Geschäftsjahr 2023 erneut gelungen, ihre Ziele zu erreichen. Teilweise starke Rückgänge der Menge an einzelnen Standorten konnten im Berichtsjahr durch höhere Volumina und Produktivität sowie durch Zusatzgeschäfte an anderen Standorten kompensiert werden. Zusätzlich wirkten sich der Rückgang der Inflation und insbesondere der Energiepreise im Jahresverlauf positiv aus. Auch die 2022 eingeleitete Neuaufstellung des Bereichs, die Roadmap CONTRACT, zeigte Wirkung.

An den inländischen Containerterminals der EUROGATE-Gruppe wurden im Berichtsjahr insgesamt deutlich weniger Container umgeschlagen als erwartet. Auch die Lagergelder, die 2022 aufgrund der aus dem Takt geratenen Fahrpläne der Reeder deutlich erhöht waren, gingen früher als erwartet zurück. Die Umschlagsmenge an den EUROGATE-Terminals gab von 11,2 Millionen TEU um 5,1 Prozent nach, an den deutschen Terminals insgesamt um 10,5 Prozent.

Wesentlich für die Umschlagsentwicklung des Jahres 2024 in Hamburg wird der Zeitpunkt und der Ablauf der Verlagerung von MSC-Diensten zu den Hamburger Terminals der HHLA sein. „Derzeit gehen wir davon aus, dass die Verlagerung frühestens im vierten Quartal des Jahres 2024 beginnen und das Umschlagsvolumen der Gesellschaft 2024 noch nicht wesentlich beeinflussen wird. Für unsere anderen Standorte erwarten wir keine negativen Auswirkungen eines möglichen Einstiegs von MSC bei der HHLA. Im Gegenteil: Wir sind langfristig eng mit MSC verknüpft“, so Michael Blach, Mitglied des Vorstands, verantwortlich für den Geschäftsbereich CONTAINER und Vorsitzender der Gruppengeschäftsführung von EUROGATE. Für die Standorte Bremerhaven und Wilhelmshaven wird für 2024 eine steigende Umschlagsmenge erwartet.

BLG LOGISTICS beschäftigte 2023 im Jahresdurchschnitt weltweit in den vollkonsolidierten Gesellschaften 9.883 Mitarbeitende (11.487 mit EUROGATE). Mit 90,7 Prozent befindet sich ein Großteil der Belegschaft in einem unbefristeten Arbeitsverhältnis. Der Fachkräftemangel ist weiterhin eine Herausforderung für das Unternehmen. Die kontinuierliche Optimierung der Mitarbeitendengewinnung und der Aufbau neuer Kanäle und Medien für einen einfachen Zugang zu den Vakanzen waren 2023 zentrale Aufgaben im Personalbereich. Das Ergebnis sind moderne Ansätze und Pilotprojekte wie die niedrigschwellige Möglichkeit der Bewerbung über WhatsApp.

Im Berichtsjahr hat die BLG 96 Ausbildungsplätze neu besetzt und so in Summe 172 Auszubildende beschäftigt. Dies entspricht einer Ausbildungsquote von 1,9 Prozent. „Unter Berücksichtigung der gesamtgesellschaftlichen Herausforderung des Nachwuchskräftemangels haben wir im Rahmen der neuen Nachhaltigkeitszielsetzungen ab 2025 eine jährliche Ausbildungsquote von mindestens zwei Prozent festgelegt“, erklärte Ulrike Riedel, Mitglied des Vorstands und Arbeitsdirektorin der BLG.

„Das Ergebnis 2023 ist ein Zeugnis für unsere Verlässlichkeit, unsere Leistungsfähigkeit und unseren unternehmerischen Mut in einem dynamischen und herausfordernden Geschäftsumfeld“, sagte der CEO Frank Dreeke, bevor er einen Blick in die Zukunft warf: „Wir wissen aber auch, dass die wirtschaftlichen und politischen Unsicherheiten anhalten oder weiter zunehmen werden. Darauf stellen wir uns permanent ein. Veränderung und Transformation gehören heute ebenso zur BLG wie unsere traditionsreiche bald 150-jährige Unternehmensgeschichte.“

Die BLG-Gruppe sieht sich weiterhin einem volatilen Marktumfeld ausgesetzt. Um diesen Aufgaben zu begegnen, geht das Unternehmen Themen wie Flexibilität, Digitalisierung/Künstliche Intelligenz, Automatisierung und Nachhaltigkeit weiter mit voller Kraft an. Die Geschäftsentwicklung zu Beginn des Jahres 2024 lag im Rahmen der Erwartungen.

Am Ende der Pressekonferenz richtete der Vorstandsvorsitzende noch einige persönliche Worte an die anwesenden Journalist:innen: „Dies ist meine letzte Bilanzpressekonferenz bei der BLG. Zum Ende des Jahres werde ich mein Amt nach zwölf Jahren an der Spitze der BLG abgeben, weil ich die Regelaltersgrenze für Vorstände erreiche. Es waren ereignisreiche Jahre, die viele von Ihnen offen und kollegial, aber auch kritisch begleitet haben. Dafür möchte ich mich heute bei Ihnen bedanken. Ich verlasse die BLG mit großer Dankbarkeit und mit Neugierde auf das, was kommt. Ich weiß die BLG, die als Unternehmen robust, anpassungsfähig und zukunftsfit aufgestellt ist, in sehr guten Händen. Mit Matthias Magnor wird 2025 ein von mir sehr geschätzter Kollege das Ruder übernehmen, der das Unternehmen sehr gut kennt und die Transformation der operativen Bereiche der BLG in den letzten drei Jahren erfolgreich gestaltet hat. Ich bin sicher, dass Matthias Magnor die BLG gemeinsam mit unseren Vorstandskolleginnen Ulrike Riedel und Christine Hein, mit Michael Blach und einem neuen COO, der aktuell ausgewählt wird, in eine erfolgreiche Zukunft führen wird. Ich gehe mit großer Zufriedenheit.“

Die gesamte BLG-Geschäftsberichterstattung 2023 mit dem Motto „Abliefern“ steht unter diesem Link zur Verfügung: BLG Geschäftsbericht 2023

Quelle und Foto: BLG LOGISTICS GROUP AG & Co. KG